Zum Fremdgehen verführt von Black_Melody (Und das mit nur einem Versuch) ================================================================================ Kapitel 2: Phase 1: Interesse zeigen und weiteren Plan entwickeln ----------------------------------------------------------------- Dass Rui mich interessierte, war wohl kaum zu verbergen. Und so würde ich dieses Wochenende auch ohne Kontakt zur Außenwelt überleben, und lustig würde es sicher auch werden. Ich lächelte mein ‚Opfer‘ kurz verführerisch an und verließ dann den Raum. Oh ja, dieses Wochenende würde unterhaltsam werden. Schnell lief ich die Treppe hinauf und zog mich für die ‚Party‘ um. Wahrscheinlich wäre eh nichts los, aber jetzt wäre es förderlich, sich etwas herauszuputzen, da ich selbst beim Herumsitzen unwiderstehlich aussehen musste. Ich würde schon dafür sorgen, das Rui zumindest einmal mit mir schlief. Wenn er danach immer noch mit Sora zusammen wäre, hätte ich wenigstens die Bestätigung, die ich wollte, und etwas, womit ich meinen Cousin ein wenig ärgern könnte, aber wenn sie nicht mehr zusammen wären, würde ich Rui schon für mich gewinnen. Er war schließlich auch nur ein menschliches Wesen und damit beeinflussbar. Und berechenbar. Dazu war er ein junger Mann, und zumindest körperlich konnte ich ihm einiges bieten. Das musste ich aber jetzt schon gut verpackt zeigen. Und wieder heiligte ich den Erfinder der hautengen Jeans. Nachdem ich mir auch ein enges T-Shirt angezogen, meine Haare in Form gebracht und ein wenig Make-Up aufgetragen hatte, lief ich wieder ins Wohnzimmer und ließ mich in einen Sessel fallen. Der war auch nur frei, weil die Hälfte meiner Verwandtschaft zum Umziehen in ihre Zimmer verschwunden war, Sora auch. Aber Rui war im Raum und musterte mich gründlich. Das war doch im Prinzip nicht schlecht. Ich hatte Interesse an ihm und er anscheinend auch an mir, damit dürfte es ein Leichtes sein, ihn von mir zu überzeugen, aber nur optisch konnte nicht alles sein. Ich musste mehr über ihn wissen und dabei einiges von mir preisgeben. Aber wie sah es denn überhaupt mit meiner Checkliste aus? Es gab eben gewissen Bereiche, die stimmen mussten. Welche Prüfungen musste Rui denn bestehen? Rein äußerlich waren da schon mal Augen, Gesicht, Zähne, Figur, Körperbau. Vielleicht wäre es für den ersten Punkt ganz gut, ihn ohne Kontaktlinsen zu sehen. Gesicht. Hübsch, wirklich sehr hübsch. Und gut proportioniert. Also bestanden. Zähne. Also da hatte ich noch nicht so drauf geachtet. Ich hatte auch noch nicht versucht, ihm in den Mund zu gucken. Figur. Schön. Ziemlich schlank und nicht zu trainiert. Bestanden. Körperbau. Nicht zu groß oder zu klein, eher schmales Kreuz. Ob er mich beschützen könnte? Aber das war auch wieder etwas anderes. Welche Punkte waren denn noch wichtig? Intellekt, ganz klar. Ich wollte weder einen Klugscheißer an meiner Seite haben, noch jemanden, der dumm wie Brot war. Und der Charakter allgemein. Er war vielleicht ein wenig zu nett, aber das war im Prinzip nicht schlimm. Ob er mutig war? Oh Mann, da gab es wohl doch noch eine Menge abzuchecken. Aber ein Bauchgefühl sagte mir, dass es doch irgendwie passte. Vielleicht könnte das mit Rui und mir ja funktionieren. Aber ich brauchte noch immer einen Plan. Zuerst musste ich ihm auf jeden Fall mein Interesse signalisieren, mich aber gleichzeitig auch irgendwie geheimnisvoll geben, um für ihn interessant zu bleiben. Ich musste ihn auch immer wieder von Sora weglocken und möglichst viel Zeit mit ihm verbringen, und ihn irgendwie dabei auch noch um den Finger wickeln. Aber wie sollte ich dabei überhaupt nach Plan vorgehen? Okay, ich musste also spontan bleiben und mich trotzdem irgendwie an den Plan halten. Wie auch immer ich das anstellen sollte. „Jui, hilf mir“, flüsterte er mir zu und saß plötzlich neben mir auf der Lehne. Anscheinend war mein anderer interessierter Cousin hinter ihm her. Es war doch schon gut, dass er dann zu mir kam. „Was soll ich denn konkret tun?“, gab ich leise zurück. Mir fiel nämlich wirklich nichts ein. „Keine Ahnung. Nur lass dir bitte etwas einfallen.“ Einen Moment sah ich ihn nur an, bevor ich dann doch eine Idee hatte, so dämlich die auch war. „Spielst du ein Instrument?