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Word Forward

Sherlock/John (Sherlock BBC)
von

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Act II

Act II
 


 

„Gibt es etwas, das ich wissen sollte?“, fragte John, als sie sich der Eingangstür des Landhauses näherten.
 

Sherlock warf ihm einen flüchtigen Blick von der Seite zu. „Zum Beispiel?“
 

„Ich weiß nicht. Dass deine Mutter eine Gräfin ist? Dass sie neben deinem Bruder die britischen Geheimdienste koordiniert? Oder dass sie ein Problem mit Ärzten hat?“
 

„John.“
 

„Ich meine ja nur. Vielleicht hättest du mir auch sagen können, dass deine Familie offensichtlich nicht unter Geldmangel leidet“, murmelte John und deutete auf die Steinlöwen, die den Eingang flankierten.
 

„Weswegen?“, entgegnete Sherlock kalt. „Weil du dann seltener widersprochen hättest, da meine Familie einflussreich ist? Vielleicht weil ich die Miete für uns hätte übernehmen können?“
 

John verdrehte die Augen. „Das meinte ich nicht, Sherlock. Ich dachte, du würdest mich mittlerweile gut genug kennen, um zu wissen, dass mir Status relativ egal ist.“ Er hob die Hand zum Klingeln. „Die eine oder andere Taxifahrt hätte ich dich aber doch schon zur Abwechslung bezahlen lassen“, fügte er hinzu und ignorierte den pikierten Seitenblick.
 

Die Tür schwang auf und Mycroft winkte sie herein. „Ihr seid spät dran.“
 

John war drauf und dran, in einer Erklärung sich die Schuld daran zu geben, Sherlock kam ihm jedoch zuvor. „Sei froh, dass wir überhaupt hier sind. Wenn es nach mir gegangen wäre, dann -“
 

„Dann was, Sherlock?“
 

Eine Frau war in die Eingangshalle getreten. Sie trug ein langes schwarzes Kleid und hatte die Haare künstlerisch hoch gesteckt. Es war eindeutig, von wem Sherlock sein Gesicht geerbt hatte, denn John konnte ihn ohne Probleme in den Zügen seiner Mutter wieder erkennen. Dieselben hohen Wangenknochen und ebenso eindrucksvolle Augen.
 

„Mummy.“ Sie trat vor ihn und einen Augenblick lang sah es so aus, als würde er auf dem Absatz kehrt machen und wieder gehen, dann breitete sie einladend die Arme aus und Sherlock umarmte sie - wenn auch etwas steif. John wandte den Blick ab und betrachtete stattdessen die Inneneinrichtung, da es ihm furchtbar unhöflich vorkam, dieser familiären Intimität zuzusehen.
 

„Schön, dass du gekommen bist. Ich weiß, wie sehr dir diese Familienrituale missfallen.“
 

„Das ist kein Grund, ihnen fern zu bleiben“, bemerkte Mycroft unberührt und schloss die Tür.
 

„Mycroft, wie ich sehe zeigt deine Diät noch immer keinen Erfolg. Kannst du denn so mit reinem Gewissen an einem Weihnachtsdinner teilnehmen?“ Sherlocks Stimme war reines Gift.
 

„Aber Sherlock, doch nicht in diesem Ton vor unserem Gast. Magst du uns denn nicht vorstellen?“
 

John lächelte angestrengt, während Sherlock die Förmlichkeiten übernahm. „Doktor John Watson. John, meine Mutter Adèle Holmes.“
 

Die Überraschung musste John anzusehen gewesen sein, denn Misses Holmes lächelte und reichte ihm die Hand. „Ein wenig französisches Blut fließt durch unsere Familienadern, Doktor Watson.“
 

„Bitte, äh ... nennen Sie mich John.“
 

Sie wechselte einen amüsierten Blick mit Mycroft. „Mit Vergnügen, John. Ich habe schon viel von Ihnen gehört. Natürlich nur Gutes“, fügte sie hinzu, als habe sie Johns Unruhe gespürt. „Aber was stehen wir hier noch rum? Wir sollten ins Esszimmer gehen. Wir wollen Judith nicht länger warten lassen.“
 

Sie folgten ihr in ein angrenzendes Zimmer, das größer war, als das gesamte Appartement der Baker Street und John konnte nicht fassen, dass Sherlock es geschafft hatte, das vor ihm zu verbergen. Vermutlich lag es wirklich daran, dass Sherlock befürchtet hatte, John würde ihn mit dem Wissen anders behandeln. Idiot, dachte er kopfschüttelnd und ließ sich von Mycroft dessen Ehefrau Judith vorstellen, die viel zu sympathisch wirkte, um tatsächlich mit Mycroft verheiratet zu sein.
 

Er drehte sich Hilfe suchend zu Sherlock um, doch dieser redete leise und eindringlich mit seiner Mutter. John verstand nicht, worüber sie sprachen. Sherlocks Mimik ließ aber erkennen, dass er unzufrieden war.
 

„Das erste Essen ist das seltsamste“, erklärte ihm Judith schmunzelnd. „Danach gewöhnt man sich immer mehr daran. Achte einfach darauf, nicht in die Schussbahn zu geraten.“
 

„Schussbahn?“, fragte John, der gerade im Begriff war, sich zu setzen. Kaum war der erste Gang serviert, erkannte er, weshalb Judith ausgerechnet dieses Wort gewählt hatte.
 

„Es geht das Gerücht um, die Leute seien immer unzufriedener mit der derzeitigen Regierung“, startete Sherlock den ersten Angriff. „Ist es nicht frustrierend, die mächtigste Person im Land zu sein und dennoch nichts daran ändern zu können?“
 

„Wie ich sehe, haben sich deine Manieren noch immer nicht verbessert, lieber Bruder“, entgegnete Mycroft und nippte an einem Löffel Suppe. „Oder warum sonst würdest du nicht einmal so viel Takt besitzen, bis zum Hauptgang zu warten, bevor du die weihnachtliche Besinnlichkeit störst.“
 

Bitte, Mycroft, seit wann gehört Besinnlichkeit in deinen Wortschatz? Ein Mann, der im nächsten Jahr die Steuern trotz Finanzkrise erhöhen lässt, sollte nicht ganz so verheuchelt sein.“
 

„Dieses Thema ist noch nicht einmal in den Medien, Sherlock. Ganz davon abgesehen, gehört das britische Finanzwesen nun wirklich nicht in meinen Arbeitsbereich.“
 

„Was gehört nicht in deinen Arbeitsbereich? Du kannst John stellvertretend für alle Ärzte gerne persönlich mitteilen, dass auch seine Rente nicht sicher ist.“
 

Mycroft ließ den Löffel sinken, John verschluckte sich an der Suppe und hustete in seine Serviette. „Sherlock, das ist ein wirklich prekäres Thema und gehört wohl kaum in diese Runde.“ Der mahnende Unterton war wohl kaum eine Einbildung. „Außerdem scheinen deine Deduktionen lückenhafter zu werden. Mir ist zu Ohren gekommen, dass du bei dem Tesco-Mord ganze drei Tage gebraucht hast, bevor du den Filialleiter überhaupt belasten konntest.“
 

Das war ein heikles Thema und Mycroft schien zu wissen, wie sehr es an Sherlock nagte, nicht sofort erkannt zu haben, dass besagter Filialleiter gar keine Zwangsneurosen hatte und einfach nur ein hervorragender Schauspieler war.
 

