Behind the Scenes von Asako ================================================================================ Kapitel 9: Act 1 Scene 8: Finale Act 1 -------------------------------------- Die folgenden Wochen liefen genau so ab wie Saeko es sich schon gedacht hatte. Nachdem Asako sich nochmals mit Osa ausgesprochen hatte, was wohl nicht ganz ohne Tränen vergießen über die Runden gekommen war, da Asako danach mit recht aufgequollenen Augen zu ihr gekommen war, hatten sie sich darauf geeinigt Arbeit und Privatleben noch strenger zu trennen als sowieso schon. Während des Trainings sprachen sie und Asako kaum ein Wort miteinander wenn es nicht notwendig war. Ganz leicht war es allerdings nicht, denn Asako sah einfach hinreisend um zum Anbeisen aus in den Röcken, die sie während der Saison tragen musste. Die Spannung, die sich spürbar während dieser Zeit zwischen ihnen aufbaute, entlud sich meist in den wenigen Zeiten, die sie beide nach dem Training hatten. Es war nicht immer ganz leicht, denn sowohl Asako als auch Saeko mussten unabhängig voneinander teilweise bis spät in die Nacht proben. Wenn sie dann doch mal vorkam, dass sie beide früher schluss hatten kam Asako meist mit zu Saeko unter dem Vorwandt, dass es sich bei ihr leichter kochen lies. Zum Kochen kamen die zwei meistens nicht, sondern landeten prompt im Bett, auf der Couch, am Kühlschrank oder ähnlichem. Dabei nahm Asako immer öfter die Zügel in die Hand, was Saeko nur zu sehr begrüßte, auch wenn sie immer öfter Schals tragen musste. Sie und ihr wunderschöner Engel lernten schnell sich innerhalb und ausserhalb von Tsukigumi aufeinander ein zu stellen, aufeinander zu reagieren und sich damit das Leben zu erleichtern. Auch lebte Asako seitdem sie mit ihr zusammen war, wenn auch im geheimen, langsam aber sicher auf. Sie verstand sich blendend mit Gaichi, Yuuhi und Kiriyan und wenn Saeko mal wieder lange unterwegs war oder am Wochenende zum Sondertraining gerufen wurde verbrachten die vier meist ihre Zeit zusammen. Auch Haruno war meistens bei diesen Ausflügen mit von der Partie. Es hatte sich soweit eingestellt, dass Saeko und Osa sich weitgehenst aus dem Weg gingen, was der Trainingsplan von Tsukigumi und Hanagumi geradezu unterstützte. Meist war es so, dass Haruno zum Training musste wenn Saeko gerade Zeit hatte und Saeko's Training lag meist auf Haruno's freier Zeit. Wenn sie dann doch mal in der Gruppe weg gingen dann wechselten sie meist kein Wort. Die Eifersucht der anderen war geradezu greifbar, aber Saeko konnte es ihr nicht verübeln. Je mehr sie Asako kennen lernte, umso mehr lernte sie sie lieben. Immer wieder stellte sie fest wie wundervoll Asako eigentlich war, wenn es auch nur so kleine Dinge waren. Sie beobachtete die andere oft wie sie über dem Script hing, den Text lernte und leise die Melodien zu ihren Liedern summte. Ein paar Minuten später starrte sie meistens aus dem Fenster, hing ihren Tagträumen nach, bei denen sie immer diesen ganz speziellen Ausdruck in den Augen hatte der einen einfach dahinschmelzen lies. Jedes mal aufs neue wäre sie am liebsten zu ihr gegangen, hätte ihren Nacken geküsst, Asako reagierte immer empfindlich darauf, und hätte die Hände über ihre Seiten gleiten lassen. Und jedes mal aufs neue fuhr sie sich durch die Haare, versuchte sich auf einen anderen Punkt im Raum zu konzentrieren und ihre Gedanken in eine andere Richtung zu lenken, was gar nicht so einfach war. Asako saß, oder besser lag in ihrer Wohnung im Bett, dachte etwas über die Premiere nach, die kurz bevor stand. Den so verhassten Rock hatte sie in eine Ecke geworfen, lag in ihrem Shirt und Slip auf dem Bett. Saeko war noch bei der Probe, ebenso wie Gaichi. Kiriyan und Yuuhi waren jeweils auf ihren Zimmern und übten mal wieder ihre Texte. Ab und zu kamen frustrierte Nachrichten von Kiri, die sich darüber aufregte, dass sie die italienischen Absätze, die sie lernen musste, einfach nicht in den Kopf bekam, geschweigedenn aussprechen konnte. Die Rolle der Elisabeth zu lernen war der jungen Schauspielerin leichter gefallen als gedacht, wohl, weil sie dieses Stück schon so oft gehört und gespielt hatte. Manchmal erwischte sie sich noch wie sie Lucheni mitsprach. Seufzend sah sie auf die silberne Taschenuhr, die ihr Saeko geschenkt hatte. So kurz vor der