Young Hearts 2 von Ran34 (The next Generation) ================================================================================ Kapitel 8: Durchatmen --------------------- „Hey, Mai. Alles klar bei euch zu Hause? Ich meine, weil ihr doch jetzt alleine zu Hause seid.“, sagte Sascha, als sie gemeinsam in der Pause nebeneinander saßen. „Ja, wir kommen klar. Das mit dem Nachhilfeunterricht heute nach der Schule steht doch noch, oder? Hotaru kocht heute, ich kann das nicht wirklich gut.“, meinte sie etwas verlegen. „Naja, man kann ja auch nicht alles können und ja, das mit der Nachhilfe heute Nachmittag steht noch. Wir schaffen das schon irgendwie, dass du es dir merken kannst und es verstehst. Weißt du denn schon, was dein Bruder macht?“ „Ähm…“, sie überlegte kurz, denn sie konnte dem Schwarzhaarigen wohl kaum erzählen, dass ihr Bruder und ihre Schwester das kochten, was sie bei ihrer Jagt erbeutet hatten. „Ich… das… das entscheidet er spontan, also lassen wir uns überraschen.“ „Und Mai? Wenn du mal jemanden zum Reden brauchst oder du deinen Vater vermisst, dann ruf mich an, oder komm vorbei, okay?“ „Okay.“, sie sagte zwar zu, aber sie würde wohl kaum mit einem Menschen über die Probleme ihrer wölfischen Familie oder ihres Rudels sprechen. … „Hast du gesehen, wie es geht?“, fragte der Wolf mit dem goldbraunen Fell, seinen Welpen nuschelnd, da er einen erlegten Hasen im Maul hatte. „Papa? Ich bin niemals schnell genug, um einen Hasen zu fangen!“ „Natürlich bist du das! Du hast doch ein kluges Köpfchen. Es hat viel mit Berechnungen zu tun, in welche Richtung der Hase läuft, also versuch es, okay?“, fragte er liebevoll und legte den Hasen zu ihren Füßen auf den Boden. „Okay, ich werde es versuchen, Papa.“, sagte der Welpe mit dem braunen Fell, das einen Rotstich hatte und berührte zärtlich die Schnauze seines Vaters, bevor sich die junge Wölfin aufs freie Feld begab und sich die nächste Beute suchte. Sie hoffte, dass ihre Mutter ihr beistand und sie leiten würde, auch wenn sie kein Wolf gewesen war. … „Wie geht es Daniel?“, fragte Kohana Koi, während sie gemeinsam beim Essen saßen. „Ihm geht es gut, genauso wie seinen fünf Wonneproppen.“, sagte der Blonde schmunzelnd. „Er hat sich schon lange nicht mehr sehen lassen, ich würde auch seine Frau und seine Kinder gerne mal kennenlernen.“, sagte sie nachdenklich und aß langsam. „Er wollte demnächst mal vorbeikommen, aber ich weiß nicht, ob er die fünf mitnehmen wollte, zumal Owen sich den Arm gebrochen hat.“ „Also ein paar kleine Rabauken.“ „Ja, teilweise. Was erwartet man bei vier Jungs und einem Mädchen?“, sagte er schmunzelnd. Er hoffte, dass er sie durch dieses Gespräch wieder daran erinnern konnte, dass viele Welpen und Jungtiere darunter leiden würden, wenn ihre Eltern nicht mehr da waren, weil sie sich in einem sinnlosen Krieg gegenseitig umgebracht haben. „Es ist schön zu hören, dass ihr in den letzten Jahrzehnten so viel Zuwachs hattet… bei uns werden die Frauen und Männer immer unfruchtbarer, dabei versuchen wir schon unser Möglichstes. Wir haben sogar schon das Hiamovi-Rudel gefragt und sie haben gesagt, sie werden sich darum kümmern…“ „Kohana… wenn ihr diesen sinnlosen Krieg führt, dann wird die Situation nicht besser, sondern nur noch schlimmer…“ … Als Mrs v. Heilbronn das Büro betrat, um ihrem Chef eine Akte zukommen zu lassen, sah sie deutlich, dass er gestresst war und klopfte an: „Ist alles in Ordnung?“ „Ja, kommen Sie rein.“ „Ich kann mir vorstellen, dass es nicht leicht ist, mit den Drei, aber… wenn Sie Hilfe brauchen, sagen Sie Bescheid, ja?