Blutrache von Xanokah ================================================================================ Kapitel 0 --------- KAPITEL 0 "Süß", pfiff Hidan und konnte sich ein Grinsen dabei nicht verkneifen, "jetzt fang aber bloß nicht an zu heulen." "Hah...", seufzte Hidan, welcher schweren Schrittes seinem Organisationspartner hinterher trottete, weder wusste, wo sie waren, noch verstand, was Kakuzu denn hier wollte. Auf der Suche nach dem Menschen, der den Nibi, den Zweischwänzigen, in sich trug, waren sie. Warum auch immer er und Kakuzu dann in dieser Müllhalde von Dorf landeten, war Hidan völlig unverständlich. Durch eine Geheimpassage waren sie in das Dorf gekommen, eine Passage hinter einem Wasserfall, total bescheuert, flog es Hidan durch den Kopf, während er weiterhin unkontrolliert Seufzer ausstieß. Das Dorf war von Bäumen überdeckt, kaum konnte man den Himmel erkennen, ließ die Umgebung unnatürlich düster erscheinen. In der Mitte des Dorfes schlug ein großer Baum, sichtlich angeschlagen von vergangenen Kriegen und Kämpfen, seine Wurzeln. Durch das Dorf schlängelte sich ein Fluss, der mit zahlreichen Brücken bedeckt war und das Dorf in viele kleine Abschnitte teilte. Kakuzu und Hidan zogen langsamen Fußes an den Häusern vorbei, keine Menschenseele kam ihnen entgegen, jedoch spürten sie die misstrauischen Blicke förmlich an ihnen kleben, den Wunsch, wieder zu verschwinden und nie wieder hier aufzutauchen. "Die Mögen wohl keine Fremden, was?", spottete Hidan, wurde jedoch von Kakuzu wie üblicherweise außen vor gelassen. "Wo sind wir hier eigentlich?" Kakuzu lief weiter, ignorierte jedwede Aussage, die von dem Mann hinter ihm kam, schritt weiter auf sein Ziel zu. Die Beiden waren in Takigakure, Kakuzus Heimatdorf, aus dem er vor vielen Jahrzehnten geflohen war. Von der ehemaligen Ninjaelite war nichts mehr zu erblicken, heruntergekommene Häuser, ein Dorf, dass vom Krieg mitgenommen und nicht wieder zurückgebracht wurde. Kakuzu war auf der Suche nach etwas ganz Bestimmten, eigentlich sogar zwei Dingen, das erste würde er problemlos finden, dass wusste er, die zweite Sache, genauer gesagt eine Person, würde ihm da schon etwas mehr abverlangen, vor allem mit seiner Begleitung am Hals. Die zwei Ninja liefen durch die menschenleeren Gassen, wurden von misstrauischen Blicken und einer unnatürlichen Stille verfolgt, gar gejagt, Hidan spürte neben der Langeweile nun auch ein beklemmendes Unwohlsein in ihm aufkommen, etwas, das er nicht oft, um genau zu sein eigentlich nie, fühlte. Er sah sich um, baufällige Häuser, Brücken, ja, sogar die Menschen in ihren Häusern sahen auf den zweiten oder vielleicht sogar erst dritten Blick alles andere als lebensfroh aus, durch seine abgeschottete Lage war das Dorf eine Art Zufluchtsort für Kriegsopfer geworden, so scheint es jedenfalls. "Erinnert mich irgendwie an mein Heimatdorf, du weißt schon, Yugakure. Nach dem Krieg haben die auch nichts mehr auf die Reihe bekommen", entfuhr es Hidan nach einer Weile. "Total öde." Als Antwort darauf fing er sich lediglich einen Blick von seinem Partner ein, ein Blick, der ihm alles andere als freundlich gesinnt war. Kakuzu steuerte auf eine freie Fläche etwas außerhalb der Häuserreihen zu, Hidans Gestammel weiterhin nicht beachtend, eine freie Fläche, jedoch nicht grasbewachsen, sondern verbrannt, mit Schutt und zerborstenem Holz überschüttet, voller Ruß und Asche, und... und zwei Grabsteinen versehen. Grabsteine, welche bei bestem Willen nicht als solche zu erkennen waren, lediglich zwei Latten verkommenes Holz, die eingeritzten Namen nur noch schwer lesbar. "Was ist das denn?", fragte Hidan aus Neugier, vermutlich Gräber von irgendwelchen Personen, auf die hohes Kopfgeld ausgesetzt war, Kakuzu würde sie jetzt ausgraben und mitnehmen. So in etwa stellte Hidan sich das jedenfalls vor, sichtlich unwissend, warum Kakuzu wirklich an dieser Grabstätte Gefallen fand. "Das sind die Gräber meiner Frau und meines Sohnes", informierte Kakuzu, zögerte ein wenig, jedoch wissend, dass dies seinen Partner zumindest für einen kleinen Moment ruhigstellen würde, hoffte er jedenfalls. Das kam auch unerwartet, musste Hidan zugeben, Kakuzu antwortete und hinterließ damit einen verdutzten Hidan. Familie? Der? Die Tatsache, dass diese schon seit über 50, oder 60 Jahren, Kakuzu hatte irgendwann aufgehört, zu zählen, nicht mehr unter den Lebenden weilten, war Hidan natürlich nicht bewusst und das war etwas, dass er vielleicht auch nie erfahren würde. Der Moment der Stille hielt jedoch nur kurz an, ehe Kakuzus vorlauter Partner seine Gedanken neu ordnen und einen weiteren bissigen Kommentar abgeben konnte. "Süß", pfiff Hidan und konnte sich ein Grinsen dabei nicht verkneifen, "jetzt fang aber bloß nicht an zu heulen." Kakuzu, der neben kärglich ausfallenden Opfergaben auch ein Gebet sprach, drehte sich kein Stück weit um, selbst der übliche Blick blieb aus, über seine Lippen wich nur ein einzelner Satz, der nicht einmal an Hidan gerichtet zu sein schien: "Wenn ich hier fertig bin, bist du tot." "Du weißt doch, du kannst mich nicht töten." Die beiden grinsten. Prolog / Unterbrechung I ------------------------ PROLOG / UNTERBRECHUNG I "Mama, wann kommt Papa wieder?" Blätter tanzten in der Luft, in Paaren, manchmal auch zu dritt, zu viert, ließen sich von einer sanften Brise treiben, während sie langsam zu Boden glitten. Der Abend brach herein, der Himmel nahm die Farbe der Dämmerung an, ein zartes Rosa gab sich durch die Baumkronen zu erkennen, die Takigakure fast vollständig überschirmten. Innerhalb des Dorfes war eine Grabesruhe eingekehrt, anders, als in den letzten Tagen, an denen sich Chizuru kaum noch vor den Aufständen und den wüsten Beschimpfungen retten konnte. Zahlreiche Dorfbewohner hatten vor ihrem kleinen Wohnhaus gestanden, die Fenster eingeschlagen, Morddrohungen hinterlassen. Doch heute war es ruhig. Keiner der Dorfbewohner wünschte ihr und ihrem Sohn nun den Tod, keine Steine wurden durch die nun glaslosen Fenster geworfen. Stille. Chizuru saß am Esstisch, das Abendessen, welches aus nicht mehr als einer spärlichen Portion Reis bestand, vor sich aufgetischt, für zwei Personen. Das Gesicht vergrub sie in ihren Handflächen, jedoch weinte sie nicht, wie an den Tagen zuvor, an denen sie so viele Tränen vergossen hatte, dass diese einen ganzen Brunnen füllen konnten. Sie hatte sich leer geweint, nachdem sie realisierte, dass er nicht mehr zurückkommen würde. "Mama, wann kommt Papa wieder?" Ihr gegenüber saß ein Junge, zu jung um zu verstehen, der fragend in die schweren Augen seiner Mutter blickte und es sichtlich bereute, den Mund überhaupt aufgemacht zu haben. Er wird nicht mehr wieder kommen. "Morgen bestimmt...", antwortete Chizuru mit dünner Stimme, ein gebrochenes Lächeln auf den Lippen. Er wird nicht mehr wieder kommen. Kazu, ihr Sohn, nickte und sah auf die bisher unberührte Schüssel Reis, zu jung um zu verstehen, jedoch alt genug, um zu begreifen, dass seine Mutter ihn anlog. Schweigend vergingen Sekunden, Minuten, schweigend mieden die beiden jeglichen Blickkontakt, das Essen unberührt vor ihnen auf dem Tisch. Die Zeit verstrich, aus der Dämmerung wurde Nacht, ohne auch nur ein einziges mal aufzusehen, stand Kazu auf und verließ den Raum. "Ich gehe ins Bett", gab er mit kaum mehr als einem Murmeln kund, erreichte Chizuru kaum mit seinen Worten. "Kazu...", wandte sich Chizuru mit einem wehmütigem Blick an den Jungen, welcher schon längst im Gang verschwunden war. Chizuru hasste sich dafür, ihn Tag ein, Tag aus anzulügen, wie viel Zeit mag wohl vergangen sein, seit dem er weg war, drei Monate, vier Monate? Und doch erschien es ihr so, als wäre es erst gestern gewesen, als Tomoyo die Nachricht überbrachte, man hätte ihn eingesperrt, würde ihn für sein Versagen bestrafen. Eine Nachricht, die sich wie ein Lauffeuer im Dorf verbreitete, lodernd, wütend, alles um sich herum in Brand steckte und zum Brandherd lockte, ihr Leben zur Hölle machte. Dieser Brandherd war Chizuru. Oder Tomoyo? Oder gar er? Ein wütender Mopp verschiedener Dorfbewohner versammelte sich seither vor ihrem Haus, tuschelte hinter ihrem Rücken, scheute sich auch nicht vor Steinen. Heute Nacht jedoch war es ruhig. Vielleicht hat Tomoyo sie beruhigt, so wie er es versprochen hat, dachte Chizuru. Mit einem leisen Seufzer auf den Lippen stand sie auf, räumte die Reisschüsseln vom Tisch und ging auf das Fenster im Esszimmer zu, um es zu schließen. Ein sanfter Windhauch strich ihr über die Wange, von diesem Fenster aus hatte man einen guten Blick auf das Dorf, normalerweise brannten um diese Uhrzeit noch allerhand Lichter, doch am heutigen Abend breitete sich Finsternis im Dorf aus. Ein unangenehmes Gefühl beschlich die junge Frau am Fenster, von einem Tag auf den anderen schien sich alles um sie herum verändert zu haben. Sie zog die Vorhänge zu, durch die eingeschlagenen Scheiben drang der kalte Wind auch weiterhin in den Raum und ließ den Stoff der Vorhänge leicht im Wind tanzen. Mit einem misstrauischem Blick über die Schulter drehte sie sich um, auf dem Weg den Raum zu verlassen, schlafen zu gehen, angenommen, sie könnte dies. Doch dieser eine Blick zum Fenster, diese eine Sekunde, war da etwas? Chizuru blieb stehen, machte auf dem Absatz kehrt, das Gesicht nun zu den im Wind tanzenden Vorhängen gewandt. Sie glaubte, nein, sie war sich sicher, dort einen Schatten, einen Menschen, gesehen zu haben. Lautlos schlich diese Person nun im Raum umher, immer dort, wo ihn Chizurus Blicke nicht erreichten. Sie drehte sich, versuchte, alle Richtungen gleichzeitig im Auge zu behalten, sie spürte es, spürte die Mordlust, die hinter diesem Schatten lag. Deswegen also. Deswegen keine Aufstände vor ihrem Haus, deswegen diese unnatürliche Stille. Dieser Gedanke durchfuhr sie wie ein Blitz, warum blieb sie da noch wie angewurzelt stehen? Sie stürmte aus dem Raum in den Gang, sie musste zu ihrem Sohn, musste fliehen. Doch der Schatten, der Ninja, der auf sie angesetzt war, der gekommen war, um sie zu töten, war schneller. Ein kleiner Gegenstand rollte vor Chizurus Füße, mit