Atlantis von Galenhilwen ================================================================================ Kapitel 4: Das Fest der tausend Eindrücke - Teil II --------------------------------------------------- Zwei Stunden verstrichen, in denen die Stimmung immer besser und ausgelassener wurde. Ein junger Mann in einer Art Rüstung trat an die Gruppe um Tsunade heran und verbeugte sich. Er trug eine Art Toga aus dunkelblauem Stoff, die an der Hüfte von einem Lederband festgebunden wurde und nur über eine Schulter ging. Da der Stoff ausreichend und leicht war, konnte man teilweise auf die freigelegte Brust blicken. An den Armen und den Beinen trug er Lederschienen. Auch auf seinen Schultern ruhte ein Schutz, der aus dunklem Leder gefertigt war. In der linken Hand hielt er einen blauen Schild, auf dem eine weiße Abbildung des atlantischen Tempels zu sehen war. In der anderen Hand hielt er einen Speer, der mit diversen Federn und Bändern geschmückt war. Der Krieger nickte seiner Herrin zu und sprach monoton: „Eure Hoheit, das Training ist beendet.“ Tsunade nickte ihrem Untergebenen zu und lächelte: „Danke, das ist eine gute Nachricht. Gib Sasori doch bitte Bescheid, dass sie eine Vorführung zu Ehren der Gäste aus der Oberwelt zeigen sollen.“ Der Soldat sah ruckartig auf, blickte in die Runde und nickte eifrig: „Natürlich, Hoheit.“ So schnell er gekommen war, so schnell verschwand er auch wieder. Deidara beugte sich zu Tsunade herüber und sah sie mit neugierigem Blick an: „Was hat er gesagt? Ich dachte die Elite kann unsere Sprache auch sprechen.“ Die Angesprochene kicherte freundlich: „Ja, das kann sie auch. Das war einer unserer normalen Kämpfer. Du wirst schon sehen, worin der Unterschied liegt.“ Gebannt richtete Deidara seinen Blick zurück auf den Platz, wo sich ihnen gegenüber erneut eine Gasse zwischen den Menschen bildete. Hintereinander weg schritten die elitären Krieger zum Rande des Platzes und blieben dort einen Augenblick stehen. Einer von ihnen trat schließlich als erstes in die Mitte, blieb jedoch noch einen Augenblick regungslos stehen. Deidara konnte tatsächlich schnell erkennen, dass sie sich bereits äußerlich von den anderen Soldaten unterschieden. Statt einer blauen Toga trugen sie eine schwarze, die ebenfalls nur über eine Schulter getragen wurde. Doch ihr Körper wurde deutlich imposanter und mehr geschützt. Tiefblaue Platten aus dickem und robustem Leder lagen auf den Schultern und waren mit kleinen Dornen gespickt. An den Unterarmen trugen sie aus demselben Leder Armschienen, die zur Außenseite hin mit Klingen versehen waren. Die Schienbeine wurden ebenfalls von Lederplatten geschützt. Unter der Toga sah man am Oberschenkel einen Ledergurt hervorschauen, an dem eine kleine Tasche, sowie kleine Dolche befestigt waren. Das Gesicht des Kriegers wurde vom Kinn bis zur Nase von einem nachtblauen Tuch bedeckt, das nur Platz für die Augen zwischen sich und dem imposanten Helm ließ. Die Kopfbedeckung war teilweise aus fast schwarzem Metall gefertigt und bedeckte das gesamte Haupt des Soldaten. Eine Art Krank, der fast wie ein Diadem aussah, war aus diesem Metall gefertigt und schützte die wichtigsten Stellen, wie die Stirn, die seitlichen Partien knapp über den Ohren und bildete im Nackenbereich abermals eine größere Schutzfläche. Der Rest des Helms war schwarzer schwerer Stoff, der das Haar verdeckte und fast bis zu den Schultern reichte. An beiden Hüften trug er Schwertscheiden, in denen zwei meisterhafte Katana ruhten und nur auf ihren Einsatz zu warten schienen. Mit angehaltenem Atem ließ Deidara diese Erscheinung auf sich wirken. Selbst wenn dieser Kerl vor ihm nicht kämpfte, so verfehlte er seine Wirkung nicht. Er war beeindruckend durchtrainiert trotz seiner elfengleichen Gestalt und er ließ durch seine Aufmachung sofort erahnen, dass es eine Dummheit wäre sich mit ihm anzulegen. Dann verbeugte der Krieger sich demütig und Tsunade nickte ihm wohlwollend zu: „Ihr könnt anfangen, Sasori.