“ „Es ist nicht nur das, es gibt einfach so viel, was im Moment in meinem Leben drauf und drunter geht. Und eines der kleinsten Probleme davon ist noch die Tatsache, dass ich irgendwo Gelder kürzen muss, aber fragen Sie nicht wo oder wie.“, meinte er seufzend. „Ich bin mir sicher, dass du das hinbekommen wirst, Jack und wenn du meine Hilfe brauchst, dann brauchst du nur Bescheid zu sagen.“, sprach sie im mütterlichen Ton mit ihm, wie sie ihn auch nur duzte, wenn sich ihr Gespräch auf die private Ebene begab. „Danke…“, er lächelte sie sanft an, konnte aber nicht umhin, noch einmal zu seufzen, als er sich wieder an die Arbeit machte, die sich auf seinem Schreibtisch stapelte. … Nach der Schule wartete Mai, wie immer vor dem Gebäude und begleitete die drei nach Hause. Hotaru legte seine Tasche zu Hause ab und erklärte dann, dass er etwas fürs Mittagessen einkaufen würde. Während der Dunkelhaarige also mit seiner Schwester auf die Jagd ging, machten sich Sascha und Mai in ihrem Zimmer schon einmal daran, die Hausaufgaben zu machen und zu lernen. Leider musste der Mensch tatsächlich zugeben, dass Mai`s Kenntnisse, was Geschichte anging, alles andere als gut waren, wobei er fand, dass sie Englisch schon packen würde. Irgendwann sah Sascha auf die Uhr: „Dein Bruder braucht ganz schön lange fürs Einkaufen, willst du ihn vielleicht mal anrufen, ob alles okay ist?“ „Nein! Ähm… nein, es wird schon alles in Ordnung sein, er braucht manchmal ein bisschen länger…“, versuchte sie hastig zu erklären, woraufhin ihr Gegenüber eine Augenbraue in die Höhe zog: „Na, wenn du meinst… was hältst du von einer Pause?“, schlug er vor. „Gern.“, für eine Pause war Mai immer zu haben. Sie stand auf und setzte sich auf ihr Bett, bevor sie neben sich auf das Bett klopfte und Sascha damit aufforderte, sich zu ihr zu setzen. Ein wenig schüchtern und zurückhalten ließ er sich zu ihr aufs Bett sinken, hielt jedoch einen gewissen Abstand, immerhin war ihr Vater momentan nicht zu Hause und er wollte nichts tun, was ihn verärgern könnte. „Wie wäre es, wenn du mir ein Geheimnis von dir verrätst und ich dir eines von meinen?“, fragte sie schmunzelnd. Mai mochte Sascha und sie hatte das Gefühl, dass sie ihm vertrauen konnte, besonders, wo ihr Vater ihn gebeten hatte, ihr Nachhilfe zu geben. „Okay… hmmm… als ich ungefähr zwölf oder dreizehn war, habe ich ein wenig zu Hause bei uns gezündelt und habe dabei versehentlich einen selbstgeschnitzten Aschenbecher von meiner Großmutter verbrannt. Ich konnte das Feuer noch löschen, aber ich habe meiner Mutter nie davon erzählt, weil ich Angst vor ihrer Reaktion hatte.“ „Dann bedeutet deine Großmutter deiner Mutter sicherlich viel, oder?“, Mai war immer interessiert an Familiengeschichten, besonders wo sie ihre eigene doch so lieb hatte. „Ja, aber ich kenne sie nicht besonders gut, weil sie nicht hier lebt und manchmal glaube ich, dass meine Mutter sie vermisst.“, seufzte der Schwarzhaarige. „Und was ist mit deinem Vater? Hast du von seiner Seite aus auch noch Großeltern?“ Auf diese Frage hin konnte der Blauäugige nicht anders, als zu schlucken: „Mein Vater… ich kenne meinen Vater nicht und kenne auch die Verwandten von seiner Seite nicht.“, er log, das tat er immer denn es fiel ihm wesentlich leichter dies zu erzählen, als zu sagen, dass sein Vater abgehauen war und ihn und seine Mutter zurückgelassen, als auch seine eigene Familie gegen sie aufgehetzt hatte. „Oh… ähm… tut mir leid, ich… hach~ ich scheine ein Talent dafür zu haben, in Fettnäpfchen zu treten.“, erklärte sie seufzend und man sah deutlich in ihrem Blick, dass es ihr leid tat. „Schon gut… den Dad, den ich zu wenig habe, hast du zu viel.“, erklärte er lachend. „Ja… aber woher weißt du davon?