1000 und ein Neuanfang von Plotchaser ================================================================================ Kapitel 1: Wartezimmer ---------------------- Nachdem Kira und Justin den anderen der WG ihre Erkenntnis unterbreitet hatten, hatten sie beschlossen, dem Ganzen am nächsten Wochenende auf den Grund zu gehen, immerhin waren auch sie alle arbeitstätig oder gingen zur Uni oder auf andere weiterführende Schulen. Und als es endlich Samstag war, quälten sich auch die Langschläfer früh aus dem Bett. Immerhin wollten sie dieser 'Organisation' einen Besuch abstatten, um mit Kim und Jane zu reden. Als die 6 Freunde jedoch an das eingezäunte Gelände kamen, bekamen sie bereits ein ungutes Gefühl. Irgendwie hatte das Gebäude in den Nachrichten einladender gewirkt. Wenn man es nun in real betrachtete, machte es den Eindruck einer Jugendstrafanstalt. Die Tore waren geschlossen und man musste erst klingeln, während jemand sie durch eine Überwachungskamera erst einmal abcheckte. „Ich hab kein gutes Gefühl dabei...“, murmelte ein dunkelblonder Junge hinter Chris und Kira, die voraus gingen. „Und genau deswegen müssen wir dort rein und herausfinden, was die beiden hier hält!“, murrte ihn daraufhin ein schwarzhaariges Mädchen an. Ihre langen Haare fielen ihr halb ins Gesicht, während sie das Gebäude misstrauisch betrachtete. „Mhm~... Wir kennen die beiden ja immerhin lange genug, da muss etwas faul sein... Also reiß dich zusammen, Sam, und komm jetzt!“, mischte sich wiederum ein anderes Mädchen ein, deren rote Locken sich auffällig von ihrer blassen, mit Sommersprossen verzierten, Haut abhoben. Während die 3 sich miteinander unterhalten hatten, hatte Chris über die Freisprechanlage ihr Anliegen geschildert, dass sie gerne mit zwei Freunden reden wollten. Nach einem kurzen Hin und Her hatte man eingewilligt, sie herein zu lassen und auch endlich das Tor geöffnet. Mit einem elektronischen Surren war dieses auf geschwungen und kaum, dass die 6 hindurch getreten waren, hatte es sich wieder geschlossen. „Ich will hier gar nicht sein...“, murmelte Sam erneut missmutig und schaute auf das verriegelte Tor zurück. „Das kann nicht gut gehen, nein, das kann es nicht...“ Kira wurde langsam ungeduldig. Sie waren hereingebeten worden, hatten sich in einer Eingangshalle wiedergefunden und mussten nun schon seit – bestimmt – 15 Minuten warten. Allmählich hielt sie die ganze Warterei nicht mehr aus und lief unruhig auf und ab. Da ertönten endlich Schritte, die sich ihnen rasch näherten. Überrascht erblickte die Blonde einen Mann im mittleren Alter, der in einem Arztkittel auf sie zu kam. Allein dies lies zwischen ihren Augenbrauen eine tiefe Kerbe entstehen, als sie die Augenbrauen misstrauisch zusammen zog. „Entschuldigen Sie bitte, dass wir Sie so lange haben warten lassen. Mein Name ist Doktor Sarbia.“, entschuldigte sich der Kerl in Weiß direkt und reichte Chris als erstes eine Hand, ehe er die Runde machte. Bei Kira blieb sein Blick kurz hängen, da ihre verschiedenfarbigen Augen seine Aufmerksamkeit auf sich gezogen hatten. Doch schnell riss er sich wieder von ihr los und räusperte sich, um diesen Vorfall zu überspielen. „Ich habe erfahren, dass Sie 2 unserer Mitglieder besuchen wollen? Wie waren noch gleich die Namen?“ Der Blick des Doktors wanderte, über seinen Brillenrand hinweg, wieder zu Chris, der ihm noch immer am nächsten stand. „Die Namen der beiden sind Jane Christel und Kim Trinian.“ Während der Junge mit den dunkelbraunen Haaren die Namen nannte, überflog Doktor Sarbia eine Liste von Namen, die er auf einer Klemmmappe mit sich führte. Kira versuchte einen Blick darauf zu erhaschen, doch hatte der Arzt die Klemmmappe zu schnell wieder zugeklappt. „Ah, ja, die beiden, die seit Samstag zu unseren Mitgliedern gehören.“, nickte er, als wollte er sich selbst bestätigen. „Wenn Sie mir folgen wollen, dann führe ich Sie in einen Warteraum, während ich die beiden hole. Dort ist es um einiges gemütlicher, als hier auf dem Flur.