Türchen und Kerzen von blooodymoon (Adventskalender) ================================================================================ Kapitel 5: In der Weihnachtsbäckerei ------------------------------------ 4. Dezember 2. Kerze 4. Türchen Er war großartig, einfach großartig, dieser Teig würde ihm nicht gewappnet sein. „Du solltest dir vorher nochmal die Hände waschen.“ „Als ob meine Hände dreckig sind, ich hab sie doch eben erst gewaschen.“ Trotzdem ging er zur Spüle und wusch sich seine Hände mit Pril. Schaden konnte es ja nicht. Und seine Plätzchen sollten ja großartig werden. Nachdem er sich die Hände abgetrocknet hatte, wandte er sich wieder der Schüssel mit dem Teig, die auf dem Tisch stand, zu. Preußen griff in die Schüssel und begann zu kneten. Mixer beim Plätzchenbacken waren für Waschlappen. Sie, das hieß Preußen und Österreich, machten gerade Schwarz-Weiß-Gebäck, nachdem sich Sissi geweigert hatte alleine weitere seiner Plätzchen zu backen. Wie hatte er nur seinem großartigem Ich das verwehren können?! Aber so war Österreich schon immer gewesen. Natürlich konnte sein großartiges Ich auch alleine Plätzchen backen, eigentlich brachte er ihn gar nicht, nur alleine backen war langweilig. Außerdem konnte er Sissi überreden für ihn wieder Kokosmakronen zu machen, wie Preußen inzwischen raus gefunden hatte, diese großartigen Plätzchen hießen. Nur leider sahen sie in keinem Buch oder im ganzen Internet so aus wie Österreichs. Leider schmeckten sie auch nicht so gut, wie er leidlich bei seinem Versuch festgestellt hatte, natürlich schmeckten sie immer noch gut, aber eben nicht so großartig. Etwa 933 km von Berlin entfernt holte gerade England pechschwarzen Biscuits aus seinem Backofen. Naja etwas schwarz, aber das machte ja nichts, waren bestimmt lecker, egal was die anderen dauern sagten. Von wegen er konnte nicht kochen oder backen! Er schnappte sich ein Biscuit und biss hinein und biss sich fast die Zähne aus. Sie mussten bestimmt nur etwas abkühlen. Er legte den Biscuits etwas neben die anderen und stellte sie zum abkühlen. „Das du es überhaupt noch versuchst.“ Die Stimme kam ihn bekannt vor und das nicht im gutem Sinne. England drehte sich um. „Was willst du hier frog? Und wie bist du überhaupt hier rein gekommen?“ „Na mit amour“ „Ich dachte das wär nur gut um sich durch ganz Paris zu vögeln.“ „Etwas was dir auch mal wieder gut tun wurde und dich vielleicht davon abhalten würde diese scheußlichen Plätzchen zu backen.“ England griff sich nach hinten und packte einer seiner Biscuits um es nach Frankreich zu werfen. Wie konnte dieser vermaledeite Typ ihn nur immer so sehr aufregen? Nur leider duckte sich Frankreich und der Biscuit traf die Wand, wo er eine kleine Delle hinterließ. Ähh, upps. Tüte, das war genau das, was Litauen gerade sah. Jemanden, der eine sehr große Tüte trug, sodass man sein Gesicht nicht mehr sehen konnte. Eigentlich hatte er erwartet, als er zur Tür gegangen war, dass die Post gekommen war und nicht ein alter Freund, denn so langsam hatte er eine Vermutung wer den da vor ihm stand, durch die pinken Handschuhen. „Polska?“ „Wie total, Liet.“ Schon war Polen an ihm vorbei gegangen. „Was machst du hier? Du müsstest doch in Warschau sein.“ „Na ich hab mir gedacht, ich besuch die mal total.“ Litauen folgte Polen in die Küche, die er ansteuerte. „Und wie geht’s dir?