Blaue Lagune von Pragoma (Rpg von mada und mir) ================================================================================ Kapitel 6: ----------- Kadaj runzelte leicht die Stirn, als Cloud nur nickte, wendete den Blick wieder ab und schaute an die Felswand. Später als er sich jedoch nach seinem Fuß erkundigte, stutzte er leicht. "Es brennt und zieht, außerdem ist es blau verfärbt und geschwollen. Na ja das nächste Mal zieh ich Schuhe an oder schau vorher, wo ich lang laufe", beantwortete er Clouds Fragen und seufzte leicht. Irgendwie schon komisch, dass sie sich nicht stritten oder sich die Köpfe einschlugen, aber was sollten sie auch machen? Der Silberhaarige legte wieder den Kopf auf die Knie, schaute in das Feuer rein, schloss nach wenigen Sekunden die Augen und schlief. Irgendwann merkte Cloud, dass der Andere eingeschlafen war. Der kann wohl immer pennen, dachte er sich, aber dass er selber so wach war, was nach seinem langen Schlaf war ja auch nicht verwunderlich. Er schauerte, denn jetzt pfiff auch noch ein Wind durch die Höhle, als hätte man ein Fenster geöffnet. Darüber genervt trat er wieder zum Höhleneingang und sah, dass die Schlammlawine so weit vorbei war und das Wasser nur noch knietief zwischen den Bäumen, die nicht umgeknickt oder weggespült worden waren, stand. Spätestens am nächsten Tag würden sie wohl fast trockenen Fußes weitergehen können, dachte er. Er nahm ein paar Äste, welche aber total nass waren und brachte sie zur Feuerstelle, vielleicht würden diese ja etwas abtrocknen. Eine Weile betrachtete er den schlafenden Kadaj, der so ruhig ganz unschuldig und brav wirke und nicht wie das quengelige Kind, dessen Verhalten er manchmal an den Tag legte. Er seufzte und sich an seine Ausbildung erinnernd, begann er sich ein wenig zu bewegen, denn ein paar Übungen waren gut um den Körper ein wenig aufzuwärmen, so begann er mit ein paar Liegestützen und später begann er, von Langeweile getrieben, ein wenig an den Felsen der Höhle, nicht weit entfernt von der Feuerstelle, umherzuklettern. Tief fallen konnte er ja nicht und den Überhang klettern wollte er eh trainieren, denn dabei hatte er sich das letzte Mal ja verletzt und das sollte nicht noch einmal passieren. So war diese Höhle gerade richtig dafür. Kadaj schlief noch eine ganze Weile weiter, bemerkte also auch nicht, was der Blonde machte. Fast eine ganze Stunde hatte er nun schon geschlafen und nur langsam öffnete er müde die Augen und blickte sich vage um. Wo war er bloß und warum war es hier so dunkel? Ein stechender Schmerz durchzuckte ihn wieder, er fasste sich an den Kopf und da fiel ihm der Spinnenbiss wieder ein. Der Fuß brannte mittlerweile wie Feuer und Kadaj hatte das Gefühl, er würde gleich abfallen. Langsam versuchte er aufzustehen, jedoch taumelte er wieder leicht und setzte sich sofort wieder hin. "Verdammter Mist", fluchte er leise, schlug mit der Faust auf den steinigen Boden und blickte in die Flammen. Cloud hing gerade kopfüber hinter der Feuerstelle und versuchte sich an einem besonders interessanten Manöver, als der den anderen fluchen hörte. Eigentlich hörte eher den dumpfen Schlag, der ihn, da er sich erschreckt hatte, fast zum Abstürzen gebracht hatte. Von der Anstrengung und ein wenig Adrenalin wieder besser gelaunt war er dann doch wieder neugierig, was