einem lauten Knall explodierte dieses Etwas und dichter Rauch erfüllte den nur schwach beleuchteten Gang, brannte sich in die Augen der jungen Frau, zwang sie in die Knie. "Mama?", eine vertraute Stimme drang an Chizurus Ohr, leise Schritte kamen immer näher, fanden den Weg jedoch nicht zu ihr. "Kazu, du musst wegrennen", rief Chizuru, kaum hörbar, von ihrem eigenen Husten übertüncht. Ihre Augen füllten sich mit Tränen, sei es nun von der Rauchbombe oder da sie erkannte, dass sie sich in einer Situation ohne Ausweg befanden. Ihr Sohn rief weiter nach ihr, die Stimme fast blockiert durch die Gase, die in die Lunge eintraten, die Augen blind vor Rauch. Ein kleiner Junge konnte nicht allein fliehen, nicht aus diesem Dorf. "Bitte, bitte verschont ihn. Er hat nichts getan!", flehte Chizuru den unbekannten Attentäter an, wohl wissend, dass er dieses Trauerspiel in vollsten Zügen genoss, den Gnadenstoß hinauszögerte, nur um Mutter und Kind leiden zu sehen. Ihr Sohn sollte Leben. Ihr Sohn sollte Leben. Das war der einzige Gedanke, der in ihrem Kopf kreiste. Kazus Vater lebte noch, Chizuru wusste das, er würde bald zurück kommen und Kazu mitnehmen, weit weg von diesem Dorf. Ihr Sohn sollte Leben. Ihre Zähne bohrten sich in ihre Unterlippe, hinterließen dort blutrote Stellen, aus denen keine Sekunde später kleine Wunden wurden, sie ballte ihre Fäuste, stieß einen Schrei der Verzweiflung, des Wutes, aus, raffte sich auf und... Das Husten verstummte. Nicht ihr eigenes. Das ihres Sohnes, das Kazus. "Kazu?" Keine Antwort. "... Kazu?" Unfähig, auch nur noch einen weiteren Gedanken zu fassen, stand sie auf, schwerfällig, schockiert, auf unsicheren Beinen, Tränen liefen ihre Wangen herab, vermischten sich mit dem Blut, welches aus ihrer Unterlippe trat. Ihr Sohn war tot, Chizuru würde die nächste sein. Sie spürte bereits die Anwesenheit des Attentäters, wie er langsamen Schrittes auf sie zu kam, ein hämisches Grinsen im Gesicht, fühlte das kalte Metall des Kunais an ihrer Kehle und wie es diese mit einem sauberen Schnitt durchtrennte. Atemlos glitt sie wieder zu Boden, die rote Flüssigkeit, die aus der Wunde an ihrem Hals klaffte, tränkte ihre Kleidung, ihr Haar. In ihrem letzten Moment erblickte Chizuru ihren Sohn, der ihr direkt gegenüberlag, die Augen weit aufgerissen, blutüberströmt, lautlos um Hilfe schreiend. Und dann wurde alles schwarz. Kapitel 1 --------- KAPITEL 1 "Mach dir keine Sorgen", sagte Kakuzu, jeden Tag, immer und immer wieder, und auch an diesem Tag hatte er es gesagt. Takigakure, ein kleines, noch unbeflecktes Dorf, welches am Feuerreich im Süden und am Erdreich im Westen grenzte, eine noch junge Nation, derer Ninja eine Elite formten, die ihresgleichen suchte. Abgeschottet von jeglicher Fremdeinwirkung, abgeschottet von Krieg, Verderben, Tod – und Fortschritt. Obgleich sich in den anderen Nationen seit einigen Jahren Oberhäupter, die Kage, an die Spitze setzten, wurde Takigakure noch immer von drei Vorständen geleitet, die unter der Hand eines Daimyou, eines Feldherren, standen, der jedoch selbst nicht im Dorf wohnte. Die Vorstände wurden nicht etwa durch das Volk gewählt, auch hier galt das Gesetz des Stärkeren, des Weiseren, desjenigen, der sich durchsetzen konnte. "Euer Auftrag ist es, den Hokage des Feuerreichs zu töten." So lauteten die Worte oder vielmehr der Befehl der drei Vorstände, die über Takigakure regierten, einige Zeit, nachdem die Kageernennung der fünf Nationen bis an das Ohr des Daimyous Lord Eiji und bis an die Ohren der Regierung Takis gedrungen war. Die drei Vorstände waren knittrige, alte Herren, machthungrig, ihnen war die Tatsache zuwider, dass es fünf Nationen gab, deren militärische Macht dazu ausreichen würde, die kleinen Dörfer einzunehmen, gar zu versklaven. Auch besaßen die Nationen einen Großteil der neun Dämonen, mächtige Geister, die in Menschen eingesperrt und zu Kriegen missbraucht wurden – missbraucht wurden, um diese Kriege zu gewinnen. All dies missfiel den drei Vorständen, Tatsachen, die sie sich gerne zu nutze machen würden, Takigakure Macht verleihen würden, obwohl die Existenz des Dorfes kaum jemandem bekannt war oder vielleicht gerade deswegen. Takigakure, umgeben von Felsen, Bäumen, einem Fluss, das Dorf, welches versteckt hinter einem Wasserfall liegt, zu erreichen nur über eine geheime Passage hinter eben diesem. Überschirmt von Bäumen bleibt es auch von oben unentdeckt, in der Mitte des Dorfes thront ein riesiger Baum, dessen Wurzeln Grundflächen für Häuser und Straßen formen, durch eben diese Wurzeln schlängelt sich ein Fluss, der gleichzeitig auch die Bewohner voneinander trennt und mit Holzbrücken überbaut wurde. Das Dorf liegt versteckt, im geheimen, nicht viele der gewöhnlichen Dorfbewohner waren je außerhalb, nur eine kleine Anzahl talentierter Ninja wird regelmäßig auf Missionen und Erkundungen durch den Wasserfall aus dem Dorf verschwinden und ebenso schnell wieder zurückkommen. Kakuzu horchte auf, als ihn die Worte, der Befehl, der Missionsauftrag, der drei Vorstände erreichte, auch ihm war die Kageernennung bekannt. Das Ziel, den Hokage von Konohagakure, Hashirama Senju, zu töten, war nun auch sein Ziel geworden, warum, fragte er nicht, wollte er nicht wissen, würde er ohnehin nie erfahren. Mit einem deutlichen "Jawohl" bestätigte Kakuzu die Annahme der Mission, morgen, noch bevor die Dämmerung anbricht, würde er losziehen, müsse er losziehen, und so verneigte er sich vor den drei Vorständen und marschierte aus dem Raum, aus dem Gebäude des Dorfsitzes, welches eingearbeitet in den großen Baum über das Dorf wachte. Es war bereits Abend, durchaus schon unangenehm düster in Takigakure, drang doch kaum Licht durch die Baumkronen in das Innere des Dorfes. Kakuzu überquerte die behutsam platzieren Holzbrücken, die ihm entgegenkommenden Leute begrüßte er mit einem freundlichen Nicken, in diesem kleinen Dorf kannte jeder jeden, Fremde waren nicht gern gesehen, waren auch nicht oft gesehen, durch den eingeschränkten Zugang zum Dorf. "Ah, Kakuzu, bist du heute Abend dabei?", fragte ein junger Mann, Hiroki, ein guter Freund, mit dem Kakuzu sich Abends des öfteren zum Kartenspielen trifft, natürlich nicht um Geld, der ihm entgegenkam. "Nein, ich habe morgen eine Mission", antwortete Kakuzu knapp, dem Blick seines Freundes ausweichend. "Das nächste mal vielleicht," "Schade", gab Hiroki enttäuscht zurück, sein Lächeln jedoch blieb, "viel Erfolg." "Danke", murmelte Kakuzu halbherzig, während er Hiroki zur Seite schob und weiter die nur noch schwer erkennbaren Pfade neben dem Fluss entlang lief. Er blickte nicht zurück, vermutete jedoch, dass Hiroki einfach die nächstbeste Person ebenso begrüßen und einladen würde, Kakuzus Fernbleiben stellte also keine allzu großen Probleme für ihn dar. Wichtiger für Kakuzu war im Moment jedoch, nach Hause zu kommen, noch bevor es völlig Nacht wurde, und man kaum mehr die Hand vor Augen sehen konnte, um seine Familie zu sehen, um sich von ihr zu verabschieden. Das Haus, auf das Kakuzu zusteuerte, stand ganz am Rande der langen Häuserreihen, die sich Meter an Meter aneinander quetschten, gerade so viel Abstand zum Fluss ließen, dass zwei oder auch drei Personen nebeneinander her laufen konnten, bei Einbruch der Dunkelheit jedoch auch die Gefahr bargen, in den Fluss zu fallen. In vielen der Häuser brannte Licht, Familien aßen zu Abend oder Freunde trafen sich zum Spielen, auch in Kakuzus Haus – es war kein großes, ein Stockwerk mit einem Dachgeschoss, bat gerade Platz genug für drei Personen – war es bereits hell erleuchtet. "Ich bin wieder zu Hause“, rief Kakuzu in den Flur, als er die Eingangstür öffnete, häusliche Wärme und der Geruch von bereits aufgetischtem Abendessen kamen ihm augenblicklich entgegen, sowie ein Junge, etwa sieben oder achte Jahre alt, der aus dem nahe gelegenen Esszimmer gestürmt kam und seine Arme um Kakuzu schlang, sein Gesicht schier in Kakuzus Kleidung vergrub. "Willkommen, Papa!" lachte der Junge, Kazu, Kakuzus Sohn, während sein Vater behutsam über das kurze, braune Haar des Kleinen strich, ihn ebenfalls begrüßte, mit ihm lachte. "Guten Abend", hörte Kakuzu eine Stimme aus dem Esszimmer, sie kam von einer jungen Frau, Chizuru, seiner Ehefrau, er liebte sie schon, seit er denken konnte und diese Liebe wurde bisher keinen Deut schwächer. Noch ehe Kakuzu den Gruß Chizurus erwidern konnte, zog Kazu ihn ins Esszimmer, beide wurden durch ein warmes Lächeln Chizurus empfangen, setzten sich an den Tisch, als Familie bestehend aus drei Personen aßen sie zu Abend. "Tomoyo war gerade eben hier." Chizuru sah auf. "Du hast eine Mission aufgetragen bekommen?" Tomoyo. Ein junger Mann, Anfang zwanzig, einer von Kakuzus beiden Teammitgliedern, die er am nächsten morgen mit auf die Mission nehmen würde. Gleichzeitig war er auch Kakuzus bester Freund, allgemein ein guter Freund der Familie, wie ein Onkel für Kazu, oft zu Besuch, meistens unangemeldet, eine der schlechten Eigenschaften seinerseits. "Ja", antwortete Kakuzu knapp, er konnte es nicht ausstehen, hasste es, wenn Tomoyo ihm zu vorkam, vor allem in solchen Dingen. "Wir brechen noch vor Sonnenaufgang auf." "Wann kommt ihr zurück?" Chizuru wusste, dass sie die Missionen der Ninja nichts angingen, seit sie vor acht Jahren ausgetreten war, jedoch machte sie sich Sorgen um ihren Mann, auch wenn sie versuchte, sich nichts anmerken zu lassen und ihre Sorge mit Neugierde überspielte. "Tut mir Leid, wir müssen ziemlich weit raus." Kakuzu schüttelte den Kopf. "Eine oder vielleicht sogar zwei Wochen mindestens, je nachdem, mit welchen Umständen wir es zu tun bekommen." Chizuru nickte, verständnisvoll, dieses musste sie aufbringen. Kazu jedoch horchte auf, als er hörte, wie lange sein Vater wegbleiben würde, bei solchen Gesprächen war er normalerweise ruhig, Erwachsenensache, aber zwei Wochen ohne seinen Vater und ohne Tomoyo? "Bist du wirklich so lange weg?", fragte Kazu, sichtlich niedergeschlagen. "Ich bin wieder da, ehe du auch nur merken wirst, dass ich überhaupt gegangen bin," antwortete Kakuzu und strich seinem Sohn erneut über den