Die Legende von Amaya von sakura44 (Buch I: Wasser) ================================================================================ Kapitel Eins: Das Mädchen im Eisberg ------------------------------------ Hallöchen! Schön, dass du dich hierher verirrt hast ^^ Das ist meine erste Avatar-FF. Ich rolle die Geschichte nochmal ganz von vorne auf, allerdings gibt es eine entscheidende Veränderung! Denn ich hab´ mir gedacht: Was, wenn statt Aang ein Mädchen der neue Avatar wird? Ein Mädchen, das ihm charakterlich zwar schon ähnlich ist, aber in bestimmten Situationen doch anders reagiert, weil es ja schließlich ein Mädchen ist. Außerdem wird es bei mir auch ein Buch 4 geben! Neugierig geworden? Dann wünsch ich dir mal viel Spaß mit meiner FF ^^ LG sakura44 PS: Aang bekommt in dieser FF trotzdem eine Rolle, weil ich das Pairing Kataang voll süß finde ^^ (und ich keinen anderen passend für Katara finde. Nein, kein Zutara! Sorry ^^“ Was nicht heißt, dass ich es schon irgendwie reizend finde ^^) PPS: Falls es schon so eine FF hier gibt, ist es wirklich purer Zufall, da mir die Idee schon sehr lange im Kopf rumschwirrt, ich sie aber erst jetzt umsetze! ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~   Wasser. Erde. Feuer. Luft. Meine Großmutter erzählte mir oft Geschichten über eine längst vergangene Zeit. Von einer Zeit des Friedens. Damals sorgte der Avatar für Harmonie zwischen den Wasserstämmen, dem Erdkönigreich, der Feuernation und den Luftnomaden. Doch dann erklärte uns die Feuernation den Krieg und alles änderte sich. Nur der Avatar beherrschte alle vier Elemente. Nur er hätte den gewaltigen Angriff der Feuerbändiger aufhalten können. Aber als die Welt ihn am meisten brauchte, verschwand er. Einhundert Jahre sind seitdem vergangen und die Feuernation scheint den Krieg bald zu gewinnen. Vor zwei Jahren zogen mein Vater und die Männer meines Stammes los, um gegen die Feuernation zu kämpfen. Seitdem kümmern sich mein Bruder und ich um unseren Stamm. Viele glauben, dass der Avatar nicht wiedergeboren wurde und dass der Kreislauf für immer unterbrochen ist. Aber ich habe die Hoffnung nicht aufgegeben. Ich glaube daran, dass der Avatar irgendwann zurückkehrt und die Welt rettet. Die Legende von Amaya Buch I: Wasser Kapitel Eins: Das Mädchen im Eisberg Irgendwo am Südpol… „Ja, schwimm solange du noch kannst! Denn gleich gehörst du mir! Pass gut auf, Katara! Hier kannst du was lernen!“, meint ein braunhaariger Junge mit Pferdeschwanz, einem Speer in seiner rechten Hand und einem siegessicheren Grinsen im Gesicht. Das braunhaarige Mädchen, das neben ihm am Rand einer großen Eisscholle steht und genau wie er einen blau-weißen Mantel trägt, blickt aber nur genervt zur Seite. Um die Langeweile zumindest etwas zu bekämpfen, zieht sie sich einen Handschuh aus und fängt, leicht skeptisch, an, ihre Hand auf und ab zu bewegen. Plötzlich bilden sich Ringe auf der Wasseroberfläche und im nächsten Augenblick schwebt ein Fisch, gefangen in einer Wasserblase, in der Luft. „Sokka! Sieh mal!“, ruft das Mädchen erfreut und lässt das Tier weiter durch die Gegend fliegen. „Ssht! Sei still, Katara! Er darf mir nicht entwischen!“, antwortet der Junge leise, jedoch ohne seine Begleiterin richtig zu beachten, da er auf der Eisscholle kniet und konzentriert auf das Wasser blickt. „Komm zu Onkel Sokka, du leckeres kleines Vieh!“, fügt er noch hinzu und leckt sich voller Vorfreude über die Lippen. „Aber Sokka! Ich hab doch gerade einen gefangen!“, erklärt das Mädchen namens Katara euphorisch und lässt den Fisch zu dem Jungen gleiten, um ihm ihren Fang zu präsentieren. Unglücklicherweise will der Junge, Sokka, aber genau in diesem Moment mit seinem Speer zustechen und erwischt versehentlich die Wasserblase, die sich gerade über ihm befindet. „Pass auf!“, ruft Katara noch, muss jedoch zusehen, wie der Fisch wieder zurück ins Wasser springt. „Oh nein!“, fügt sie dann enttäuscht hinzu, Sokka hingegen ist wütend, da er durch das Zerplatzen der Wasserblase nass geworden ist. „Sag mal, machst du das extra?! Jedes Mal, wenn du mit eiskaltem Wasser rumzauberst, werde ich pitschnass!“, beschwert er sich angekratzt, als er seine Hände zu Fäusten ballt und seine durchnässten Handschuhe ein glitschiges Geräusch von sich geben. „Das ist keine Zauberei sondern Wasserbändigen! Das ist eine-!“ „Eine uralte Kunst unserer Vorfahren! Bla bla bla! Du bist echt ein Spinner! Pass lieber auf, dass du die Leute damit nicht nervst. Sonst halten sie dich noch für verrückt!