denn los sei und so kraxelte er wie eine Spinne an der Wand entlang zu Kadaj. Hinter ihm, halb an der Decke hängend, er fand es doch immer wieder faszinierend, an welch kleinen Strukturen man Halt finden konnte, sprach er aus der Dunkelheit heraus. "Was denn? Probleme?" Seine Stimme klang wieder so wie immer und mit einem kleinen Sprung landete er an seinem ursprünglichen Platz und sah den anderen über das Feuer hinweg an. Sein Gesicht glänzte etwas, denn er war ja nun doch schon eine Weile am sporteln und es war doch ein wenig anstrengend gewesen. Seine Wunde am Rücken fühlte sich allerdings auch ein wenig heiß an und bestimmt hätte Michiko ihn zur Ordnung gerufen, nicht zu übertreiben. Erschrocken zuckte der Jüngere in sich zusammen, wirbelte zu Cloud rum und schaute diesen mehr als entsetzt an. Wie der Blonde da an der Wand kletterte, erinnerte ihn doch sehr an eine dicke, fette Tarantel. Noch immer erschrocken fing er an rückwärts wegzukrabbeln, blieb aber an der nächsten Felswand zusammengekauert sitzen und versuchte sich wieder zu beruhigen. "Musst du mich so erschrecken?, moserte er gleich wieder rum, schaute Cloud verärgert an und schnaufte. "Mein Fuß tut immer noch weh, es brennt wie Feuer und es sticht, als würde mir jemand eine Nadel in den Fuß picken", zählte er seine Wehwehchen der Reihe nach auf und schaute benommen zu Boden. Irgendwie drehte sich hier gerade alles, ihm wurde heiß und kalt, und ehe er sich versah, kippte er seitlich einfach weg. Fast hätte er grinsen müssen, als der andere sich beschwerte, dass er ihn erschreckt habe. Schon etwas besorgt hörte Cloud der Beschreibung der Wehwehchen zu. Als dieser dann aber plötzlich wegkippte, sprang er mit einem Satz zu ihm hin. Leider war er etwas zu langsam gewesen und der andere schlug erst mal auf dem Boden auf. Aber da er ja gesessen hatte, war es eben nicht allzu hoch gewesen. Er richtete ihn wieder auf und fühlte, dass seine Stirn doch ziemlich heiß war. Auch nutzte er die Gelegenheit, erneut den Fuß zu begutachten und die Schwellung, die er sehen konnte, verhieß nichts Gutes. Sein Körper war doch etwas vergiftet und medizinisch versorgen würde langsam unumgänglich werden. "Was hast du Depp dir auch nicht richtig helfen lassen" murrte er und als dieser erneut umzufallen drohte, setzte Cloud sich neben ihn und ließ ihn sich an seine Brust anlehnen und legte zusätzlich noch einen Arm um ihn, um ihn zu stützen. "Wie wäre es mit einer kleinen Notversorgung hier in der Höhle, Aerith oder erwartest du von mir, dass ich ihn durch den Schlamm zur Hütte trage?", fragte er in die Dunkelheit, erhielt aber keine Antwort von der Blumenfrau. Kadaj bekam nur noch am Rande, mit was passiert war, dass er mit dem Kopf aufschlug und dieser nun zusätzlich schmerzte. Jedoch merkte er komischerweise genau, dass er an den Blonden gelehnt war, seufzte leise auf und ein mehr als zufriedenes Lächeln zierte seine Lippen. Auch, dass Cloud anfing zu Aerith zu sprechen, ging an ihm vorbei und auch bekam er nicht mit, dass diese plötzlich in der Höhle stand und Cloud etwas reichte. "Hier das dürfte gegen das Fieber und gegen die Vergiftung helfen", murrte sie leicht, drückte dem Blonden eine Spritze in die Hand und verschwand wieder. Dass Aerith nun doch noch vorbeikam, realisierte Cloud erst, als er schon die Spritze