An einem schmaleren Esstisch hätte Sherlock wohl versucht, Mycroft gegen das Schienbein zu treten.
 

„Weiß Judith eigentlich, dass du dich nicht konsequent an die Diät hältst?“, fragte er stattdessen mit einem liebenswürdigen Lächeln, das lediglich durch den boshaften Tonfall getrübt wurde. „Bei offiziellen Besuchen wird immer Gebäck für britische Staatsmänner serviert und du lehnst es nicht in jedem Fall konsequent ab, wie ich sehe.“
 

„Das steht hier kaum zur Debatte, Sherlock. Erzähl Mummy doch lieber von deiner Arbeit und deinen Kollegen beim Scotland Yard.“
 

„Ablenken - ist das jetzt deine Taktik?“
 

John fühlte sich wie bei einem Tennisspiel. Sherlock und Mycroft saßen sich schräg gegenüber und feuerten in abwechselnden Salven verbal aufeinander.
 

„Nun, Sherlock, es würde mich tatsächlich interessieren, wie es mit deiner Arbeit voran geht.“
 

„Aber doch bitte nicht beim Essen“, warf Judith dazwischen und sah Misses Holmes bittend an. „Ich bin sicher, dass das Thema beim abschließenden Tee viel ... passender ist, als unmittelbar vor dem Hauptgang.“
 

„Wie wahr, meine Liebe.“ Adèle Holmes lächelte nachsichtig und wandte sich John zu. „Aber vielleicht könnte ich stattdessen erfahren, wie Sie meinen Sherlock kennen gelernt haben.“
 

„Ein ehemaliger Studienkollege von John stellte uns vor“, antwortete Sherlock so schnell, dass John nicht einmal über seine Antwort nachdenken konnte. „Ich suchte einen Mitbewohner, John eine bezahlbare Wohnung in London. Es passte. Ende der Geschichte.“
 

„Aber Sherlock“, protestierte seine Mutter und legte die Serviette beiseite. „Du klingst, als würdest du es aus einem Protokoll ablesen. Ich bin sicher, es ist nicht ganz so trocken gewesen.“
 

Im Gegenteil, dachte John und nahm einen letzten Löffel von der Suppe. Es war die seltsamste erste Begegnung, die ich je hatte.
 

Das Essen setzte sich auf ähnliche Weise fort. Sherlock und Mycroft begannen mit jeden weiteren Gang einen neuen Satz, der stets in einem Tie-Break endete und konsequent von Misses Holmes unterbrochen wurde, sobald er zu eskalieren drohte. Immer wieder versuchte sie wiederum, John in ein Gespräch zu verwickeln, doch zu mehr als kurzen Antworten war er nie imstande, bevor Sherlock ihm ins Wort fiel oder durch einen erneuten Seitenhieb auf Mycroft das Thema abrupt wechselte.
 

Als das Dessert abgeräumt wurde, hatte Sherlock sieben Gesprächsversuche seiner Mutter abgewehrt. Johns Gelassenheit war mürbe. Er räusperte sich und entschuldigte sich einen Moment auf die Toilette.
 

„Sherlock“, sagte Misses Holmes lächelnd - als habe sie erkannt, dass ein Gespräch unter vier Augen nötig war - und nickte ihm zu, „sei doch so nett und zeige John den Weg.“
 

Kaum hatten sie das Esszimmer hinter sich gelassen und die Gästetoilette erreicht, wollte Sherlock bereits wieder kehrt machen, doch John packte ihn am Arm und zog ihn mit sich in den Raum. Er schloss die Tür hinter sich und drehte den Schlüssel um.
 

„Du sagst mir jetzt sofort, was hier gespielt wird.“


„John, sei nicht albern.“
 

„Albern? Wer streitet sich denn mit seinem Bruder, als wäre er ein trotziges Kind? Und wer unterbricht seine eigene Mutter jedes Mal, wenn sie auch nur Anstalten macht, mit mir zu reden? Wenn das deine Art ist, zu zeigen, dass ich kein Experiment bin, dann nehme ich alles zurück, was ich vorhin gesagt habe, denn das ist lächerlich, Sherlock.“
 

„Was willst du damit sagen?“
 

„Oh nein, du bist der Consulting Detective. Du siehst mir jetzt ins Gesicht und ermittelst, was ich dir damit deutlich machen will!“ John verschränkte die Arme. Zunächst wirkte Sherlock widerspenstig, dann legte sich ein konzentrierter Ausdruck auf sein Gesicht und er begann, John zu analysieren.
 

„Dein Pulsschlag ist erhöht und deine Körpertemperatur ist in den letzten zehn Minuten leicht gestiegen. Du bist verärgert. Deine Hände zittern unmerklich und du belastest dein rechtes Bein etwas weniger, da es heute wieder stärker schmerzt, als sonst. Deine Schulter ist davon nicht betroffen, es ist also ausschließlich eine psychosomatische Reaktion und keine Wetteranfälligkeit. In Mummys Gegenwart wird deine Haltung defensiv. Du befürchtest eine negative Beurteilung. Es ist dir wichtig, dass sie einen guten Eindruck von dir bekommt, du weißt aber nicht, weswegen es dir so wichtig ist. Deine Augenbraue zuckt - das tut sie nur, wenn du dich selbst unter Druck setzt.“
 

John hatte zwar gewollt, dass Sherlock aus seinem Verhalten das eigentliche Problem erschloss, doch er hatte für einen Moment die Brillanz des anderen außer Acht gelassen. Nun bekam er es mit allen Fakten zurück.
 

„Meine Mutter interessiert dich. Sie fasziniert dich, weil du sie dir nicht so vorgestellt hast. Du dachtest, sie sei reservierter. Distanzierter. Nicht so sozial. Du fühlst dich hin und her gerissen zwischen dem Wunsch nach mehr Details und der höflichen Distanz der ersten Begegnung.“
 

„Das ist es nicht.“


„Oh, natürlich ist das nicht alles, John.“ Sherlock beugte sich vor und John war mit einmal Mal furchtbar froh darüber, die Arme verschränkt zu haben, da er nicht wusste, was er sonst mit seinen Händen hätte anfangen sollen. Gleichzeitig fragte er sich, wann die Situation sich so gewandelt hatte, dass Sherlock auf einmal die Richtung angab, wo es doch noch vor zwei Minuten John gewesen war, der Sherlock irritiert hatte.
 

„Es ärgert dich, dass ich dich nicht zu Wort kommen lasse. Es nagt an dir, dass ich dich so offensichtlich nicht mit ihr sprechen lassen will und du fragst dich, woran es liegt. Vielleicht daran, dass ich dir beweisen will, kein Experiment zu sein. Vielleicht, weil ich befürchte, sie könnte Dinge erfahren, die nicht für sie bestimmt sind. Oder vielleicht“, und Sherlock machte einen Schritt direkt in Johns intime Zone. „Weil ich nicht will, dass sie dich aushorcht. Oder dir Dinge über mich erzählt, die du nicht erfahren sollst.“
 

„Dann sag das doch einfach“, stammelte John und ärgerte sich darüber, dass er um ein so vieles kleiner war als Sherlock und nun den Kopf in den Nacken legen musste, um zu ihm hoch zu sehen.
 