“, meint Sokka genervt und ‚entwässert‘ dabei seinen Pferdeschwanz. Verärgert verschränkt Katara ihre Arme vor der Brust. „ICH bin ein Spinner? Wer von uns beiden gibt denn immer gleich mit seinen ‚muskulösen‘ Armen an, wenn er sein Spiegelbild im Wasser sieht?“, zieht sie den Jungen auf und grinst dabei wohlwissend vor sich hin. Sokka, der gerade die Muskeln seines Spiegelbildes im Wasser bewundert, blickt Katara nur schmollend an. „Hey, da ist noch einer!“, schreit das Mädchen plötzlich aufgeregt. „Hah! Dieses Mal krieg ich dich!“, verkündet ihr Begleiter selbstsicher und zückt erneut seinen Speer. „Nein, lass mich das machen!“ „Damit ich wieder nass werde? Vergiss es!“ „Komm schon! Das vorhin war ein Unfall! Jetzt wird es sicher klappen, vertrau mir!“, bettelt Katara aufgeregt und durchlöchert Sokka mit ihrem Hundeblick. „Na schön! Aber wehe ich werde nass!“ Fröhlich fängt Katara wieder an, eine Hand auf und ab zu bewegen. Und tatsächlich: Der Fisch steigt, gefangen in einer Wasserblase, aus dem Wasser auf. „Gut so, Katara! Nur noch ein kleines Stück!“, feuert Sokka seine Begleiterin an, diese Begeisterung schlägt allerdings schnell in Besserwisserei um. „Nein, nein! Weiter links! Links!“, äußert er rechthaberisch, als Katara das Tier in eine (seiner Meinung nach) falsche Richtung lenkt. „Sag mir nicht, was ich tun soll!“, gibt das Mädchen gereizt zurück, leitet den Fisch aber trotzdem in Sokkas Richtung. „Wenn du es falsch machst, muss ich es dir sagen! Sonst lernst du es nie!“ „Soll das heißen, ich weiß nicht, wie man richtig bändigt?“, will Katara sauer wissen und schenkt nun dem Jungen ihre volle Aufmerksamkeit. „J- Nein, das heißt, wenn ich dich im Dorf gelassen hätte, hätte ich schon fünf Fische gefangen! Mädchen und Jagen. Das kann ja nur schief gehen!“, motzt Sokka weiter. „Ach ja?! Wie wär´s, wenn du es besser machst, Mister Superschlau!“, fährt ihn Katara verärgert an und lässt den Fisch direkt in Sokkas Gesicht klatschen. „Siehst du! Genau das meine ich!“, meint der Junge entnervt, während er das glitschige Tier von seinem Gesicht entfernt, die Beute aus seinen Händen gleitet und wieder im Wasser verschwindet. „Wenn Mädchen jagen, entwischt früher oder später jedes Tier! Ihr seid einfach viel zu emotional!“ Jetzt platzt Katara endgültig der Kragen. „DU BIST SO EIN UNREIFER, RECHTHABERISCHER IDIOT! ICH KANN NICHT GLAUBEN, DASS WIR VERWANDT SIND!“, brüllt sie los und macht dabei vielleicht etwas zu große und heftige Bewegungen mit ihren Armen. Die letzte davon ist nämlich so stark, dass eine Eiswand, die nur ein paar Meter von den beiden Streithähnen entfernt ist, einen gefährlichen Riss bekommt. Stinksauer macht Katara weiter, da sie das Ereignis neben sich gar nicht mitbekommt. Sokka, der das sehr wohl mitbekommen hat, kann nur ängstlich auf das weiße Ungetüm starren, obwohl die Furie vor ihm mindestens genauso furchterregend ist – wenn nicht sogar noch mehr. „NACH DEM TOD UNSERER MUTTER BLIEB DIE GANZE ARBEIT IM DORF AN MIR HÄNGEN! UND DU HAST IRGENDWO SOLDAT GESPIELT!“ „Äh, Katara…“ „ICH WASCHE SOGAR DEINE SCHMUTZIGE WÄSCHE! HAST DU ZUFÄLLIG MAL AN DEINEN DRECKIGEN SOCKEN GEROCHEN? EINS KANN ICH DIR SAGEN: DIE STINKEN ECHT ZUM HIMMEL!“ Sokka, der offenbar ihr Bruder ist, ist nun völlig entsetzt über die (unabsichtliche) Zerstörungswut seiner Schwester, weshalb er VERSUCHT, sie etwas zu beruhigen. Was natürlich gehörig nach hinten los geht. „Katara, beruhig dich!“ „ICH WILL MICH NICHT BERUHIGEN! ICH SCHREIE SO VIEL ICH WILL! ICH HAB´ DIE NASE NÄMLICH VOLL! VON HEUTE AN MACHST DU DEINEN KRAM ALLEINE!“, beendet sie ihren wirklich spektakulären Wutanfall und führt sogleich den Eisberg-vernichtenden Schlag aus. Entsetzt blickt Katara nun endlich zur Seite und entdeckt eine Eiswand, die gerade ziemlich viele Risse bekommt und schließlich einen großen Eisklumpen, der sich wie in Zeitlupe seinen Weg von der Spitze nach unten bahnt. Ihr Bruder ist nicht weniger fassungslos. Für diese Bestürzung bleibt aber nicht viel Zeit, da sie durch den Aufprall des Eises vom Festland getrennt werden und auf einer Eisscholle einige Meter weggespült werden. „Okay, du bist kein Spinner. Du bist völlig durchgeknallt!“, spricht Sokka, jetzt natürlich wieder gereizt. „Soll das heißen, dass ich das war?“, fragt Katara erstaunt. „Jep! Echt toll gemacht, Schwesterherz!