White Velvet von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 1: -Overture- --------------------- “Bakura, hör auf, vor dich hinzuträumen!”, riss ihn eine Stimme grob aus seinen Gedanken. “Ich habe dich eben gebeten, an die Tafel zu kommen und die Kurvendiskussion zu berechnen - ich hoffe, du hast deine Hausaufgaben gemacht, sonst kriegst du mündlich für diese Stunde null Punkte.” Ryou errötete leicht und stand auf um langsam zur Tafel vorzugehen und das Stück Kreide entgegen zu nehmen, das verhaltene Kichern seiner Mitschüler im Ohr. Sie meinten ihr Lachen gewiss nicht böse, aber jeder von ihnen war froh, wenn der Mathelehrer, der unbeliebteste Lehrer aller Schüler (und das nicht nur, weil er es gewagt hatte, Mathelehrer zu werden), jemand anderen dran kriegte. Der hatte nämlich immer so eine ätzend gemeine Art, einen nervös zu machen und bloß zu stellen, wenn man vorne an der Tafel stand. Zu Ryous Glück war er in Mathe ziemlich gut, was nicht viele von sich behaupten konnten, und so löste er die Kurvendiskussion relativ einfach, auch, wenn er zwei Anläufe brauchte, weil er sich die ersten Male vertan hatte. Der Lehrer besah sich prüfend sein Ergebnis, nickte dann wohlwollend und trug ihm eine akzeptable Note ein. Ryou tapste zurück auf seinen Platz und da ihr Lehrer sich gerade mit jemand anderem beschäftigte, ließ er seinen Kopf auf die verschränkten Arme sinken und schloss die Augen. Er war verdammt müde. Auch, wenn er gestern Abend nur einen einzigen Freier gehabt hatte, aber er hatte in der Nacht noch so lange wach gelegen und über alles Mögliche nachgedacht, dass er einfach nicht hatte schlafen können. Jetzt, wo bald die Klausurenphase los ging, ging er nicht mehr jeden Abend der Woche anschaffen, sondern nur noch zweimal, maximal dreimal und eben am Wochenende soweit es ging, aber seine Schule wollte er nicht vernachlässigen. Am besten wäre es, dachte er, wenn er sich klonen könnte - ein Klon würde in die Schule für ihn gehen, einer würde für ihn anschaffen gehen, damit er etwas Geld verdienen konnte, denn Amanes Medikamente waren teuer und Japans Krankenkassenreform leider noch im Mittelalter hängen geblieben. Beinahe hätte Ryou die Pause verschlafen, wenn ihn nicht ein Klassenkamerad angestubst hätte. “Hey, Ryou, aufwachen”, drang die belustigte Stimme an sein Ohr. Ryou erhob sich mit einem lustlosen Stöhnen und blickte Malik aus trüben Augen an. “Was ist denn los mit dir? Nacht durchgemacht, oder was?” “Ich hab momentan Schlafstörungen”, murmelte Ryou und streckte sich, nur um sich kurz darauf zu erheben. Ein mitfühlender Blick ruhte auf ihm. “Ohje ... aber das ist ja nicht verwunderlich - wie gehts deiner Schwester zurzeit?” Ryou seufzte und erhob sich. “Nicht besonders gut ... sie ist tapfer, du kennst sie ja, aber sie baut immer mehr ab und wenn nicht bald ein Wunder geschieht …”, sagte er gedämpft und ließ seinen Satz nur halb ausgesprochen, während sie langsam nach draußen auf den Schulhof gingen. Ryou fuhr sich durch die Haare und Malik, sein bester Freund, sah ihn mitleidig an. “Ryou, jeder würde es verstehen, wenn du dich von der Schule eine Weile freistellen lassen würdest, damit du mehr Zeit mit deiner Familie verbringen kannst...”, meinte er dann zögerlich, doch Ryou winkte ab. “Meine Mutter besteht darauf, dass ich mich um die Schule kümmere.” Als sie in der inoffiziellen Raucherecke angekommen waren, zündeten sie sich beide eine Zigarette an. Inoffiziell, weil sie sozusagen im toten Winkel der Pausenaufsicht lag. “Ich kann ihr das nicht abschlagen, es war immer ihr Wunsch, dass aus ihren Kindern