Kopf, lächelte ihn an, bekam dieses Lächeln erwidert, wenn es auch ein trauriges Lächeln war. "Versprochen?" Ja. Versprochen. "Vielleicht solltest du nachher noch bei Tomoyo vorbeischauen", schlug Chizuru vor, als sie den Tisch abräumte. Kazu war indes aus dem Esszimmer verschwunden. "Ja, vielleicht sollte ich das." Kakuzu mochte es nicht, durfte es auch nicht, mit Chizuru über seine Missionen zu reden, als diese noch ein Ninja war, da war es anders, da hatte er mit ihr praktisch über nichts anderes geredet. Doch nicht seit damals, seit dem das passiert war und Chizuru schwanger wurde, mit gerade mal 16 Jahren. Das ist jetzt acht Jahre her. Chizuru quittierte ihren Dienst als Ninja, sie war jung, nahm das Familienleben an, kümmerte sich um ihren Sohn. Sie konnte nicht sagen, dass sie das Leben, das sie jetzt führte, hasste, jedoch machte sie sich Sorgen um Kakuzu. Machte sich Sorgen darüber, dass er eines Tages auf eine Mission gehen und nicht mehr zurückkommen würde. "Mach dir keine Sorgen", sagte Kakuzu, jeden Tag, immer und immer wieder, und auch an diesem Tag hatte er es gesagt. Chizurus Miene erhellte sich jedoch kein Stück, Tomoyo hatte ihr bereits erzählt, was das Missionsziel vorschrieb, was sie zu erledigen hatten. Kakuzu sollte jemanden töten, jemand Wichtiges. Auch sie hatte Blut an ihren Händen kleben, ja, sie war auch einmal für solche Missionen zuständig gewesen und doch missfiel ihr der Gedanke, dass ihr Mann weiterhin Attentate verüben musste, sehr. Jedoch hatte man in diesem Dorf nicht viele andere Perspektiven, als als Ninja den Vorständen zu dienen. Im Gegensatz zu den großen Ländern verringerte sich die Bevölkerungszahl in Takigakure immer mehr, immer mehr verkommt das Dorf zu einem Aufenthaltsort für Krieger und Mordspezialisten aller Art. Obwohl diese Entwicklung den Bewohnern selbst auch nicht weiter zusagt, ändert sich nichts. Chizuru liebte ihren Mann, sie liebte ihn, seit sie sich kennen, obwohl er fast zehn Jahre älter war, als sie. Eine Mission, ein Botengang zu einem Freund des Daimyou in Kusagakure, hatte die beiden zusammengebracht, ihr erster Auftrag als Ninja, fast noch ein Kind war sie damals. Und selbst nach so vielen Jahren ist diese Liebe nicht verblasst, auch, wenn die beiden nicht mehr so oft zusammen waren, da Kakuzu sehr oft auf Missionen unterwegs ist. Chizuru blickte nachdenklich aus dem Fenster, draußen war es nun völlig Finster, nur noch die Lichter in den anderen Häusern waren zu erkennen, als sich plötzlich zwei Arme um sie schlungen. Kakuzu umarmte Chizuru, wollte sie nie wieder loslassen, den Moment nie enden lassen und so verweilten die beiden, am Fenster stehend, sich fest umschlungen. Plötzlich waren kleine Schritte zu hören, jemand kam ins Zimmer gestürmt. Kakuzu und Chizuru ließen von einander ab, drehten sich verwundert um, es war Kazu, der da hineingeplatzt kam, in der Hand ein Geschenk für seinen Vater. "Hier, das ist für dich", sagte Kazu, während er seinem Vater ein gefaltetes Blatt Papier in die Hand drückte, "das bringt dir auf deiner Mission Glück." "Oh, wird es das?" fragte Kakuzu, neugierig, gewillt, das Stück Papier in seiner Hand aufzufalten, jedoch von Kazu gestoppt wurde. "Nein, das darfst du erst morgen aufmachen", stoppte ihn Kazu, lachte seinen Vater an. Kakuzu, ebenfalls lächelnd, verstand und steckte das Stück Papier in eine seiner Hosentaschen, versprach sich selbst, es morgen bei Aufbruch aufzumachen. Die beiden sahen sich lange an, fielen sich in die Arme, lachten miteinander. Kazu liebte seinen Vater über alles, auch wenn ihm dessen Ninjadasein ebenfalls große Sorgen bereitete, er verstand es noch nicht so wirklich, was sein Vater auf diesen Missionen machte, jedoch wusste er, dass es Gefährlich war. Kazu wollte daher kein Ninja werden, er sah zu seinem Vater auf, wollte allerdings nicht so werden, wie er, das stand fest. Die Drei verweilten noch lange in dem Raum, lange, bis der Abend voranschritt. Kakuzu liebte seine Familie ebenfalls. Sehr. Noch bevor die ersten Sonnenstrahlen ihren Weg in das Dorf gefunden hatten, fand Kakuzu seine beiden Teammitglieder bereits vor der Geheimpassage hinter dem Wasserfall wartend, Tomoyo und eine Frau, jung, unentschlossen, verschlossen, eine Prise Furcht lag in ihren Augen. Der Name der jungen Frau war Shinya, weder Kakuzu noch Tomoyo kannten sie besonders, noch besonders lange, jedoch verstanden sie sich unter den Umständen entsprechend gut. Vor ihnen fiel eine Wand aus Wasser herab, der Wasserfall, der den Eingang des Dorfes verdeckte. Die Passage bestand aus eben diesem Eingang und einem gegrabenen Tunnel, an dessen Ende eine schmale Treppe in das Dorf hinauf führte. Am Ende des Tunnels, wie auch am Wasserfall stand jeweils eine Wache, welche feststellte, wer einen Fuß in das Land setzte und ob man dieser Person auch Einlass gewähren kann. Nicht unweit von diesem Tunnel entfernt, ein paar wenige Kilometer, begannen die ersten Häuserreihen und der große Baum war in Sichtweite geraten, schon bald war das Dorfinnere erreicht. Normalerweise wurden nur Ninja aus dem Dorf gelassen, Fremde wurden nur selten eingelassen, selbst reisenden Händlern blieben die Tore Takigakures oft verschlossen. "Seid ihr vorbereitet?", fragte Kakuzu in die Runde. Natürlich waren sie das, sonst wären sie jetzt nicht hier, aber diese Frage diente auch mehr einer Begrüßung. Tomoyo und Shinya Antworteten mit einem Nicken, seines klar und deutlich, ihres zögernd, ungewollt. "Unser Vorhaben ist ein Attentat auf den Hokage, Hashirama Senju." Trotz der Anwesenheit der Wache, scheute sich Tomoyo nicht, den Auftrag noch einmal durchzugehen, wusste er doch, dass über die Lippen eines Wachninja kein Wort an Außenstehende ging und die Höhle vor dem Dorfausgang wohl der letzte sichere Ort für die Dreiertruppe sein wird, an dem sie sich in den nächsten Tagen aufhalten werden. Shinya sah abwesend zu Boden, während Tomoyo erklärte und Kakuzu kam es gerade recht, dass er nicht die Redearbeit erledigen musste. Tomoyo faltete eine Karte auf, die er aus seinem Rucksack holte, obwohl ein Ninja eher leicht bepackt sein sollte, schaffte der Junge es trotzdem immer wieder, einen ganzen Rucksack mitzunehmen. Nun, bis jetzt hatte seine Vorbereitung den Dreien auch nie sonderlich groß geschadet. "Wir bewegen uns durch den Wald, ich würde vorschlagen, wir nehmen diese Route", sagte Tomoyo, während er mit dem Finger die Karte entlang fuhr. "Allerdings wird es schwer, unbemerkt ins Dorf zu kommen." Tomoyo sah Shinya und Kakuzu abwechselnd an, in der Hoffnung, einer von beiden habe eine Idee, wie sie lebendig ins Dorf und am besten auch wieder zurück kommen würden. "Einer von uns spielt den Lockvogel", warf Shinya zögernd ein, "und die anderen beiden greifen ihn dann an." Es war offensichtlich, dass der Hokage nicht durch ein normales Attentat nieder gestreckt werden konnte, in Anbetracht dessen, dass es sich hierbei um ein Dorfoberhaupt und Eliteninja zugleich handelt. Selbst gegen Madara Uchiha soll er gekämpft und gewonnen haben, mehr Informationen besaßen Kakuzu und sein Team jedoch nicht, weswegen das Unterfangen, den Hokage zu ermorden, sich als komplizierter herausstellte, als es eigentlich hätte sein sollen. Die drei beschlossen schlussendlich, dass Tomoyo den Hokage auf ein auf der Karte markiertes Feld bringen soll, weit weg vom Dorf, weit weg von möglicher Verstärkung aus Konohagakure und ihn dann in den Kampf zwingen. Shinya stimmte augenblicklich zu, sie würde sich einfach davonschleichen, wenn es brenzlig würde, sie würde garantiert nicht ihr Leben bei einer lächerlichen Attentats-Mission auf's Spiel setzen. Kakuzu selbst hielt nicht sonderlich viel von der Lösung des Problems, allerdings hatte er dank dem Mangel an Information selbst keinen besseren Plan ausarbeiten können, war ihm weder bekannt, wie viele fähige Ninja Konoha hatte, noch welche Fähigkeiten Hashirama Senju denn besaß. Bereit zum Aufbruch bauten sich Kakuzu, Tomoyo und Shinya vor dem Wasserfall auf, nickten der Wache zum Abschied – und zur Bestätigung des Missionsantritts – zu und tauchten durch das Wasser, die ersten Sonnenstrahlen des Morgens berührten ihre Gesichter, hatten sie mit der Ausarbeitung des Planes nun doch so viel Zeit verschwendet. Nur wenige Stunden vergingen und die drei Ninja passierten die Grenze, welche das Land, in dem Takigakure liegt, und das Feuerreich voneinander trennt, kein Wort wurde bisher zwischen den Teamkameraden gewechselt, sie zogen schweigend durch die Wälder, in einem bahnbrechenden Tempo. "He", sagte Tomoyo, um das stille Schweigen endlich zu brechen und warf einen Blick zu Shinya, "dein Vater ist doch einer der Elf, oder?" Shinya, sichtlich an der Grenze ihrer Ausdauer, bat, eine Pause einzulegen, nur von kurzer Dauer, versteht sich. Eine gute Kriegerin war sie bei weitem nicht, wurde sie schließlich von ihrem Vater - ein hohes Tier in Takigakure - gezwungen, das Ninjadasein zu fristen, in der Hoffnung, er hätte einen Nachfolger für seine Position. Die drei machten Halt, nun, da sie die Grenze überschritten hatten, mussten sie jedoch darauf achten, nicht zu lange an einem Ort zu verweilen. "Ja, ist er", antwortete Shinya, außer Atem und sich in das weiche Gras legend, "und dann?" "Und dann, fragst du?" Tomoyos Augen füllten sich mit Aufregung, gar ein Funkeln leuchtete in ihnen auf, ein Funkeln, das auch ein wenig Neid barg. "Du hast damit beste Chancen, auch einer zu werden, nun, mit deinem Können vielleicht weniger, aber jeder andere würde diese Möglichkeit wohl kaum so abtun, wie du." Tomoyo warf sich nun ebenfalls ins Gras, den Blick verträumt gen Himmel gerichtet. "Eines Tages, da bin ich auch einer von den Elf." Shinya seufzte nur, so ein Idiot, wer rennt schon freiwillig in den Tod, dachte sie. Die Elf von Takigakure, eine Elitetruppe, die direkt unter den Vorständen stand und wie der Name schon andeutete, aus den Elf besten und talentiertesten Ninja des Dorfes bestand. Die Elf agieren meist als geheime Attentatstruppe, durchaus auch, um Attentate innerhalb des Dorfes durchzuführen, weshalb sie von den