in die Hand gedrückt bekam und bevor er etwas sagen konnte, war diese auch schon wieder verschwunden. "Eh ... was?" Er schaute auf die Spritze und dann auf Kadaj, der nun wirklich blass aussah. "Danke." Jetzt musste er also auch noch Doktor spielen. Er verabreichte ihm also die Spritze in seinen Arm und nun blieb nur noch abwarten. Da ihm die Nähe des anderen gar nicht so unangenehm war, es ihn auch ein wenig wärmte und er so auch seine Reaktion genau mitbekam, blieb er einfach mit Kadaj an sich gelehnt sitzen. Er spürte, wie der Andere regelmäßig atmete und irgendwann döste er, davon beruhigt, ein wenig ein. Der Silberhaarige schlief etwas unruhiger weiter, bemerkte aber den kleinen Piecks der Spritze nicht wirklich. Vielmehr beschäftigte ihn etwas anderes, etwas, dass er selber nicht verstand. Wüst träumte Kadaj vor sich hin, stammelte immer wieder den Namen des Blonden und bog leicht den Oberkörper durch. Einige Zeit später fing er an leise zu stöhnen und lauter als gewollt, entfuhr ihm wieder der Name des Älteren. Dass der gerade neben ihm schlief, schien den Silberhaarigen nicht zu stören. Wie auch, er schlief ja selber. Nie im Leben hätte er angenommen, dass er mal von Blondie träumen würde und dann auch noch so heiß. Cloud schreckte wieder hoch, als er seinen Namen vernahm und blickte auf Kadaj, der von interessanten Träumen geplagt zu werden schien. Dies schob er einfach auf das Fieber oder aber auch auf die Medizin, welche er ihm gegeben hatte. Beruhigend strich er über die Wange des anderen und wusste selber eigentlich nicht so genau, warum er das tat. Er war nun mal hilfsbereit, auch wenn er den anderen ja nicht unbedingt ausstehen konnte, dachte er noch, aber eigentlich war er ja gar nicht so schlimm. Da ihm von dem komischen Sitzen bereits wieder das Kreuz wehtat, rollte er sich seitlich, und da er dachte, dass er immer noch nach dem anderen sehen sollte, zog er ihn einfach mit und ließ ihn seine Brust als Kopfkissen nutzen. Als er dann selbst wieder einnickte, legte er im Schlaf einen Arm um den anderen, was er selbst nicht mehr wirklich realisierte. Der Jüngere ließ das alles mit sich machen, spürte nur zu deutlich die Hand an seiner Wange und schmunzelte leicht. Als Cloud sich auch noch mit ihm seitlich hinrollte und er nun mit dem Kopf auf seiner Brust lag, ließ ihn ein leises Schnurren über die Lippen huschen, und als er den Arm um sich bemerkte, grinste er. Seine Träumereien nahmen jedoch kein Ende, immer wieder bewegte er sich im Schlaf, stammelte etwas vor sich hin und lag mit mehr als roten Wangen da und schlief. Hin und wieder fing er an zu reden, brachte mehr als unangenehm Sätze wie 'tiefer' und 'mach weiter' über seine Lippen und bebte förmlich. Nach einer Weile wachte Cloud schon wieder auf, doch diesmal war es Kadaj gewesen, der total unruhig auf ihm bewegte. "Hat der jetzt auch noch Fieberträume?", murmelte er mehr zu sich selbst, doch da er immer noch das Verhalten auf andauernde Nebenwirkung der Medizin schob, wollte er den anderen auch nicht wecken. Jedoch bemerkte er seine rosa Wangen und als der Wörter wie 'tiefer' und 'schneller' vernahm, hätte am liebsten doch in die Träume des anderen hineingeschaut. Die Situation wurde ihm reichlich unangenehm, doch bewegte er sich immer noch nicht wirklich, er nahm lediglich den