Blickwinkel von Phetonix (rubinrot gegen eisblau) ================================================================================ Kapitel 6: Kapitel 6:Zirkusclown und Liebesbrief? ------------------------------------------------- Im Bad angekommen musste Yuriy erneut staunen: Es war groß, freundlich und sehr sauber und langsam fragte er sich, ob das hier wirklich ein Jungeninternat war. Dann fiel ihm wieder ein, für was für Jungen das Internat war und er konnte es sich nicht unterdrücken die Hand an die Stirn zu klatschen. //Diese verwöhnten Bonzenkids...// „Geht es dir gut Tala-kun?“, erkundigte sich Taki natürlich sofort. „Was?...jaja", antwortete Yuriy schnell. //Ich muss aufpassen was ich mache...// „Sind die Bäder immer offen, oder gibt es da auch eingeschränkte Zeiten?", fragte er gleich nach, ehe Taki weiter nachfragen konnte. Dieser biss auch sofort an und meinte fröhlich, während er sich entkleidete: „Soweit ich weiß nicht, allerdings grenzen ja die Nachtruhe und die Schulzeiten das Ganze ein." - „Stimmt, verstehe.", lenkte Yuriy ein, da Taki schon wieder Anstalten zu einem Vortrag gemacht hatte. Allerdings zu spät, schon fing Taki an von seinen ach so lustigen ‘Duscherlebnissen' zu reden. Yuriy schaltete auf Durchzug und fing ebenfalls an sich zu entkleiden, wobei sein Bauch auf einmal zu knurren anfing. Taki hörte augenblicklich zu reden auf und eine peinliche Stille waberte durch den Raum. Doch auch diese währte nicht lange, als Taki auch schon unterdrückt zu prusten anfing und Yuriy knallrot wurde ehe er ihn anfauchte: „Was denn, ich habe seit heute früh nichts gegessen, und anscheinend gibt es hier ja kein Abendbrot!" Taki beruhigte sich langsam und meinte dann luftholend: „S-sorry, das kam jetzt einfach zu gut...Also Abendbrot gab es vorhin schon. Kai hatte ich auch gesehen, hat er dich nicht mitgenommen zum Essen?" //Dahin ist er also vorhin verschwunden…hätte ich mir ja denken können.//, dachte Yuriy zähneknirschend. „Nein, hat er nicht", meinte er dann nur und ging in zu den Duschen. Taki folgte ihn murrend: „Sieht ihm ähnlich...Hey, wenn du willst, kann ich ja mal anfragen, ob du mit in Tamakis und mein Zimmer darfst. Ich denke Kai wird auch nichts dagegen habe-" - „Nein!", unterbrach Yuriy Taki zum wiederholten Male an diesem Tag. Auf den verwirrten Blick Takis hin realisierte der Russe erst, was er da gerade von sich gegeben hatte und meinte dann schnell: „Äh, ich meine Kai ist ja für mich zuständig und hätte es eine andere Möglichkeit gegeben, hätte ich sie sicher schon am Schopfe gepackt..." //Was ist heute nur mit mir los...?// „Achso...ich kann schon verstehen, dass du da aufgebracht bist, wäre ich bestimmt auch, mach dir nichts draus", meinte Taki um die Situation noch zu retten. Damit war die Konversation vorerst beendet und sie gingen sich duschen. Beim Abtrocknen hatte es Yuriy dann auf einmal unwahrscheinlich eilig und zog sich ebenso hastig an. //Ich hatte ganz vergessen, dass er ES nicht zu sehen bekommen darf, er ist nämlich definitiv zu neugierig...// „Sag mal, wo geht Kai eigentlich immer hin?", fing Yuriy wieder eine Unterhaltung an, als auch Taki von den Duschen wiederkam. Wenn er den schwarzhaarigen schon ertragen musste, konnte er ihn wenigstens ein paar Infos geben. „Tut mir Leid, keine Ahnung. Das weiß eigentlich niemand so genau...", enttäuschte ihn Taki allerdings, „Gerüchten zu Folge soll er seine Freundin verbotenerweise treffen...oder ich hab auch schon gehört, dass er mit Drogen dielen soll. Manche behaupten sogar, er träfe sich immer heimlich mit einem alten Mann...Aber das, kann ich ihm beim besten Willen nicht zutrauen. Dass er schwul ist und einen alten-Männer-Komplex hat meine ich...Wobei, bei Kai kann man nie wissen." „Wenn du meinst...", meinte Yuriy, der gedanklich bei 'Freundin treffen' hängengeblieben war. //Wenn das Mariah ist....// Unbewusst verengte Yuriy bei dem Gedanken die Augen und stieß ein leises Knurren aus. „Tala-ku-?" - „Schit, schon so spät, ich muss noch was erledigen, tschau Taki.", verabschiedete sich Yuriy ohne auf Antwort zu warten und verließ wütend das Bad. //Wenn er sie wirklich trifft...