Lehrer - Schüler - Verhältnis von Wolfseye (H&M) ================================================================================ Kapitel 1: Neue Bekanntschaften ------------------------------- Völlig genervt und todmüde zwang sich das blonde Mädchen die Augen aufzuschlagen. »Warum muss Schule eigentlich immer so verdammt früh anfangen?!« Mit einem knurren und stöhnen machte sie dem Nerv tötenden Lärm, der durch ihr Zimmer hallte und von dem Wecker auf ihrem Nachttisch kam, ein Ende und verließ das Bett Richtung Badezimmer. Erst nach einer halbe Stunde warmen Wassers auf der Haut wurde sie allmählich wacher und stellte es wieder ab. Langsam schlurfte sie, nachdem sie sich abgetrocknet hatte, ins Schlafzimmer zurück, um sich anzuziehen. Diese Schuluniform konnte sie langsam auch nicht mehr sehen, aber sie würde sie ja nur noch etwas über ein halbes Jahr lang tragen müssen, also was soll’s. Und zum Glück hatte sie ja das Privileg bekommen die Uniform für Jungs anzuziehen. Jetzt Grinste sie doch und zog sich an. Bei einem Blick auf die Uhr musste sie feststellen, dass sie sich mal wieder viel zu viel Zeit gelassen hatte und rannte förmlich aus der Wohnung. Viel zu lange brauchte der dämliche Fahrstuhl bis in die Tiefgarage runter und so musste sie auch die restlichen Meter durch die Garage zu ihrem Motorrad laufen. Als wäre der Teufel persönlich hinter ihr her, raste sie auf die Straße Richtung Schule. »Mist! Wenn ich schon wieder zu spät komme darf ich mir garantiert wieder irgend ‘ne stinklangweilig Predigt anhören! Oder er lässt mich gleich Nachsitzen!« Sie gab noch mehr Gas und schlängelte sich wie ein Profi (der sie auch war) durch die Autos hindurch, überholte noch einen Bus und lenkte dann auf den Parkplatz der Schule ein. Mit quietschenden Reifen kam sie zum Stehen und nahm sich den Helm ab. Die große Uhr am Gebäude ließ sie erleichtert aufatmen. Jetzt hatte sie doch noch fünf Minuten Zeit. »Dann hätt ich ja doch noch schnell was essen können.« seufzte sie in Gedanken und stieg mit knurrendem Magen von ihrer Maschine ab. Den Helm ließ sie am Lenkrad hängen. Es würde schon keiner wagen ihn zu klauen und wenn doch, würde er schon dafür bezahlen müssen. Gelassen ging das große blonde Mädchen über den Hof ins Gebäude rein und dann hoch in den Klassenraum. Den ganzen Weg über wurde sie von unzähligen Mädchen angehimmelt. Sie ging jetzt schon so lange auf diese Schule und eigentlich war es bekannt, dass sie ein Mädchen war aber das hinderte das weibliche Geschlecht nicht daran, sich ihr an den Hals zu werfen. Naja, im Prinzip legte sie es ja auch darauf an, schließlich flirtete sie bei jeder Gelegenheit mit ihnen oder ging sogar weiter. Warum auch sollte sie ihr Aussehen nicht zu ihrem Vorteil nutzen? Gut gelaunt betrat sie die Klasse und setzte sich an ihren Platz. Der Lehrer war noch nicht da und die Schüler waren quer im Raum verteilt. „Du bist ja sogar mal pünktlich, Tenoh-kun.“ Haruka hob verwundert den Kopf und sah neben sich. Dort saß Niwa Takuya, einer der wenigen Jungs mit dem sie sich unterhalten konnte. Er war ungefähr genau so groß wie sie, hatte kurzes zerzaustes schwarzes Haar, freundlich rote Augen und grinste sie frech an. „Ach, halt die Klappe.“ tat sie genervt. „Hast dafür wohl wieder das Frühstück ausgelassen, was?“ lachte er. Von Haruka war nur ein Schnauben zu hören. „Hey, hast du schon gehört? Wir sollen ‘ne neue Lehrerin bekommen! Offenbar hatte Tanaka-sensei einen Unfall oder so. Und die soll auch noch andere Fächer unterrichten.“ „Echt jetzt? Der Kerl is weg? Weißt du für wie lange?