17:59, it's Guinness Time von Memphis ================================================================================ Kapitel 7: »Wir sind fertig!« ----------------------------- Vorwort: Man beachte es gibt jetzt ein Cover! Ist auch unten als Illustration zu sehen. hihi. Für alle, die nicht so genau wissen, wie eine Heilige Birma aussieht, so kann man sich die vorstellen. Mein Vorbild war zwar meine Ragdoll Abby, sind aber beides Point-Rassen. Und nein, falls sich das jemand fragt, Abby ist von ihrer Art nicht wie Ophelia. XD Meine Abby ist ein schnurrendes Bündel an Gemütlichkeit - naja, zumindest bei mir. Kapitel 7: »Wir sind fertig!« Ophelia hat die Ohren angelegt und knurrt missgelaunt, während Julius sie davon überzeugen will, dass es auf ihrem Kratzbaum wesentlich bequemer ist, als auf dem Sofa. Wir wollen ›Männer die auf Ziegen starren‹ schauen, aber mit einer zickigen Ophelia wird das eher eine Geduldsprobe, da sie ihr Revier verteidigt, als würde es um ihr Leben gehen. Ich hege die Vermutung, dass sie mir einfach nur das Leben schwer machen will. Aber es ist fast rührend wie Julius an Ophelias Kratzbaum kratzt und so tut, als würde er ihn total toll finden. Funktioniert nur nicht wirklich. »Ich habe mal im Internet ein bisschen recherchiert. Also wegen Ophelia.« »Ja?« Ich starre auf mein knurrendes Fellbündel herab. Gibt es wirklich eine Lösung für sie? »Ich sag es ungern, aber es kann sein, dass sie so aggressiv ist, weil sie in der Wohnung unglücklich ist. Also das wäre nicht selten ...« Er presst seine Lippen aufeinander. »Ehrlich gesagt, habe ich auch schon daran gedacht. Das oder eine zweite Katze, weil ich doch tagsüber kaum da bin.« »Hm, willst du denn eine zweite Katze?«, fragt er skeptisch. Ich schüttle den Kopf. »Ich wollte eigentlich gar keine Katze. Ich wusste, dass das keine gute Idee ist.« Im Grunde bereue ich es, Thomas zu einer Katze zu gestimmt zu haben. Thomas hatte aber viel Zeit, aber die Katze war ihm trotzdem zu launisch. Wir hätten sie uns nicht anschaffen sollen. »Weißt du, Conny ist ja vor kurzem mit Georg in ihr Haus gezogen und naja … Sie überlegen sich schon länger, ob sie sich ein Haustier anschaffen.« »Und du hast an Ophelia gedacht?« Sie hat die Ohren angelegt und lässt Julius nicht aus den Augen, als lauert sie nur auf eine falsche Bewegung. Wirklich glücklich wirkt sie tatsächlich nicht. Ich habe auch schon davon gehört, dass es Katzen gibt, die in Wohnungen glücklich sein können, es aber viele einfach nicht sind. »Also ich kann verstehen, wenn du deine Katze nicht hergeben willst. Ich mein nur …« Er lässt den Kratzbaum endlich in Ruhe und kommt zu mir. Dabei folgt sie ihm mit ihren Blick und muss sich schließlich umdrehen, um ihn nicht aus den Augen zu verlieren. Es sieht ganz süß aus, auch wenn sie dabei aggressiv knurrt. »Ich müsste mit Thomas reden. Eigentlich ist es unsere Katze.« »Klar, kein Ding. Es ist nur ein Vorschlag.« »Will deine Schwester nicht lieber etwas … zutraulicheres?« »Sie hat ein Händchen für Katzen! Meine Eltern hatten immer welche aus dem Tierheim, die scheuen, schwierigen. Ich mein, wir haben ein großes Haus mit Garten. Da ging das. Aber Conny mochten die Katzen immer!« »Ich werd es mir überlegen.