zivilen Dorfbewohnern oft verachtet und gemieden werden. Die Ninja des Dorfes jedoch sehen zu ihnen auf, viele setzen sich das Ziel, eines Tages ein Teil von ihnen zu sein, von den anderen Ninja angesehen zu werden. Eine weitere Besonderheit der Truppe ist, dass die Identitäten der Mitglieder innerhalb des Dorfes sehr wohl bekannt waren, außerhalb durch den Umstand, dass das Dorf sehr abgeschieden liegt, jedoch weiterhin als Geheimtruppe agieren können. Kakuzu schoss die Frage durch den Kopf, warum nicht einer von den Elf das Attentat auf den Hokage verübt, als er der Unterhaltung von Tomoyo und Shinya zuhörte, warum sollten drei vergleichsweise normale Ninja die Ermordung durchführen, wenn Taki doch eine eigene Attentatseinheit besaß? Ehe er jedoch einen weiteren Gedanken daran verschwenden konnte, waren Tomoyo und Shinya schon wieder auf den Beinen, bereit, die Reise oder vielmehr die Mission fortzuführen. "Hey, Kakuzu, Schluss mit Tagträumen!", lachte Tomoyo, reichte seinem Teamkameraden eine Hand, zog ihn hoch. Kakuzu jedoch schwieg indes, sprach seine Gedanken nicht aus – etwas, das ihm früher oder später zum Verhängnis werden würde. Nach der viel zu kurz andauernden Pause waren die Drei wieder unterwegs, Tag und Nacht, nur wenige Pausen pro Tag, durch den Wald des Feuerreichs, auf dem Weg nach Konohagakure, ihrem Zielort. Erneut verlief die Reise schweigend, auch Unterbrechungen durch ihnen feindlich gesinnte Ninja blieben überraschenderweise aus, mehr Pausen, als die von Tomoyo vorgegebenen, wurden nicht eingelegt, auch wenn Shinya des öfteren am Rande ihrer Kräfte angelangt war. Ein großes Dorftor, das Tor von Konohagakure, war bereits in Sichtweite gelangt und die Drei machten ein letztes Mal Halt, gingen sicher, dass sie von niemandem beobachtet wurden, besprachen erneut ihre Lage. Konohagakure war ein noch sehr kleines Dorf, im Gegensatz zu Takigakure allerdings mehr als nur riesig, durch seine zentrale Lage musste das Feuerreich im Moment wohl weitaus mehr Bewohner haben, als jedes andere Land. Dann ging Tomoyo los. Er ging los, um den Hokage, Hashirama Senju, aus dem Dorf zu locken. Shinya und Kakuzu begaben sich nach einer Weile ebenfalls zum vereinbarten Ort, einer kleinen Lichtung, ein paar Kilometer entfernt, und versteckten sich dort im Gebüsch. Bisher hatten sie keinen der Konohanin auf sich aufmerksam gemacht, alles lief genau nach Plan, Shinya erschien jedoch trotzdem sichtlich nervös. "Keine Sorge", sagte Kakuzu, väterlich, legte ihr eine Hand auf die Schulter, wollte ihr Mut machen. "Wir werden das schon überleben." Wir werden überleben. Etwas, das auch Kakuzu sich ständig erneut sagen musste, seitdem sie losgezogen waren, sie wussten nichts über den Hokage, liefen ihm praktisch ins offene Messer. Doch sie hatten einen Vorteil, sie konnten aus dem Hinterhalt angreifen, wenn Tomoyo seine Sache gut machte. "Da kommt jemand", bemerkte Kakuzu nur wenige Minuten später, kein Zweifel, das waren Tomoyo und Hashirama Senju, die dort mit einer irrwitzigen Geschwindigkeit auf die kleine Lichtung zurasten. Kakuzu sah noch einmal zu Shinya. "Mach dich bereit", flüsterte er und auf eine Bestätigung wartend sah er sie an, wartete auf ein Nicken, ein Wort, irgendetwas. "J-ja", stammelte Shinya, mehr oder weniger bereit, aus dem Versteck zu platzen und das Ziel anzugreifen. Und die beiden warteten. Minuten, Sekunden vergingen. Plötzlich schossen zwei Ninja aus den Bäumen, der eine war Tomoyo, der andere ein Mann mit langen, braunen Haaren, in rot gekleidet, es bestand kein Zweifel, das musste der Hokage sein. Schweißperlen bildeten sich auf Tomoyos Stirn, diese Hetzjagd hatte ihm mehr abverlangt, als dem Hokage, der sich nicht den kleinsten Grad Anstrengung ansehen ließ. Das war Kakuzus und Shinyas Moment, die beiden würden aus dem Versteck springen, angreifen, Hashirama Senju ermorden und ehe sie sich versahen wieder in Takigakure sein. Kakuzu machte sich bereit. Gleich würden sie, er und Shinya, angreifen. Er würde mit einem Doton-Jutsu angreifen, Shinya mit einer Suiton-Technik, zwei Affinitäten, die in Takigakure besonders häufig auftraten. Bereit, die Fingerzeichen zu formen, schoss Kakuzu aus dem Gebüsch, bereitete seine Technik vor, blickte nicht einmal mehr in das Gesicht des nun hoffentlich überraschten Hokage. Nur einen Blick zur Seite wagte er, einen prüfenden Blick, ob Shinya-- Shinya war nicht da, sie stand nicht neben ihm, bereitete nicht ihr Jutsu vor. Kakuzu musste nicht einmal mehr nachsehen, sein Gefühl verriet ihm, dass sie im Gebüsch geblieben war, bis zum letzten Moment zögerte, sich nicht traute. "Tomoyo!", schrie Kakuzu, sein Partner hatte die Situation augenblicklich erkannt, formte Fingerzeichen, war bereit zum Angriff. Dann ging alles zu schnell, die Attacke, die Abwehr des Hokage, alles wurde rot, dann schwarz. Es verging nicht viel Zeit, vielleicht ein paar Sekunden, ehe Kakuzu wieder zu sich kam. Es gab kaum eine Stelle an seinem Körper, die nicht schmerzte. Wo Tomoyo war, konnte Kakuzu nicht erfassen, jedoch nicht unweit von ihm, aus dem Gebüsch gezerrt, lag Shinya. "Shinya...", entfuhr es Kakuzu, allerdings erwartete er keine Reaktion von ihr, die unnatürliche Position des Körpers, das Holz, das sich um ihren Körper gedreht, ihren Körper verdreht hatte, verrieten ihm, dass sie bereits tot war. "Wieso...", keuchte Kakuzu, durchbohrt von Holz, übersät mit Splittern, nahe dem Tod. Vor ihm thronte Hashirama Senju, der Hokage des Dorfes Konoha, mit gnadenlosem Blick, bereit, Kakuzu zu töten. Diese Fähigkeit, schoss es Kakuzu durch den Kopf. Wenn er nur diese verdammte Technik nicht hätte. Sein Gegner besaß eine Art Jutsu, mit der man Wasser und Erde zu Holz verbinden konnte, ein Kinjutsu? Oder vielleicht sogar ein Kekkei Genkai? "Ich kenne euer Stirnband nicht, aus welchem Land seid ihr?", fragte Hashirama Senju gelassen, das Leben von Kakuzu in der Hand. "Sag es mir und ich werde dich verschonen." Der Hokage fragte Kakuzu, ob dieser sein Land, sein Dorf verraten würde, ob er seinen Stolz und seine Ehre als Ninja aufgeben würde. Den Blick zum regungslosen Körper von Shinya, das Feld nach Tomoyo absuchend, nach Rettung suchend. Kakuzu wollte nicht sterben. Kazu, und Chizuru, warteten auf ihn. Er konnte nicht sterben. Nicht hier, nicht jetzt. "Taki...", gelang es über seine Lippen, der Hokage zog verwundert eine Augenbraue hoch, hatte er noch nie etwas von diesem Dorf gehört und immer noch zweifelnd, ob der feindliche Ninja, dessen Leben an einem seidenen Faden hing, die Wahrheit sprach, zog er seine tödlichen Holzgeschosse zurück, gab Kakuzus Körper frei. "Taki?", sprach der Hokage, Verachtung in Blick und Stimme. "Nun gut, Takis Vorhaben, ein Attentat auf mich, Hashirama Senju, den Gründer und Hokage des Dorfes Konohagakure, verüben zu wollen, wird nicht ungeachtet bleiben. Heute verschone ich dich noch, aber diese Aktion wird ihre Konsequenzen haben." Kakuzu wandte sich vor Schmerz, er konnte mit Sicherheit sagen, dass einige seiner Knochen dem Druck nicht standgehalten hatten und gebrochen waren, und sein Blick glitt noch ein letztes Mal über das Schlachtfeld. "Geh in dein Dorf zurück", sagte der Hokage, drehte sich um und machte sich bereit, zu verschwinden, "und berichte von mir. Berichte von mir und meiner Stärke." Kakuzu sah auf, sah zu dem Mann hin, der ihn gerade fast das Leben gekostet hatte und die Macht hatte, Holz entstehen zu lassen. Und da, hinter dem Hokage, nicht unweit von ihm entfernt, da stand jemand. Jemand, den er nur allzu gut kannte. Jemand, dem er diese Mission anvertraut hatte. Dieser Jemand war Tomoyo. Tomoyo befand sich hinter Hashirama Senju, in dessen Schutz, das Stirnband abgelegt, und lächelte Kakuzu an. Es war kein freundliches, warmes Lächeln, sondern ein herablassendes Lächeln, ein Lächeln voller Überlegenheit, vielleicht auch Sicherheit. Tomoyo machte den Mund auf, sagte etwas, doch Kakuzu verstand ihn nicht mehr, zu groß war der Schmerz, der seinen Körper durchfuhr, zu nah war die Ohnmacht, die der herbe Blutverlust mit sich zog. Tomoyo hatte ihn, hatte Shinya und ihn, verraten. Noch bevor dieses flüchtige Hirngespinst zu einem festen Gedanken wurde, verlor Kakuzu das Bewusstsein. Kapitel 2 --------- KAPITEL 2 "Ich hol dich da raus, Kakuzu", murmelte Tomoyo, unsicher, ob Kakuzu ihn noch hören konnte. Tropf. Wasser? Tropf. Es tut weh. Tropf. Es tut wirklich weh. Tropf, tropf, tropf. Mein Kopf. Tropf, tropf, tropf, tropf. Nein, bitte. Hört auf. Kakuzu versuchte zu blinzeln, die Augen aufzumachen, doch das ständige Tropfen des Wassers verhinderte ihm die Sicht. Er wusste nicht, wo er war, spürte nur die unaufhörlichen Schläge auf seiner Stirn, die sich allmählich wie kleine Steine anfühlten und immer Stärker wurden in ihrer Kraft. Er konnte sich nicht bewegen, konnte seinen Kopf nicht einmal drehen, war gefesselt, lag auf kaltem Stein, hatte Schmerzen am gesamten Körper. Doch was ihm am meisten schmerzte, war sein Kopf, seine Stirn, um genau zu sein. Nicht mehr lange und das Wasser schlug ihm ein Loch in den Schädel, da war er sich sicher, er musste hier weg, wo auch immer er war, ob ihn der Feind wohl gefangen genommen hatte? Fragen kreisten in seinem Kopf, welcher höllisch unter diesen ständigen Schlägen zu leiden hatte und noch ehe er über eine passende Antwort nachdenken konnte, hörte Kakuzu ein seltsames Geräusch, Schritte, die widerhallten. Erst leise, dann immer lauter und immer lauter, klack, klack, klack, Kakuzus Kopf schien schier zu explodieren. Tropf, tropf, tropf. Klack, klack, klack. Immer lauter, immer schmerzender. Kakuzu wollte schreien, doch er konnte nicht, zu trocken war seine Kehle, das Wasser war zwar da, doch es war unerreichbar für ihn. Wie Hammerschläge fühlte sich die auf seine Stirn fallenden Tropfen an, Hammerschläge, die seine Knochen spalten würden. Und plötzlich hörte alles auf. Die Schritte verstummten, das Wasser stand still. Nur mit Mühen schaffte es Kakuzu nun endlich, die Augen zu öffnen, sie auch offen zu halten, seine Stirn pochte dabei vor Schmerz. Das erste, was Kakuzu sah, war