Eine Freundschaft mit komischen Wendungen von Kagome1989 (auf seltsamen Wegen) ================================================================================ Kapitel 247: Ein gesprächiger Fuchsgeist ---------------------------------------- Nachdem Kurama dem Gespräch doch noch zugestimmt hat, fackelt Sasuke nicht lange und beginnt auch sogleich mit seinen Fragen. Viel über die Formulierung oder die Reihenfolge der Fragen nachzudenken wäre ja eh sinnlos, da der Vierbeiner ohnehin jeden seiner Gedanken mitbekommt. 'Also das erste, worüber ich mich wundere, ist die Situation bevor ich in diesem Körper zu mir kam. Ich schien ja in einer Art Barriere gefangen gewesen zu sein, welche mich jedoch auch vor den Instinkten beschützt hatte. Doch zum einen frage ich mich, wieso du mich darin festgehalten hattest, anstatt mich beispielsweise direkt hierher zu holen. Zum anderen wundert es mich, dass du die Barriere dann doch gelöst hast, als ich dieses Klingeln – oder was auch immer das war – gehört hatte und zu diesem wollte. Außerdem meintest du, dass dein Chakra hervortreten würde, wenn du aktiv wirst. Aber weder Shikori noch Naru erwähnten etwas in dieser Hinsicht. Daher glaube ich nicht, dass es zu dem Zeitpunkt sichtbar war – im Gegensatz zu vorhin, als ich den Restschimmer nach der Rückkehr aus dem Seelenraum selbst noch wahrnehmen konnte', spricht der Uchiha das erste Thema an, welches ihm selbst nicht ganz klar ist. >Zugegeben, das ist wirklich keine Frage, welche mir schaden könnte oder die Naruto in der Lage wäre ihm zu beantworten<, ist der Fuchsgeist erstaunt. War er immerhin wirklich davon ausgegangen, dass der anderen mit dem Gespräch wahrscheinlich irgendwelche Hintergedanken hätte. >Doch was nicht ist, könnte noch werden. Daher sollte ich achtsam bleiben<, beschließt er daher, aufmerksam zu bleiben, während er aber zumindest diese Fragen beantworten würde, 'Es verhält sich damit so, dass ich diese Barriere errichtet hatte, bevor sich deine Seele mit diesem Körper verbinden konnte. Daher musste mein Chakra nur innerhalb wirken, sodass die anderen dies nicht bemerkten. Nachdem die Barriere aber aufgelöst war und die Instinkte mit dir in Berührung kamen, verband sich deine Seele mit diesem Körper. Wenn ich jetzt Einfluss darauf nehme, wirkt sich mein Chakra automatisch auch auf den Körper aus und tritt zu einem gewissen Teil hervor. In den Seelenraum habe ich dich nicht geholt, weil ich eigentlich gehofft hatte, dass du ruhig in der Barriere ausharren würdest, bis sich eine Lösung für den Schlamassel gefunden hätte, ohne mir auf die Nerven zu gehen. Du warst vor den Instinkten sicher und ich hätte meine Ruhe gehabt. Doch leider kam das Türgeläute des Wirbelwindes bis zu dir durch, was dich dazu brachte, die Barriere verlassen zu wollen. Da musste ich sie dann auflösen, weil deine Seele großen Schaden genommen hätte, hättest du weiterhin versucht, die Barriere aus eigener Kraft zu überwinden. Doch wie ich schon erwähnte, wäre dann mit dem Kleinen nix mehr anzufangen gewesen.' 'Das heißt also, dass ich das ganze Chaos hier sozusagen hätte verschlafen können, wenn ich nicht versucht hätte, die Barriere zu durchbrechen', bedenkt Sasuke, ehe er zu seiner nächsten Frage kommt, 'Doch wie kannst du es überhaupt schaffen, Einfluss auf meine Seele zu nehmen? Ich dachte, dass das Siegel dir das unmöglich machen würde. Oder wurde es durch dieses ganze Geschehen hier geschwächt? Aber das würde dann doch bedeuten, dass du selbst auch ziemlich zu tun haben dürftest, dein Chakra zurückzuhalten.' 