Lehrer - Schüler - Verhältnis von Wolfseye (H&M) ================================================================================ Kapitel 9: Das kann nicht sein! ------------------------------- Die zwei Wochen vergingen wie im Flug. Haruka verbrachte jetzt wieder jede Pause mit ihrer Lehrerin aber wirklich mehr erfuhr sie nicht über sie. Sie redeten immer nur über die Aufgaben und den Unterricht. Schlauer darüber, was sie für sie empfand wurde sie auch nicht. Woher sollte sie auch wissen wie sich liebe anfühlte? Das Einzige, dessen sie sich bewusst war, war, dass sie diese Frau wollte! Mit keinem Tag wurde ihr Verlangen geringer zu ihr. Besonders hilfreich für ihre Japanisch Note war es nicht, aber immerhin drohte sie derzeit nicht mehr durchzufallen. So allmählich fand sie auch einen Weg sich nicht von der Schönheit ablenken zu lassen. Sie durfte ihr nur nicht in die Augen sehen. ...... Oder sonst wo auf ihren Körper. ...... Oder zu dicht an sie heran kommen. ...... Oh, und sich auf gar keinen Fall von ihr berühren lassen! Das war nämlich in einer dieser Nachhilfestunden passiert. Die Türkishaarige wollte nur eine ihrer Antworten berichtigen und dabei hatte sie auf einmal ihre Hand auf ihren Arm gelegt. Den ganzen restlichen Tag über spürte sie noch ein Kribbeln an der Stelle. Mit ihrem Verstand war es dann auch vorbei gewesen. Ihre Lehrerin hatte die Stunde dann irgendwann abgebrochen, weil sie ihr überhaupt nicht mehr zugehört hatte. Die ganze Sache war ihr wirklich mehr als peinlich. Warum nur machte sie sich ständig zum Idioten vor dieser Frau?! Sie seufzte mal wieder an die Erinnerung daran. Eigentlich wollte sie diesen Vorfall in irgendeine Ecke ihres Gehirns verdrängen und nie wieder daran denken, doch irgendwie kam es doch immer wieder hoch. Die Sportlerin lag wach in ihrem Bett und konnte einfach nicht einschlafen. In nur wenigen Stunden würde sie zusammen mit ihrem Engel nach Italien fliegen. Und sie war total aufgeregt. Letze Woche hatten die Lehrer bekannt gegeben wohin die Reise dieses Jahr ging und Haruka fand es gab schlimmere Ziele, obwohl sie schon einmal in Rom gewesen ist. Aber das war schon ziemlich lange her. Wohin es ging war ihr sowieso völlig egal, solange nur ihre Lehrerin mitkam. Vielleicht bekam sie ja dort endlich die Gelegenheit sie etwas besser kennenzulernen. Schließlich war dort die Atmosphäre etwas lockerer und man hing sowieso den ganzen Tag auf einander rum, dann war es doch in Ordnung ein paar persönlichere Fragen zu stellen, oder? Haruka hatte keine Ahnung. Die halbe Nacht lang wälzte sie sich noch von einer Seite zur anderen in ihrem Bett herum und überlegte, was für Fragen sie der Türkishaarigen stellen konnte. Und vor allem wie, ohne durchsickern zulassen, aus welchen Gründen sie fragte. Zu einer Antwort kam sie nicht, denn irgendwann glitt sie doch endlich in ihren wohlverdienten Schlaf. Viel zu schnell wurde sie ihm aber wieder entrissen und das natürlich von dem grausamen Geräusch ihres Weckers. Mit einem stöhnen und fluchen machte sie das Teil aus und zwang sich sofort aufzustehen. Keine Ahnung wie sie den Weg ins Badezimmer gefunden hatte aber irgendwie kam sie dort an. Sie ging erst mal in Ruhe duschen, um wach zu werden. Nachdem sie sich wieder abgetrocknet hatte und auch ihre Zähne geputzt waren ging sie in ihr Zimmer