eine ungewöhnliche Vorrichtung, eine Art Trichter, die auf sein Gesicht gerichtet war. Er war in einer Folterkammer. "Ah, Kakuzu", unterbrach die Person, die mit den unheimlich lauten Schritten hereinkam. Zugegeben, Kakuzu hatte fast vergessen, dass überhaupt jemand den Raum betreten hatte. "Du bist endlich bei Bewusstsein, sehr schön, sehr schön." Die Stimme, die der Person gehörte, klang alt, erfahren und... irgendwie vertraut. Ja, er kannte diese Stimme. Sie gehörte Tonari, einem der drei Vorstände von Takigakure. Moment, Folter? In Takigakure? Er hatte nichts getan, was mit Folter bestraft werden würde, es sei denn-- "Kakuzu", sprach Tonari weiter, "es macht mich traurig, einen unserer besten Ninja jetzt hier unten auf dem Foltertisch liegen zu sehen." Er begann wieder, im Raum umherzulaufen, auf und ab, während er weiterhin seine Rede fortsetzte. "Nun, wir sind ein sehr tolerantes Dorf, musst du wissen, den ein oder anderen Fehler können wir verzeihen. Aber solch ein Fehler von so einem talentierten Ninja." Er blieb stehen, blickte Kakuzu an. "Kannst du mir, uns, das erklären?" Kakuzu wusste keine Antwort, wusste nicht einmal, worum es ging, Tonari erwartete allerdings auch keine Antwort auf seine Frage, sondern setzte seinen Vorwurf fort. "Einen Teamkameraden zu verlieren, einen weiteren im Stich zu lassen und dazu noch zum Scheitern der Mission Verantwortung zu tragen." Tonari stieß einen Seufzer aus. "Ich, wir, sind enttäuscht, Kakuzu. Das hätten wir von einem Ninja des Dorfes nicht erwartet." Immer mehr Fragen taten sich in Kakuzus Kopf auf, was hatte er verbrochen, dass es einer derartigen Bestrafung nötig war. "Aber nun zum eigentlich Grund deines Aufenthalts hier unten", fuhr der alte Herr fort. "Du sollst uns von den Fähigkeiten des Missionsziels berichten und natürlich davon, woran die Mission denn gescheitert ist und welche Konsequenzen unser Dorf treffen werden." Sie unterzogen ihn tatsächlich einer Strafe, weil ein gar unmögliches Attentat missglückt war? "Was deine Teammitglieder angeht, das Mädchen namens Shinya ist laut Berichten während des Attentatsversuchs gestorben." Sie war also wirklich tot. Tonari blieb abrupt stehen, drehte sich zu Kakuzu, sah ihm direkt in die Augen. "Und du solltest Tomoyo danken, nur durch ihn bist du überhaupt lebend zurückgekehrt. Du kannst froh sein, dass er dich mit allergrößten Mühen ins Dorf zurückgebracht hat, nachdem du ihn so hintergangen hast." Tomoyo hintergangen, ihn? "Und nun", sprach Tonari, kam näher zu Kakuzu, beugte sich über ihn, sah ihm eindringlich in die Augen, "erzähle mir von Hashirama Senju, dem ersten Hokage." Das Wasser tropfte wieder. Nachdem er von der schrecklichen Folter erlöst worden war, wurden seine Verletzungen endlich ärztlich behandelt, zahllose Knochenbrüche und offene Wunden bedeckten seinen Körper. Allerdings war er auch dann noch nicht befreit, er fristete weiterhin im Kerker sein Dasein, angekettet an den Hand- und Fußgelenken, hinter Gittern, ohne Nahrung und sonstige Versorgung. In dem Kerker war es dunkel, keine Beleuchtung weit und breit und nur das Jammern der anderen Verurteilten verriet ihm, dass er nicht alleine hier war. Sorgfältig tastete er seine Stirn ab, kein Loch, nichts. Nur tat ihm der Kopf immer noch furchtbar weh und Kakuzu war sich sicher, dass er bereits das zweite Mal auf der Schwelle des Todes stand. Tonari hatte ihn ausquetschen wollen, alles aus ihm herausbekommen, doch Kakuzu schwieg. Er wollte zuerst die Antworten auf seine eigenen Fragen, bevor er die der anderen beantwortete. Tomoyo hatte alles gesehen, wieso fragten sie nicht ihn, wieso sollte Kakuzu ihn hintergangen haben? Oder war es gar der Fall, dass Tomoyo ihn hintergangen hatte? Doch warum sollte er das tun, er hatte keinen Grund dazu, schoss es Kakuzu durch den Kopf, er wollte nicht wahrhaben, dass sein bester Freund ihn täuschte, ihn verriet. Shinya war tot, Tomoyo ging es offensichtlich gut, Kakuzu saß im Gefängnis für etwas, dass er nicht verbrochen hatte. Doch wie er seine Unschuld beweisen sollte, wusste er nicht, er hatte auch noch nie von einem Menschen gehört, der je wieder aus dem Kerker herauskam. Wer hier unten landet, stirbt hier unten, so lautete das Gesetz von Takigakure. Kakuzu konnte immer noch keinen klaren Gedanken fassen, Fragen ohne Antworten kreisten in seinem Kopf. "Hey", sprach eine vertraute Stimme aus der Dunkelheit plötzlich. Jemand stand vor seiner Zelle, namentlich Tomoyo. Kakuzu antwortete nicht, starrte nur in die Dunkelheit, starrte dahin, wo er glaubte, dass ein Freund sich befinden würde. "Tut mir Leid wegen dem hier", sagte Tomoyo, wartete einen Moment auf eine Antwort und sprach dann weiter. "Ich weiß auch nicht, warum sie gerade dich hier unten einsperren. Ich wusste, wir hätten den Auftrag nicht annehmen sollen, es lieber den Elf überlassen. Ich kann auch verstehen, dass du mir jetzt böse bist." Böse war nicht das richtige Wort, vielmehr war Kakuzu enttäuscht, entsetzt, aber nicht böse. Er konnte Tomoyo nicht hassen, für das was passiert war, noch nicht jedenfalls. "Shinya ist übrigens gestorben, ihren Vater habe ich schon informiert. Er hat ziemlich gleichgültig reagiert, es war ihm völlig egal, unglaublich oder?" Tomoyo lachte, es war ein bitteres Lachen. "Deiner Familie habe ich auch schon Bescheid gesagt." Kakuzu horchte auf. "Ich werde mich um sie kümmern, so lange du hier unten bist, vor allem Kazu braucht seinen Onkel jetzt, nicht wahr?" sagte Tomoyo, versuchte dabei die Stimmung zu lockern. Keine Antwort. "Nun, ich gehe dann mal wieder, die Wachen holen mich sonst noch", beendete Tomoyo das einseitige Gespräch, stand auf, seine Beine trugen ihn weg von Kakuzus Zelle. "Ich hol dich da raus, Kakuzu", murmelte Tomoyo, unsicher, ob Kakuzu ihn noch hören konnte. "Danke." Einige Zeit verging, Kakuzu war sich nicht sicher, ob er erst einige Stunden oder sogar schon mehrere Tage hier verbrachte. Nach einer schier unendlichen Weile bekam Kakuzu wieder, wenn auch ungebetenen, Besuch, schwere Schritte hallten in dem finsteren Kerkergang wider und kamen immer näher, zusammen mit dem Licht einer Laterne. Der Besucher stand schon bald vor der Zelle Kakuzus, leuchtete hinein, leuchtete die krumme Gestalt an, die sich darin befand, stieß einen tiefen Seufzer aus und sprach schließlich langsam, bedacht. "Eine Schande, ein Jammer, was sie aus dir gemacht haben. Einer unserer besten Ninja, hier unten, kaum zu glauben. Was wird nur der Lord dazu sagen?" Der Mann, ein alter Herr, Mitte Siebzig, der vor ihm stand, war Famizu, ebenfalls einer der drei Vorstände von Takigakure. Ein elender Verehrer des Daimyou Lord Eiji, der Herrscher müsste ihn nur ansehen und Famizu würde ihm die Füße küssen. Kakuzu konnte es allerdings egal sein, was Lord Eiji dazu sagen würde, ist er doch ohnehin nie im Dorf zu Gast, kümmert sich nur um seine eigenen Angelegenheiten. Famizu konnte nicht still halten, während er sprach, lief vor der Zelle auf und ab und warf ab und an mal einen verachtenden Blick zu Kakuzu und den anderen Gefangenen, deren Jammern nicht mehr zu hören war, seit dem der Vorstand den Kerker betreten hatte. "Nun, da du dem Schwachkopf Tonari ja leider nichts zu sagen hattest, habe ich mir gedacht, dass du vielleicht eher Lust hast, mit mir zu reden." Er sah Kakuzu an. "Nicht wahr?" Kakuzu wich seinem Blick aus, sah zu Boden und antwortete nicht, was Famizu einen weiteren enttäuschten Seufzer ausstoßen ließ. "Schade, schade", sagte Famizu und schwenkte die Laterne näher an die Gitterstäbe, um Kakuzu besser sehen zu können. Kakuzu sah auch weiterhin nicht auf, geblendet vom Licht. "Dein Sohn scheint über deine jetzige Situation nicht gerade erfreut zu sein." Sein Sohn? Kazu? "Lasst die Finger von meiner Familie", knirschte Kakuzu mit Mühen, versuchte bedrohlich zu wirken, scheiterte jedoch daran, seine Kehle immer noch trocken vor Durst, sein ganzer Körper immer noch schwach. "Oh, du kannst also doch reden", spottete Famizu, sichtlich amüsiert. "Nun gut, würdest du mir jetzt etwas über Hashirama Senju erzählen, über seine Fähigkeiten, seine Angriffe?" Kakuzu räusperte sich, bedeutend, dass er Wasser benötigte, etwas, um seine Stimme wiederherzustellen. Famizu verstand, deutete einer der Wachen mit einem Kopfnicken, ein Glas Wasser zu bringen, was wenige Minuten, vielleicht auch nur Sekunden, später geschah und Kakuzu nun bereit war, zu sprechen. "Der Hokage hat die Fähigkeit, Holz entstehen zu lassen", sagte Kakuzu knapp. Als ob das etwas gewesen wäre, was die drei Vorstände nicht schon wussten. "Ja, ja, das Mokuton ist uns bereits bekannt. Ein Kekkei Genkai, dessen Fähigkeit es ist, mit der Verbindung von Wasser und Erde Holz entstehen zu lassen", sagte Famizu, wohl wissend, um welche Technik es sich dabei handelte. "Ihr wusstet von der Technik?" fragte Kakuzu, mehr entsetzt als neugierig, wenn die Vorstände von der Technik wussten, wieso hatte Kakuzu und sein Team vor dem Antritt der Mission dann keinen blassen Schimmer von den Fähigkeiten des Hokage, wieso hatte man ihm so etwas wichtiges nicht mitgeteilt? "Nun, in gewisser weise schon“, lenkte Famizu ab. "Sonst noch etwas? Erzählst du mir vielleicht von dem Tod von dem Mädchen, Shinya oder wie ihr Name auch immer lautete?" "Warum fragt Ihr nicht Tomoyo, er war dabei", wich Kakuzu aus, sah weiterhin zu Boden, obwohl er sich mittlerweile an das Licht der Laterne gewöhnt hatte. "Dem armen Tomoyo sind keine weiteren solcher Belastungen zuzumuten, hat er doch schon so viel durchgemacht. Außerdem berichtete er, erst zum Schlachtfeld gekommen zu sein, als bereits alles zu spät war." Famizu lief wieder vor Kakuzus Zelle auf und ab. "Und weißt du, wer daran Schuld hat? Du, Kakuzu. Tomoyo hat berichtet, du wärst im Alleingang losgezogen." Aber... "Aber das stimmt nicht", platzte Kakuzu raus, ohne zu zögern. "Tomoyo sollte den Hokage zu uns her locken, er war dabei, als wir gekämpft haben." "Ja, ja", winkte Famizu ab, sichtlich desinteressiert. "Erzähle mir lieber von dem Mädchen, als mich hier mit Kleinigkeiten zu langweilen." Der Vorstand