« Ich lächle ihn an, dann geht wieder mein Blick zu meiner Katze. Das sich Julius soviel Gedanken um sie macht, überrascht mich eigentlich nicht. Er ist häufig hier, passt auf Ophelia auf, wenn ich für die Firma unterwegs bin, und nimmt sich für sie mehr Zeit, als es Thomas und ich je getan haben. Er hat ja schon gesagt, dass er Katzen mag. Der Gedanke Ophelia wegzugeben, stört mich auch weniger, als ich zunächst angenommen habe. Ich sollte definitiv bei Thomas anrufen und mit ihm darüber reden. Ich hoffe, seine Handynummer ist noch aktuell. Seit er seine letzten Sachen hier geholt hat, sind über acht Monate vergangen. Wie die Zeit verfliegt. »Jetzt müssen wir nur schauen, wie wir sie vom Sofa runter kriegen. Sonst können wir das mit dem Film heute vergessen.« »Komm, Ophelia verschwinde.« Ich unterstreiche meine Aufforderung mit einem Handwedeln und sie hüpft fauchend vom Sofa. Sie befolgt ungern, was ich sage, beugt sich aber meistens. Ich hätte das schon früher machen können, aber ich habe das Gefühl, dass Julius seinen Spaß daran hat, die Zuneigung von Ophelia zu gewinnen. »So einfach ist das?«, fragt er überrascht und beobachtet wie sich die Katze, in die Küche trollt. »Naja, ich wollte dir nicht den Spaß verderben.« Ich gehe zum DVD-Player und lege den Film ein, während es sich Julius mit einem Bier und Nachos bequem macht. Ich bin erst heute Morgen von einem vierwöchigen Aufenthalt in Frankfurt zurück gekommen, wo ich einem Team unserer Firma unter die Arme gegriffen habe, weil dort Not am Mann war. Ich setzte mich zu Julius auf die Couch. Und erst als ich ein Schluck von dem Bier genommen habe und der Vorspann des Films läuft, fällt mir auf, wie sehr mir das gefehlt hat. In der eigenen Wohnungen entspannen, mit jemand, den man gut leiden kann. Ich war in Frankfurt zwar ab und an mit Arbeitskollegen weg, aber oft saß ich auch nur dumm in meinem Hotelzimmer herum und war froh, dass ich tagsüber viel zu tun hatte, um mich nicht all sehr zu langweilen. »Ich hab dich echt vermisst«, kommt es plötzlich von Julius mit einem breiten Grinsen in meine Richtung. Das Bier macht ein zischendes Geräusch, als er es öffnet und er legt seine Füße auf den Couchtisch. Als wäre ich nicht der einzige, der endlich heimgekommen ist. Ich sage nichts dazu, da gerade der Film anfängt, aber ich freue mich irgendwie darüber. Es ist anders, als es mit Thomas damals war. Keine Vorwürfe, dass ich solange weg war, sondern einfach nur die Zeit genießen, die man wieder zusammen verbringt. Freundschaft funktioniert einfach besser als Liebe. Bis zu einem gewissen Punkt. Julius hat den Arm um mich gelegt, nebenbei und dabei so auffällig, dass ich mich an einen Film erinnert fühle. Kurz dulde ich diese Nähe. Ist es so schlimm? Ich schaue zu ihm, er sieht auf den Fernseher. Das unstete Licht des Fernsehers huscht über sein Gesicht. Unkommentiert schiebe ich seinen Arm wieder von mir weg. In Freundschaften muss man auch Distanzen wahren können. Er sagt nichts dazu, sondern nimmt nur einen Schluck von seinem Bier, als wäre nichts gewesen. Ich rücke ein Stück von ihm weg, während ich mich vorbeuge, um mir einen Nacho zu nehmen. Den restlichen Film über startet er keinen weiteren Annäherungsversuch und ich bin eigentlich ganz froh darüber. Es soll so entspannend bleiben, wie es jetzt ist. Ophelia macht ein Mordsgeschrei in ihrer Transportbox. Normal muss sie da nur rein, wenn sie zum Tierarzt mit den ekligen Impfspritzen muss. Dementsprechend kann sie das Ding auch nicht ausstehen. Wie Julius sie so schnell in das Teil gekriegt hat, weiß ich nicht. Vielleicht haben sie