Sasuke und die Wölfe von Akio21 ================================================================================ Kapitel 26: Der Tag nach der Wahrheit ------------------------------------- Narutos Sicht Am Morgen brachte Sasuke wie gewöhnlich das Rind, aber wir hatten eigentlich alle den Magen voll, von der gestrigen Jagd. Verschwendung, ich würde das Jiraya dann noch sagen, dachte ich bei mir. Schließlich kostete es ihn ja sein Geld, auch wenn ihm das egal war, sobald es um uns und unser Wohl ging. Shikamaru hatte uns gestern gesagt, dass er Sasuke über unser wahres Wesen aufgeklärt hatte, kurz, er wusste, dass wir Werwölfe waren. Genau wusste ich es nicht, aber ich hatte immer gedacht, der einzige Grund, warum es uns überhaupt noch gibt ist der, dass die Menschen nicht an unsere Existenz glauben. Und bisher war es so gewesen, das falls wir entdeckt wurden, den davonlaufenden Menschen getötet hatten. Unser Rudel zwar nicht, aber ich wusste es von den seltenen Begegnungen mit anderen Rudeln. Es ging dabei nicht darum, dass sie ihn nicht weglaufen lassen wollten, oder dass sie mordlüstern waren, es ging darum, dass er nicht mit anderen Menschen zurückkommen sollte, um das entdeckte Rudel auszulöschen. Nicht, das mir so etwas gefiel, ich gab eher dem entsprechenden Rudel die Schuld, weil es so unaufmerksam gewesen war. Aber leider war das dennoch schon vorgekommen. Tja, und nun das. Shikamaru war hingegangen und hatte Sasuke gesagt, oh hi Sasuke, sieh mal, ich bin ein Werwolf und nicht nur ich, die anderen auch, es gibt uns, hurra. Oder etwas in dieser Art. Wie gesagt, wir hatten keinen Hunger und auch die anderen waren unsicher, also blieben alle auf ihren Plätzen, sogar Choji, obgleich er Sasuke vertraute. Aber Choji blieb wohl eher dort wo er war, weil ich wollte, dass wir abwarten und uns zurückhalten. Ich dagegen wäre so oder so auf meinem Platz geblieben, ich wollte ihn und seine Reaktionen, sein Benehmen uns gegenüber genau im Auge haben, um abschätzen zu können, ob uns eventuell Gefahr drohte. Shikamaru wedelte schwach mit dem Schwanz, als er Sasuke sah und der lächelte ihn an. „Na, gut geschlafen, Shikamaru? Ich hoffe es mal“. Dann sah er zu Choji, der auch anfing ein bisschen mit seinem Schweif zu wedeln. „Morgen Choji, keinen Hunger heute?“ Er lachte ein wenig gekünstelt. Kurz, Sasuke stand allein dort mit seinem Rind und schien auch nicht genau zu wissen, wie er sich verhalten sollte. Immerhin hatte er es nicht in die Hütte geworfen und war davon gerannt. Schweigend blieb er stehen, ich fragte mich schon warum, als er plötzlich den Kopf hob und zu mir drehte um mich anzusehen. Er schien etwas sagen zu wollen. Verlegen sah er dann auf den Boden und kratzte sein schwarzes Kopffell, obwohl er doch eine Mütze trug. Ich hob den Kopf. Warum kratzte er sich oder besser, warum kratzte er seine Mütze, obwohl das doch sinnlos war? Ich spannte meine Muskeln an und nahm ihn misstrauisch genauer unter die Lupe. Ich konnte nichts entdecken, was nach einer Waffe aussah. Selbst wenn er unter der Mütze ein Messerchen versteckt hatte, er glaubte nicht ernsthaft, damit etwas ausrichten zu können, oder? Aber Menschen waren oft seltsam, besonders irritierend wurde ihr Verhalten, wenn sie Angst hatten. Allerdings konnte man Angst riechen, also das war es auch nicht. Warum stand er dort rum, wollte was sagen und sagte nichts? Es fing an, mir auf die Nerven zu gehen. Aber ich hatte keine Alternative. Würde ich runterspringen und ihm zu knurren, das er abhauen sollte, würde er vielleicht zu seinem Onkel rennen und behaupten, ich hätte ihn angreifen wollen. Als Mensch würde ich mich ihm ganz sicher nicht entgegen stellen, um ihm das zu sagen, denn dann fehlte mir meine Kraft als Wolf, und er könnte mir eins über den Schädel ziehen und mich mal eben in eines dieser Hundeheime bringen, oder an Ärzte verkaufen. Beides glaubte ich aber nicht wirklich. Jiraya kannte uns, mehr noch, er war einer von uns, er würde uns zuerst fragen, was los war, und letzteres traute ich Sasuke nicht zu. Th, bedeutete das etwa ich vertraute ihm? Nein, nein, ganz sicher nicht. Er liebte seinen Onkel, oder nicht? Also würde er ihm uns nicht wegnehmen