Lehrer - Schüler - Verhältnis von Wolfseye (H&M) ================================================================================ Kapitel 15: Etwas anders als geplant ------------------------------------ Endlich hatte Michiru den Speisesaal verlassen und fuhr mit dem Fahrstuhl nach oben. Sie stand ganz alleine dort drinnen und zerbrach sich den Kopf darüber, ob sie zu Haruka gehen sollte oder nicht. Ob die Blonde vielleicht schon auf sie wartete? … Oder schlief sie eventuell schon? … Möglicherweise ist sie auch gar nicht auf ihrem Zimmer. Was wenn sie …? Zum Glück ging gerade in diesem Moment die Fahrstuhltür mit einem lauten "Pling" auf und unterbrach sie in ihrem Gedankengang. Sie schüttelte einmal kurz mit dem Kopf und betrat den Gang. Vor ihrer Zimmertür blieb sie natürlich wieder stehen, den Blick auf die darauffolgende Tür gerichtet. »Soll ich, oder soll ich nicht? … Ach verdammt! Warum muss das alles nur so furchtbar kompliziert sein?!« Sie sah einmal den Flur in beide Richtungen hinunter, ballte ihre Hände zu Fäusten, nahm all ihren Mut zusammen, indem sie noch mal tief durchatmete und steuerte dann geradewegs die Tür ihrer Schülerin an. Ohne noch mal groß darüber nachzudenken klopfte sie an. Augenblicklich wurde sie wieder total nervös und wartete fast zitternd darauf, was geschehen würde. Haruka zuckte erst mal zusammen, als es an ihrer Tür klopfte. »Wer is das denn jetzt? Hoffentlich nicht schon wieder diese Mädchen! … Nein, warte. Die wissen doch gar nicht wo mein Zimmer ist.« Sie kniff die Augen zusammen und ging skeptisch zur Tür hinüber. Ein Blick durch den Türspion ließ ihre Augen aber plötzlich wieder ganz groß werden. »Oh mein Gott! SIE kommt zu MIR!« Haruka freute sich so dermaßen darüber, dass sie einfach die Tür öffnete. Sie musste wirklich noch einige Male blinzeln, ehe sie sich wirklich sicher war nicht zu träumen. „Hi.“ kam es etwas schüchtern von der Türkishaarigen. „Äh, hi.“ Haruka war immer noch ein bisschen überwältigt von dem Anblick. So wie Michiru da stand, kam sie ihr fast wie ein kleines, süßes, unschuldiges Schulmädchen vor, mit sogar leicht geröteten Wangen. Dass das wirklich dieselbe Person sein sollte, die sie am Anfang noch so furchteinflößend fand, konnte sie im Moment so gar nicht nachvollziehen. „Darf ich … vielleicht reinkommen?“ Auf diese Frage hin konnte die Blonde einfach nur grinsen und trat ein wenig von der Tür weg. „Aber immer doch.“ Ein Lächeln bildete sich auch auf dem Gesicht der Kleineren und sie ging an ihr vorbei ins Zimmer. Dort angekommen bekam die aber erst mal ‘nen Schock. „Wow. Von Ordnung scheinst du nicht sehr viel zu halten.“ Etwas irritiert schloss Haruka die Tür und drehte sich zu ihr um, womit sie dann auch gleich kapierte was Michiru gemeint hatte. Ihr Zimmer sah aus wie ein Schlachtfeld. Sie hatte ja die letzten Tage ihre Klamotten immer nur aus der Tasche herausgekramt und wild durch die Gegend geworfen. Das war ihr jetzt doch ziemlich peinlich. „Oh! … Ähm, … weißt du, ich … ich … warte, ich werd schnell…“ Wie Haruka da versuchte sich zu erklären und gerade anfangen wollte ein paar der Sachen verschwinden zu lassen, konnte Michiru einfach nur süß finden. Obwohl sie Unordnung eigentlich überhaupt nicht leiden konnte und dieses Chaos liebend gern beseitigt hätte, ignorierte sie es jetzt einfach mal. Sie unterbrach das Getue der Blonden, indem