Sasuke und die Wölfe von Akio21 ================================================================================ Kapitel 38: Über uns -------------------- Narutos Sicht Die andern fragten mich was los sei, aber ich hatte beim besten Willen keine Lust ihnen etwas von meinem Traum zu erzählen. Er sollte mir und Hinata alleine gehören. Auf der anderen Seite wusste ich, sie würden nicht locker lassen, also sagte ich einfach, ich hätte einen Albtraum gehabt. Welchen und was für einen wollten sie wissen. Einen an den ich mich nicht erinnern könne, aber er sei furchtbar gewesen, gab ich zur Antwort. Damit waren sie erst mal zufrieden. Außer natürlich Shikamaru. Er kam zu mir und sagte: „Entschuldige wegen gestern, ich dachte, na ja, du würdest eine Dummheit machen, weißt du?“ „Ja, das weiß ich. Umso schlimmer“, knurrte ich ihn besonders unfreundlich an. Tz, ich wusste doch, das diese Entschuldigung vor allem als Einleitung dazu dienen sollte, mich nach den Einzelheiten des Traumes zu fragen. So schlau er auch war, manchmal schien er zu vergessen, dass ich ihn genauso gut kannte wie er mich. Sasuke kam zurück, er lachte verlegen. „Tja, bis mein Onkel kommt, dauert es sicher noch eine Weile. Ähm, Glück war das, ja. Ich meine, dass ich an euer Futter ran kam. Aber die Tür zum Haus ist zu geschneit. Ja, dabei hatte ich ihm schon beim letzten Besuch gesagt – na egal. Wollte nur die Schaufel holen. Lasst euch nicht stören“. Sasuke ging in die Ecke mit den Werkzeugen und griff sich eine Schaufel. Dann ging er wieder, ohne sich umzudrehen. „Hm“, überlegte ich. „Er war gestern hier und hat die Tür bewacht, obwohl ihm kalt war, trotz seinem Fell, ähm, der Klamotten. Wir sollten ihm helfen. Glaube ich“. „Wieso? Er gehört zum Rudel, da ist das schließlich normal, außerdem hast du ihn warmgehalten“, meinte Lee. „Also ich hätte Lust mich zu bewegen, wir haben den Schnee doch in Nullkommaplötzlich weg gescharrt“, meinte Choji dagegen munter. Ich schüttelte den Kopf. „Ich werde mich in einen Menschen verwandeln und auch dahin gehen“. „Hä? Du bist heute echt komisch. Was ist los?“ fragte mich Gaara. Shikamaru schaute mich nur interessiert an, kam dann näher und fragte: „Du – interessierst dich für ihn, oder? Darum diese komische Spannung und Atmosphäre, jedes Mal wenn ihr zusammen seid“. Kiba fing an zu lachen. „Du spinnst ja, Shika“. Ich schüttelte den Kopf. „Nein, das ist es nicht“. Das war es doch nicht, oder? Der einzige der neu in mein Leben getreten war, war Sasuke. Aber auch Jiraya. Ich mochte Jiraya. Mehr als Sasuke. Aber irgendwie – anders. Wie einen alten Wolf, den ich zu beschützen hatte. So ungefähr. Eine Art Opa. Obwohl ich keinen Werwolf kannte, der so alt geworden wäre. So alt werden würde. Sasuke – der war neuer. Sah für einen Menschen auch gut aus. Ich fragte mich, wie er als Wolf aussehen würde. Wahrscheinlich auch gut. Und er hatte gesagt, er wäre verliebt in mich. Aber er war ein Männchen. Und verliebt ist nicht Liebe. Warum soll ich den also lieben, Hinata? Neue Bindung. Sie hatte gemeint, ich sei nicht bereit, eine neue Bindung einzugehen, solange ich an ihr festhielt, aber warum dann er? Es stimmte, ich hatte daran gedacht, wenn wir ein Weibchen im Rudel hatten, die Führung an Shikamaru abzutreten. Das wäre ihr gegenüber nur fair. Dem neuen Weibchen. Dachte ich. Schließlich waren wir keine Tiere, sondern Werwölfe. „Was ist denn, hat Shika etwa doch recht?