Arm von dem anderen. Warum er diesen um ihn gelegt hatte, konnte er sich derzeit auch nicht mehr erklären und so beobachtete er das Verhalten des anderen weiter. Irgendwie gefiel es ihm und doch beunruhigte es ihn gleichermaßen und er hoffte, dass er von selbst nun irgendwann aufwachen würde. Eine ganze Weile ging da noch weiter. Erst nach einer weiteren Stunde wachte Kadaj langsam auf, rappelte sich schnell auf, als er merkte, wo er lag, und kroch erneut von Cloud weg. Der Silberhaarige wusste noch ganz genau, was er geträumt hatte und da der Ältere scheinbar wach war, musste er wohl das Ein oder Anderer gehört haben. Schlagartig wurde er rot um die Nase, blickte beschämt zu Boden und wünschte sich ganz weit weg. Was Cloud wohl nun von ihm dachte ... nein, das wollte er dann lieber doch nicht wissen. Noch immer war ihm das alles furchtbar peinlich, so peinlich, dass er sein Gesicht in seinen Händen versteckte und kein Ton von sich gab. Nachdem der andere sich zurückgezogen hatte, drehte Cloud sich seitlich und stütze sein Kinn auf seinen Händen auf. Unbeirrt mustere er ihn und seiner Reaktion zur Folge waren ihm die Träume ziemlich unangenehm gewesen. Er selbst hatte zwar keine Ahnung über deren Inhalt, aber irgendwie überkam ihn doch eine Vermutung. "Die Medizin hat wohl gewirkt, du siehst besser aus, nicht mehr so blass, schmerzt dein Fuß noch?", sprach er zu ihm. "Nur hat das Zeug wohl interessante Nebenwirkungen, was hast du denn alles geträumt? Du hast einige Male meinen Namen gesagt, was hab ich denn getan?", fragte er ihn direkt und war gespannt, was er für eine Antwort erhalten würde. Er versuchte seinem Gesicht wieder einen emotionslosen Ausdruck zu verleihen, obwohl er innerlich grinsen musste. Kadaj blickte bei Clouds Worten nicht auf, eher versuchte er sich noch mehr zu verkriechen. Doch wohin sollte er? Nach reiflicher Überlegung antwortete er dann doch. "Meinen Fuß geht es besser, danke. Es brennt noch in bisschen, aber es ist auszuhalten", erwiderte er leise, runzelte leicht die Stirn und suchte die nächste Antwort auf die peinliche Frage. "Was ich geträumt habe?", wiederholte er noch einmal, blickte jetzt doch auf und schaut den Blonden überrascht an."Na ja, das weiß ich nicht mehr so genau, ich weiß nur noch, dass du da warst und dann ist da nichts mehr", log er frech, lief jedoch erneut rot an, als ihm heimlich die Details durch den Kopf huschten und ihn somit verrieten. Cloud sah ihn verdattert und glaubte ihm kein einziges Wort. Jedoch warum sollte er etwas auf Fieberträume geben und so beließ er es dabei. Er konnte ein Grinsen nicht unterdrücken, welches er in einem Gähnen tarnte, und stand relaxed auf. "Vielleicht sollte ich mich auch mal von einer Spinne piksen lassen, wenn man von dem Gegenmittel oder der Medizin dagegen so einen Trip bekommt. Ja Kaddi, wer weiß, was unsere liebe Blumenfrau dir alles in diesen Cocktail gemischt hatte", antwortete er mit seiner üblichen Art und ging dann zum Höhleneingang. Er musste kichern wie ein Schulkind, nur wollte er in keinem Falle, dass der andere dies sah, wo es doch total kindisch war. Aber er konnte es bei dem Gedanken an das Verhalten Kadajs und an seine Worte nicht wirklich unterdrücken. So stand er an der Höhle, betrachtete den Matsch und versuchte sich wieder einzukriegen, musste aber