Grün steht dir überhaupt nicht, Shizu-chan! von Malignitas (Shizaya) ================================================================================ Kapitel 2: Wusstest du schon, dass du Selbstmord begannen hast? --------------------------------------------------------------- 2. Wusstest du schon, dass du Selbstmord begannen hast? In Ikebukuro war es still. Zu still. Natürlich war noch der Verkehrslärm und das Geschnatter hunderter Leute in der Luft aber irgendetwas fehlte. Seit genau zwei Tagen war es fürchterlich ruhig gewesen in diesem Tokyoter Stadtteil. Entnervt zerdrückte Shizuo seine Zigarette mit seinem Fuß aus, die er kurz zuvor hinab auf die Straße geschmissen hatte, ehe er sich bereits eine neue anzündete. Eigentlich sollte er recht froh darüber sein, dass er die ganze nächste Woche zusätzlich frei bekommen hatte, was beschlossen wurde als er die paar Stunden im „Gefrierschrank“ verbrachte. Tom hatte es irgendwie fertig gebracht das Geld von der unschuldigen Familie nicht wieder zurück auf deren Bankkonto zu überweisen, sondern auf das eines Wildfremden. Und da sagt noch einer, dass das Überweisungssystem idiotensicher ist. Aber das, was den Blondhaarigen in diesem Moment wirklich nervte, war was anderes. Seit diesem einem Unfall war rein gar nichts mehr von Izaya zu hören, zu sehen, geschweige denn zu ahnen, was dieser vorhatte. Shizuo war sich nämlich zu 100% sicher, dass er wieder einmal einen Plan ausheckte um ihm das Leben schwer zu machen. Seine Paranoia ging bereits soweit, dass er glaubte, dass dieser hinter der Sache mit dem falsch überweisten Geld steckte. Langsam atmete Shizuo den Rauch wieder aus und blickte auf eine beleuchtete Uhr in der Nähe. Es war kurz nach neun Uhr abends und Celty hatte ihn gebeten sich mit ihr in dieser schmutzigen Straßengegend in Ikebukuro zu treffen. Der Grund dafür? Kein Plan, jedoch machte es ihm nicht viel aus. Wenigstens hatte er eine Ablenkung von all den Verschwörungstheorien gegen ihn selbst und Celty war immer eine recht angenehme Gesellschaft in seinen Augen. Vorgestern Abend erst hatte sie ihm, als er völlig verschnupft und dreckig nach Hause ging, eine Packung Tabletten gegen Erkältung in die Hand gedrückt und ihm zugehört, was genau passiert war. Ein weiterer Grund weshalb Shizuo sie mochte: sie lachte ihn nie aus und ihre getippten Antworten waren immer recht vernünftig, auch wenn er manchmal daran zweifelte, dass das eher etwas damit zu tun hatte, dass sie keinen Kopf mehr hatte, als dass sie von Natur aus so ruhig gesinnt war. Ein Motorratheulen riss ihn aus seinen Gedanken. Celty stieg von diesem ab und ging auf Shizuo unter der defekten und flackernden Laterne zu, wobei sie schon anfing zu tippen auf ihrem Handy: „Schön das du gekommen bist.“ „Keine Ursache... ich schuld dir eh was wegen... na ja.... vorgestern eben“, sagte Shizuo während er den neuen Zigarettenstummel wieder austrat. „Shinra fragt, ob du ihm einen Gefallen tun könntest.“ Als Shizuo nichts darauf antwortete, tippte Celty schnell weiter: „Er möchte, dass du nach Izaya siehst.“ Zwei mal musste Shizuo den Satz auf dem Display lesen, ehe er ihn wirklich verstand. „Ich? Nach Izaya sehen? Auf keinen Fall!“ „Shinra dachte schon, dass du nein sagst. Er sagte auch, wenn du es nicht machst, er hat noch ein paar Fotos mit dir drauf.“ Ein Blitz von knallbunten Farben und die laute Musik von einem Neujahrsfest vor 3 Jahren kam ihm ruckartig in Erinnerung. „Dieser Mistkerl... Wieso soll überhaupt jemand nach Izaya sehen? Kann der das nicht selbst machen?