Sherlocks Mundwinkel hoben sich. „Dein Pulsschlag ist wieder schneller geworden, John. Dein Gesicht ist gerötet und ... Oh.“ Ein selbstgefälliges Funkeln erschien in seinen Augen. „Deine Pupillen sind geweitet.“
 

John war Arzt. Doch selbst ohne seine Ausbildung hätte er gewusst, worauf Sherlock damit anspielte. Er schluckte. Und sah selbst genauer hin. Was er dann erkannte, raubte ihm beinahe den Atem.
 

Auch Sherlocks Pupillen hatten sich geweitet. Und das lag nicht an den Lichtverhältnissen im Raum.
 

„Seit wann?“, fragte er leise und spürte eine Hand an seinem Hinterkopf.
 

„Offenkundig, John“, erwiderte Sherlock und überbrückte die letzte Distanz zwischen ihnen.
 

Dafür, dass John Sherlock erst für nicht-interessiert und nach Monaten des gemeinsamen Zusammenlebens für asexuell gehalten hatte, konnte er ebenso brillant küssen, wie beobachten und analysieren. Viel erstaunlicher war jedoch, dass John nirgendwo die Kraft, noch die Empörung fand, sich loszureißen.
 

Sherlock reduzierte ihn zu einem atemlosen, nicht kohärenten Schatten seiner selbst. Noch ehe er sich den durch die eindeutige Reaktion seines Körpers auf einen Kuss von Sherlock den aufkommenden Fragen stellen konnte und bevor die damit verbundene sexuelle Identitätskrise ihn vollkommen unbrauchbar machen konnte, wurden seine Lippen wieder von einem äußerst enthusiastischen Holmes in Beschlag genommen.
 

„Verheiratet mit deiner Arbeit“, murmelte John zwischen den immer hitziger werdenden Lippen und Zungenkontakten. Einige seiner Worte wurden verschluckt.
 

„Halt den Mund“, erwiderte Sherlock und presste ihn nachdrücklicher gegen die Wand. (Ein Handtuchhalter bohrte sich in Johns Rücken, doch was machte das schon, wo Sherlocks Zunge immer faszinierendere Dinge mit seiner anstellte.) Als würde er das weiße Rauschen der ungestellten Fragen in Johns Kopf hören, fügte er hinzu: „Du bist ein Teil meiner Arbeit.“ Und brachte somit sämtlichen Lärm augenblicklich zum Verstummen.
 

John verstand. Es war ja so logisch.
 

„Und Sexualität ist eine von der Gesellschaft überbewertete Aufschrift“, murmelte Sherlock ihm ins Ohr, während seine Hände über Johns Rücken tasteten und heißkalte Schauer auslösten. „Insofern ist die drohende Panikattacke unnötig.“
 

John wollte ihm deutlich machen, dass Sherlock es nicht einfach plausibilisieren konnte, dass Johns Körper eindeutig entschlossen hatte, speziell auf Sherlock zu reagieren und dass John sich selbst eine immer größer werdende Fixierung auf seinen Mitbewohner eingestehen und akzeptieren musste. Er kam nicht dazu, da Sherlock den Moment seines Luftholens ausnutzte, um John die Raffinessen einer ganz neuen Technik nahe zu bringen, die seine Knie zu Gummi werden ließ.
 

Ein Klopfen an der Tür machte ihnen ihr immer lauter werdenden Atmen bewusst. Johns Herzschlag hallte bis tief in seine Ohren.
 

„Mummy möchte wissen, ob es Doktor Watson auch wirklich gut geht, da er eben so blass ausgesehen hat.“ Mycrofts Stimme war gelangweilt und Sherlock verdrehte die Augen. „Sherlock, es ist nun wirklich weder der richtige Ort noch die Zeit, um den guten Doktor zu vereinnahmen.“
 

„Fuck“, murmelte John und lehnte den Kopf nach hinten gegen die kühlen Fliesen. Natürlich wusste Mycroft es. Wahrscheinlich hatte er es, wie Sherlock, noch vor John selbst gewusst.
 

„Geh weg, Mycroft.“
 

„Äußerst erwachsen, Sherlock.“
 

Eine Pause. Zu seinem Entsetzen spürte John, wie Sherlocks Hände wieder begannen, sich zu bewegen. Sein Atem beschleunigte sich.
 

„Sherlock“, zischte er und griff nach seinen Handgelenken. „Dein Bruder hat recht, wir sollten -“
 

John.“ Noch nie hatte Sherlock seinen Namen so ausgesprochen. Dazu so dicht an seinem Ohr.
 

Weswegen war das hier noch gleich eine so schlechte Idee?
 

„Sherlock, wirklich. Du weißt, wie ungeduldig Mummy werden kann.“
 

Ein Luftzug dicht an Johns Ohr war alles, was Sherlock sich von seiner Frustration anmerken ließ, dann machte er einen Schritt zurück. John konnte nun zum ersten Mal bewundern, wie er Sherlock mit seinen Händen zugerichtet hatte. Seine Haare standen noch wirrer ab als sonst, der Krangen seines Anzugs war zerknittert und die obersten Knöpfe seines Hemdes standen offen. John konnte sich nicht einmal mehr daran erinnern, sie überhaupt geöffnet zu haben.
 

„Nun ...“ Er strich sich mit der Hand durch die eigenen Haare und war froh darüber, dass sie so kurz waren. „Das war ... inspirierend.“
 

Sherlock, der sich in diesem Moment die Kleidung richtete, schenkte ihm einen wenig begeisterten Blick durch den Spiegel. „Es wäre angebracht, vor dem Reden zu denken, John.“
 

John spürte Hitze in seine Wangen schießen. „Sehr weiser Rat, Herr Detektiv.“
 

Ihre Blicke trafen sich. Sie begannen gleichzeitig zu kichern.
 

∼*∼
 

„Nun, John, wenn Sherlock mir die Frage gestattet“, Adèle warf ihrem Sohn einen stechenden Blick von der Seite zu. Sherlock, auf einem Sessel platziert, als gehöre er ihm (und John zweifelte nicht daran, dass Sherlock über die Jahre hinweg genau diesen Sessel als sein Eigen gekennzeichnet hatte, so wie das Sofa in der Baker Street) schnaubte nur. „Sie arbeiten mit meinem Sohn zusammen? Wie kommt es dazu, wo Sie doch Arzt sind?“
 

John stellte die Tasse auf den Tisch vor sich und verschränkte die Hände auf seinen Knien. Aus den Augenwinkeln nahm er wahr, wie Sherlock sich etwas nach vorne lehnte und er war sich sicher, dass es genau die Art von Fragen war, die Sherlock die ganze Zeit von seiner Mutter befürchtet hatte.
 

Als ob es dazu einen Grund gab. John hatte sie ihm vor ein paar Stunden doch schon längst gegeben.
 

