Im nächsten Leben... von abgemeldet (werden wir uns wieder begegnen) ================================================================================ Kapitel 4: Order 4: Erica blühen einsam --------------------------------------- Order 4: Erica blühen einsam Nur langsam nickte Alan dem Blonden zu. Der setzte sich dann auch gleich neben ihm und schwieg für den Rest des Unterrichts. Immer wieder sah der junge Shinigami zu ihm rüber. Er zitterte auch leicht. Sein Verhalten passte nicht zu seinem üblichen gebären das er sonst an den Tag gelegt hatte. Die ganze Stunde über sagte keiner der beiden ein Wort, bis das erlösende Klingelzeichen das Ende der Stunde verkündete. Eric stand sofort mit seinen Sachen auf und stürmte nach draußen. Dem Brünetten blieb dann nichts anderes übrig als ihm nachzuschauen. Doch auch er musste bald aufstehen und in den praktischen Teil mit Undertaker gehen. Also packte er seine Sachen zusammen und verließ dann still den Klasseraum. Womit er allerdings nicht gerechnet hatte war, dass Eric neben der geöffneten Tür auf ihn gewartet hatte. Er hatte wieder die Arme in einander verschränkt, lehnte an der Wand und sah den Shinigami ruhig an. Alan erschrak für einen Moment als er in die Shinigami- grünen Augen des anderen sah. „Hey…“ murmelte er und richtete sich auf. „H- hallo…“ nuschelte Alan ebenfalls. „Also… sind wir jetzt also Partner…“ begann Eric wieder. Nur ein nicken vom jüngeren. Er wusste nicht worauf er hinaus wollte, wieder kamen nur böse Erinnerungen hoch. Wie er ihn drangsaliert hatte und vor versammelter Klasse lächerlich gemacht hatte. „Nicht sehr gesprächig, was?“ Eric grinste jetzt leicht und sah ihn etwas lockerer an. „Na ja….“ wisperte er nur und sah sehr verwirrt und verlegen aus. „Also… das… das ist das erste Mal, dass du mich… so ansprichst.“ Stotterte er und sah wieder weg. „Ich muss dann auch los… Undertakers Unterricht…“ mit diesen Worten eilte Alan dann auch schon davon. Noch immer war er sehr verwirrt. Was sollte das alles nur? Noch bis gestern hatte Eric ihn doch höchstens wie Luft behandelt, wenn nicht sogar schlimmer. Und nun tat er so als ob nie etwas gewesen wäre. Eric blieb seufzend stehen. Er wurde wieder ernst und ging in die andere Richtung davon. Ihm schwirrte seit einiger Zeit suchte auch dem Blonden ein merkwürdiger Traum in den Nächten heim. Und immer wieder erwachte er schweißgebadet am Morgen auf. Und dann tauchten wieder die Bilder auf. Umringt von so vielen Leichen mit einer blutverschmierten Death Scythe. Es wurde Eric schnell klar, dass er diese Leichen zu verantworten hatte. Denn ihn trieb nur ein einziger Gedanke: Alans Leben retten. Alan? Ach ja… er litt an einer Krankheit… Shi no Toge. Und 1000 Seelen benötigt man. Er wollte nicht aufgeben. Er brauchte doch nur noch so wenige. Aber ein bitterer Beigeschmack blieb. Er hatte sein Versprechen gebrochen. Eric sollte keinen weiteren Morde begehen. Dass seine Seele schon längst in die Hölle gehörte, wusste er. Und doch würde er Alans Leben nicht aufgeben. Sie waren doch Freunde… Freunde… er und Alan. Eric schüttelte dann immer den Kopf und verbarg sein noch immer schweißnasses Gesicht in seinen Händen. Einsamkeit. Die blühenden Erica… Er selbst, vor einem Garten mit blühenden Erica. Neben ihm saß ein etwas schmächtigerer junger Mann mit haselnussbraunen Haaren. „In der Blumensprache bedeutet die Erica Einsamkeit.