Atlantis von Galenhilwen ================================================================================ Kapitel 42: Göttliche Worte --------------------------- Schemen in allerlei Grauabstufungen umgab ihre Seelen. Waberten bedächtig durcheinander. Langsam, würdevoll und von der Zeit völlig abgeschnitten. Nur ansatzweise konnte man die Umgebung erkennen, in der sie alle sich befanden. Eines jedoch war für jeden von ihnen klar und deutlich erkennbar: die Energie, die sie alle bereits als blaues Leuchten kannten. Sie formte die entfernten menschlichen Körper, wie ein Netzwerk aus Energie durchliefen feine Bahnen jeden einzelnen von ihnen, ob Elitekrieger oder einfacher Fischer. Sie alle schwebten über dem Hügel, auf dem die finale Schlacht stattgefunden hatte. Deidara sah sich um und konnte sich selbst von oben herab sehen. Zumindest vermutete er sich an einer Stelle, an der eine solche Energiebündelung zu sehen war, da es die einzige war, die in der Nähe der beiden naheliegenden Bündelungen war, bei denen es sich ganz offensichtlich um Sasori und Orochimaru handeln musste. Neji tauchte vor ihnen auf. Im Gegensatz zu ihnen hatte er keine geisterhafte Erscheinung, sondern stand in seinem gewohnten Aussehen vor ihnen in der Luft. Der einzige Unterschied bestand in den gleißenden Flügeln, die seinen Körper sanft und schützend umschlossen. Er lächelte schüchtern: „Falls ihr euch wundert... so sehe ich alles. Manche von euch wird es vielleicht erschrecken, aber andere...“ Sein Blick wanderte zu Itachi. „...wollten es ja schon lange einmal so sehen.“ Er seufzte und schloss die Augen: „Ich habe mir die Freiheit genommen und die Zeit angehalten, um euch ein paar Dinge zu erklären und zu zeigen. Ich... mache das hier zum ersten Mal, also seid bitte gnädig mit mir.“ Lächelnd öffnete er wieder die Augen. „Zuerst möchte ich euch auf einen Fehler hinweisen. Ich bin keine Waffe und habe auch keine Verfügung über eine solche. Vor vielen Jahren wurde ich fälschlicherweise als Waffe betitelt, was aber nicht stimmt. Viel mehr bin ich so etwas wie die Stimme, die Hand Kanos, der durch mich die Wahrheit offenbaren wird, um den 4 großen Reichen dieser Welt zu Frieden zu verhelfen...“ Alle lauschten gebannt. Selbst Deidara konnte nicht anders, als dem Singsang ähnlichen Erklärungen zu folgen. Seine Sorgen über Sasori waren so unendlich weit weg. Er fühlte sich beseelt und ausgeglichen in Nejis Anwesenheit. Unter normalen Umständen hätte er dessen Worte als unsinnig und absolut kitschig abgetan, doch hier in dieser Form, dieser Umgebung und diesem Augenblick hatte sein Verstand keinerlei Mitspracherecht. Sein Herz hatte das Sagen übernommen. Wie bei allen anderen auch. Und wie alle anderen war er von einem überirdisch wirkenden, absoluten Glück erfüllt, ohne sich dagegen wehren zu können oder es in Frage zu stellen. Es war einfach so und es gab keinerlei Zweifel daran. Neji lächelte sanft: „So einige von euch werden sich sicherlich fragen, wieso Konan etwas ganz anderes in ihrer Vision gesehen hat, als nun eingetroffen ist...“ Er sah die Blauhaarige an. „Aber ich glaube, du hast bereits begriffen was passiert ist, nicht wahr? Möchtest du es ihnen erklären?