„Zusammen arbeiten ist vielleicht etwas überspitzt. Ich biete lediglich hin und wieder meine Hilfe und ein geringes Maß an Fachwissen in bestimmten Bereichen an. Sie dürften ja selbst gut genug wissen, dass Sherlock nicht viel Wert auf die Meinung anderer legt“, fügte er hinzu, doch es war nicht ganz ernst gemeint. Sherlock setzte für seine Verhältnisse erstaunlich viel auf Johns Meinung und das wusste er zu schätzen. Dennoch war ein bisschen Stichelei keinesfalls schädlich. Sherlock sollte nicht denken, dass er sich alles mit John erlauben durfte.
 

„Wie wahr“, seufzte Misses Holmes und schenkte sich und Judith etwas Tee nach. „Ich bin nun weiß Gott mit zwei Söhnen gesegnet worden, die es wissen, ihre Ansicht zu vertreten. Doch die Fähigkeit, andere Meinungen zu berücksichtigen, ist etwas ganz anderes.“
 

Zwei Augenpaare richteten sich empört auf sie. John verkniff sich das Lachen und erntete einen giftigen Blick von Sherlock.
 

„Jedenfalls“, setzte er seine Erklärung fort, um die Holmes-Brüder zu besänftigen, „arbeite ich zwischendurch Schichten im Krankenhaus. Wenn es meine Freizeit erlaubt, begleite ich Sherlock bei den Fällen.“
 

„Oh, bitte.“ Mycroft hatte die Augenbrauen gehoben. „Doktor Watson, verstehen Sie mich nicht falsch, aber ich weiß aus zuverlässigen Quellen, dass es, seit Sie und Sherlock zusammen wohnen, gerade einmal drei Fälle gibt, bei denen Sie ihn nicht begleitet haben, zwei davon in England, einer in Minsk. Dafür gibt es ganze neun Verbrechen, bei denen Sie allein am Tatort erschienen sind. Als Sherlocks Vertretung, da er diese Fälle nicht als bedeutend genug eingestuft hat.“
 

John starrte Mycroft mit offenem Mund an. Für diesen Moment vergaß er sämtliche Etikette. „Lässt du uns rund um die Uhr überwachen?!“ Er wandte sich an Sherlock. „Was zum Teufel hast du getan, dass er dich ... uns wie Staatsfeinde observieren lässt?“
 

„Für die Willkür der Regierung braucht es keine Begründung“, sagte Sherlock ungerührt. John reichte diese Antwort nicht und er richtete sich wieder an Mycroft.
 

„Ist das eine Art Spiel? Wer von euch es schafft, den anderen zuerst in den Wahnsinn zu treiben? Nun, ich kann euch beruhigend, dass das nicht passieren wird. Denn so, wie es aussieht, werde ich derjenige sein, der bei zwei solchen Kindsköpfen zuerst verrückt wird.“
 

Er fragte sich, wie Judith es die ganzen Jahre lang ausgehalten hatte. Als hätte sie diesen Gedanken gehört, beugte sie sich zu Adèle und flüsterte ihr etwas zu. Misses Holmes schmunzelte in ihren Tee und nickte.
 

Diese Reaktion ließ John erkennen, dass er soeben etwas die Fassung verloren hatte. Er räusperte sich peinlich berührt und senkte den Blick. „Tut mir leid, ich wollte nicht so ... Das war wohl unangebracht ...“
 

„John“, sprach Sherlock, bevor er weitere Entschuldigungen von sich geben konnte, „es gibt überhaupt keinen Grund, sich zu rechtfertigen. In diesem Haus gab es schon weit skandalösere Situationen.“
 

„Ah.“ Das sollte ihn nicht überraschen. Genau genommen beruhigte es ihn sogar etwas.
 

„Nun Doktor Watson“, ergriff Mycroft das Wort, „ich verstehe Ihre ausbleibende Begeisterung im Angesicht der wirklich umfassenden Observation, allerdings haben vergangene Ereignisse diese Maßnahmen notwendig gemacht.“
 

„Das war vor Jahren, Mycroft“, knurrte Sherlock. Die ganze Atmosphäre kippte auf einmal in eine völlig andere Richtung. „Deine Aufzeichnungen sollten dir zeigen, dass das Scotland Yard innerhalb des letzten Monats zwei falsche Drogenrazzien bei uns durchgeführt hat, ohne etwas zu finden.“
 

John war mit einem Mal deutlich kälter, denn endlich verstand er, worum es hier ging. Und er war sich nicht sicher ob er Zeuge dieser Auseinandersetzung sein wollte. Ein Blick in die Gesichter der Frauen zeigte ihm, dass auch sie es für kein angebrachtes Thema hielten.
 

„Dass sie nichts finden, heißt nicht, dass es nichts zu finden gibt, wie du du bereits so eindrucksvoll demonstriert hast, lieber Bruder.“
 

„Ich. Bin. Clean. Mycroft.“
 

Warum musste die Familie Holmes ausgerechnet dieses Weihnachten ein Kernproblemgespräch führen?
 

„Aber für wie lange? Bis es einen Monat lang keine Fälle mehr gibt? Bis die Langeweile so übermächtig wird, dass du alles dafür geben würdest, um Abwechslung zu bekommen?“
 

„Diese Diskussion ist langweilig, Mycroft. Und darüber hinaus gegenstandslos.“
 

„Nur weil sich hypothetisch ist, macht es sie nicht gegenstandslos.“ Eine Falte hatte sich auf Mycrofts Stirn gebildet. „Ich habe dich schon an deinem schwärzesten Tag erlebt, Sherlock. Und ich werde nicht zulassen, dass es noch einmal so weit kommt.“
 

John fixierte angestrengt das Teeservice vor sich.
 

„Und wieder geht es nur um dich, Mycroft.“


„Nein, es geht um dich, Sherlock! Und darum, dass das hier kein Spiel ist. Glaubst du es hat mir gefallen, dich in so einem ... Zustand zu erleben? Denkst du, es hat mir auf irgendeine Art und Weise Genugtuung verschafft, berechtigt besorgt gewesen zu sein? Dir mag es etwas gegeben haben, aber mir ... uns hat es nichts gebracht, abgesehen von Schmerz.“
 

„Wie überaus theatralisch. John, wir sollten gehen.“
 

„W-was?“ Als er in Sherlocks Gesicht sah, erblickte er eine ausdruckslose Maske.
 

„Den Rückzug antreten - ist das deine brillante Lösung, Sherlock? Du kannst dich nicht ewig hinter Doktor Watson verstecken.“
 

Es war eine Sache, dieser immer weiter eskalierenden Unterhaltung zuhören zu müssen. Viel schlimmer war, auf einmal Teil der Problems zu sein.
 

„Ich verstecke mich nicht -“
 

„Wie nennst du es dann? Die Freundschaft ist real, aber du lebst in einer Illusion. Wie lange wird das gut gehen, Sherlock? Bis du dir nichts mehr vormachen kannst? Oder bis Doktor Watsons Suche nach einer Lebenspartnerin nicht mehr von dir sabotiert werden kann und glückt?“
 

Mycroft.“ Die Schärfe in Adèles Stimme ließ John zusammenzucken. Judith hatte nach der Hand ihres Mannes gegriffen.
 

Eine plötzliche Bewegung neben ihm ließ John zur Seite blicken. Sherlock hatte sich erhoben. In seinem Blick lag etwas, das John bis dahin noch nie in diesem Ausmaß bei ihm gesehen hatte: Blanke Wut.
 

