Sasuke und die Wölfe von Akio21 ================================================================================ Kapitel 36: Der Knopf --------------------- Jirayas Sicht Mit meinem Beutel ging ich zu Samantha. Es hatte keinen Sinn, heute nach Hause zu fahren, nicht bei diesem Schnee. Ich würde unterwegs nur steckenbleiben, und eine Nacht im Auto überlebte hier keiner. Samantha hatte im oberen Stockwerk zwei Zimmer, die sie vermietete. Im Erdgeschoss war eine kleine Kneipe. Ich legte meinen Beutel, mit den Sachen die ich noch gekauft hatte auf den Tresen. „Hey Jiraya, wie geht es dir?“ fragte sie fröhlich, und ihre roten Haare, die zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden waren wippten von rechts nach links. „Na ja, wie es einem alten Mann eben geht, wenn er eine Schönheit wie dich erblickt, Samantha“, antwortete ich. Sie lachte und reichte mir den Schlüssel. Natürlich wusste sie, warum ich hier war, ich brauchte ihr nicht zu sagen, das ich ein Zimmer mieten wollte. „Und bei dir? Alles in Ordnung?“ „Viel Arbeit, Jiraya, hach, ich wünschte, ich hätte nur ein einziges Mal ein freies Wochenende“, seufzte sie. „Aber so ist das nun mal, wenn man alleine ist. Ach übrigens, ich hörte, Sasuke sei da?“ „Oje, das kannst du gleich wieder vergessen, Sasuke ist schwer verliebt“, wiegelte ich ab. Samantha war in Sasukes Alter und hatte schon als kleines Mädchen von ihm geschwärmt. „Schade“, man sah ihr die Enttäuschung an. „Keine Chance für mich?“ „Hm“, ich überlegte. Anders als die normalen Wölfe Alaskas die ohnehin mit etwa 160 cm schon groß waren, und mit Schwanz über zwei Meter, dazu noch mit einem Gewicht von rund 80 kg, waren die Werwölfe gut ein Drittel größer. Die zierliche Samantha dagegen - „Wie viel wiegst du?“ fragte ich sie. „Was?“ fragte sie verblüfft. Ich winkte ab. „Ich rede Unsinn, vergiss es einfach, tja – nein, mach dir keine falschen Hoffnungen Sam“. Ich nahm den Schlüssel vom Tresen und ging nach oben. Das andere Zimmer war anscheinend nicht vermietet, mir war das ganz recht. Klein aber fein. Das Bett stand auf der linken Seite wenn man zur Tür hereinkam, rechts der Kleiderschrank, von der Tür aus sah man direkt zum Fenster, neben dem Schrank stand noch ein Tisch, mit Stuhl. Fernsehen oder Telefonieren konnte man unten in der Kneipe. Ich warf meinen Beutel auf das Bett und öffnete das Fenster. Dann ging ich wieder hinunter, bestellte mir einen Whisky und setzte mich zu zwei anderen Mushers an den runden Tisch. Wir begrüßten uns, und wie nicht anders zu erwarten, fragten sie gleich nach meinen Hunden. Ich hoffte, ich würde hier ein paar Informationen über Old Chicken bekommen. Vielleicht hatten die beiden ähnliche Erfahrungen wie DeeDee gemacht, und da das alte Huhn wie ich schon festgestellt hatte, immer die gleichen miesen Tricks benutzte, war es nicht schlecht, nachzufragen, um vorbereitet zu sein. Narutos Sicht Ich döste vor mich hin während ich spürte, wie es mir immer besser ging. „Hey Choji, wie ist es bei dir?“ fragte ich, ohne die Augen zu öffnen. „Besser, aber manchmal wird mir immer noch so übel, das ich denk ich kotz gleich“. Ich brummte. Das hatte ich mir gedacht. Choji war es am übelsten gegangen. „Und wie´s mir geht interessiert dich nicht?“ fragte Gaara. „Wie geht es dir, Gaara?“ Gaara gab ein beleidigtes Schnaufen von sich und gab mir keine Antwort. Ich rollte mich vom Heuballen herunter und kam neben ihm auf die Pfoten. Lee hob fragend den Kopf, als ich auf ihn zukam. „Komm Lee, lass uns den Schuppen mal unter die Lupe nehmen. Und zwar ganz genau“, knurrte ich ihm leise zu. Shikamaru zeigte sich alarmiert und sprang auf. „Mach bloß keine Dummheiten, Naruto“. Lee war nicht nur der schnellste, er hatte auch die beste Nase, ich zeigte ihm welchen Teil er durchkämmen sollte. Ich wollte mir den anderen vornehmen, als sich mir Shikamaru in den Weg stellte. „Lass das“, forderte er mich auf. „Aus dem Weg“, knurrte ich. Wir starrten uns eine Weile an, dann machte er mir Platz. „Worauf soll ich achten?