'Echt erstaunlich, wie aufmerksam du bist. Allerdings ist dieses Siegel nicht so einfach konzipiert, wie du es denkst. Das Siegel besteht eigentlich aus zwei Teilen, welche relativ unabhängig voneinander sind. Ein Teil ist mit dem Körper verbunden und hält mich und mein Chakra hier drinnen gefangen – bis auf einen winzigen Anteil des Chakras, welcher als Verbindung mit dem Siegel dient und den ich momentan nutzen kann. Der andere Teil ist mit Narutos Seele verbunden und schützt diesen vor meinem Einfluss. Zudem vermag dieser Teil das Verbindungschakra mit dem Körper zu unterdrücken oder freizusetzen, wenn der Wille des Kleinen es ausreichend will. Doch genau dieser seelische Teil ist jetzt weg, sodass du nicht geschützt bist und ich nicht nur mit dir machen könnte, was ich will, sondern auch den nicht vollständig versiegelten Chakrateil nach belieben nutzen kann', erklärt Kurama. 'Aber würde das nicht bedeuten, dass damals nach Narus Verwandlung der seelische Teil des Siegels derjenige war, welcher geschwächt wurde, sodass er mit dir reden kann?', fragt Sasuke ungewollt. >Erstaunlich worüber der Bengel so alles nachdenkt! So weit hatte selbst ich mir bisher noch keine Gedanken gemacht. Aber es stimmt. Seit der Verwandlung kann ich seine Sinneswahrnehmungen und Gedanken auch registrieren und meine Gedanken in sein Bewusstsein senden. Also müsste dies zu seiner Zeit als Mensch vom seelischen Siegelteil behindert worden sein<, stellt selbst der Kyubi ein wenig überrascht fest, ehe er knapp entgegnet, 'Richtig, aber wo liegt jetzt damit das Problem?' 'Es irritiert mich nur sehr, da ich bisher der Annahme war, dass Naru sich durch die Verwandlung vor allem körperlich verändert hätte und nicht seelisch. Immerhin meinten damals in Kiri ja selbst die Feen, dass er zwar ein Vampir sei, seine Seele bis dahin aber noch rein menschlich gewesen wäre. Da er sich akzeptiert hat, scheint dies ja jetzt auch anders zu sein', entgegnet Sasuke. 'Du hast ihn doch bereits hier im Seelenraum gesehen, nachdem er sich akzeptiert hatte', kommentiert der Neunschwänzige. 'Das stimmt zwar, aber mir fehlt der Vergleich. Daher kann ich nicht einschätzen, wie stark er sich dadurch verändert hat. Ich kann nur von seinem Verhalten ausgehen und das ist seit der Klassenfahrt ja sehr wechselhaft gewesen... Allerdings habe ich auch irgendwie das Gefühl, dass er seit dem auch offener und glücklicher ist. Von daher sollte ich mir wohl diesbezüglich keine Sorgen weiter machen', überlegt der Uchiha, wobei ihm etwas anderes entgeht. 'Das solltest du allgemein zur Zeit weniger machen und dafür deinem Punkt an der Decke wieder mehr Aufmerksamkeit schenken', erkennt Kurama, dass der andere bereits erneut dabei ist, mit den Gedanken abzudriften, was den Instinkten wieder Angriffsfläche bietet. 'Mist!', bemerkt dieser nun auch diesen Umstand und konzentriert sich wieder mehr, 'Danke für die Warnung, Kurama!' 'So, das scheint es ja mit deinen Fragen gewesen zu sein, also konzentriere du dich jetzt darauf, nicht durchzudrehen, und ich gönn mir Ruhe', will der Vierbeiner das Gespräch eigentlich beenden, doch hat da die Rechnung ohne den Uchiha gemacht. 