EX von Kuran ================================================================================ Kapitel 27: Aerun - 3.0 ----------------------- Am Morgen nach der ersten Nacht, die wir auf Karatek verbracht hatten, fühlte ich mich nach etlichen Stunden Schlaf sehr ausgeruht. Alles um mich herum sorgte für eine heimische Wärme und es missfiel mir, dass ich so langsam aufstehen musste. Lexus war schon aufgestanden und ich bedauerte, dass er nicht das Erste war was ich sah, als ich meine Lider aufschlug. Zu gerne entsann ich mich seiner Nähe, die ich am Abend zuvor gespürt hatte und wollte mich direkt wieder zurück ins Bett kuscheln, als ich daran zurück dachte, doch ich überwand den kurzen Anflug von Gemütlichkeit und stand dann auch endlich auf. Einschätzen, wie spät es wohl gewesen sein mochte, konnte ich nicht - und ich wusste ja auch nicht, wie man die Zeit auf Karatek rechnete - also machte ich mich sofort daran mich kurz zu waschen und umzuziehen. Lexus hatte mir freundlicherweise erneut einige Kleidungsstücke bereit gelegt, die ich wohl anziehen sollte. Im Gegensatz zu der Kleidung, die ich am vorigen Tag getragen hatte, war diese nun um einiges schlichter und weniger auffällig. Als ich fertig war verließ ich das Zimmer und wollte mich nach Novalis umsehen, auch wenn mir noch die leisen Worte von Lexus durch den Kopf gingen, die er mir am Abend zuvor zugeflüstert hatte... Da ich ja aber nicht wusste, wo er sich aufhielt und ich ihn deswegen nicht fragen konnte, was ich tun sollte, musste ich mich an den Nächstbesten wenden, was in diesem Fall tatsächlich Novalis war, der mir schon auf dem Flur entgegen gekommen war und mich herzlich begrüßte. “Wie war deine erste Nacht hier? Ich hoffe, du hast dich gut erholen können?” Sein strahlendes Lächeln war wirklich einzigartig und die Freude, mit der er mich begrüßte, verwunderte mich. “Ich habe gut geschlafen, ja... Danke der Nachfrage! Nun, ich wollte fragen, was ich nun tun soll.” Novalis schnappte sich meinen Arm und hakte sich bei mir ein und zog mich bereits mit sich, bevor ich auch nur irgendetwas sagen konnte: “Du wirst mit mir zusammen arbeiten! Ich bin für den Großteil der Pflanzen hier verantwortlich und brauche etwas Hilfe... Du musst wissen, der Großteil der Leute hier ziert sich vor solch einer Arbeit, weil ach, man könnte sich dabei ja schmutzig machen! Du hast ja gesehen, wie sehr sie alle auf Sauberkeit und Perfektion aus sind, da können sie es nicht gebrauchen, wenn sie ein bisschen Dreck unter ihren Nägeln tragen. Und ich denke, dass du nicht so einer bist, der sich da so anstellt, hm?” Seine Art und Weise, sich ein wenig über die anderen lustig zu machen, war schon irgendwie witzig - auch wenn ich noch immer nicht wusste, was ich von ihm denken sollte. Mir persönlich war er bisher keinesfalls negativ aufgefallen und ich dachte, dass es einfach ein Groll von Lexus gewesen sein musste, warum er nicht wollte dass ich mit Novalis zu tun hatte. So lange mir nichts auffallen würde, was ich bedenklich fände, würde ich auch nicht den Kontakt zu Novalis meiden. Nach etlichem Gekicher und Gequatsche waren wir dann am großen Glasgarten angekommen, wo ich mit ihm arbeiten sollte. Der Glasgarten war ein riesiges Gebäude, kugelartig geformt, mit einer riesigen Anzahl an verschiedensten Pflanzen und Gewächsen, die ihn den unterschiedlichsten Farben und Formen strahlten und mich staunen ließen. Solch eine Pracht hatte ich vorher noch nie zuvor gesehen und ich wollte und konnte kaum noch meinen Blick von all dem nehmen. “Wir werden uns heute um eine ganz besondere Pflanze kümmern.”, warf Novalis zwischen all meine undeutlichen Worte der Bewunderung, “Das würde ich alleine nicht schaffen, gut also, dass du mir nun hilfst!” “Um was für eine Pflanze handelt es sich denn?” Ich konnte meine Finger kaum von den zarten Blüten lassen, die sich, als ich sie mit den Fingerkuppen berührte, ihre Knospen öffneten und sich hungrig dem Licht entgegenstreckten, was vom Mittelpunkt des Glasgartens hinein schien. Als Novalis mir dann die besagte Pflanze zeigte, war ich ein wenig verwundert. Sie wirkte nicht unbedingt auffällig und war auch nicht besonders groß - was für eine Besonderheit hatte sie, dass er, für ihre Pflege, meine Hilfe benötigte? “Berühr sie nicht leichtfertig.”, murmelte er, als er sich ein Paar Handschuhe über die Hände streifte, “Du erkennst es auf den ersten Blick