“ Konan erwiderte sein Lächeln und trat entschlossen neben ihn: „Gerne. Es ist mir eine Ehre von der Stimme Kanos zu dieser Aufgabe gebeten zu werden...“ Nickend trat Neji einen Schritt zur Seite: „Fang ganz von vorne an. Du hast von Anfang an die Wahrheit gekannt, zumindest geahnt. Und während du alles erklärst werde ich euch alle an die wichtigsten Schauplätze der vergangenen Wochen bringen.“ Er sah noch einmal ernst, aber gütig in die Runde. „Und alles, was Konan euch nun sagen wird ist nichts als die Wahrheit. Ihr werdet es spüren, wissen, dass es wahr ist...“ Schließlich nickte er der Priesterin zu. Konan sah auf, holte tief Luft und begann zu erzählen: „Alles fing mit der prophezeiten Ankunft unserer Freunde aus der Oberwelt an. Die Weissagung erfüllte sich und wir hofften auf den lang ersehnten Frieden, den dieses Ereignis mit sich bringen würde. Zeitgleich befragten Tsunade und ich das Orakel zu zwei sehr wichtigen Dingen: den Träger der vermeintlichen Waffe und den Auserwählten für die Zeugung eines Nachkommens.“ Etwas unwirsch räusperte sie sich. „Den Auserwählten Träger hatten wir schnell ermittelt. Kano ließ uns bereits damals wissen, dass Neji es sein würde. Doch ich hatte eine Ahnung, dass wir bei dieser Sitzung belauscht werden würden...“ Um sie alle herum erschien plötzlich Tsunades Thronsaal. Sie beobachteten ihre Herrscherin und damalige Hohepriesterin dabei, wie sie gemeinsam beschlossen den Saal aus Sicherheitsgründen zu verlassen, um das Ergebnis zu präsentieren. Und schließlich konnten sie ALLE beobachten, wie Kabuto hervortrat und den beiden Frauen wütend hinterherschaute. Konan setzte ihre Erklärung fort: „Doch die Steine lieferten kein Ergebnis für einen potenziellen Nachkommensvater. Damals hatte ich es noch nicht verstanden...“ Neji sah sie an: „Chronologisch, Konan. Sie werden es früh genug erfahren...“ Sie nickte: „Ist gut. Jedenfalls... ich konnte in einer Vision sehen, dass Kabuto der Schuldige ist. Also nahm ich meinen gesamten Mut zusammen und berichtete der Herrin von dieser Beobachtung. Doch sie glaubte mir nicht. Und Sakura fiel mir in den Rücken, indem sie ihm ein falsches Alibi gab. Ich wurde, wie ihr alle wisst, vom Dienst suspendiert.“ Sie seufzte, aber jeder einzelne schien es sehr zu bereuen. Alle sahen sie mitfühlend und reuevoll an, hatten den Blick gesenkt und kämpften mit dem Bildern, die Neji projizierte. Schließlich sprach Konan weiter: „Die Einzigen, die mir glaubten und die mich unterstützten waren unsere Freunde aus der Oberwelt und nach und nach die Krieger unserer Elite. Allen voran aber glaubte mir einer: Sasori!“ Sie schloss ihre Augen. „Und er war es, der fortlaufend angefeindet und verachtet wurde, bis hin zu Kabutos gemeinen Intrigen. Er und Deidara erklärten sich mutig dazu bereit nach Beweisen für Kabutos Schuld zu suchen. Sie hielten es bereits in den Händen, als sie es zurücklassen mussten...“ Um sie alle herum wandelte die Umgebung sich wieder. Kabutos Zimmer war zu sehen, und wie die beiden sich mit dem Kalender beschäftigten. Konan erklärte weiter: „Sie haben herausgefunden, dass sich Kabuto heimlich mit jemandem treffen wollte, der nur als 'O.' bezeichnet wurde. Doch dann...