“, antwortet ihr Bruder mit einem wahrscheinlich eher sarkastisch gemeinten Lächeln auf den Lippen. Dann paddeln sie, immer noch leicht geschockt, an ihren Ausgangspunkt zurück – leichter gesagt als getan, da es diesen nicht mehr wirklich gibt. Denn aus dem Eisboden sind dank Katara mehrere Eisplatten entstanden, die im Wasser treiben und keine Flucht zu Fuß zulassen. Auf einmal jedoch bemerken die beiden Geschwister ein helles Licht, das aus der beschädigten Eiswand vor ihnen stammt. Neugierig tritt Katara an den Rand ihrer Eisscholle und erkennt im Inneren des Eisbergs die Silhouette eines… Mädchens? Ungläubig hebt sie eine Augenbraue. Allerdings öffnet das Mädchen im Eisberg genau in diesem Moment die Augen und beginnt ebenfalls zu leuchten. „Sie lebt! Schnell, wir müssen ihr helfen!“, ruft sie, als sie Sokkas Waffe, die er am Rücken trägt, nimmt und damit von Eisscholle zu Eisscholle springt. „Katara, komm zurück! Dieses Ding könnte gefährlich sein!“, schreit Sokka alarmiert, schnappt sich seinen Speer und folgt seiner Schwester. Als sie schließlich bei der Eiswand ankommen, beginnt Katara, mit der Waffe auf das Eis einzuschlagen. Schon nach ein paar Schlägen zerbricht das Eis und sendet einen hellen Lichtstrahl in den Himmel. ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ Zur gleichen Zeit befindet sich ein junger Mann an Deck eines Schiffes. Er trägt seine schwarzen Haare zu einem Pferdeschwanz gebunden, außerdem eine rot-schwarze Uniform der Feuernation, und wie es das Schicksal will, entdeckt auch er diesen Lichtstrahl. „Endlich!“, sagt er mit einem grimmigen Gesichtsausdruck und dreht sich anschließend um. „Onkel, wisst Ihr, was das bedeutet?“, fragt er einen älteren, bereits ergrauten Herrn, der vor einem kleinen Tisch, gedeckt mit Tee und einem Spiel, sitzt. „Dass ich mein Spiel nicht beenden kann?“, will der Angesprochene gelassen wissen und blickt von dem Spielstein in seiner Hand auf. „Es bedeutet, dass meine Suche bald ein Ende hat!“, entgegnet der Junge, offensichtlich der Neffe des Mannes und wendet sich wieder dem Licht zu. „Ääh!“, klagt sein Onkel namens Iroh nur, legt den Stein an eine für ihn passende Stelle im Spiel und nimmt gleich den nächsten in die Hand. „Das Licht war ungewöhnlich hell! Dieses Mal muss er es sein!“, fährt der Jüngere überzeugt fort. „Oder aber es war nur ein gewöhnliches Wetterleuchten!“, meint Iroh unbeeindruckt und deutet in den Himmel. „Das hatten wir doch schon dutzende Male zuvor, Prinz Zuko! Bitte macht Euch nicht wieder allzu große Hoffnungen.“, fügt er ruhig hinzu und gibt dem zweiten Spielstein eine passende Position. „Wieso setzt Ihr Euch nicht und trinkt eine Tasse Jasmintee? Der wird Euch beruhigen.“ „ICH MUSS MICH NICHT BERUHIGEN! Ich muss endlich den Avatar fangen!“, fährt ihn der Prinz aufgebracht an. „Steuermann, setzt direkten Kurs auf das Licht!“, befiehlt er dann streng. Sein Onkel hingegen betrachtet ernst den neuen Spielstein in seiner Hand, bevor er auch diesen an die richtige Stelle im Spiel setzt. ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ „Keinen Schritt weiter!“, mahnt Sokka nachdrücklich und streckt dem leuchtenden Mädchen, das jetzt in einer Art Eishöhle steht, sofort seinen Speer entgegen. Aber es wird unerwartet normal und fällt erschöpft zu Boden. Misstrauisch tippt Sokka mit dem Ende seines Speers ein paar Mal gegen den Körper des Mädchens, seine Schwester hält ihn jedoch zurück. „Lass das!“, belehrt sie ihn und lehnt die Unbekannte an den Rand des zerstörten Eisbergs. Kurz darauf schlägt diese auch schon ihre fliederfarbenen Seelenspiegel auf. „Wo… Wo bin ich!“, fragt sie, immer noch etwas geschwächt. „Am Südpol!“, erwidert Katara lächelnd. „Am Südpol?“ „Ja, am Südpol! Hast du Eis in den Ohren oder was?“, wirft Sokka gereizt ein und kassiert dafür einen bösen Blick von seiner Schwester. „Das ist ja cool!“, freut sich das fremde Mädchen, plötzlich wieder topfit und breit lächelnd. Daraufhin schwebt die Schwarzhaarige förmlich auf ihre Beine, Katara hingegen kann nur verdutzt dreinschauen. Sokka, wieder mal alarmiert, hält ihr seinen Speer angriffslustig entgegen. „Oje! Was ist denn hier passiert?“, erkundigt sich das Mädchen verblüfft und ohne ihn großartig zu beachten. „Das wüssten wir auch gern! Wie bist du in das Eis gekommen? Und wie hast du´s da drin ausgehalten, ohne zu erfrieren?“, will er ärgerlich wissen. „Kann ich euch auch nicht sagen!“, antwortet die Unbekannte ratlos. Plötzlich vernehmen die drei ein lautes Brummen. Jetzt erst entdecken sie einen riesigen, fellbedeckten Kopf, der aus der Höhle hervor lugt. „Appa!“, ruft die Fremde erfreut und rennt sofort zu ihm. „Geht´s dir gut?