“ Eilig und etwas länger als sonst tippte sie geräuschlos weiter. „Izaya hätte gestern in der Früh eigentlich zum Labor kommen sollen um ein paar Sachen abzuholen. Ich denke er, hat ein paar Betäubungsmittel kaufen wollen. Jedenfalls ist er nicht aufgetaucht. Shinra wollte ihn schon kontaktieren, aber man kann ihn nirgends erreichen. Eigentlich wollte er selbst nachsehen, aber er kann sein jetziges Experiment nicht aus den Augen lassen und du weißt wofür ich normalerweise zuständig bin.“ Etwas verwirrt blickte er die Worte an. Izaya war also nicht nur für ihn verschwunden, sondern ließ sich auch bei den anderen nicht blicken? Das war unüblich... Für eine Sekunde dachte er darüber nach, ob das schon mal vorgekommen war, was nicht der Fall war. Wurde er etwa von einem seiner vielen rachsüchtigen „Feinde“ diesmal wirklich geschnappt? Schnell schüttelte er diesen Gedanken wieder ab. Er machte sich doch nicht Sorgen um diesen „Floh“. Der hatte bestimmt nur wieder eine seiner Phasen und dies alles gehörte sicherlich zu seinem Plan, doch da waren ja noch diese dubiosen Fotos, die Shinra hatte und Shizuo lief ein kalter Schauer über den Rücken, falls es wirklich die Fotos waren, für die er sie hielt. Mit einem etwas ärgerlichen Grummeln sagte er schließlich: „Na gut, na gut... Ich machs, ok? Dafür will ich aber diese Fotos zurück...“ „Alles klar, du weißt wo er wohnt, oder?“ „Ja... leider.“ Celty schrieb an einer Abschiedsnachricht, löschte sie jedoch wieder und tippte eine Neue: „Ah, so nebenbei, wusstest du schon, dass du Selbstmord begangen hast?“ „Hä? Was?“ Shizuo könnte schwören, dass Celty mit einem besonderen Vergnügen die nächste Nachricht schrieb: „Gestern warst du in der Zeitung. Es gab einen kleinen Artikel an dem Rand, dass sich wieder zwei Personen vor den Zug warfen, darunter du. Man fand dich sogar in den Todesanzeigen. Shinra war schon am Austicken, aber ich hab ihm erklärt, dass du noch lebst. Die haben dich wirklich für tot gehalten... kein Wunder, so wie du aussahst.“ Verwundert las er die Nachricht, bei dem Teil mit Shinra musste er leicht lächeln. „Nah, egal, Zeitung liest eh fast keiner und solange ich überhaupt zu meinem Job komm, ist es egal, ob ich lebendig oder tot auftauch.“ Für einen Augenblick musste sich Celty den Bauch halten, anscheinend fing sie an etwas zu lachen, bevor sie wieder tippte. „Na dann ist ja alles klar. Sag uns bescheid, wenn du Izaya aufgegabelt hast bei ihm. Und viel Glück!“ Mit Schwung saß Celty sich wieder auf ihr Motorrat, ließ es kurz aufheulen, winkte für eine Sekunde und fuhr wieder los. Shizou blickte ihr noch nach bis sie nicht mehr zu sehen war und ein Seufzer entkam ihm. Wieso sich von einem Psychopaten jagen und fangen lassen, wenn man ihm einen Gefallen machen könnte, indem man einfach zu ihm geht. Sein zuvor entspannter Gesichtsausdruck spiegelte nun erneut Zorn und Abneigung. Kein Wunder bei dem Gedanken, dass er gerade dabei war, die schwach beleuchtete Nebenstraße zu verlassen auf dem Weg zu seinem allverhassten Erzfeind. Fast wollte er umkehren und Shinra sagen, dass er mit den Fotos doch machen sollte, was er wollte, aber da er nur schemenhaft wusste, was alles auf den Fotos wohl zu sehen war, verwarf er diese Idee wieder schnell. Mit etwas eilenden, dann doch langsam werdenden Schritten schritt er die bekannten Straßen, Wege und Abkürzungen entlang. Woher er überhaupt wusste, wo Izaya genau wohnte? Dies war eher Zufall als obsessive Informationssammlung. Damals war er mit Tom unterwegs gewesen, ein Typ hatte seine Schulden in einem Bordell nicht beglichen, und sie gingen an einem Wohnungsblock in der Nähe vorbei, als ein wahnsinniges Geschrei ertönte. Ein Mensch hing an einem offenen Fenster... im 6. Stock. Und rief halb im Spaß und halb in Sorge: „Neee Namie-chaaan~~~, so war das nicht gemeint! Aber ich kann nichts dafür, dass du eine Menge zugenommenhast und nun aussiehst wie ein Walross in dem Kleid!!!