Tequila, Baby! von Jyll (AxU? oder UxR?) ================================================================================ Kapitel 5: Beer --------------- Arabisch: مِزْر (mizr) Chinesisch: 啤酒 (píjiǔ) Dänisch: øl Englisch: beer Finnisch: olut Französisch: bière Griechisch: μπύρα (býra) Indonesisch: bir Irisch: beoir Isländisch: bjór Italienisch: birra Japanisch: 麦酒 (ビール, bīru) → ja; 麦酒 (ばくしゅ bakushu), Koreanisch: 맥주 Litauisch: alus Luxemburgisch: Béier Niederdeutsch: Beer Niederländisch: bier Norwegisch: øl Polnisch: piwo Portugiesisch: cerveja Rumänisch: bere Russisch: пиво Schwedisch: öl Serbisch: пиво Spanisch: cerveza Thailändisch: เบียร์ Wallonisch: bire „Es ist sehr laut hier!“ „WAS?!“ „Ich sagte: Es ist sehr laut hier!!!“ Aoi blickte den Typen an, als wäre er gestört. „Dann halt doch die Fresse!“ Damit drehte er sich um und verliess die Tanzfläche. Leute gab es vielleicht! Natürlich war es laut in einem Club! War ja unmöglich! An solche Leute verschwendete er gar nicht seine Zeit. Eigentlich hatte der Typ eh zu schlecht ausgesehen, um mit ihm ins Bett zu hüpfen. Schnaubend quälte sich Aoi durch die Menschen. Seine Bandkollegen hatten den runden Tisch in der linken Ecke in Beschlag genommen, dorthin steuerte er jetzt. „Aoiii! Du kommst genau richtig!“, begrüsste ihn Ruki strahlend, offensichtlich schon etwas angeheitert. Aoi zog argwöhnisch die Augenbrauen in die Höhe und setzte sich schwungvoll neben Uruha, der ihn etwas breit anlächelte. Vor ihm stand jedoch ein milder Cocktail, kein Teufelsgetränk. Sie hatten schon darauf geachtet. „Nein, Mann, Ruki lassen wir das!“, brummte Reita, dessen Augen schon ganz glasig waren. Anscheinend hatten die meisten von ihnen schon etwas zu viel getrunken. Aoi nahm den Strohhalm aus seinem Glas und kaute auf dem unteren Teil rum. Er schmeckte immer noch den fruchtigen Geschmack seines Singapore Sling. „Doch jetzt!“ Ruki boxte seine Faust unsanft in Reitas Seite und legte eine leere Bierflasche in die Mitte ihres Tisches. „Oh nein, Ruki nicht dein Ernst!“, stöhnte Aoi auf und warf den Kopf zurück. Angesprochener kicherte nur blöd in der Gegend rum. „Flaschendrehen!“ Mann ey, die Bande konnte man ja keine drei Minuten aus den Augen lassen, schon waren alle so besoffen, dass sie auf die Idee kamen, Teenagerspiele abzudrehen. „Leute…“, bevor er weiter reden konnte, hatte Ruki ihn unterbrochen. „Shsh! Alsoo…Reita du denkst dir was aus!“ Wieder ein Kichern von ihrem Vocal, ein Brummen von Reita. „Kuss!“ „Ganz toll…wieso nicht gleich Sex?“, murmelte Aoi ironisch und schnappte sich Kais volles Bier, nahm einige Schlucke. Ruki drehte die Flasche an. Sie rotierte, wurde langsamer und schliesslich stoppte ihr Hals bei Uruha. Dieser starrte das Gefäss kurz an und blinzelte dann, weil er es erst jetzt kapiert hatte. Alkohol benebelte halt das Hirn. Dann nahm er die Flasche endlich und gab ihr neuen Schwung. Sie drehte sich pflichtbewusst: Aoi, Reita, Ruki, Kai, Uruha, Aoi, Reita, Ruki, Kai, Uruha. Fünf-, zehn-, zwanzigmal. Dann verlangsamte sie, hatte alle ihre letzten Biertropfen auf dem Tisch verspritzt. Alle sahen ihr erwartungsvoll und angespannt zu. Ausser Kai, der schien gerade am einschlafen zu sein. Er vertrug sowieso am wenigsten und wurde immer schläfrig von Alkohol. Die Flasche haderte nun noch schwach, jeden Moment würde sie ganz anhalten. Sie pendelte gerade zwischen Kai und Uruha…sie schwenkte