“ „…“ „Hey! Wach auf, Dicker! Genug geschlafen!“, sagt sie sanft, aber auch etwas streng, als sie keine Antwort bekommt und tätschelt ihm die ungewöhnlich große Nase. Katara und Sokka können ihr nur fassungslos zusehen. Denn sie haben bereits bemerkt, dass ihre neue Bekannte vor einem riesigen Tier steht. Nur einen Augenblick später wacht das große Fellbüschel tatsächlich auf und leckt seine Freundin zur Begrüßung erst einmal ab. „Schön, dass es dir gut geht!“, freut sich die Schwarzhaarige und drückt sich kurz an den Kopf des Tieres, bevor es aufsteht und sich das restliche Eis vom Körper schüttelt. „Was ist das denn?“, will jetzt Sokka angespannt wissen. „Das ist Appa, mein fliegender Bison!“, antwortet die Angesprochene fröhlich. „Ja klar! Und das ist Katara, meine fliegende Schwester!“, bemerkt der Junge sarkastisch und deutet auf seine Begleiterin, die ihm daraufhin nur einen genervten Blick zuwirft. Damit aber nicht genug, denn Appa zuckt plötzlich verdächtig mit seiner großen Nase. „Vorsicht!“, warnt seine Freundin laut, doch es ist schon zu spät, da der Bison bereits eine Ladung grünen Schnodders abfeuert. „Bääh! Uuh! Iieeh! Wääh!“, ruft der getroffene Sokka voller Ekel aus und versucht, seinen Körper durch das Reiben am Eis von der schleimigen Masse zu befreien. „Ups, tut mir leid! Aber keine Sorge, mit Wasser geht das wieder ab!“, beruhigt ihn die Fremde freundlich lächelnd, während der Braunhaarige sein Gesicht vom Bison-Schnodder befreien will. „Sagt mal, wohnt ihr hier in der Nähe?“, erkundigt sie sich jetzt interessiert. „Antworte bloß nicht, Katara! Der Lichtblitz vorhin war sicher ein Zeichen für die Feuermarine!“, äußert Sokka überzeugt und bedroht das unbekannte Mädchen schon wieder mit seinem Speer. „Sicher! Sie ist bestimmt ein Spion der Feuernation, das sieht man ihr schon von weitem an!“, erwidert Katara ironisch, woraufhin das andere Mädchen sie nur unschuldig angrinst. „Der paranoide Typ hier ist mein Bruder Sokka! Und wie heißt du?“, fährt die Braunhaarige freundlich fort und blickt ihre neue Freundin fragend an. „A…ah…ah…wah…ha…ah…wah…ah…ha…HATSCHI!“, ist die enthusiastische, jedoch als Nieser getarnte Antwort, wodurch das schwarzhaarige Mädchen im wahrsten Sinne des Wortes heftig vom Boden abhebt, ein paar Augenblicke später aber wieder elegant vor dem Geschwisterpaar landet, welches dem Schauspiel überrascht zugesehen hat. „Ich bin Amaya!“, meint die nun nicht mehr so fremde Person lächelnd und reibt sich ihre Nase. „Du bist nach einem einfachen Nieser einfach so drei Meter durch die Luft geflogen?!“, bemerkt Sokka verdattert und zeigt mit einem Finger demonstrativ in den Himmel. „Komisch! Ich dachte, es wäre höher gewesen!“, entgegnet Amaya nachdenklich. „Du bist eine Luftbändigerin!“, fällt es jetzt Katara wie Schuppen von den Augen. „Jep, bin ich!“, bestätigt die Angesprochene freudig. „Fette Lichtstrahlen, ein fliegender Bison, eine Luftbändigerin… Ich glaub´, ich leide an Mitternachtssonnenwahnsinn! Ich geh´ nach Hause, da spinnt wenigstens keiner!“, plappert Sokka wieder drauf los und will sich auf den Weg machen, als ihm auffällt, dass er auf einer großen Eisscholle gefangen und von Wasser umzingelt ist. „Anscheinend könnt ihr hier nicht weg! Sollen Appa und ich euch mitnehmen?“, meint Amaya und sieht die Geschwister fragend an. „Das wäre super, danke!“, erwidert Katara erfreut. „Nein, nein, nein! Niemals steige ich auf dieses wuschelige Schnodder-Monster!“, beschwert sich Sokka. „Von mir aus kannst du auch gerne auf ein anderes Monster warten, das dich nach Hause bringt und vor dem Erfrieren rettet!“, sagt seine Schwester mit einem leicht spöttischen Unterton in der Stimme. Und so kommt es, dass Katara voller Vorfreude, Sokka hingegen trotzig und mit verschränkten Armen in Appas Sattel sitzen und darauf warten, abzuheben. „Haltet euch gut fest! Appa, Yip-Yip!“, ruft Amaya fröhlich und gibt Appa mit dem Zügel, der an seinen beiden Hörnern befestigt ist, ein zusätzliches Zeichen dafür, dass es jetzt losgehen soll. Der Bison gibt ein kurzes Brüllen von sich und stößt sich danach mit seinem Schwanz vom Boden ab. Entgegen aller Erwartungen fliegt er anschließend jedoch nicht, sondern lässt sich mit einem lauten Platscher ins Wasser fallen. „Komm schon, Appa! Yip-Yip!“, befiehlt seine Freundin, doch der Bison schwimmt seelenruhig weiter. „Wow! Das war wirklich beeindruckend! Eine riesen Show!