'Nein, das war es noch nicht!', kommt es direkt und mit Nachdruck von diesem, 'Ich würde beispielsweise gerne wissen, wie es Naru die ganzen Jahre geschafft hat, das hier durchzustehen ohne – wie sagtest du gerade so schön – durchzudrehen. Denn auch wenn die Instinkte zu Beginn noch deutlich schwächer waren, so kann ich mir nicht vorstellen, dass er dieses dauerhafte Risiko übermannt zu werden, die ganze Zeit ausgehalten hat. Außerdem verliert er nicht jedes mal bei seinen Grübeleien die Kontrolle und kann auch mal entspannen.' 'Erhoffst du dir daraus, einen Weg zu finden, das alles hier selbst besser durchzustehen?', erkundigt sich der Gefragte, 'Das wird wohl nichts werden.' 'Naru hatte erzählt, dass er drei Jahre gebraucht hat, um sich weitestgehend in den Griff zu bekommen. Da die Situation ja auch einfacher gewesen war – was du zumindest vorhin gesagt hattest – ist mir klar, dass ich das nicht in ein paar Stunden übernehmen könnte. Ich würde es nur gerne wissen, um ihn besser verstehen zu können', erklärt Sasuke aufrichtig. >Ich glaube nicht, dass der Kleine deswegen sauer werden wird. Und da es der Bengel ernst damit meint, sich verwandeln lassen zu wollen, sollte er zumindest ein wenig wissen, worauf er sich einlässt. Denn er kann sich in dieser Hinsicht von dem Kleinen nicht helfen lassen<, bedenkt Kurama und entschließt sich daher zu antworten, 'Da er sich früher nicht akzeptierte, hat er seine Instinkte immer abgewehrt und dadurch eine Art innere Mauer aufgebaut, welche die Instinkte die meiste Zeit abgeschirmt hatte. Im Normalfall kam nur ein kleiner Anteil durch, welcher ausreichte, um im Alltag klarzukommen. Nur wenn der Blutdurst zu stark wurde, fiel die Mauer zusammen und es war enorm schwer für ihn, diese wieder aufzubauen und sich in den Griff zu bekommen. Doch das war auch der Grund dafür, weswegen er bis jetzt noch nicht in der Lage ist, Instinkte und Gefühle gleichzeitig zuzulassen. Er hat jetzt nur sozusagen eine Tür eingebaut, durch die er zwischen beiden Bereichen schnell wechseln kann. Doch auch ihm ist bewusst, dass dies nicht der richtige Weg war, weswegen er die letzte Zeit ja so hart an sich gearbeitet hat.' 'Und zwischenzeitlich sein menschliches Wesen beinahe verloren hätte, als er mich vor den Räubern gerettet hatte, nicht wahr?', hakt Sasuke nach, wobei er sehr besorgt wirkt. 'Damals hatte er seine Gefühle unterdrückt und sich völlig auf seine Instinkte eingelassen. Für Vampire müsste dies der Normalzustand sein, wie ja auch diese Miyu erzählt hatte. An seinem Wesen selbst hatte dies nichts geändert', entgegnet Kurama, doch fügt dann hinzu, 'Allerdings liegst du auch nicht ganz falsch mit deiner Sorge, denn auch ich hatte bemerkt, dass ihn dies sehr beeinflusst hatte.Wärst du nicht genau zu der Zeit wieder aufgetaucht und hättest ihn so provoziert, dass er sich wieder seinen Gefühlen zugewandt hätte, wäre es sehr wahrscheinlich gewesen, dass er bei seiner Rückkehr nach Konoha keinen Zugang zu seinen Gefühlen mehr gefunden hätte.' >Langsam verstehe ich, warum der Kleine bei dem Bengel immer nachgibt. Seine Sorgen sind aufrichtig, weswegen man unbewusst helfen will... Kaum zu fassen, dass ich mich von sowas beeinflussen lasse und das auch noch ausgerechnet von einem Uchiha!<, regt sich dieser innerlich enorm über sich selbst auf. 