“ Das war die beste Nachricht des Tages. Haruka konnte diesen Kerl sowieso nicht ausstehen. ... Na gut, vielleicht lag es auch daran, dass sie das Fach Modernes Japanisch hasste und das nicht gerade verheimlichte. Trotzdem hätte er sich ruhig weniger aufregen können und seine Predigten waren auch mehr als überflüssig. „Nein, keine Ahnung.“ „Egal, Hauptsache er kommt nicht so schnell wieder.“ In die Klasse kamen auf einmal ein paar Jungs gestürmt und rannten auf Haruka und Takuya zu. „Oh mein Gott! Das glaubt ihr nicht!“ schrie einer von ihnen gehetzt. „Was is ‘n los?“ fragte Haruka genervt, da sie diese Typen überhaupt nicht ausstehen konnte. „Wir haben gerade die neue Lehrerin gecheckt und ...“ „Die ist der absolute Wahnsinn!“ unterbrach ihn ein anderer. „Wie meint ihr das?“ verstand Takuya nicht. „Oh Gott, die ist heiß! So was von heiß, sag ich euch!“ „Alter, sie is ‘ne Lehrerin! Steht ihr jetzt auf ältere oder was?“ war Haruka irritiert. „Die is nicht sehr viel älter als wir, glaub ich.“ „Ja, garantiert. So wie die aussah war die höchstens … vierundzwanzig.“ „Quatsch! Zwanzig, wenn‘s hoch kommt.“ „Ach, und wann will sie eurer Meinung nach Studiert haben? In der Grundschule vielleicht?“ fragte Haruka herausfordernd. „Na gut, dann eben doch etwas älter. Aber das ändert nichts daran, dass sie rattenscharf aussieht!“ „Ich hab gehört sie soll auch noch Musik, Kunst und sogar Schwimmen unterrichten. Ich werde sofort dem Schwimmteam beitreten!“ „Was? Die unterrichtet Schwimmen? Im Badeanzug? Ich bin dabei! Gott, habt ihr ihre Beine gesehen?“ „Jetzt kriegt euch mal wieder ein. Ihr fangt ja gleich an zu sabbern. Im Übrigen kann keiner von euch besonders gut schwimmen, also vergisst es. Und glaubt ihr wirklich, es is ‘ne gute Idee die Lehrerin im Badeanzug zu betrachten, während ihr selbst nur in ‘ner Badehose vor ihr steht?“ grinste Haruka überlegen. „Da bist du natürlich wieder im Vorteil, was? Aber diese Schönheit will bestimmt ‘nen richtigen Kerl, also lass die Finger von ihr!“ „Ja, genau! Du hast doch schon sämtlich Mädchen der Schule flachgelegt also kannst du die ruhig uns überlassen!“ „Was kann ich denn dafür, wenn ihr es nicht drauf habt! Und ich will gar nichts von eurer spießigen Lehrerin. Im ernst, so gut kann die doch gar nicht aussehen. Ich mein, … sie ist ‘ne Lehrerin! Die sind doch alle voll langweilig und arrogant und ... na, eben spießig. Außerdem ist es verboten und ich kann mir keine weiteren Skandale mehr leisten.“ „Na, wenn du meinst. Umso besser für uns.“ „Aber du wirst sehen, sie ist mit Abstand die heißeste Lehrerin dieses Planeten!“ „Klar doch.“ war Harukas gelangweilte Antwort darauf. Die Jungs machten sich langsam zu ihren Plätzen auf und nur wenig später betrat der Schulleiter das Klassenzimmer, gefolgt von der wohl neuen Lehrerin. Haruka sah gar nicht erst hin. Mit einer Lehrerin würde auch sie nie etwas anfangen egal, wie gut diese auch aussehen möge. Nicht nur, dass sie von der Schule fliegen könnte, es würde wahrscheinlich auch noch an die Presse gelangen und das war‘s dann mit dem neuen Sponsorenvertrag, den sie nur unter der Bedingung bekommen hatte keine Skandale mehr an die Öffentlichkeit geraten zu lassen. Gedankenverloren kritzelte sie auf dem Zettel vor sich rum, hörte aber trotzdem mit einem Ohr zu. „Guten Morgen. Einige von euch haben sicherlich schon gehört, dass Tanaka-sensei aus gesundheitlichen Gründen auf unbestimmte Zeit ausfällt. Dies ist Kaioh Michiru-sensei. Sie wird ab heute an dieser Schule unterrichten und fürs erste die Vertretung bei euch in Modernem Japanisch übernehmen.