“ Ohne weiter auf ihre Worte einzugehen drehte er sich herum und winkte den nächsten Elitekämpfer zu sich, ehe er fast unscheinbar zum Rand des Platzes schritt. Während der zweite Krieger zur Mitte schritt, beugte Tsunade sich zu Deidara und den anderen herüber und flüsterte: „Die Elitetruppe unterliegt strengen Reglementierungen. Ihre Schaukämpfe laufen immer in derselben Reihenfolge ab, angefangen bei dem Mitglied, das als letztes beigetreten ist, bis hin zum Anführer. Von daher beginnt die Vorstellung immer mit Neji. Er hat sehr lange gebraucht, bis er sich dazu bereit erklärt hat die Laufbahn eines Kriegers einzuschlagen.“ Neugierig sah Deidara auf: „Wieso?“ - „Meine Güte, bist du neugierig! Nun, das ist einfach erklärt... Neji ist blind...“ Sie sah den verständnislosen Blick des Blonden und schmunzelte. „Ach, Deidara. Eine seiner Fähigkeiten liegt in seinen Augen. Er ist eigentlich blind, hat diese Welt niemals so gesehen wie du oder ich. Aber... er kann sie dennoch wahrnehmen, auf eine Art und Weise, wie wir sie wohl niemals verstehen werden. Da er dies allerdings stets als Nachteil sah, war er nicht überzeugt ein guter Krieger sein zu können. Und dann hat er sich doch entschlossen es zu tun und ist äußerst präzise, sowie strategisch. Er kann jemanden verletzen, in dem er ihn einfach berührt, ist das nicht aufregend? Und er kann noch weit mehr.“ Und sofort stellte Neji sein Können eindrucksvoll unter Beweis. Der erste Kämpfer, Sasori, kehrte in die Mitte zurück und beide begaben sich in Kampfposition. Dann ging es auch schon los. Deidara stockte beinahe der Atem, in was für einer übermenschlichen Geschwindigkeit die beiden jungen Männer zu kämpfen begannen. Das war nicht mehr einfach nur schnell, das war geradezu unglaublich und entzog sich fast der Fähigkeit des menschlichen Auges. Deidara versuchte die beiden auch während des Kampfes zu unterscheiden, doch es fiel ihm sichtlich schwer, viel zu schnell waren diese beiden Krieger, während sie sich mit Schlägen und Tritten im Nahkampf gegenüberstanden. Dann jedoch entfernte sich einer von beiden ein Stück und begann in rasendem Tempo, den anderen mit Nadeln und Dolchen zu bewerfen. Doch der Blinde überraschte die Forscher durch und durch. Jede einzelne Waffe parierte er ohne Mühen und versuchte Sasori wieder in den Nahkampf zu zwingen. In Nejis Handinnenfläche bündelte sich das blaue Licht, das auch ihn wie alle Atlanter umgab und ähnlich intensiv war wie das von Konan und den anderen Elitekämpfern, in seiner Handinnenfläche. Mit einer fast unscheinbaren Bewegung platzierte er seine Hand auf der Brust seines Gegenüber und schleuderte diesen mit einer immensen Wucht von sich. Sasori jedoch landete gekonnt auf den Füßen und nickte seinem Kollegen kurz zu. Diese Vorführung war beendet. Neji verbeugte sich und kehrte zu den anderen zurück, um dort vom nächsten Kämpfer abgelöst zu werden und auch Sasori kehrte zu seinem Ausgangspunkt zurück. Abermals erklärte Tsunade ihren Gästen kurz und bündig, was sie nun erwartete, nachdem der Applaus verklungen war: „Also, als nächstes werdet ihr Naruto erleben. Er ist...“ Sie seufzte. „Ihr werdet ihn kennenlernen und es selbst herausfinden. Aber am Ehesten trifft es wohl: er ist anstrengend! Aber seine Kampfkunst ist trotz alledem nicht zu verachten. Ganz im Gegenteil, bei ihm schaue ich immer besonders gerne zu.