'Ich glaube, jetzt begreife ich besser, was Naru die ganze Zeit über so bewegt hat. Er hat jahrelang die Instinkte unterdrückt, die ihn als Vampir eigentlich ausmachen. Nachdem ich momentan einen Vorgeschmack bekomme, wie diese einen belasten können, kann ich gut verstehen, warum er das gemacht hat. Doch du hast recht. Auch ich denke, dass dies nicht der richtige Weg war. Doch die Frage ist, welchen besseren es gibt. Für jetzt bringt mir dies nicht viel, aber vielleicht...', geht es dem Uchiha durch den Kopf, wobei er seinen letzten Gedanken jedoch nicht zu Ende bringt. 'Vielleicht für dein eigenes Dasein als Vampir? Willst du darauf hinaus?', weiß der Fuchsgeist dennoch, worauf der andere hinaus will. 'Deine Art nervt gerade echt enorm!', grummelt dieser kurz vor sich hin, ehe er dann aber doch auf den Kommentar des Neunschwänzigen eingeht, 'Aber ja, du hast recht. Wenn es mir gelingen sollte, solange ich hier in Narus Körper stecke, einen Weg oder zumindest einen Ansatz zu finden, wie ich mit den Instinkten umgehen muss, hätte ich es nach einer Verwandlung sicherlich schon bedeutend leichter, mit der Situation dann umgehen zu können. Doch vor allem hätte ich dann, wenn ich Naru darum bitte, mich zu verwandeln, ein handfestes Argument, dass ich als Vampir klarkommen würde. Narus Hauptgrund gegen eine Verwandlung ist der, dass das Dasein als Vampir aufgrund der Instinkte so belastend ist, dass er dies nicht einmal seinen Feinden wünschen würde. Wenn ich jedoch aufgrund der aktuellen Situation sicher wüsste, dass mir dies nicht so ergehen würde, ständen meine Chancen deutlich besser, die Diskussion deswegen zu meinen Gunsten zu entscheiden... Allerdings muss ich ehrlich zugeben, dass ich diesen Weg im Moment wirklich nicht sehe und somit sich eigentlich Narus Worte zu bestätigen scheinen.' 'Soll das bedeuten, dass du jetzt auf einmal zweifelst, obwohl du dich vorhin noch so selbstsicher gegeben hattest?', wundert Kurama die Unsicherheit, welche er nun bei Sasuke wahrnehmen kann. 'Ich dachte eigentlich, dass ich für mich selbst meine Entscheidung schon sicher gefasst hätte. Doch leider muss ich zugeben, dass mich die aktuelle Situation daran zweifeln lässt. Auch wenn Narus Instinkte stärker als bei einem Neugeborenen sind, so ist die sonstige Situation gerade so, dass diese kaum Probleme machen dürften. Es liegt kein Blutgeruch in der Luft... der Geruch von Sakura und den anderen ist auch wieder fast weg... es gibt hier keine lauten Geräusche, durch die einem der Kopf dröhnt... Verletzungen liegen auch keine ernsten vor und auch der Brummschädel vorhin war dank dir schnell wieder vergessen... Eigentlich müsste dies eine Situation sein, in der Naru keinerlei Probleme mit seiner Selbstkontrolle haben würde. Doch ich schaffe es gerade einmal ganz knapp, indem ich wie ein Idiot irgendeinen dämlichen Punkt an der Decke anstarre, als sei er das achte Weltwunder, mich soweit zu kontrollieren, dass ich mit dir reden kann – und selbst da musstest du mich vorhin noch ermahnen, da ich trotz allem wieder kurz davor stand, von den Instinkten eingenommen zu werden. Wenn ich es so nicht schaffe, zumindest eine kurze Zeit ohne Hilfe in diesem Körper zurecht zu kommen, wie soll ich es dann mal Jahrzehnte oder gar Jahrhunderte so aushalten? … Also ja, im Augenblick kann ich nicht bestreiten, dass ich an meiner Entscheidung zweifle. Aber so lange dem so ist, wäre es sinnlos, Naru auf dieses Thema überhaupt anzusprechen, denn ich hätte keine Chance, ihn zu überzeugen', gesteht der Mensch ein. 