Atlantis von Galenhilwen ================================================================================ Kapitel 39: Stein und Feuer des apokalyptischen Tosens ------------------------------------------------------ Itachi versuchte immer wieder seinem Gegenüber in die Augen zu sehen, doch es war zwecklos. Diese Meckerziege namens Karin hatte diesem Jugo immer wieder Tipps von hinten gegeben. Alleine würde er die zwei kaum auseinanderbekommen. Er wischte sich den Schweiß von der Stirn. Diese verdammte Elite von Orochimaru hatte nicht nur deutlich an Stärke zugenommen, sondern leider auch noch dazugelernt. Er seufzte und sah sich um, als ihm plötzlich sein Bruder ins Auge fiel. Für einen kurzen Augenblick entstand Blickkontakt zwischen ihnen und Sasuke nickte einfach nur. Itachi tat es ihm gleich und hoffte, dass sich das Blatt jetzt endlich wenden würde. Scheinbar hatte sein Bruder die Lage bereits gepeilt und schlich von hinten an seine beiden Kontrahenten heran. Itachi lächelte leicht. Es war eine Chance endlich diese beiden feindlichen Elitekrieger voneinander zu trennen und sie zu besiegen. Er musste nur diesen Jugo ablenken. Ohne zu zögern ging er wieder in den Angriff, auch wenn ihm klar war, dass er im Nahkampf weder etwas ausrichten konnte, noch eine wirkliche Chance gegen diesen Hünen hatte. Sein Gegner wirkte wie ein Fels, dem fast nichts anzuhaben fähig schien. Doch für eine Ablenkung würde es wohl reichen. Die beiden völlig unterschiedlichen jungen Männer prallten wie Urgewalten aufeinander und entfachten einen gnadenlosen Nahkampf. Sasuke schlich weiter an Karin heran. Würde er es schaffen unentdeckt an sie heranzukommen, dann wäre sie wohl ein leichtes Opfer. Mit einer Heilerin im Rücken wäre dieser Koloss, gegen den sein Bruder kämpfte, fast unbesiegbar. Seine Muskeln spannten sich an, sein Atem ging flacher, langsamer, sein Blick war auf die Heilerin fixiert. Nur noch wenige Meter trennten ihn von ihr. Nur noch ein kleines Stück. Er zog ein paar Wurfsterne, doch dann... Plötzlich drehte Karin sich zu ihm um und grinste breit: „Du kannst dich nicht anschleichen, ich habe dich schon vor Minuten bemerkt... JUGO! HILFE!“ Sasuke klappte die Kinnlade herunter. So eine dämliche Ziege! Doch zu seinem Leidwesen schlug der Koloss Itachi von sich und wandte sich ihnen zu, ehe er wütend auf Sasuke losging und diesen in einen Kampf verwickelte. Itachi rappelte sich auf und beobachtete das Spektakel. Das war DIE Gelegenheit. Karin und Jugo konzentrierten sich voll und ganz auf seinen Bruder. Er konzentrierte sich, sein bläuliches Leuchten intensivierte sich kurz, bis ein exaktes Abbild seiner Selbst neben ihm stand. Er lächelte leicht. Dieses Manöver hatten sie im Training so oft geprobt und endlich würde es mal im Ernstfall zum Einsatz kommen. Er vertraute darauf, dass sein Bruder es erkennen würde, doch er hegte keinen Zweifel daran. Sie waren ein eingespieltes Team. Der Doppelgänger rannte los, direkt auf die Heilerin zu. Sasuke sah das Abbild seines Bruders aus den Augenwinkeln, während er den wuchtigen Angriffen Jugos auswich. Ein kaltes Grinsen schlich sich auf seine Lippen. Eine hervorragende Idee von Itachi! Die beiden Gegner würden gar nicht wissen, wie ihnen geschieht. Karin keifte los: „Der Zweite kommt auch wieder, pass auf Jugo!