“ „Guten Morgen, es freut mich sehr euch kennen zu lernen.“ Aus irgendeinem Grund ließ diese melodische Stimme Haruka Aufsehen. Ihr fiel glatt der Stift aus der Hand. Mit weit aufgerissenen Augen starrte sie die Lehrerin an. »Heiß!« Ja, heiß wurde ihr gerade wirklich. Aber sie fand, dass die Jungs noch stark untertrieben hatten. Die war nicht nur einfach heiß, sondern wirklich atemberaubend schön. Diese langen türkisgewellten Haare, die unbeschreiblich zart aussehende weiße Haut, die vollen Lippen, die schlanke Figur und unwiderstehlichen Rundungen. »Ein Engel!« schoss es Haruka durch den Kopf. Ihr Bleistift kullerte vom Tisch zu Boden und hinterließ dort ein Geräusch. Die Türkishaarige richtete ihren Blick jetzt genau auf Haruka. Sie musste schwer schlucken. Diese Augen! Noch nie hatte sie so wundervolle blaue Augen gesehen. Ihr Herzschlag wurde immer schneller und ihr Mund immer trockener. Der Blickkontakt wurde unterbrochen, als der Direktor die neue Lehrerin ansprach und sich wohl von ihr verabschiedete. Haruka verstand nicht ein Wort mehr. Nicht mal denken konnte sie noch. Wie eine besessene starrte sie immer noch nach vorne. Auch, dass die Lehrerin begann die Namen der Schüler aufzurufen nahm sie nicht war. Irgendwer stieß sie plötzlich an den Schultern an und holte sie so aus ihrer starre. Verärgert sah sie zur Seite und sah in das warnende Gesicht Takuyas, der kurz nach vorne Blinzelte. „Ich nehme an, dann sind Sie Tenoh Haruka-san?“ Erschrocken riss die Blonde ihren Kopf wieder herum und direkt vor ihr stand die Schönheit in ihrer vollen Größe und sah auf sie herab. „Äh, ... j ... ja.“ stotterte sie nervös. „Ich habe Sie bereits dreimal aufgerufen. Wenn Sie nicht vorhaben den ganzen Unterricht vor der Tür zu verbringen erwarte ich, dass Sie ab jetzt auch geistig anwesend sind.“ Damit drehte sie sich wieder um und ging zur Tafel. Haruka wurde augenblicklich sauer. »Was fällt der ein einfach so mit mir zu reden?!« Noch wütender machte sie aber der Blick mit dem sie angesehen wurde. In diesen wundervollen Augen lag totale Verachtung, was sie überhaupt nicht verstehen konnte. Sie hatte doch nun wirklich noch nichts getan, um diesen Blick zu verdienen. Oder war ihr Blick vielleicht etwas zu deutlich gewesen? Aus einem ihr undefinierbaren Grund konnte sie nicht mal was erwidern. Bei jedem anderen Lehrer wäre sie sofort aufgesprungen und hätte irgendeinen Spruch von sich gegeben, der ihr mit Sicherheit eine Stunde Nachsitzen eingehandelt hätte. Aber zum ersten Mal in ihrem Leben traute sie sich nicht und ihre Wut verrauchte auch schnell wieder bei dem Anblick des Engels. Sie hatte zwar noch nie solche Verachtung, von einer Frau erhalten und wusste auch überhaupt nichts damit anzufangen aber diese Schönheit raubte ihr Buchstäblich den Verstand. Natürlich bekam sie nicht ein Wort mit von dem, was die Lehrerin erzählte und die schien offenbar einen Narren an Haruka gefressen zu haben. Die ganze Doppelstunde über wurde sie von ihr vorgeführt und mit Todesblicken bestraft. Nicht einmal reagierte die Blonde darauf und ließ alles mit sich machen, denn sie war viel zu sehr damit beschäftigt diese Lehrerin nicht sofort zu packen und ihr sämtliche Kleider vom Leibe zu reißen. Noch nie hatte sie solch ein starkes Verlangen nach jemandem Verspürt und ihre Lust stieg ins unermessliche. Jeder Bewegung von ihr folgte sie und konnte einfach nicht die Augen von ihr lassen. Sie wollte einfach nur noch raus hier aber leider schien die Zeit still zustehen und die Doppelstunde wollte und wollte nicht vergehen. ... Als es endlich Klingelte wartete Haruka nicht darauf bis die Stunde beendet wurde, sondern rannte förmlich aus der Klasse hinaus. Schwer atmend und nicht weniger erregt kam sie auf dem Schulhof an einem Baum zum Stehen. »Oh Gott! Was macht die nur mit mir?