'Die aktuelle Situation ist nicht so ideal wie du denkst', entgegnet Kurama jedoch überraschend. 'Wie meinst du das?' ist der andere daher irritiert. 'Du hast den Blutdurst vergessen. Dieser ist recht stark und sorgt dafür, dass die Instinkte deutlich aktiver sind als üblich. Daran ändert auch der kleine Trick mit dem Wasser trinken nichts. Das lindert nur die körperlichen Schmerzen, aber nicht die Stärke der Instinkte. Da würde nur richtiges Blut helfen, um diese wieder zu beruhigen', erklärt Kurama. 'Macht das wirklich einen derart starken Unterschied zum normalen Alltag aus?', wundert sich Sasuke und will es daher genauer wissen. 'Es lässt sich schwer vergleichen, aber man könnte die Aktivität der Instinkte gerade schon in etwa mit einer einfachen Trainingseinheit mit den Jägerinnen auf eine Stufe stellen, wenn der Kleine zuvor ausgiebig jagen war', schätzt der Neunschwänzige ab, ehe er sich über sein eigenes Verhalten erneut wundert, >Verdammt, wieso mache ich das? Das ist ja fast so, als würde ich wollen, dass der Bengel hier den Kleinen darum bittet, ihn zu verwandeln. Aber das macht doch absolut keinen Sinn. Immerhin hätte ich nichts davon, wenn der das wirklich macht. Höchstens das Problem, dass derjenige, der in der der Lage wäre, mich zu kontrollieren und dies auch weiß, nur umso länger ein Risiko für mich darstellt. Also warum zum Teufel noch mal ermutige ich ihn auch noch?< 'Das hätte ich jetzt nicht erwartet... Dann ist es wohl im Moment das beste, erst einmal abzuwarten und die Situation noch einmal neu zu bedenken, wenn ich wieder in Ruhe nachdenken kann, ohne gleich befürchten zu müssen, dadurch mein Selbst verlieren zu können... Danke für deine Einschätzung, Kurama!', schließt der Uchiha dieses Thema vorerst für sich ab. 'Bedeutet das, dass du mit deinen Fragen nun endlich fertig bist?', hofft der andere, da er nicht noch mehr sagen will, worüber er sich im Nachhinein dann selbst aufregt. 'Beinahe... allerdings weiß ich nicht, ob die letzten Fragen nicht doch über das hinaus gehen, was ich zuvor sagte', erhält er darauf als Antwort. 'Na dann frag halt, meinetwegen. Ich garantiere aber nicht, dass ich darauf antworten werde', hofft Kurama so unnötige Debatten zu vermeiden. 'In Ordnung. Also zunächst frage ich mich, wieso die Instinkte auf dich keinen Einfluss haben, obwohl du doch auch in diesem Körper bist und alles mitbekommst', stellt Sasuke auch schon die nächste Frage. >Das geht zwar schon in die Richtung, meine Schwächen herausfinden zu wollen, doch in diesem Fall bringt ihm die Information nichts, von daher kann ich auch antworten<, bedenkt der Kyubi kurz, ehe er auf die Frage eingeht, 'Hast du vergessen, dass ich ein Fuchs bin? Nur bei euch Menschen sind die Instinkte so verkümmert, dass ihr mit denen nicht mehr richtig umgehen könnt. Die meisten anderen Wesen sind stark ausgeprägte Instinkte gewohnt beziehungsweise sogar auf diese angewiesen. Also wieso sollten mir starke Instinkte Probleme bereiten?' 