sie zu ihr herum schwang, ihre Hände in ihren Nacken legte und sie zu sich hinunter zog. Es war nicht mal besonders viel Kraft dafür nötig. Ihre Lippen berührten sich und verschmolzen in einem zärtlichen Kuss. Dieser löste in Michirus ganzen Körper ein heftiges Kribbeln aus, der seinen Ursprung in ihrem Bauch zu haben schien. Außerdem wurden ihre Knie ganz weich. Zu ihrem Glück wurde sie aber von zwei starken Armen gehalten, die sie noch enger an sie heran drückten. Der Kuss dauerte schon ein paar Minuten, ehe sie sich voneinander lösten. „Ich nehme mal an, das Bedeutet, es stört dich nicht.“ wurde sie von der Großen frech angegrinst. „Jetzt gerade nicht. Aber im Prinzip schon.“ „Ich schwöre dir, normalerweise bin ich nicht so unordentlich. Ich hab nur einfach keinen Sinn darin gesehen meine Tasche auszupacken, da ich eh in ein paar Tagen wieder Abreisen würde. Naja, und beim Suchen ist dann eben einfach alles irgendwie irgendwo gelandet.“ „Willst du damit etwa behaupten, bei dir zu Hause würde es anders aussehen? Das kann ich mir nur schwer vorstellen.“ „Es stimmt aber. Ich gebe zu, meistens bin ich zu faul zum Aufräumen aber ich versuch wenigstens die Wohnung so sauber zu halten, dass man sie noch betreten kann.“ meinte sie sarkastisch. „Aha.“ Michiru war immer noch skeptisch. Ihrer Meinung nach, würde es zu der Blonden passen, in einem Chaos zu leben. „Vielleicht kannst du dich ja irgendwann mal selbst davon überzeugen, wie ordentlich es bei mir ist.“ Noch bevor Michiru richtig realisieren konnte welche Bedeutung diese Worte hatten, spürte sie auch schon wieder die Lippen der Großen auf den ihren. Das half ihr jetzt auch nicht gerade darüber nachzudenken, ob das nun wirklich eine Einladung zu ihr nach Hause gewesen war. Dann wanderten auch noch die Hände in ihrem Rücken zu ihrem Po und verstärkten dort ihren Griff. Damit war denken nun wirklich keine Option mehr und sie zog sich noch etwas mehr zu der Blonden hinauf, um den Kuss noch intensiver werden zu lassen. Schon bald hatte sie mit ihrer Zunge auch den Weg in Harukas Mund gefunden. Die Zwei wurde immer verlangender mit ihrem Tun und plötzlich wurde Michiru nach oben gehoben. Sie war doch ziemlich überrascht, schaffte es aber nicht aufzuschreien und den Kuss nicht zu unterbrechen. Ihre Beine wanderten fast automatisch um den Körper der Sportlerin, um sich an ihr festzuklammern. Das brauchte sie aber gar nicht lange tun, denn bis zum Bett waren es nur zwei Schritte für die Große und dort wurde sie so gleich sanft abgelegt. Leider wurde dadurch der Kuss zwangläufig unterbrochen, aber Haruka folgte ihr gleich und legte sich somit auf sie. Michiru konnte sich dabei ein Grinsen nicht verkneifen. „Was?“ wurde sie dann auch gleich auffordernd gefragt. „Da hat es aber jemand sehr eilig.“ „Hey, du hast angefangen. Und deswegen bist du doch hergekommen, oder nicht? Ich tu nur, was meine Lehrerin von mir verlangt.“ „Ich kann mich nicht daran erinnern, dies von dir verlangt zu haben. Außerdem, seit wann tust du was man dir sagt?“ „Also auf dich hör ich doch immer.“ Michiru hob eine Augenbraue an und sah sie ungläubig an. „Hast du vergessen, dass ich dich zu dieser Nachhilfe zwingen musste? Du hast mich angeschrien.“ fügte sie empört hinzu. „Oh, stimmt ja. … Aber doch nur, weil du mir meine Pause mit Hotaru weggenommen hast und außerdem …“ „Außerdem?