Er wirbelte herum und verließ mit schnellen, langen Schritten das Wohnzimmer.
 

„Das war unangebracht, Mycroft“, murmelte Judith und strich über seine Hand. Mycroft legte sich die freie Hand auf die Augen und wirkte plötzlich überaus erschöpft. „Wir können es nicht ewig totschweigen, es musste ihm gesagt werden.“
 

„Aber doch nicht an Weihnachten.“
 

„Sollten wir es dadurch zum Tabu erklären und niemals ansprechen? Damit wir merken, wie wichtig es gewesen wäre, wenn es zu spät ist?“
 

John wusste, dass er diesen Dialog eigentlich nicht hätte hören sollen. Das ganze war viel zu familiär, um ihn etwas anzugehen. Er bemerkte, dass Adèle ihn ansah. Sie hatte ihn die ganze Zeit nicht aus den Augen gelassen.
 

„Auf ein Wort, John?“, fragte sie und er nickte kraftlos. Was sollte er auch sagen? Nein danke, ich hätte lieber noch eine Tasse Tee? Oder: Passiert das hier jedes Jahr?
 

Sie standen auf und ließen Mycroft und Judith zurück. Misses Holmes legte John eine Hand auf den Rücken und geleitete ihn in den Wintergarten.
 

„Verstehen Sie diese ganze Situation bitte nicht falsch, John. So läuft das alljährliche Weihnachtsessen in der Regel nicht ab. Meine Söhne haben es sich zwar zur Aufgabe gemacht, sich gegenseitig den Abend so unangenehm wie möglich zu machen, doch dieses Thema eben ... gehört üblicherweise nicht zur ihrem Repertoire an Feindseligkeiten.“
 

„Mycroft ist offensichtlich sehr besorgt um Sherlock.“ John verschwieg, dass ihn Mycrofts Worte ebenfalls sehr getroffen hatten. Sie zeigten ihm, dass man von ihm erwartete, Sherlock über kurz oder lang fallen zu lassen.
 

„Oh, das ist er. Schon immer.“ Misses Holmes seufzte. „Und glauben Sie mir, die selbstzerstörerischen Phasen von Sherlock haben uns alle sehr mitgenommen.“
 

John konnte es nachvollziehen. Als er davon erfahren hatte, dass Sherlock übe reinen längeren Zeitraum regelmäßig Drogen genommen hatte, war er schockiert gewesen. Dann wütend, regelrecht ohnmächtig und schließlich resigniert. Er hatte die Destruktivität einer Sucht an der eigenen Familie zu spüren bekommen. Und auch, wenn er keinen Eifluss auf die Zeit hatte, bevor sie einander vorgestellt worden waren, so hatte er sich geschworen, es für die Zukunft mit allen Mitteln zu verhindern. Und wenn es mit Gewalt sein musste.
 

„Mycroft ganz besonders. Seit sie klein sind, hat er es sich zur Aufgabe gemacht, ein Auge auf Sherlock zu haben. Und Sherlock hat das stets gehasst. Bevormundet zu werden ist für ihn das denkbar schlimmste. Es nagt an seinem Ego.“
 

„Das ohnehin schon viel zu groß ist.“
 

Sie wechselten einen amüsierten Blick. Dann wurde Adèle Holmes wieder ernst. „Ich hoffe, Sie missverstehen Mycrofts Worte nicht. Es ist nicht so, dass er Ihnen nicht traut oder ihnen vorwirft, Sherlock absichtlich zu ... verlassen. Doch vergangene Erfahrungen haben gezeigt, dass er Menschen in seiner Umgebung ...“
 

„Abstößt“, beendete John den Satz und das Wort stand für einige Moment zwischen ihnen, wie eine kalte Mauer. Es erfüllte ihn mit ungeheurer Wut, doch sie galt nicht Sherlocks Mutter oder Mycroft. Sie richtete sich gegen all die Menschen, die Sherlock je Anders und Freak genannt hatten. Einen so genialen, einzigartigen Mann ...
 

Und er verstand Mycroft. Ein Mann, der seinen Bruder bereits kurz vor dem Abgrund gesehen hatte, wurde natürlich vorsichtig. Und misstrauisch gegenüber allen, die sich Sherlock näherten.
 

Misses Holmes strich abwesend über eine dunkle Holzkommode. „Sherlock hat nie aktiv versucht, jemanden in seiner Nähe zu behalten. Er hat es hingenommen, wenn die Distanz immer größer wurde. Doch nach allem, was ich von Mycroft über Sie gehört habe, ist es bei Ihnen anders.“
 

John erinnerte sich. An die Dates, die von dem Vibrieren seine Handys und einer Nachricht von Sherlock frühzeitig beendet worden waren. An das erste Treffen mit Sarah, bei dem Sherlock in Person erschienen war und ihnen keinen Augenblick allein zugestanden hatte. War das Sherlocks Art, ihm zu zeigen, dass er ihm wichtig war?
 

„Ich wollte mich selbst davon überzeugen, darum ließ ich Sie einladen. Ich bin darüber im Klaren, dass ihre Beziehung rein freundschaftlich-kollegial ist und ich wollte damit auch nichts suggerieren, John. Aber ich wollte Sie wissen lassen, dass Ihre Freundschaft Sherlock viel bedeutet und Sie bitten, nicht achtlos damit umzugehen.“
 

„Das würde ich nie.“ Die Worte hatten seinen Mund verlassen, ehe er über sie nachdenken konnte. Doch sie entsprachen ganz der Wahrheit. Adèle bedachte ihn mit einem wohlwollenden Blick.
 

„Sie sind ein sehr aufrichtiger Mann, John. Vielleicht ab und an etwas zu vorsichtig in meiner Gegenwart. Seien Sie versichert, dass Sie einen vortrefflichen ersten Eindruck gemacht haben. Mit Ihnen, Doktor, hat mein Sohn einen wirklich großartigen Freund gefunden.“
 

„Ehrlich gesagt verstehe ich die anderen nicht“, gestand John. Er wollte ehrlich zu ihr sein, denn sie hatte diese Antwort verdient. „Als wir uns zum ersten Mal begegneten, sah er mich kaum drei Sekunden lang an und erzählte mir meine gesamte Lebensgeschichte bis zu diesem Tag. Er diagnostizierte einen Teil meiner Verletzung aus Afghanistan als psychosomatisch und schaffte es innerhalb der nächsten vierundzwanzig Stunden, mich davon zu befreien. Natürlich ist es im ersten Moment erschreckend, von einem fremden Mann Dinge über sich zu erfahren, die man selbst nicht imstande ist, über sich zu sagen, aber nach dem ersten Schock fand ich es absolut brillant.“
 

John erinnerte sich an den ersten Tatort zurück, zu dem Sherlock ihn mitgenommen hatte. „Ihn bei seiner Arbeit zu sehen - so etwas habe ich noch nicht erlebt. Er sieht die Dinge ganz anders als wird, er verarbeitet viel mehr, erkennt Zusammenhänge, die andere übersehen. Ich kann mir nicht vorstellen, wie es sein muss, in seinem Kopf zu stecken, aber es ist so unglaublich faszinierend, ihn in seinem Element zu erleben. Ich kann nicht begreifen, wie die Leute das nicht sehen können.“
 

Nach Afghanistan war er ohne Ziel gewesen. Ohne Aufgabe. Und so unglaublich gelangweilt. Erst Sherlock hatte ihm gezeigt, wozu er noch imstande war und dass der Schuss in die Schulter ihn nicht frühzeitig unbrauchbar gemacht hatte.
 