zurück, zu ihrem Ankleidebereich. Endlich musste sie mal nicht ihre Schuluniform anziehen und sie kam auch nicht auf die Idee, sie mitzunehmen. Stattdessen zog ihre tiefsitzende, schon an einigen Stellen zerrissene Lieblings Jeans an, ein schwarzes Muskelshirt und noch ein kurzärmliges Hemd darüber, welches sie offen ließ. Sie verschwand noch einmal kurz im Bad, um die restlichen Sachen von dort zu holen und noch in ihre Tasche zu quetschen, die sie gestern Abend schon gepackt hatte. Nach dem sie der Meinung war nichts vergessen zu haben, begab sie sich in die Küche um noch schnell was zu Frühstücken. Zum Glück hatte sie sich ihren Wecker heute extra früh gestellt, sonst wär sie schon viel zu spät. Sie fand nichts mehr in der Wohnung was nicht auch noch eine Woche warten konnte, also holte sie ihre Tasche aus dem Schlafzimmer und ging Richtung Ausgang. Noch schnell die bequemen Sneakers angezogen und die coole Sonnenbrille ans Shirt gehängt, dann verließ sie die Wohnung. In der Tiefgarage schmiss die Sportlerin ihre Tasche auf die Rückbank ihres Camaro, hüpfte auf den Fahrersitz, ließ den Motor laut aufheulen, warf ihrem geliebten Motorrad, welches jetzt ganze fünf Tage lang einsam und verlassen hier unten rum stehen würde, noch einen wehleidigen Blick zu, und raste dann Richtung Schule. „Bitte, bitte, bitte, geh nicht!“ „Ach, Hotaru-chan. Es tut mir leid aber ich muss.“ „Dann nimm mich mit!“ „Ich hab es dir schon hundertmal gesagt, aber ich sage es dir gerne noch einmal: Es geht nicht.“ „Aber warum denn nicht? Ich bin auch ganz ganz lieb, versprochen!“ „Darum geht es doch gar nicht, mein Schatz. Du musst zur Schule und ich werde dort arbeiten müssen. Und jetzt hör bitte auf hier rum zu quengeln und zieh dich an! Wir kommen sonst noch zu spät!“ „Mir doch egal!“ So langsam verlor Michiru die Geduld. Sie sah ihre Tochter mit einem mahnenden Blick an ... und es wirkte. Hotaru bekam wirklich kurz richtig Angst, so einen Blick hatte sie noch nie von ihrer Mutter erhalten. Dann begann sie endlich sich langsam umzuziehen. Michiru entspannte sich wieder etwas und packte weiter die restlichen Sachen ihres Koffers ein. „Ich verspreche dir jeden Tag anzurufen. Und bei Oma wird dir es sicherlich gefallen.“ „Ich will aber bei dir bleiben. Ich hab Oma auch ganz doll lieb aber ...“ „Ja, ich weiß. Ich werd dich auch furchtbar vermissen. Ich komm dich gleich am Freitag, wenn ich wieder da bin abholen. .... Und wer weiß, vielleicht bring ich dir ja sogar was mit.“ „Du bringst mir was mit? Was denn?“ „Das weiß ich noch nicht. Lass dich überraschen. Dafür musst du dich aber auch bei Oma benehmen.“ „Ja, ich bin ganz lieb!“ Auf einmal war die Kleine wieder fröhlich und hüpfte aufgeregt in der Wohnung herum. Hoffentlich hielt diese Stimmung noch bis zum Schluss an. Seit einer Wochen nämlich, seitdem sie ihr erzählt hatte, dass sie für ein paar Tage verreisen musste, war die Kleine entweder am Heulen oder Stinksauer. Michiru hatte endlich alles eingepackt und machte ihnen beiden noch etwas zum Frühstück. „Wer macht mir denn jetzt eigentlich für die Schule was zu essen?“ fragte Hotaru zwischendurch. „Oma wird dir natürlich etwas mitgeben. Und sie ist auch eine ausgezeichnete Köchin. Ich bin mir sicher, es schmeckt dir.“ „Okay.