noch ein paar Mal richtig glucksen. "Ja, ja, sehr witzig Cloud, mach dich nur lustig! Weißt du was so toll, warst du auch wieder nicht. Im Gegenteil du lagst da wie ein verklemmtes Weib", zischte Kadaj auf die Worte des Blonden, verschränkte wütend die Arme vor der Brust und grummelte. "Du warst sogar so schlecht, dass ich mir in meinem eigenen Traum einen herunterholen musste. "So nun war es aber genug der dicken Lügen, das sollte dann fürs Erste reichen, um Cloud den Wind aus den Segeln zu nehmen. Danach schmollte er noch eine Zeit lang und ignorierte den Blonden einfach. Kadajs Worte gingen Cloud ziemlich gegen den Strich, aber so einfach konnte er sich von seinem Lachkrampf auch nicht erholen. Also dauerte es eine Zeit lang, bis er wieder normal reden konnte und dabei dachte er sich, dass so ein Wortgefecht ihm nun doch willkommen war. Also rief er Kadaj zu. "... verklemmtes Weib? Wer von uns führt sich denn hier auf wie ein Weib und rennt launisch und ohne Grund barfuß aus der Hütte und kotzt rum wie eine Schwangere? Ich sag dir mal etwas, vielleicht sollte ich es dir mal richtig besorgen, damit du endlich normal wirst!" Bei diesen Worten bekam er selbst rote Ohren und war doch überrascht, dass er so was überhaupt aussprechen konnte. Dem Silberhaarigen entglitten sämtliche Gesichtszüge, fassungslos starrte er den Blonden an und schluckte. Bitte was sollte er sein und was hatte er da gesagt? Noch immer verwirrt schaute er Cloud an, ehe der den Kopf hektisch schüttelte. „Wäh nein danke. Erstens bin ich ein Mann, kann also gar nicht schwanger werden und zweitens hab ich nur gekotzt, weil mir Michiko und du, auf den Wecker ging. Ihr habt euch aufgeführt wie so ein altes Ehepaar, hätte nur noch wer weiß was gefehlt", stänkerte er ohne zu überlegen weiter, jedoch als ihm bewusst wurde, was er da von sich gegeben hatte, wurde er wieder rot. War er etwa eifersüchtig? Nein, ganz sicher nicht, warum sollte er auch? "Du klingst wie ein eifersüchtiger Liebhaber!", konterte er ihm sofort. "Fühlst du dich vernachlässigt? Soll ich mich ein wenig um dich kümmern?", säuselte er mit verstellter Stimme und ging ein paar Schritte auf ihn zu und strecke seine Arme gespielt einladend aus. "Nun komm in meine Arme, mein Liebster, ich rette dich vor allen bösen Spinnen dieser Insel!", schauspielerte er, und als er die roten Wangen des anderen bemerkte, hielt er wieder inne in seinen Worten. Er führte sich gerade aber auch zu peinlich auf. Sofort sah er ihn wieder emotionslos an und hatte das Gefühl, das hinter den Worten des anderen doch noch mehr stecken musste. Er schüttelte nur den Kopf und meinte. "Du bist manchmal echt komisch. Was geht bloß in deinem Hirn vor sich?" Jetzt war Kadaj wirklich auf 180, schnaufte wie so eine alte Dampflok. "Ich bin gar nicht eifersüchtig, du spinnst doch! Vor Spinnen brauchst du mich nicht retten, ich komm alleine klar", empörte sich der Jüngere, verschränkte wie immer die Arme vor der Brust und schaute Cloud an, als wolle er ihm jeden Moment den Hals umdrehen. "Was in meinem Kopf vor sich geht, geht dich gar nichts an. Das ist einzig alleine meine Sache und geht dich einen Scheißdreck an!" Der Silberhaarige legte ihm doch nicht seine Gedanken und Gefühle auf den Tisch, das hatte er noch nie gemacht und würde es auch heute ganz sicher nicht