“ fragte Michiru nach, weil Haruka plötzlich verstummte. „Außerdem … hatte ich Angst vor dir.“ „Was? Du hattest … Wieso?“ Das konnte sie nun überhaupt nicht glauben, schließlich war die Andere viel größer, stärker, hatte viel mehr Geld und auch noch mehr Einfluss als sie. Wovor also hätte sie Angst haben sollen? „Vielleicht ist es dir nicht aufgefallen aber du hast mich am Anfang so angesehen, als würdest du mich umbringen wollen. Erst als du mit der Nachhilfe ankamst, hat sich dein Verhalten mir gegenüber plötzlich geändert, wofür ich jetzt übrigens gerne mal den Grund erfahren würde.“ „Meine Blicke haben dir wirklich Angst eingejagt? Das tut mir leid, auch wie ich dich behandelt habe. Das war nicht gerade fair von mir. Aber du hast mich eben ziemlich aus der Fassung gebracht.“ „Wie meinst du das? In wie fern hab ich dich denn aus der Fassung gebracht?“ „Naja, ich fand dich schon von der ersten Sekunde an ziemlich anziehend. Allerdings hab ich dich auch für einen Mann gehalten und darum konnte ich diese Gefühle nicht verstehen, was mich ziemlich fertig gemacht hat.“ Haruka hatte zunächst einmal nur dieses "Anziehend" im Kopf. Was genau sollte das denn jetzt bedeuten? Und was wohl noch für Gefühle? … Dann drang aber auch doch noch der gesamte Inhalt zu ihr durch und das brachte sie fast zum Lachen. „Und ich dachte, ich hätte nie eine Chance bei dir eben, weil ich kein Mann bin. … Heißt das denn, dass du es an dem Tag, wo du mich zur Nachhilfe gezwungen hast herausgefunden hast? Wenn ja, wie?“ „Ja, das war an dem Tag. Um genau zu sein direkt vor der Stunde. Ich hatte mich mit einer anderen Lehrerin über dich unterhalten, weil ich einfach nicht wusste, wie ich es schaffen sollte, dass deine Noten besser werden, ich dafür aber nicht mit dir reden müsste. Und dann redet sie plötzlich von "ihr" und "sie"… Was glaubst du, wie geschockt ich gewesen bin, als sie gesagt hat, du seist ein Mädchen!“ „Dein Gesicht hätte ich echt zu gerne gesehen.“ lachte Haruka bei der Vorstellung. „Mach dich ruhig lustig über mich.“ „Entschuldige, aber was kann ich dafür, wenn du mich für ‘nen Kerl hältst? Nimm dir ein Beispiel an deiner Tochter. Die hat sofort erkannt, dass ich ein Mädchen bin.“ „Im ernst?“ „Ja. Ich war auch überrascht.“ „Ich kann die ganze Sache immer noch nicht glauben. Inzwischen finde ich, ich hätte wirklich darauf kommen müssen, dass du diese Ruka bist.“ „Ruka? Deswegen also. Taru-chan hat dir gegenüber nicht einmal meinen ganzen Namen erwähnt?“ Die Türkishaarige schüttelte mit dem Kopf. „Nein. Wenn sie zumindest Haruka gesagt hätte, wär es ja einfach gewesen.“ „Und wieso glaubst du jetzt, du hättest doch drauf kommen müssen?“ „Naja, durch die Einzelheiten, die sie mir von dir erzählt hat. Zum Beispiel, dass du lesbisch bist oder Motorrad fährst. Wie viele lesbische Mädchen, die Motorrad fahren gibt es schon auf unserer Schule?“ „Ähm, eine würde ich sagen.“ „Eben.“ „Hast du überhaupt versucht herauszufinden wer Hotarus Freundin sein könnte?“ „Am Anfang schon, aber auch nur halbherzig. Ich hatte … andere Dinge im Kopf.“ „Andere Dinge, ja? Ging es dabei um mich?“ „Vielleicht.