« Sie lehnte sich an einen Baum an und wischte sich erst mal den Schweiß von der Stirn. Der war natürlich nicht vom Laufen, nein, eine so kurze Strecke würde sie keinesfalls zum Schwitzen bringen und auch nicht ihre Atmung so durcheinander bringen, nicht mal jetzt im Hochsommer. Langsam beruhigte sie sich wieder und ihr Verstand kehrte auch wieder zurück. Sie war so schnell aus der Klasse gerannt, dass sie ihre Tasche hatte liegen lassen. Jetzt musste sie wohl oder übel noch mal zurück. Nach einem tiefen Atemzug setzte sie sich schließlich in Bewegung. Bevor sie den Raum betrat sah sie aber erst mal vorsichtig hinein. … Die Lehrerin war nicht zusehen nur eine Schülerin kramte noch in ihrer Tasche herum. Ansonsten war der Raum leer. Erleichtert betrat sie die Klasse und ging zu ihrem Platz zurück. Das andere Mädchen entdeckte Haruka und bekam ganz große Augen. Sofort kehrte das arrogante Grinsen in das Gesicht der Blonden zurück. „T … Tenoh-kun!“ stotterte das Mädchen nervös. Eigentlich musste sie sich ja beeilen um rechtzeitig zur nächsten Stunde zu kommen aber sie war noch so erregt und dieses Mädchen sah wirklich nicht schlecht aus, also riskierte sie es und ging dichter an sie heran. Die bekam sofort glühend rote Wangen, als sich die große zu ihr hinunter beugte. „So ganz alleine hier?“ fragte Haruka mit der sinnlichsten Stimme, die sie zu bieten hatte. „Ähm, … also … ich wollte …“ Das schiefe grinsen in Harukas Gesicht wurde noch breiter. Das würde einfach werden. Sie kam ihr noch dichter und war nur noch wenige Zentimeter von ihren Lippen entfernt und funkelte sie mit ihren Augen an. „Darf ich dir vielleicht ein wenig Gesellschaft leisten?“ hauchte sie ihr entgegen. Das Mädchen schien wirklich kurz davor in Ohnmacht zu fallen, denn sie stützte sich mit den Händen hinter sich auf dem Tisch ab, um nicht umzukippen. Ihr Mund öffnete sich und sie wollte wohl etwas sagen, bekam aber keinen Ton heraus und nickte stattdessen zögerlich. Haruka verlor keine Sekunde, kam die letzten Millimeter auf sie zu geschossen und küsste sie verlangend. Die kleine Brünette schien ziemlich überrumpelt und wusste wohl nicht wirklich was sie machen sollte, schlang aber sofort die Arme um den Hals der Blonden. Haruka bebte schon vor Lust. Ihre Hände schlugen den Weg zu ihrem Po ein und drückten sie noch enger an sich. Inzwischen erwiderte die andere ihren Kuss auch leidenschaftlich und wühlte in ihren kurzen Haaren herum. Mit einem starken Griff, hob sie das Mädchen auf einmal an. Widerstandslos ließ diese sich auf dem Tisch absetzten und schwang die Beine um Harukas Hüfte. Deren Hände schoben sich jetzt langsam unter das Oberteil des Mädchens. Ein stöhnen entglitt ihr, als Haruka die Brust erreichte und sie sanft massierte. Der Kuss wurde unterbrochen und die Sportlerin entledigte sie kurzerhand ihres Oberteils. Schüchtern Blickte das andere Mädchen sie an. „Ich hab … das noch nie mit einem Mädchen …“ „Na, dann wird es doch mal Zeit.“ unterbrach Haruka sie und begann ihren Hals zu küssen. Sie hatte jetzt wirklich keine Lust auf einfühlsame Diskussionen, sie wollte nur noch eins. Sie befreite die Brüste aus dem BH und begann so gleich eine der Brustwarzen mit der Zunge zu verwöhnen, während die andere von ihrer Hand stimuliert wurde. Immer unregelmäßiger wurde die Atmung der anderen und ein Seufzer nach dem anderen entkam ihr. Harukas zweite Hand löste sich von ihrer Hüfte und glitt unter den Rock ihren Oberschenkel hinauf. Zart strich sie mit zwei Fingern über den Slip, an ihrer empfindlichsten Stelle. „Oh Gott!