“ Sasuke spannte sich an. Das Timing musste nun passen. Sie hatten es so oft geübt. Es durfte einfach nicht schief gehen, denn nur bei diesem einen Versuch würden sie den Überraschungsmoment auf ihrer Seite haben. Ein letztes Mal prallten er und Jugo aufeinander. Doch Sasuke nutzte dieses Aufeinanderprallen nicht für einen Angriff, sondern stieß sich mit aller Kraft von dem Hünen ab. Dieser nahm es ein wenig verwirrt zur Kenntnis, eilte jedoch direkt wieder los, immerhin griff Itachi Karin wieder an. Dieser jedoch hatte sich ein Stück zurückgezogen und unterdrückte die Energie, die ihn zum Leuchten brachte. Die beiden mussten glauben, dass sein Doppelgänger er war. Nur dann konnte das Ganze funktionieren. Das Timing war perfekt. Das Abbild raste unbeeindruckt auf Karin zu, Jugo war einen Augenblick zu spät. Und es war für die beiden auch zu spät zu realisieren, dass es gar nicht Itachi war. Der Doppelgänger blieb zwischen den beiden stehen... ...und explodierte. Eine gewaltige Fontäne aus Erde, Staub und Dreck flog auf, die Druckwelle ließ die Erde erzittern und traf auch Sasuke noch leicht. Dieser jedoch ließ sich nicht beirren, schloss die Augen und konzentrierte sich nun ebenfalls. Auch das gehörte zu diesem Manöver. Man konnte sich niemals sicher sein, dass diese Explosion ihr Ziel auch wirklich getroffen hatte. Seine Augen öffneten sich wieder und starrten auf die Stelle, an der die Explosion ihren Ursprung hatte. Er öffnete leicht seinen Mund und mehrere kleine Feuerbälle schossen in Richtung Boden, um dort flächendeckend ebenfalls einzuschlagen, ehe er ein Stück entfernt sicher auf seinen Füßen landete. Rauch verhinderte die Sicht auf die beiden Feinde, sein Herz setzte voller Bangen und Warten schier aus. Itachi trat an ihn heran und lächelte zufrieden: „Das war gute Arbeit.“ Er ließ seinen Blick über das rauchende und qualmende Trümmerfeld wandern. Irgendetwas stimmte nicht. Ganz und gar nicht. Auch sein Bruder merkte das. Die beiden suchten immer wieder die Umgebung ab. Und dann stockte ihnen der Atem. Inmitten den staubigen Nebels erhob sich etwas. Etwas großes, kolossales... „Na, kann ich dir helfen?“ Naruto grinste breit. Gaara knurrte und sah ihn aus den Augenwinkeln an: „Als ob ich dich davon abhalten könnte...“ Ihnen gegenüber stand ihr Gegner wieder vom Boden auf, der zuvor von Gaara schwer getroffen worden war. Der Rothaarige seufzte: „Das gibt es nicht, der ist unempfindlich, als ob seine Knochen aus Gummi wären...“ Angewidert verzog Naruto das Gesicht: „Pfui! Eine ekelige Vorstellung...“ Kimimaro hatte keine Lust mehr. Er strich sich über die Stirn. Die schwarzen Muster, die seine Haut bedeckten glänzten leicht. Sie waren durch Orochimaru und Kabuto seit dem letzten Angriff um so vieles stärker geworden, da musste es doch endlich klappen diese arrogante atlantische Elite auszulöschen. Sakon und Ukon waren bereits tot, das hatte er sehen können. Doch er würde sicherlich nicht so schnell aufgeben und schon gar nicht verlieren. Seine Knochen waren im Prinzip nicht zu brechen, er war schnell, flink und nicht auf den Kopf gefallen. Das konnte doch nicht so schwer sein. Mal abgesehen davon hatte er auch noch eine Überraschung parat... Er blickte seine beiden Gegner an und lächelte kalt. Dann schloss er die Augen, konzentrierte sich auf sich und die Energie in sich. Es wurde Zeit für die nächste Stufe. „Verdammt!“ schnappte Gaara und stieß Naruto seinen Ellenbogen in die Rippen. Dieser sah auf, mit immer größer werdenden Augen. Ihr Gegner veränderte sich... stark! Die schwarzen Muster verschwanden und die schneeweiße Haut verfärbte sich immer dunkler. Aus der menschlichen Gestalt deformierte sich etwas, das er gar nicht so recht zu beschreiben in der Lage war. Dieser Kerl sah plötzlich alles andere als normal aus, beinahe wie eine Art Kobold. Große, raue Knochen wuchsen aus dem Körper. Als jedoch auch die Wirbelsäule sich aus der dunklen gräulichen Haut erhob, musste Naruto mit der Übelkeit kämpfen. Das war einfach ekelhaft! Gaara spannte sich an und knurrte ungehalten: „Der geht mir allmählich auf den Zeiger...