Baby, it's cold outside von FreeWolf (Ein Adventskalender) ================================================================================ Kapitel 3: 3. Dezember - All I want for Christmas ------------------------------------------------- (Song by Mariah Carey: All I want for Christmas, gewidmet der Lieben :3) „I just want you for my own more than you could ever know make my wish come true! All I want for Christmas is you!“ Mystel zog sich die Decke über den Kopf, murrte leise, während er sich zu erinnern versuchte, warum er dieses Lied noch gleich auswendig mitsummen konnte. Er fand keine Antowrt auf die Frage, auch kein besseres Mittel gegen den Lärm, der ihn geweckt hatte. Das Radio in der Küche – die zufällig direkt neben seinem Zimmer lag – war bis zum Anschlag aufgedreht. „Memo an mich“, murrte der Blondschopf, wie immer, wenn er etwas nicht vergessen wollte, „Ming den Hausschlüssel abnehmen“ Er drehte sich zur Seite, schielte aus verklebten Augen zu dem kleinen Wecker neben seinem Bett. Es war – und dies ließ Mystel nun überlegen, wen er eher bestrafen sollte: sich selbst, oder den Verantwortlichen für die Laute Musik – halb sechs Uhr früh. Nach einer durchzechten Nacht mit Crusher und Garland – da fiel ihm ein: hatte Crusher wieder auf der Couch geschlafen, statt nach Hause zu Monica zu gehen und war an die Fernbedienung zur Stereo gekommen? Mystel seufzte und fuhr sich übers Gesicht. Nein, das konnte es auch nicht sein. Das Subwoofer-System der Stereo bekam die ganze WG wach. Außerdem stand die Anlage im Wohnzimmer. Der Blondschopf rollte noch etwas weiter zur Seite, und bemerkte nicht, dass er die Breite seines Betts bereits voll ausgeschöpft hatte. Mit einem lauten Krach fiel er aus seinem Bett zu Boden – vollkommen in seiner Decke verheddert schloss er die Augen und lachte leise in sich hinein. „Zumindest kann ich nicht mehr mit dem falschen Fuß aufstehen“, führte er sein Selbstgespräch von vorhin wieder fort und blinzelte müde, ehe er sich erhob. „I don't want a lot for Christmas there's just one thing I need I don't care about the presents underneath the Christmas tree!“ Der Blondschopf gähnte, ohne sich die Mühe zu machen, die Hand vorzuhalten, und schlurfte aus seinem Zimmer, einen Raum weiter. Wow, das Radio war wirklich zum Äußersten aufgedreht, wenn der Lärm selbst durch die geschlossene Küchentür durch drang. Beinahe rhythmisch dazu kam aus Richtung der Couch im Wohnzimmer Crushers Schnarchen, und Mystel schmunzelte leise. Er holte Schwung und stieß die Küchentür mit dem Fuß auf, ganz in Manier eines Polizei-Sondereinsatzes. Zeit, für ein Ende der Lärmbelästigung zu sorgen. „Keine Bewegung! Sie haben das Recht zu Schweigen!“, brüllte er, ehe ihm die Spucke weg blieb. „Oh I don't want a lot for Christmas this is all I'm asking for I just wanna see my baby standing right outside my door“ „Was..“, Mystel wusste nicht so recht, was er von der ganzen Sache halten sollte. Auf den ersten Blick wirkte alles normal: Brooklyn war in der Küche, gekleidet in Mings türkisfarbene Schürze mit den vielen kleinen, gelben Sternen. Die hatte sie bei ihrem Auszug aus dem „Schweinestall“ - ihre Worte, nicht Mystels – zurückgelassen. Als Abschiedsgeschenk sozusagen. Der zweite Blick brachte schon mehr Aufschluss darüber, warum Mystel sich fühlte, als tanzte eine betrunkene Kuh vor ihm herum, die einen weißen Rauschebart angeklebt trug und sich „Santa Nick“ nannte. Brooklyn trug nämlich nicht gerade viel unter seiner Schürze. Nur Shorts. Mit hübsch roten Herzchen. Auf den dritten Blick erkannte Mystel, dass die seltsam zuckenden Bewegungen, die der Orangehaarige gerade ausführte, nicht heißen sollten, dass er an unkontrollierbaren Zuckungen litt, sondern, dass er tanzte. Zur Weihnachtsmusik aus dem Radio. „Was.. machst du da?“, fragte der Blondschopf, leicht überrumpelt von dem tanzenden Brooklyn, welcher nun in seinen Bewegungen innehielt und ihn anstrahlte. „Oh I just want you for my own more than you could ever know make my wish come true baby all I want for Christmas is you“ Manchmal wusste Mystel, warum Serienkiller nicht als solche zu erkennen waren: der unschuldig-naive Ausdruck in Brooklyns Miene ließ ihn aussehen wie den etwas exhibitionistischen, zu Weihnachtsmusik wie ein Gogo-Girl tanzenden Nachbarn, der am Weihnachtsabend zum Punsch kam. „Ich backe Kekse!“, verkündete Brooklyn stolz und Mystel blinzelte skeptisch zu den Teigklumpen, welche sich rund um Brooklyn auftürmten. Memo an mich, dachte er, während er sich langsam rückwärts aus der Gefahrenzone brachte. Kein Kochbuch für Brooklyn zu Weihnachten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)