“, bemerkt Sokka sarkastisch und klatscht dabei kurz in die Hände, weswegen ihn seine Schwester wieder nur böse mustert. „Appa ist nur müde! Er muss sich einfach mal richtig ausruhen, bevor er wieder fliegen kann!“, erklärt Amaya lächelnd. „Ist doch nicht schlimm! So ist es auch ganz gemütlich.“, meint Katara gut gelaunt. „Mir gefällt übrigens dein Outfit!“, fügt sie noch hinzu. „Danke! Deines ist aber auch echt hübsch!“ „Oh Gott!“, jammert Sokka überaus genervt, bevor sich die vier weiter den Weg durchs Eiswasser bahnen. ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ „So, ich werde jetzt ins Bett gehen!“, sagt Iroh, da es bereits spät abends ist, und gähnt erst mal herzhaft. „Ja, das ist eine ausgezeichnete Idee!“, fährt er schmunzelnd fort, bevor er sich an seinen Neffen wendet. „Prinz Zuko, Ihr solltet ebenfalls etwas schlafen! Vielleicht habt Ihr ja Recht und der Avatar ist wirklich am Leben. Doch was sagt Euch, dass Ihr ihn auch finden werdet? Euer Vater, Großvater und Urgroßvater, sie haben es alle versucht. Vergebens.“ „Aber ich bin nicht so wie sie! Meine Ehre hängt davon ab, den Avatar zu fangen. Und jetzt, nach hundert Jahren, ist es an der Zeit, ihn endlich aus seinem Versteck zu holen! Egal, was dazu nötig ist!“, entgegnet Zuko, der immer noch an Deck des Schiffes steht, seinem Onkel jedoch den Rücken zugewandt hat und stur in den Horizont hinausblickt. ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ Zufrieden sitzt Amaya auf Appas Kopf und blickt auf das klare Wasser vor sich. Katara hat sich an den vorderen Rand des Sattels gelehnt und sieht ihre neue Freundin leicht besorgt an. „Geht es dir gut?“, will sie deswegen wissen. „Ja, sicher! Wieso?“, stellt das andere Mädchen die Gegenfrage. „Nur so. Ich meine, du warst in einem Eisberg eingeschlossen und müsstest zumindest Schnupfen haben.“ „Ach so! Weißt du, Luftbändiger können sich gut an ungewöhnliche Gegebenheiten anpassen. Wahrscheinlich bin ich deswegen auch nicht erfroren.“ „Ja, das könnte sein.“, stimmt Katara nachdenklich zu. „Kann ich dir noch eine Frage stellen?“ „Klar!“ „Weißt du, was mit dem Avatar passiert ist?“ „Äh… Ich… Ich hab´ keine Ahnung! Ich kannte zwar Leute, die ihn mal getroffen haben, aber ich war da nicht dabei. Tut mir leid!“, antwortet die Luftbändigerin und lächelt das braunhaarige Mädchen entschuldigend an. „Ist schon gut! Es hat mich nur interessiert. Also dann, gute Nacht!“ „Gute Nacht!“, sagt Amaya gut gelaunt, verzieht im nächsten Moment jedoch traurig das Gesicht. Was Katara aber gar nicht mehr mitbekommt. Glücklich schläft sie in Appas Sattel. Doch ein Donner lässt sie hochschrecken. Verwirrt sieht sie sich um. Es regnet heftig, es stürmt, überall Blitze. Sie schreit. Und plötzlich findet sie sich mit Appa im Wasser wieder. Er versucht, wieder aufzutauchen. Er schafft es. Aber nur kurz. Denn eine große Welle drückt die beiden wieder unter Wasser. Sie klammert sich an Appas Zügel fest. Doch ihre Kraft verlässt sie und somit gleitet der Zügel aus ihren Händen. Sie taucht immer weiter in die Tiefen des Meeres ab. Aber dann passiert es. Ihre Augen und ihre Pfeile auf Stirn und Handrücken fangen an zu glühen. Sie schlägt ihre Handflächen aneinander. Um sie herum bildet sich eine Luftkugel. Appa wird sofort mit hineingezogen. Und dann wird es kalt… „Amaya!“ „Amaya, wach auf!“ Wieder schrickt sie hoch. Leicht verwirrt sieht sie sich im Zelt um. Im Zelt? Dann erblickt sie Katara. Es war also nur ein Traum. Und es ist schon wieder morgens. „Keine Sorge! Wir sind jetzt in unserem Dorf.“, erklärt Katara ruhig. „Alles ok?“ „Mir geht´s gut, danke!“, antwortet Amaya lächelnd. „Super! Dann kannst du ja gleich mitkommen! Unser Dorf will dich nämlich unbedingt kennen lernen!“, meint Katara fröhlich. Sie bemerkt aber erst jetzt sowohl den violetten Pfeil auf Amayas Stirn, als auch die Pfeile auf Amayas Hand- und Fußrücken. Davon lässt sie sich jedoch nicht beirren und zerrt das schwarzhaarige Mädchen, das sich gerade noch einen Stab schnappen kann, am Handgelenk mit nach draußen. Dabei gehen sie an Sokka vorbei, der mit einem gelangweilten Gesichtsausdruck vor dem Zelt sitzt und mit seinem Bumerang spielt. Er sieht sie etwas erstaunt an, Amaya hingegen zwinkert ihm grinsend zu. Schließlich stehen die zwei Mädchen vor einer Gruppe von Leuten, die die Fremde interessiert mustern. „Amaya, das hier ist unser gesamtes Dorf! Gesamtes Dorf, Amaya!“, stellt Katara ihre neue Freundin vor, diese wiederum verbeugt sich lächelnd. Die Dorfbewohner reagieren allerdings eher ängstlich als freundlich, was Katara und Amaya ziemlich irritiert. „Stimmt etwas nicht? Sie scheinen etwas Angst vor mir zu haben.