“ Die Forscher nickten, konnten sich ob der schwammigen Beschreibung aber noch nicht so recht vorstellen, was die Herrscherin wohl gemeint haben könnte. Naruto war an seinem Platz angekommen, verbeugte sich vor Sasori und begab sich in Kampfposition. Sofort drifteten die beiden auseinander. Sasori versuchte den anderen abermals mit Nadeln und Dolchen zu treffen, Naruto hingegen konterte mit blauen Kugeln, die er in seinen Händen formte und auf seinen Kollegen abfeuerte. Beide trafen und landeten, jedoch abermals galant und im Grunde unversehrt, am Rand vor den Sitzplätzen. Deidara sah skeptisch zu Tsunade herüber, die wie ein kleines Kind aufgeregt neben ihm saß, in die Hände klatschte und quietschte: „Jetzt, jetzt, jetzt!“ Der Geologe konnte sich nicht helfen, aber in seinen Augen hatte diese Herrscherin irgendwie einen Sockenschuss. Sie war lieb und wahrhaft gütig, aber völlig gaga. Der Blonde richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf die Kämpfer, die nun zur Unterhaltung eine besondere Darbietung leisteten. Eigentlich war es weitaus unglaublicher, als der erste Kampf, doch Deidara sah es nach mehrmaligem Augenreiben immer und immer wieder. Naruto verfielfältigte sich. Immer und immer mehr füllten den Platz, bis er komplett voll war. Eigentlich musste der Geologe zugeben, dass er keine Ahnung mehr hatte, wer von ihnen nun Sasori, Naruto oder eine Kopie war, sie sahen sich alle so ungemein ähnlich. Doch ehe er zu einer Lösung kam, lösten sich die Doppelgänger wieder in Luft auf, in der Mitte standen die beiden Elitekämpfer und verbeugten sich. Das Publikum war begeistert und klatschte tosenden Beifall. Auch Deidara und seine Kollegen waren absolut begeistert. Während Naruto zum Tempel zurückkehrte erhoben sich ein paar Leute und trugen ihre Kinder vom Festplatz fort. Etwas irritiert sah Nagato nun auf und fragte Tsunade: „Wieso werden die Kinder fortgebracht, Eure Hoheit?“ Die Herrin lächelte gequält: „Seit die Jungs zu Kriegern ausgebildet werden hat sich so einiges verändert. Früher waren es unschuldige junge Männer, verstehst du. Einfach nur Priester, friedfertig und spirituell. Die Atlanter sind allesamt sehr religiös und gläubig, verstehst du?! Und einige Fähigkeiten der Jungs sind... weit weniger unterhaltsam, als ein paar Kopien von Naruto oder die Tatsache, dass Neji trotz seiner Erblindung voll kampftauglich ist. Die beiden zeigen auch nur einen geringen Teil, damit die Menschen hier nicht ausschließlich Angst haben. Doch vor dem, was nun kommt... Nun, sie fürchten den Rest der Truppe doch sehr. Ihr werdet sehen, was ich meine. Der nächste wird Gaara sein...“ Gaara stand bereits in Position und auch Sasori hatte sich bereits wieder in Stellung gebracht. Eines fiel Deidara sofort auf: Gaara unterschied sich in einer Kleinigkeit von den anderen Elitekämpfern. Er trug ein Gefäß auf dem Rücken, das aussah wie ein großer Kürbis. Ohne Umschweife legten die beiden schließlich los und das Spektakel schien noch imposanter zu werden, als die bisherigen Vorstellungen. Endlich wurde Deidaras Neugierde gestillt, da Sasori seine Fähigkeiten in Anspruch nehmen zu schien. Der Krieger konzentrierte sich und beschwor etwas. Mit angehaltenem Atem wartete der Geologe ab und traute seinen Augen kaum, als plötzlich gut 10 menschengroße Marionetten erschienen, die über lange dünne blau schimmernde Fäden mit Sasoris Fingern verbunden waren. Mit diesen Marionetten startete er seinen Angriff, doch Gaara machte keinerlei Anstalten sich auch nur zu bewegen. Er schien nicht einmal mit der Wimper zu zucken. Deidara stockte beinahe der Atem, die Spannung war kaum noch für ihn auszuhalten. Diese Puppen würden ihm doch alle Knochen brechen, so wie die aussahen. Sie hatten Gaara fast erreicht, der sich noch immer nicht rührte, als plötzlich etwas aus seinem Gefäß schoss und sich wie eine Mauer um ihn legte. Deidara riss aus Überraschung und auch vor Schreck die Augen weit auf. Das, was Gaara umgab war Sand. Und dieser ließ nicht eine Marionette bis zu ihm durch, nicht einen Schlag, keinen einzigen Angriff. Der