Der Himmel muss warten von Kalea ================================================================================ Kapitel 99: Verwehrt -------------------- @ Vanilein - Ich denke, Sam ist auf einem guten Weg, oder? Wünsche Dir ein frohes Osterfest. LG Kalea C) Verwehrt Sam stellte die Bierflaschen auf den kleinen Tisch vor der Couch auf der sein Bruder lag und döste. Er hatte ihn vorhin wieder mit einer Massage verwöhnt und morgen würde er wieder in den Genuss kommen, so wie er sie auch am Vortag genießen durfte. „Darf ich mich zu dir setzen?“, fragte er ruhig. Fast sofort richtete sich der Blonde halb auf, wartete darauf, dass sich sein Bruder setzte und ließ sich dann wieder gegen ihn sinken. Sam legte seinen Arm um ihn und er lehnte seinen Kopf auf dessen Brust. Dean schloss die Augen wieder und inhalierte Sammys ureigenen Geruch. Der Jüngere streichelte seinen Bruder ein paar Mal über den Arm, ließ seine Hand dann weiter über dessen Brust nach unten wandern. Auf seinem Bauch verweilte er. Erst dann begann er ganz langsam an dem Shirt zu zupfen und es so immer weiter nach oben zu ziehen, bis er Deans Bauch freigelegt hatte. Zärtlich ließ er seine Finger über die lächerlich glatte Haut gleiten. Der Blonde wusste nicht so richtig was er von Sams erneutem Vorstoß halten sollte. Er liebte Sam und eigentlich würde er auch wieder mit ihm schlafen, doch sein Körper schien das nicht zu wollen. Er wusste selbst nicht warum, doch es ging einfach nicht. Immer wieder versuchte er sich zu beruhigen, immer wieder sagte er sich, dass es doch sein Sammy war, der ihn da verwöhnen wollte, so, wie er es schon vor einer ganzen Weile öfter getan hatte. Er atmete ruhig durch. Wieder und wieder ließ er die Luft tief in seine Lungen fließen und atmete langsam wieder aus, um sich noch weiter zu beruhigen. Sam bemerkte diese Bemühungen seines Engels und lächelte. Ob es heute klappen würde? Er hatte schon vor ein paar Tagen sein ‚Okay‘ zu längeren Trainingseinheiten gegeben und auch gegen ein Training vor dem Frühstück hatte er nichts mehr, da sich Deans Rippen nicht mehr so deutlich abhoben. Sein kleiner Großer war eindeutig auf dem Weg der Besserung. Ganz langsam ließ er seine Hand weiter Richtung Bund gleiten. Immer wieder strich er über den Bauch und zeichnete jede einzelne Linie nach. Er beugte sich etwas vor und begann zärtlich an Deans Hals zu knabbern. Der Blonde gab ein leises Schnurren von sich. Wieder huschte ein Lächeln über Sams Gesicht und er traute sich seine Finger unter den Bund von Deans Jeans zu schieben. Millimeterweise tastete er sich vor. Er hatte seinen Großen heute wieder massiert, sie hatten sich geküsst und heute Morgen im Bett sogar rumgeschmust. Alles in allem ging es voran. Deans Atmung beschleunigte sich doch noch gelang es ihm, sich darauf zu konzentrieren, was sein Kleiner an seinem Hals anstellte. Sein Körper ließ sich allerdings nicht länger austricksen. Er erstarrte und seine Atmung wurde hektisch. Sofort zog Sam seine Hand zurück und versuchte seinem Bruder beruhigend über die Arme zu streicheln. „Es ist okay, Dean.“ Doch der Ältere schien ihn nicht zu hören. Immer hektischer atmete er, bis es ihm endlich gelang sich zu bewegen und aufzustehen. Er taumelte ein paar Schritte von der Couch weg und blieb dann, noch immer nach Sauerstoff ringend, stehen. Auch Sam erhob sich und ging die wenigen Schritte auf seinen Engel zu. Er hielt sich weit genug von ihm entfernt und nicht noch weiterhin als Bedrohung zu gelten, auch wenn er wusste, dass er die für seinen Engel eigentlich nicht war und er ihn auch nicht als solche empfand, wartete und erst, als er sich sicher war auch erwünscht zu sein, trat er noch näher und zog ihn sanft in seine Arme. „Es ist okay, Dean! Ich werde dich nicht drängen“, sagte er sanft und begann ihm über den Rücken zu streicheln. Der Blonde genoss diese sanften Berührungen und lehnte sich etwas mehr gegen seinen Bruder. „Ich habe dir schon einmal gesagt, dass ich warten kann bis du soweit bist“, flüsterte er ihm ins Ohr und drückte ihm einen kleinen Kuss darauf. „Und was, wenn ich nie mehr so weit sein werde?