“ fragte Kiba. „Red keinen Quatsch“, knurrte Gaara. Sie rissen mich aus meinen Gedanken. „Ich sagte doch, das ist es nicht. Ich bin hier der Führer, ich muss mich weder rechtfertigen noch euch meine Entscheidungen oder Beweggründe erklären, verstanden? Ihr habt mich schließlich dazu gemacht“. „Ja“. „Hast Recht“. „Schon gut“ – kam es von allen Seiten. Das war schon besser. „Ich weiß nicht, wer uns vergiften wollte, aber man wollte uns umbringen. Und ich glaube, derjenige denkt vielleicht, dass wir tot wären, schließlich hätte ein normaler Hund oder Wolf nicht so lange durchgehalten oder das überstanden“, erklärte ich jetzt. „Darum gehe ich als Mensch. Um das Risiko geringer zu halten. Und Choji, nett das du helfen willst, und gut das es dir besser geht, aber dich hat es am schlimmsten erwischt, also ruh dich noch aus“. Das waren wirklich meine Gründe und die anderen verstanden es. „Aber einer von uns könnte sich doch auch in einen Menschen verwandeln und helfen?“ schlug Lee vor. „Klar, warum gehen wir nicht alle?“ fragte ich. „Es fällt bestimmt nicht auf, wenn plötzlich ein fremder Kerl nach dem anderen aus dem Schuppen kommt, sich zusammenquetscht vor der schmalen Treppe und mit Schaufeln um sich herum hantiert“. Betretenes Schweigen. „Während wir hier diskutieren, wird Sasuke ohnehin schon fertig sein, und vermutlich durchgefroren, er kann echt froh sein, das er in unserem Rudel ist, wir sind ein Super Team“, ich wurde sarkastisch. Die anderen zogen die Schwänze ein, und schwiegen. „Was ist? Noch Einwände oder Vorschläge?“ ich wartete – „nichts, dann geh ich, außer du willst gehen Shikamaru. Ich meine, wenn du denkst, das ich komisch wegen Sasuke bin, ich reiß mich auch nicht um diese Arbeit du kannst sie gerne haben“. Anscheinend war nichts mehr. Manchmal, dachte ich, manchmal wäre ich gerne allein, nur für ein paar Minuten – ich verwandelte mich, zog mich an, und nahm eine Schaufel. Es fühlte sich sehr seltsam an, hoffentlich kam ich damit überhaupt zurecht. Egal, besser zwei als einer. Ich verlies die Hütte und spürte die Blicke der anderen im Rücken. Sasukes Sicht Trotz der Handschuhe würde ich ganz schöne Schwielen bekommen. Der Schnee war schwer und verdeckte außer der Treppe die halbe Tür. Außerdem ging immer noch ein Wind von schätzungsweise Stärke sieben, der den Schnee wieder vor die Tür wirbelte. Alaska hatte einen ganz besonderen Reiz. Aber man konnte sich hier auch verdammt einsam fühlen. Normalerweise half man sich gegenseitig, aber das Haus meines Onkels stand am Rand der Stadt, sogar verhältnismäßig weit entfernt von den anderen. Natürlich könnte ich mit dem Schneemobil dahin fahren, aber die waren sicher selbst damit beschäftigt, Schnee zu schaufeln. Ich hörte das Knarren der Tür zur Hütte und drehte mich um. Zuerst war ich alarmiert, der Schnee der herumwirbelte erschwerte die Sicht und durch den Wind konnte man die Augen nicht richtig aufmachen, sonst tränten sie sofort. An meine Brille hatte ich dummerweise nicht gedacht. Ich sah einen Kerl mit Schaufel aus der Hütte kommen, und bekam fast einen Schlag. Mein erster Gedanke war, er hat sich rein geschlichen, und die Wölfe totgeschlagen auch Naruto. Dann sah ich das goldene Haar, das mit einer Hand zurück gestrichen wurde. Diese Farbe gab es nur einmal, und selbst wenn nicht, die anmutige Bewegung ließ mich erkennen das es einer der Wölfe war. Seine Farbe es war Naruto. Fast hätte ich gelacht vor Erleichterung und Freude. Gestern hatte er mich warm gehalten, sozusagen das Bett mit mir geteilt und heute kam er, um mir beim Schnee schaufeln zu helfen. Und zwar ohne die anderen. Das konnte nur eines bedeuten. Meine Gefühle wurden erwidert. Mittlerweile war er heran gekommen und stand jetzt vor mir. Ich warf die Schaufel weg und umarmte ihn. „Naruto“. „H...Hey, schon gut. Lass los“. Verwirrt ließ ich ihn los. „Sag mir lieber, wie man das benutzt, oder