in seiner Familie irgendwelche Katzenbändiger-Fähigkeiten, wer weißt. Ich mache das normal so, dass ich mir die Katze packe, wenn sie eingeschlafen ist und sie schnell wie möglich in die Box stopfe, bevor sie um sich beißt und kratzt. Thomas ist gestern noch vorbei gekommen, um sich von ihr zu verabschieden. Meine Vermutung war, dass er eigentlich schon vergessen hat, dass wir mal eine Katze hatten. Er war zumindest sofort einverstanden, sie herzugeben. Er wollte sie aber noch ein letztes Mal sehen. Thomas konnte eben sehr sentimental sein. Was mich beruhigt hat, war diese neutrale Gefühl, als ich ihn gesehen habe. Kein Selbstmitleid, kein Hass auf ihn oder mich, keine Sehnsucht nach ihm. Einfach ein Typ, der mittlerweile Vergangenheit ist. »Meine Schwester freut sich schon total! Sie wollte schon immer eine Heilige Birma haben.« Julius steckt seinen Finger durch das Gitter der Box und Ophelia unterbricht ihr Gejammer mit einem hasserfüllten Fauchen. Ich ziehe nur skeptisch eine Augenbraue hoch. Bei diesem kreischenden Bündel wäre meine Gefühl doch eher geteilt. Als wir sie damals vom Züchter geholt haben, hat sie sich allerdings auch so aufgeführt. Damals dachte ich noch, dass sich dieses Verhalten legen wird und sie danach eine dieser kuscheligen Katzen wird, die sich schnurrend auf meinen Bauch legen, wenn ich abends noch fernsehe. Conny wohnt ziemlich außerhalb der Stadt in einem kleinen Kaff, dass nicht weit weg liegt von ihrer Hochzeitslocation. Ich bilde mir ein, als Kind in diesem Dorf ein paar Mal gewesen zu sein, weil meine Eltern dort Bekannte hatten. Aber das ist schon über zwanzig Jahre her und es könnte auch ein anderes Dorf hier sein. Jedenfalls liegt alles sehr ruhig, kaum Autos und viel Grün. Hier könnten sie Ophelia vermutlich sogar gefahrlos nach draußen lassen. »Schön hat es deine Schwester hier.« Das Haus seiner Schwester ist erst vor ein paar Wochen fertig geworden, ihr Vorgarten ist noch nicht richtig angelegt und die Auffahrt nur gekiest. Knirschend bleibt mein Auto darauf stehen. »Ich seh heute ihr Haus auch das erste Mal. Ich bin richtig gespannt!« »Dann ist Ophelia wohl so ein Art Einweihungsgeschenk.« »Sozusagen.« Er lächelt liebevoll zu meiner Terrorkatze. Werde ich sie vermissen? Ein komisches Gefühl ist es ja schon, sie herzugeben. Immerhin habe ich mich eigentlich dafür bereit erklärt bis an ihr Lebensende für sie zu versorgen. Aber man muss sagen, die ein einhalb Jahre, die ich sie hatte, habe ich keinen guten Job gemacht. »Ich lade noch ihre Sachen aus.« Da ich nicht vorhabe jemals wieder eine Katze zu haben, habe ich angeboten, dass sie das ganze Zubehör von Ophelia haben können. Was will ich auch damit? Ich stelle den Karton mit dem Kratzbaum ab, während Julius klingelt. Die Tür wurde sofort aufgerissen, als hätte Conny schon darauf gelauert, das wir kommen. Wir sind auch relativ pünktlich. In ihren normalen Klamotten hätte ich sie fast nicht erkannt. An ihrer Hochzeit hatte sie eine aufwendige Hochsteckfrisur mit Locken, jetzt hat sie glatte Haare, die sie zu einem Pferdeschwanz gebunden hat, dazu trägt sie ein T-Shirt und Jeans. Jetzt glaube ich Julius auch, dass es sich bei Conny um seine jüngere Schwester handelt. »Da seid ihr ja endlich!«, ruft sie aufgeregt. Wir werden aber kaum eines Blickes gewürdigt, mit einem Strahlen im Gesicht beugt sich zum Transportkorb, um sich Ophelia anzugucken, die wieder zu maunzen anfängt. »Oh, die Arme. Wie lang seid ihr denn gefahren?