“ Alle sahen, wie die beiden das Buch zurück auf den Tisch legten und sich versteckten, ehe Kabuto selbst das Zimmer betrat. Jeder von ihnen konnte sehen, wie dieser das Buch an sich nahm, mit diesem das Zimmer verließ und es heimlich ein einem anderen Raum verbrannte. „Er musste etwas geahnt haben. Die beiden waren fest entschlossen ihm zu diesem Treffen zu folgen. Doch er lockte sie in seine erste Falle...“ Kabuto schritt durch den Wald und traf sich mit einem Trupp Soldaten aus seiner Heimat. Mit einem eiskalten Lächeln tötete er vier Männer mit Hilfe seiner Schlangentechnik. Präparierte sie in aller Ruhe. Präsentierte sie in der Stadt. Lächelte glücklich über die Reaktion der Bürger und Sasoris Schmach. Verschwand im Wald und traf sich mit seinem Herren Orochimaru. Und alle konnten es sehen, waren schier dabei. Fühlten jede Emotion mit, die sich an diese Bilder knüpften. Fühlten den Schmerz des rothaarigen Kriegers und die Schadenfreude ihrer Feinde. „Doch es sollte nur der Anfang sein. Er setzte Sakura unter Druck, da er WUSSTE, dass sie gelogen hatte. Sie sollte sich entführen lassen.“ Kabuto trat in Sakuras Zimmer und erpresste sie. Alle empfanden dieselbe Angst, denselben Zweifel wie die Priesterin es in diesen Augenblicken empfunden hatte. Schließlich sahen sie, wie die Entführung ablief. Raptoren mit Reitern schossen aus dem Dickicht auf die wehrlosen Priesterinnen zu und nahmen Sakura mit sich. Die Angst, die alle erfüllte, war so unglaublich real für jeden von ihnen. Doch am Schlimmsten wohl war der Schmerz! Der Schmerz, als die Soldaten Sakura den Finger abtrennten und in das Schreiben eingewickelt den fliehenden Mädchen übergaben. „Tsunade sollte außer Gefecht gesetzt werden. Ich nehme an, um der Elitetruppe von Orochimaru Zeit zu geben, um praktische Erfahrungen zu sammeln. Der Angriffstermin, das Nachkommensfest, musste verschoben werden. Ohne Sakura würde es nicht ewig vor sich hergeschoben werden, ohne Tsunade allerdings war es unmöglich dieses Fest abzuhalten. Also folgte der nächste Schritt des Plans. Kabuto sorgte dafür, dass die Herrin die Elite nach Ablauf der Frist aus der Stadt schickte. Sie wurden abgelenkt, während die Soldaten in die Stadt einfielen.“ Panisch kreischten einige auf, als sie sich plötzlich dem riesigen Raptor gegenübersahen. Auch Deidara wurde bleich. Er hatte die Beschreibungen für eine maßlose Übertreibung gehalten... doch nun wurde ihm bewusst, dass genau das Gegenteil der Fall gewesen war. Die Elite hatte sich einem Ungetüm entgegengestellt, das größer nicht hätte sein können. Als er schließlich noch mit allen anderen beobachten musste, wie Sasori vermeintlich unter diesem Koloss begraben wurde und welche Angst auch die anderen gehabt hatten, da schien ihm schier das Herz stehenzubleiben. Rasch änderte sich die Kulisse jedoch wieder. Sie sahen den Tempel. Tsunade stürzte und sah Kabuto in die Augen, ehe dieser die Herrscherin absichtlich schwer verletzte. Konan sah auf: „Sasori wurde trotz seines Einsatzes verunglimpft. Tsunade in einen künstlichen Schlaf gelegt. Und nach einer weiteren Befragung des Orakels in Sasoris Namen hatte ich wieder kein Ergebnis für einen Nachkommensvater. Nagato war es, der den Grund dafür erkannte... Die Verletzungen hatten unsere Herrin so schwer verletzt, dass sie keine Kinder mehr zeugen kann. Es konnte also gar keinen Kandidaten geben, da es niemals eine Thronfolgerin geben wird, die Tsunade zur Welt bringt...