“ fragte Lee. „Auf jeden Geruch, der dir vorher nicht aufgefallen ist, egal wie klein“, sagte ich und schnüffelte mein Gebiet ab. Dieser Shikamaru, was bildet der sich ein, wofür hält der mich oder besser wofür hält er sich? Ich wollte schließlich kein zweites Mal vergiftet werden, wenn wir den Geruch kannten, einen fremden Geruch hatten, und das Gift selbst war ja geruchlos gewesen, würde es auch kein zweites Mal vorkommen, ansonsten würden wir ohnehin nur noch jagen, sobald wir fit waren, hatte ich beschlossen. Wegen meinem Ärger auf Shikamaru konnte ich mich nicht so gut konzentrieren. Gab es was zum Ablenken? Ich sah hoch. Sasuke lag mit seinem Buch und einer roten Decke praktisch in der Mitte der Hütte, vor der Tür. Der würde sich hier bestimmt nicht hinlegen, sondern im warmen Haus bleiben, wenn er sich sicher wäre, das es nicht nochmal vorkam. Zuerst mal ging ich ohnehin davon aus, das dieser Mensch glaubte, wir wären tot, ich wollte einfach nur auf Nummer Sicher gehen, also was brauchte sich Shikamaru da einzumischen? Und Sasuke sah es anscheinend genauso wie ich, na also. Ich fuhr fort, mein Gebiet abzusuchen. „Naruto“, rief Lee. Ich sah zu ihm, anscheinend hatte er etwas entdeckt, er bekam die Nase überhaupt nicht mehr hoch, sah aus als wolle er sie am liebsten in die Erde stecken. Mit zwei Sätzen war ich bei ihm. Er scharte mit der Pfote. Etwas rundes goldfarbenes lag dort. Ich scharte auch das Heu weg, um besser ran zukommen und roch daran. „Ja, das ist ein anderer Geruch, merk ihn dir gut, Lee“. „Ja“, Lee und ich scharrten nochmal, ich wollte, das die andern Mitglieder auch daran rochen, aber da war Sasuke schon da. Sasukes Sicht „Habt ihr da was gefunden?“ fragte ich. Zum lesen war ich nicht lange gekommen, da Naruto plötzlich aktiv wurde. Es gab auch eine kleine Meinungsverschiedenheit nahm ich an, da er und Shikamaru sich gegenüberstanden und Naruto zu knurren anfing, so dass ich schon Angst hatte, sie würden kämpfen. Aber Shikamaru zog sich dann doch zurück. Lee und Naruto suchten die Scheune ab, ich brauchte kein Hellseher zu sein, um zu wissen, was hier vor sich ging. Ich meine, hätte ich sie noch für normale Tiere gehalten, wäre es wahrscheinlich was anderes gewesen, seit ich wusste, das es Werwölfe waren, und besonders seit dem Abend, an dem ich sie in menschlicher Gestalt gesehen und reden gehört hatte, waren sie für mich keine Tiere mehr. Sie suchten nach Spuren. Naruto hob plötzlich den Kopf und unsere Augen fanden sich. Mein Herz fing an zu hämmern und ich fürchtete, ich würde rot werden, zum Glück wandte er sich wieder dem Boden zu. Also blieb ich liegen und wartete ab, ob sie was finden würden. Lee gab ein Geräusch von sich so dass ich zu ihm sah, und Naruto sprang einfach sofort dorthin, zusammen scharrten sie mit ihren Pfoten und steckten immer wieder die Nase ins Heu, scharrten es wieder weg, und wieder mit der Nase ins Heu. Die hatten was gefunden, eindeutig. Aufgeregt stand ich auf und lief hin. „Ein Knopf“, sagte ich überrascht, und nahm ihn in die Hand. Beide schnüffelten weiter, Naruto gab einen kleinen Beller von sich, und im Nu war ich vom ganzen Rudel eingekreist, die alle am Knopf in meiner Hand rochen. Es war ein merkwürdiges Gefühl so umringt zu sein, und ihre feuchten Nasen kitzelten meine Hand. Ich wollte irgendetwas sagen. „Das habt ihr super gemacht, echt Klasse, ich glaube die Polizei wird sich hierfür sehr interessieren. Ihr seid spitze Jungs“, redete ich drauflos. Was faselte ich da, ich redete mit ihnen, wie mit Hunden. Zu blöd. „Okay, seid ihr fertig? Kennt ihr diesen Geruch jetzt?“ Die ersten zogen sich zurück, Gaara und Choji schnüffelten noch mal dran. Dann gingen sie auch zurück. Ich stand auf. „Sobald es aufhört zu schneien, werden die Straßen freigemacht, dann können wir das zur Polizei bringen, und – naja wenn ihr gesund seid, könnten wir auch den Schlitten nehmen. Ist das in Ordnung?“ Offenbar war es das. Gaara, Lee, Naruto und Shikamaru suchten sich wieder ihre Plätze und legten sich hin. Kiba und Choji wollten sich noch ein wenig kraulen lassen. Dann gingen auch sie. Ich sah mir nochmal den Knopf an. Echtes Gold war das nicht. Hoffentlich konnten wir damit etwas anfangen. Dann ging ich zu meinem eigenen Lager und löschte die Lampe. Eigentlich war der Tag ganz gut gelaufen. Nur blöde, dass mein Onkel nicht da war. Ich hätte ihm zu gerne den Knopf gezeigt, vielleicht hatte er ihn schon mal gesehen? Aber das musste warten, ich zog mir die Mütze tiefer ins Gesicht und die Decke bis ans Kinn. Leider zog ein kalter Wind auf und ich lag vor der Tür. Ohne Bewegung dem Wind ausgesetzt, dauerte es nicht lange, bis ich durch gefroren war, und meine Zähne klapperten. Na super. Musste das jetzt sein? Ins Haus zurück wollte ich nicht. „Dann muss ich mich eben mit Heu bedecken“, dachte ich, als ich eine Bewegung unter der Decke wahrnahm. Neben meinem Kopf kam zuerst eine Schnauze und dann ein anderer Kopf zum Vorschein. Sein warmer Körper lag dicht an dicht neben meinem. Ich drehte mich zu ihm um. „Naruto“, sagte ich leise. Und fühlte mich plötzlich geborgen und unheimlich wohl. Ich legte den Arm um ihn und kuschelte mich an ihn. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)