Yours possession von -Marli-x3 (....wo dein Herz schlägt) ================================================================================ Kapitel 18: Confession ---------------------- Confession Mit leerem Blick starrte die rothaarige durch die schwarzen Gitterstäbe ihrer Zelle. Die restlichen Wände waren karg und weiß. Was sollte sie tun? Diese Frage stellte sich die junge Mutter nun schon seit geschlagenen 2 Tagen. An Händen und Füßen war sie gefesselt, die penetranten Kameras hatte sie stets im Rücken. Es gab aus dieser Situation kein Entkommen mehr. Egal ob mit Erinnerungen oder ohne. Es war schrecklich! Sie wusste, dass man es ihr mit Absicht so schwer machte. Es sollte ihr so schlecht gehen, dass sie das nötige Geständnis einfach ablegte. Sie durfte ihr Kind nicht sehen, sie durfte nicht besucht werden, sie durfte nicht glücklich sein. Sollte sie einfach,... es einfach zugeben? Aufgeben und gestehen. Ja sie hatte ihre Erinnerung zurück und ja sie vermisste ihre Tochter und ja sie hatte Pierre ermordet. Ja das hatte sie alles getan und somit sich selbst und ihre Tochter, wahrscheinlich von dem einzigen getrennt, dass sie eigentlich immer haben wollte. Eine Familie. Ja eine Familie. Bei diesem Wort musste sie unweigerlich an den Detektiv denken, Ryuuzaki. Er war der Vater ihres Kindes. Bei dem Gedanken an den seltsamen jungen Mann, legte sich ein dunkler Schatten auf ihr Gesicht. Plötzlich ertönte das kratzende Geräusch des Lautsprechers. Ein kleines bisschen Hoffnung schlich sich in ihr Herz, ließ es kurz schneller schlagen. Doch nein, er war es sicher nicht. Wieso auch. Sie war eine Verbrecherin. Eine Schande für den großen Meisterdetektiv und ein Ärgernis für seine Arbeit. Nicht zu vergessen auch noch der lebende Beweis, eines Fehlers, zusammen mit ihrer Tochter. Nie wieder würde er mit ihr auch nur ein einziges Wort wechseln, da war sie sich sicher. Mit bitterem Blick erinnerte sich Celleste daran, wie ihre Tochter ihn als ihren Vater erkannt und Papa genannt hatte. Sie konnte sich nicht wirklich vorstellen, dass er sich wenigstens um sein Kind kümmerte. Wenn sie so darüber nachdachte, wüsste sie selbst nicht, wie sie an seiner Stelle mit dem Kind umgehen würde. Sie schüttelte den Kopf. Doch natürlich wüsste sie es! Es würde ihr zwar schwer fallen, doch sie war ein Kind verdammt noch mal, sie hatte keine Schuld. In dem ganzen Dilemma war sie doch die einzige die nichts falsch gemacht hatte! Sehnsucht durchzuckte sie. Sie wollte sie sehen, Naomi, ihre Tochter! Das Gerede des Lautsprechers hatte sie völlig in den Hintergrund verdrängt und so nahm Celleste erst jetzt die Stimme, die mit ihr sprach, wahr. „Können sie mich hören?“ „Laut und deutlich.“ „Warum antworten sie dann nicht?“ Celleste hob den Kopf und warf einen entnervten Blick in die Kamera. „Weil du mir seit Tagen dieselben Fragen stellst, Matsuda.“ „Wo…woher wissen sie, dass ich es bin?“ „Solltest du nicht lieber leugnen, dass ich erraten habe wer du bist?“ ein belustigtes Lächeln huschte ihr über die Lippen. Selbst nach ihrer Verhaftung war und blieb Matsuda derselbe Idiot. „Dafür ist es doch nun ohnehin zu spät.“ „Das ist wahr.“ Die Belustigung war wieder aus ihrem Gesicht gewichen und machte Platz für den müden Ausdruck, den jemand nach zwei Tagen in einer ungemütlichen Zelle, an Händen und Füßen gefesselt, zu tragen hatte. „Sie sehen nicht gut aus.