“ Er sah sich um. Die Knochen schützten seinen Gegner einfach zu gut, es musste doch irgendetwas größeres geben, das sich nutzen ließe. Die inneren Organe, die mussten sie treffen. Das war ihre einzige Chance. Plötzlich entdeckte er etwas... Er sah Naruto an und deutete möglichst unauffällig nach oben: „Ich lenke ihn ab und du wirst dafür sorgen, dass ein bisschen davon herunterkommt, okay?“ Der Blonde schüttelte den Kopf: „Und was ist mit dir? Was, wenn ich dich treffe...“ - „Keine Diskussion, mir wird schon nichts passieren. Sieh aber zu, dass es große, sehr große, Stücke sind, okay?“ Resignierend seufzte Naruto, ehe er schließlich nickte: „Gut, wie du meinst, aber... GAARA!“ Mit einem heftigen Ruck hatte sich etwas um seine Hüften gelegt und ihn von seinem blonden Kollegen fortgerissen. Unsanft flog er durch die Luft und landete explosionsartig in der steilen Felswand. Sein Sand legte sich rasch um ihn, dennoch war der Aufprall schmerzhaft. Wehe Naruto hielt sich nicht an den Plan! Nun, da er eine geeignete Position hatte. Er rappelte sich auf und schüttelte sich den Staub von den Sachen, ehe Kimimaro plötzlich vor ihm auftauchte und wieder versuchte mit dieser Art Peitsche aus seiner Wirbelsäule nach ihm zu schnappen. Dieses Mal jedoch wich er aus und schickte seinen Sand zum Gegenschlag. Die feinen Körner legten sich um den deformierten Körper seines Gegners, immer mehr, bis sie einer Hand glichen. Gleichzeitig legte sich die Knochenpeitsche um seinen Hals, da sie seinen Sandschild durchbrechen konnte. Sie hatten sich gegenseitig im Griff und starrten sich wütend und herausfordernd in die Augen. Gaara keuchte auf, doch auch Kimimaro ließ der Druck durch die mächtige Sandfaust nicht kalt, sondern presste auch diesem scheinbar gut die Luft aus dem Körper, auch wenn nicht ein einziger Knochen brach. Die Schlinge um seinen Hals verhinderte, dass er noch mehr Druck durch den Sand auf seinen Gegner ausübte, eine Pattsituation. Doch er musste diesen Kerl zumindest noch eine Weile von Naruto ablenken... Konzentriert stemmte er seine Füße fester in den Boden, schloss seine Augen und versuchte zu Atem zu kommen. Er rief ihn. Den Sand. Er brauchte mehr davon, viel mehr! Zwischen all den Menschen am Strand erhob sich das feine Gestein, ließ sich scheinbar federleicht vom Wind hinforttragen und passierte zielsicher die Schlucht. Immer mehr Sand verließ diesen Ort, um zu Gaara zu gelangen. Wenn er diesen Kerl schon nicht zerquetschen konnte, dann sollte dieser an seinem Sand ersticken. Es war einerlei wie er umkam. Hauptsache war, dass er umkam! Immer mehr Sand bedeckte Kimimaro. Er knurrte wütend. Dieser rothaarige Typ war eine harte Nuss. Immer mehr Sand sammelte sich um ihn herum. Schon jetzt stand er kniehoch darin und hinderte ihn immer mehr an Bewegungen. Für üblich neigte er nicht zu Panik, aber ein ungutes Gefühl erfüllte ihn dann doch. Er musste sich schnell etwas überlegen. Der Sand stand ihm bis zum Bauch. Kimimaro knurrte abermals wütend. Er musste sich entscheiden. Entweder er behielt Gaara in seinem Griff und drohte unterzugehen, oder er ließ von dem Rothaarigen ab und widmete sich seiner eigenen Rettung. Er konzentrierte sich und ließ seinen Arm in eine neue Form übergehen. Was auch immer er tun würde, er musste sich diese Waffe verschaffen. Weißer Knochen wuchs aus dem Körperglied heraus und formte sich immer weiter, bis daraus eine Art Lanze geworden war. Der