“, bemerkt die Schwarzhaarige deshalb leicht verwirrt. „Oder hat mich Appa beim Niesen beschlabbert?“ „Hundert Jahre lang haben wir gedacht, Luftbändiger wären ausgestorben. Doch nun bist du hier!“, erklärt plötzlich eine alte Dame, die dabei ein paar Schritte auf die beiden Mädchen zugekommen ist. „Ausgestorben?“, fragt Amaya verdutzt. „Amaya, das ist meine Großmutter!“, stellt Katara die ältere Frau vor. „Nenn mich Gran Gran!“, ergänzt diese ruhig. „Es freut mich sehr, Euch kennen zu lernen, Gran Gran!“, erwidert die Luftbändigerin höflich. „Aber was meint Ihr mit ‚ausgestorben‘?“, will sie dann verunsichert wissen. „Was soll das denn jetzt wieder heißen?“, erkundigt sich nun Sokka. „Und was ist das überhaupt? Eine Waffe?“, bohrt er weiter, nimmt Amaya den Stab aus der Hand und untersucht ihn von oben bis unten. „Nein! Den brauch´ ich zum Luftbändigen!“, entgegnet die Angesprochene und holt sich ihren Stab mit Hilfe von Luftbändigen zurück. Danach klappt sie den Stab auf und es stellt sich heraus, dass es eigentlich ein Gleiter ist. „Ein Zaubertrick! Mach das nochmal!“, ruft ein kleines Mädchen des südlichen Wasserstammes begeistert. „Das ist keine Zauberei, sondern Luftbändigen!“, erwidert Amaya schmunzelnd. „Als Luftbändigerin kontrolliere ich die Luft und deshalb kann ich fliegen!“ „So ein Blödsinn! Niemand auf der Welt kann fliegen!“, meckert Sokka schlecht gelaunt. „Ich werd´s dir beweisen!“, spricht die Schwarzhaarige und schießt sogleich in die Luft. Gut gelaunt dreht sie ein paar Runden mit ihrem Gleiter, rast zwischen den beeindruckten Dorfbewohnern hindurch und landet vielleicht etwas zu dicht vor Sokka, da es ihn jetzt buchstäblich aus den Socken haut. „Toll! Du bist eine Luftbändigerin, Katara ist eine Wasserbändigerin. Dann könnt ihr ja den ganzen Tag zusammen herumalbern und euch über die Klamotten eurer Nationen unterhalten!“, äußert er genervt, während er sich aus dem Schnee aufrappelt und wütend davon stapft. „Stimmt das? Du bist eine Wasserbändigerin?“, fragt Amaya erstaunt. „Naja, noch nicht ganz. Ich muss noch etwas üben.“, antwortet Katara bescheiden und wird gleich darauf von ihrer Großmutter unterbrochen. „Katara, du hast Pflichten, wie du weißt! Komm jetzt!“, meint Gran Gran ruhig, aber streng und nimmt ihre Enkelin mit sich. „Siehst du, ich hatte Recht! Sie ist eine echte Bändigerin!“, erwidert die Jüngere erfreut. „Katara, du solltest nicht deine ganzen Hoffnungen auf dieses Mädchen setzen!“ „Aber sie ist bestimmt unheimlich klug und stark! Und etwas Besonderes, man muss ihr nur eine Chance geben!“ „Und genau so macht man einen Schneeengel ohne einen Handabdruck zu hinterlassen!“, erklärt Amaya freudig, während sie wieder auf ihre Beine schwebt. Die Kinder des Wasserstammes lassen sich daraufhin natürlich sofort in den Schnee fallen, um es ihr lachend gleichzutun. ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ Währenddessen… „Und los!“, befiehlt Iroh, der wieder an Deck des Schiffes sitzt und sogleich wird sein Neffe von zwei Soldaten der Feuermarine mit Feuerstößen attackiert. Zuko weicht aber geschickt aus, feuert selbst ein paar Flammen ab und landet nach einer Drehung elegant auf seinen Beinen. „Schon ganz gut! Aber es muss noch besser werden!“, bemerkt sein Onkel, der das Training mit Adleraugen überwacht. „Ganz gut?! Das war alles vollkommen richtig!“ „Die Bewegungen – ja. Aber Ihr müsst Eure Kraft fürs Feuerbändigen aus der Atmung und nicht aus den Muskeln beziehen. Der Atem wird im Körper zu Energie umgewandelt, die Energie überträgt sich direkt auf die Gliedmaßen und wird zu FEUER!“, erklärt dieser, macht die dazu passenden Bewegungen und schießt beim letzten Wort einen Feuerball aus seiner Faust direkt vor Zukos Nase – ohne ihn jedoch wirklich zu treffen. „Also nochmal!“, sagt er dann, sein Neffe dagegen ist nicht gerade begeistert davon. „Nein! Ich übe diese Abfolge schon den ganzen Tag! Ich bin bereit für die nächste! Zeigt sie mir!“ „Nein! Zuerst müsst Ihr die Grundlagen gründlich beherrschen! Seid nicht immer so ungeduldig!“ Rasend vor Wut dreht sich Zuko um und macht dabei einen Feuerkick, dessen Flammen sofort einen Soldaten an Deck des Schiffes zu Boden zwingen. „Der Avatar ist der letzte lebende Luftbändiger. Er hatte hundert Jahre lang Zeit, Meister der vier Elemente zu werden. Das heißt, ich muss mehr als nur die Grundlagen der Feuerkunst beherrschen, um ihn zu besiegen. Also werdet Ihr mir jetzt die nächsthöhere Stufe beibringen!", wendet sich der junge Mann, in einem nicht gerade freundlichen Ton, an seinen Onkel. „Sehr wohl, mein Prinz!