“ Kein Widerspruch? Das irritierte Michiru jetzt doch etwas. Offensichtlich hatte sie endlich akzeptiert, dass sie da hin musste. „Aber Oma wird nur für dich Essen machen. Deine große Freundin, wird sich die nächsten Tage also selbst versorgen müssen.“ „Ruka-chan wird sowieso nicht da sein. Sie muss auch auf diese doofe Reise mit.“ schmollte Hotaru. Jetzt bekam die Türkishaarige aber große Augen. Dann musste sie das Mädchen doch wirklich kennen. Es konnte doch wohl nicht so schwer sein herauszufinden welche von ihren Schülerinnen diese Ruka war. Sie hatte um die Zimmer Buchen zu können eine Liste mit sämtlichen Namen der Schüler erhalten, die auf dieser Reise mitfahren würden. Aber ihr war nicht mal ein ähnlicher Name aufgefallen. Vielleicht warf sie in den nächsten Tagen noch mal einen genaueren Blick darauf. Jetzt musste sie aber erst mal los. Sie räumte noch schnell in der Küche auf, holte ihren Koffer und machte sich dann mit Hotaru auf den Weg nach unten. Eine Tasche mit Sachen für ihre Tochter hatte sie bereits gestern bei ihrer Großmutter abgeliefert. Zur Feier des Tages hatte Michiru sich heute ein Taxi bestellt. Es war zwar sau teuer aber der Koffer auch nicht gerade leicht, obwohl sie wirklich versucht hatte nur das nötigste einzupacken, aber irgendwie war er am Ende doch wieder kaum zu zukriegen. Den ganzen Weg bis zur Schule wollte sie sich damit nun wirklich nicht abschleppen, zumal das Ding im Bus auch nicht gerade Handlich war und ihre Tochter hing ja auch noch an ihrer anderen Hand. Außerdem hatte ihre Großmutter darauf bestanden und ihr auch noch, trotz Protest, ein wenig Geld dafür gegeben. Das würde sie ihr aber in jedem Fall zurückzahlen. Kaum das die Beiden unten angekommen waren, hielt auch schon das Taxi vor ihnen. Der Fahrer nahm ihr zum Glück dieses schwere Teil von Koffer ab und verfrachtete es in den Kofferraum. Michiru krabbelte mit Hotaru auf die Rückbank des Taxis und los ging die Fahrt. Sie brauchten immer noch eine ganze Stunde durch den Stadtverkehr aber schneller als mit dem Bus waren sie alle mal. Der Fahrer ließ sie direkt vor dem Tor der Schule raus, so dass Michiru den Koffer den Rest des Weges über schleppen musste. Sie würden sich nämlich alle auf dem Parkplatz treffen, von wo aus sie dann mit einem Bus zum Flughafen gebracht würden, um von dort aus nach Rom zufliegen. Michiru fragte sich gerade wirklich, warum ihr Koffer so verdammt schwer war. Sie hatte doch gar nicht so viel eingepackt. „Ich werde erst einmal meinen Koffer zum Bus bringen, okay? Dann bring ich dich in deine Klasse.“ sagte Michiru ihrer Tochter zugewandt. „Kann ich nicht noch ein bisschen bei dir bleiben? Bitte, Mama. Die Schule fängt doch noch gar nicht an.“ Die Kleine hatte schon wieder einen unglaublich traurigen Blick aufgesetzt, mit dem sie ihre Mutter von unten anhimmelte. „Na schön, von mir aus. Aber wirklich nur noch eine Viertelstunde, dann bring ich dich zur Klasse.“ „Okay.“ Genauso schnell wie Hotaru eben traurig geworden war, strahlte sie jetzt wieder. Michiru schüttelte nur mit dem Kopf und ging weiter zum Parkplatz. Den riesigen Doppeldeckerbus konnte sie schon vom weiten sehen und offenbar waren auch schon einige da. Die Türkishaarige stöhnte innerlich auf, als sie Kohara entdeckte und als er plötzlich auf sie zu gestürmt kam, hätte sie am liebsten umgedreht. „Einen schönen Guten Morgen, Kaioh-sensei!“ winkte er aufgeregt. „Morgen.