“ Das war die einzige Erinnerung von Izaya, an die Shizuo gerne dachte, nur fand er es bis zum heutigen Tag schade, dass die Feuertreppe so nah an Izayas Wohnung und somit an seinem Fenster war. Schadenfroh und zugleich deprimiert blickte er zu dem Wohnblock als er in der verlassenen Straße umbog. Sein Blick wanderte zu Izayas Fenster. Es war hell. Innerlich hoffte er bereits, dass Izaya nicht da war, aber er war bereits gewohnt an den Enttäuschungen des Schicksals. Mit leichte Widerwillen schritt er an die Tür und musste feststellen, dass diese gesichert war. Kurz beäugte er die verschiedenen Klingeln mit Namensschildern und fing an Sturmzuklingeln bei dem Namen „Izaya Orihara“. Wenn er schon diesen Schmarn machen musste, dann auf seine Art. Niemand sagte ihm, dass er höflich sein musste. Rund fünf Minuten lang, drückte er den Knopf, zuletzt im nervigen Takt von „Jingle Bells“, als eine nette Oma anscheinend von einem heiteren Abend zurückkam und ihm freundlicherweise die Tür aufschloss. Genervt nahm er zwei Treppenstufen gleichzeitig hinauf zum 6. Stockwerk, bog ab und suchte nach Izaya’s Namen an den kleinen in den Wänden versenkten Briefkästchen neben den Türen. Mit der Faust hämmerte er auf Izaya’s Haustür ein. „Ich weiß, dass du da bist, du Zirkusfloh! Mach gefälligst auf, Shinra sucht dich!“, fing Shizuo an zu schreien. Welch eine Erniedrigung für ihn, den „liebevoll“ genannten Zirkusfloh aufzusuchen in dem Wissen, dass dieser höchstwahrscheinlich nichts Gutes plant. Doch irgendwas stimmte da nicht. Hinter der Tür war rein gar nichts zu hören, nicht mal ein höhnisches Lachen oder ein amüsiertes Kichern. Noch immer klopfte der Blonde jedoch mit weniger Gewalt. „Ich brech die Tür auf, wenn du da nicht sofort rauskommst! Na gut, du willst es ja nicht anderes...“ Mit einem knarrenden Geräusch und einem wütendem Ruf hob Shizuo verärgert die Tür aus den Angeln. Izaya wollte also spielen? Das konnte er haben. Ohne Nachzudenken betrat er die Wohnung in Rage... all die Umstände nur wegen ein paar Fotos, die im Rausch entstanden sind. Der Flur lag im Dunkeln. Ein Lichtstrahl kam aus einem Raum. Kurz blickte sich Shizuo um. Es war ein sehr großer und offener Raum mit einer Küche und einem kleinem Esstisch rechts von der Tür und einem Wohnbereich links von ihm. Niemand war da, nur ein ziemlich unordentliches Sandwich befand sich auf einer Theke und eine Zeitschrift auf dem Esstisch. Fast drehte er sich um, um in einem anderem Zimmer weiter zu suchen, doch etwas streifte sein Blickfeld. Plötzlich stand er da wie angefroren. Zusammen gekauert und auf der Seite liegend lag eine Person vor dem Sofa mit schwarzen Haaren. Zögerlich trat Shizuo näher. Das war ein Scherz, oder? Das gehörte doch alles zu dessen hinterhältigem Plan, nicht wahr? „Izaya-kun?“, fragte seine Stimme, die ihm auf einmal fremd und unnatürlich vorkam, „Mach keinen Scheiß. Hey! Hörst du mich?“ Langsam kniete er sich nieder und packte grob die Schulter und fing an ihn zu schütteln. Izaya’s Körper war nahezu leblos, seine Augen fest geschlossen. Und obwohl Shizuo ihm in Rage wahrscheinlich eine große Prellung durch seinen verstärkten Griff an der Schulter zuzog, wachte er nicht auf. In Shizuo’s Gedanken herrschte nur ein Satz: „Er muss zu Shinra.“ Tut mir furchtbar leid, dass das zurzeit alles so lange dauert, aber ich hab so nen Pfrüfungsstress dieses Jahr D: . Nun egal, ich will euch nicht hier volljammern ;D Nun, im nächsten Kapitel wird erläutert, was genau mit Izaya passiert ist, und, oh jee, das wird so gefühlsbezogen ^-^ Freu mich immer über Kommis, so nebenbei und danke fürs Lesen :D Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)