“ stöhnte das Mädchen hörbar auf und krallte sich in ihren Rücken. Oh ja, sie war wirklich schon verdammt feucht! „Willst du mehr?“ fragte Haruka herausfordernd und biss etwas fester in ihre Brustwarze hinein. „Ja! Ja, bitte hör nicht auf!“ flehte sie und machte ihre Beine noch etwas auseinander. Haruka tat ihr selbstverständlich den Gefallen, schob den Slip beiseite und drang gleich augenblicklich mit einem Finger in sie ein. Etwas zu laut reagierte das Mädchen darauf aber beide hatten schon längst vergessen wo sie sich befanden und, dass die Tür halb offen stand. Die Atmung der Brünetten wurde mehr und mehr zu einem Keuchen und sie presste sich Haruka auffordernd entgegen. Immer schneller bewegte sie ihren Finger in ihr und fügte noch einen zweiten hinzu. In ihr selbst schien ein Feuer zu brennen und sie hielt es kaum noch aus. Das Mädchen wurde immer lauter und ihre Bewegungen immer unkontrollierbarer, bis sie sich plötzlich verkrampfte und die Luft anzuhalten schien. Verwundert sah Haruka sie an. Das war kein Orgasmus, sondern einfach nur eine Versteinerung. „Was is?“ fragte sie sie irritiert. „Ihr seid wohl total verrückt geworden! Sofort auseinander!“ schrie jemand hinter ihr. Entsetzt drehte sich Haruka um und zog dabei ihre Finger aus der anderen hinaus, die dabei völlig in sich zusammensackte. Das war doch wohl nicht wahr?! Dort in der Tür stand natürlich genau die Frau die Haruka eben noch vor ihrem geistigen Auge gesehen hatte und sah jetzt mindestens genauso entsetzt aus, wie sie selbst. Die Lehrerin schien wirklich um Fassung zu ringen. „Mitkommen!“ befahl sie bestimmend und ging voraus. Immer noch im Schockzustand folgte Haruka ihr, griff aber noch schnell nach ihrer Tasche als sie an ihrem Platz vorbei ging. Das Mädchen hinter ihr atmete immer noch heftig und kam nur langsam von dem Tisch runter und zog sich ihr Oberteil wieder an. Ein großes Schweigen herrschte im Flur in dem die drei voreinander her Schreiteten. Das Feuer in Haruka war keines falls gelöscht und jetzt der Lehrerin, die für all das verantwortlich war, so elegant auf den Arsch glotzen zu können, machte die Sache nicht unbedingt besser. Dieser Rock war wirklich eindeutig zu kurz für eine Lehrerin und die langen Beine die darunter zum Vorschein kamen, machte die Blonde total wahnsinnig. Die Türkishaarige führte die Beiden direkt zum Direktor der Schule. „Ihr wartet hier!“ befahl sie wieder und verschwand in dem Büro. »Oh Gott! Warum musste von allen Lehrern dieser Schule ausgerechnet sie auftauchen?! ... Und wie konnte ich mich nur so vergessen?!« Sie schmiss sich auf einen der Stühle vor dem Raum und warf den Kopf in die Hände. Das andere Mädchen setzte sich auch und war immer noch knallrot im Gesicht, außerdem kämpfte sie inzwischen mit den Tränen. »Na toll! Wehe die fängt jetzt auch noch an zu heulen!« Ganze zehn Minuten saßen die Zwei schweigend im Flur, bis die Tür wieder aufging und eine nicht weniger wütend gelaunte Lehrerin hinaus kam, gefolgt von dem Direktor. Die Türkishaarige schenkte Haruka einen weiteren Todesblick und ging dann an ihr vorbei zurück Richtung Klassenräume. „Wenn Sie bitte eintreten würden?