Premiere kam sie sich besonders verlassen vor, brauchte den Top Star an ihrer Seite. Schon am Vorabend als Saeko bei ihr war hatte sie einen halben Zusammenbruch hinter sich gehabt. Die Tatsache, dass Saeko nach dem Stück nicht mehr in Takarazuka sein würde machte ihr schwer zu schaffen, so gut es in der Zwischenzeit auch verlaufen war. Sie war sich nicht sicher ob sie das alles schaffen würde, auch, da angekündigt worden war, dass Asako auf jeden Fall die Nachfolge von Saeko antreten würde. "Es wäre eine Verschwendung, wenn du es nicht wärst", hatte Saeko ihr gesagt und Gaichi hatte es nur unterstützt. "Du arbeitest so hart und du hast alles was es braucht. Du wirst wundervoll." Wundervoll... das hatte Osa ihr auch immer gesagt. Jedoch dann war Osa doch wieder zu sehr auf sie fixiert. Zwar hatte sich der Hanagumi-Top-Star inzwischen damit abgefunden, dass ihr Herz Saeko gehörte, aber das hatte sie nicht daran gehindert ihr ein sehr aufreibendes Geständnis zu machen. Unter starkem Alkoholeinfluss. Noch immer hoffte Asako, dass Osa sich irgendwann damit abfand, aber sonderlich rosig sah es nicht aus. Ab und an fühlte sie noch die Blicke der älteren Schauspielerin auf sich. Dann wiederum hatte sich an dem Verhalten, dass sie sich gegenüber an den Tag legten nicht verändert, die anfänglichen Streits waren vergessen. Dann waren da noch Kiriyan, Yuuhi und Gaichi. Asako hatte die drei Frauen wirklich lieb gewonnen und wusste schon gar nicht mehr was sie ohne diese tun würde. Gerade Kiriyan und Yuuhi waren ihr ans Herz gewachsen und erleichterten ihr den Gedanken, dass Saeko nach der Saison nicht mehr da sein würde. Seufzend hob sie sich die Taschenuhr vor die Nase, drückte auf den Knopf und öffnete diese damit. Es war schon viel zu spät. Gaichi unterdessen saß zusammen mit Osa am Tisch und sie aßen zu Abend. Die Senka hatte sich dazu entschieden noch etwas zu kochen und den Hanagumi-Top-Star zu besuchen. Sie und Osa verstanden sich blendend, auch wenn sie sich meist trafen ohne, dass die anderen etwas davon mitbekamen. Kiri und Yuuhi gingen meist auf Abstand zu Osa, gerade weil diese ein wenig eigenwillig war, aber Gaichi kam damit durchaus zurecht. Sie selbst war zwar keinesfalls auf die selbe Stufe wie ein Top Star zu stellen, aber das hieß nicht, dass sie nicht wusste wie man selbige zurechtstutzte. Bei Saeko klappte es und bei Osa ebenso. Selbst wenn sie es nicht gern hörten waren sie sich in gewisser Weise ähnlich, besonders wenn es dann zur jungen Sena kam. Wie besessen Osa manchmal von ihrer besten Freundin war war manchmal einfach sehr traurig mit an zu sehen. Ab und an hatte sie beobachtet wie traurig ihr Blick wurde wenn Sena Saeko vorzog. Yuuhi hatte gemeint, dass Osa sich wohl einfach ersetzt vorkommen musste, aber Gaichi hatte da ihre eigene Theorie. "Wann ist eigentlich genau die Premiere?", fragte Osa mit einem mal und unterbrach den Gedankengang der Senka. Gaichi lächelte schief. "Ich dachte du hast Karten dafür." "Schon. Das heißt nicht, dass ich mir das Datum gemerkt habe." Kurz schwieg Gaichi. "Lüg mich nicht an. Sena spielt mit. Natürlich weist du das Datum. Und in der Nacht davor wirst du wieder bei ihr auf der Matte stehen." Osa schnaubte etwas, was Gaichi wieder nur lächeln lies. Die jüngere Schauspielerin war wirklich etwas dickköpfig. Manchmal hasste Osa wie leicht Gaichi sie durchschauen konnte. Natürlich stand die Hanagumi-Schauspielerin kurz vor der Premiere bei Asako vor der Haustür. Es war schon fast gruselig wie gut die Senka den Überblick behielt, dann aber wieder ergänzte sie das kleine Grüppchen, welches sie inzwischen gebildet hatten. Sie war sozusagen der Manager der ganzen Chaotentruppe. Wer in der Gruppe allerdings wirklich im Mittelpunkt stand war meistens fraglich. Seufzend klingelte Osa an Asako's Tür, bekam zunächst keine Reaktion. Irgendwie kam ihr die Situation sehr vertraut vor. Wenn Ayaki jetzt die Tür aufmachte dann würde sie ihr wohl den Kaffee, den sie unterwegs geholt hatte, einfach ins Gesicht schütten und wieder gehen. Zwar konnte sie nicht verhindern, dass Asako so viel Zeit mit diesem Miststück von Top Star verbrachte, aber es war besser als sie gänzlich zu verlieren. Nach der Saison würde sie sowieso nicht mehr da sein und das war die Zeit, in der Osa ihr