Sand bedeckte ihn nun vollständig. Gaara sah auf, als der Griff um seinen Hals sich endlich ein wenig lockerte. Er war auf dem richtigen Weg! Angespannt ließ er immer noch mehr Sand auf seinen Gegner herabfallen, begrub diesen immer weiter unter der trockenen und schweren Schicht. Er hoffte, dass dies reichen würde, um diesen Kerl endgültig außer Gefecht zu setzen... Doch die Knochenpeitsche ließ einfach nicht vollständig los. Nervös blickte er sich um. So langsam wurde ihm schwindelig. Dann, plötzlich, schoss sein Gegner aus dem Sandgrab heraus und preschte auf ihn zu. Mit seinen letzten Kräften und dem Rest Luft in seinen Lungen sah er auf und brüllte: „JETZT!“ Dicke, schwere Felsbrocken schossen von oben auf die beiden Kämpfenden herab. Kimimaros Augen weiteten sich panisch. Ja, jetzt war er von Panik und Angst erfüllt. Er drosselte sein Tempo, doch ein Ausweichen war nicht mehr möglich. Es gab nur eine Möglichkeit! Er ließ Gaaras Hals los und ließ seine Wirbelsäule den Trümmern entgegensausen. Die wahnsinnige Energie setzte sich frei, ein Brocken nach dem Anderen zerbarst in tausende Stücke und regte auf die beiden Krieger herab. Gaara lächelte, nachdem er genügend Luft in seine Lungen gepumpt hatte. Sein Gegenüber war abgelenkt genug. Er zog seine Schwerter und preschte los. Es war gefährlich, doch er musste es schaffen. Mehr oder weniger dicke Felsbrocken landeten schwer auf dem Boden und wirbelten den Dreck auf, Gaara versuchte ihnen so gut er konnte auszuweichen. Dann erreichte er seinen Feind. Kimimaros Augen weiteten sich ruckartig, als ein höllisch brennender Schmerz ihn durchfuhr. Er blickte an sich herab und keuchte auf. Ein Schwert hatte sich zielsicher durch sein Herz gebohrt, ein anderes durch seine Lunge. Er sah Gaara an, der reglos vor ihm verharrte, das Gesicht direkt vor seiner Knochenlanze. Kimimaro schloss die Augen und lächelte leicht: „Ein toller Kampf. Danke...“ Ohne die Augen wieder zu öffnen sackte er zu Boden. Gaara zog seine Schwerter aus dem leblosen Körper und nickte. Ja, es war ein toller Kampf gewesen. Sein Blick richtete sich nach oben zu Naruto, der an der Steilwand hing und ihn fragend ansah. Fast lässig steckte Gaara seine Schwerter in die Scheiden zurück und sah den Blonden an, ehe er einfach als Zeichen seinen Daumen hob und wusste, dass Naruto verstanden hatte, als dieser mit einem breiten Grinsen und einem ebenfalls erhobenen Daumen antwortete. Sasori warf seine Schwerter ebenfalls von sich. Wenn Kabuto einen richtigen Kampf wollte, dann sollte dieser den auch bekommen. Entschlossen rief er seine Marionetten zu sich, auch wenn er nicht ganz glücklich mit der Tatsache war, dass ausgerechnet Hiruko nicht dabei sein würde. Weil er diese Puppe in seiner unbändigen Wut zerstört hatte. Doch daran konnte er jetzt in diesem Augenblick nichts ändern. Der Fernkampf war ihm ohnehin lieber und er hoffte, dass ihm dadurch wenigstens wieder ein kleiner Vorteil zugute kommen würde. Er fixierte Kabuto, der ihn amüsiert ansah und lachte: „Du willst mit Puppen spielen? Das kannst du haben!“ Kalt und trocken ertönte sein Lachen, als er seine Arme ausstreckte. Der Puppenspieler würde schon sehen, dass auch er in gewisser Weise etwas von diesem Handwerk verstand. Während vor Sasori immer mehr Marionetten Stellung bezogen, tat sich auch bei ihm etwas. Entsetzt starrte der Krieger auf das, was bei seinem Gegner auf einmal passierte. Scheinbar aus dem Staub und der Erde erhoben sich menschliche Körper. Doch sie waren anders als seine Marionetten. Vom Kampf gezeichnet, fast lebendig wirkend. Und das eine oder andere Gesicht kannte