vielleicht nicht, aber sie ist etwas ganz besonderes.” In der Tat, ich erkannte wirklich nicht, was an dieser Pflanze so besonders sein sollte. Ihre Blätter waren dunkelgrün und ihre wenigen, kleinen Blüten verblassten in einem fast nicht mehr erkennbarem Rot-Ton. Ich sah Novalis dabei zu, wie er sie vorsichtig an einer ihren Blüten berührte und war verwirrt, als sich nichts rührte. Hatte er vielleicht einfach nur gemeint, dass diese Pflanze giftig sei, und trug deswegen die Handschuhe? Für einen Moment hatte ich vermutet, dass es sich vielleicht um eine Spezies handeln würde, die zu den Fleischfressern gehörte, aber dem war auch nicht so. Die Blüte hatte sich nur kurz geschüttelt, als Novalis sie zum zweiten Mal antippte, und nur wenige Sekunden später spürte ich etwas seltsames in der Luft. Kleine Stacheln, die die Blüte abgeworfen hatte, als er sie berührte, wurden durch die Luft gestoßen und hatten sich an einigen Stellen meiner Haut niedergelassen, die nicht von Stoff bedeckt waren und ich fühlte ein leichtes Stechen, was mich verunsicherte. “Keine Angst, das ist kein Gift.”, Novalis lächelte mich unbesorgt an und ließ dann von der Pflanze ab, deren Blüte sich wieder schloss, “Warte mal ab.” Sein Verhalten und seine Unbesorgtheit verwirrte mich, aber ich beschloss ihm zu vertrauen und ihm Glauben zu schenken - er musste Ahnung von dem haben, was er sagte, er war für die Pflanzen zuständig gewesen, und ich glaubte nicht, dass er mir etwas antun wollte. Die minimalen Stacheln hatten sich langsam in meine Poren gelegt und das Kratzen unter meiner Haut, was ich dann empfand, war wirklich unangenehm. Für einen kurzen Augenblick wurde mir schwindelig, aber noch nicht schwarz vor Augen, und ich suchte Halt an Novalis’ Arm. “Was geschieht mit mir?” Noch immer hatte er ein Lächeln auf seinen Lippen und stützte mich leicht ab, als ich drohte in die Knie zu gehen. Das anfängliche Schwindelgefühl war nur langsam gewichen, doch anstattdessen fühlte ich nun etwas ganz anderes. Eine mir unbekannte Wärme hatte sich in meinem Körper aufgebaut und ich konnte partout nicht sagen, was sie zu bedeutete. “Diese Pflanze produziert eine Art von Aphrodisiakum, deswegen ist sie so besonders, verstehst du?” Ein Aphrodisiakum? Ich musste erst einmal nachdenken, was das noch mal gewesen war, und dann wurde es mir plötzlich ganz klar. Das erklärte, warum sich mein Körper in solch einer rasenden Geschwindigkeit erwärmt hatte und warum ich mich so seltsam fühlte. Mir war danach mich meiner Kleidung zu entledigen, die die ansteigende Hitze nur noch unerträglicher machten, und mich irgendwo einzuschließen, doch ich konnte nichts anderes tun als mich einfach nur an ihm abzustützen, da jegliche Kraft aus meinen Gliedern gewichen war. Seine Hand hatte mein Kinn umfasst und hob es an, damit er mir ins Gesicht sehen konnte, und sein zufriedener Blick ließ mich erschaudern. “Wie es wohl Lexus gefallen würde, wenn du ihm solch einen Blick schenken würdest? Ich bin mir sicher, er würde sich nicht mehr halten können... Deine Wangen sind ganz rot und deine Lippen bereits angeschwollen vor Begierde.” Das Lächeln, welches ich zuvor gesehen hatte, wandelte sich in einen gar undefinierbaren Gesichtsausdruck. “Wie lange er wohl noch warten muss, bis du dich ihm endlich hingeben wirst? So lange hat er nach dir gesucht und sich so ewig nach dir verzehrt, und nun hältst du ihn auf Distanz zu dir, obwohl er dich, mit großen Worten, als deinen Geliebten bezeichnet? Ein Jammer.” Ein leises Wimmern war das Einzige, was ich von mir geben konnte, als er mich dann anfasste. Er legte seine Hand ohne irgendeine Scheu auf meinen Oberkörper und öffnete ungeniert das Oberteil meines Suits, welches langsam an mir herunter glitt. Gepeinigt schloss ich meine Augen, als ich ihn meine Brust berühren spürte und zog scharf die Luft ein. Hingegen meines Unwillens dieser Art von Gefühlen reagierte mein Körper unheimlich empfindlich auf seine Berührungen, was ihn leise kichern ließ. “Bestimmt hat er dich schon darum gebeten, dich nicht in meiner Nähe aufzuhalten, stimmt’s?”, gurrte er mir entgegen, als er meine Brust umso gröber anfasste, “Du solltest auf ihn hören...” Er ließ von mir ab. Vollkommen. Ich war auf die Knie gesunken und zog schnell den Suit wieder meinen Oberkörper hinauf. Alles, was ich wollte, war zu verschwinden, doch ich konnte mich kaum rühren. Mir war unsagbar