“ antwortete ihre Lehrerin geheimnisvoll. Haruka war sich aber sicher, dass es so war. Und sie konnte ihre Freude darüber nur schwer verbergen. Sie grinste bis über beide Ohren und eine ihrer Hände wanderte den Körper der Türkishaarigen hinab und glitt unter ihr Kleid, den Oberschenkel hinauf, den sie dann sanft auf und ab strich. Ihr wurde daraufhin ein liebevolles Lächeln geschenkt. Es blieb aber nicht allzu lange, denn auf einmal wurde der Blick ihrer Lehrerin ernst und nachdenklich. „Haruka …“ „Was ist denn?“ fragte sie vorsichtig und befürchtete schon das schlimmste. „Ähm, dein Freund, Niwa-san. Er weiß über uns Bescheid, hab ich Recht?“ „Oh. Woher … ich mein, wie kommst du darauf?“ „Er hat mich heute Morgen mit einem Blick angesehen, als würde er was wissen. Außerdem hatte ich heute den ganzen Tag über das Gefühl, er würde mich beobachten.“ »Dämlicher Idiot! Hätte er das nicht unauffälliger tun können?!« „… Ähm, ja. Ich hab es ihm erzählt. … Tut mir Leid. Aber er wird es ganz sicher niemandem sagen. … Und wenn doch, werd ich ihm persönlich den Hals umdrehen!“ „Ist schon in Ordnung. Ich wollte es einfach nur wissen.“ Michiru war wirklich erleichtert. Auch, wenn sie ja schon vermutet hatte, dass es nichts weiter zu bedeuten hatte. Aber anscheinend hatte sie doch noch ein paar Zweifel in sich gehabt. „Du bist nicht sauer?“ „Nein, bin ich nicht. Hast du das etwa geglaubt?“ fragte sie schmunzelnd. „Naja, hätte ja sein können. Ich kann dich eben noch nicht so ganz einschätzen.“ Das fand Michiru jetzt irgendwie total süß. … Ob das auch bedeuten könnte, dass die Blonde noch mehr über sie wissen wollte? Ungewollte Hoffnungen machten sich in ihr breit, die sie aber zu ignorieren versuchte. „Ich hab nichts dagegen, wenn du dich deinem Freund anvertraust und mit ihm darüber redest, nur wenn du damit prahlst oder mit dem Vorsatz tust mir zu schaden.“ „Das würde ich nie tun, ehrlich.“ „Das hoffe ich. Aber ich kann dich halt noch genauso wenig einschätzen, wie du mich. Ich finde dein Verhalten mir gegenüber widerspricht sich vollkommen mit dem, wie du eigentlich sein solltest.“ „Wie ich sein sollte? Was meinst du damit? Ich bestimme ja wohl selbst, wie ich bin.“ „Ich meinte, dass du in der Presse ganz anders beschrieben wirst oder auch von den anderen Lehrern. Und da ich auch schon gesehen habe, dass du so sein kannst, versteh ich nicht, warum du zu mir ganz anders bist.“ „Also zunächst mal schreibt die Presse sowieso immer nur das, was die meisten Schlagzeilen bringt. … Die anderen Lehrer können mich eben nicht ausstehen, weil ich gegen die Regeln verstoße und dafür nie die angemessene Strafe erhalte. Aber was kann ich dafür, wenn der Direktor ein Fan von mir ist. … Und wie anders genau verhalt ich mich denn dir gegenüber?“ „Ach, komm. Du warst in meiner Nähe immer total unsicher und hast dich benommen wie ein kleines Kind. Da war nichts mehr von dem coolen arroganten Rennfahrer zusehen, dem du den anderen Mädchen präsentierst. Und seit der Nachhilfe bist du unglaublich nett zu mir. Ich vermute mal, weil du deine Angst mir gegenüber verloren hast, aber selbst dann warst du immer noch unsicher und hast nicht mal versucht dich an mich ran zu machen, bist eher vor mir zurückgeschreckt.“ Eigentlich hatte sich Michiru geschworen dieses Thema nicht noch einmal anzusprechen, da ihr die Blonde dabei ja gestern fast weggelaufen wäre aber sie konnte es einfach nicht lassen. Sie bereute es auch gleich wieder, als sie den Blick der Großen sah, der schon fast wieder wütend war, allerdings auch von Zweifeln und Unsicherheit geprägt wurde. Haruka drehte sich von ihr runter auf den Rücken, verschränkte die Arme hinterm Kopf und starrte jetzt die Decke an. „Warum willst du das eigentlich wissen? Ist das nicht vollkommen egal?