Sand war immer und jederzeit an der richtigen Stelle. Doch auch andersherum sah es nicht unbedingt anders aus. Immer, wenn Gaara versuchte mit seinem Sand Sasori anzugreifen, fing eine seiner Marionetten diesen Angriff ab. Eine dieser Puppen war fast permanent an seiner Seite und Deidara fand sie ungemein hässlich. Sie sah aus wie eine missglückte Kreuzung zwischen Mensch und Skorpion und funkelte mit ihren durchdringenden Augen aus der Dunkelheit heraus. Der Stachel schnellte immer wieder auf den Sand zu und Deidara konnte hören und sehen, dass dabei enorme Energie freigesetzt wurde. Nach ein paar weiteren Angriffen hörten die beiden Elitekämpfer mit ihrer Vorstellung auf und verneigten sich. Der Applaus hielt sich von Seiten der Atlanter jedoch in Grenzen. Die Forscher hingegen waren absolut begeistert und erhoben sich sogar für diese Darbietung, während die klatschten. Gaara kehrte zum Tempel zurück. Nun standen jedoch noch mehr Bewohner auf und zogen sich in die Gassen zurück, was Deidara mit einer gewissen Portion Skepsis beobachtete. Er fragte sich, wieso ein solches Talent nur mit so viel Angst empfangen und „belohnt“ wurde. Nachdem die Forscher sich wieder hingesetzt hatten und zwei weitere Kämpfer zur Platzmitte schritten, beugte Tsunade sich wieder herüber und erklärte: „Das ist jetzt das große Finale der Vorstellung. Die letzten beiden Elitekrieger sind die Brüder Itachi und Sasuke. Sie sind zusammen mit Sasori als Erste in die Ausbildung aufgenommen worden. Vor den Dreien allerdings haben die Menschen in Atlantis Angst. Sie sind überaus gut, aber ihre Fähigkeiten sind gepaart mit ihrer Art sehr erschreckend für die Atlanter. Aber ich persönlich bin jedes Mal wieder so ungemein beeindruckt, wenn sie dieses Finale zeigen. Passt gut auf...“ Die Gäste bemerkten sofort, dass Tsunade nicht übertrieb oder gar die Unwahrheit sagte. Während einer von den Beiden, wie die anderen zuvor, zur Platzmitte schritt, verwandelte der andere sich vor ihrer aller Augen in einen imposanten und, wie Deidara zugeben musste, auch unheimlichen Schwarm Krähen, der sich auf den Platz zubewegte, um sich dort als Krieger wieder zu materialisieren. Tsunade lächelte: „Das ist Itachi...“ Hidan knurrte abschätzig: „So ein Angeber!“ Kakuzu jedoch grinste den Jashinisten breit von der Seite an: „Mach es doch besser, Großmaul.“ - „Ach, halt doch die Fresse...“ Die Forscher kicherten leise. Es war immer herrlich, wenn Hidan sich künstlich aufregte. Und man bekam das immer so ungemein schnell hin. Mit Sasori zusammen stellten sie sich in einem Dreieck auf und gingen in Kampfposition. Der blonde Geologe merkte, wie sein Puls vor Aufregung anstieg. Er konnte es kaum erwarten das von Tsunade so gelobte Finale zu sehen. Dann ging es auch schon los. Itachi verwandelte sich wieder in den Schwarm, der eine Runde um den Tempel flog. Sasuke zog eines der zwei Katana, und Sasori beschwor offenbar wieder seine Marionetten. Dieses Mal jedoch überstieg der Anblick einfach alles, was die Gäste der Oberwelt jemals zu Gesicht bekommen hatten. Deidara musste zugeben, dass Hidan schon irgendwie Recht hatte. Die drei Kämpfer schienen wirklich sehr von ihren Fähigkeiten überzeugt zu sein und setzten sich schon arg in Szene, und dennoch verfehlte es seine Wirkung keinesfalls. Mit weit aufgerissenen Augen beobachtete der Geologe, wie zig der Marionetten plötzlich auftauchten und sich auf dem Platz um Sasori sammelten. Es mussten gut 100 Stück sein. Die Krähen hatten ihre Runde beendet und setzten zum Angriff an, während Sasuke mit dem Katana los preschte und in seiner freien Hand eine Kugel aus purem Feuer bildete. Die drei Kämpfer trafen aufeinander, in einem fulminanten Aufprall, der von der Explosion der Feuerkugel und der Wiedermaterialisierung Itachis einherging. Eine Marionette