“ versuchte sie zu lächeln. „Na kommen Sie, ich helfe Ihnen. Der Koffer ist doch viel zu schwer für Sie.“ Das Klang für Michiru nicht im Geringsten aufrichtig oder hilfsbereit, sondern nur herablassend. Der Kerl hatte zwar Recht, ja, der Koffer war schwer, aber bevor sie ihm das Teil gab, würde sie ihn doch lieber selbst tragen. Oder ihm an den Kopf werfen! Doch leider hatte sie keine Gelegenheit dazu, denn er riss ihr ihn praktisch aus der Hand und ging damit zurück zum Bus. „Wer war denn das?“ fragte Hotaru etwas geschockt. „Niemand. Nur ein Kollege.“ Michiru bückte sich und nahm ihre Tochter, zur Sicherheit, auf den Arm, dann folgte sie ihm. Der Typ hievte den Koffer in den Bus und widmete sich wieder ihr zu, leider. „Oh, und das ist dann wohl ihre Tochter, nehme ich an. Hhmm, sieht Ihnen gar nicht ähnlich. … Na, wie heißt du denn Kleine?“ Der große Kerl beugte sich auf einmal ziemlich dicht zu Hotaru hinunter und kam dadurch auch Michiru näher. Unweigerlich drehte sie ihre Tochter etwas weiter von ihm weg und auch die wich nach hinten zurück. Hotaru sah nicht so aus, als würde sie antworten und Michiru hatte das auch nicht vor. „Wohl schüchtern, was? Naja, auch egal. Ihnen ist aber schon klar, dass die Kleine nicht mit darf, oder?“ So langsam wurde Michiru wütend. Der war doch wirklich das Letzte. Zum Glück rief gerade, als Michiru antworten wollte jemand hinter ihm seinen Namen und er entschuldigte sich. Sie seufzte erleichtert. Etwas Freundliches wäre ihr bestimmt nicht über die Lippen gekommen. „Mama, ich mag den nicht.“ Jetzt hätte sie beinahe gelacht. „Ja, ich auch nicht, mein Schatz. Soll ich dich nicht lieber jetzt schon wegbringen? Der Typ kommt bestimmt noch mal wieder.“ „Nein, bitte noch nicht.“ Hotaru klammerte sich noch fester an ihren Hals. „Der Abschied kommt, ob du willst oder nicht.“ „Aber jetzt noch nicht.“ Michiru seufzte und beließ es dabei. Eigentlich wollte sie sich ja auch nicht von ihr trennen aber von Kohara würde sie sie am liebsten fernhalten. Eine Weile stand sie einfach nur da und umarmte die Kleine. „Mama, sieh mal da is Ruka!“ Plötzlich sprang Hotaru von ihrem Arm runter und rannte davon. Irritiert drehte sich Michiru um und sah ihr hinterher. Das ganze ging so schnell, dass sie gar nicht richtig verstanden hatte was ihre Tochter gesagt hatte. Das kleine Mädchen lief über den halben Parkplatz direkt in die Arme eines Blondschopfs. ….. Michiru blinzelte ein paar Mal. …. Und dann noch einmal. … Ihre Augen weiteten sich und ihr Herz begann zu rasen. Das dahinten war IHR Blondschopf! Was zum Teufel hatte die mit ihrer Tochter zu tun?! Voller Unglauben und einem komischen Gefühl im Bauch betrachtete sie die Scene vor sich und was sie sah, wollte für sie so gar nicht zusammenpassen. Die coole Rennfahrerin hatte sich zu der Kleinen hinunter gekniet, streichelte sanft über ihren Kopf und grinste frech. Es dauerte noch ein paar Sekunden bis der Türkishaarigen ein Licht aufging, dann klappte ihr doch tatsächlich die Kinnlade runter. »Oh Gott! Ruka! .... HA-ruka! Tenoh Haruka! Oh mein Gott, nein! Das kann nicht sein! Bitte, lass das nicht wahr sein!« Michiru stand kurz davor in Ohnmacht zu fallen. Niemals wäre sie auf die Idee gekommen ihre Nachhilfeschülerin könnte Hotarus Pausenfreundin sein. Das ergab für sie überhaupt keinen Sinn. Warum sollte sich die Sportlerin mit einer sechsjährigen die Zeit vertreiben? Sie hatte doch nun wirklich genug Auswahl. »Oh Gott, ich bin so blöd!