“ Auf den Lippen des Doktors lag ein leichtes Lächeln, doch Kira vermutete, dass dieses nur aufgesetzt war, um die Gruppe zu besänftigen, da sie schon wieder warten mussten. Doch Chris stimmte der Warterei zu und so begaben sich die 6 Freunde in einen Raum, der einige Meter weit von der Eingangshalle entfernt war. Nahe genug, dass es gerade mal der zweite Raum war, den es in dem Flur gab, der durch eine Glastüre vom Eingangsbereich getrennt war. Wenn auch widerwillig, so betraten doch alle das Zimmer, ehe hinter ihnen die Tür geschlossen wurde. „Und wieso müssen wir jetzt schon wieder warten? Er hätte uns doch gleich zu ihnen bringen können!“ Luna brach als erste das Schweigen, während sie ihre schwarzen Haare hinter das Ohren strich und sich in dem weißen Raum umsah. „Und was soll überhaupt an diesem Raum so 'gemütlich' sein? Da war mir sogar die Eingangshalle lieber!“ Mit mürrischem Blick wanderte das Mädchen durch den Raum und inspizierte ihn von Grund auf. In diesem – beinahe steril wirkenden – Raum befanden sich gerade mal zwei harte Sofas und ein Tisch. Um diesen Tisch herum standen 4 Stühle, die an beide Längsseiten gestellt waren. Ansonsten gab es hier drinnen nichts. Auch wenn der weiche Teppich einladender wirkte, als die kalten Fliesen der Eingangshalle. Als sich Luna weiter umschaute, entdeckte sie eine Überwachungskamera, die direkt neben dem Belüftungsschacht hing. Nachdenklich legte sie den Kopf kurz schief, dann wandte sie sich jedoch ab und warf sich – mit vor der Brust verschränkten Armen – auf eines der Sofas. „Ich wette, die lassen uns wieder ewig warten!“, maulte sie dann jedoch weiter, als gäb es keine anderen Probleme. Justin jedoch verdrehte die Augen, ehe er eine Augenbraue anhob. „Tja, wenn du einen Plan hättest, wo sich Kim und Jane aufhalten, dann könnten wir uns auch direkt zu ihnen auf den Weg machen. Immerhin sind wir hier keine Gefangenen, die in diesem Raum bleiben müssen.“, doch als der Junge die Türklinke zur Demonstration herunterdrückte und die Tür öffnen wollte, blieb diese an Ort und Stelle und rührte sich keinen Millimeter. Verwirrt probierte er es erneut. „Oder... doch?“ So langsam dämmerte es auch den anderen. Was wäre, wenn sie nur zum Schein hier herein geführt worden waren und sie nun ebenso in der Versenkung verschwinden würden, wie es mit Kim und Jane geschehen war? „Die werden uns irgendwas antun...“, kam es mit leisen, jedoch panischen, Worten von Sam, ehe Cathy ihn schnappte und auf das Sofa drückte. „Hey! Das werden sie nicht. Wir sind nur hier, um mit jemandem zu reden. Immerhin sind wir keine Verbrecher. Vielleicht war es ja nur ein Versehen, dass sie uns hier eingesperrt haben.“, doch in den grünen Augen der Rothaarigen erkannte man, dass sie selbst nicht an solch einen Zufall glaubte. „Es bleibt uns nichts anderes übrig, als abzuwarten. Also, kommt, setzt euch hin.“ Chris war an Cathy und Sam vorbei gegangen und hatte sich auf die Couch gesetzt, auf der bereits Luna saß. Justin jedoch hatte sich neben der Tür an die Wand gelehnt und die Arme verschränkt. Er würde sich nicht hinsetzen und auf irgendetwas warten, wenn sie hier eingesperrt waren. Niemals. Kira jedoch hatte erneut damit angefangen, in dem Raum auf und ab zu gehen, während man an ihrem angestrengten Blick erkennen konnte, dass sie über den Doktor und das hier nach zu denken schien. Doch nach einigen Minuten blieb die Blonde plötzlich stehen und stützte sich mit einer Hand am Tisch ab, während sie sich mit der anderen an die Schläfe langte. Ihr Blick ging durch die Runde. Alle schienen etwas müder geworden zu sein. Justin hatte sich mit vorsichtigen Schritten zu ihr begeben, da er sich nicht sicher war, ob bei einem normalen Gang ihm die Knie nachgeben würden. „Ist alles in Ordnung mit dir, Kira...?“, seine Stimme war leise und klang geschwächt, was das Mädchen hastig zu dem Jungen herumfahren lies. Doch ehe sie ihn betrachten konnte, wurde ihr für einen Moment schwarz vor den Augen und sie stolperte vorwärts. Justin fing sie behände auf, kam jedoch selbst ins Straucheln. „Irgendwas stimmt hier nicht...“, murmelte die Blonde, in seinen Armen, ehe ihr Verstand sich vollends hinter einen dichten Nebel schob und sie nichts mehr um sich herum mit bekam... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)