nach der anderen fiel zu Boden, doch Sasori blieb seelenruhig und lenkte den Rest gekonnt weiter. Und dann verstand Deidara, wieso die Menschen wohl Angst vor diesen Kriegern hatten. Die Augen der beiden Brüder, eigentlich so dunkel wie die aller anderen, begannen in einem intensiven rot zu glühen. Fast wie Dämonen wirkten die beiden nun. Sie tauschten einen kurzen Blick aus, ehe Itachi in Form der Krähen zu Sasori vordrang, sich direkt vor ihm wieder zurückverwandelte und ihm nur für einen kleinen Augenblick in die Augen sah. Sasori stoppte in seiner Bewegung und wirkte wie gelähmt. Sasukes Arm und der Katana wurde plötzlich von einer Schicht aus Blitzen umgeben, während er auf seinen Bruder und seinen Kollegen zuraste und die Energie schließlich dort entlud. Eine regelrechte Explosion entstand, die Deidara eigentlich beeindruckte, jedoch viel mehr mit einer Mischung aus Trotz und Geringschätzung erfüllte. Diese Brüder hielten sich offenbar für eine große Nummer. Dieser Sasori eigentlich auch, aber am Meisten ärgerte ihn die Explosion. Seine waren viel besser. Um Längen. Seine Explosionen waren Kunst! Kein Versehen. Er verschränkte beleidigt die Arme, während die anderen um ihn herum begeistert applaudierten. Sogar Hidan klatschte dezent in seine Hände, obwohl man ihm an der Nasenspitze ansah, dass auch er irgendwie angefressen über diese Selbstdarstellung war. Es war definitiv ein würdiges Finale, aber mit hoch erhobenen Köpfen standen die beiden Brüder dort und verbeugten sich überschwänglich. Bloß Sasori nickte lediglich wieder kurz und knapp und das regte Deidara irgendwie noch viel mehr auf. Der tat ja fast so, als würde er das morgens vor dem Frühstück im Halbschlaf schon hinkriegen, nachdem er nur zwei Stunden geschlafen hatte. Als langweile ihn diese ganze Angelegenheit hier nur ungemein. Der Geologe knurrte leise. Die beiden Brüder kehrten zu den restlichen Kriegern zurück und verließen den Platz mit diesen, verschwanden letztlich im Tempel. Sasori jedoch kam auf Tsunade und die Forscher zu, verbeugte sich kurz und sprach genauso monoton, wie er sich gab und bewegte: „Ich hoffe Ihr seid zufrieden.“ Die Herrscherin lachte fröhlich und nickte: „Aber sicher, es war, wie immer, hervorragend! Ihr seid noch besser geworden, ich bin tief beeindruckt. Komm her, ich möchte dir die Gäste aus der Oberwelt vorstellen.“ Tsunade und auch Konan erhoben sich und auch die Forscher rappelten sich ein weiteres Mal auf. Die Hohepriesterin lächelte dem Krieger zu und nickte: „Ich kann Tsunade nur beipflichten, ihr seid wirklich enorm stark geworden. Könntest du morgen kurz bei mir vorbeikommen, Sasori, ich brauche einen neuen Kristallsplitter von dir.“ Der Angesprochene seufzte leise, nickte aber: „Natürlich.“ Die atlantische Herrscherin winkte rasch ab: „Schluss jetzt mit der Arbeit. Setz deinen Helm doch mal ab, dann stelle ich dir unsere Gäste, wie gesagt, vor.“ Seufzend kam der Kämpfer der Aufforderung nach und nahm seinen Helm vom Kopf herunter. Deidara, der bis dahin noch immer mit verschränkten Armen dastand, ließ diese mit einem Mal nach unten sinken. Seine Kinnlade klappte herunter und sein Verstand setzte weitgehend aus. SO hatte er sich Sasori nun wirklich nicht vorgestellt. Unter dem Helm kam feuerrotes, kurzes und ziemlich zerzaustes Haar zum Vorschein. Das geradezu zarte Gesicht wirkte irgendwie androgyn, war schlank und wohl geformt. Die grauen Augen blickten mehr als nur gelangweilt, doch Deidara konnte in diesem Augenblick nicht sagen, was alles aus ihnen sprach. Es war jedenfalls eine ganze Menge, als läge eine ganze Welt hinter ihnen, die streng geheim und für niemanden wirklich zugänglich war. Der Geologe merkte nicht einmal, dass Sasori sich bereits allen vorgestellt hatte und es auch schon bei ihm versuchte. Sein Gehirn hatte einen schweren Aussetzer und er starrte den Krieger an, wie ein 14-jähriges pubertierendes Mädchen ihr großes Idol aus irgendeiner Boyband. Der Rothaarige seufzte und versuchte es abermals: „Hallo? Ich hasse es zu warten... entweder du antwortest mir jetzt oder...