besser, zeig es mir“, er hob die Schaufel hoch. „Ähm – okay“. Ich steckte mit Schwung die Schaufel in den Schnee, trat mit dem Fuß nach, hob sie hoch und ließ den Schnee mit genug Schwung zur Seite fallen, so dass er ein Stück neben der Tür zum liegen kam. Naruto machte es mir nach. Und dann einfach weiter, ohne zu reden. Ich schaufelte auch weiter. Eigentlich sollte ich froh sein, dass er mir half, das ich nicht mehr allein war, dennoch fühlte ich mich – enttäuscht. Er hatte mich zurückgewiesen, oder? Jedenfalls fühlte es sich so an. Vielleicht konnte ich ihn überreden ins Haus zu kommen, damit wir uns unterhalten konnten? Ja, ich wollte wissen, woran ich war. Ich wollte ihn auch besser kennenlernen, wie dachte er über meinen Onkel und mich? Über die Vergiftung und das Rennen? Warum war er vorhin so seltsam gewesen, und warum hatte er sich in einen Menschen verwandelt und war zu mir gekommen, um zu helfen? Lauter Fragen in meinem Kopf, und ich wollte Antworten. Aber die konnte nur er mir geben, ich sah ihn von der Seite an. Wusste er, wie gut er aussah? Oder war es ihm egal? Teufel auch. Ich hätte gerne schneller geschaufelt, aber meine Arme waren schon zu kraftlos. „Naruto, wenn wir die Tür frei geschaufelt haben, kommst du noch mit rein?“ „Wozu?“ wollte er wissen. „Zum Reden“, sagte ich. „Worüber denn?“ „Über uns, zum Beispiel“. „Über uns?! Was willst du denn wissen? Über uns! Frag jetzt, das Rudel wartet“. „Nicht nur über uns, ich möchte dich kennenlernen. Ich kann nicht mit dir reden, so wie mein Onkel. Außerdem solltest du dich aufwärmen, sonst wirst du am Ende noch krank“. Naruto steckte die Schaufel in den Schnee, und zeigte mir seine Hände. Es dauerte einen Moment bis ich begriff, das er mir zeigen wollte, das er keine Handschuhe trug. Eine Mütze auch nicht, fiel mir jetzt erst auf. Anscheinend bemerkte er, das ich verstand was er meinte, ihm war wohl auch als Mensch nicht so kalt wie mir. Er hob sogar die Jacke hoch. Darunter trug er nichts. Ich hatte freien Blick auf seinen gutgebauten Oberkörper. „Ich trage das nur, weil alle Menschen es tragen und ich so zu wenig Fell habe“, sagte er. „Du frierst nicht?“ fragte ich ungläubig aber eigentlich ganz froh, dass er so nicht soviel Fell hatte. „Genau, kluger Junge. Brav“, er wurde ironisch. Warum. Jetzt stemmte er eine Hand in die Hüfte, hob die andere über meinen Kopf und tätschelte mich. Ich schlug sie wütend weg. „Ich weiß, das du kein Hund bist. Und ich sage doch auch nicht braver Hund oder so. Nur vor Fremden nenne ich euch Tiere, na ja, ich weiß nicht, wie sonst, ich kann doch schlecht – Werwolf sagen“. Naruto sah zur Seite. „Ja, tut mir leid, ist ja auch nicht deine Schuld“. „Was denn, worum geht es? Du warst heute morgen schon so komisch“. „Ich hatte einen Traum“, sagte er leise und seine Augen schienen in weite Ferne zu blicken. „Einen Traum? Was denn für einen?“ horchte ich auf. Naruto kam in die Gegenwart zurück. „Das fragt mich heute jeder“. „Oh“, ich dachte an das Rudel. Unwillkürlich musste ich lächeln. Ob sie viel redeten? „Dein Rudel“, stellte ich fest. „Deines auch“, sagte er. „Wie?“ fragte ich. Gehörte sein Rudel mir, was meinte er damit? „Du gehörst auch zum Rudel“. „Ich – gehöre dazu?“ fragte ich. Das klang irgendwie gut. Sehr gut sogar. Naruto nickte. „Genau wie Jiraya“. Er legte den Kopf schief. „Von mir aus – schaufeln wir den Rest hier weg und reden. Über uns, wenn du willst“. Er nahm die Schaufel und arbeitete weiter. Begeistert hatte das nicht geklungen. Ich wollte lieber nicht mehr über uns reden. Aber wenigstens würde er mit ins Haus kommen. autor akio Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)