er sogar. Vor ihm erhoben sich auch Suigetsu, Karin, die Zwillinge und Kimimaro. Er schluckte schwer. Die Körper sahen furchtbar aus. Kabuto lachte abermals, als er Sasoris verwirrten Blick wahrnahm und grinste: „Da staunst du, was? Nicht nur du kannst Totes beschwören. Ich präsentiere dir die gefallenen Kämpfer dieses Krieges. Es ist eine Schande, dass sie trotz meiner Experimente zu dumm waren, um deine Leute zu vernichten. Doch nun sind sie hier durch mich vereint und ihr einziger Gegner wirst du sein. Das könnte doch amüsant werden, nicht wahr?“ Für ein paar Sekunden wurde es absolut Still, während die beiden sich in die Augen sahen. Trotz der Distanz spürten sie die Spannung, den Hass, die Rivalität. Die gesamten letzten Wochen und Monate bündelten sich in diesem Blick. Drohten sich in diesem Blick zu entladen. Die Luft lud sich schier elektrisch auf. Sasori hörte sein Herz schlagen. Lauschte seinem Atem. Wurde plötzlich seelenruhig. In einiger Entfernung hielt Deidara den Atem an. Sasori und Kabuto machten nun also wirklich ernst. Ihm wurde schwindelig. Er wusste nicht wieso, aber Tränen bahnten sich ihren Weg in seine Augen. Wie schlimm musste er den Rothaarigen getroffen haben... Seinetwegen hatte dieser das gesamte Wohnzimmer zerstört, doch gegenüber Kabuto war er so ruhig. So gefasst. So abgrundtief kalt. Er sah auf. Eigentlich war die Erklärung doch so einfach! So offensichtlich! So... tragisch wundervoll. Er hatte diesen Ausraster nur heraufbeschwören können, weil Sasori für ihn so viel empfand. Nur tiefe Gefühle konnten in einen solchen Hass umschlagen. Und Kabuto gegenüber war der Krieger nur dann so ungehalten gewesen, wenn es um IHN gegangen war. Er hatte es die ganze Zeit nicht gesehen, die ganze Zeit falsch verstanden. Erst hier und jetzt wurde dem Geologen klar, wie sehr Sasori ihn wohl geliebt haben musste. Entschlossen sah er auf. Er hatte vorgehabt zu kämpfen, also würde er es auch tun! Es gab eine Chance, für ihn... für sie... Die Marionetten und wiederbelebten Kämpfer stürmten aufeinander zu, prallten gewaltig aufeinander und zerstörten sich gegenseitig ohne Gefühle oder Einwände, ihre Spieler harrten unbeeindruckt aus und ließen ihre Gefolgschaft ruhig den Konflikt austragen, der noch immer zwischen ihnen zu vibrieren schien. „Fuck...“ entfuhr es Sasuke, als ihm und seinem Bruder klar wurde, dass es tatsächlich Jugo war, der sich aus dem Staub der Explosion vor ihnen erhob. Von Karin fehlte jede Spur. Der Körper des Hünen begann sich zu verändern. Sein Arm schwoll zu einer gewaltigen Größe an. Aus der Hand wuchs ein großer Stachel. Unendlich wütend und rasend keuchte Jugo und sah die beiden Bruder aus roten, geschwollenen Augen an. Rache! Sie übernahm sein gesamtes Denken, sein gesamtes Handeln. Karin war tot und das war die Schuld dieser beiden Atlanter. ER würde sie rächen! Itachi und Sasuke erschraken, als der Koloss auf einmal auf sie zu schoss. Der ältere Bruder knurrte und versuchte auszuweichen. Damit hatte er nicht gerechnet. Darüber hinaus verschätzte er sich schwer mit der wahren Größe seines Gegners. Er kam nicht weit genug weg und stürzte unsanft zu Boden, als sich der Stachel aus dessen Hand in sein Bein bohrte. Schmerzerfüllt schrie er auf und spürte panisch, wie er sehr rasant immer schwächer wurde. Er blickte auf und sah, wie seine Energie, sein gesamtes Leuchten, durch diesen Stachel auf Jugo überging, der mit jedem Augenblick weiter an Kraft und Größe gewann. Sasuke keuchte auf. Er musste diesen Hünen unbedingt von seinem Bruder wegscheuchen, doch zu zweit würden sie diesen Riesen wohl kaum besiegt