etwas weiter…noch ein bisschen…eine Sekunde zu Aoi, dann entschloss sie sich, noch nicht angekommen zu sein und machte sich auf den Weg zu Reita. Aoi merkte gar nicht, wie er sie anstarrte, die Faust an der Lehne verkrampft. Die Flasche strauchelte erschöpft. Nein. Aoi trat gegen das Tischbein und hustete gleichzeitig um den Laut zu überdecken. Die Bierflasche bekam einen Ruck und drehte sich zurück. Der Hals blieb bei Aoi stehen. Einen Moment war es still. Dann fing das Gejohle an. „Uuuuuhhh! Aoilein!“ Ruki machte Kussgeräusche, was umso grässlicher wurde bei seinem Alkoholpegel. Reita brauchte einen Moment länger, starrte die Flasche noch an, dann grinste er aber und pfiff auf den Fingern. Aoi hätte ihm gerne eine rein gehauen, doch seine Sorge galt jemand anderem. Vorsichtig drehte er den Kopf zu Uruha, der wie erstarrt schien. Plötzlich jedoch ruckte dessen Kopf hoch, grinsend. „Aoi“, säuselte er. Aoi drückte sich in die Lehne. Das war sein Jagdblick, den kannte er nur zu genau. Ruki feuerte ihn an, während Kai die Arme auf die Tischplatte gelegt hatte und den Kopf darauf gebettet friedlich schlief. Uruha hob das Bein und schwang es über Aoi, setzte sich auf seinen Schoss und blickte anzüglich auf ihn runter. Aois Arme lagen immer noch links und rechts auf den Lehnen ausgestreckt, doch jetzt nahm er sie zögerlich runter. „Los! Ihr kennt die Regeln!“ Reita pfiff nochmals und Uruha beugte sich lasziv, wie es nun mal seine Art war, runter. Die Augen einmal mehr glasig. Aoi schmiss einfach mal kurz seine Bedenken und Gedanken über Bord und legte die Hände an die Hüften des Blonden. Was sollte es. Es zählte nur gerade der Moment. Aois Lippen schwangen zu einem Grinsen, die Augen herausfordernd. Uruha erwiderte und senkte den Kopf. Da gab es diese Sekunde vor dem Kuss, die Sekunde, wo man wusste, dass sie sich gleich küssen würden, wo man die Wärme der Lippe schon spürte und der Atem sich bereits vermischte. Es war der schönste Moment. Normalerweise war es der beste Moment für Aoi. Aber er hatte noch nie Uruha geküsst. Denn dieser zeigte ihm nun, dass der Moment danach, wo sich ihre Lippen trafen und zu einem hitzigen Gefecht aufmachten, manchmal noch viel besser sein konnte. Ruki und Reita lachten und kommentierten, auch wenn Aoi nicht hinhören konnte. Uruhas Lippen waren grad zu verführerisch. Sie küssten so lange, dass Ruki und Reita sogar verstummten, als dieser Punkt erreicht war, wo das Knutschen einfach zu lange ging, um nur ein dummes Spiel zu sein. Und noch länger, sodass die beiden noch lauter wieder einstimmten. Irgendwann rissen sie sich los, Aoi räusperte sich. Uruha schluckte und rutschte von ihm runter, Aoi tat so, als würde er ihn schieben. Ruki musterte sie neugierig, während Reita gerade Kais Bier austrank. Aoi stand auf. „Trinken…“, brummte er und blickte die drei, die noch wach waren, fragend an. „Bier.“, meldete Ruki, „Wodka!“, ihr Bassist. Uruha lächelte breit. „Tequila!“ Aoi blickte ihn entgeistert an, und nicht nur er. Auch Ruki und Reita waren geschockt und man konnte in ihren Augen sehen, dass sie gedanklich gerade den Vorfall durchgingen, wo Uruha nach ihrem Glauben das letzte Mal Tequila getrunken hatte. Sie wussten ja nichts von den Nächten, in denen ihr Leadgitarrist bei Aoi erschienen war. „Kommt gar nicht in Frage!“, schnauzte Aoi ihn heftig an. Uruhas Lächeln erstarb. „Wieso denn nicht?