tun. Sollte sich doch Cloud auf den Kopf stellen, er würde ganz sicher dazu nichts sagen. Nachdem Kadaj so reagiert hatte, war sich Cloud fast sicher, dass er doch eifersüchtig oder eben nicht ganz richtig im Kopf war. Er zuckte mit den Schultern und blickte an dem anderen vorbei Richtung Höhlen-inneres. Wenn er es nicht sagen wollte, war es ihm auch egal, nur dachte er sich dann wiederum, dass er wohl genauso ihm gegenüber dazu nichts erwähnen würde. Als er wieder so angefahren wurde, verdrehte er nur leicht die Augen. "Bei deiner Programmierung ist mal mächtig was schiefgelaufen", blaffte er zurück und deutete auf Kadajs Kopf, ohne groß darüber nachzudenken. Er sich aber nicht darüber bewusst, dass er mit diesem Spruch, bei dem Anderen eventuell mehr anrichten könnte, als er beabsichtigt hatte. "Programmierung ... bei meiner Programmierung?" Fassungslos starrte er den Blonden an, ballte wütend die Fäuste und stürmte dann an ihm vorbei. "Mach was du willst du Arsch, ich geh und Lust auf deine Anwesenheit hab ich auch nicht!", donnerte er den Älteren an, ehe er sich dem Höhlenausgang näherte, und versuchte den Abhang herunterzuklettern. Sollte Cloud doch da oben bleiben, er jedenfalls hatte keine Lust mehr sich noch weiter zu streiten. Er wollte nur noch in die Hütte zurück und sich ins Bett legen. Außerdem hatte er Hunger und er wollte sehen, ob es Michiko gut ginge. Cloud blieb in der Höhle zurück und wunderte sich ein wenig über sich selbst. Vielleicht war das eben ziemlich gemein gewesen, aber der vorausgegangene Dialog war doch zu absurd gewesen. Er schüttelte abermals den Kopf und lehnte sich an die Höhlenwand. Ihn trieb keine Eile an, sollte der andere doch tun, was er wollte und er bekam genauso wenig mit, dass dieser bereits versuchte, den Abhang hinunterzuklettern. Cloud war sich ziemlich sicher, dass er eh nicht weit würde gehen können, denn Aeriths Mittel hatten wohl die Vergiftung gestoppt, aber sein Fuß war wohl immer noch geschwollen und das Laufen durch den Matsch wäre ihm wohl eh zu anstrengend. Plötzlich musste er niesen. "Na toll", dachte er sich, eine Erkältung wäre jetzt auch noch genau das richtige. Abwesend blickte er weiter in die Höhle hinein und fragte sich, was wohl weiter innen zu finden sei. Kadaj versuchte in der Zwischenzeit die Felswand herunterzuklettern, was aber mit seinem Fuß gar nicht so leicht war. Resigniert seufzt er auf, kletterte wieder hoch und krabbelte zurück in die Höhle. "Halt ja die Klappe", fuhr er den Blonden an, setzte sich wieder ans Feuer und grummelte. Wie konnte er auch annehmen mit diesem Fuß weit zu kommen, er musste ja buchstäblich scheitern. Auf einen blöden Kommentar des Blonden hatte er auch keine Lust, also hielt er sich demonstrativ die Ohren zu und blickte starr vor sich hin. Dass ihn die Worte des Älteren verletzt hatten, wollte er sich nicht anmerken lassen, auch wollte er es nicht zugeben. Cloud sah nur aus den Augenwinkeln, dass Kadaj wieder am Feuer saß, da er aber keine Lust hatte zu reden, ging er einfach wortlos weiter in die Höhle hinein. Währenddessen kam Aerith und setzte sich zu Kadaj ans Feuer. "Was schmollst du denn so?", fragte sie ihn direkt. "Immerhin, das Mittel scheint gewirkt zu haben. Mensch seid ihr zwei Streithähne, das gibt es doch nicht, was muss ich mir denn noch