“, fragte sie ein wenig überrascht, denn sie war der Meinung, dass sich bisher nur Haku als ihr Vater gezeigt hatte. Grade wollte Sascha sich eine plausible Antwort zurechtlegen, als unten die Tür aufging und Hotaru ankündigte, dass er wieder da sei. „Ähm… sollen wir ihm vielleicht beim Kochen helfen?“ „Nein! …nein, das… das schafft er schon alleine.“, versuchte sie ihn davon abzuhalten. „Na komm, wir essen doch auch mit.“, er stand auf und ging einfach nach unten, während Mai immer wieder versuchte, ihn aufzuhalten. Als sie beide in der Küche ankamen, stellte Mai erleichtert fest, dass Hotaru dem Hasen, den er gefangen hatte, bereits das Fell über die Ohren gezogen hatte und dabei war, das Fleisch zu Ragout zu verarbeiten. „Können wir dir irgendwie helfen?“ „Ja, ihr könntet Kartoffeln schälen“, nickte Hotaru und war in diesem Moment ebenfalls froh darüber, dass er so weitsichtig gewesen war, da er wusste, dass Sascha sehr hilfsbereit war. … „Ich bin stolz auf dich, das hast du sehr gut gemacht, Felice.“, sagte Phil stolz, als seine Tochter ihm einen Hasen vor die Füße legte. Sie eilten zurück in den Wald, wo sie sich zurückverwandelten und anzogen. Er schloss seine Kleine fest in die Arme und drückte sie an sich. Ja, wenn ihre Mutter sie jetzt sehen könnte, dann wäre sie sicherlich ebenso stolz, wie er. „Na komm, wir bringen unsere Beute nach Hause und ich mache sie fertig, sodass wir sie später essen können.“, gemeinsam gingen sie nach Hause, wo Phil alleine die Hasen verarbeitete, da er fand, dass seine Kleine das noch nicht sehen musste. … „Hallo Haku, ich bin`s.“ „Dad… wie läuft es bei dir?“, fragte er besorgt, nachdem er sich ein wenig von dem Dyami-Rudel, dem Daniel einst angehört hatte, abgesetzt hatte. „Es geht so, wir sind jetzt dort eingetroffen, doch scheinbar ist unser Auftreten hier nicht so gern gesehen.“ „Konntest du schon mit Simon Mato sprechen?“, fragte er leise, da dieser Name hier wohl Empörung ausrufen würde. „Ja, aber er zeigt sich wenig einsichtig, denn scheinbar ist seine Tochter verschwunden und sie wurde zuletzt mit den Mitgliedern des Dyami-Rudels gesehen.“, erklärte sein Vater ihm den Grund für das Durcheinander. „Weiß Kohana Koi davon? Und hat sich Simon Mato bereit erklärt, sich mit dem Dyami-Rudel unter unseren Konditionen auszusprechen?“ „Ich kann es dir nicht sagen, aber was die Aussprache angeht, so zögert er noch. Ich werde ihn wohl noch davon überzeugen müssen, dass es sich lohnt, diese Reise anzutreten, um sich auszusprechen.“, seufzte der Anführer des zweiten Hiamovi-Rudels. „Ich werde sie mal fragen, ob sie den eigentlichen Grund für den jetzigen Zwist kennt.“ „Ja, mach das… wie geht es euch? Hast du etwas von meinen Enkeln gehört?“ „Nein, die Verbindung hier ist auch eher schlecht, aber hier auf dem offenen Feld scheint es einigermaßen zu gehen. Ich werde mal schauen, ob ich die Zeit finde, sie anzurufen, denn die Lage hier ist sehr angespannt, auch wenn sich Kohana Koi als kooperativ zeigt, aber davon solltest du Simon Mato nichts erzählen.“ „Nein, natürlich nicht. Dann melde ich mich, sobald ich näheres weiß.“ „Ja, mach das bitte und pass auf dich auf.“ „Dasselbe gilt für dich, mein Sohn.“, Ahiga legte auf, auch wenn er es jedes Mal aufs Neue genoss, die Stimme seines Sohnes zu hören und ihn auch als solchen zu bezeichnen. Sie hatten sich zwar wiedergefunden, doch viel zu lange waren sie voneinander getrennt gewesen. Dennoch war er stolz darauf, was sein Sohn aus seinem Leben gemacht hatte und dass er nun eine so bezaubernde Familie besaß. Er selbst konnte sich zwar nicht vorstellen, sich nochmal auf jemanden einzulassen, doch es reichte ihm, das Glück seiner Familie zu sehen. … „Meinst du nicht, du hättest mit ihnen mitgehen sollen? Ich meine, ich bin froh, dass du hier geblieben bist, aber ich mache mir dennoch Sorgen.