“ bat der Direktor an die Mädchen gewandt. Die nächsten zwanzig Minuten durfte sich Haruka einen Vortrag über unsittliches Verhalten und sonst was für Regeln anhören. Sie hörte nicht wirklich zu, denn sie bekam diese Lehrerin immer noch nicht aus ihrem Kopf und es interessierte sie auch nicht besonders. Zu ihrer großen Überraschung kam sie mit einer Verwahrung davon und sollte sich sofort zurück in den Unterricht begeben. Im Mathe Unterricht beruhigte sie sich langsam wieder und konnte einfach nicht glauben, was sie da getan hatte. Noch nie hatte sie dermaßen die Kontrolle über sich verloren. In der Schule! In einem Klassenzimmer! Und dann auch noch erwischt! Von ihr! »Du bist so ein Vollidiot, Haruka! Was hast du dir nur dabei gedacht?!« Natürlich hatte sie überhaupt nicht gedacht und sich wie immer von ihren Gefühlen kontrollieren lassen. Diese zwei Stunden gingen zum Glück sehr viel schneller um als die letzten und so war sie ziemlich überrascht die Klingel zuhören. Schnell verließ sie den Klassenraum und wollte sich eigentlich auf den Weg in die Cafeteria machen aber im Flur sah sie plötzlich etwas Türkisenes aufblitzen und schlag sofort die entgegengesetzte Richtung ein. Sie fand auch keinen anderen Weg mehr in die Mensa, denn überall warteten bereitwillige Mädchen auf sie, die sie im Moment so gar nicht gebrauchen konnte. Wahrscheinlich hätte sie sich wieder nicht kontrollieren können also flüchtete sie übers ganze Gelände hinter ein kleineres Gebäude von dem sie überhaupt nicht wusste, dass es existierte. Zum Glück war die Schule riesig und beinhaltete sämtliche Jahrgangsstufen, so gab es auch mehrere Gebäude hinter denen man sich verstecken konnte. Seufzend rutschte sie an der Wand hinab und schloss die Augen. Sie hatte immer noch nichts gegessen und ihr Magen tat inzwischen schon ziemlich weh. Auf einmal hörte sie ein paar Kinderstimmen etwas von ihr entfernt. Ihr Blick wanderte durch die Büsche links neben sich und sie konnte ein paar Kinder erkennen. Sie waren bestimmt nicht älter als sechs oder sieben. Dann war sie also bei der Grundschule gelandet. Genervt stöhnte sie auf. Kinder konnte sie nun überhaupt nicht ausstehen, also erhob sie sich und wollte gehen, aber das Gespräch erweckte ihre Aufmerksamkeit. „Du gibst uns das jetzt sofort, sonst kannst du was erleben!“ „Aber das ist meins.“ „Du willst doch wohl dazu gehören, oder? Also gib schon her!“ Das kleine Mädchen welches wohl unbedingt etwas hergeben sollte, fing leise an zu weinen und wollte sich schon ergeben. „Hey, was macht ihr da?“ griff Haruka ein. Sofort schreckten die Kinder zusammen und die drei Jungs die das Mädchen umkreisten, rannten augenblicklich davon. Das weinende Mädchen saß auf dem Boden und sah sie ängstlich an. ... Ah, die sah wirklich niedlich aus. Und dass sie weinte, ließ Haruka weich werden. Sie ging langsam auf sie zu und kniete sich vor ihr hin. „Ist alles in Ordnung? Du braust keine Angst mehr zu haben. Ich tu dir nichts?“ lächelte sie freundlich. Das kleine schwarzhaarige Mädchen schenkte ihr ein Lächeln zurück und strahlte sie an. „Vielen Dank.“ „Ach was, kein Thema. Was wollten die eigentlich von dir?“ „Sie wollten, dass ich ihnen mein Armband gebe. Aber ich hab‘s von meiner Mama bekommen und wollte es nicht hergeben.“ Die Kleine spielte mit ihren Fingern traurig an einer silbernen Kette an ihrem Handgelenk herum, die Haruka als ziemlich wertvoll deuten würde. Außerdem schien sie ihr doch ein wenig zu groß zu sein, denn der Verschluss war schon an der eigentlichen Kette eingehakt, womit ein ziemlich langes Ende zurück blieb. Ein wenig wunderte sich Haruka schon darüber, aber sie machte sich keine weiteren Gedanken darüber und sah das schwarzhaarige Mädchen wieder an. „Das brauchst du auch nicht. Lass es dir ja nicht wegnehmen, okay? Ich werde mal mit deiner Lehrerin reden, dann lassen dich diese Jungs bestimmt in Ruhe.