alles einfallen lassen?", schimpfte sie. "Michiko geht es im Übrigen gut und eure Hütte ist auch noch ganz, ganz bald könnt ihr wieder dorthin laufen, nur solltet ihr achtgeben, es sind einige andere heimatlos geworden", sprach sie geheimnisvoll. Sie stand wieder auf und wandte sich zum Gehen. "Und verwirre den armen Cloud nicht so." Sie kicherte. "Und noch ein letztes Mal, lasst bitte die Finger von den Beeren!" Der Silberhaarige zuckte leicht zusammen, als sie so plötzlich neben ihm saß und anfing zu reden. "Lass mich halt auch mal schmollen und ja danke für deine Hilfe. Was soll das denn wieder heiße? Wer oder was ist heimatlos. Ich verwirre hier gar keinen, du verwirrst eher uns mit deinem schwachsinnigen Gebabbel", zählte Kadaj der Reihe nach auf und blickte sie wütend an. "Wieso soll ich die Beeren nicht essen, giftig sind sie ja nicht ... würde sonst wohl kaum noch hier sitzen", ging er auf ihre erneute Mahnung ein und rollte leicht mit den Augen. Zu Michiko sagte er nichts, doch er freute sich, dass es ihr gut ging. Wenn er wüsste, was das Biest plante, hätte er sie wohl eher in die Hölle gewünscht, aber noch war er ahnungslos. Genauso ahnungslos wie Cloud. Sie kicherte erneut und gluckste. "Oh, keine Ursache. Aber ich sag dir eines, ich hab euch gewarnt!" In dem Moment hörte man das Geräusch von rutschendem Gestein. Sie blinzelte noch mal und verschwand wieder. Kurz darauf kam Cloud wieder nach vorne und er hatte nichts von Aerith oder dem Gespräch bemerkt, er hatte nur Kadajs Stimme gehört. Er sah ihn fragend an. "Führst du jetzt auch noch im wachen Zustand Selbstgespräche oder war Aerith wieder hier? Heckt ihr schon wieder irgendwelche fiesen Aktionen mir gegen über aus?", meinte er leicht angesäuert. Als Cloud so plötzlich angelaufen kam, schaute Kadaj ihn leicht verwundert an. "Wo kommst du denn her? Ja, ich hab mal wieder mit der Hexe gesprochen ... sie war also hier. Michiko geht es gut, die Hütte steht noch, aber sie meinte, dass einige heimatlos wurden. Keine Ahnung, was sie damit meinte. Ach ja dann meinte sie noch, ich soll endlich die Finger von den Beeren lassen", erzählte er der Reihe nach dem Blonden, zuckte jedoch leicht zusammen, als er dieses Geröll hörte. "Was zum Teufel war das denn wieder?", fragte er leise, stand auf und ging auf den Höhleneingang zu. Cloud hörte den Erzählungen des anderen zu. "Und du hörst natürlich nicht auf sie, nicht wahr?", murmelte er leise vor sich hin und beobachtete, wie er zum Höhleneingang ging. Eigentlich lief er ganz normal, dachte er sich noch. Das Geräusch des rutschenden Felsen wieder holte sich. Schließlich ging dem anderen hinterher und blieb dicht hinter ihm stehen. "Kannst du was erkennen?", fragte er noch und hörte wiederum das Geräusch, diesmal direkt über ihnen. Langsam drehte er sich um und erkannte auch schon, was dieses Geräusch verursachte. Ihr Puma war wieder da und kletterte um den Höhleneingang herum. Er schien sie noch nicht bemerkt zu haben und bei einer erneuten Bewegung scherte er wieder ein paar Felsen hinunter. Kadaj drehte sich nicht um, antwortete ihm aber. "Nein, ich hör nicht auf sie, ich lass mir von keinem was vorschreiben." Wieder ging er ein Stück vor und blickte sich um, doch er sah nichts. Jedoch spürte er plötzlich, dass Cloud dicht hinter ihm stand, sein Herzschlag