'So hab ich das noch nie gesehen. Aber stimmt, das klingt logisch... auch wenn es mir langsam so vorkommt, dass die Menschen irgendwie in der Natur ziemlich aus der Reihe tanzen...', entgegnet Sasuke – auch wenn er den letzten Teil eigentlich nicht mitteilen wollte – ehe er zu seiner nächsten Frage kommt, 'Gut, dann die vorletzte Frage: Du hattest bei unserem ersten Gespräch gesagt, dass Narus Instinkte jedes mal, wenn er von meinem Blut getrunken hatte, dauerhaft stärker geworden sind. Nachdem er mich in den Ferien vor den Werwölfen gerettete hatte und ihr meine Verletzungen versorgt hattet – wofür ich mich im Übrigen aufrichtig bedanken möchte – hatte Naru große Sorgen, dass er zum Menschenjäger werden könnte. Ist an diesen Sorgen wirklich was dran?' 'Dafür, dass ich dir mit meinem Chakra nicht nur das Leben gerettet habe, sondern auch verhindert habe, dass du jetzt ständig den Mond anheulst, war der Dank ja sehr billig', scheint Kurama tatsächlich eingeschnappt zu sein. 'Ich würde ja vor Dankbarkeit vor dir auf die Knie fallen, doch das macht sich irgendwie etwas schlecht, da du im Inneren dieses Körpers bist', kontert der Uchiha. 'Irgendwann wird dir dieser Spruch noch leid tun, Bengel!', knurrt der Fuchsgeist den anderen kurz an, ehe er sich wieder beruhigt und auf dessen Frage eingeht, 'Was die Sorge des Kleinen angeht, zum Menschenjäger werden zu können, so ist diese übertrieben und begründet zugleich. Es stimmt, dass sich sein Verlangen nach Menschenblut jedes mal verstärkt hat, nachdem er etwas von deinem Blut getrunken hatte. Aber dieses Verlangen bezieht sich nicht allgemein auf das Blut von Menschen, sondern nur auf das eines bestimmten Menschen, nämlich auf dein Blut! Solange er dich also nicht aufgrund dieses Verlangens tötet oder das Blut von jemand anderem trinkt, erachte ich es als unwahrscheinlich, dass in ihm irgendwann der Drang aufkommt, wahllos Menschen anzugreifen und diese auszusaugen. Andererseits jedoch wird für dich die Gefahr, dass er sich irgendwann mal nicht mehr zurückhalten könnte, wenn ihn der verlockende Geruch deines Blutes erreicht, mit jedem weiteren mal, wenn er mit deinem Blut in Kontakt kommt, tatsächlich immer größer.' 'Dann war seine Reaktion damals in der Steppe, als ich mit dem Gedanken spielte, ihm mein Blut anzubieten, damit er wieder zu Kräften käme, wirklich nicht übertrieben', erhält Sasuke nun eine Antwort auf eine Frage, welche ihn unterbewusst schon seit den Ferien immer mal wieder beschäftigt hatte. 'So, wenn das dazu alles gewesen wäre, dann stell deine letzte Frage, damit ich endlich meine Ruhe vor dir habe!', will Kurama wirklich mal fertig werden. 'Das letzte bezieht sich auch auf diesen Tag in der Steppe, oder besser gesagt an die Erinnerung daran... Ich weiß nicht genau, wie ich es am besten formulieren soll...', überlegt der Mensch kurz und denkt dabei wieder an jenen Moment zurück, was auch der Fuchsgeist mitbekommt. Es war der Moment in der Steppe, nachdem sich Naruto am Blut der erlegten Löwinnen gestärkt hatte und dann Sasuke von Hinten zu fassen bekam. Wie schon einige Zeit zuvor erscheint dem Uchiha diese Erinnerung gerade wieder völlig real, als sei er in der Zeit zurückgesprungen. Er entsinnt sich wieder seiner Verwirrung über den seltsamen Blick des Blonden, welchen er damals nicht deuten konnte. Er kann regelrecht wieder spüren, wie Naruto damals an seinem Hals entlang knabberte und wie dies beim ihm eine angenehme Gänsehaut verursachte. Aber auch der Schmerz von den beiden Wunden durch die Löwen und die kühlen Hände seine Freundes auf diesen kann er erneut spüren, als wären diese tatsächlich da. 