“, quengelte der Blonde. „Nein! Heute kein Tequila!“ Aoi stapfte zornesgeladen los und ging die verlangten Sachen holen. Vor Uruha stellte er ein Wasserglas ab. „Da!“ Wütend schwang er sich an seinen alten Platz und trank seinen Gin, als wäre dieser das Wasser. Der Blonde schmollte eine ganze Weile, nippte nur sporadisch an seinem Glas. „Hey ja, wir sehen uns…“ Ruki hob die Hand zum Abschied. Er und Reita würden die Richtung der nächsten Metrostation einschlagen. Kai taumelte gähnend zum Taxi, das Aoi ihm gerufen hatte. „Komm gut nach Hause!“, wünschte Aoi ihm und schloss die Tür. Uruha nickte und wollte sich gerade in die andere Richtung aufmachen, da hielt ihn Aoi fest. „Was hast du denn bitte schön vor?“ Der Blonde blickte ihn verständnislos an. „Na…ich gehe nach Hause und leg mich dort hin…“ Aoi schnaubte. „Lüg mich doch nicht an. Ich sagte, heute kein Tequila! Du kommst mit zu mir!“ Er zog ihn zu seinem Auto und verfrachtete den Sträubenden in seine Wohnung. Gähnend lief Aoi durch seine Wohnung, während Uruha sich noch die Schuhe auszog. Der Dunkelhaarige schmiss sein Handy und die Schlüssel auf den Couchtisch, wuschelte sich durch die haarsprayverklebten Haare. Er klaubte die Zigaretten aus der hinteren Jeanstasche und öffnete die Glastür zu seinem Balkon, trat hinaus in milde Kälte. Als sein erster Glimmstängel schon angezündet war und er zum ersten Mal zog, gesellte sich Uruha zu ihm. Aoi blickte etwas erstaunt, schwieg jedoch. „Krieg ich auch eine?“ Aoi, nun noch überraschter, streckte ihm das offene Päckchen hin und sein Partnergitarrist zog sich eine raus. Darauf nahm er sein Feuerzeug vom Geländer und hielt die Hand abgerundet vor die Flamme. Uruha beugte sich hinzu und gemeinsam warteten sie, bis der Tabak Feuer fing und die erste schmale Rauchsäule in den Himmel stieg. „Das war…“ Aoi strich sich mit dem Daumennagel über die Unterlippe. „Ich mein, das war…naja, ne blöde Idee. Ruki war besoffen, Reita kein Deut besser…“ Wieder zog er an der Zigarette, inhalierte den Rauch tief und lang. Uruha sagte nichts, sondern starrte woandershin. „Du hättest lieber Reita geküsst, oder?“, fragte Aoi schliesslich leise. Die Antwort liess lange auf sich warten. Der ganze Tabak von Aois Zigarette war zu Asche verglüht. „War doch nur ein dummes Spiel…“ Uruhas Stimme schwebte schwach zu ihm rüber. „Oder nicht?“ Als Aoi ihn ansah, bemerkte er, dass Uruha ihn anlächelte. Aoi zögerte, nickte dann aber. „Ja.“ Sie traten wieder ein und schlossen die Tür. Das Wohnzimmer war mittlerweile etwas kühl. Aoi ging zur Couch, nahm die Decke von der Lehne und breitete sie aus, büschelte das Kissen. „Was machst du denn da?“, fragte Uruha verdutzt. Aoi blickte auf. „Siehst du doch, ich bereite die Couch vor.“ „Oh…oh…“ Uruha blieb stehen und schien zu resignieren. Aoi runzelte die Stirn. „Ich werde auf der Couch schlafen.“ Der Blonde sah ihn an und bewegte den Mund, doch sagte nichts. Aoi zog sich die Hose aus und setzte sich auf das besagte Möbelstück, deckte sich zu. „Du findest alles, oder? Brauchst du noch etwas?“ Uruha schwieg, starrte den Boden an. Unvermittelt lächelte er. „…“ Er holte Luft und startete einen zweiten Versuch. „Reita.“ Aoi musste ebenfalls milde lächeln. „Tut mir leid, aber ihn gibt’s leider nicht in ner fix-fertig Packung.“ Ihr Leadgitarrist schluckte und nickte dann. „Gute Nacht…“ „Gute Nacht." Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)