« Ich verkneife es mir, ihr zu erklären, dass Ophelia immer so mies gelaunt ist. Nicht, dass sie es sich noch anders überlegen. »Eine dreiviertel Stunde, oder?«, vermutet Julius. Ich nicke. Könnte hinkommen, ich habe nicht so genau darauf geachtet. »Sie ist nicht gerne in der Box«, erkläre ich. »Oh, das kenne ich von unseren Katzen. Die haben das auch immer gehasst.« Sie lächelt uns an und nimmt Julius schließlich die Box einfach aus der Hand, um damit reinzugehen. Wir ziehen unsere Schuhe aus und folgen ihr. Dass sie uns nicht begrüßt hat, finde ich nicht so schlimm, offensichtlich freut sie sich wirklich über Ophelia. Vom Eingangsbereich kommt man gleich in einen sehr großzügigen Raum, der Küche, Wohn- und Esszimmer verbindet. Einer meiner Ex-Freund hat von so einem offenen Grundriss immer geschwärmt. Bei mir kommt da die praktische Seite durch. Es ist sehr aufwendig zu beheizen und wenn man in der Küche etwas anbrennen lässt, hat man den verbrannten Geruch überall. Georg steht im Küchenbereich und begrüßt uns mit einem kurzen Hallo. Julius lässt es sich nicht nehmen, seinen Schwager zu umarmen. »Wir haben Kuchen besorgt und ich mache gerade noch Kaffee!«, erklärt uns Georg, während seine Frau dabei ist, sich um die Katze zu kümmern. Ich stelle den Karton mit dem Kratzbaum einfach ab. »Im Auto sind noch ein paar Sachen von ihr. Ich kann sie holen, wenn ihr wollt.« Conny sieht überrascht auf, als hätte sich erst wieder daran erinnert, das sie Besuch hat. Was findet sie an Ophelia so faszinierend? Bis jetzt hat sie nichts getan außer zu fauchen, knurren und zu maunzen. Frauen … »Mach das«, kommt es etwas verspätet von ihr. Als ich die letzten Sachen aus dem Auto hole, fühle ich mich doch etwas seltsam. Vielleicht hätte es ja eine andere Lösung mit Ophelia gegeben? Ich schüttle den Gedanken ab und trage das restliche Zubehör ins Haus. Dort hatte Georg schon im Wohnzimmer den Tisch für Kaffee und Kuchen gedeckt und Julius zusammen mit seiner Schwester haben begonnen, den Kratzbaum auszupacken, um ihn aufzubauen. Ist das Interesse schon abgeflaut? Die Box von Ophelia steht geöffnet neben dem Sofa. »Ich dachte, ich lass ihr ein bisschen Zeit«, erklärt Conny, als sie meinen Blick sieht. Ich lächle kurz. »Und ihr seid euch sicher, dass ihr Ophelia wollt?«, hake ich nochmal nach. Eine Unsicherheit und ich nehme sie wieder mit. »Natürlich! Sie ist wirklich ganz ganz süß!« Conny klingt, als würde sie das tatsächlich so empfinden. »Für deinen Ex-Freund war es auch okay?«, fragt sie, als sie Julius ein Sisalrolle für den Kratzbaum reicht, die er mit geübten Angriff hin schraubt. Er hat den Kratzbaum auch schon bei mir in der Wohnung auseinander genommen, als ich Ophelias Katzenklo gereinigt habe. »Ja, er hat sich gestern noch von ihr verabschiedet. Ich bin wirklich froh, dass sie jetzt zu jemand kommt, der mehr Platz und Zeit für sie hat.« Und das mir niemand Vorwürfe macht. Im Nachhinein fühle ich mich wie ein Idiot, Thomas damals zu der Katze zu gestimmt zu haben. Weder er noch ich hatten wirklich Ahnung von Tieren gehabt. »Wir nehmen sie gerne. Wir haben schon lange überlegt, ob wir nicht eine Katze haben wollen.« Georg bringt den Kaffee zum Couchtisch und bietet mir einen Platz auf dem Sofa an, den ich dankend annehme. Conny und Julius wollen wohl erst alles für Ophelia herrichten. »Und, müssen wir etwas mit der Katze beachten?