“, wollte der Blonde leise wissen. Er löste sich von dem Jüngeren, um ihm ins Gesicht zu schauen. „Dann werden wir eben nicht mehr miteinander schlafen. Ich liebe es dich zu küssen. Ich liebe es deinen Körper zu streicheln und auch wenn du mir das jetzt den Rest meines Lebens vorhalten wirst: Ich liebe es dich im Arm zu halten und so mit dir einschlafen zu können. Ich habe mich so lange nach dir gesehnt und ich habe es mir immer wieder vorgeworfen, dass ich dich verlassen habe. Ich hätte mich bemühen müssen, mich besser zu kontrollieren! Es tut mir so leid, was ich dir damit angetan habe!“, sagte er leise. „Du hast...“ „Ja, Dean! Ich bin schuld! Ich ganz allein! Wenn ich nicht versucht hätte dich immer mehr zu kontrollieren und zu dominieren, dann hättest du nicht so leiden müssen. Es ist meine Schuld Dean, dass du fast gestorben wärst!“ „Sammy, du ...“ „Nein, Dean! Vergiss es! Du wirst dir diesen Schuh nicht anziehen. Es ist meine Schuld! Und wenn du mir nicht mehr vertrauen kannst, muss ich damit leben!“ „Aber ich ...“ „Du kannst dir vielleicht einreden, mir wieder vollkommen vertrauen zu wollen, aber dein Körper tut es eben nicht und ich kann es ihm nicht einmal verübeln, auch wenn ich zugeben muss, dass es mich schmerzt. Ich habe es verdient und ich kann dich verstehen, auch wenn es weh tut.“ Der Blonde starrte seinen Bruder mit großen Augen an. Er wusste nicht, was er dazu sagen sollte. Sein klingelndes Handy enthob ihm einer Antwort. „Was hast du?“, fragte er ohne eine Begrüßung, kaum dass er das Telefon an sein Ohr hielt und drehte seinem Bruder den Rücken zu. Während er zuhörte, begann er seine Kleidung zusammen zu suchen. „Alle?“, wollte er wissen um gleich darauf zu antworten: „Okay, ich kümmere mich darum, danke.“ Schnell klappte er das Telefon zusammen, zog sich an und stopfte es in seine Hosentasche. Er trat zu Sam, drückte seinem großen Kleinen einen sanften Kuss auf die Lippen und holte sich seine Jacke. Gleich darauf war er ohne ein weiteres Wort verschwunden und ließ den Jüngeren vollkommen ratlos zurück. ‚Was war denn jetzt passiert? Wer hatte angerufen? Warum redete Dean nicht mit ihm und wohin war er verschwunden, immerhin hatte das nach einem Job geklungen und vielleicht hätte er helfen können. Okay, das Wer war relativ einfach zu klären. Wahrscheinlich war es Bobby. Sonst redete Dean ja mit niemandem mehr.‘ Sam ließ sich auf die Couch sinken und vergrub sein Gesicht in den Händen. Er hatte wirklich gedacht, dass Dean ihm vertraute. Scheinbar war das aber wohl nicht der Fall, oder warum hatte er ihm nicht angeboten, ihn zu begleiten? Warum hatte er ihm nicht wenigstens gesagt wohin er ging und mit wem er es zu tun bekam? Obwohl er nach dem Wem eigentlich auch nicht fragen musste. Dean jagte nur noch Dämonen. Waren doch noch so viele auf der Erde, dass sein Bruder noch raus musste? Oder waren es ganz besondere Dämonen? Hatte Dean Angst um ihn? Er hatte „alle“ gefragt. Wie viele waren alle? Waren es so viele, dass es ihm vielleicht unmöglich war, ihn zu schützen? Hatte er Angst, dass er getötet werden könnte, immerhin hatte er keine Kräfte mehr, zumindest keine, von denen er wusste, außer, dass er sich noch beamen konnte. Trotzdem machte es diese Erkenntnis nicht leichter hier herum zu sitzen und zu wissen, dass sein Bruder da draußen war und sich mit Dämonen herumschlug. Er stand auf und begann ruhelos hin und her zu laufen. Er hatte sich geschworen seinem Großen zu vertrauen, also sollte er das jetzt auch tun! Sam zwang sich, sich hinzusetzen und einen Film bis zu Ende zu sehen, auch wenn nicht viel davon mitbekam. Er holte sich ein Bier und schüttete es regelrecht in sich hinein. Er wollte vertrauen, aber er brauchte trotzdem etwas, um sich zu beruhigen. Dean hatte, kaum dass er gesprungen war, seinen kleinen Bruder komplett aus seinem Bewusstsein verdrängt. Sam war in der Hütte sicher und das war Alles, was für ihn zählte. Bobby hatte die sieben Sünden in Cambridge, Massachusetts ausfindig gemacht. Laut seiner Aussagen trieben sie sich hier schon ein paar Tage herum. Es hatte einige mysteriöse Unfälle auf dem Uni-Gelände und in den beliebtesten Studentenkneipen