was wird und falls Amane wirklich ...” Er brach ab. Gediegen atmete der blasse Junge den Qualm aus, während er einen Moment die Augen schloss und sich gegen die Mauer lehnte. Malik sah ihn eine Weile nachdenklich an. Er konnte Ryou schon irgendwo verstehen, auch wenn er sich wunderte, wie er das alles schaffte. Er sah nicht gut aus. Als sie sich vor sechs Jahren kennengelernt hatten … damals hatte Ryou immer gestrahlt, hatte glücklich gewirkt und seine Freunde immer mit seiner optimistischen Art angesteckt und körperlich ja ... zierlich war er immer schon gewesen, aber heute wirkte der, mittlerweile 17-jährige ausgemergelt und erschöpft, die Wangen waren leicht eingefallen und seine Augen meist stumpf und müde und wenn er zu lächeln versuchte, dann lächelte sein Mund, aber seine Augen blieben hart. Und vor allem schien es, als zöge er sich emotional immer weiter von seinen Mitmenschen zurück, er hatte sein Herz mal auf der Zunge getragen, aber jetzt schien es ihm, als habe er es heruntergeschluckt. Malik konnte sich nicht erinnern, wann das angefangen hatte. Hatte aber schon lange die Befürchtung, dass Ryou vielleicht Depressionen haben könnte, vielleicht sogar an einem Burn Out litt – er hatte die Symptome mal gegoogelt. Es schmerzte ihn, seinen besten Freund so zu sehen, vor allem, weil er merkte, dass er es einfach nicht mehr wirklich schaffte, zu ihm durchzudringen. “Ja, aber sie kann ja wohl nicht wollen, dass du irgendwann einen Nervenzusammenbruch bekommst, oder?” Ryou öffnete die Augen und sah Malik leicht verärgert an. Ihm war der vorwurfsvolle Unterton in dessen Stimme nicht entgangen. “Natürlich nicht”, sagte er dann ruppig, “Aber ich selbst weiß wohl am besten, was ich mir zumuten kann.” Malik rollte mit den Augen und erwiderte ebenso verstimmt, “Wie du meinst. Ich sag dir nur eins, ich hab wenig Lust, dich irgendwann ebenfalls am Krankenbett besuchen zu müssen, weil es dein Körper nicht mehr macht.” Ryou sagte daraufhin nichts mehr, er mochte es nicht, wenn er im Zentrum der Sorge anderer Menschen stand. Dann fühlte er sich schuldig. “Gehst du sie heute wieder besuchen?” Ryou schüttelte den Kopf. “Heute nicht. Ich hab Mokuba versprochen, ihm nochmal Nachhilfe in Mathe zu geben, weil er in zwei Tagen eine Klausur schreibt. Außerdem kriegt sie heute eh ihre Chemo und sie mag es nicht, wenn da jemand bei ihr ist, weil sie meint, sie fühlt sich dann immer so schwach.” Ryou verzog das Gesicht und ließ seine aufgerauchte Kippe auf den Boden fallen, um die Glut auszutreten. Dann wechselte er das Thema wieder. “Das ist so typisch, drei Tage vor der Klausur fällt dem Jungen ein, dass er im Grunde keine Ahnung von Nichts hat - sag mir mal einer, wie ich es in so kurzer Zeit schaffen soll, ihm den Stoff von drei Monaten beizubringen.” Malik grinste verhalten und trat dann ebenfalls seine Kippe aus. “Bisher hats doch immer irgendwie geklappt, du machst das schon.” Als Ryou gerade zur Tür hinein kam, klingelte plötzlich sein Handy. "Ja?" Etwas umständlich versuchte er, gleichzeitig die Tür zu öffnen und zu telefonieren. Mokubas Stimme erklang am anderen Ende der Leitung. "Hey, ich bins - du hör mal, meinst du, du könntest auch zu mir kommen zum Lernen? Ich wurde dazu verdonnert, mein Zimmer aufzuräumen und die Zeit würde ich dann gerne nutzen bis du zu mir kommst, sonst würde sich das alles verzögern..." Ryou zog die Tür hinter sich zu und erwiderte: "Ich weiß nicht, Mokuba, ich dachte, dein Bruder mag keine Fremden im Haus?" "Ach, das ist nicht weiter tragisch, er kommt eh erst gegen Abend wieder und wirklich fremd bist du