“ „Eigentlich ganz gut, nur eben die ganze EU und Euro-Geschichte, wie du ja weißt.“ „Ist ja eigentlich jetzt auch egal, wir backen jetzt Plätzchen.” Und schon entleerte Polen die Tüte. Es klingelte gerade dann, als sein großartiges Ich damit angefangen hatte, das Kakaopulver in den Teig zu knetten. Preußen wollte zur Tür gehen, dreckige Finger, hin oder her, aber Österreich kam im zuvor. Wieso hatte Sissi immer noch saubere Finger? Er hörte etwas gedämpft, wie die Tür geöffnet und wieder geschlossen wurde, dann gingen diesmal zwei Paar Füße, hier durfte man ja unnötigerweise mit den Schuhen nicht langgehen – West und sein Sauberkeitswahn -, den Flur entlang. Er erkannte schon beim ersten „Vee” um wenn es sich handelte. „Hey Italien, was machst du den hier?”, fragte er, als Italien, gefolgt von Österreich in die Küche trat. „Ich wollte zu Germania.” „Ach der ist gerade nicht da, also musst du wohl mit meiner großartigen Wenigkeit zufrieden geben.” Italien hatte einen Anzug und Krawatte an, das lief darauf schließen, dass er aus politischen Gründen hier war. Warum war er aber dann nicht im Bundestag, wo er auch West getroffen hätte? ”West wird erst in ein paar Stunden kommen, wenns dringend ist, dann geh doch einfach zum Bundestag.” „Vee. Nein ich warte lieber hier. Es riecht sehr lecker.” „Mein großartiges Ich backt schließlich, wie sollte es anderes riechen!?” „Verbrannt?”, mischte sich Östereich ein. „Als ob mir das passieren würde.” „Dein großartiges Ich knetet diesen Teig seit einer halben Stunde und ist immer noch nicht fertig, das zeigt ja, wieviel Ahnung du vom Backen hast.” Man hörte aus Österreichs Stimme, dass er gereizt war und das er mit den Fingern ungeduldig auf die Arbeitsfläche trommelte verstärkte den Eindruck nur. ”Großartigkeit braucht eben seine Zeit.” Preußen grinste mal wieder, bevor er sich Ita zuwandte. „Du kannst uns gerne helfen.” „Und dann habe ich gesagt, ja total, aber denoch...” Polen erzählte etwas vollkommen belangloses aus seinem Leben, aber trotzdem hörte ihm Litauen aufmerksam zu. Sie waren gerade dabei, die Plätzchen aus dem Teig auszustechen. Deshalb drückte er auch einen kleines Pony in den Teig und lag das Teigpony dann vorsichtig mit einem Messer auf das mit Backpapier bedeckte Blech. Polen war gerade dabei ein paar der Plätzchen mit Zuckerguss, den Litauen angerührt hatte, zu bestreichen und mit Streuseln, Smarties und Gummibären zu verziehren. Die Farben waren wahlweiße, pink, lila oder rot-weiß, für die Polenflagge natürlich, und so hatte Polen schon eine ganze Herde Ponys auf dem Blech verziert. Neben den Ponys hatten sie auch noch ein paar Sterne und Herzen ausgestocken, aber weitaus weniger. Diese backten schon im Backofen und müssten jeden Moment fertig sein. Ring Ring Litauen stand von seinem Stuhl auf und ging vom Küchentisch zum Backofen. Er zog sich seine Backhandschuhe an und öffnete den Backofen und holte das Blech Sterne und Herzen heraus. Bevor er das Blech überhaupt abgestellt hatte, hatte sich Polen auch schon ein Herzchenplätzchen mit Zuckerguss und pinken Streuseln geschnappt. ”Polska es ist noch zu heiß.” Aber Polen hatte sich das Plätzchen schon in den Mund gesteckt und man konnte sehen, wie er versuchte es etwas im Mund abzukühlen, bevor er es runterschluckte. „Die sind echt total lecker!” Litauen