“ Sagte der andere leise. „So einsam ist sie doch nun auch nicht. Sieh dir die vielen blühenden Pflanzen doch an. Sie alle stehen nebeneinander und blühen so prächtig. Und darum… wird auch keine von ihnen einsam sterben. Denn es ist immer jemand bei ihr. Für immer…“ Der andere sah ihn lange an. „Eric- senpai… Sie sind wirklich taff…“ sagte er und ein breites Lächeln huschte über sein Gesicht. „Tja… ich hoffe doch dass das nicht zu sehr auf dich abfärbt.“ Sie lachten und wollten sich gerade auf den Weg machen, als sie hinter sich ein leuchten sahen. Die Blumen die sich still im Wind wiegten, schienen wie kleine Sterne zu leuchten. Die beiden Shinigami sahen dem Schauspiel lange zu, bis sie schlussendlich zurück ins Hauptquartier gingen. Eric hob wieder seine Hände. Die Erica. Alan. Er ballte die Hände zusammen als ihm endlich klar wurde was all das bedeutete. „Mörder.“ Sagte er. „Mörder… Mörder… MÖRDER!“ Er bemerkte nicht dass er so laut geschrien hatte, erst als ihm jemand eine Hand auf die Schulter legte. Der Blonde fuhr herum und sah in das Gesicht des brünetten. „Ist alles in Ordnung, Eric- san?“ Eric hatte nicht bemerkt dass er wieder seinen Gedanken nachgehangen war. Er war immer noch in der Akademie. Alan würde sein neuer Partner sein und die Schulglocke klingelte zum nächsten Unterricht. „Hast du schon vergessen? Wir haben jetzt Anatomie mit dem Undertaker. Ich dachte nur, du würdest deine Bücher holen.“ Sprach Alan einfach weiter. „Oh, entschuldige. Ich… war so in Gedanken. Ich wollte auch meine Bücher holen aber…“ meinte Eric, was ja auch zum Teil der Wahrheit entsprach. „Dann schau für heute mit in meine Bücher. Dass du jetzt deine noch holst, ist es etwas spät.“ Schlug Alan vor und lächelte. Gemeinsam gingen sie dann wieder in Richtung Klassenzimmer. „War es klug, die beiden wieder ins Leben zu rufen?“ fragte William den grauhaarigen Shinigami neben ihm. Er beobachtete seine Schüler genau, wie sie wieder in den Unterricht eilten. „Oh~ stellst du meine Genialität etwa in Frage?“ giggelte der andere amüsiert und genehmigte sich einen knochenförmigen Keks aus seiner Urne. Knackend brach der Teig an seinen Zähnen ab. Er bot auch William einen an, doch der lehnte schweigend ab. „Die beiden haben den eigentlichen Sinn ihres Lebens noch nicht erfüllt. Und dafür, könnte man doch eine kleine Ausnahme machen und sie ins Leben zurückrufen, nicht wahr~?“ „Und welche Bestimmung haben Eric Slingby und Alan Humphries noch als Todesgötter?“ „Das wirst du noch früh genug erfahren, lieber William. Ich muss jetzt los. Mein Unterricht~. Ich bin sowieso schon spät dran.“ Er klappte seine Keksschachtel zu und ging mit federnden Schritten in Richtung Klassenzimmer. William murrte leise. Dieser verrückte alte Shinigami führt doch bestimmt etwas im Schilde. Umsonst hatte er die beiden gewiss nicht ins Leben zurück geschickt, soviel war ihm klar. Und einfach das Leben weiterführen zu lassen bedurfte eines bestimmten Grundes. Den nur er kannte. Er hatte die Fäden der beiden in der Hand, wie ein Marionettenspieler. Nur er kannte das Theaterstück dass die beiden aufführen sollten und er würde es sein, der den Vorhang zum fallen bringen würde. Das Ende dass er selbst sich ausgesucht hatte. Aber… Würden seine Schauspieler sich auch an das Drehbuch halten? William wandte sich wieder ab und ging in sein Büro. „Verrückter alter Mann.“ Murmelte er. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)