« Sie ärgerte sich gerade wirklich tierisch über sich selbst. Natürlich kannte sie den Vorname ihrer Schülerin und Ruka war nun wirklich ein Gängiger Spitzname für Haruka. Wieso war sie nicht schon früher darauf gekommen? Auf ihrer Liste stand der Name natürlich auch drauf, aber das Letzte woran sie dachte, wenn sie den Namen auch nur sah, war ihre Tochter, geschweige denn deren komische Pausenfreundin. … »Nein! Dann war sie es für die ich jeden Tag was zu essen gemacht habe!« viel ihr auf einmal ein. Sie hätte im Boden versinken können. Das ganze wurde auch noch viel schlimmer als Hotaru plötzlich die Große hinter sich her, in ihre Richtung zog. Sie wollte weg! Einfach weg! Sich in irgendein dunkles Loch verkriechen und nie wieder herauskommen. Doch leider gab es keins und fürs weglaufen war es auch bereits zu spät. … Haruka hatte wirklich nicht erwartet Hotaru hier anzutreffen. Aber als sie gemütlich, mit ihrer Tasche über die Schulter geworfen, über den Parkplatz ging, rannte auf einmal was kleines Schwarzhaariges auf sie zu und klammerte sich an ihr Bein. „Ruka!“ „Nanu, Taru-chan. Was machst du denn hier?“ Die Kleine strahlte sie von untenher so glücklich an, dass Haruka sich auch nur freuen konnte. Sie kam zu ihr hinunter und grinste sie an. „Du hättest doch nicht extra noch mal herkommen müssen. Wir haben uns doch schon am Freitag voneinander verabschiedet. Auch wenn ich mich freue, dass du hier bist.“ „Wirklich?“ „Na klar, ich freu mich doch immer dich zu sehen.“ versicherte sie ihr und streichelte über ihre schwarzen Haare. „Ich bin auch froh, dich noch mal zu treffen. Aber eigentlich bin ich mit meiner Mama hier. Die fährt nämlich auch mit.“ „Was? Wie meinst du das?“ »Warum sollte ihre Mutter auf unsere Reise mitkommen?« „Sie ist hier Lehrerin.“ „WAS?“ Haruka viel aus allen Wolken. Eine Lehrerin? An dieser Schule? Und sie kannte sie? „Oh toll! Dann kannst du sie endlich kennenlernen! Schnell komm mit!“ war die Kleine auf einmal total aufgeregt und zog sie mit sich. Ohne Widerstand ließ sich die Sportlerin mitziehen. Ihr Kopf war plötzlich wie leer gefegt. Darum schnallte sie auch nicht gleich wieso sie auf einmal vor ihrem Türkishaarigen Engel stand, dessen Anblick ihr zusätzlich auch noch den Atem raubte. Sie trug heute Mal kein Business-Outfit, bestehend aus Rock und Bluse, sondern ein wunderschönes Sommerkleid. „Oh, ähm. … Gu … guten Morgen, Kaioh-sensei.“ sagte sie etwas verlegen. Sie hätte sich jetzt am Hinterkopf gehalten, wenn sie noch eine Hand frei gehabt hätte aber in der einen hielt sie ja immer noch ihre Tasche und die andere wurde von Hotaru umklammert. … Hotaru! Richtig, da war ja noch was. Jetzt erst viel ihr wieder ein, zu wem die Kleine sie führen wollte. Abwechselnd sah sie von der Kleinen, die immer noch strahlte, zu ihrer Lehrerin hin, die aussah, als wäre sie lieber ganz woanders. „Guten Morgen, … Tenoh-san.“ kam es dann auch endlich von der. Es klang aber ziemlich verunsichert. Das blanke Entsetzen bildete sich auf Haruka Gesicht. »Das kann nicht sein!« „Ihr kennt euch bereits?“ fragte Hotaru verwirrt dazwischen. Die Sportlerin ließ ihre Tasche fallen und schnellte zu der Kleinen hinunter. „Taru-chan, sag mir bitte nicht, dass das da deine Mutter ist!