“ „Ich fühle mich auch so.“ Matsuda konnte sie kaum hören, so leise sprach sie. Er seufzte, es war schon schlimm genug bei Misa Amane und natürlich auch Light gewesen, mit anzusehen wie sie in solch einer Zelle dahinvegetierten. Wenn er ehrlich mit sich war, brauchte er das nicht noch ein drittes Mal. Diese Frau, Celleste, würde sie genauso lange in einer Zelle hocken? Was war wenn sie niemals ein Geständnis ablegte? Eigentlich machte das Ganze auch überhaupt keinen Sinn. Sie war überführt. Weiterhin so zu tun als könnte sie sich an nichts erinnern, war einfach lächerlich. Warum tat sie das nur? Irgendwie schien auch von Anfang an klar gewesen zu sein, dass sie auf dieses Geständnis lange warten würden. Nur deswegen wurde er von an Beginn für das Verhör eingesetzt, das war ihm klar. Am auffälligsten an der ganzen Sache war und blieb jedoch, wie wenig man sich um diese Sache zu scheren schien. Im Moment saß Matsuda nämlich ganz alleine vorm Bildschirm. Ab und zu wechselte Mogi mit ihm die Schicht und Watari schaute rein und brachte ihm Tee oder Kuchen, doch gerade von L, dem eigentlichen Leiter der ganzen Sache war nicht die Spur zu sehen. In den ersten drei Stunden, nach der Verhaftung hatten sich Light und Mogi verabschiedet, da Light der Meinung gewesen war das würde noch lange dauern, mit dem Geständnis und L hatte dem einfach zugestimmt. Nachdem die beiden gegangen waren, hatte sich Watari wieder daran gemacht sich um das Kind zu kümmern und kurz darauf war L mit den Worten, er müsste sich etwas hinlegen, irgendwohin gegangen. Ganz offensichtlich, schien Matsuda der einzige dem die verdächtige Wortwahl des Detektivs aufgefallen war. Hinlegen. Zeit wann nutzte dieser, zugegeben eigenartiger Mensch, ein Bett zum Schlafen? Mit einem Seufzen legte Matsuda eine Hand auf die Augen. Eigentlich konnte es ihm auch egal sein und wenn er ehrlich mit sich war, interessierte es ihn auch nicht wirklich ob und wie der ach so berühmte Herr L nun schlief. Nur, in Anbetracht des Bildschirmlichtes, welches seine Augen inzwischen schon recht stark belastete und der Tatsache, dass sich seit 2 Tagen absolut nichts geändert hatte und es ergo auch nichts anderes gab worüber er sich Gedanken hätte machen können. Wieso schien sich niemand mehr für das Voranschreiten des Falles zu interessieren? Es war als hätte man diesen Fall bereits zu den Akten gelegt und die Frau, die Matsuda Tag ein Tag aus beim spannenden Nichts tun beobachten durfte, war nur rein zufällig hier vergessen worden! "Wie..?" Die Stimme aus dem Lautsprecher holte Matsuda aus seinen Gedanken. Reflexartig schaute er auf den Bildschirm, doch auf den ersten Blick schien es nicht als hätte sie etwas gesagt. Celleste haderte mit sich. Warum wusste sie auch nicht genau. Sie würde sich ja wohl noch nach ihrem Kind erkundigen dürfen! Trotz, dass noch nicht all so viel Zeit seit ihrem Zellenaufenthalt vergangen war, hatte sie doch jegliches Zeitgefühl verloren. Sie wusste nur eins: Bald war Naomis Geburtstag. Sie liebte den Winter. Ihre Tochter war ein Winterkind und Celleste würde nie vergessen wie Naomi das erste Mal Schnee sah. Nur weil sie ihn ihr dieses Mal nicht zeigen konnte, wahrscheinlich auch nie wieder können würde, hieß das nicht, dass sie den Schnee