“ „Sie sind wirklich nett, danke.“ „Oh, bitte siez mich nicht, nenn mich einfach Haruka. Und wie ist dein Name?“ „Hotaru.“ „Das ist aber ein schöner Name. Du solltest jetzt lieber wieder zurück auf den Hof, sonst wirst du noch vermisst.“ Das kleine Mädchen sah einmal nervös Richtung Hof, dann wieder zu Haruka. „Kann ich nicht noch ein bisschen bei dir bleiben, Haruka-san? Nur bis die Pause vorbei ist. Ich bin auch ganz still, versprochen.“ Sie wurde von zwei großen violetten Kulleraugen angehimmelt und konnte sich beim besten Willen nicht dagegen wehren. „Also schön. Ich hab sowieso nichts Besseres vor, da kannst du mir auch Gesellschaft leisten.“ seufzte sie ergeben. Sofort strahlte das kleine Mädchen wieder. Die Blonde setzte sich an die Wand zurück und Hotaru tat es ihr gleich. Das kleine Mädchen begann einen Augenblick später etwas aus ihrem Rucksack auszupacken. Neugierig sah Haruka zu ihr hinunter und musste mit ansehen wie sie sich genüsslich ihr Mittagessen hinunterschlang. Sie versuchte es zu ignorieren aber ihr Magen hatte ganz andere Pläne und begann laut zu knurren. Hotaru hielt in ihrer Bewegung inne und sah die große irritiert an, dann fing sie an zu lachen. Beleidigt verschränkte Haruka die Arme vor der Brust und sah zur Seite. „Hier! Du kannst was abhaben, wenn du willst.“ Überrascht drehte sie den Kopf zurück und sah in das freundliche Gesicht der Kleinen. „Nein-nein, das geht doch nicht. Es ist dein Essen und ich kann mir später was kaufen also iss ruhig.“ „Aber du hast jetzt Hunger und meine Mama macht sowieso immer zu viel. Also nimm ruhig.“ Haruka überlegte kurz, dann erlag sie ihrem Hunger und griff zu. „Danke.“ Ein noch breiteres Lächeln erschien in dem kleinen Gesicht. „Wow, das schmeckt fantastisch!“ war Haruka begeistert. „Mhm, ja, meine Mama kann ganz toll kochen.“ „Da hast du aber Glück. Ich krieg das irgendwie nicht hin und bin auch noch viel zu faul dafür.“ „Kocht denn deine Mama nicht für dich?“ „Nein, ich wohne allein. Also muss ich selbst sehen, wie ich was zu essen bekomme.“ „Du wohnst ganz allein?“ „Ja.“ „Wie alt bist du denn und in welche Klasse gehst du?“ fragte die Kleine neugierig nach. „Ich bin siebzehn und geh in die letzte Klasse der Oberstufe.“ „Ach so.“ „Und wie alt bist du?“ „Sechs.“ „Dann ist das dein erstes Schuljahr hab ich Recht?“ „Ja. Und das hier ist sogar mein erster Schultag an dieser Schule. Vorher bin ich woanders hingegangen.“ „Echt? Und wieso gehst du jetzt auf diese Schule?“ „Mama hat eine neue Arbeit und gesagt diese Schule ist viel besser, also bin ich jetzt hier.“ Haruka nahm an, dass ihre Eltern jetzt wohl in der Lage waren diese Schule zu bezahlen, denn diese Schule konnten nur Kinder besuchen, die ein vermögen besaßen oder hochbegabt waren und ein Stipendium erhielten. „Da hat sie Recht. Blöd nur, dass du an deinem ersten Schultag gleich geärgert wirst. Aber das Regel ich schon, keine Sorge.“ „Ist nicht so schlimm. Du hast mir ja geholfen. ... Wieso bist du eigentlich hier? Die Lehrerin hat gesagt wir dürfen den Bereich der großen nicht betreten und sie auch nicht unseren.“ „Ja, es war auch gar nicht geplant, dass ich hier lande. Ich wollte mich nur verstecken und hab nicht darauf geachtet wo ich hingehe.“ „Vor wem wolltest du dich verstecken?“ „Äähh, … vor meiner Lehrerin.“ kam es langsam aus Haruka raus. „Ist sie etwa böse auf dich?“ „Das kann man wohl sagen.“ Hotaru fing an zu kichern. „Ist es, weil du gegen die Schulregeln verstößt?