“ flehte sie fast. „Aber das ist meine Mama.“ sagte Hotaru unschuldig. „Oh, Fuck!“ fluchte Haruka laut. Im selben Moment, hätte sie sich auch schon auf die Zunge beißen können. Das wollte sie gar nicht laut sagen. Das kleine Mädchen vor ihr sah doch ein wenig erschrocken aus. „Sorry, Taru-chan. Das wollte ich nicht sagen. Es ist nur so, ich ... ich hab dir doch von meiner Lehrerin erzählt, oder? Tja, es sieht so aus, als wäre sie deine Mutter.“ Zuerst bekam Hotaru ganz große Augen, dann fing sie an zu grinsen und schließlich zu lachen an. Das fröhliche Lachen der Kleinen lockerte auch Haruka etwas auf und jetzt wurde ihr auch wieder klar, dass ihre Lehrerin ja immer noch neben ihr stand. Vorsichtig sah sie zu ihr rauf. Haruka wurde nicht schlau aus ihrem Blick. War sie etwa traurig? Sie erhob sich und dieses Mal wanderte ihre Hand wirklich zu ihrem Hinterkopf. „Ähm, ....“ „Mama-Mama, ist das nicht toll?! Du kennst Ruka sogar schon!“ kreischte die Kleine dazwischen. „Ja, ... ganz toll, mein Schatz.“ Michiru versuchte wirklich zu lächeln aber ihr war eher zum Heulen zu mute. Die Reaktion von der Blonden tat doch ganz schön weh. Sie hätte nicht damit gerechnet, dass es sie so treffen würde, schließlich war ihr doch klar gewesen, dass die Rennfahrerin absolut nichts mit einer Frau mit Kind zu tun haben wollen würde. Also warum war sie so enttäuscht? Zudem machte sie die Sportlerin gerade auch noch total nervös. Das war das erste Mal, dass sie sie in etwas anderem sah, als die Schuluniform oder dem Rennanzug. Und sie sah heiß aus. Durch das Shirt konnte sie auch endlich die begehrliche Brust erkennen. Jetzt war sie sich sicher, dass die Sportlerin nichts tat, um sie zu verbergen. Sie hatte richtig Mühe nicht dorthin zu starren. Besonders, weil sie sich gerade nicht traute ihr ins Gesicht zu sehen. „Hotaru-chan, ich glaube wir müssen jetzt los.“ versuchte sie der Situation zu entkommen. „Was? Nein! Bitte, bitte noch nicht! Ruka ist doch gerade erst gekommen!“ Hotaru klammerte sich noch fester an den Arm ihrer großen Freundin. „Schon, aber der Unterricht fängt gleich an. Also ....“ Sie streckte ihrer Tochter eine Hand entgegen aber die wollte nicht. „Na, geh schon, Taru-chan. Wir sehen uns doch nächste Woche wieder.“ „Aber ....“ „Kein aber. Los geh.“ Schmollend ließ Hotaru von ihr ab und nahm stattdessen die Hand ihrer Mutter. So wirklich was Michiru von dem Ganzen halten sollte, wusste sie nicht. Die Beiden gingen so vertraut miteinander um, das war irgendwie komisch. So völlig absurd. Ihre Tochter kannte sie doch tatsächlich viel besser als sie. Und dabei versuchte sie seit Wochen so viel wie möglich über die Rennfahrerin herauszufinden, vergeblich. Sie war so verwirrt und durcheinander, dass sie die Sportlerin einfach stehen ließ und mit der Kleinen davon ging. Haruka konnte den Beiden nur hinterher sehen. Hotaru drehte sich nochmal um und winkte ihr zu, das entlockte der Sportlerin doch tatsächlich noch mal ein Lächeln. Sie stand noch eine Weile einfach nur da und hatte keinen Plan, was sie davon halten sollte. Auch nicht von der Reaktion ihrer Lehrerin. Sie hatte sie nicht einmal mehr angesehen. Offenbar gefiel ihr es überhaupt nicht, dass sie mit ihrer Tochter befreundet war. »Na toll! Was mach ich denn jetzt? Ach, verdammt! Wieso konnte Hotaru mir das nicht schon eher sagen? Dann wär ich vielleicht nicht gleich so ausgeflippt. ... Was die jetzt wohl wieder von mir denkt? Und was könnte die Kleine ihr alles über mich erzählt haben?