“ „Nicht für mich.“ Um ihr wieder in die Augen sehen zu können drehte sich Michiru auf die Seite und stützte sich auf ihrem Ellenbogen ab. „Wieso?“ „Ich will einfach wissen, was für ein Mensch du wirklich bist. Ob ich dir vertrauen kann. Und was das hier alles für dich bedeutet.“ „Und was bedeutet es für dich?“ Michiru seufzte einmal. »Mein Gott, bist du verschlossen. … Ich wüsste ja zu gerne, ob es dafür einen bestimmten Grund gibt. … Hilft ja nichts, dann muss ich eben.« „Ich weiß noch nicht genau, was es für mich bedeutet. Aber ich hätte sicher nichts mit dir Angefangen, wenn ich nichts für dich empfinden würde.“ „Du empfindest was für mich? Was?“ Das klang ziemlich hoffnungsvoll und brachte Michiru gleich zum Lächeln. „Ich sagte doch, ich weiß es noch nicht.“ Mehr wollte Michiru ihr einfach erst mal nicht verraten. Sie fand es noch ein wenig zu früh ihr gleich zu gestehen, dass sie sich in sie verliebt hatte, besonders wenn die Andere nicht bereit war, etwas von ihren Gefühlen preiszugeben. Und wer weiß, ob sie sie damit nicht endgültig vertrieben hätte. Haruka hätte sich natürlich gerne mehr zur Antwort gewünscht aber sie war froh, überhaupt eine bekommen zu haben. Jetzt musste sie wohl auch etwas dazu sagen, aber sie wollte es auch. Sie wollte das Vertrauen der Türkishaarigen gewinnen und wenn sie sich richtig Mühe gab, könnte hieraus ja vielleicht sogar wirklich mehr werden. Ein bisschen Angst hatte sie zwar immer noch davor, aber sie war sich inzwischen sicher, dass sie das mehr als alles andere wollte. Die letzte Nacht war einfach wundervoll gewesen und jetzt einfach nur neben ihr zu liegen und mit ihr zu reden war nicht weniger schön. Sie wollte keine Nacht, nein, keine Sekunde mehr ohne sie verbringen. Sie wollte mit ihr zusammen sein und wenn sie sich dafür dazu überwinden musste offener zu sein, sollte es so sein. Auch mit Hotaru würde sie schon irgendwie klarkommen, das heißt, weniger mit ihr als vielmehr mit der Tatsache, dass sie so was wie ‘n Elternteil für sie sein würde. Gegen die Kleine an sich hatte sie ja nichts. Im Gegenteil. Nachdem sie jetzt ein paar Minuten lang geschwiegen hatte, schaffte sie es auch endlich ihren Mund aufzumachen. „Okay. Ja, es stimmt. Mein verhalten dir gegenüber ist wirklich untypisch für mich. Du kannst alles glauben was in der Zeitung steht oder Andere über mich sagen. Ich bin wirklich so schlimm. Du hast es ja gesehen. Normalerweise steige ich sofort mit jedem hübschen Mädchen ins Bett, das mir gefällt und du dürftest da eigentlich keine Ausnahme sein. Dass du meine Lehrerin bist, hätte in deinem Fall auch nichts daran geändert, dafür bist du einfach viel zu schön.“ „Aber ich war eine Ausnahme, wieso?“ „Keine Ahnung. … Aber schon von der ersten Sekunde an, in der ich dich gesehen habe, hast du irgendwas in mir ausgelöst. Ich wusste nicht was es ist, was es bedeutet und ich wollte es auch nicht. Es hat mich total durcheinander gebracht und mir Angst eingejagt, genau wie du. Auf der einen Seite wollte ich dich, so wie noch keine Andere zuvor und auf der anderen Seite wollte ich einfach nur weg von dir.