“ Plötzlich war Deidara wieder anwesend. Zumindest so etwas in der Richtung. Er stellte sich ruckartig gerade auf, hielt Sasori seine Hand hin und plapperte kopflos und laut drauf los: „Bekanntschaft, es ist mir eine große Deidara deine Freude zu machen...“ Er stockte. Wie peinlich war DAS denn??? Den ersten Eindruck hatte er ja schon einmal mächtig versaut. Er spürte den durchdringenden Blick des Kriegers und wünschte sich, einfach im Erdboden verschwinden zu können. Dann lachte er unsicher und grinste: „Tschuldigung, ich meine... also... du bist wirklich scharf... STARK! Du bist sehr stark!“ Hidan setzte mit einem breiten hämischen Grinsen zu einem Kommentar an, der aber sofort von Kakuzu durch eine Kopfnuss und einen bösen Blick unterbunden wurde. Tsunade und Konan tauschten einen Blick aus, nickten sich zu und lächelten. Die Hohepriesterin ergriff das Wort: „Ich denke, du weißt was zu tun ist, Sasori. Ihr werdet euch um unsere Gäste kümmern.“ Der Krieger nickte abermals: „Natürlich.“ - „Gut. Also, die Unterbringung wird folgendermaßen sein: Hidan kommt zu Naruto, Kakuzu zu Sasuke, Kiba zu Neji, Shino zu Gaara, Nagato zu Itachi und Deidara wird bei dir unterkommen.“ Der Geologe und auch Sasori blickten die Hohepriesterin gleichzeitig mit großen Augen an und fragten: „WAS?“ Diese kicherte nur: „Na, so gut wie ihr euch versteht...“ Abermals setzte Hidan zu einem Spruch an, der dieses Mal nicht rechtzeitig von Kakuzu unterbunden werden konnte: „He, Sasori, da würde ich mit dem Rücken aber an deiner Stelle an der Wand schlafen.“ Der Rothaarige funkelte den Jashinisten an und knurrte: „Ich erinnere mich nicht dich nach deiner Meinung gefragt zu haben.“ Ehe das Ganze zu eskalieren drohte hob Tsunade beschwichtigend die Hände: „Falls es Unstimmigkeiten gibt, so könnt ihr uns ja Bescheid geben und dann sehen wir, was wir machen können, okay?“ Sasori nickte wieder nur: „Gut.“ Konan nickte ebenfalls: „Gut, ich bringe die anderen zum Rest der Truppe, dann musst du dich nicht mehr darum kümmern...“ - „Danke.“ Ohne ein weiteres Wort zu verlieren marschierte er los. Deidara blickte ihm irritiert hinterher, was der Krieger zu merken schien. Sasori knurrte mürrisch: „Komm schon, ich warte nicht, wenn du trödelst...“ Rasch verabschiedete der Blonde sich von seinen Kollegen und den anderen und sprintete dem Rothaarigen hinterher. Etwas zerknirscht stellte er fest, dass Sasori wirklich sehr hübsch war und, im Gegensatz zu den anderen Kriegern, trotz seiner Stärke einen eher zierlichen Körperbau hatte. Und gleichzeitig war er ein richtiger Miesepeter. So einen unfreundlichen Gesellen hatte er selten zu Gesicht bekommen. Er seufzte leise. Wieso musste ausgerechnet er zu Sasori? Selbst wenn dieser kein grantiger Großkotz wäre, so lag die Wahrscheinlichkeit, dass er auf Männer stehen könnte, bei geschätzten Null Komma Null. Und dass er dann auch noch ausgerechnet IHN ebenso heiß finden würde, wie er ihn, das grenzte ja schon ans Lächerliche. Außerdem, so versuchte sich Deidara einzureden, war diese hochnäsige und herrische Art nichts anderes als Arroganz und die konnte er auf den Tod nicht ausstehen. Seufzend versuchte er die wunderschöne Hülle zu vergessen und daran festzuhalten, dass er den Rothaarigen menschlich einfach nicht mochte. Und selbst dann würden die kommenden Tage wohl für ihn sehr anstrengend, aber spannend werden. Er beschloss, sich einfach überraschen zu lassen, während Sasori ihn abermals ermahnte nicht so zu trödeln... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)