“ Sie seufzte. „Darüber hinaus hat Kabuto es auch noch geschafft ihr die Erinnerung an diesen Angriff zu nehmen... Ehe schließlich die Elite mitsamt Orochimaru und Yondaime angriffen.“ Wieder sahen alle den Platz vor dem Tempel. Die Kämpfe tobten und Orochimaru stachelte Yondaime an. Alle konnten nun sehen, wie Kabuto heimlich die Anweisungen gab, wie er Yondaime zielsicher auf Deidara ansetzte. Und alle, wirklich alle, konnten die panische Angst von Sasori spüren, als dies passierte. Die Verzweiflung. Und die Liebe, die all das ermöglichte. Spürten die Ruhe Sasoris, als er glaubte sterben zu müssen. Sahen genau, was wirklich zwischen den beiden passierte und dass Sasori tatsächlich versuchte den Kampf zu vermeiden. Und ein jeder war gezwungen den Schmerz nachzuempfinden, den er fühlte, als er vom Dienst suspendiert wurde und auch noch von ALLEN beschimpft und gedemütigt wurde. Viele wünschten sich nichts sehnlicher, als dass es endlich aufhörte, doch Neji war unerbittlich. Sie alle sollten für einen Bruchteil das spüren, was sie Sasori angetan hatten. Vielen standen die Tränen in die Augen. Doch er ließ sie auch den Wunsch nach Erlösung spüren. Den verzweifelten Schrei nach Emotionslosigkeit. Neji trat schließlich wieder neben Konan und nickte: „Doch das ist nicht alles. Mit einem Trunk hat Kabuto die Herrin manipuliert. Sie war so beeinflusst, dass sie seine Machenschaften nicht für wahrhaftig erachtete. Und so kam es schließlich dazu, dass der Angriff trotz aller Warnungen und Hinweise dennoch stattfand.“ - „Richtig. Schließlich hatte ich die Vision zum Ablauf dieses Angriffs. Ich habe Tsunade auch davon berichtet, doch sie nahm meine Hinweise nicht ernst. Und letztlich zwang Kabuto Sakura zu der letzten Lüge. Die letzte Lüge, die bald für den Untergang des gesamten Reiches verantwortlich gewesen wäre...“ Die Seelen der Anwesenden hatten sich von dem letzten Ereignis noch nicht wieder erholt, als die Verkündung um sie herum auftauchte. Die Nennung seines Namens. Die abgrundtiefe Verzweiflung Sakuras, die Wut Tsunades waren das Erste, was sie nachempfanden. Dann die Enttäuschung Deidaras. Und schließlich der Bruch Sasoris. Jeder einzelne schien einen qualvollen seelischen Tod in diesem Augenblick zu sterben. Jeder einzelne spürte schmerzlichst, wie tief die Gefühle des geächteten Monsters waren. Jeder einzelne verstand, was hinter der kühlen Fassade verborgen lag, ohne es genau zu kennen. Konan lächelte nun, auch wenn selbst ihr diese Gefühle beinahe den Verstand raubten: „Und dieser von euch so unsagbar verteufelten Liebe, diesem viel beschimpften Monster haben wir es zu verdanken, dass Neji erwacht ist...