“ „Hä, woher ... was meinst du damit?“ Die Kleine konnte ja wohl unmöglich von dem Zwischenfall wissen. „Na, du trägst doch die Schuluniform für Jungs. Das darfst du doch gar nicht.“ Völlig perplex starrte Haruka die Kleine an. „Du weißt, dass ich ein Mädchen bin?“ „Ähm, natürlich.“ war jetzt Hotaru verwirrt. „Woher?“ „Das sieht man doch.“ „Ach ja? Da bist du aber die erste und vermutlich auch die einzige. Jeder der mich sieht hält mich für einen Mann.“ „Versteh ich nicht. Aber wenn du auch die Uniform für Jungs trägst, ist das vermutlich auch kein Wunder.“ „Mir gefällt‘s eben besser. Ich hasse Röcke und diesen ganzen Mädchenkram. Und der Direktor hat mir erlaubt diese Uniform zu tragen, also nein, deswegen hab ich kein Problem mit meiner Lehrerin. Wahrscheinlich hält sie mich bis jetzt auch noch für einen Kerl.“ „Und warum versteckst du dich dann?“ „Ach, das ist nicht so wichtig. Ich will sie einfach nur nicht sehen.“ Hotaru fragte nicht weiter nach, offenbar wollte Haruka nicht darüber reden. Stattdessen aß sie weiter ihr Essen und auch die Große langte jetzt kräftig zu. Die Kleine gab ihr schließlich den Rest des Essens komplett, denn sie wollte nicht mehr und Haruka schien gar nicht genug davon zu bekommen. „Oh Mann, deine Mutter ist wirklich ‘ne spitzen Köchin. Das könnte ich jeden Tag essen!“ Zufrieden und satt hielt sie sich den Bauch. „Du kannst gerne jeden Tag von meinem Essen was abhaben.“ „Ich kann dich doch nicht jeden Tag belästigen. Was sollen deine Freunde denken, wenn du dich mit mir abgibst. Und nachher bekomme ich noch ärger mit deiner Mutter, weil ich dir dein Essen wegesse.“ Auf einmal wurde die Kleine traurig. „Ich habe keine Freunde. Ich kenn hier doch niemanden.“ „Dann solltest du auch nicht nur mit mir rumhängen, so findest du bestimmt keine Freunde.“ „Aber ich mag dich. Kannst du nicht meine Freundin sein?“ Wieder wurde sie mit diesem entwaffnendem Blick angesehen. Die Blonde hob ihre Hand und legte sie auf den Kopf der Kleinen. „Ich bin gern deine Freundin. Aber ich kann dir unmöglich Freunde in deinem Alter ersetzen.“ „Aber die sind gemein.“ „Nicht alle sind so wie diese Jungs da. Es gibt doch bestimmt auch Mädchen in deiner Klasse, die du nett findest. Unterhalte dich einfach mit ihnen und du wirst sehen bald hast du ganz viele Freunde.“ „Du kannst aber trotzdem was von meinem Essen haben. Mama hat bestimmt nichts dagegen, wenn ich dir was abgebe und ich würde dich gerne wiedersehen.“ „Mal sehen, vielleicht komm ich wieder. Du bist nämlich unglaublich süß, Taru-chan. Aber jetzt muss ich langsam mal wieder zurück. Ich bring dich noch zur Klasse zurück und rede mit deiner Lehrerin, okay?“ „Is gut.“ Sie standen beide auf. Hotaru griff nach Harukas Hand und führte sie zu ihrer Klasse. Die Lehrerin versprach mit den Jungs und auch mit ihren Eltern zu reden, damit das nicht wieder passierte. Danach verabschiedete sich Haruka noch von der Kleinen, die gar nicht glücklich darüber war aber sie konnte ihr dennoch ein Lächeln entlocken, indem sie versprach auf jeden Fall mal wieder vorbeizukommen. Die Anwesenheit der Kleinen hatte ihr richtig gut getan. Ihre Lust und das Verlangen waren nun endgültig verraucht und sie musste es nur schaffen, der türkishaarigen Lehrerin aus dem Weg zu gehen, um nicht wieder völlig den Verstand zu verlieren. Haruka schaffte es sogar. In den letzten zwei Stunden hatte sie Physik und der Lehrer ließ sie sogar ein paar Minuten früher gehen, so konnte sie sich elegant vom Schulhof schleichen und mit ihrer Maschine davon rasen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)