John starrte abwesend auf eine Büste neben sich und schreckte auf, als ein Paar Hände sich um seine rechte schlossen. Adèle lächelte ihn an und ihre Augen glänzten verdächtig. John überlegte, ob er etwas Falsches gesagt hatte, doch sie schüttelte den Kopf, bevor er zu einer Entschuldigung ansetzen konnte.
 

„Danke, John. Auch wenn ich jetzt wie eine romantische, alte Frau klinge, aber das waren unbeschreiblich schöne, ehrliche Worte.“ Sie räusperte sich und ließ seine Hände los. „Nun gut, genug der Emotionalität. Ich möchte nicht bei Ihnen den Eindruck erwecken, ich wäre nah am Wasser gebaut.“
 

John schmunzelte. „Auf diese Idee würde ich nie kommen, Misses Holmes.“
 

„Bitte, genug der Förmlichkeiten, John. Wenn ich Sie bei Ihrem Vornamen anspreche, erwarte ich das gleiche von Ihnen.“
 

Er blinzelte überrascht. „Natürlich ... Adèle.“
 

„Sehr gut. Und jetzt schlage ich vor, sollten Sie nach meinem Sohn sehen. Er wird auf seinem Zimmer sein. Sie sollten keine Schwierigkeiten haben, ihn zu lokalisieren. Sie dürften ihn von Weitem hören.“
 

Als hätte Sherlock auf ihr Stichwort gewartet, erfüllte nur Sekunden später Geigenmusik das Haus. John legte den Kopf in den Nachen und blickte an die Decke. Schließlich sagte Adèle: „Ich wünschte, ich könnte dieses Verhalten seinem Vater zuschreiben, doch tatsächlich muss er es von mir geerbt haben.“
 

„Spielen Sie auch Violine?“
 

„Nein, ich war Opernsängerin. Die Musik liegt in unserer Familie. Lediglich Mycroft hat nichts von dem künstlerischen Blut geerbt. Sie sollten ihn am Klavier hören - eine Tortur für die Ohren.“ Sie schüttelte sich und John schnaubte. „Er ist ein besserer Redner.“
 

Die Musik schwoll einen Augenblick lang nahezu unerträglich an, dann ließ sie wieder nach. Sherlocks Mutter strich sich eine Strähne aus der Stirn.
 

„Während ich Beethoven doch sehr schätze, würde ich es vorziehen, ihn weniger gereizt an Weihnachten zu hören“, fuhr sie fort und wandte sich ab. „Ich kehre ins Wohnzimmer zurück, John.“
 

Während sie sich von ihm entfernte, lauschte John den Tönen der Violine. Sherlock musste wirklich sehr aufgewühlt sein. In Mycrofts Gegenwart produzierte er in der Regel nur unmusikalisches Grauen auf der Geige. Doch das hier war viel emotionaler.
 

Er verließ den Wintergarten und kehrte in die Eingangshalle zurück. Da die Musik eindeutig aus den oberen Etagen erklang, bestieg er die Treppe. Ein kurzes Innehalten im ersten Stück bestätigte seine Vermutung und er stieg noch eine Treppe höher.
 

Er kam der Quelle immer näher. Bei einem der Zimmer war die Tür nur angelehnt und als John sie aufdrückte, traf Beethoven ihn ungebremst und mit voller, furioser Kraft. Sherlock stand am Fenster, mit dem Rücken zur Tür im unbeleuchteten Raum. John konnte durch die Dunkelheit lediglich seine Silhouette ausmachen.
 

Lange Minuten blieb er an der Tür stehen und lehnte sich, der Musik lauschend, an den Rahmen. Er wusste, dass Sherlock ihn bemerkt hatte, denn durch die offene Tür fiel mehr Licht in den Raum als vorher.
 

Er verlor irgendwann das Gefühl für die Zeit und schloss die Augen. Als er sie wieder öffnete, hatte Sherlock sich zum ihm umgedreht und sah ihn an. Noch immer spielte er, doch nun war es ein anderes Stück. Er brodelte vor Energie und zurückgehaltener Wut, doch es war nicht ganz so umgezügelt wie das vorherige.
 

John erwiderte Sherlocks Blick ungerührt. Er konnte nur erahnen, was sich in diesem Augenblick in dem viel zu schlauen Kopf abspielen musste.
 

Schließlich wurden seine Bewegungen langsamer und die Laute des Instruments leiser, bis sie ganz verstummten. John blieb, wo er war, während Sherlock die Violine geradezu andächtig zurück in ihren Kasten legte und ihn verschloss.
 

„Das ist nicht die Violine aus der Baker Street“, stellte John fest.
 

Das Klacken der Verschlüsse war ein Schnitt durch die Stille. „Natürlich ist es nicht die gleiche“, sagte Sherlock und richtete sich auf.
 

„Warum bist du wütend, Sherlock?“
 

Er erhielt keine Antwort. Dass Sherlock diese Frage nicht einmal verneinte, zeigte John, wie erzürnt er tatsächlich war.
 

„Weil Mycroft glaubt, es bestünde eine Gefahr, dass du rückfällig wirst?“
 

Sherlock verschränkte die Arme. John ließ seine eigenen sinken.
 

„Weil er glaubt, dass du es nicht ewig durchhalten wirst, clean zu bleiben, sobald eine längere Zeit lang kein neuer Fall kommt?“
 

Im Halbdunkel des Zimmer konnte John Sherlocks Gesicht nicht vollständig erkennen. Doch auf dem sichtbaren Teil zeichnete sich keine Regung ab. Damit hatte er gerechnet.
 

„Oder weil er dich daran erinnert hat, dass ich dich irgendwann fallen lassen werde?“
 

Ein neuer Schatten legte sich auf Sherlocks Gesicht. Darauf hatte John gewartet und löste sich von der Tür. „Wie kann ein so schlauer Mann so blind sein? Ich dachte, ich hätte es dir vorhin deutlich genug gemacht. Und ja, ich mag mich mit anderen Frauen getroffen haben. Aber ich habe sie jedes Mal für dich stehen gelassen. Ich kann mich an kein Date erinnern, das ich tatsächlich ohne Unterbrechung von dir beendet habe. Und auch, wenn ich mich im Nachhinein beschwer habe, hätte ich deine Nachrichten doch auch einfach ignorieren können. Doch das habe ich nicht. Nicht ein einziges Mal. Sieh in deinen SMS-Eingang, Sherlock. Ich habe immer geantwortet.“
 

Und diese Erkenntnis war die eigentlich erschreckendste des gesamten Abends. Es gab keine Kurzmitteilung von Sherlock, auf die John nicht irgendwie reagiert hätte. Manchmal hatte er ihn etwas schmoren lassen, doch nie hatte er ihn vollkommen ignoriert. Als ob er es es nicht konnte. Es gar nicht wollte.
 