'Könntest du mal aufhören, hier in Gedanken zu versinken, und mir sagen, was es mit dieser Situation auf sich hat, was du nicht verstehst?', dringt Kuramas genervte Stimme zu Sasuke durch. 'Es hängt mit dem zusammen, was gleich danach geschah', entgegnet dieser nur knapp, ohne die Erinnerung zu unterbrechen. Als sich Sasuke damals gerade erkundigen wollte, was das tun des anderen sollte – worauf er wegen des Kontrollverlustes des anderen nicht wirklich eine Antwort erwartet hatte – sagte dieser jedoch zu ihm, er solle locker bleiben und aktivierte das Fuchschakra, welches zuerst den Vampir und anschließend ihn selbst einhüllte. Kurz zuckt Sasuke dabei real zusammen, als er erneut diesen brennenden Schmerz verspüren kann, welchen ihn das Chakra damals bereitet hatte. Erst nachdem Naruto ihm sagte, er solle es zulassen, und er seine Gegenwehr gegen das Chakra durch das Tun von Narutos Lippen an seinem Hals – welches diesem einen Knutschfleck verursachte – nachließ, verschwand auch der Schmerz wieder und die Wunden heilten. Kurama bemerkt, dass Sasuke mit jeder Sekunde, welche diese Erinnerung weiter voranschreitet, nun immer nachdenklicher zu werden scheint. Und langsam begreift er auch, was der Grund dafür ist. Denn es sind nicht nur Sasuke eigene Gefühle, welche sich in dieser Erinnerung manifestieren. Dies wird besonders zum Schluss deutlich, als sich Sasuke nach dem Grund dieser Aktion bei dem anderen erkundigen wollte und dieser jene Worte aussprach, welche dem Uchiha am meisten verwirren: „Du gehörst mir!“ Dies flüsterte Naruto dem Menschen damals ins Ohr, doch dieser konnte es dennoch eindeutig verstehen. Doch gleichzeitig mit diesen Worten breitet sich in Sasuke auch wieder jenes für ihn fremde Gefühl aus, welches ihn beim letzten mal aus den Erinnerungen herausriss. Dieses mal jedoch ist der Uchiha darauf gefasst und konzentriert sich sogar bewusst darauf. Erneut erscheint es ihm wie Machtgier vermischt mit Sorge und Verlustangst. Allerdings bemerkt er nun auch etwas anderes, etwas positives in diesem Gefühl, was er jedoch nach wie vor zu schwach wahrnehmen kann, um dies zu identifizieren. Plötzlich wird er dann aber doch aus seiner Erinnerung gerissen, als auf einmal wieder ganz andere Gefühle auf ihn einströmen und er begreift, dass die vampirischen Instinkte mal wieder versuchen, ihn in seiner Unaufmerksamkeit einzunehmen. Unbewusst ballt er dabei die Hände so fest zu Fäusten, dass dies einen kurzen Schmerzreiz verursacht, welcher ihn in die Realität zurück holt. „Das war knapp! Dabei hatte Naru mich doch gewarnt, ich solle nicht zu sehr in Erinnerungen schwelgen“, murmelt Sasuke genervt. 'Aber du hast es zumindest bemerkt, bevor ich dich warnen musste. Hätte nicht gedacht, dass du so schnell in dieser Hinsicht Fortschritte machst', hört er dann wieder den Fuchsgeist, ehe dieser zum Thema zurück kommt, 'Doch was genau ist es nun, was dich an dieser Situation gestört hat?' Zwar ahnt Kurama, worum es sich handelt, doch er möchte auf Nummer sicher gehen. 'Es ist die gesamte Situation! Naru hatte in diesem Moment eindeutig die Kontrolle verloren, was er mir ja auch später selbst bestätigt hatte. Doch wieso konnte er dann mit mir reden? Wie war es möglich, dass er mithilfe deines Chakras meine Wunden heilen konnte? Immerhin war das Siegel damals nicht weiter geschwächt. Und woher stammt dieses Gefühl nach... naja, ich würde es als Machtgier deuten? Wenn ich sonst an etwas dachte, waren es stets meine eigenen Empfindungen, welche ich wahrnehmen konnte. Doch diese ist nicht von mir. Wenn ich es einordnen müsste, ähnelt es in gewisser Weise sehr den Empfindungen, welche mich ergreifen, wenn die Instinkte hier die Kontrolle übernehmen wollen. Doch da bin ich mir nicht ganz sicher', erklärt der Uchiha. 