“ Mit Tränen in den Augen sahen sie alle die Blauhaarige an. Deidara verspürte eigentlich nur noch das Bedürfnis sich zu übergeben. Er hatte geahnt, dass sein Fehler schwer gewesen war. Dass aber so ein abgrundtiefer Schmerz in Sasori entstanden war, das hatte er um Längen unterschätzt. Er blickte die geliebte Seele neben sich an und nahm ihre Hand. Sasori sah ihn an, lächelte und drückte zuversichtlich zu. Der Blonde konnte es nicht fassen, noch viel weniger als vorher, dass sein Rotschopf ihm diese Qual verziehen hatte. Dass er ihn so sehr liebte, um diesen Schmerz zu übertreffen. Wie dumm war er nur gewesen... „Dank Deidara kehrte Sasori zurück, anders als in meiner Vision. Und diese Rückkehr hat die Rettung von Atlantis bewirkt.“ Sie sahen Sasoris Haus, wie der Krieger sein Blut ließ und Deidara schließlich verließ. Wieder erfüllte ein verzweifelter Schmerz die Seelen der Anwesenden. Dieses Mal jedoch die des Geologen. Doch dieses Gefühl änderte sich, bis letztlich jeder einzelne den unbändigen Willen nachfühlen konnte, mit dem Deidara Sasori folgte. Die Liebe, die ihn antrieb, als er den Keller in Brand steckte. Während die anderen den Schmerz allmählich vergaßen sah der Rothaarige Deidara liebevoll an. Ihre Augen trafen aufeinander. Reden mussten sie nicht. Sie wussten es nun beide. Waren sich über alles im Klaren. Und waren unendlich glücklich, dass sie in all der Verzweiflung doch wieder zueinandergefunden hatten. „Deidara hat nicht aufgegeben und um Sasori gekämpft. Seine Worte waren der nächste Schritt der neuen Ereigniskette. Sie haben Itachi die Augen geöffnet. Nur er konnte Neji durch seine Gefühle und seinen Kuss erwecken. Ohne Sasori und Deidara jedoch wäre das nicht passiert, weshalb in meiner Vision auch die göttliche Stimme nicht erwacht war. Weshalb in meiner Vision Atlantis zerstört wurde. Und auch Chiyo hätte sich ohne die Anwesenheit ihres Enkels nicht gegen Orochimaru gestellt, was wiederum dafür sorgte, dass Sasukes Weissagung sich erfüllte, da er ihr das Leben rettete... Und nur deswegen stehen wir hier. Weil zwei Menschen sich gegen alle Anfeindungen und atlantischen Gesetze für ihre Liebe entschieden haben...“ Für eine Weile entstand ein betretenes Schweigen. Neji lächelte leicht. Jeder dachte nach, horchte und fühlte in sich nach, verstand mit dem Herzen und der Seele, was der Verstand all die Zeit für unmöglich erachtet hatte. Alle begriffen das Unrecht, das sie vielen mutigen Menschen unter sich angetan hatten. Neji sah auf und lächelte: „Ich weiß, dass ich viel von euch verlange. All diese Dinge sind so unglaublich, dass ihr es kaum fassen könnt. Aber es ist die Wahrheit. Das, was ihr am Meisten gefürchtet und gehasst habt hat euch allen das Leben gerettet, die Augen geöffnet. Das ist das, was ihr als Waffe verstanden habt. Die Wahrheit. Sie ist mächtig und manchmal grausam. Aber sie ist reinigend und versöhnend. Ihr müsst nicht auf die Knie gehen und Kano um Gnade anflehen, oder um Verzeihung bitten.