verdreifachte sich gerade und er hatte das Gefühl, es würde in seiner Brust gleich explodieren. "Nein ... nein ... ich sehe nichts", stammelte er unsicher vor sich hin. Was sollte das denn jetzt? Wieso wurde er plötzlich so nervös und warum schlug sein Herz so schnell. "Och nö, dieses blöde Katzenvieh ist ja wieder da", murmelte er kaum hörbar, seufzte leise und blieb ruhig stehen. Cloud blieb ganz ruhig, als der das Tier entdeckte. Wieder zum Leben erwecken geht also auch, dachte er sich nur. Damit er nicht allzu laut sprechen musste, kam er Kadaj noch näher, beugte sich an sein Ohr und flüsterte. "Ja und wir haben dieses Mal keine Waffen." Er hatte wirklich keine Lust auch noch so mit diesem Vieh zu kämpfen und so wisperte er noch leiser und berührte aus Versehen das Ohr des anderen kurz mit seinen Lippen dabei. "Deshalb Rückzug." Damit der Andere keine Dummheiten machte, fasste er ihn von hinten an den Armen und zog ihn sanft aber bestimmt rückwärtsgehend einfach mit zurück in die Höhle. Der Silberhaarige erschauderte leicht, als Cloud noch näher kam und als dieser ihm auch noch direkt etwas ins Ohr flüsterte und dieses leicht mit seinen Lippen berührte, bekam er eine dicke Gänsehaut. Kadaj konnte nur nicken, ließ sich langsam von Cloud rückwärts zurück in die Höhle ziehen und gab keinen Piep von sich. Als sie dann endlich weit genug von dem Eingang weg waren, setzte sich der Jüngere erst mal wieder hin und versuchte das aufgewirbelte Chaos in seinem Inneren zu bändigen. Er versuchte sich buchstäblich zu verstellen, doch noch immer raste sein Puls durch seinen Körper wie ein ICE. Cloud war wirklich sehr überrascht, dass er den anderen so einfach mit sich ziehen konnte und dieser auch keinerlei Anstalten machte, ihm irgendwie Schwierigkeiten zu machen. Dass er ihn aus Versehen berührt hatte, war im eigentlich peinlich, aber er überging es und tat so, als wäre es nicht passiert. Als der andere sich setzte und immer noch kein dummer Spruch kam, konnte er es noch weniger glauben. Diese Aktion hatte ihn sehr nervös gemacht und seine Hände hatten auch leicht gezittert. Eigentlich war er nun sogar dankbar eine Aufgabe zu haben, mit welcher er dies überspielen konnte und so konzentrierte er sich auch voll und ganz auf die Aufgabe Höhleneingang beobachten. Dann dachte er sich, dass er vielleicht doch nach einer Waffe oder ähnlichem Ausschau halten sollte und er nahm einen Ast, brachte ihn an dem vor sich hin glimmenden Feuer zum Brennen und wartete, ob das Vieh sich nun in die Höhle verirren würde oder nicht. Kadaj versuchte sich noch immer zu beruhigen, die plötzliche Nähe, die kurz zuvor entstanden war, verunsicherte ihn noch immer. Er war so etwas ja auch nicht gewohnt, woher auch? Loz und Yazoo waren seine Brüder, Cloud aber war eine ganz andere Person und noch dazu ein Mann. Kurz schüttelte er den Kopf, wimmelte diese Gedanken ab und schaute ruhig, zu was der Blonde nun tat. Scheinbar hielt er Wache, suchte eine Art Waffe und so langsam dämmerte es erneut in Kadaj. Ihm wurde plötzlich klar, warum er so bei Michiko reagiert hatte, warum er nicht streiten wollte. Vor allen Dingen fiel ihm aber auf, wie wohl er sich doch plötzlich fühlte. Sollte er plötzlich statt Hass Liebe für den Älteren empfinden? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)