„Ich weiß ehrlich gesagt nicht, was du von mir hören willst, Sherlock“, gestand er und machte noch einen Schritt auf ihn zu. „Du solltest wissen, dass Mycrofts Worte Unsinn waren. Ich werde höchstpersönlich dafür sorgen, dass du nicht rückfällig wirst. Denn sollte ich dich auch nur mit dem geringsten bisschen Heroin erwischen, trete ich deinen Hintern ins Übermorgen, soviel kann ich dir versprechen. Und sollte es tatsächlich mal passieren, dass einen Monat lang nichts von Scotland Yard zu hören ist, dann bringe ich dich höchstpersönlich nach Irland oder Kopenhagen oder in die hinterste Ecke Osteuropas, um dich irgendeinen Mord in einem kleinen Dorf aufklären zu lassen, verstehst du? Denn ich habe keinen Bock, einen Monat lang deinen Launen ausgesetzt zu sein und noch einen Angriff mit dem Revolver überlebt die Wand in unserem Wohnzimmer nicht.“
 

Er stand jetzt unmittelbar von Sherlock, der keinen Moment lang den Blickkontakt unterbrochen hatte. John seufzte. „Außerdem würde ich dich nie fallen lassen. Ich werde dich niemals einen Freak nennen, denn du bist zwar eine verdammte Nervensäge und ein ziemlicher Egoist, aber auch ein unglaublich cleverer, hoch begabter Mann, der nicht weiß, wie gut er eigentlich ist. Und nach der ... Eskapade vorhin auf der Gästetoilette solltest du wissen dass ich derzeit in einer sexuellen ... Identitätskrise stecke und deswegen vielleicht an einigen Stelle zögern werde, aber das heißt nicht, dass ich ... wie soll ich es sagen ... Hals über Kopf türmen werde oder etwas in der Art.“
 

„John“, sagte Sherlock und hob die Hand. Er legte sie in seinen Nacken und verzog plötzlich das Gesicht, als stünde er unter Schmerzen. „Clever? Du kennst mich seit drei Monaten und alles, was dir zu mir einfällt ist ,clever‘? Weißt du, dass sie Anderson beim Scotland Yard ,clever‘ nennen? Verglichen mit ihm, ist meine Intelligenz revolutionär!“
 

„Halt die Klappe!“, fluchte John und riss sich von ihm los. „Ich war gerade so verdammt ehrlich zu dir, wie ich nur sein konnte und du beschwerst dich über meine Wortwahl?!“ Er warf die Hände in die Luft. „Was habe ich getan, um mit so einem verfluchten Dickschädel gestraft zu sein?!“
 

Sherlock stand mit einem Mal unmittelbar vor ihm. In seinen Augen lag ein intensiver Ausdruck und er zog John zu sich. Arme schlangen sich um ihn und pressten ihn an einen größeren, warmen Körper.
 

„John“, murmelte Sherlock gegen sein Ohr, begleitet von heißem Atem. „John.“
 

John entspannte sich in der Umarmung und lehnte seine Stirn gegen Sherlocks Nacken. „Du bist ein Idiot, wenn du tatsächlich angenommen hast, ich könnte mich einfach so von dir abwenden. Nachdem ich einen Taxifahrer für dich erschossen und mich in eine Weste aus Semtex beinahe von Moriarty hab in die Luft jagen lassen, damit dir nichts passiert. Nicht zu vergessen, dass ich vorgestern durch ganz London gelaufen bin, um verdammtes Bleichmittel zu holen“, ergänzte er seine verrückte Argumentation, die wohl nur in Sherlocks Ohren logisch klingen konnte.
 

„Vergiss nicht all die Mühen, die ich für uns aufnehmen musste“, sagte Sherlock, der sein Gesicht mittlerweile in Johns Haaren vergraben hatte. Wenn er nicht gewusst hätte, dass sie (aus praktischen Gründen) das gleiche Shampoo benutzten, hätte John sich einbilden können, Sherlock würde sich seinen Geruch einprägen.
 

In diesem Moment musste er sich jedoch das ungläubige Lachen verkneifen. „Du?!“, entgegnete er und seine Stimme wurde nur unmerklich von Sherlocks Anzugjacke gedämpft. „Welche Mühen meinst du genau?“
 

„Keine Experimente, die potentielle Lebensmittel enthalten. Keine Köpfe mehr im Kühlschrank. Ich musste ein ganzes Experiment dafür stilllegen. Nicht zu vergessen die Tatsache, dass Anderson längst Tatortverbot von mir bekommen hätte, wenn du nicht interveniert hättest.“
 

„Weil Lestrade kurz davor stand, dich vom Tatort entfernen zu lassen, Sherlock! Also wirklich, wie ignorant kann man eigentlich sein?! Du bist Consulting Detective, nicht Detective Inspector. Du wirst geduldet.“
 

„Als ob ohne mich überhaupt einer dieser Fälle gelöst worden wäre ...“, murmelte Sherlock gegen Johns Schläfe.
 

„Bestimmt nicht“, versicherte John, durch die Bewegungen von Sherlocks Hand in seinem Nacken plötzlich deutlich milder gestimmt. „Denn du bist zu brillant für uns alle.“
 

„Weißt du, dass du das laut gesagt hast?“, fragte Sherlock und sein Gesicht schwebte nun unmittelbar über Johns.
 

„Soll ich aufhören?“
 

„Nie.“
 

Und mit diesen Worten presste Sherlock seine Lippen auf Johns. Dagegen hatte er nicht im geringsten etwas einzuwenden.
 

∼*∼
 

„Auf Wiedersehen Doktor Watson. Es war mir eine wirkliche Freunde, Sie kennen zu lernen.“
 

„Ganz meinerseits, Adèle.“
 

Sie reichte ihm die Hand und winkte ihnen hinterher, als sie sich vom Haus entfernten. John warf Sherlock von der Seite einen skeptischen Blick zu. „Hast du dich mit Mycroft ausgesprochen?“
 

„Es war kein Gespräch nötig.“ Das Augenverdrehen war der Stimme geradezu anzuhören.
 

„Ihr habt euch trotzdem unterhalten.“
 

Der Fahrer wartete bereits auf sie und hielt ihnen die Tür auf. Sherlock blieb stehen und drehte sich zum John um. Bei der Bewegung wehte sein Mantel theatralisch im Abendwind. „Wir sprachen, wir diskutierten - letztendlich ist es irrelevant, ob wir Verbalitäten austauschen oder uns nur anstarren. Es kommt auf dasselbe hinaus.“
 

„Gegenseitige Paralyse?“
 

„John. Solltest du dich an humoristische Ansätzen versuchen, leg bitte etwas mehr Geist in deine Aussagen.“
 

John blieb stehen und hielt Sherlock am Arm fest, bevor er einsteigen konnte. „Ernsthaft. Ist zwischen euch alles in Ordnung.“
 

„Zwischen uns gab es nie etwas, dass den Terminus in Ordnung rechtfertig. Mycroft hat auf seine Art versucht, sich zu entschuldigen, was - offen gesagt - bemerkenswert zu beobachten war. Durch und durch Politiker, der er ist, hat er sich gewunden wie ein Fisch.“
 

John schmunzelte, denn er hatte das Bild nur allzu deutlich vor Augen.
 