ja nicht, ich hab ihm ja schon von dir erzählt. Bitte, tu mir doch den Gefallen." Ryou saugte nachdenklich an seiner Unterlippe. Was sollte er jetzt sagen? Dass er Bedenken hatte, Seto Kaiba über den Weg zu laufen und von diesem erkannt zu werden? Aber war der Firmenchef nicht ohnehin dafür bekannt, lange zu arbeiten? Er gab sich einen Ruck. Selbst wenn, würde dieser sich wohl nichts anmerken lassen, immerhin stand für ihn mehr auf dem Spiel, als für Ryou. "Also schön", willigte er ein, "Wann soll ich da sein?" "Was soll das heißen, unser Aktienwert ist gesunken?", blaffte ebenjener junge Firmenchef gerade einen seiner höhergestellten Mitarbeiter an, "Wozu beschäftige ich Sie eigentlich als Leiter der Marketingabteilung, wenn Sie nicht fähig sind, so effizient zu arbeiten, dass Sie so etwas kommen sehen, ehe es eintrifft? Bis Ende der Woche will ich Ergebnisse, sonst dürfen Sie sich nach einem neuen Job umsehen!" Der Mann öffnete den Mund um eine Ausrede vor sich hinzustottern, überlegte es sich dann aufgrund der mordlüsternen Miene seines Chefs noch einmal anders und stolperte dann übereilt aus dem Raum. Kaiba lehnte sich in seinem Schreibtischsessel zurück und massierte sich die Schläfen. "Besteht eigentlich die ganze Welt aus Vollidioten und Dilettanten, oder arbeiten die alle nur in meiner Firma?", sagte er laut zu sich selbst. Dabei war seine Nacht schon beschissen gewesen. In erster Linie trug eigentlich nur eine einzige Person die Schuld daran. "Boah, Alter, ich rall diesen Mist einfach nicht!", maulte der jüngere der beiden Teenager und schmiss frustriert seinen Stift auf den karierten Block. Ryou warf ihm einen mitleidigen Blick zu. Auch, wenn ihm solche Dinge nicht schwer fielen, war es das Folgende nun eine nicht von der Hand zu weisende Tatsache: Mathe musste man wirklich lieben um es zu können, denn der Kopf weigerte sich oft etwas zu lernen, was er im Grunde nicht lernen wollte, weshalb man sich in so einer Situation doppelt so schwer tat. "Naja, wir können ja eine kleine Pause einlegen", sagte Ryou schließlich, "Immerhin haben wir jetzt schon zwei Stunden gesessen." Der Jüngere sah ihn dankbar an und schob dann den Stuhl zurück, "Willst du auch etwas trinken, Ryou? Ich hol mir eben ein Red Bull aus dem Kühlschrank." "Bring mir auch eins mit", erwiderte der Weißhaarige lächelnd, "Inzwischen sortiere ich mal das Chaos hier." Damit deutete er auf die ganzen Blätter, die vollkommen durcheinander herumlagen. Nebenbei warf er einen Blick auf die Uhr. Es wurde langsam spät. Vielleicht sollte er gehen, ehe er doch in Gefahr lief, Seto Kaiba zu begegnen. Auch, wenn der dafür bekannt war, oft bis spät in die Nacht zu arbeiten. Als Kaiba abends nach einem Arbeitstag mit Überlänge nachhause kam, stieg ihm der Geruch von Zigarettenqualm in die Nase und er runzelte die Stirn. Rauchte Mokuba etwa? Das durfte doch nicht wahr sein! An seiner Schläfe fing etwas an, zu pochen. Dann stellte er seine Aktentasche da ab, wo er gerade stand und ging schnurstracks in Richtung seines Bruders Zimmer - er hatte heute, um es so auszudrücken, wie es war, einen absolut beschissenen Tag gehabt und seinen Bruder auf frischer Tat beim Rauchen zu erwischen, würde ihm wohl ein sehr gutes Ventil bieten, um sich abzureagieren. Kaiba hatte schon die Hand an der Klinke und war drauf und dran, die Tür aufzureißen, als er plötzlich eine Stimme hörte, eine, die nicht zu seinem Bruder gehörte und die ihm mit einem Mal ekelhaft bekannt vorkam. Er ließ die Hand wieder sinken. Lauschte. Wer war das? Wem gehörte diese Stimme? Sie unterhielten sich über