“, meint dieser ernst, im nächsten Moment jedoch grinst er. „Aber zuerst muss ich noch meine gebratene Ente aufessen!“, fügt er hinzu, schnappt sich eine Schüssel, die neben ihm steht und fängt an zu essen. Sein Neffe kann dabei nur ängstlich und gleichzeitig leicht angeekelt das Gesicht verziehen. ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ „Also, Männer! Wenn ihr einem Feuerbändiger begegnet, dürft ihr keine Angst zeigen! Wir vom Wasserstamm, wir sind mutige Krieger. Wir kämpfen bis zum allerletzten Mann! Wenn wir das nicht tun, wie können wir uns dann Männer nennen?“, spricht Sokka stolz, doch die kleinen Jungs, die vor ihm auf dem Boden sitzen, blicken ihn nur gelangweilt und verständnislos an. „Ich muss mal Pipi!“, meldet sich plötzlich einer der Jungs, aber Sokka ignoriert ihn. „Hört mal! Solange eure Väter im Krieg sind, seid ihr die Männer unseres Stammes. Und das heißt: keine Pinkelpausen!“ „Ist aber ganz dringend!“ „Wah! Na schön! Wer von euch muss noch?“, äußert der Ältere genervt, woraufhin alle Kinder die Hand heben. Fassungslos schlägt sich Sokka eine Hand vors Gesicht und die kleinen Jungs machen sich auf den Weg zur ‚Toilette‘. Die anderen Kinder des Dorfes haben indessen ein neues Spielzeug entdeckt: Appa! Sie benutzen dessen Schwanz als Rutsche, wobei sie danach in einem Schneehaufen landen – was ihnen natürlich unheimlich viel Spaß macht. „Katara, Amaya muss wieder gehen! Sie lenkt alle von ihrer Arbeit ab!“, sagt Sokka gereizt. „Arbeit? Das sind Kinder, Sokka!“, entgegnet Katara und kann sich ein Lachen nicht verkneifen. Ihr Bruder dagegen ist immer noch schlecht gelaunt. „Was ist nur los mit dir? Da draußen tobt ein Krieg und du verplemperst unsere Zeit für solche Spielchen!“, erläutert er Amaya ernst. „Ein Krieg? Was redest du da?“, will die Luftbändigerin überrascht wissen und springt sogleich von Appas Rücken. „Das ist ein Witz, oder?“, fragt er jetzt ungläubig. Doch Amaya hört ihm schon gar nicht mehr zu. „Wie süüüß! EIN PINGUIIIN!“, quietscht sie begeistert und rast auch schon davon. „Das war ein Witz, oder?“, erkundigt sich Sokka bei seiner Schwester, doch beide können sich nur unsicher anblicken. „Amaya?!“, ruft Katara, entdeckt die Gesuchte jedoch bereits unter einer Schar Pinguinen. „Hey, kommt schon her! Ich tu euch doch nichts!“, spricht die Luftbändigerin sanft und versucht, eins der Tiere zu fangen. Dieses entwischt gleich wieder und so landet Amaya im Schnee, springt aber sofort auf, als Katara zu ihr kommt. „Ich liebe Tiere, deshalb kann ich sie nicht ‚grob‘ anfassen.“, meint die Schwarzhaarige schmunzelnd. „Ich könnte dir helfen, einen Pinguin zu fangen!“ „Das wär echt cool! Aber wie stellst du das an? Mit Wasserbändigen?“ „Nein, leider nicht! Ich bin noch keine vollausgebildete Wasserbändigerin.“ „Was? Wieso nicht? Gibt´s denn keinen in deinem Stamm, der dich unterrichtet?“ „Nein! Ich bin unglücklicherweise der einzige Wasserbändiger am ganzen Südpol.“ „Was? Das gibt’s doch nicht! Das ist ja fast so, als würde man dir verbieten zu Atmen! Unmöglich! So wie ich die Luft kontrolliere, musst du das Wasser kontrollieren!“, äußert Amaya empört. „Am Nordpol gibt es doch auch einen Wasserstamm, oder? Vielleicht können dich die Wasserbändiger dort ausbilden.“ „Ja, vielleicht. Das Problem ist nur, dass wir schon lange keinen Kontakt mehr zu unseren Stammesbrüdern im Norden haben. Außerdem ist es ja nicht so als müsste man nur am zweiten Gletscher rechts abbiegen. Sie wohnen am anderen Ende der Welt!“ „Aber jetzt bin ich da! Appa und ich fliegen dich zum Nordpol, finden einen Meister für dich und du wirst eine super Wasserbändigerin!“ „Wow! Das ist echt…ähm…ich… Also, ich weiß nicht, ob das so eine gute Idee ist. Ich war nämlich noch nie von zu Hause weg!“ „Okay! Du kannst es dir ja nochmal überlegen! Aber zuerst bringst du mir bei, wie man einen Pinguin fängt, ja?“ „In Ordnung! Höre gut zu, meine junge Schülerin! Das Fangen von Pinguinen ist eine alte und heilige Kunst!“, erklärt Katara gut gelaunt, wirft Amaya einen Fisch zu und sofort wird diese von den Pinguinen umringt. „Das hab´ ich nicht mehr gemacht, seit ich ein Kind war!“, ruft Katara freudestrahlend aus, während sie und Amaya sich eine wilde Schneeballschlacht liefern. „Wir sind alle irgendwo noch ein Kind, Katara!