“ Alle Augen richteten sich wieder auf ihn. „Nein, das ist nicht nötig. Ich bin hier, um euren Geist zu befreien, mit der Wahrheit. Ich kann keine Wunder vollbringen. Aber ich kann euch die Augen öffnen. Wir sind alle eins, Teile der selben göttlichen Energie, der selben irdischen Beschaffenheit. Jeder von euch hat die Wahl: nehmt die Wahrheit an und kehrt mit einem gereinigten Geist in euer Leben zurück, oder verwehrt euch dagegen und erwartet die göttliche Strafe Kanos dafür. Egal was ihr getan habt, Kano wird der Richter sein. Doch die Geschworenen seid ihr ganz alleine, jeder für sich. Nehmt eure Fehler an und bereut sie, oder verschließt die Augen vor der Wahrheit eurer Fehler. Denkt noch einen Moment darüber nach. Derweil werde ich ein paar ausgewählten unter euch noch eine Botschaft mit auf den Weg geben, für die dasselbe gilt. Ihr entscheidet, ob ihr sie annehmen und umsetzen wollt oder nicht. Ich zeige euch die Tür, hindurchgehen müsst ihr selbst...“ Mit einem gleißenden Blitz verschwand er. Reflexartig schlossen alle die Augen, um durch das grelle Licht nicht geblendet zu werden. Für einige wurde es schließlich dunkel. Sie befanden sich in einer unendlichen Dunkelheit, in der sie versanken, jedoch ohne dabei Angst zu verspüren. Nejis göttliche Anwesenheit war deutlich zu spüren, seine Stimme klang angenehm, weich und unendlich... „Tsunade, ich habe dir etwas Wichtiges mitzuteilen.“ „Was denn?“ „Gewähre Sakura die Chance, um die Konan dich bereits gebeten hat.“ „Ich verstehe nur nicht, wieso ich das tun sollte.“ „Du hast Konan Unrecht getan, mehr als einmal. Du hast, wenn auch ungewollt, zu diesen Ereignissen beigetragen. Sakura erging es doch ähnlich. Verurteilst du sie, so rechne auch du mit einer Verurteilung. Es ist Konans Wunsch, also gewähre ihr diesen doch. Du wirst sehen, dass es zu deinem Nachteil nicht sein wird.“ „Wahrscheinlich hast du Recht. Ich habe mich blenden und benutzen lassen. Habe vergessen, welche Aufgabe ich wirklich habe. War ebenso egoistisch wie Sakura. Wenn ich durch Gnade Wiedergutmachung leisten kann, dann sei es so...“ „Du bist eine weise und gütige Herrscherin. Und du wirst das Reich Atlantis in gute Hände geben, das weiß ich. Auch, wenn es nicht dein eigen Fleisch und Blut sein wird. Aber es wird jemand, der mit vollem Herzen deine Nachfolge antreten wird.“ „Danke, Neji. Du bist wahrlich etwas Besonderes.“ „Nicht doch. Ich bin nur ein Sprachrohr. Deine Treue und Loyalität gegenüber Kano ist es, was dir bisher den Weg gezeigt hat, und auch in Zukunft zeigen wird.“ „Ich danke dir trotzdem. Für alles.“ „Ich dir auch...“ „Orochimaru...“ „Verschwinde!“ „Willst du denn nicht wissen, was Kano dir ausrichten lässt?“ „Eigentlich nicht. Wenn du denkst, dass mich dein Gesülze beeindruckt hat, dann hast du falsch gedacht...“ „Verstehst du denn nicht? Du kannst deine Taten bereuen. Es gab niemals eine Waffe, und es wird keine geben. Was also willst du aus diesen Ereignissen lernen?“ „Lernen?! Du machst Witze! Ich bereue gar nichts!“ „Wirklich?“ „Nun, eine Sache vielleicht... Ich habe Kabuto für nichts, rein gar nichts, verloren! Das bereue ich! Aber ich werde den Ausgleich dafür schaffen, das schwöre ich!“ „Es ist sehr schade, dass du das sagst...“ „Nein, es ist gerecht.“ „Orochimaru, du hast deine Entscheidung getroffen. Und du wirst auf dem Schlachtfeld, wenn du zurückkehrst, die Konsequenz dafür tragen müssen.“ „Danke, interessiert mich nicht, und nun geh aus meinem Kopf!“ „Wie geht es dir, Chiyo?“ „Mir geht es gut. Zum Glück habe ich altes Huhn noch im letzten Augenblick gemerkt, dass ich sehr viel falsch gemacht habe...