niemals wieder sehen durfte. Celleste hatte einen Entschluss gefasst. Ja es war unmöglich aus dieser Sache wieder heraus zu kommen und auf ewig in dieser Grauzone zu stecken machte auf Dauer auch keinen Sinn. Das würde es sein, bevor sie ihre Tochter nie wieder sehen konnte, wenigstens das. "Matsuda." "Eh, ja?" "Wie geht es Naomi?" Sie hörte ein erleichtertes Seufzen aus den Lautsprechern, Matsuda schien weit weg. "Es geht ihr gut. Watari kümmert sich um sie." "Weißt du. Sie hat bald Geburtstag, meine kleine. Könntest du mir einen Gefallen tun?" "Ich kann sie nicht...!" "Ich erwarte nicht, dass du mich hier heraus lässt. Ich bin nicht blöd Matsuda. Du hast hier wirklich nicht viel zu tun mit mir, also machst du es?" "Ich weiß nicht...worum geht es denn?" "Schneit es schon?" "Ob es schneit? Nein, aber der erste Schnee ist für heute angesagt." "Das ist gut. Meinst du, du könntest Watari kurz ablösen und Naomi den ersten Schnee zeigen? Es ist ein kleines Geburtstagsritual." "Oh, ich weiß nicht..." "Bitte Matsuda!" "Aber sie hat doch heute noch nicht Geburtstag?" "Nein, das ist auch nur ein kleiner Teil." "Da kommt noch mehr?" "Ja, aber nur noch eine kleine Kleinigkeit. Ich habe ihr ein Geschenk besorgt, als ich...als ich...meine Erinnerungen noch verloren hatte. Es ist in meiner alten Wohnung unter einer der Wendeltreppenstufen versteckt, bitte gib es ihr...es ist auch schon eingepackt." "Warten sie...haben sie gerade gestanden?" Überrumpelt stand Matsuda von seinem Stuhl auf. "So antworten sie doch!" Doch Celleste antwortete nicht mehr, wie zu Stein erstarrt hockte sie vor der Kamera und stierte den Fußboden an. Ja, so war es wohl am Besten. Eine Träne löste sich von ihrer Wange und tropfte auf den Boden, hinterließ einen dunklen Fleck. "Na schön." Klang es durch den Lautsprecher. Matsuda hatte verstanden. Verstanden, dass sie aufgegeben hatte und dass dies ihr letzter Wunsch war, bevor sie ihre einzige Familie nie wieder sehen würde. Entschlossen nahm Matsuda seine Jacke, warf vor dem gehen noch einen Blick auf das flackernde Bild der Überwachungskamera. Auf einmal kam ihm der Gedanke, dass eigentlich immer noch keiner wusste, wer denn eigentlich, der Vater des Kindes war. Erstaunlicherweise ließ sich dieser Gedanke auch auf dem Weg zu Watari nicht abschütteln, so dass ihm sogar entging, wie erschreckend leicht es war, das Kind von Watari in die Arme gedrückt zu bekommen, in den Kinderwagen zu verfrachten und mit ihr Richtung Park zu fahren. Still hatte die kleine das meiste über sich ergehen lassen und starrte den Ermittler nun mit großen Augen an. Riesengroße, grüne Augen und pechschwarzes Haar. Was würde mit diesem Kind geschehen? Würde es in einem Heim enden? Ohne zu wissen wer wirklich ihre Eltern waren? Das erschien Matsuda unglaublich grausam und ungerecht. Das Kind hatte doch nichts falsch gemacht. Und dennoch, genauso würde es kommen. Beinahe verärgert blieb Matsuda stehen, endlich waren sie im Park doch es schneite noch nicht. Etwas ahnungslos stand Matsuda erstmal nur hinter dem Kinderwagen und entschied anschließend, einfach noch etwas weiter spazieren zu fahren. Versprochen war immerhin versprochen. - - - Währenddessen hatte sich Celleste in ihrer Zelle auf dem Boden niedergelassen und starrte weiter Löcher in die Decke, versuchte sich mit ihrer