heiß und ich konnte mich nur mit Mühe aufrichten. Die Hand, die er mir hingehalten hatte, wollte ich keinesfalls berühren und ich biss mir fest auf die Unterlippe, als er dann zu lachen begann. Mir war erst gar nicht bewusst, dass er mich demütigen wollte, und ich versuchte schnell auszublenden, was mir passiert war. Eine gefühlte Ewigkeit brauchte es, bis ich endlich zurück in unserem Zimmer angekommen war. In meinen Augen hatten sich unzählige Tränen gesammelt und ich schluchzte ständig wieder auf, obwohl ich mich zu beruhigen versuchte. Ich konnte einfach nicht fassen, dass ich wirklich so naiv gewesen war ihm blind zu vertrauen und seiner Fassade Glauben zu schenken, anstatt auf Lexus’ Worte zu hören. Mein einigstes Glück war, dass er nicht in unserem Zimmer gewesen war, sodass ich alleine sein konnte. Ich wälzte und rekelte mich unaufhörlich, als ich mich endlich aufs Bett geschleppt hatte, und wollte, dass diese Hitze in mir endlich verschwinden würde. Ich weigerte mich gegen diese lustvollen Gefühle, die mich bezirzen wollten, und krallte mich fest in das Laken unter mir, so fest, dass ich es schon auseinander gerissen hatte. Mein Körper schrie und flehte nach Erlösung, die ich ihm aber nicht schenken wollte. Nichts wollte ich tun, rein gar nichts, dieser körperlichen Lust würde ich nicht erliegen! Als ich es geschafft hatte mich ins Badezimmer zu flüchten, als ich die Tür knacken hörte und Lexus vermutete, ließ ich eiskaltes Wasser über meinen Körper laufen, wovon ich mir endlich ein Ende dieser Qualen erhoffte. Langsam, aber sicher, zeigte es ein wenig Wirkung und ich spürte, wie mein Körper sich abkühlte. In meinen Gedanken waren allerdings noch immer viel zu viele Sachen, vor allem Vorstellungen, die ich nicht sehen wollte und- “Was tust du hier? Ich dachte, du würdest schon arbeiten.” Oh bitte nicht, nein! Ohne Erfolg versuchte ich mich in die Kacheln vor mir zu krallen und versuchte das Wasser noch kälter werden zu lassen - und vor allem hoffte ich, dass er schnell wieder gehen würde. Ich antwortete ihm nur knapp und wollte wimmern, als seine Stimme meinem Körper einen erneuten Schauer der Begierde schenkte. Er war zu mir gekommen und stieg in die Duschkabine zu mir hinein, fasste mir durchs nasse Haar und küsste sachte meinen Nacken. Meine Zähnen gruben sich augenblicklich fest in meine Lippe, damit nicht ein kleiner Ton mich verraten würde, und es rollten erneut unzählige Tränen über mein Gesicht, die man unter dem Wasser zum Glück aber nicht als solche erkennen konnte. Er wollte mich mit einem Mal sachte zu sich herum drehen, doch ich weigerte mich und ging dagegen an, bis er mich gröber packte und es anschließend doch schaffte, mich zu ihm herum zu drehen. Ich hatte mein Gesicht schnell abgewandt und hoffte, dass er nicht an meinem Körper herab blicken würde - zu groß war die Schmach für mich, dass ich in solch einem Zustand war und ich wollte mir nicht die Blöße geben, dass er mich so sah. Doch entgegen meiner Hoffung tat er genau das, was ich nicht wollte. Seine Lippen hatten fest auf meinen Mund gedrückt. Der Kuss war so ungestüm gewesen und als ich seine Zunge an meinen Lippen spürte, keuchte ich letztlich auf. Mein Körper wollte ihn, sehr deutlich, aber ich weigerte mich dagegen - zumindest versuchte ich es. Novalis’ Worte waren mir durch den Kopf gegangen und lösten ein seltsames Gefühl in mir aus. Lexus wollte mich und er machte auch keinerlei Anstalten dies zu verbergen, aber ich verwährte mich ihm, obwohl ich ihm gehörte. Ich gehörte ihm, mit Leib und Seele, und doch wollte ich mich nicht von ihm verführen lassen. Kurz hatte er von mir abgelassen und öffnete sich seinen Suit, den er bis zur Hüfte einfach herunter gleiten ließ. Der Anblick seines nackten Oberkörpers ließ mich erzittern und die Lust in mir drohte mich zu überwältigen, als ich meinen Blick über seine Brüste schweifen ließ. Sie waren sehr viel kleiner als meine, aber um einiges schöner. Er im Gesamten war eine Schönheit... Ich zog scharf die Luft an, als er mit seinen Atem ans Ohr raunte, und krallte mich verzweifelt in seine nassen Schultern, als er seinen Körper an meinen drückte. Ob er verstanden hatte, warum mein Körper so erregt gewesen war? Sein Körper an meinem fühlte sich fantastisch an - von ihm ging eine so angenehme Wärme aus, die ich unbedingt spüren wollte... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)