stellte die Plätzchen zum abkühlen hin, bevor er sich wieder setzte und weiter ausstach. Nachdem, er soviele Ponys wie möglich ausgestochen hatte, knetete er den Teig wieder zusammen und rollte ihm von neuem aus. Warum zu Teufel kriegte er die Sterne nicht aufs Blech?! So schwierig konnte das doch nicht sein! Er hantierte mit Messer und verschieden große Sternchenformen, aber bis jetzt hatten es nur 6 Sterne aufs Blech geschafft. Er hatte doch alles richtig gemacht, den Teig lange genug im Kühlschrank ruhen lassen, Zucker auf die Fläche gestreut und inzwischen schon ziemlich viel Mehl verwendet, trotzdem klebten diese verdammten Zimtsterne an der Rolle, an seinen Hände und man kriegte sie einfach nicht aus den Formen, ohne dass sie kaputt gingen! Aber er würde nicht aufgeben, niemals! Er war das großartige Preußen und er würde sich doch nicht von ein paar Zimtsternen schlagen lassen! Und da, er hatte es geschafft, ein weiterer Stern war nun auf dem Blech. Danach bestricht er ihn noch mit Eiweiß-Zucker-Schaum, bevor er sich wieder dem anderen Teig zuwandte. Dieser wurde nur immer klebriger. Mit einem Scheppern knallte Preußen die Tür des Kühlschranks zu, er hatte den Teig wieder in die Schüssel verfrachtet und diese in den Kühlschrank geschoben. Diese Zimtsterne würden es noch bereuen sich mit ihm angelegt zu haben. Als auch das letzte Blech mit Ponys abgekühlt war und Litauen und Polen alle Plätzchen schön auf die Teller gelegt hatte, betrachteten die beiden die fertigen Plätzchen. Es waren fast nur Ponys, pink, rot-weiß. Litauen vermisste gelb, grün und in dessen Kombination rot. Er vermisste seine Flaggenfarben, seine Motive. Dann sah er einen mittelgroßen Stern, mit etwas Zuckerguss bestrichen und viel wichtiger, mit jeweils einem gelben, grünen und roten Gummibären. Er wusste nicht, ob Polen das extra so verziert hatte oder ob es reiner Zufall war, als Polen auch mal ein paar anderen Farben verwendet hatte. Auf jeden Fall nahm er sich den Stern und biss eine Ecke ab. Die Plätzchen waren echt gut gelungen. Sowohl Österreich als auch Italien waren mit den Plätzchen seit einer Weile fertig. Die Bleche waren schon im Backofen. Nur Preußen hatte anscheint den Zimtsternen den Krieg erklärt. Dieser ging mit so einer Energie und soetwas wie Geduld an den Teig. Immer und immer wider ihn ausrollen, ausstechen und wieder im Kühlschrank ruhen lassen. Wofür sein Freund nur immer seine Energie verschwendete. Er hatte Preußen nicht mal mit den gewünschten, inzwischen fertigen, Kokosmakronen davon abhalten können. Österreich wartete schon ziemlich genervt darauf, dass Preußen endlich aufgab, was er wusste niemals passieren würde, oder zumindest fertig wurde. „Den Rest Teig kannst du auch lassen.“ Nein, das konnte Preußen nicht, was dachte sich Sissi dabei! Er war so kurz vor dem Ziel und egal ob es nur noch ein winziges Stück Teig war, er würde auf jeden Fall noch den letzten Zimtstern machen und nicht kurz vorm Ziel aufgeben! Preußen rollte den Teig das letzte mal aus und formte mit den Hängen einen groben Stern, den er mit Schaum bestrich und ihn auf das Blech legte, bevor er es in den Backofen schob. Sein großartiges Ich hatte es natürlich geschafft! XXXXXXXXX Kleine Info: Polska = polnisch Polen Germania = italienisch Deutschland Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)