verbarg etwas, so viel stand für Kakuzu in diesem Moment fest. "Shinya ist bei dem Attentatsversuch gestorben. Der Hokage hat sie mit seinem Kekkei Genkai umgebracht." Kakuzu sah nun auf, zum ersten Mal blickte er Famizu in die Augen. "Das ist alles, was ich weiß." "So, so, das ist alles, was du weißt", sagte Famizu, wirkte gelassen, fast schon zu gelassen für ein Gespräch von der Art. "Weißt du, was mit ihrem Körper passiert ist?" "Nein, ich habe kurz darauf das Bewusstsein verloren", erinnerte sich Kakuzu, als ihm die Bilder von dem Angriff wieder in den Kopf kamen. Shinyas verdrehter Körper, den Kopf um einhundertachtzig Grad gedreht, mit der Haltung hatte sie nicht mehr am Leben sein können. "Tomoyo hat ihren Körper verbrannt, bis nichts mehr davon übrig war." Famizu lachte spöttisch. "Er konnte ja immerhin nicht zwei Personen transportieren." Warum war Famizu dann so versessen darauf, von Shinyas Tod zu erfahren? Um zu prüfen, ob sich Tomoyos und Kakuzus Berichte gleichen? "Nun gut", räusperte sich Famizu, es hatte den Anschein, als wäre er bereit, den Kerker wieder zu verlassen. "Dann bedanke ich mich herzlichst, Kakuzu. Anscheinend müssen wir andere Methoden herziehen, damit du dich wieder an den Vorfall erinnerst." Mit diesen Worten verschwand Famizu, mit ihm das Licht der Laterne und die Dunkelheit zog wieder in den Kerker. Kakuzu war jedoch immer noch verwirrt, er hatte alles erzählt, Tomoyo war derjenige, der nicht angegriffen wurde... Und da durchschoss es Kakuzu wie ein Blitz, die Bilder, die er kurz vor seiner Ohnmacht gesehen hatte, flogen ihm wieder ins Gedächtnis. Das Lächeln Tomoyos, als er im Schutz des Hokage stand, das niederträchtige Lächeln, das er Kakuzu kurz bevor dieser seine Augen schloss zuwarf. Tomoyo hatte ihn also wirklich hintergangen, hatte ihn verraten. Die Zeit verging ohne jeglichen Besuch, weder von Tomoyo noch von den Vorständen, und so fristete Kakuzu sein Dasein in der Zelle. Vermutlich, weil Besuche nicht erlaubt waren, nur unter besonderen Umständen, heißt es. Unterhaltungen mit den anderen Verhafteten waren ebenfalls untersagt, konnte man ohnehin nicht sehen, wie viele Gefangene sich im Kerker befanden, war das Gefängnis immer in Dunkelheit gehüllt. Wieder und wieder hatte man Kakuzu zu Verhören gebeten, ihn gefoltert, Folter, die tiefe Wunden in sein Fleisch riss, dort Narben hinterließ. Doch Kakuzu blieb still. Sein Stolz verbat es ihm, etwas anderes anzunehmen, etwas anderes zu glauben, als das, das er mit seinen eigenen Augen gesehen hatte. Nun, nach einer Weile traf wieder ein solch besonderer Umstand ein, der Besuche erlaubte, Kakuzu wurde von zwei Wachninja entkettet, ihm wurden die Augen verbunden und er wurde aus der Zelle durch den langen Kerkergang in einen hell erleuchteten Raum gebracht. Als er wieder des Sehens mächtig war, strahlte ihm ein prunkvoll aufgemachter Raum entgegen, mit einem kleinen Tischchen in der Mitte. Auf dem Tisch befanden sich zwei Tassen Tee. Am gegenüberliegenden Fenster stand ein alter Mann, ebenso prunkvoll gekleidet. Dieser Mann war Tsukumi, der älteste der drei Vorstände, ein strenger alter Mann, dem Fehler und Misserfolge mehr als nur zuwider sind. "Der Gefangene ist hier, Lord Tsukumi", sprach einer der Wachen, behielt Kakuzu aber weiterhin gut im Auge. Tsukumi regte sich jedoch kein Stück, verharrte weiterhin am Fenster, dachte nicht einmal daran, sich umzudrehen. "Nun?" sprach Tsukumi mit rauer Stimme, der das Alter nur zu gut anzuhören war. Er wartete auf eine Antwort, Kakuzu indes wusste jedoch nicht, was er entgegnen sollte, erst sperrte das Dorf ihn tage-, vielleicht sogar wochenlang in eine dunkle Gruft, folterte ihn schier grundlos für etwas, das er nicht getan hatte, unterrichtete ihn nicht um den Zustand seiner Familie und nun erwarteten die Vorstände, dass er vielleicht reden würde, wenn sie ein wenig Tee vor seine Nase stellten? Tsukumi ließ sich all dem jedoch nichts anmerken, starrte immer noch aus dem Fenster, wartete behutsam eine mögliche Antwort ab. Die beiden Wachen, die Kakuzu in den Raum begleitet hatten, ließen ihre Blicke nicht von dem Gefangenen, bereit anzugreifen, bereit Kakuzu auszuschalten, falls die Situation es erfordere. Etliche Minuten vergingen, still, schweigend. "Ist es denn so schwer, zu sprechen, mein Junge?" seufzte Tsukumi, klang dabei jedoch so gleichgültig wie zuvor auch, den Blick zum Fenster gedreht. "Ich...", begann Kakuzu, nach den richtigen Worten suchend. "Ich weigere mich, über etwas auszusagen, dass ich nicht begangen habe. Ihr kennt meine Version der Geschichte bereits aus dem Gespräch mit Lord Famizu, daran wird sich nichts ändern." "Ach ja? Nun, ich würde es bevorzugen, den Vorfall aus erster Hand berichtet zu bekommen", sagte Tsukumi, drehte sich nun endlich um und Kakuzu blickte in das vom Alter mitgenommene Gesicht. "Los, erzähle es mir." Kakuzu schilderte das Attentat, den Tod Shinyas, die Fähigkeiten von Hashirama Senju so, wie er es in allen anderen Verhören erzählt hatte, wie er es selbst erlebt hatte. Tsukumi hörte zu, aufmerksam, jedoch auch den Anschein von Desinteresse weckend. "Hm", sagte Tsukumi, als Kakuzu seine Erzählung abgeschlossen hatte. "Nun, mein Junge, die Geschichte klingt sehr abenteuerlich, stimmt jedoch nicht mit meinen Aufzeichnungen über ein. Da der Ninja, der mit dir in einem Team war - Tomoyo war dessen Name, soweit mich mein Gedächtnis nicht trügt - den ganzen Kampf über bei vollem Bewusstsein war, halten wir seinen Bericht für weitaus glaubwürdiger." Kakuzu reagierte nicht auf die Antwort, zu oft hatte er sie in der vergangenen Zeit schon gehört. Tsukumi deutete den Wachen, dass sie Kakuzu wieder in den Kerker bringen sollten, genug hatte er gehört. Bevor Kakuzu jedoch den Raum verließ, drehte er sich noch einmal um, richtete noch einmal das Wort an Tsukumi. "Bitte beantwortet mir eine Frage: Wieso habt Ihr gewöhnliche Ninja wie uns auf diese Mission geschickt und nicht etwa die Elf, wenn Ihr doch von der Unmöglichkeit, diese Mission erfolgreich auszuführen, wusstet?" Tsukumi und Kakuzu sahen sich an, Kakuzu konnte dem alten Mann nicht ansehen, ob er nach einer Antwort suchte, oder ob er wartete, bis der Gefangene vor ihm die Suche nach einer Antwort aufgab. Bald bewegte sich Tsukumi wieder zum Fenster, stieß einen tiefen Seufzer aus. "Weißt du, mein Junge", begann er, "es herrscht Krieg. Krieg zwischen den Ländern, wer das größte Land und damit die größte militärische Stärke hat, gewinnt. Aber das ist nur ein kleiner Krieg im Vergleich, zu dem was sich anbahnen wird." "Was sich anbahnen wird?" fragte Kakuzu, verwirrt über die Worte des Vorstandes. Der Vorstand jedoch schwieg auf diese Frage hin. Die Wachen zerrten Kakuzu erneut aus dem Raum, doch dieses mal war es Tsukumi, der sie bei ihrer Tätigkeit aufhielt. "Wartet", befahl er, lächelnd, unheimlich lächelnd. "Kakuzu, wie dir sicher bekannt ist, wirst du alsbald nicht aus der Haft entlassen. Aber keine Sorge, deine Familie ist in diesem Dorf gut aufgehoben. Das reicht, bringt ihn weg." "Du Schwein!" entfuhr es Kakuzu, rasend vor Wut versuchte er sich aus dem Griff der Wachninja zu befreien, jedoch zu schwach, um dies zu schaffen. Nicht lange und einer der Wachen schlug ihn bewusstlos und das letzte, das Kakuzu sah, war das Grinsen des Vorstandes. Kakuzu wachte ein wenig später wieder in der Zelle auf, wieder angekettet, wieder in völliger Dunkelheit. Lange kamen keine Verhöre mehr, vielleicht ließen sie ihn hier unten verrotten, vielleicht hatte Kakuzu auch nur sein Zeitgefühl verloren. Doch dann hörte er plötzlich Schritte, Schreie, Ninja stürmten in den Kerker, alarmierten die dortigen Wachen. "Konoha! Ninja aus Konoha fallen in das Dorf ein!" Es war Krieg. Kapitel 3 --------- KAPITEL 3 "Deine Familie ist tot, Kakuzu." "Krieg, es herrscht Krieg!", waren die Worte der Ninja, die Wachen stürmten aus dem Kerker, ließen die Gefangenen völlig allein. Von überall her Drang Lärm in die dunklen Kammern, verzweifelte Schreie, Kampfschreie, alles war zu hören. Die sonst stummen Gefangenen wurden ebenfalls laut, bettelten um die Freilassung, die sie nie bekommen werden. Das war seine Gelegenheit, er würde ausbrechen und im Kriegsgetümmel mit seiner Familie fliehen, dachte Kakuzu. Er wandte alle Kraft auf, die er in den letzten Wochen gesammelt hatte, versuchte sich von den maroden Ketten loszureißen, frei zu kommen. Seine Glieder schmerzten, doch nun hatte er ein Ziel vor Augen, dass er erreichen konnte, erreichen wollte. Kakuzu zog, riss, versuchte alles, um den Fesseln, die ihn an diesem Ort hier festhielten, zu entkommen. Da erschütterte eine Explosion das Gebäude über dem Kerker, die Wände bebten, Kakuzu wurde von der Erschütterung mitgerissen, fortgerissen und mit ihm entrissen die Ketten aus den Steinwänden. Verwundert starrte Kakuzu auf seine Handgelenke, die Ringe der Fesseln befanden sich noch daran, jedoch konnte er sich nun frei bewegen. Er tat ein paar Schritte in seiner Zelle, wackelig auf den Beinen. Er bewegte sich auf den Ausgang des Kerkers hinzu, ging den langen Gang entlang, der üblicherweise von mehreren Wachninja bewacht wurde, an diesem Tag allerdings leer war. Hier und da hingen Fackeln an den Wänden, warfen gerade so viel Licht in den Gang, dass Kakuzu sehen konnte, wo er hintrat. Er lief an vielen Abzweigungen und Türen vorbei, wusste er nicht, welche er nehmen sollte, da man ihn stets mit verbunden Augen durch die Gänge geführt hatte. Kakuzu entschied sich, seinem Gehör zu folgen und den Kampfschreien nach zu gehen, hoffte, dass diese ihn aus diesem Labyrinth im Untergrund führen würden. Er stellte fest, dass der Verlass auf sein Gehör die richtige Entscheidung war, schon bald kam Kakuzu an eine Treppe, die nach oben, die ins Licht führte. Behutsam stieg er diese hinauf, vorsichtig und prüfend, ob nicht Ninja von Takigakure den Kerkereingang bewachten. Soweit er wusste, gab es keine andere Möglichkeit, den Kerker weder zu betreten noch zu verlassen, nur diese eine Tür - die die Wachen beim Verlassen des Gefängnisses offen gelassen haben mussten - war der Weg in die Freiheit. Die Hand vor Augen, da er sich noch nicht an die plötzliche Lichtquelle gewöhnt hatte, spähte er nach draußen. Vor ihm Tat sich ein großer Raum auf, übersät mit Ninja. Ninja und rotes Blut bedeckten den Boden, von den feindlichen Ninja aus Konoha keine Spur. Verwundert trat Kakuzu in den Raum, erkannte, dass diese vielen Türen zu den verschiedenen Verhörzimmern führen mussten. Kakuzu verweilte jedoch nicht lange in dem Raum, bewegte sich schnellen Schrittes auf die aufgerissene Tür, bewegte sich ins Freie. Der Kerker befand sich am anderen Ende des Dorfes, weit weg von dem Tunnel, der zum Wasserfall führte und auch entfernt von der Dorfmitte, wo der Vorstand seinen Sitz hatte. Kakuzu sah sich um, überall Kämpfen Ninja aus Taki gegen Ninja aus Konoha, Häuser und Menschen wurden mit Katon-Jutsu verbrannt, das gesamte Dorf stand im Feuer des Krieges. "...aber diese Aktion wird ihre Konsequenzen haben." Kakuzu erinnerte sich an die Worte des Hokage von Konohagakure, erinnerte sich daran, was dieser zu ihm gesagt hatte. War das die Rache für das geplante Attentat? Zu gebannt von dem Anblick des Krieges, vergaß Kakuzu völlig, dass er seine Familie suchen musste, mit ihr fliehen musste. Doch zuvor hatte er noch etwas zu erledigen, beschloss er und steuerte auf den großen Baum in der Dorfmitte zu, blieb unbemerkt von den sich bekriegenden Fronten. Hinter dem Baum befand sich ein alter Brunnen, Kakuzu bewegte sich auf diesen zu, da er wusste, dass sich am Vorstandssitz wohl die meisten Ninja befanden, ihre Regierung beschützend. Ohne Umschweife gelang Kakuzu zu dem Brunnen, blieb bisher unentdeckt, und ließ sich in diesen hineinfallen. Zu seiner großen Überraschung befand sich am Grund dessen kein Tropfen Wasser, sondern ein ebenfalls schwach von Fackeln ausgeleuchteter Gang, der allerdings in nur eine Richtung führte. Misstrauisch ging Kakuzu diesen Gang entlang, hatte er ja keine andere Wahl, vermutete, dass dieser wohl als eine Art Fluchtweg für die Personen im Vorstandssitz dar stellte. Der Gang führte direkt gerade aus, keine Abzweigungen und Türen, nur ein großes Tor am Ende des Ganges. Das Tor hatte jedoch keinen Griff, womit man es öffnen konnte, sondern war durch ein Jutsu versiegelt worden. Warum sollte das Tor von außen versiegelt sein? Schon bald beschlich Kakuzu der Verdacht, dass es sich um keinen Fluchtweg handelte, sondern vielmehr um eine geheime Kammer, die nur von bestimmten Leuten geöffnet werden konnte. Allerdings war das Siegel heute schwach, kaum mehr intakt, so dass es nicht weniger als einen konzentrierten Schlag benötigte, um das Tor in sich zusammen fallen zu lassen. Und Kakuzu lag mit seiner zweiten Annahme richtig, eine Kammer tat sich vor ihm auf, zahlreiche Schriftrollen und Gegenstände, geordnet, aufgereiht, kamen in sein Sichtfeld, doch eine der Rollen stach im ganz besonders ins Auge. Die Schriftrolle unterschied sich nicht besonders von den anderen, doch von ihr ging eine seltsame, gar unheimliche Aura aus. Eine Aura, die den Betrachter schier in ihren Bann ziehen wollte, jemanden dazu bringen wollte, die Schriftrolle zu lesen. Wie von selbst bewegte sich Kakuzu auf die Schriftrolle zu, die sich am anderen Ende des Raumes in einem der Regale befand. Er rollte die Schriftrolle auf und schon nach den ersten Worten wurde ihm klar, dass es sich um eine Jutsu-Schriftrolle handelte, um ein Kinjutsu, ein verbotenes Jutsu war dort enthalten. Dieses Jutsu war das Jiongu. Kakuzu las die Schriftrolle, konnte nicht aufhören, ließ sich langsam in den Bann des Jutsus ziehen. Eine weitere Explosion ließ den Raum erschüttern, holte Kakuzu zurück in seine Welt, das Wissen des Jutsus in sich, warum die Technik verboten wurde, konnte er nicht mehr lesen, als jemand, der vom Dorf verraten wurde, konnte ihm das auch egal sein. Er suchte die Kammer anschließend nach einem weiteren Eingang ab, einer, der ihn in das innere des Vorstandsgebäudes führen würde. Schon bald wurde er fündig, hinter einem der Regale befand sich eine Tür, weder verschlossen noch versiegelt, Kakuzu öffnete sie und befand sich in einem prunkvoll ausgestatteten Gang. Doch ehe er die Umgebung vollständig erfassen konnte, stürmten zwei Ninja auf ihn zu, die dort unten Wache gestanden hatten und ihn als Gefangenen erkannten. Doch nun konnte ihn nichts mehr an seinem Entschluss hindern, mit zwei gezielten Schlägen überwältigte er die beiden Ninja, Jutsu setzte er keine ein, da er damit noch mehr Aufmerksamkeit erregen würde. Zahllose Treppenaufgänge stieg er hinauf, die dort postierten Ninja einen nach dem anderen ausschalteten und sich ihrer Ausrüstung beraubend, dauerte es nicht lange, bis er oben angekommen war. Oben, im letzten Stockwerk, wo die drei Vorstände regierten und sich aufhielten. Hier oben waren sie auch vor feindlichen Angriffen geschützt, da es aufgrund der großen Anzahl an Wachen bisher kein Ninja nach oben geschafft hatte. Kein Ninja, außer Kakuzu. Er befand sich im obersten Stockwerk, die drei Vorstände nicht unweit von ihm entfernt. Kakuzu schritt mit erhobenem Haupt auf die große Tür zu, wusste, dass Tonari, Famizu und Tsukumi dort drin befanden, spürte es. Ninja aus Takigakure kamen ihm keine mehr entgegen, hatte er sie sich aller Wachen entledigt, hatte sie erledigt. Er schritt auf die große Tür zu, öffnete sie gewaltsam, blickte in den Raum. Und blickte in die Augen dreier alter Männer. Von hier oben gab es keinen anderen Fluchtweg, als durch die Fenster oder durch die Eingangstür. Die Eingangstür wurde von Kakuzu blockiert, der Weg durch die Fenster würden direkt in eine Horde kämpfender Ninja führen. Es gab keinen Ausweg. "Du...", sagte Tonari und war somit der erste, der sprach, der ein Wort aus sich heraus bekam. "Kakuzu, mein Junge, dich hätten wir hier nicht erwartet", sagte Tsukumi, gelassen wie auch schon beim Verhör, während Tonari und Famizu sich nicht weiter rührten, starr vor Angst. Die drei Vorstände gehörten vor Zeiten selbst einmal zu den Elf, doch das Alter nagte unaufhörlich an ihnen, machte sie schwach und angreifbar. "L-lord Eiji wird dir das niemals verzeihen!", rief Famizu plötzlich, aufgebracht. Kakuzu jedoch schloss nur die Eingangstür hinter sich, bewegte sich jedoch keinen Schritt vorwärts. Auch ging von ihm noch kein Gedanke aus, die drei Vorstände hier und jetzt zu töten, noch nicht zumindest. Kakuzu hatte zu viele Fragen, die zuvor noch beantwortet werden mussten. "Warum", begann der Ninja, "warum habt ihr uns auf das Attentat auf den Hokage von Konohagakure angesetzt? Warum nicht einen von den Elf?" Die drei Vorstände antworteten nicht, mieden Kakuzus eindringlichen Blick. "Oder kann es sein, dass ihr zuerst jemanden brauchtet, der dessen Fähigkeiten herausfand, bevor ihr jemanden vom Elitetrupp die Mission auftragt? Das kann nicht nur sein, ich bin mir sicher, dass es so war." "Nun, mein Junge", sagte Tsukumi, "in gewisser Weise hast du recht--" "In gewisser Weise?! Wegen euch ist ein Mensch gestorben, jemand, der niemals im Kampf hätte sterben sollen!", unterbrach Kakuzu den ältesten der Vorstände lautstark, trat einen Schritt auf die drei Herren zu, was Tonari und Famizu automatisch zurückweichen ließ. Nur Tsukumi verharrte auf der Stelle. "Aber, aber, wir wollen doch nicht aufbrausend werden", zischte Tsukumi, sichtlich gestört von Kakuzus Anwesenheit. "Ich habe mein gutes Recht, eine Antwort auf meine Frage zu bekommen, Lord Tsukumi", sagte Kakuzu, beruhigte sich und Tsukumi seufzte, erhob anschließend seine Stimme erneut. "Kakuzu, mein Junge", begann er, "mit deiner Annahme, dass diese Mission nur zu, sagen wir, Testzwecken diente, liegst du richtig. Das Konoha allerdings unseren Aufenthaltsort herausfinden und in das Dorf einmarschieren würde, war kein Teil deiner Mission." Tsukumi drehte sich zum Fenster, überblickte das mittlerweile vom Krieg angeschlagene Dorf. "Dir ist bewusst, dass das dein Fehler war, nicht wahr?" "Und warum sperrt ihr mich dann tagelang in ein dunkles Verließ und foltert mich, wenn euch diese Tatsache ohnehin bekannt war?", fragte Kakuzu. "Oh, tagelang? Ich bin mir sicher, deine Haft dauerte ein wenig länger an", warf Tonari schnippisch ein, neben Furcht lag nun auch ein wenig Schadenfreude in seinem Blick. Kakuzu hielt inne, sicher, er wusste nicht, wie viel Zeit vergangen war, ihm kam es im Kerker wie eine Unendlichkeit vor, allerdings war er sich sicher, dass er nur ein paar Wochen, höchstens zwei Monate, darin verbracht hatte. "Wie... wie lange war ich im Kerker gefangen?", fragte Kakuzu zögernd. "Nun", kam Famizu Tonari mit der Beantwortung der Frage zuvor, ein hämisches Grinsen auf dem Gesicht, "etwas mehr als ein halbes Jahr. Deine Familie wurde über deinen Tod bereits informiert." Das reichte für Kakuzu, reichte ihm als Beantwortung seiner Frage, reichte ihm, um sich des Geschwätzes der drei alten Männer zu entledigen. Während er langsamen Schrittes auf die Vorstände zu trat, formte er Fingerzeichen, Zeichen, die er vor wenigen Augenblicken erst gelernt hatte. Er formte die Fingerzeichen, um das Jiongu, das verbotene Jutsu von Takigakure, dem Dorf, das versteckt hinter einem Wasserfall liegt, zu aktivieren. Es gab einen, eigentlich zwei, Gründe, warum es zu den Kinjutsu gehörte. Sobald der Anwender es einmal aktiviert hat, ließ es sich nie wieder lösen, es verschwand erst mit dem Tod des Benutzers. Der zweite Grund war, dass dem Anwender ewiges Leben geschenkt wurde, allerdings musste er dafür nach dem Leben anderer trachten, sie töten, sie ihrer... Herzen berauben. Der Nachteil dessen war, dass das Jutsu die eigene Lebenskraft immer weiter aussaugte, sobald der Ninja den Körper nicht mit neuen Herzen versorgte. Kakuzu waren die Konsequenzen nicht bewusst, so weit hatte er nicht in die Schriftrolle hineingelesen, allerdings fühlte er, dass an diesem Jutsu etwas nicht stimmte, dass es falsch war, es einzusetzen. Während er die Fingerzeichen formte, rissen kleine Fäden die Narben an seinem Körper auf, rissen auch in unverwundete Stellen tiefe Wunden und sprengten die Metallschienen, die sich