«, fragt mich Georg. Er hat dabei ein ruhiges Lächeln, als könnte ich ihm erzählen, dass sie sich in ein grünes, schleimiges Monster verwandelt, wenn ich sie nach zwölf füttere und es wäre in Ordnung für ihn. Conny hat einen guten Kerl erwischt. »Am besten nicht anfassen … oder angucken«, füge ich mit einem Stirnrunzeln hinzu. Sie hat es immer gehasst, wenn ich sie angeschaut habe. Georg lacht. »Wie alt ist sie denn?«, fragt er mich mit höflichen Interesse weiter. Ich bin mir eigentlich sicher, dass Julius ihnen schon alles erklärt hat. Aber vielleicht will mir Georg damit nur zeigen, dass sie sich wirklich um die Katze sorgen und sich gut um sie kümmern werden. Tatsächlich beruhigt es mich etwas, ihm über Ophelia zu erzählen. »Sie wird im Juli zwei. Ich hab euch den Impfpass zu ihren Sachen gelegt. Gechippt ist sie übrigens auch.« Ich höre ein klägliches Miauen aus der Box. Anscheinend behagt ihr die neue Situation nicht so. Ob sie den beiden wohl auch in den Schrank pinkeln wird? »Ihr solltet eure Schränke geschlossen halten.« Ich denke, es nur fair, sie zu warnen. »Oh … schläft sie dort immer?« »Nicht nur ...« Ich huste dezent und Georg nickt verstehend. Ob er auch schon Katzen hatte? »Wir sind fertig!«, ruft Julius begeistert und wir drehen uns zum Kratzbaum, der nun mitten im Raum steht. Das Ding hat an die 300 Euro gekostet und war ein Art Designerstück, damit es zur Einrichtung in meiner Wohnung passt. Bei Thomas musste alles Stil haben. Hier sieht der Kratzbaum etwas protzig aus, da hier noch viele Möbel stehen, die Conny und Georg aus ihren Studentenwohnungen mitgenommen haben. Hat mir zumindest Julius erzählt. Das Geld für das Haus kommt wohl zum Teil von Georgs recht wohlhabenden Eltern und seit einem Jahr hat er auch einen Job als Manager. Keine Ahnung, so genau habe ich mir das nicht gemerkt. Jedenfalls ist Georg nur zwei Jahre jünger als ich. »Habt ihr gut gemacht!«, kommt es von Georg, der seiner Frau einen Kuss auf die Stirn gibt. Sie wirkt sehr zufrieden. Nach dem Kaffee kriegen wir noch eine Führung durchs Haus, das vom Grundriss wirklich einen sehr modernen Stil hat. Ich bin gespannt, wie es aussehen wird, sobald sie das Geld für die geplanten Möbel haben. In der ganzen Zeit ist Ophelia nicht aus der Box gekommen. Zum Abschied beuge ich mich zu ihr nach unten, bekomme aber nur ein Fauchen. Ich seufze. »Ihr musst uns besuchen kommen, wenn sie sich eingelebt hat!«, kommt es enthusiastisch von Conny. Ich bin ein bisschen skeptisch, ob sich Ophelia über diesen Besuch freuen würde. »Klar, wir wollen doch wissen, wie es ihr hier geht.« Julius klingt so, als wäre Ophelia unsere gemeinsame Katze, nicht meine. Aber gut, er hat sich in den letzten Monaten sehr viel um sie gekümmert, vor allem, wenn ich nicht da war. Irgendwie fühle ich mich beklommen, als ich ins Auto steige. Als würde ich mit Ophelia mehr aufgeben, also nur eine garstige Katze. »Wird ziemlich einsam ohne Ophelia, oder?«, fragt mich Julius. Irgendwas liegt in seiner Stimme, das auf eine bestimmte Antwort von mir erwartet. »Ich komm damit klar. Ich brauch keine Gesellschaft.« Ich sage ihm, wie es ist. »Oh, hm … Dann ist ja gut.« Julius klingt enttäuscht. Aber was soll ich denn machen? Ihm sagen, dass ich ja ihn habe und mich das über Ophelia hinweg tröstet? Das würde Grenzen überschreiten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)