Mathematik. Ein Schulkamerad? Seine Wut war plötzlich überraschenderweise wie weggefegt. Jetzt interessierte es ihn viel brennender, mit wem sein kleiner Bruder da seine Zeit verbrachte. Allerdings war da auch ein Teil in ihm, der ihn warnte. Der nicht wissen wollte, wer da drin war, weil er ahnte, dass, wenn er die Tür öffnete, irgendwas ins Rollen geraten könnte, was besser ruhen blieb. Er trat zurück. Wenn es tatsächlich die Person war, die er glaubte an der Stimme erkannt zu haben, dann … Er runzelte die Stirn, während er die Treppe wieder hinunter ging. Momentmal. Was zum Teufel hatte denn sein kleiner Bruder mit so jemandem zu schaffen? Wenn es denn tatsächlich die Person war, die er glaubte erkannt zu haben. Er ging an die Minibar, um sich ein Glas Cognac zu genehmigen. So langsam nervte ihn diese Ungewissheit. Er würde einfach warten. Etwas anderes blieb ihm ja nicht übrig. "So, Mokuba, ich muss jetzt wirklich los", meinte Ryou schließlich und erhob sich mit einem Ächzen. "Ich glaube, wenn du das jetzt nicht kannst, dann hat das auch keinen Sinn mehr. Gönn dir morgen vor der Klausur noch etwas Erholung, dann wirds schon schief gehen." Der Jüngere lächelte schief, "Wenn ich nur die Hälfte davon behalten habe, was du mir versucht hast, beizubringen, dann wird ich zumindest mal 07 Punkte schaffen. Mokuba begleitete ihn noch mit hinunter zur Tür. "Also danke nochmal, ja? Und bis dann!" Ryou verabschiedete sich und trat hinaus in die Dunkelheit, welche nur von dem Licht einiger Straßenlaternen durchbrochen wurde, die den Weg säumten, welcher von dem riesigen Anwesen zum Gartentor führte. Ryou wollte ein paar Schritte gehen, doch - plötzlich riss ihn eine Hand grob im Haar zurück, sodass er beinahe gestolpert wäre und eine weitere Hand legte sich schwer auf seinen Mund. Ryous Herz schlug vor Schreck fast bis zum Halse. "Was zum Teufel hast du hier zu suchen?", erklang die kühle und leicht eisige Stimme an seinem Ohr. Er war es. Aber das musste irgendwann passieren. Ryous Herz pochte wie wild in seiner Brust und der Griff in seinen Haaren löste sich nicht. Kaiba hatte gespürt, wie sich die Atmung des Jungen beschleunigt hatte. Sah nackte Haut, denn der Stoff des Shirtes war zur Seite gerutscht. Er war ihm ausgeliefert. Ein gutes Gefühl. "I-ich geb deinem Bruder Nachhilfe...", brachte Ryou japsend heraus. Kaiba verengte misstrauisch die Augen. "Nein, was für ein Zufall", höhnte er leise, ganz nah an des anderen Ohr. Der betörende Duft des Haares umschmeichelte dabei seine Nase. Ein Schauer überlief ihn. Dann ließ er den zierlichen Körper abrupt wieder los und das zornige Eisblau seiner Augen krachte auf die Rehaugen seines Gegenüber. "Hör zu", sagte Ryou, versuchend, wieder zu Atem zu kommen und seinen Herzschlag zur Ruhe zu bewegen. "Ich gebe Mokuba öfter Nachhilfe. Er ist eine Stufe in der Schule unter mir. Er weiß von nichts. Niemand weiß von überhaupt irgendwas." Die Miene des jungen Firmenchefs blieb vorerst ungerührt. Wie als suche er im Gesicht Ryous nach einer Lüge. Aber er sagte wohl tatsächlich die Wahrheit. Schweigen. Ryou war nicht sicher, aber irgendwie getraute er sich nicht so recht, sich fortzubewegen. Seine Füße waren regelrecht am Boden festgewachsen. Dann hörte er sich sagen: "Natürlich muss das nicht so bleiben. Kaiba, ich weiß, dass du viel Geld hast und im Grunde bin ich kein schlechter Mensch, der das schamlos ausnutzen würde, aber ..." Er ließ es unausgesprochen und gab Kaiba ein bisschen Zeit seinen eigenen Gedanken zu folgen. Kaiba wirkte, als schien er kurz nachzudenken. Wenn er einen Anflug von Panik