“ Michiru brauchte erst mal ein paar Sekunden, um sich von diesem Geständnis zu erholen. Das hätte sie jetzt nicht erwartet. »Wie ist das denn jetzt passiert? Eben wollte sie doch noch überhaupt nichts zu dem Thema sagen.« „… Und weißt du denn inzwischen was dieses "etwas" ist?“ fragte sie dann vorsichtig nach. Sie bekam erst mal ein breites Grinsen von der Blonden zurück, ehe sie ihr antwortete. „Nicht wirklich. … Aber ich … ich würde es gerne herausfinden und dich noch besser kennenlernen.“ „Dann tu das. Frag mich, was immer du willst.“ „Das heißt, du willst das auch?“ „Ja!“ war Michirus sehr schnelle Antwort darauf. Um dem Ganzen noch Nachdruck zu verleihen schlang sie einen Arm um Harukas Oberkörper und kuschelte sich ganz eng an ihre Brust. Sie spürte auch sofort wie sich Harukas Arme ebenfalls um sie legten. Es war ein unsagbar schönes Gefühl für Michiru so in den starken Armen der Blonde zu liegen und ihrem Herzschlag zu zuhören. Sie fühlte sich vollkommen sicher und geborgen. Ergeben und um das Ganze noch besser auf sich wirken zu lassen, schloss sie die Augen. Haruka schmunzelte darüber nur und umfasste die Kleinere noch etwas enger. Heute würde wohl nicht mehr viel passieren, aber das störte sie nicht weiter. Sie war so glücklich wie noch nie. Takuya hatte Recht gehabt mit seinem Rat. Auch wenn sie es gar nicht vorgehabt hatte, war Reden doch die bessere Wahl gewesen. „… Und was ist mit dem Lehrer-Schüler-Teil? Du weißt, dass wir das hier eigentlich nicht dürfen.“ fragte Haruka sie nach einiger Zeit. „Ja, natürlich. Das war ja auch der Hauptgrund, warum ich mich so zurückgehalten habe. Ich hab auch keine Ahnung, ob wir es schaffen dies geheim zu halten, aber … im Moment sind mir die Konsequenzen vollkommen egal. Auch, wenn ich das später garantiert anders sehen werde.“ „Ich denke wir kriegen das schon hin. Takuya wird dichthalten und wir müssen einfach vorsichtig sein. Also brauchst du dir deswegen auch keine Sorgen zu machen.“ „Ich werd‘s versuchen. Ich denke aber wir müssen besonders auf Kohara-sensei achten. Der wird uns bestimmt am meisten beobachten und Schwierigkeiten bereiten.“ „Ja, da hast du wohl Recht. … Was der wohl davon halten würde, wenn der rauskriegen würde, dass du lesbisch bist und mit mir schläfst? Wahrscheinlich würde er sofort tot umkippen oder so was.“ lachte Haruka. „Das ist überhaupt nicht witzig. Er darf es nicht erfahren.“ „Ja-ja, das weiß ich doch. Trotzdem wär sein Gesichtsausdruck bestimmt ‘n Foto wert.“ Sie merkte, wie ihre Lehrerin versuchte nicht zu lachen aber es viel ihr wohl gar nicht so leicht. Sie kuschelte sich auch wieder etwas enger an sie heran und schloss ihre Augen erneut. Eine Weile war es still zwischen ihnen, bis Michiru ihr etwas an die Brust hauchte. „Stört es dich, wenn ich jetzt hier einschlafe?“ „Überhaupt nicht.“ versicherte Haruka ihr. „Sicher? Ich bin zwar müde aber wenn du …“ „Schlaf ruhig, Michiru. Ich geb zu, ich bin auch ziemlich Müde. Die letzte Nacht war ja doch etwas kurz.“ „Du konntest ja nicht aufhören.“ „Ich? Wer wollte denn immer mehr?“ „Einigen wir uns darauf, dass wir beide dran schuld sind, okay?“ „Einverstanden.“ grinste Haruka. Bevor sie sich ans einschlafen machte, wollte Haruka sich aber zumindest noch die Schuhe ausziehen, denn das war doch etwas unbequem. Also zog sie nach einander die Beine an und zog sich die Teile von den Füßen, woraufhin sie irgendwo im Raum landeten. Michiru beobachtete sie dabei belustigt. „Vielleicht solltest du dir deine Hose auch noch ausziehen? Ich könnte mir vorstellen, dass dieser Gürtel beim Schlafen doch sehr lästig ist.