// Yuriy ballte die Fäuste und ging in sein neues Zimmer, wo er die Klamotten und seine Waschtasche in die Ecke knallte und das Fenster aufriss, ehe er sich ins Bett warf. „Was machst du hier für einen Aufriss, Durak?", meinte plötzlich eine Stimme von Richtung Tür. Yuriy sah zur Tür und dort lehnte in Türrahmen niemand anderes, als der Grund seiner vermehrten Probleme. „Geht dich gar nichts an!" Eigentlich hatte der Russe jetzt mit Gezeter seines Zimmerpartners gerechnet, jedoch hatte er einen Fakt vergessen: Das war Kai. Und wie Kai halt war gab er eines seiner `Hmpf´s von sich und setzte sich an seinen Schreibtisch. Nachdem sich Yuriy verwundert aufgesetzt hatte, aufgrund des ausgebliebenen Streites, wo er nur zu gerne seine Wut abgelassen hätte, bemerkte er erst, dass Kai sich umgezogen hatte. Dieser trug nun ein schwarzes Shirt, was darauf mit weißen Buchstaben stand konnte er leider nicht erkennen, da Kai ihm den Rücken zugewandt saß. Dazu trug er noch eine graue Jeans mit interessanten Applikationen. Doch irgendetwas war noch anders: Er ließ seinen Blick erneut über Kai streifen. Erst als er wieder bei dem Gesicht des Jungens angekommen war, entdeckte er es. Er hatte sich doch tatsächlich wieder diese komischen Dinger ins Gesicht gemalt, die er auch bei ihrer ersten Begegnung gehabt hatte. Dieses Mal waren sie nicht verlaufen, sodass er erkennen konnte, dass es sich um zwei Dreiecke auf jeder Wange handelte. Yuriy hob eine Augenbraue. Wieso tat er das? Eine Weile debattierte Yuriy innerlich wieder über seine Zirkusclownlogik, als er durch ein Grummeln seitens Kai wieder ins hier und jetzt zurück gebracht wurde. Der Rotäugige war gerade dabei ein zerknülltes Blatt Papier in den Mülleimer zu werfen. Was tat Kai da überhaupt? Erneut wurde Yuriys Neugier geweckt. Von Hausaufgaben war Kai freigestellt wurden, damit er sich besser um seine Pflichten als Schulsprecher kümmern konnte und lernen brauchte er auch nicht, wenn er dem, was er gehört hatte Glauben schenken konnte. Da alles Überlegen nichts half, versuchte er über Kais Schulter erspähen zu können, was dieser denn nun wirklich tat, nur leider wollte ihm auch das nicht so wirklich gelingen. So blieb ihm nur noch übrig aufzustehen und zu Kai rüberzuschlendern, denn auf die Frage, was er denn mache, würde dieser sicher nicht antworten, so viel hatte Yuriy schon gelernt. Gesagt, getan stand Yuriy auch schon neben Kai. Dieser hatte jedoch schon reagiert, als Yuriy aufgestanden war und sein Blatt längst umgedreht. Die Augen verschlossen und die Arme verschränkt fragte er nun den unglücklichen Anschleicher: „Schon einmal etwas von Privatsphäre gehört?" - „Klar doch. Und da du mir gehörst...", konterte Yuriy neckisch und schlang seine Arme um Kais Hals. Die gewünschte Reaktion blieb allerdings erneut aus: Kai öffnete die Augen und meinte verächtlich: „Tse, wer hat dir diesen Floh, dass ich dir gehöre, nur ins Ohr gesetzt? Träum weiter, du Spinner." //Wenn du nur wüsstest, Kai...// Yuriy näherte sich dem Ohr des graublau haarigen. „Es wird wohl eher Zeit, dass du es endlich einsiehst, mein Lieber.", meinte Yuriy mit verführerischen Unterton und bis Kai zärtlich ins Ohrläppchen. Dies verfehlte seine Wirkung nicht. Kai riss seine Augen, die eben noch gelangweilt nur halb geöffnet waren, überrascht auf und schlug Yuriy erbost weg. „Wichser!", war das einzige, was er sagte, ehe er aus dem Zimmer stiefelte. Der im Zimmer Zurückgebliebene konnte sich der Weilen ein Lachen nicht unterdrücken. Als er sich wieder beruhigt hatte, sah er grinsend auf den Schreibtisch. Er ging näher ran und begutachtete diesen genauer, es lagen ein Füller und einige Blätter herum, ansonsten war er blank. Dann drehte er das erste Blatt um und begann zu lesen. Doch was er dort zu lesen bekam, gefiel ihn so gar nicht... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)