« Sie versuchte sich daran zu erinnern was sie Hotaru alles erzählt hatte, aber ihr wollte nicht so wirklich was einfallen. Stattdessen wurde ihr allmählich bewusst, was diese Situation überhaupt bedeutete. Die Frau ihrer Träume war Mutter! Sie hatte eine Tochter! … Mit wem? Von wem? Nicht einmal hatte sie Hotaru nach ihrem Vater gefragt oder die ihn auch nur erwähnen hören. Aber sie musste ja schließlich einen haben. Takuya hatte aber doch gesagt, dass sie nicht verheiratet sei, also wo war der Kerl? WER war der Kerl? Dass ihre Lehrerin doch mit jemandem zusammen sein könnte und dass das jetzt wohl eindeutig besagte, dass sie auf Männer stand, machte Haruka mehr aus als die Tatsache, dass ihr Engel ein Kind besaß. Sie hatte zwar keine Ahnung, ob sie damit klar kommen könnte aber es war ja immerhin Hotaru. Und die Kleine bedeutete ihr mindestens genauso viel wie die Mutter. Jetzt war sie völlig verwirrt, wütend auf diesen Kerl, wer auch immer er war und auch ein bisschen verzweifelt. Sie konnte aber nicht weiter darüber nachdenken, da sie auf einmal von mehreren Personen angesprungen wurde. „Tenoh-kun! Da bist du ja! Willst du im Bus neben mir sitzen?“ „So ein Quatsch! Sie sitzt neben mir!“ Haruka stöhnte genervt auf. Die schon wieder! Diese Mädchen konnten oder wollten sie einfach nicht in Ruhe lassen. In den letzten zwei Wochen musste sie den Weibern jedes Mal in der Pause von dem Weg von Hotaru zu ihrer Nachhilfestunde ausweichen. Sie hatte so was von die Schnauze voll von diesen Mädchen und eigentlich hatte sie gedacht, sie hätte ihnen letzte Woche überdeutlich klar gemacht, dass sie absolut kein Interesse an ihnen hatte, doch offenbar war das immer noch zu harmlos gewesen. Die fünf Mädchen, die alle an ihren Armen zerrten kreischten immer noch vor sich hin. Das schlimmste für Haruka war aber, dass diese Mädchen so gut wie nix anhatten. Diese Faltenröcke waren wirklich mega-kurz und die engen Oberteile hätten sie auch gleich ganz weglassen können, so wenig verdeckten die ihre Oberkörper. Von hier oben hatte sie wirklich einen super Blick in die tiefen Ausschnitte, aber sie versuchte es zu ignorieren. Seit fünf Wochen hatte sie nun keinen Sex mehr und so allmählich wurde ihr verlangen danach unerträglich. Allerdings bezog sich dieses Verlangen nur auf ihre Lehrerin und sie bezweifelte, dass irgendein anderes Mädchen sie vollends befriedigen könnte. Und von denen die gerade anwesend waren so wie so nicht. Die Drei stritten sich immer noch darum wer im Bus oder nachher im Flugzeug neben ihr sitzen durfte und dieses Geschrei tat ihr schon in den Ohren weh. „Haltet endlich die Klappe!“ wurde sie ein wenig laut. Die Mädchen zuckten etwas zusammen und ließen sie los. Haruka versuchte tief durchzuatmen und ganz ruhig zu reden. „Okay, ich werd das jetzt nur noch einmal sagen, klar? Neben wem ich sitze bestimme ich ganz allein und ich habe nicht vor, mich neben einer von euch zu setzten, also bitte lasst mich endlich in Ruhe!