noch immer an Kakuzus Gelenken befanden. Aus den neuen und alten Wunden floss Blut, zuerst in einem dunklen rot, jedoch immer mehr die Farbe der Fäden, Tentakeln, annehmend. Auch das innere seines Fleisches verfärbte sich, aus einem zarten rosa wurde ein sattes schwarz. Die Tentakel zogen tiefe Striemen durch Kakuzus Gesicht, durchtrennten die Haut zwischen Ober- und Unterkiefer, erreichten damit nur, dass der Teppich aus Blut um Kakuzu herum größer wurde. Und Kakuzu verlor allmählich seine menschliche Gestalt. Tonari und Famizu wichen weiter zurück, als sie Kakuzu sahen, der immer und immer mehr zu einem Monster wurde, wichen bis an das Fenster. Nur Tsukumi verharrte immer noch auf dem gleichen Fleck, zeigte keine Angst, keine Scheu, sich diesem Monster gegenüber zu stellen. "Verschwinde, Verräter", kam es von Tonari und Famizu im Unisono, sich beide gegen die Fensterscheiben drückend. Kakuzu war nur noch mit Mühe als solcher zu erkennen, zierten nun offene Wunden und Tentakel seinen gesamten Körper. Er baute sich vor Tsukumi auf, fuhr seine Tentakel aus und packte den Vorstand und schnitt ihm ein Loch in die Brust. Noch mehr von der roten Flüssigkeit benetzte den Teppich, benetzten Kakuzus Hände, als er das lebenserhaltende Organ aus dem Körper des alten Mannes entfernte. Die Tentakel nahmen das Herz sogleich an sich, nahmen es in sich auf, setzten es in Kakuzu ein. Schon bald konnte Kakuzu nicht nur sein eigenes, sondern auch das Herz Tsukumis in sich schlagen spüren. Es war ein schwaches Schlagen, ein alterndes Herz, das er da in sich aufgenommen hatte. Tonari und Famizu, die dieses schreckliche Schauspiel mit ansehen mussten, verloren die Fassung, fingen an, zu schreien, als Kakuzu den leblosen Körper Tsukumis unsanft zu Boden warf, über ihn hinweg stieg und sich den verbleibenden Vorständen näherte. Famizu war das zweite Ziel Kakuzus, wieder schossen die Tentakel auf das Zielobjekt zu, durchbohrten seine Brust, entfernten die Haut und gaben somit das Herz frei, welches Kakuzu mit seinen blutverschmierten Händen ergriff und in sich aufnehmen wollte. Doch schon wenige Momente später hörte das Herz in seiner Hand auf zu schlagen, vielleicht aus Angst, und verlor jegliche Lebenskraft. Kakuzu ließ von Famizu ab, wandte sich Tonari zu, der starr vor Schreck die Augen nicht von dem Monstrum ablassen konnte, dass ihm gegenüberstand. Ohne nachzudenken durchbrach er das Glasfenster, stürzte sich hinaus, so ein Tod war ihm weitaus lieber, als von Kakuzu auf solch eine bestialische Weise getötet zu werden. Kakuzu sah dem fallenden Tonari hinterher, machte keine Anstalten, ihn aufzuhalten, sah zu wie der alte Mann auf der harten Erde aufkam, wie ihm der Schädel beim Aufprall zerplatze und sein Blut einen runden Teppich um ihn herum bildete. Wäre er in den Fluss gefallen, wäre das vielleicht seine Rettung gewesen. Wenige Augenblicke später waren Aufschreie von den Ninja aus Takigakure zu hören, "Lord Tonari ist tot" drang unzählige Male Kakuzus Ohren, der allmählich wieder seine menschliche Gestalt annahm. Die offenen Wunden wurden mit unzähligen Fäden geschlossen, Narben überdeckten binnen Sekunden seinen gesamten Körper. Kakuzu sah an sich herab, das leblose Herz von Famizu immer noch in den Händen haltend, das Herz Tsukumis nun in seinem Körper schlagend. Schon bald hörte er Schritte, Ninja, die die Treppen hinauf stürmten, doch als sie die Tür öffneten, den Raum betraten, fanden sie nichts weiter vor, als zwei herzlose alte Herren und einen toten Fleischklumpen, der behutsam auf das kleine Tischchen abgelegt wurde. Kakuzu versuchte weiterhin, unentdeckt zu bleiben, schlich durch das Kriegsgetümmel, nichts anderes das kleine Haus etwas am Rande des Dorfes in Gedanken. Unterwegs begegnete er Kinder, die ihre Eltern bereits verloren hatten, Verletzte, Tote. Der Krieg tobte erst seit ein paar Stunden, doch war Konoha mit so einer gewaltigen Macht in das Dorf gedrungen, dass es nur diese wenigen Stunden gebraucht hat, um aus Takigakure die Hölle auf Erden zu machen. Anführer des Kriegsheers aus Konohagakure schien ein junger Mann mit weißen Haaren zu sein, der mit Suiton-Jutsu Teile des Dorfes überschwemmte, zahlreiche Bewohner ertränkte. Doch Kakuzu hatte Hoffnung, das Haus seiner Familie befand sich am Rande des Dorfes, dort, wo der Krieg noch nicht vorgedrungen war. Als er durch die Häuserreihen schlich, traf er auf viele bekannte Gesichter, entweder schwer verletzt oder bereits tot, doch kümmerten diese ihn wenig, er musste zu Chizuru und Kazu. Auch Hiroki, mit dem er sich Abends immer zum Spielen traf, war unter diesen Gesichtern. "Die Elf sind aus dem Dorf geflohen, jetzt sind wir verloren...", hörte Kakuzu einen der Dorfbewohner tuscheln. "Vielleicht sollten wir auch fliehen." "Bist du noch bei Trost? Konoha hat den Wasserfall mit Sicherheit blockiert, wir sterben, wenn wir da durch wollen", sagte ein anderer. Doch Kakuzu ignorierte die Gespräche, die Unterhaltungen der Dorfbewohner weitestgehend. Er konnte sich wieder normal bewegen, als er aus dem Stadtkern gedrungen war, zu Abgelenkt waren die Bewohner, die sich dort aufhielten, um ihn als Gefangenen zu erkennen. Bald würde er da sein, bald würde er sein Haus erreicht haben, dachte Kakuzu. Er überquerte die letzte Brücke, ging um die letzte Ecke und erblickte den Platz, an dem sein Haus stand. Und erblickte eine niedergebrannte Fläche, Schutt und Asche befanden sich dort, wo sein Wohnhaus sein sollte. "Was..." Geschockt blickte Kakuzu auf die Stelle, sah sich um, verwirrt, von seiner Frau und seinem Sohn keine Spur. "Sie sind tot", sagte eine Person hinter ihm plötzlich. Tomoyo. Kakuzu drehte sich um, blickte in das Gesicht Tomoyos. "Was?", fragte Kakuzu, realisierte die Worte, die aus Tomoyos Mund kamen, kaum. "Deine Familie ist tot, Kakuzu." Unterbrechung II ---------------- UNTERBRECHUNG II Deidara errötete, schwieg verlegen. Es war ja nicht seine Schuld, dass Sasori gegen ein kleines Mädchen und eine alte Schachtel verloren hatte. "Autsch!", jammerte Deidara, als Kakuzu unsanft den mit dem künstlichen Gelenk versehenen Arm wieder an seine linke Körperhälfte anbrachte, die Fäden einen nach dem anderen die Haut und Nerven verbanden und den Arm mit neuem Leben erfüllen sollten. Deidara hatte bei seiner vorhergegangen Mission beide Arme verloren, dazu war auch noch ein nicht Unwesentlicher Teil, nämlich die Ellenbogen, komplett zerstört worden und mussten durch künstliche Gelenke ersetzt werden. Er war daher zu Kakuzu gekommen und hatte ihn gebeten, ihm die Arme wieder anzunähen, da er die wundersame Fähigkeit hatte, auch tote Körperteile wieder lebendig zu machen. Natürlich nicht umsonst, versteht sich, und natürlich fielen für jeden der Arme separate Kosten an. "Zappel' nicht so viel herum, sonst fällt der Arm gleich wieder ab", riet Kakuzu schließlich. "Eigentlich sollten wir deine Gliedmaßen auf dem Schwarzmarkt verkaufen, würde sicher gutes Geld bringen.“ "Ja, ja", pfiff Deidara genervt, das Gesicht bei jedem Mal, bei dem der schwarze Faden einen weiteren Stich machte, vor Schmerz verzerrend. "Wie soll ich ohne Arme denn bitte zurecht kommen?" "Ach, noch nutzloser kannst du gar nicht mehr werden, ob mit oder ohne Arme", mischte sich Hidan ein, der sich die Zeit damit vertrieb, Deidara bei jedem Winseln auszulachen und zu verspotten. Noch ein, zwei Stiche und Deidaras linker Arm ließ sich wieder bewegen, als wäre nichts gewesen, durch den künstlichen Ellenbogen fühlte sich zwar alles etwas seltsam an, jedoch funktionierte es. Natürlich hatte Deidara auch nichts anderes erwartet. "Echt erstaunliche Fähigkeit, die du da hast, Kakuzu", sagte Deidara erstaunt, als er unglaubwürdig an seinem Arm herunter blickte und versuchte, sich bei Kakuzu einzuschmeicheln und so vielleicht die Kosten ein klein wenig zu mindern. "Tja, da macht der kleine Deidara Augen, was?", spottete Hidan und Unterbrach das Vorhaben des Patienten. Deidara zuckte zusammen, als Kakuzu unerwartet den rechten Arm ansetzte und mit dem wieder annähen dessen begann. "Hey, warn' mich gefälligst vor!" Deidara jammerte. "Willst du deinen Arm wieder benutzen können? Also halt die Klappe", kam es von Kakuzu, der sichtlich genervt war von dem Gejammere seines Patienten und den überflüssigen Kommentaren seines Partners. "Siehst du, sogar Kakuzu sagt, dass du mit Heulen aufhören sollst.“ Hidan witzelte jedoch unberührt weiter, woraufhin er sich nur einen entsprechenden Blick von Deidara einfing. "Du hast jetzt auch Sendepause, Hidan, sonst bist du der nächste, dem ich Körperteile annähen werde", warf Kakuzu ein, ließ jedoch nicht von Deidaras rechtem Arm ab. "Oho, wollen wir wetten?" Hidan forderte Kakuzu heraus, so wie er es des öfteren machte. Die Spannung zwischen den beiden Partnern wurde jedoch von einem erneuten Schmerzensschrei Deidaras unterbrochen, woraufhin Hidan laut lachte, Kakuzu nur einen Seufzer ausstieß. "Ach ja, nicht dass es mich interessieren würde, aber weißt du schon, wer dein neuer Partner wird, nachdem der Puppentyp ins Gras gebissen hat?", erkundigte sich Hidan, nachdem ihn die Neugier doch überkommen hatte. Kakuzu schien ebenfalls interessiert und wartete auf eine Antwort von Seiten Deidaras. "Sicher bin ich mir nicht, aber sieht so aus, als würde es Tobi werden", antwortete Deidara zögernd. "Der Depp mit der Maske?", lachte Hidan. "Geschieht dir recht, der passt zu dir." "Tobi wäre in der Tat eine interessante Wahl", bemerkte Kakuzu mit einem kaum zu überhörenden Unterton. Deidara errötete, schwieg verlegen. Es war ja nicht seine Schuld, dass Sasori gegen ein kleines Mädchen und eine alte Schachtel verloren hatte. Obwohl, ein bisschen Schuld hatte er vielleicht daran, wenn er sich es recht überlegte. Nach nicht wenigen Stichen war auch Deidaras rechter Arm wieder an seinem Körper, ließ sich ebenso leicht bewegen, wie sein linker Arm, und barg auch die selben stechenden Schmerzen wie dieser. "Übrigens Deidara, die Zeit, die wir hier vertrödelt haben, fallen als Extrakosten an." Verdammter Kakuzu. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)