nahenden Zukunft im Gefängnis abzufinden. Gab es etwas, dass sie bereute? Leider ja. Natürlich würde sie sich niemals verzeihen können ihre Rache über ihr Kind gestellt zu haben, doch so war es nun einmal, ändern konnte sie es jetzt auch nicht mehr. Wenn sie an Naomis Zukunft dachte, oh ja dann gab es so einiges zu bereuen. Ob er sie im Stich ließ? Unwillig verengten sich ihre Augen. Er war der letzte an den sie jetzt zu denken hatte. Seine Zeichen waren eindeutig. Sie würde ihn nie wieder sehen, genauso wenig ihre Tochter. Wenn sie Glück hatte, dann wurde sie gleich am ersten Tag im Gefängnis umgebracht. Ein schwaches Lächeln huschte über ihr Gesicht, aufgrund ihres schwarzen Humors und sie schloss die Augen. Sie sollte sich besser nicht so viele Gedanken darüber machen, doch es funktionierte nicht wirklich. Sie atmete tief ein und hielt die Luft an, versuchte dadurch ihre wirren Gedanken zu vertreiben. Sie spürte wie sie unruhig wurde, das Verlangen die angehaltene Luft aus ihrem Mund entfliehen zu lassen, um schnell frischen Sauerstoff einzuatmen wurde immer größer, ihre Hände zuckten unruhig, sie kniff die Augen zusammen, lange würde sie das nicht mehr aushalten. Ob sie es schaffen könnte sich selbst durch verweigern des Atmens zu ersticken? "Was tun sie?" Erschrocken fuhr Celleste zusammen und schnappte hektisch wieder Luft, sie hatte niemanden bemerkt! Ihr langes, rotes Haar verteilte sich großzügig auf dem Boden ihres Gefängnisses. Sie begann zu husten und konnte daher nur sehr schwer den Blick auf die Person hinter den Gittern richten. Eigentlich hatte sie ihn schon an der Stimmlage erkannt, doch ihn nun wirklich hinter den Gittern ihres Gefängnisses stehen zu sehen, erschien ihr sehr unwirklich. Kurz überlegte sie ob sie es womöglich doch geschafft hatte sich zu ersticken. Dann schüttelte sie belustigt den Kopf, so ein Unsinn. Auf das Runzeln seiner Stirn hin, beschloss Celleste nun doch endlich etwas zu sagen. "Etwas ausprobieren,..." "Sie werden sich nicht selbst ersticken können." Unterbrach der schwarzhaarige Detektiv sie sofort und darauf musste Celleste dann doch schmunzeln. "Vermutlich nicht." Eigentlich sollte sie fragen, was ihn hier her führte, wieso war er hier, bei ihr? Doch aus irgendeinem Grund schaffte sie es nicht. Dieser Blick den er ihr zuwarf, die Gitter die sie beide trennten. So viel lag zwischen ihnen. Natürlich verstand sie es nicht, doch hatte sie das Recht zu fragen? Solche lächerlichen Gedanken machte sie sich und dennoch kam kein Wort über ihre Lippen. Nach einigen Minuten des Schweigens, zuckte sie doch tatsächlich zusammen, weil er die Hände in die Hosentaschen seiner einfachen Jeans gleiten ließ und dann mit nichts außer sie anzustarren fortfuhr. Sein Blick war trüb und irgendwie machte er mit jeder verstrichenen Minute, in der er einfach nur so dastand und sie ansah einen immer verloreneren Eindruck. Was sollte das verdammt?! Celleste wurde immer unruhiger, es kam ihr vor als würde er sie mit seinem Blick an Ort uns Stelle halten, denn sie hockte nach wie vor in derselben unbequemen Position auf dem Boden. Langsam, ganz langsam kehrte Ruhe in sie. Ihre Augen fragten ihn nicht mehr ununterbrochen nach Fragen, die er ihr nicht beantworten würde und sie gewöhnte sich an seine Anwesenheit. - - - Nachdem Matsuda sich dazu