“ Damit hob sie ihre Tasche vom Boden auf, warf sie in den Bus zu dem anderen Gepäck und stieg dann schon mal ein. Hinter sich konnte sie noch hören wie die Mädchen schon wieder begannen zu streiten, wer denn nun schuld daran war, sie so verärgert zu haben. Die Sportlerin seufzte nur und schüttelte mit dem Kopf. Es war noch nicht ein Schüler in dem großen Reisebus aber das war ihr nur Recht. Sie ging fast nach ganz hinten und setzte sich auf einen der Plätze am Gang, damit sich auch ja keiner neben sie setzten konnte. Ihr Blick schweifte aus dem Fenster und ihre Gedanken kehrten zurück zu der Türkishaarigen und ihrer Tochter. Ihr wurde jetzt auch klar, dass ihre Lehrerin nun mit Sicherheit wissen musste, dass sie ein Mädchen war. Aber das schien sie gar nicht geschockt zu haben, jedenfalls nicht so sehr, wie die Tatsache, dass sie Zeit mit ihrer Tochter verbracht hatte. Wusste sie es etwa schon vorher? Wenn ja, woher und viel wichtiger, seit wann? Oder war es umgekehrt? War genau das der Grund, warum sie so geschockt gewesen war? Wenn wirklich das die Reaktion auf die Tatsache war, dass sie ein Mädchen war, konnte sie wohl wirklich einpacken. Was für Chancen sollte sie denn jetzt noch haben? Sie war so tief in sich selbst versunken, dass sie gar nicht mitbekam wie plötzlich jemand neben sie trat. „Hast du Angst vergessen zu werden?“ Erschrocken drehte Haruka ihren Kopf zur Seite und sah in das grinsende Gesicht von Takuya. „Ach, du bist es. ... Äh, was hast du gesagt?“ „Nichts, vergiss es einfach. Los rück mal ‘n Stück.“ Zu ihrer eigenen Verwunderung machte sie ihm tatsächlich Platz und rutschte einen Sitz weiter. „Was ist denn los? Warum sitzt du ganz alleine hier drinnen? Hast du kein Bock auf die Reise?“ „Doch eigentlich schon. Ich bin nur vor den Weibern da draußen geflohen. Die hätten mir fast die Arme ausgerissen.“ „Ach so.“ lachte der Junge. Haruka richtete ihren Blick wieder nach draußen und bekam große Augen als sie die Türkishaarige zurück über den Hof kommen sah. Jede Bewegung von ihr sog sie in sich auf. „Hey, Haruka? Hörst du mir überhaupt zu?“ „Was? Oh, nein. Was hast du gesagt?“ Sie hatte wirklich nicht mitbekommen, dass Takuya die ganze Zeit geredet hatte und sah ihn entschuldigend an. „Was ist denn so interessant da draußen, hä?“ „Ach, gar nichts. Was wolltest du denn nun?“ „Das war nicht so wichtig. Aber irgendwas beschäftigt dich doch.“ „Was? Das bildest du ihr ein. Ich....“ Haruka hatte nochmal einen verstohlenen Blick nach draußen geworfen und hielt vor Schreck die Luft an. Wütend sah sie nach draußen, dann zu Takuya. „Los, lass mich durch!“ sagte sie gehetzt. „Was?“ „Steh auf, verdammt!“ „Ja, ja, is ja gut, Warte. ..... Au! Hey, Vorsicht!“ Für Haruka war der Kerl viel zu langsam, also quetschte sie sich schon durch, noch bevor er richtig aufgestanden war und drängte ihn so zur Seite, dass er letzten Endes in dem engen Gang auf dem Boden landete. Takuya sah irritiert zu, wie die Blonde aus dem Bus rannte. „Komisches Mädchen.“ faselte er vor sich hin und stand auf. Er sah aus dem Fenster nach draußen und fing dann an zu schmunzeln. Dort draußen stand seine Japanisch-/ Kunstlehrerin zusammen mit seinem Geschichtslehrer und unterhielt sich mit ihm. Beziehungsweise er redete und sie sah doch ein wenig genervt aus. Takuya machte sich auch auf den Weg nach draußen. Das wollte er auf keinen Fall verpassen, zumal Haruka gerade dazu kam. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)