'Damit hast du eigentlich bereits die Antwort auf deine Frage selbst gegeben', entgegnet ihm der Neunschwänzige, doch bemerkt sofort, dass diese Antwort dem anderen nicht ausreicht, um ihm endlich seine Ruhe zu lassen, weswegen er fortfährt, 'Es hängt alles mit den Vampirinstinkten des Kleinen zusammen. Ich hatte dir vorhin doch gesagt, dass er eine innere Mauer errichtet hatte, um seine Instinkte abzuschirmen. Dadurch könnte man sagen, haben diese eine Art Eigenleben entwickelt. Ich würde es jetzt nicht als zweite Persönlichkeit bezeichnen, aber vielleicht so als Anfang in diese Richtung. In der Situation mit den Löwen damals hatte der Kleine seine gesamte mentale Stärke aufgebraucht gehabt, um dir in seinem Blutdurst nicht an die Kehle zu springen. Doch nachdem dieser gestillt war, war es für ihn zu viel und sein Bewusstsein wurde von seinen Instinkten übernommen. Er stand kurz davor, sein Selbst zu verlieren, und dadurch übernahmen seine Instinkte vollständig die Kontrolle, ohne dass er gegen sie ankämpfen konnte. Du hast also sozusagen direkt mit dem Vampir in ihm gesprochen. Zudem scheint es auch so zu sein, dass der Kleine eigentlich instinktiv auf den im Siegel verankerten Teil meines Chakras zugreifen könnte, doch er kann dies bewusst nicht anwenden – zum Glück, denn sonst würde der sich sicher noch verraten, dass ich in ihm versiegelt bin. Bewusst hatte er es nur einmal geschafft, als er dich unbedingt retten wollte, nachdem du zum Kratzbaum für die Werwölfin geworden warst, aber das auch nur mit meiner Hilfe. Seine Instinkte selbst scheinen das jedoch besser zu können, denn bei den Löwen hatte ich mich nicht eingemischt.' 'Jetzt verstehe ich. Das bedeutet also auch, dass diese nicht von mir stammenden Gefühle die Instinkte von Naru sind, welche ihn in dem Moment antrieben. Und da diese nach wie vor in diesem Körper sind, konnte ich sie in dieser Erinnerung wahrnehmen... Allerdings hätte ich nicht erwartet, dass Naru solche Empfindungen haben könnte, auch wenn diese von seinen Instinkten ausgehen', bedenkt Sasuke, als ihm ein weiterer Gedanke kommt, 'Naru meinte doch, dass ein Teil von ihm mich verwandeln will. Könnte es sein, dass dieser Teil von den Instinkten ausgeht?' 'Wäre dem so, wärst du in diesem Moment verwandelt worden. Das ist alles deutlich verworrener. Allerdings werde ich darüber jetzt nicht sprechen. Zumal ich endlich meine Ruhe haben will!', entgegnet der Fuchsgeist ernst, >Die Gefühle des Kleinen sollte ich besser nicht ansprechen!< 'In Ordnung, schließlich war es so abgemacht. Aber ich danke dir für das Gespräch. Ich glaube, jetzt verstehe ich einiges besser', bedankt sich Sasuke noch bei Kurama, ehe dieser sich dann endlich zurückziehen kann, während der Uchiha einfach noch eine Weile seinen Punkt an der Decke anstarrt und darauf wartet, dass die anderen unten mit ihrem Gespräch fertig werden und ihm jemand dann mitteilt, ob sie einen Weg gefunden haben, das ganze Chaos vor Freitag bereinigen zu können. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)