“ Musik war immer ein gutes Thema, und es interessierte mich wirklich. „Bass. Schon seit ein paar Jahren.“ Seine Augen glänzten so glücklich. Er liebte Musik anscheinend wirklich. „Und du?“ „Ich singe lieber, aber das gehört ja auch zur Gruppe Musik.“ Ich konnte nicht anders, als ihn anzulächeln. Ich freute mich ein Thema gefunden zu haben, das ihn auch interessierte. „Sicher. Was singst du denn am Liebsten?“ Interessiert sah er mich an und stützte sich auf der Rückenlehne des Sessels ab. Wie süß, dass er sich so für mich und die Musik, die ich liebte interessierte. „Sprachlich schon Japanisch, teilweise aber auch mit Englisch gemischt. Allgemein schwankt es eher zwischen Rock und Pop, geht aber meistens eher in die Rockrichtung.“ „Rockmusik ist toll. So vielseitig und emotionsbestimmt. Verträumt lächelte er mich einen Moment an. Er hatte so ein schönes Lächeln. „Würdest du für mich singen?“, riss er mich aus meiner kleinen Schwärmerei. Und was für eine Frage er da überhaupt stellte. Die war völlig überflüssig. Ich liebte es wirklich zu singen, und ich brauchte eigentlich gar keinen besonderen Grund. „Klar. Nur nicht jetzt, wir essen gleich. Aber danach wollte ich im Wald spazieren gehen, wenn du Lust hast kannst du mitkommen.“ Okay, eigentlich hatte ich nicht spazieren gehen wollen, aber ich wusste, dass Sora es hasste. Ich zugegebenermaßen eigentlich auch (was mein Cousin nur zu genau wusste), aber es war eine gute Gelegenheit, allein mit Rui zu sein und in Ruhe mit ihm zu reden. Hier waren wir immerhin unter Beobachtung, jedes falsche Wort würde Sora sofort zugetragen werden. Nicht, dass ich nicht damit rechnete, dass er mein Interesse an seinem Freund schnell bemerken und ihn auf Distanz von mir zu halten versuchen würde. Stören würde mich das nicht, und Rui würde sich wohl kaum verbieten lassen, mit mir zu reden, aber darum ging es nicht. „Wie könnte ich dich allein in den Wald lassen? Jemand muss doch aufpassen, dass du dich nicht verirrst oder von einem Waldläufer vergewaltigt wirst.“ Frech grinste er mich an und strich mir eine Haarsträhne aus der Stirn. Natürlich hielt er mich nicht für so unbeholfen, und das war ich auch nicht, aber immerhin würde er mich begleiten. „Ich verlaufe mich in diesem Wald nicht. So oft, wie ich schon allein da drin durch die Gegend gewandert bin.“ Wieder lächelte ich ihn an. Das lief großartig, er flirtete von sich aus mit mir. Aber dass es mir gefiel, lag nicht daran, dass mein Plan funktionierte. Ich war dabei, mich wirklich ein bisschen in Rui zu verlieben. Obwohl er mit meinem Cousin zusammen war und obwohl ich ihn ursprünglich nur zum Zeitvertreib hatte erobern wollen. Ich wusste nicht genau, weshalb ich mich in ihn verliebte, aber er war nicht mehr einfach nur ein Zeitvertreib oder ein Spiel. Dafür war er zu nett, zu hübsch und… irgendwie zu wichtig für mich. „Rui, kommst du?“, erschien Sora plötzlich. „Wir können uns schon an den Esstisch setzen.“ Der Angesprochene nickte und ließ sich von meinem Cousin mitziehen, bemerkte den Todesblick, den dieser mir zuwarf, gar nicht. Ich zuckte nur mit den Schultern und blieb noch einen Moment in meinem Sessel sitzen, entschied mich dann aber, den anderen zu folgen. Und wie es das Schicksal so wollte, war ich einer der letzten, abgesehen von denen, die in der Küche halfen und ihre Plätze schon gesichert hatten, und es war nur noch ein Platz frei. Fast genau gegenüber saß zwar Sora, aber ich war doch sehr zufrieden. Zielstrebig ging ich auf meinen Platz zu und setzte mich neben Rui und meine Schwester. Auch wenn mein allerliebster Cousin den Eindruck machte, als würde er mir am Liebsten an die Kehle springen. Mein attraktiver Sitznachbar lächelte mich aber sanft an, und das war mir viel wichtiger als mein Cousin. Rui hatte nichts dagegen, wenn wir nebeneinander saßen. „Kann ich dich etwas fragen?“, wandte sich der Schwarzhaarige an mich. Ich nickte nur als Antwort und lächelte ihn neugierig an. Wieso ich immer so dringend das Bedürfnis hatte zu lächeln, war mir nicht ganz klar, aber es war ganz automatisch. „Kannst du reiten?