hatte, dann merkte Ryou nichts davon. Kein Wunder, dass Kaiba so erfolgreich war. Der ließ sich einfach nicht in die Karten schauen. "Du bist eine ungeheuerlich dreiste, kleine Kröte...", sagte Kaiba dann langsam und schenkte Ryou einen der boshaftesten Blicke, die er im Repertoire hatte, "wenn ich wollte, könnte ich dich zerquetschen, wie eine Made, aber das Problem ..." ist ein ganz anderes. "Ich ..." will dich. "... mache dir ein Angebot und ich bin mir ziemlich sicher, dass es keine sonderlich gute Idee ist, das abzulehnen." Ryou verschränkte die Arme vor der Brust und legte den Kopf schief. "Ich höre." "Jemand wie du geht nicht auf den Strich, weil es ihm Spaß macht. Ich weiß nicht, was es ist und eigentlich interessiert es mich auch gar nicht. WAS ich weiß ist, dass du auf das Geld wohl sehr dringend angewiesen bist und das nicht nur machst, weil du dir gerne mal ein paar Videospiele mehr kaufen würdest." "Worauf willst du hinaus?", hakte Ryou misstrauisch nach. Kaiba straffte die Haltung, was ihn nur noch respekteinflößender wirken ließ. "Du arbeitest in gewissem Maße für mich. Ich biete dir, nennen wir es ein Gehalt von 1.500.000 Yen* im Monat." Sie hatten sich in der Zwischenzeit etwas vom Haus entfernt und sich zu einem beleuchteten Pavillon im Garten begeben. Ryou lehnte sich an einem Balken an. Fischte in seiner Tasche nach seinen Zigaretten und zündete sich eine an. Das war wirklich extrem viel Geld. "Wo ist der Haken?", wollte er wissen, wobei er Zigarettenqualm auspustete. "So gesehen gibt es keinen Haken", lautete die ungerührte Antwort. "Lediglich ein paar Bedingungen. Erstens: Du stehst mir immer dann zur Verfügung, wenn mir danach ist. Ich akzeptiere keine Ausflüchte, egal welcher Art. Du wirst in der Zeit, in welchem unsere Vereinbarung besteht, zu keinem anderen gehen. Um es deutlich zu machen: Du wirst nicht mehr wie eine billige Straßennutte auf dem Strich stehen. Hast du einen Freund, oder eine Freundin?" "Nein ..." "Jemand in Aussicht?" "Nein." "Du wirst dich auf niemanden einlassen. Und niemand fasst dich an." Ryou nickte langsam, während Kaiba sprach. "Ich habe ... Neigungen. Ich bin kein Mensch, der Rücksicht nimmt. Du wirst alles mitmachen, was ich von dir verlange, ob dir das passt, oder nicht. Du wirst dich unterwerfen. Und was am wichtigsten ist: Kein Wort zu niemandem. Ich denke, du möchtest später studieren, oder?" "Ich denke schon." "Solltest du tatsächlich in Erwägung ziehen, auch nur ein Wort davon zu verlieren, was wir miteinander tun, werde ich dafür sorgen, dass du nirgendwo im Leben Fuß fassen kannst. Haben wir uns verstanden?" Ryou schwieg. Ließ die Worte auf sich wirken. Kaibas Angebot klang genauso verlockend, wie, dass es ihm Angst machte. Andererseits konnte somit jeder den jeweils anderen verraten, wenn es darauf ankam, sodass er weder zweifelte, dass Kaiba sich einfach weigern würde, ihn zu bezahlen, noch, dass er selbst vielleicht auf dumme Gedanken käme. Für Kaiba war es sicherer seine Gelüste an einem Jungen zu stillen, der zu ihm kam, anstelle, dass er ein Bordell aufsuchen, oder noch schlimmer zum Strich musste und für Ryou war es von Vorteil, da der Preis, den ihm Kaiba geboten hatte, weitaus das überstieg, was er im Monat mit auf den Strich gehen einnahm und für ihn selbst war es auch weitaus angenehmer, wenn er sich nur von einem einzigen Mann ficken lassen musste, als von unzähligen widerlichen Kerlen, die sich nichtmal die Sackhaare wuschen. Schließlich nickte er langsam. "Einverstanden." *etwas mehr als 10 000 Euro. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)