gegeben. Warum sie sich den Ort ausgesucht hatten, brauchte sich Dean nicht zu fragen. Hier gab es mit Sicherheit jede Menge Studenten, die mindestens eine der Sünden bedienten. Jetzt musste er sie nur noch finden. Er drängte die Übelkeit, die ihr wieder erfasst hatte, zurück und schloss die Augen um sich zu konzentrieren. Schon bald hatte er eine ziemlich genaue Vorstellung, wo er seinen ersten Gegner finden würde. Gleich darauf stand er in einem schäbigen Trailerpark. Auf Eitelkeit und Völlerei würde er hier ganz bestimmt nicht treffen. Aber Neid könnte er sich sehr gut in solch einer Umgebung vorstellen. Dean lief eine Weile suchend durch die Gassen. Er hatte weiß Gott schon jede Menge Schlechtes gesehen und die Motels in denen er fast sein ganzes Leben verbracht hatte, waren auch nicht gerade Luxusklasse gewesen, aber das hier war nicht weit vom untersten Ende entfernt. Hier waren Not und Elend zu Hause. Immer wieder konzentrierte er sich und konnte fühlen, dass er sich dem Dämon immer weiter näherte. Und dann sah er eine Gestalt, die um einen Wohnwagen schlich. Mit einer einzigen Handbewegung ließ er den Schwarzäugigen erstarren. „Wer bist du?“, fragte der wütend und versuchte sich zu befreien. „Das tut hier nichts zu Sache.“ „Was willst du?“ „Dass du die Menschen hier in Ruhe lässt!“ „Vergiss es!“, keifte der Dämon. „Du kannst mir nichts anhaben. Ich bin die Trägheit und so lange es Menschen gibt, die sich mir hingeben, so lange werde ich auf der Erde wandeln.“ „Ich weiß, dass ich dich nicht für immer auslöschen kann, aber ich denke, die Menschen können auch mit ihrem eigenen freien Willen genug sündigen, da brauchen sie euch nicht!“ Er war während seiner Worte an den Dämon herangetreten. Jetzt legte er ihm seine Hand auf das Herz. Flackernd und mit einem lautlosen Schrei auf den Lippen starb der erste Dämon. Dean hoffte, dass auch die restlichen Sünden so einfach zu besiegen wären, aber bei seinem Glück würde das wohl eher nicht der Fall sein. Er schloss die Augen und versuchte sein nächstes Opfer zu orten. Es dauerte nicht lange, bis er den nächsten Dämon fühlen konnte. Sein Blick wanderte noch einmal zu dem Wohnwagen. Jetzt hatten die Menschen darin wieder die Chance alleine für ihr Leben zu sorgen. Vielleicht konnten sie ja doch noch etwas daraus machen? Der Winchester schüttelte den Kopf. Das hier war nicht sein Problem. Er hatte nur dafür zu sorgen, dass noch genau sieben Dämonen sterben würden. Mit dem nächsten Lidschlag stand er vor einem Bordell. Ein Lächeln huschte über sein Gesicht. Wenn er hier nicht die Wollust finden würde, dann wollte er nicht mehr Dean Winchester heißen! Er betrat das Etablissement und schaute sich um. Sofort kam eine langbeinige, vollbusige Blondine auf ihn zu. „Hallo Süßer“, quietschte sie ihm ins Ohr. „Wie kann ich dir helfen?“ Er schaute sie nur kurz an. „Ich suche einen Freund“, wimmelte er sie ab. „Ich kann dein Freund sein.“ „Das bezweifle ich“, entgegnete der Winchester und schon sich an ihr vorbei. Waren die Frauen schon immer so billig, fragte er sich. Er hatte es nie nötig gehabt, sich seinen Sex in einem Bordell zu kaufen, aber er war einmal mit Cas in einem gewesen. Noch heute musste er grinsen, wenn er an diesen Abend dachte. Die Frauen, mit denen er die Nächte, oder oft genug auch nur ein paar Stunden verbracht hatte, hatte er immer in Bars gefunden. Sie waren jung, hübsch und willig gewesen und nicht so aufgetakelt und überschminkt wie diese da, die ihn angesprochen hatte. Langsam lief er durch die Gänge, bis er seinen zweiten Gegner gefunden hatte. „Du bist Wollust?“, fragte er eher rhetorisch. „Wer will das wissen?“ „Ich bin Dean Winchester.“ „Winchester!“, spuckte der Dämon den Namen mit Verachtung aus. „Es wird mir eine große Freude sein, dich in die Hölle zu befördern. Sie werden mich feiern und verehren!“ „Warum müsst ihr eigentlich ständig soviel labern?“, fragte Dean und verdrehte die Augen. Er trat einen Schritt näher an diese Sünde heran. Wie auch schon Trägheit starb Wollust mit einem Flackern und der Winchester suchte nach seinem nächsten Opfer. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)