wollen, also was wollte er dann? Geh endlich, dachte ich. Sasuke blieb und starrte mich an. Ich blieb auch auf meinem Platz und starrte ihn an. Er redete aber dennoch nicht, also drückte ich meinen Körper auf den Heuballen, um zu zeigen, dass ich ihn nicht anspringen wollte, und knurrte leise aber stetig vor mich hin. Sasukes Sicht Ich lag auf meinem Bett und dachte nach. Das was mir Shikamaru erzählt hatte, war nicht einfach zu schlucken. Sollte ich normalerweise nicht loslaufen, und die Männer im Dorf zusammentrommeln? Sollte ich nicht meinen Onkel auch gegen dessen Willen in Sicherheit bringen, da er anscheinend verrückt war, und hier mit Werwölfen zusammenlebte? Würde ein normaler Mensch nicht so handeln? Ein normaler Mensch. Ja. Ich dachte an das, was Shikamaru mir erzählt hatte. An Narutos Gefährtin, die trächtig gewesen war. Ich überlegte, wie ich mich fühlen würde, an seiner Stelle. Würde ein normaler Werwolf dann noch in der Lage sein einem Menschen zu vertrauen? Trotzdem hatte er uns, oder besser Jiraya als Stellvertreter sozusagen, eine zweite Chance gegeben. Und plötzlich ergab so vieles endlich einen Sinn. Mein erstes Aha-Erlebnis hatte ich, als ich von Onkel Kenny erfuhr, dass es Wölfe sind und keine Hunde. „Einen Befehl ausführen kann jeder Hund, aber wer den Stolz eines Wolfes besitzt, der sollte ihn auch zeigen“. So oder so ähnlich hieß es. Und das taten sie, lachte ich in mich hinein. Das zweite Aha-Erlebnis hatte ich natürlich, als ich von Shikamaru erfuhr, dass es Werwölfe sind und keine Wölfe. Hoffentlich war´s das jetzt, dachte ich mir insgeheim. Und der Junge bei meinem Onkel war Naruto. Ich schämte mich jetzt für meine Gedanken. ‚Wie jemand wie Jiraya an so einen bildhübschen Jungen herangekommen war‘. Und auch, für gewisse perverse Gedanken und Phantasien, die ich meinem Onkel angedichtet hatte. Das dringende Bedürfnis mich dafür zu entschuldigen, überkam mich. „Nur dir zuliebe Jiraya“, hatte er gesagt, also darum war es am nächsten Tag so gut gelaufen, ich lachte leise. Und Shikamaru hatte noch von einer seltsamen Atmosphäre gesprochen, und von jenem Abend. Sie hatten es alle bemerkt, es war keine Einbildung gewesen von mir, oder reine Müdigkeit. Gut, das er gekommen war, danke Shikamaru, und danke für dein Vertrauen. Nun ja eines war klar, heute Nacht würde ich mit Sicherheit kein Auge zumachen. Ich drehte mich auf den Bauch und wollte über meine Gefühle für Naruto nachdenken. Ich hatte es ja schon gesagt, dass ich vorher noch nie so gefühlt hatte, dachte ich und schlief ein. Und jetzt stand ich hier, und alle blieben auf Abstand. Anscheinend hatte Shikamaru einen Alleingang gestern veranstaltet. Ich wollte ihn irgendwann mal fragen, warum er das Risiko eingegangen war. Ich sah zu ihm hin, und sprach ihn an. Er hatte keine Verletzung wie ich sehen konnte. Das erleichterte mich. Ich blieb eine ganze Weile, ich wollte nicht einfach gehen, als sei nichts geschehen. Naruto fing an zu knurren, okay höchste Zeit das ich endlich den Mund aufmachte. „Ihr alle wisst, was ich jetzt weiß. Ich habe ein Versprechen gegeben, das ich halten werde, komme was da wolle“, begann ich. Naruto hörte auf zu knurren und sah mich ein wenig, nun freundlicher wäre das falsche Wort, anders an. „Ich habe auch gehört, was passiert ist, ich meine, was für Erfahrungen ihr mit uns gemacht habt, darum bin ich wirklich dankbar“, fuhr ich fort um dann wieder direkt Naruto in die Augen zu sehen, das hatte ich so geplant, ich hoffte, ich würde bei dem Jungen gut ankommen damit, „das ihr euch so gut um meinen Onkel gekümmert habt. Ich meine, mir ist klar, das ihr das nicht für mich getan habt, aber trotzdem – danke“. Damit ging ich. Wenn das kein cooler Abgang war… Vor der Hütte blieb ich stehen und verschränkte die Arme, vielleicht sollte ich ein Buch schreiben, „Wie flirte ich mit einem Werwolf“, überlegte ich zufrieden. Narutos Sicht Die Tür schloss sich hinter Sasuke und ich entspannte mich. „Endlich ist er weg“, seufzte ich. Autor Akio21 ich dachte weil das letzte kapitel ein wenig kurz ist, lad ich ein zweites hoch, hoffe das es trotzdem bald freigeschaltet wird Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)