We could be von Namika (But you won't see [FlintxWood]) ================================================================================ Kapitel 1: Fool yourself ------------------------ „Du bist ein Idiot, Wood.“ Schläfrig beobachte ich, wie Flint sich die Hose seiner Uniform wieder anzieht. Es ist doch immer das Gleiche. Wenn wir gerade Sex hatten, zieht Flint sich sofort wieder an und verschwindet. Ich kann das nicht und bleibe deshalb meist noch eine Weile liegen und ruhe mich aus. Dabei schlafe ich oft ein, wie ich auch jetzt gerade kurz davor bin. So bleibe ich natürlich viel länger weg als geplant und das ist wiederum nicht so gut, weil Percy sich dann wundert. Ja, ich bin mit Percy zusammen. Percy Weasley. Schon seit beinahe drei Monaten. Da wir in einem Schlafsaal schlafen und auch viele Klassen zusammen haben, haben wir viel Zeit miteinander verbracht. Dann ist es plötzlich passiert. Er küsste mich und ich wehrte mich nicht. Ich mag Percy wirklich und er kümmert sich immer um mich (und um meine Schulnoten, die ihm nie gut genug sind). Er ist aufmerksam, liebevoll und sensibel. Warum ich dann gerade mit Flint geschlafen habe, der inzwischen sein Hemd sucht? Ich weiß es nicht. Ich wünschte, ich wüsste es, denn dann müsste ich nicht immer darüber nachdenken. Vielleicht könnte ich es dann auch einfach beenden und weiter mein normales, ruhiges Leben mit Percy an meiner Seite führen. Aber ich weiß es nicht und beenden kann ich es nicht. Es ist dieses Feuer, dass mich immer wieder zu Flint hinzieht. Ich verbrenne mich jedes Mal aufs Neue, doch es hindert mich nicht daran, beim nächsten Mal wieder darauf einzugehen. Es ist nicht so, als hätte ich zwei Beziehungen – eine Beziehung mit Marcus Flint! Das ist wohl ein Ding der Unmöglichkeit. Er ist nicht nett zu mir und eigentlich beleidigen wir uns nur die ganze Zeit, selbst, wenn wir miteinander alleine und im Begriff sind, es zu tun. Er hasst alles an mir und ich denke, ich hasse auch alles an ihm. Aber wir haben Sex. Viel zu oft, eigentlich. Es ist inzwischen wie eine Sucht. Tatsächlich ist es mein Alltag geworden, Percy abzulenken und dann davon zu schleichen, um irgendwo mit Flint Sex zu haben. Ich drehe mich etwas mehr auf die Seite, um diesen besser ansehen zu können. Ich weiß, dass das alles furchtbar klingt; ich will es kaum wahrhaben, dass ich es wirklich bin, der so was macht. Immer stehe ich für Gerechtigkeit und Ehrlichkeit ein, aber ich kann nichts dagegen machen. Es ist, als hätte Flint mich irgendwie verhext. Inzwischen ist es sogar schon so weit, dass seine blöden Kommentare und Beleidigungen zu meinem Leben dazu gehören und irgendwie fehlen, wenn wir uns tagelang nicht sehen. Doch bei allem, was ich tue, habe ich dieses schlechte Gewissen. Es ist ständig irgendwo in meinem Hinterkopf und nagt an mir. Wenn Percy etwas Nettes für mich tut, dann zerstört es mich fast. Wie kann ich ihm so etwas antun? Wie? Doch selbst, wenn ich mir dann vornehme, Flint nie wieder privat zu treffen; sobald er mir diesen Blick zuwirft, der besagt, dass er mich sofort sehen will, bin ich wieder Wachs in seinen Händen. Es ist eine Zwickmühle ohne Ausweg, obwohl ich genau weiß, was das Richtige ist. „Wieso?“, frage ich jetzt und bringe ein kleines, amüsiertes Grinsen zustande, dass aufgrund meiner Müdigkeit vermutlich etwas verschwommen wirkt. „Bin ich dir wieder zu früh gekommen?“ Ihm passt nichts an mir. Deshalb beleidigt Flint auch ständig meine sexuellen Fähigkeiten. Wir beide wissen, dass das Schwachsinn ist, schließlich hat er so oft es nur irgendwie geht Sex mit mir. Dennoch hält er daran fast. Flint dreht sich zu mir um und schließt den obersten Knopf seines Hemdes. Dann legt er sich die grüne Slytherinkrawatte um den Hals. Er mustert mich mit einem Blick, den ich so nicht kenne. Normalerweise schaut er böse, genervt, wütend, arrogant oder etwas in der Art. Jetzt ist es fast fragend, aber ebenso vorwurfsvoll. Vielleicht aber auch etwas verzweifelt. Ich richte mich etwas weiter auf und ziehe die Decke über meinen nackten Körper. Warum er mich so ansieht, verstehe ich nicht. Flint senkt den Kopf und bindet mit ruhigen Bewegungen seine Krawatte. Bei ihm sieht das immer so viel ordentlicher und korrekter aus als bei mir. Darin schlägt ihn nur noch Percy, doch der benötigt dafür auch mindestens zehn Minuten und macht ein Riesentheater daraus; manchmal ist es schon anstrengend. Als Flint fertig ist, nimmt er seinen Umhang in die Hand. Dann erst beantwortet er meine Frage, während seine Hand schon auf dem Türknauf liegt. „Weil du immer noch mit ihm zusammen bist.