bekommen. Eine solche Stärke und körperliche Kraft hatte er noch nicht erlebt! Ungehalten knirschte er mit den Zähnen. Er würde als primärer Nahkämpfer wohl rein gar nichts gegen diesen Kerl ausrichten können. Doch sein Bruder, der eher auf psychische Angriffe spezialisiert war, war nun einmal indisponiert. Plötzlich sah er auf und hatte eine Idee. Rasch schloss er seine Augen und konzentrierte sich. Seine Gedanken verließen das aktuelle Schlachtfeld und riefen verzweifelt nach den Kriegern vergangener Zeiten. Ahnen der Bürger von Atlantis, die einst mit ihrer Kampfkunst das Reich verteidigten. Nach einer gefühlten Ewigkeit erhielt er endlich eine Antwort... Sasuke öffnete seine Augen und blickte sich um. Über seinem Bruder und Jugo bildete sich eine bläulich glimmernde Wolke, die sich wie ein Strudel über den Köpfen der beiden bewegte. Langsam sank sie spiralförmig nach unten zur Erde und materialisierte sich in einer kristallinen menschlichen Form neben den beiden Kämpfern. Trotz der leicht blauen Farbe war der Körper nahezu durchsichtig. Wie Flammen tanzte die pure Energie um den Geisterkrieger herum, umschloss diesen und gab diesem auch seine menschliche Gestalt. Der Geist zog sein Schwert, das ebenfalls aus reiner Energie bestand, und stieß Jugo von Itachi weg. Der Hüne sah irritiert und wütend auf. Wie konnte dieser komische Geist ihn nur so effektiv treffen? Sein Körper war gegen fast jeden Angriff gefeit, doch dieser Kerl schien ihm tatsächlich gefährlich werden zu können. Itachi erhob sich erschöpft und taumelte ein paar Schritte zur Seite. Ja, es ging ihm nicht gut, aber sie mussten diesen Riesen unbedingt aufhalten. Auch er konzentrierte sich. Er hatte nicht mehr so viel Energie wie sein Bruder, aber für dieselbe Technik sammelte er seine verbleibende Kraft zusammen. Plötzlich jedoch spürte er eine Hand auf seiner Schulter und sah seinem Bruder in die Augen, der den Kopf schüttelte: „Nicht, das ist zu gefährlich. Ich habe eine andere Idee. Wir kombinieren unsere Feuerkraft und werden ihm ein feuriges Abschiedsgeschenk bescheren.“ Der Ältere blickte zu Jugo und dem Geisterkrieger. Tatsächlich hielt der beschworene Kämpfer den Hünen durchaus gut in Schach. Die Klinge aus komprimierter Energie bohrte sich durch das menschliche Fleisch, wie ein heißes Messer durch Butter, auch wenn der Geist nicht mehr lange bestehen würde. Er sah wieder Sasuke an und nickte: „Also gut.“ Sein Bruder presste dessen Schulter an seine eigene und sie beiden nahmen ihren Gegner ins Visier. Leise hörte Itachi die Worte des Jüngeren: „Jetzt...“ Sie konzentrierten sich beide und bündelten ihre Energie. Viel hatte er wirklich nicht mehr, doch mit einem gemeinsamen Schlag würde es hoffentlich reichen. Sasuke ergriff die Hand seines Bruders und hielt sie fest. Dann drückte er leicht zu und die beiden schossen gleichzeitig ihre Feuersalven ab. Der Jüngere formte einen gewaltigen Drachenkopf aus purem Feuer. Der Ältere formte aus seiner letzten Energie mehrere kleine Feuerbälle, die er spiralförmig um den Drachenkopf nach vorne schnellen ließ. Die Explosion beim Aufschlag auf Jugos Körper war gewaltig. Während der Geisterkrieger sich wieder auflöste und in die Hallen der Ahnen zurückkehrte, regnete das Feuer auf den Boden hinab und der Hüne brach laut schreiend zusammen. Gegen dieses Feuer hatte sein angeschlagener Körper nichts mehr entgegenzusetzen. Während er bei lebendigem Leibe verbrannte, brüllte er ungehalten seinen Schmerz heraus. Das Einzige, was von ihm letztlich übrig blieb waren verkohlte, blanke Knochen... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)