Die Last auf seinen Schultern von gluecklich (24 Wege, jemanden in den Wahnsinn zu treiben) ================================================================================ Achter Dezember --------------- »Toushi?« Blinzelnd sah Toushirou von den Papieren auf dem kleinen Tisch vor ihm auf und hinauf zu Kondou, der sich langsam auf der anderen Seite des Tisches niederließ. »Ich hab mit Sougo gesprochen.« »Oh.« Toushirou zog die Brauen hoch. Das war gut. Er hätte nicht gedacht, dass Sougo überhaupt mit sich reden lassen würde, der Junge hatte sich ja angewöhnt, niemanden an sich ranzulassen (und damit war er bei Weitem nicht der einzige hier), aber vielleicht war das bei Kondou einfach etwas anderes. Toushirou musste zugeben, dass er die Tatsache, dass Kondou noch mit Sougo hatte sprechen wollen, etwas verdrängt hatte. Gestern hatte er den halben Tag damit verbracht, den Bastard zu jagen und zu schlagen, sobald er ihn mal für ein paar Sekunden in die Finger bekommen hatte. Er hatte es tatsächlich geschafft, immer mehr altes Zeug von seinem glücklicherweise toten Alter Ego aufzutreiben und im gesamten Hauptquartier zu verteilen. Jedes verdammte Mitglied war zwischendurch an irgendwelchen Figuren, Mangas, Kissen, CDs oder Postern vorbeigelaufen – und wenn sie es nicht sofort verstanden hatten, dann hatten sie es wohl spätestens dann geblickt, als sie gesehen hatten, wie Toushirou Sougo laut brüllend durchs Haus getrieben hatte. Ja, das hatte er sich irgendwie selbst verbaut. Auf jeden Fall musste das eine Menge Aufwand gewesen sein, und nun, da er darüber nachdachte, fiel ihm wieder auf, wie untypisch das für Sougo war. Normalerweise schnappte er sich eine Bazooka, zielte und drückte ab, und das war alles, was er tat, um Toushirou auf die Nerven zu gehen. Das hier waren tatsächlich ausgetüftelte Streiche, für die er sich sonst selten die Zeit nahm. Und das jeden Tag. Irgendwas stimmte tatsächlich nicht mit dem Jungen. Allerdings hatte er gestern gegen Abend auch das Gefühl gehabt, dass sich doch wieder etwas verändert hatte. Beim Abendessen waren die Figuren alle weg gewesen, eine Handvoll Mitglieder hatte die Güte gehabt, die Kantine wieder halbwegs annehmbar herzurichten, und Sougo hatte sich normal benommen. So wie immer. Nachdem Toushirou ihn über das gesamte Grundstück und zwischendurch sogar durch halb Edo gejagt hatte, und nachdem er ihm tatsächlich ein paar üble Schläge verpasst hatte, sobald er ihn mal kurz geschnappt hatte. Er verstand diesen Jungen nicht. »Und?«, fragte er also hoffnungsvoll. Vielleicht stieg Kondou-san da ja eher durch… Kondou sah ihn ernst an. »Wie schlimm ist es?« Er blinzelte. »Wie schlimm ist was?« »Die Träume.« »Häh?« »Kannst du noch durchschlafen? Hast du danach Angst? Sollen wir dir jemanden organisieren, der dir hilft?« Toushirou saß einfach nur da und sah Kondou an, bis sich ein fürchterlicher Verdacht in seinem Kopf bildete. Seine Hand bewegte sich langsam wieder zu den Papieren und hielt sie etwas zu fest. »Kondou-san«, sagte er langsam, »worüber hast du mit Sougo gesprochen?« »Über deine Alpträume«, sagte Kondou mitleidig. Das Schlimme war ja, dass man ihm dafür nicht böse sein konnte… »Sougo sagte, sie seien sehr schlimm.« Alle Papiere, die Toushirou eigentlich hatte bearbeiten müssen, wurden am achten Dezember restlos zerfetzt. Und Toushirou war sich sicher, dass Sougo wieder zu seinem alten Standard zurückgekehrt war. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)