“ Bevor ich reagieren kann, hat er die Tür geöffnet, den Raum der Wünsche verlassen und die dunkle Holztür hinter sich ins Schloss fallen lassen. Erschrocken starre ich darauf. Was? Was?! Wie meint er das? Warum sollte ich nicht mit Percy zusammen sein? Ihm könnte das doch egal sein. Nein, ihm sollte das egal sein. Letztendlich bekommt er den Sex und der ist doch alles, was er von mir will. Ich ziehe mir die Bettdecke über den Kopf und starre in die entstandene Dunkelheit. Richtig? Er wird es nie verstehen. Dieser dumme Gryffindoridiot. Naiv stapft er durch die Welt, schaut alle aus großen, braunen Hundeaugen an und versteht einfach gar nichts. Nichts! Wood ist der größte Idiot, dem ich je das Unglück hatte zu begegnen. Ich lege mir den Umhang um und steige langsam die Treppen hinab, um in den Keller zu gelangen. Das Bedürfnis, mich umzudrehen, unterdrücke ich selbstverständlich. Er würde mir nicht folgen. Wenn ich mit einem Knochen wedele vielleicht, blöder Köter, der er ist. Humorlos grinse ich bei dem Gedanken. Das ist er, ein dummer Köter, treu und naiv und all diese Eigenschaften, die ich hasse. Treu – ja, das ist er. Egal, wie oft er Weasley mit mir betrügt, er schafft es nicht, den Mut zusammen zu kratzen, um ihn endgültig zu verlassen. Weil ihm Weasley dann zu Leid tue, hat er einmal erwähnt. Weil Weasley so viel für ihn getan habe. Weil er ihn doch eigentlich ziemlich möge. Ich schnaube und beschleunige meine Schritte. So was schimpft sich Gryffindor. Ach so mutiger und aufrichtiger Gryffindor, der einen Waschlappen als Freund hat und trotzdem durch die Weltgeschichte geht und sich ficken lässt. Von mir. Einem Slytherin. Die Wut in mir hat nichts mit Eifersucht zu tun, überhaupt nichts. Ich bin einfach immer wütend. Das ist keine Eifersucht, denn schließlich wünsche ich mir ja nicht, dass die blöden Hundeaugen mich morgens beim Frühstück anlachen. Ich habe kein Bedürfnis danach, neben diesem Idioten einzuschlafen oder aufzuwachen oder solch alltägliche Dinge wie Hausaufgaben oder Schach spielen oder fliegen üben mit ihm zu machen. Alles, was ich will, ist Sex. Deshalb ist es mir eigentlich egal. Soll er sich doch mit diesem Weasley-Loser einen auf große Liebe machen. Von mir aus können sie heiraten und viele, dämliche Gryffindorkinder adoptieren. Solange ich weiter an Woods Arsch komme. Denn, dass es geil ist, mit ihm Sex zu haben, und, dass mir das mehr als gut gefällt, kann ich nun mal nicht leugnen. Das ist alles, was zwischen uns ist. Ich bin der, mit dem er seinen Freund betrügt. Seine Affäre sozusagen. Abgesehen davon, dass wir natürlich keine Affäre haben, denn das klingt viel zu sehr nach irgendwelchen anderen, romantischen Aktionen, für die ich nichts übrig habe. Was er von so was hält, weiß ich nicht, aber es interessiert mich auch nicht. Ohne, dass ich bemerkt habe, wie die Zeit vergeht, komme ich bereits vor dem Eingang zum Slytheringemeinschaftsraum an. Ich sage das Passwort und durchquere die entstandene Öffnung. Im Gemeinschaftsraum bleibe ich nicht stehen, sondern gehe direkt hoch in meinen Schlafsaal. Dankbar dafür, dass keiner meiner Zimmerkameraden da ist, lasse ich mich auf das Bett fallen. Mit einem Gesichtsausdruck, von dem ich weiß, dass er zugleich wütend und genervt ist, starre ich die Decke über mir an. Vielleicht sollte ich diesem Weasley stecken, was sein Freund die ganze Zeit so treibt. Ein fieses Grinsen legt sich auf meinem Gesicht. Ich erkläre ihm all die Dinge am Körper seines Freundes – private Details wie das Muttermal an der Innenseite seines Oberschenkels - , vielleicht hinterlasse ich vorher noch einen Knutschfleck auf Wood und dann wird Weasley mir glauben müssen, dass ich seinen Freund regelmäßiger ficke als er es je zu träumen wagen würde. Ihre wunderschöne, romantische und ach so perfekte Beziehung würde in die Brüche gehen und Wood müsste gezwungenermaßen mit seinen Lügenspielchen aufhören. Aber ich weiß, dass ich das nicht tun werde. Wood würde sich aufregen; würde behaupten, ich sei Schuld am Ende seiner Beziehung – als hätte er sich nicht freiwillig auf dieses Spielchen mit mir eingelassen. Alles würde er auf mich schieben und sich dann für immer von mir fern halten. Ich will ihn ja nicht verlieren. Das heißt, natürlich ist es mir eigentlich egal. Verlieren, so ein Quatsch. Aber der Sex, der ist es, den ich nicht verlieren will. Kaum jemand lässt so bereitwillig alles mit sich machen und hat genau die richtige Mischung aus Wehrhaftigkeit und Unterwürfigkeit wie dieser Köter. Natürlich will ich, dass mir das erhalten bleibt. Ich fahre mir mit einer Hand über das Gesicht und fluche leise, als dämliche, braune Hundeaugen und ein noch dämlicheres, breites Lächeln vor mir auftauchen, sobald ich meine Augen schließe. Scheint, als wäre ich übermüdet. Ich ziehe mir die Schuhe von den Füßen und lasse sie neben mir auf den Boden fallen, ehe ich mich richtig auf dem Bett ausstrecke. Wenn ich schlafe, kann ich diesen ganzen Mist vergessen und morgen geht es genauso weiter wie zuvor; wir werden Sex haben und danach wird er zu Weasley zurück kehren. So wird es immer weiter gehen. 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