entschlossen hatte, sich auf die nächste Parkbank zu setzen und völlig entnervt den Kinderwagen vor sich zum Stillstand gebracht hatte, wurde seine schlechte Stimmung von einem fröhlichen Laut des Kindes unterbrochen. Mit einem schwachen Lächeln hob er den Kopf und richtete seinen Blick wieder auf das Kind, das mit strahlenden Augen auf seine Hand starrte. Eine Schneeflocke hatte sich auf dieser niedergelassen und war dabei sich durch die Körpertemperatur des Kindes zu verflüssigen. Mit freudigem Blick wendete sich die Kleine an Matsuda und präsentierte ihm stolz die Hand, auf der sich inzwischen nur noch ein kleiner Tropfen Wasser befand. Als wäre damit das Startsignal gegeben, drängten sich plötzlich immer mehr Schneeflocken in Matsudas Blickfeld. Das Ergebnis war ein wahrlich herzerweichendes Bild eines lachenden Kindes, das, nachdem es von Matsuda auf die Arme genommen worden war, fröhlich die einzelnen Schneeflocken aus der Luft zu greifen versuchte. Nach einigen ausgelassenen Minuten, in denen jeder Zuschauer der zwei alles übel dieser Welt vergaß, lenkte eine Frau freundlich winkend die Aufmerksamkeit der beiden auf sich. - - - „Es tut mir leid.“ Lange hatten sie geschwiegen, sich tief in die Augen gesehen, ohne dass einer der beiden es gewagt hätte die Stille zu unterbrechen. Als könnten sie alles das, was zwischen ihnen lag einfach verschweigen und tatsächlich so tun als wäre es niemals gewesen. Es war auch so schon kompliziert genug. Ja, das war es, was Celleste sich wünschte und das spiegelten auch ihre Augen wieder. Doch sie war auch realistisch und je länger sie ihm in die Augen sah, desto stärker wurde der Drang wegzusehen. Dem ganzen, was hätte sein können wenn, den Rücken zu kehren und die Stille zwischen ihnen zu unterbinden. Doch er rührte sich nicht. Als wären ihre Worte in der Stille untergegangen und hätten ihn nie erreicht. Sie wendete den Blick ab und endlich eine Reaktion. Als hätte sich der Detektiv in dem grün ihrer Augen verloren und erst jetzt, da sie ihm diesen Anblick verwehrte, kehrte er zurück, hier in diesen Raum. „Es tut mir leid.“, wiederholte sie. Doch auch jetzt antwortete er ihr nicht. Was sollte er auch schon sagen. Sie spürte seinen Blick auf sich. Er sah sie an, er sah sie richtig an. Ihre zusammengesunkene Gestalt auf dem Boden dieser Zelle. Die Hand- und Fußschellen, die man ihr umgelegt hatte, um ihr den Aufenthalt zu erschweren. Das rote Haar lag lang und seidig gefächert, verstreut um ihren Kopf herum auf dem Boden. Sie drehte den Kopf zu ihm, sah ihn wieder an. Der Blick voller Schmerz und Trauer, ein falsches Lächeln auf dem Gesicht. „Es tut mir leid, sagte ich.“ Keine Antwort erwartend winkelte sie die Beine an, richtete sich auf, kam auf die Füße. Sie näherte sich den Gitterstäben und umfasste zwei mit den Händen. Tränen schimmerten in ihren Augen, doch ihre Stimme war fest. „Sprichst du nicht mehr mit mir?“ ein schwacher Scherz. Sie senkte den Blick und ein müdes Lachen, nicht länger als 2 Sekunden, verließ ihre Kehle.. „Sie hat bald Geburtstag. Heute oder morgen, ich weiß es nicht genau. Mein Zeitgefühl ist etwas durcheinander. Matsuda gibt ihr an meiner Stelle mein Geschenk für sie. Hast du dir schon eins überlegt?“ Keine Antwort. „Naja dann halt dich besser ran. Ich werde dir bestimmt keine Tipps geben. So ein Geschenk muss schon von Herzen kommen!