„Ich hoffe, du warst nicht allzu ungnädig.“
 

„Ich ließ ihn meine Absolution ein wenig Kosten.“
 

John seufzte und ließ den Arm los. Während sie einstiegen und er die Tür hinter sich zuzog, kam er zu dem Schluss, dass die Brüder Holmes einer tatsächlichen Entschuldigung und Vergebung wohl nie näher kommen würden.
 

Die Fahrt verlief überwiegend schweigend. Hin und wieder erwischte John sich dabei, wie er Sherlock aus den Augenwinkeln beobachtete. Gleichzeitig war ihm bewusst, dass Sherlock es selbstverständlich mitbekam, doch er sprach John nicht darauf an, was er als Zeichen dafür nahm, dass es geduldet wurde.
 

Nach einer halben Stunde meinte John, seine Gedanken überwiegend gesammelt und sortiert zu haben (eigentlich hatte er lediglich den gesamten Abend noch einmal Revue passieren lassen, aber mehr würde er momentan ohnehin nicht zustande bringen) und öffnete in dem Moment den Mund, als Sherlocks Handy vibrierte.
 

Er fühlte sich einen Moment lang wie ein Fisch auf dem Trockenen, dann überdeckte er seine Geste mit einem Husten. Unterdessen überflogen Sherlocks Augen den Text und ein altbekannter Ausdruck legte sich auf sein Gesicht.
 

„Ein weibliches Opfer wurde gefunden. Stranguliert. Keine Spur von der Mordwaffe.“
 

John lehnte sich zurück und schloss die Augen. Von allen Zeiten, die es hätte treffen müssen, musste es da ausgerechnet -
 

„John.“
 

„Hm?“
 

Er wandte den Kopf und begegnete Sherlocks hellwachem Blick. Er konnte das einzigartige Gehirn durch die Stirn bereits arbeiten sehen.
 

Abwinkend wandte er sich ab. „Gib dem Fahrer einfach die Adresse.“
 

„Der Fall ist vermutlich nicht mehr als eine fünf, hat aber Potential für eine sechs“, erklärte Sherlock, nachdem sie den Kurs gewechselt hatten. Als ob er John irgendetwas erklären müsste.
 

Sie hielten eine viertel Stunde später vor der Polizeiabsperrung. John bedankte sich bei dem Fahrer und als er sich umdrehte, war Sherlock nicht mehr da. Nicht, dass er etwas Anderes erwartet hätte.
 

Im Vorbeigehen grüßte er Sally Donnovan und stellte sich neben Lestrade.
 

„Schöne Feiertage gehabt, Doktor Watson?“, fragte der Inspektor und nickte ihm zu. Einige Meter entfernt inspizierte Sherlock die Leiche, die quer über einem Fußhocker lag.
 

„Fabelhaft, ganz fabelhaft“, antwortete John.
 

„Ich muss zugeben, ein wenig dankbar bin ich schon. Das hier erspart mir ein Essen bei den Schwiegereltern.“ Lestrade vergrub die Hände in den Taschen.
 

„Tatsächlich?“
 

„Habe es gerade noch vor dem Hauptgang hinaus geschafft. Einer der wenigen Vorzüge dieses Berufs. He, Sherlock, die Leiche nicht, ich wiederhole nicht bewegen.“
 

„Sieht es nach einem komplexeren Fall aus?“, fragte John und beäugte die umstehenden Polizisten.
 

„Kann ich bisher noch nicht sagen. Vorerst sind keine ähnlichen Fälle bekannt und -“ Lestrade machte plötzlich einen egelrechten Hechtsprung nach vorne. „Was hatte ich gesagt? Die Leiche muss genauso bleiben!“
 

„Irrelevant“, entgegnete Sherlock, ohne sich umzudrehen. „Sie ist nach ihrem Tor bereits bewegt worden. Sie starb auf dem Bauch liegend.“
 

„Das ist mir egal, Sherlock. Bei allen - warum sage ich wohl, dass sie so liegen bleiben soll, bis die Forensik sie sich angesehen hat?“
 

„Sie meinen Anderson? Ich bitte Sie, Lestrade.“
 

John beobachtete dass Geschehen mit einer Mischung aus Belustigung und Resignation. Ihm war klar, dass Sherlock für die nächsten Stunden, vielleicht sogar Tage, viel zu abgelenkt für ein ernstes Gespräch sein würde.
 

Aber das war ja das herrliche an seiner derzeitigen Situation. Er hatte Zeit.
 

„Sherlock, ich sage es nur noch ein einziges Mal!“
 

„Seien Sie still. Es stört beim Denken.“
 

Jede Menge Zeit.
 

[tbc]



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  shot_coloured
2012-01-09T17:39:58+00:00 09.01.2012 18:39
:)
Oh wie freu ich mich, dass es noch andere Fan´s dieses Pairings gibt. ;) Dein Erzählstil ist toll, die Charaktere so weit wie möglich in character und vorallem ist die Geschichte an sich amüsant und trotzdem... scharf. :D Super Mischung, gefällt mir sehr gut, ich hoffe wirklich du schreibst noch ein bisschen weiter. Bald. XD

Ganz liebe Grüße von einem anderen BBC Sherlock Fangirlie!
sho_co
Von:  Kerr
2012-01-07T22:47:47+00:00 07.01.2012 23:47
Hrr c:
Eine seehr tolle Story bis jetzt! Wirklich richtig gut geschrieben und du hast die Charaktere so toll auf ihre Bahnen gebracht, ohne groß dran rumzubiegen. Das ist klasse!

Ich freue mich auch sehr über die Tatsache, dass es noch nicht zu Ende ist :3

LG
Von:  Trollibaer
2012-01-07T08:51:57+00:00 07.01.2012 09:51
Hallo,
ich bin positiv überrascht, obwohl sich hier schon einige an der BBC Serie versucht haben, ist deine Interpretation die beste von allen!
Du hast mehr privates herraus gelesen, als es die drei Teile gezeigt haben.
Ich bin sehr auf den Infight gespannt, welche Form der "Romantik" kommt zur Anwendung? Ich hoffe sehr, das es nicht nur bei Küßen bleibt.

lg
Trollibaer
Von:  Spielzeugkaiser
2012-01-04T16:43:19+00:00 04.01.2012 17:43
Ich bin so glücklich darüber, dass das noch nicht das Ende ist =)

Dieses Kapitel war wundervoll. In etwa so, wie ich mir ein Weihnachtsdinner bei Familie Holmes vorgestellt hatte, nur über den Charakter seiner Mutter war ich positiv erstaunt :)

Ich liebe deinen Stil wirklich sehr. Du hast Holmes mal wieder absolut vorzüglich getroffen und dein John ist wirklich einfach nur liebenswert. Genau genommen waren sämtliche Charaktere genial, du hast es geschafft selbst ihrer Mutter oder Judith die nun Beide nicht allzu viel agiert haben richtig leben einzuhauchen =)

Ich könnte wirklich Luftsprünge machen bei dem Gedanken daran, das es so noch nicht zu Ende geht. Es ist absolut wundervoll und ich freue mich tierisch :)

LG


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