“, erwidert die Luftbändigerin fröhlich lachend und wirft einen weiteren Schneeball auf ihre Freundin. Als die beiden schließlich eine Pause einlegen, befinden sie sich auf einmal vor einem großen Schiffswrack. „Wahnsinn! Was ist das?“, fragt die junge Luftbändigerin beeindruckt. „Ein Schiff der Feuermarine. Es birgt sehr schlimme Erinnerungen für unseren Stamm.“, erläutert Katara leicht betrübt. „Amaya, geh nicht näher ran! Es könnte voller Fallen sein!“, warnt sie ihre Begleiterin dann, da sich diese gerade ins Wrack begeben will. „Es wird schon nichts passieren! Vertrau mir!“ Katara blickt zwar ängstlich drein, trotzdem folgt sie ihrer Freundin in das zerstörte Schiff. Im Inneren gehen sie die kalten Flure entlang und passieren dabei die verschiedensten Räume, bis sie ein Zimmer mit diversen Waffen betreten. „Das Schiff hat meinen Stamm schon verfolgt, als Gran Gran noch ein kleines Mädchen war. Es war an den ersten Angriffen der Feuernation beteiligt.“, berichtet Katara ruhig. „Wie meinst du das mit ‚Angriffe der Feuernation‘? Ich hab´ Freunde auf der ganzen Welt, sogar bei der Feuernation. Sie würden nie jemanden angreifen! Geschweige denn in einen Krieg ziehen! Das ergibt alles keinen Sinn!“, entgegnet Amaya überzeugt. „Amaya?“ „Ja?“ „Wie lange warst du in diesem Eisberg?“ „Ich weiß nicht! Ein paar Tage?“ „Ich denke, es waren eher hundert Jahre!“ „WAS?! Das… Das ist völlig unmöglich! Findest du, dass ich wie eine hundertfünfzehn Jahre alte Frau aussehe?“ „Nein, aber sieh mal: Du weißt nichts von einem Krieg, der schon hundert Jahre dauert. Die einzige Erklärung dafür ist, dass du die ganze Zeit in diesem Eisberg gefangen warst! Warum auch immer.“ Vollkommen entsetzt über diese Begründung lässt sich Amaya auf den Boden fallen und lehnt sich an eine der kalten Stahlwände. „Einhundert Jahre! Das kann doch nicht wahr sein! Wie konnte das nur passieren?“ „Es tut mir leid, Amaya!“, meint Katara mitfühlend und legt ihrer Freundin eine Hand auf den Rücken. „Vielleicht hat das Ganze auch etwas Positives!“ „Ja! Ich habe dich und Sokka kennen gelernt! Und jetzt ergibt mein Traum auch einen Sinn.“, sagt die Luftbändigerin schmunzelnd. „Welcher Traum?“ „Nicht so wichtig!“ „Okay!“, meint Katara schmunzelnd. „Komm, lass uns von hier verschwinden!“, schlägt diese schließlich vor und reicht Amaya zum Aufstehen die Hände. Danach verlassen sie den unheimlichen Raum und schreiten weiter durch die dunklen Flure des Schiffes. Doch dann passiert es. Amaya löst aus Versehen eine Falle aus, wodurch sich die Tür hinter ihnen mit einem Gitter verschließt. „Oh je! War das eine der Fallen, die du vorhin erwähnt hast?“, erkundigt sich die Luftbändigerin kleinlaut. Aber Katara kann nicht mehr antworten, denn plötzlich fangen die Geräte im Schiff heftig an zu arbeiten und feuern abschließend eine Leuchtbombe in den Himmel. „Oh oh!“, ist das einzige, was Amaya dazu sagen kann, als die beiden Mädchen das Platzen des kleinen Geschosses vom Fenster aus beobachten. „Wir müssen hier raus!“, bemerkt die Schwarzhaarige, schnappt Kataras Hand und zerrt sie schnell unter das Loch, welches die Leuchtbombe verursacht hat. „Lass bloß nicht los!“, rät Amaya nun, während sich Katara mit der anderen Hand an Amayas Arm klammert. Mit einem Satz sind sie draußen und landen schließlich unverletzt auf dem schneebedeckten Boden. „Alles in Ordnung?“, will die Luftbändigerin jetzt wissen, da sich ihre neue Freundin immer noch ängstlich an ihr festhält. „Ja, ich denk schon!“, antwortet Katara leicht schmunzelnd und lässt Amayas Arm endgültig los. „Jetzt sollten wir aber wirklich abhauen!“ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ Das Ganze geschieht keineswegs unbeobachtet, denn ein gewisser Prinz sieht genau in diesem Moment durch sein Fernrohr und erspäht dadurch die zwei Personen, die gerade buchstäblich aus dem Schiffswrack geflogen sind. „Da ist er! Der letzte Luftbändiger! Dafür, dass er schon über hundert Jahre alt sein muss, ist er ganz schön schnell und gelenkig!“, bemerkt Zuko nachdenklich. „Du! Sag´ meinem Onkel, ich hab´ den Avatar gefunden!“, befiehlt er dann einem Soldaten. „Und wie es aussieht auch sein Versteck!“, murmelt er, als er sich weiter umschaut und das kleine Dorf am Südpol entdeckt. Fortsetzung folgt… Ich hoffe, es hat gefallen ^^ Wenn es jemanden interessiert: Amaya wollte nur etwas mit den Pinguinen spielen ^^ Das nächste Kapitel folgt so schnell wie möglich! LG sakura44 < Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)