“ „Und er hat es verstanden.“ „Ich wünschte nur, dass ich noch mehr für ihn tun kann...“ „Aber das kannst du. Wenn du es wirklich willst.“ „Was denn? Ich würde alles tun, um Frieden mit meinem Enkel schließen zu dürfen!“ „Du sollst eine zweite Chance erhalten. Unter einer Bedingung...“ „Welche Bedingung?“ „Nutze deine Fähigkeit. Ein einziges Mal.“ „Du weißt, was meine Fähigkeit ist?“ „Natürlich, Chiyo. Und ohne sie wird es nicht gehen. Nutzt du sie, so wirst du dafür sorgen, dass Sasori das Glück erfährt, das du ihm wünschst...“ „...Gut, ich werde es tun. Meine Zeit ist knapp bemessen. Und wenn ich dadurch meine Fehler wiedergutmachen kann, dann werde ich es auch machen.“ „Du bist eine mutige Frau. Wir werden uns wiedersehen...“ „Ja, ich weiß... Bis bald.“ „Hallo Gaara.“ „Neji?“ „In der Tat.“ „Was... was willst du denn ausgerechnet von mir?“ „Gar nichts.“ „???“ „Gaara, du hast wahrhaft tapfer und aufopferungsvoll gekämpft. Du hast dich selbst bezwungen und zugelassen, dass dir jemand hilft. Das ist sehr mutig.“ „Ach, Naruto zwingt sich doch immer auf...“ „Nun sei nicht so. Du weißt selbst am Besten, wie oft er deshalb früher eine Tracht Prügel von dir bekommen hat...“ „Das ist wohl wahr... Ich war ziemlich... unausstehlich, oder?“ „Manchmal.“ „Du bist ein schlechter Lügner.“ „Ich weiß. Okay, du warst unausstehlich. Aber du hast gelernt anderen zu vertrauen. Warst ein Teil unserer Elitetruppe und hast dich als würdiger Krieger erwiesen... egal was dein Vater immer gesagt hat. Deine Größe hätte er bis an sein Lebensende nicht erreicht.“ „...“ „Und diese Größe, diese Würde, ist das Ergebnis, die Konsequenz deines Handelns.“ „...“ „Meine Botschaft an dich, Gaara, ist, dass du mit deinen Geschwistern nach Eccalia zurückkehren sollst.“ „Warum das denn?“ „Nun, sagen wir es mal so... es ist dort gerade eine Stelle frei geworden, die einen Krieger deines Schlages dringend nötig hat... und auch zwei Geschwister, die diesen Krieger mit all ihrer Kraft den Rücken stärken werden, wenn er es denn zulässt...“ „Sasori, es tut mir Leid.“ „Was tut dir Leid?“ „Alles. Du bist wohl einer derjenigen, die bei Weitem die größte Last auf ihren Schultern tragen mussten.“ „Schon in Ordnung. Es war meine Aufgabe, es war mein Leben. So lange es Deidara gut geht ist alles in Ordnung.“ „Ja, aber ohne dich wird es ihm nicht gut gehen, verstehst du das nicht?“ „...Doch. Ich verstehe es. Jetzt.“ „Deine Angst hat sehr viel sehr schwer gemacht.“ „...Ich weiß. Wäre ich nur von Anfang an ehrlich gewesen... Aber ich konnte einfach nichts machen.“ „Willst du, dass er glücklich ist?“ „Natürlich! Nichts anderes...“ „Liebst du ihn?“ „Ich habe ein Schwert in meiner Brust, das sonst er abbekommen hätte... was glaubst du wohl?“ „Es geht nicht darum, was ich oder sonstwer glaubt. Es geht darum, was du fühlst und zu sagen bereit bist.“ „...“ „Sasori, deine Großmutter wird DIR zuliebe ein Opfer bringen. Wieso ist es für dich schier unmöglich deine Gefühle in Worte zu packen?“ „Angst...“ „Wovor? Schweigen hat euch erst so weit voneinander entfernt, aber Deidaras ausgesprochene Gefühle haben alles wieder in die richtige Bahn gelenkt...“ „Hm...