“ „Nein, es ist wichtig, dass so viele, wie möglich hier bleiben. Das Dyami-Rudel wird Haku nichts tun, da bin ich mir sicher, immerhin ist er kein Feind, doch ich hoffe, dass er es schafft, diesen Krieg zu verhindern. Uns wurde immer beiläufig eingetrichtert, dass das Mato-Rudel der Feind ist und es gab auch genügend Geschichten, die wohl auch wahr waren, aber den Beginn dieser Fehde kennt niemand mehr.“, erklärte er seiner Frau seufzend. „Was machen wir, wenn Haku es nicht schafft, diesen Krieg zu verhindern? Wirst du dann an Kohanas Seite kämpfen?“, fragte Jolie mehr als nur besorgt. „Nein, ich werde hier bei euch bleiben, denn ihr seid meine Familie und es wäre dumm von mir, euch durch einen sinnlosen Krieg zu verlieren.“, man merkte deutlich, wie der bevorstehende Krieg Sorgen und Ängste in einer jeden Familie auszulösen begann, davor war auch die Familie Bannistor nicht gefeit. … „Und? Wie schmeckt es euch?“, fragte Hotaru, als sie allesamt beim Essen saßen. „Sehr gut, ich habe schon lange keinen Hasen mehr gegessen, weil das meiner Mum zu viel Aufwand ist.“, erklärte Sascha und machte sich mit sichtlichen Genuss über das Essen her. „Bei uns gibt es das häufiger, weil… weil unser Vater meint, dass Wild zu essen gesünder ist.“, erklärte Mai und wollte dabei aber nicht erwähnen, dass es gesünder war, weil man sich dabei bewegen musste, um seine Beute zu fangen. „Ja, der Ansicht war meine Mutter früher auch, aber nun muss sie mehr arbeiten und ich muss mir häufiger mal was selber machen und da lohnt es sich natürlich nicht, so ein großes Menü zu kochen.“, seufzte er. Wenn er an die Zeit dachte, da er nur Nudeln kochen konnte, wurde ihm schlecht, da er wochenlang nichts anderes gegessen hatte. „Wie kommt ihr beiden eigentlich mit dem Lernen voran?“ „Ganz gut, ich glaube, dass mein nächster Test und meine nächste Arbeit besser ausfallen werden.“, meinte die blonde Wölfin stolz. „Abwarten.“, neckte Hotaru sie. „Nein, sie hat es, glaube ich wirklich besser verstanden, aber sie muss natürlich weiterlernen.“, natürlich nahm Sascha sie in Schutz. Nicht nur, dass dies der Wahrheit entsprach, sie war auch noch das Mädchen, in das er heimlich verliebt war, da konnte er doch nicht mit ihrem Bruder in eine Kerbe hauen. „Und das werde ich und dann werde ich es dir und Papa beweisen, dass ich es kann.“, Mai war sich ihrer Sache sicher und nun noch motivierter, es auch wirklich zu schaffen. Was sie nicht wusste, war, dass Hotaru genau wusste, wie sie tickte und sie absichtlich provoziert hatte. Das konnte er natürlich nicht immer machen, weil der Trick sonst nicht mehr funktionierte, aber besonders effektiv war es, wenn jemand Außenstehendes dabei war. „Darauf bin ich gespannt.“, er verschränkte die Arme vor der Brust und funkelte seine Schwester an. „Wie wäre es, wenn wir und jetzt lieber aufs Essen konzentrieren?“, schlug Sascha vor, da er nicht sonderlich auf Streit beim Essen erpicht war, das hatte er lange genug zu Hause gehabt. ------------------------------------------------------------------------------------------------------- Ihr glaubt gar nicht, wie ich mich erschrocken habe, als ich gesehen habe, wann ich das letzte Mal ein Kapi hochgeladen habe! >.< Aber ich habe innerhalb der letzten 3 Tage 4 Kapis geschrieben und hoffe, dass es munter so weiter geht. Also an alle, die so lange gewartet haben: Danke, dass ihr noch dabei seid. lg~ ------------------------------------------------------------------------------------------------------- Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)