Vulkado von Ur (Im Auge des Sturms) ================================================================================ Prolog: Tornado --------------- Unbändige Zerstörungswut treibt ihn an. Und der Zorn auf die Welt, aus der er kommt. Ungewollt wurde er geboren und ohne Wissen von einem friedlichen Heim. Ziellos irrt er umher, bleibt nie lang an einem Ort, sucht und sucht und sucht und findet niemals, ist rastlos und einsam, so stark auf seinem unaufhaltsamen Weg, der gepflastert ist mit Vernichtung. Und dabei so zerbrechlich. Er wirbelt durch Zeit und Raum und weiß nicht, wohin er gehört und das Unwissen macht ihn wütend, wütender noch als er selbst weiß, zornig auf diejenigen, die ihn zu dem gemacht haben, was er ist. Nichts kann er berühren, ohne es in Stücke zu zerlegen, was immer er will, zerfällt in tausend Teile, er ist nur Hass und Wut und Zerstörung und kennt Frieden nicht und auch keine Heimat und keinen Halt und keine Pause. Er ruht niemals, er ist verzweifelt auf der Suche nach etwas, das er nicht kennt, nach etwas, das er nicht erkennen kann, selbst wenn er es findet, weil es ihm niemals beigebracht wurde. Er will lernen und nicht mehr zerstören, aber seine Natur sitzt so tief und sie tobt unaufhaltsam, reißt ihn mit sich, auch wenn er nicht will. Er will einen Ort zum Bleiben, er will Stille und Frieden und ein Heim. Stattdessen zerrt er alles mit sich in seiner blinden Wut auf das, was niemand mehr ändern kann. Er sieht die Dinge aus der Ferne und fühlt sich zu ihnen hingezogen, doch sobald er nachgibt und dem Drang folgt, sobald er sich nähert und die Dinge in der Ferne berührt, zerbricht die Welt unter seinen stürmischen Fingern und seiner aufbrausenden Natur und dem Hass, der in ihm wohnt und den er nicht loslassen kann. Der Hass lebt dort in ihm, ganz tief unten und in der Dunkelheit, der Hass kennt das Licht nicht und er will nicht gehen, er gehört zu ihm und wenn er geht, dann wäre es leer. So leer. Er weiß nichts vom Auge des Sturms, in dem es still ist und friedlich. Er sucht jemanden, der nicht zurückweicht und nicht zerbricht unter all der Wut, er sucht denjenigen, der seine zerstörerische Hülle überwindet und sich niederlässt in seinem Mittelpunkt, den er selbst nicht kennt. Er weiß nicht, was er braucht. Er kennt sich selber nicht. Alles, was er weiß, ist, dass er niemals stehen bleiben kann, sonst bricht er auseinander und verliert alles, was er bisher gekannt hat. Er hat Angst vor der Welt, die ihn nicht will und die er nicht kennt. Und am allermeisten hat er Angst vor sich selbst. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)