“ „Fängst du jetzt doch an? Ich dachte, du willst schlafen?“ „Ich mein ja nur.“ tat die Türkishaarige unschuldig. Haruka sah sie ein paar Sekunden lang misstrauisch an, dann richtete sie sich auf, woraufhin Michiru von ihrer Brust auf die Matratze zurück glitt, und zog sich die Hose aus. Dabei beließ sie es aber nicht, sondern fügte auch noch Socken und sogar ihr Hemd dem Stapel auf dem Fußboden hinzu. Michiru bekam schon leuchtende Augen, als die Große plötzlich ihr Hemd auszog, aber leider musste sie feststellen, dass sie noch ein Muskelshirt drunter trug, welches sie offenbar nicht vorhatte auszuziehen. »Warum muss sie ausgerechnet heute was drunter tragen? Gestern hatte sie doch auch nichts weiter an.« „Was ist mit deinem Kleid?“ wurde sie auf einmal von Haruka erwartend angesehen. Die Türkishaarige setzte das unschuldigste Lächeln auf, welches sie zu bieten hatte. „Trägt sich wie ein Nachthemd.“ Das gefiel der Sportlerin offenbar gar nicht, was sie auch mit einem brummenden stöhnen zum Ausdruck brachte. Das fand die Türkishaarige natürlich wieder furchtbar süß und tat der Großen dann den gefallen. Sie setzte sich mit dem Rücken zu Haruka und nahm ihre Haare aus dem Nacken. „Hilfst du mir mal?“ Es verging natürlich keine Sekunde, da wurde ihr der Reisverschluss ihres Kleides auch schon nach unten gezogen. Dort angekommen half ihr die Blonde auch noch es ihr über den Kopf auszuziehen. Die Schuhe hatte sich Michiru schon vor einiger Zeit von den Füßen gestreift, womit sie jetzt nur noch BH und Slip trug. »Oh mein Gott! … Vielleicht hätte sie es doch besser anbehalten.« Jetzt war Haruka natürlich gar ich mehr so müde. „Guck nicht so. Du hast gesagt, ich darf schlafen und du wolltest ja unbedingt, dass ich es ausziehe.“ Damit wurde sie von ihr zurück in die Kissen gedrückt. Michiru holte noch die Decke zu sich ran, die am Ende des Bettes lag und kuschelte sich damit wieder an Harukas Brust. „Ja, schon. Aber musst du so verdammt scharfe Unterwäsche tragen?“ „Würdest du wirklich wollen, dass ich etwas anderes trage? Im Grunde sollte ich doch genau deshalb mein Kleid ausziehen, oder nicht?“ „Ja, hast Recht. Es wär wahrscheinlich sowieso egal gewesen, was du getragen hättest. Du siehst doch im allem heiß aus.“ Haruka spürte wie sich ein Lächeln im Gesicht der Kleineren bildete und wie sie sich noch enger an sie schmiegte. Dann hob sie ihren Kopf aber noch mal an und beugte sich zu ihr hin. Sie erhielt von Michiru einen Kuss, der ihr sämtlich Sinne raubte. Eigentlich war er gar nicht besonders lang aber Haruka kam er endlos vor. „Schlaf schön, Haruka.“ hauchte die Türkishaarige noch, ehe sie ihren Kopf wieder auf ihrer Brust ablegte und die Augen schloss. „Äh, ja.“ Die Sportlerin war noch nicht ganz wieder bei sich, weshalb ihre Antwort so plump ausfiel, aber Michiru schien das nicht weiter zu stören. Haruka brauchte auch noch einige Zeit, um das alles hier zu realisieren und um endlich einzuschlafen. Michiru war sehr viel schneller ins Land der Träume abgetaucht und Haruka hatte sie dabei noch eine ganze Weile lang beobachtet. Sie hatte sich einfach nicht von diesem Anblick losreißen können, bis ihre Augen irgendwann von alleine zufielen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)