“ „Sag es ihm. Bei Kano, wenn du ihn wirklich so liebst, dann sag es ihm! Es ist deine letzte Chance. Nutzt du sie, dann wird er glücklich werden. Versprochen.“ „...Also gut. Wenn ich ihn damit glücklich machen kann, dann werde ich es sagen.“ „Aber beeile dich. Viel Zeit hast du nicht mehr...“ „Ich weiß, Neji, ich weiß...“ „Deidara...“ „Ja...“ „Du bist traurig, nicht wahr?“ „Natürlich! Am Liebsten würde ich hier bleiben. Wenn ich zurückkehre, dann...“ „Soll ich dir ein Geheimnis verraten? Aber wehe du verpetzt mich.“ „Wie jetzt? Was soll das?“ „Versprich es.“ „...gut, versprochen.“ „Nur für dich hat Sasori heimlich das Küssen mit Hiruko geübt.“ „WAS?!?“ „Nur für dich hat...“ „Das habe ich schon verstanden! Aber wieso geübt?“ „Du kannst Fragen stellen... Weil er es nicht konnte.“ „Du meinst, dass ich...?“ „Ja, genau das meine ich. Du hast es geschafft, dass er ein liebloses Leben aufgegeben hat, gelernt hat zu vertrauen, gelernt hat zu leben, gelernt hat zu küssen und gelernt hat zu lieben... und geliebt zu werden. Das ist dein Verdienst.“ „Und wieso wird er mir wieder weggenommen? WIESO?“ „Deidara... ich bitte dich um eines: Vertraue du nun mir. Du hast Sasori nicht vertraut, obwohl er nur immer dein Bestes wollte. Und das möchte ich auch. Aber du musst mir vertrauen, ohne dass du genau weißt, was passieren wird.“ „...was habe ich denn für eine Wahl? Ich habe gesehen und gefühlt, was mein Misstrauen angerichtet hat. Ich will ihn niemals wieder verlieren...“ „Ich verspreche dir, dass alles gut werden wird. Aber du wirst vorerst eine sehr schmerzvolle Zeit durchstehen. Doch egal was passiert oder wie lange es dauern wird, Deidara... Vertraue mir, lasse es geschehen und kehre nach Hause zurück. Dann wird sich alles zum Guten wenden. Erzähle der Welt von deinen Erlebnissen, gehe deiner Arbeit nach und warte dort oben. Wenn du ihn wirklich aufrichtig liebst und ihm und mir vertraust, dann wird der Schmerz bald vorbei sein.“ „...Versprochen?“ „Versprochen.“ Mit einem Mal schien es Deidara, als erwache er aus einem tiefen Schlaf. Er sah sich um. Sein Geist war in seinen erstarrten Körper zurückgekehrt. Nur seine Augen vermochten sich bereits zu bewegen. Sein Blick verharrte bei Sasori und Orochimaru. Er musste jetzt all seine Fassung zusammennehmen und Neji vertrauen. Welcher Schmerz auf ihn warten würde war mehr als offensichtlich. Eine Träne rann aus seinem Auge und tropfte von seinem reglosen Gesicht. Das Schwert des Schwarzhaarigen hatte sich einmal durch Sasoris gesamte Brust gebohrt, trat an seinem Rücken wieder aus. Langsam kehrten die Farben um ihn zurück. Er spürte sein Herz langsam wieder schlagen. Fühlte das pulsierende Blut in seinen Adern. Er konnte nichts dagegen tun, dass sich immer mehr Tränen über seine Wangen stahlen, weil er wusste, was nun passieren würde. Er würde seinem geliebten Rotschopf beim Sterben zusehen müssen... in der Hoffnung und dem Vertrauen, dass Neji sein Wort halten würde und schließlich alles gut werden würde... Um Sasori nicht zu verlieren musste er ihn dieses Mal ziehen lassen. Und den Schmerz darüber vorerst alleine ertragen müssen. Doch er würde es tun, um seines Glückes Willen... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)