“ Wieder keine Antwort. Auch konnte sie sein Gesicht nicht sehen. Sie sah nur den Boden auf dem sie stand und ihre Füße, mit den Schellen. Eine heiße Träne rann ihre Wange hinab, fand ihren Weg zum Kinn und wartete dort kurz, bis sie schwer genug war, um sich von dort zu lösen. Sie landete auf dem kalten Metall, hinterließ dort eine wässrige Spur und einen winzigen Wasserfleck auf ihrem Hosenbein. „Du darfst sie nicht weggeben. Kümmere dich um sie, ich bitte dich. Ich weiß ich kann nichts von dir verlangen, aber sie kann nicht zu Fremden, bitte sie braucht dich, sie braucht eine Familie auch wenn ich nicht mehr dazugehören kann. Ich will nicht, dass sie eine Verbrecherin zur Mutter hat und dazu wird es auch nie kommen. Wenn sie vielleicht eines Tages nach mir fragt, bitte sag ihr dass ich tot bin. Nicht... ein Frau die dazu fähig war 3 Menschen umzubringen und von dir ins Gefängnis gesteckt wurde. Ich liebe sie, ich werde sie immer lieben, sie ist meine Tochter. Sie ist...“, sie hob den Kopf und sah ihn wieder mit ihren grünen Augen an. Nur waren sie ganz rot unterlaufen und nass und ihre Trauer und Angst ließen den Glanz, der ihm immer so gefallen hatte verblassen. „Sie ist unser Kind!“ Als würde sie es eine unglaubliche Überwindung kosten diese Tatsache auszusprechen, presste sie diese 4 Worte in einer, für die vorangegangene Stille, relativ lauten Stimmlage heraus. Hecktisch, verzweifelt suchten ihre Augen in seinen. Nach irgendeiner Antwort, einem Anhaltspunkt, warum er nicht sprach, nichts sagte, nichts tat. Während sie ihm in die Augen sah entging ihr, wie er seine Hand bewegte und in die Hosentasche griff. Erst das rascheln eines Schlüssels ließ sie aufmerksam werden. Die Zellentür wurde aufgeschoben. Als er vor ihr stand, sah sie ihm wieder in die Augen, öffnete den Mund um etwas zu sagen. Doch als sie seine Finger an ihrer Hand spürte, schloss sie ihn wieder. Ihr Blick wanderte zu seinen Händen, mit denen er die Schellen an ihrer Hand und anschließend die an ihren Füßen aufschloss. „Da sie geständig sind, sind diese nicht mehr nötig.“ Er richtete sich auf, wieder trafen sich ihre Blicke. Er stand nun direkt vor ihr. Keine Gitterstäbe die sie trennten, keine Handschellen, die sie hinderten sich zu bewegen. Zwar war es laut ausgesprochen und die Entscheidung gefallen, doch nur jetzt, genau in diesem Moment schien absolut nichts mehr zwischen ihnen zu stehen. „Wirst du es tun?“ wieder blickten ihre Augen hektisch zwischen seinen umher. „Hai.“ Seine dunklen Augen waren auf sie gerichtet. Tränen der Erleichterung sammelten sich in ihren Augen. „Ich danke dir.“ flüsterte sie erstickt. Ihre Arme schnellten nach vorn und zogen den starren Detektiv fest an sich. Sie versteckte ihr Gesicht in seiner Halsbeuge. Wie damals, sickerten ihre Tränen durch den Stoff seines Shirts und berührten seine Haut, verbrannten diese als wären sie Tropfen heißen Öls. Endlich löste er sich aus seiner Starre. Trauer fraß sich in sein Herz und stechender Schmerz breitete sich aus. Er legte den Kopf etwas zurück, blickte etwas hilflos an die Decke. Von Schmerz und Trauer überrannt legten sich auch seine Arme um sie und während sei haltlos weinte, löste sich eine Träne aus seinen Augen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)