“ Reiten? Auf Pferden oder was meinte er jetzt? Sah so aus, sonst würde er mich wohl kaum in der Gegenwart seines Freundes fragen. „Ja, du nicht?“ „Keine Ahnung, ich hab’s noch nie versucht, aber ich würde es gern einmal probieren.“ Aha. Das war gut zu wissen. Sora hasste Pferde und konnte auch nicht reiten, zumindest nicht so. Noch eine wunderbare Gelegenheit, Zeit mit Rui allein zu verbringen. „Wir können morgen zusammen in den Wald reiten. Oder in die Berge“, schlug ich vor, noch bevor ich es wirklich merkte. Aber es kam mir nur zu Gute, also sagte ich auch nichts weiter, das den Vorschlag hätte abschwächen können. Sora hatte sicherlich eh schon bemerkt, dass mein Interesse an seinem Freund nicht nur rein freundschaftlich war, und im direkten Kampf würde er sich sicherlich nicht zurückhalten. Ich mich allerdings auch nicht. Im Krieg und in der Liebe war bekanntlich alles erlaubt, und ich wollte einer Beziehung zwischen Rui und mir eine Chance geben, in der Hoffnung, dass Rui es genauso sah. Sora hatte immerhin nichts damit zu tun, dass wir uns gut verstanden und ich wirklich ernsthafte Gefühle für Rui entwickelte. „Kommt darauf an, ob du schöne Plätze im Wald kennst, sonst würde ich gern auch die Berge genauer erkunden“, erwiderte Rui. „Aber woher kriegen wir die Pferde?“ „Von Nachbarn ausleihen. Ich habe hier Kontakte, mein Lieber. Ich kann das schon organisieren.“ Lächelnd strich ich mir durch die Haare. Ich konnte nachher bei der ‚Party‘ einen der Nachbarn fragen. Er hatte einige Pferde und ich verstand mich gut mit ihm, und wenn ich hier war und ausreiten wollte, lieh ich mir immer von ihm ein Pferd. Auch wenn ich immer allein ausreiten musste, weil der Rest meiner Familie eben nicht so aus leidenschaftlichen Reitern. Wenn ich jetzt Rui zumindest als Gefährten für meine Freizeitunternehmungen gewinnen könnte, wäre das zumindest für das nächste Familienfest gut. Wenn es dieses Wochenende nicht klappte, und er beim nächsten Fest noch dabei war, hatte ich dann noch eine Chance. „Alles klar. Dann gehen wir nachher aber trotzdem noch im Wald spazieren, oder?“ Täuschte ich mich oder lag in seinem Blick etwas wie Enttäuschung, aber auch Hoffnung? „Aber sicher gehen wir trotzdem spazieren. Und ich singe auch für dich, wenn du willst.“ Lächelnd drückte ich seine Hand kurz, auch wenn ich wusste, dass das Ärger mit Sora geben würde. „Sag mal, Rui, hast du deinen Bass mit?“, fiel mir plötzlich ein. „Ja, wieso?“ „Na ja, ich singe für dich. Was hältst du denn davon, für mich zu spielen?“ „Wenn du das willst gern, aber wann und wo?“ Wieder hatte er dieses schöne Glitzern im Blick. Er freute sich wohl, dass ich mich so für ihn interessierte. “Wenn du eine Tasche hast, kenne ich einen schönen Ort im Wald.“ Und den kannte ich wirklich. Es war fast eine Kulisse für einen Kitschfilm, aber für den Zweck perfekt. „Cool. Dann machen wir das so.“ _________________________________________________________________________________ Sonntagabend, 20:20 Uhr, ich sollte eigentlich meine Französischhausaufgaben machen und lade stattdessen ein neues Kapitel hoch. Un nein, ich habe eigentlich nicht vor, meine Hausaufgaben noch zu machen. *hust* *keine Lust hat* Ich weiß nicht, ich glaube, dieses Kapitel ist auch noch im Urlaub entstanden, aber beschwören würde ich nichts. v.v Ja, das Bild von Riku ist wirklich schön. *-* Ich finde es nur nicht immer ganz so einfach, über ihn zu schreiben, weil ich ihn immer irgendwie mit Kisaki zusammenstecke. =.= Und zum Thema Standardpairings... Na ja, soo viele schreibe ich davon auch nicht. xD SagaxTora, ReitaxRuki... alles meiner Meinung nach langweilig. Das mit Rui dachte ich mir. :D Ich weiß nicht, ich mag ihn irgendwie auch. Und optisch passt er nicht unbedingt schlecht zu Jui. Na ja, die Frage nach der Liebe stellen ja nicht immer alle, aber leider kennt wirklich jeder die Situation. *sigh* Warum muss die eigentlich immer gestellt werden? Ich begreif's nicht. Die Sache mit dem mehr vistlip kann ich allein nicht rumreißen, besonders da ich auch noch über viele andere, teils unbekanntere Bands schreibe. Und das Retten des Tages... Das haben mir andere bei anderen FFs auch schon gesagt. xD Gern immer wieder. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)