Glück nochmal versuchen wollte. Dennoch musste sie erst einmal wieder ihre Basis finden auf der sie aufbauen konnte. Warum brauchte Asako eigentlich so lange? Sie hätte die Tür schon lange aufmachen sollen. Gerade als sie ein weiteres Mal auf die Türklingel drücken wollte öffnete ihr die junge Schauspielerin, sah etwas gehetzt drein und Osa hob eine Augenbraue. "Jetzt sag mir bitte nicht Ayaki ist bei dir." Asako schüttelte den Kopf. Vielleicht war sie nur nervös. "Uhm... kann ich reinkommen? Ich hab dir Kaffee mitgebracht." Wortlos lies Asako sie dann doch hinein, was Osa erneut etwas verwunderte. Sie wirkte recht fertig und obendrein trug sie soweit sie das beurteilen konnte ihre Schlafklamotten. "Hast du geschlafen?" "Ich habs versucht", sagte Asako etwas monoton und sie setzten sich in den Wohnbereich auf die Couch. Die Jüngere setzte sich komischerweise neben sie. Normalerweise beschlagnahmte Asako immer den Sessel, den sie mal von ihrem Fanclub geschenkt bekommen hatte. "Was ist los?" Asako's Kopf sackte etwas nach vorne, sodass ihr die länger gewordenen Haare ins Gesicht fielen. Osa schwieg ein paar Sekunden, stellte dann den Kaffee vor sich auf den Tisch und strich ihrer Freundin die Haare zurück. Sie fing an zu schluchzen. "Hey..." "Drei Wochen, Osa. Drei Wochen für den Auftritt. Dann ist sie weg." "Sie ist doch nicht für immer weg." "Du weist doch wie es läuft. Wie oft hast du Kurara schon gesehen seit sie aufgehört hat?" Kurara war der alte Musumeyaku-Top-Star von Tsukigumi, die nach Asako's ersten Auftritt in Tsukigumi aufgehört hatte. Sie und Osa kannten sich schon seit ihrer Zeit als Shinjikouen. Zwar war ihre Freundschaft nie so tief gewesen wie die zwischen Asako und Osa, aber Osa hatte die junge Frau durchaus gern gehabt. "Hier und da mal. Aber das kannst du doch gar nicht vergleichen." "Sie will von Tokyo wegziehen, Osa. Sie will auf einer anderen Bühne spielen." "Asako jetzt komm doch erst einmal runter. Du überreagierst schon wieder." "Ich überreagiere gar nicht!" "Ich dachte sie liebt dich?" "Daran zweifle ich gerade." Osa seufzte etwas, fuhr sich durch die Haare und lehnte sich zurück. Sie hätte die Situation schamlos ausnutzen können, aber sie war sich darüber im klaren, dass Asako das wohl nur noch unglücklicher gemacht hätte. So ungern sie es auch zugab, ihre beste Freundin und dieser Schmarotzer von Top Star harmonierten zusammen. Sowohl auf der Bühne als auch privat. Wenn sie einmal als Gruppe weggegangen sind dann hatte sie es aus erster Hand beobachten können. "Und ich denke immer noch du überreagierst." Asako sah dann doch auf, blickte wütend zu der anderen. "Du bist mir nicht gerade eine Hilfe!" "Was soll ich machen? Ihr verbieten, dass sie weggehen soll? Ihr Ausstieg ist beschlossene Sache, Asako." Sie strich der anderen eine Träne von der Wange. "Aber jetzt beruhige dich doch erst einmal. Ich denke das letzte, was Ayaki tun würde, wäre dich zu verlassen. Ich sehe doch wie besessen sie von dir ist." "Aber..." "Ich weis wie sehr du Angst davor hast allein zu sein. Aber Kiriyan und Yuuhi sind doch auch noch da. Alle aus Tsukigumi lieben dich. Du bist einfach zu fixiert auf Ayaki. Versteh mich nicht falsch ich will sie dir nicht ausreden, aber du kannst nicht jede Minute deines Lebens mit ihr verbringen. Genies doch einfach die Zeit, die ihr jetzt noch in Takarazuka habt. Ich bin mir sicher, dass ihr das auf die Reihe bekommt. Egal ob sie hier wohnt oder nicht, sie ist nicht einfach aus deinem Leben weg." Nervös und mit zitternden Knien hockte Asako im Hinterraum der Bühne, war inzwischen schon fertig geschminkt und auch das nervige Haarteil, dass sie eher an Wolle erinnerte als an etwas anderes, steckte in ihren Haaren fest. Das schlimmste war aber dieses Kleid, welches noch über den Knien endete in Kombination mit diesen höchst nervigen Stiefeln. In Gedanken ging sie an der Gaderobenstange vorbei, an denen ein paar der Maskenbildner vorbeiliefen und die Nummerierung an den Kleidern checkte. Sie hätte nie gedacht sich mal an eine solche Nummerierung halten zu müssen. Für gewöhnlich hatte sie nicht mehr als zwei Outfits, bleib dann auch dabei. Es war einfach Übersichtlicher. Einige dieser Kleider waren dann doch wunderschön, besonders die letzteren. Schon bei der Kostümprobe war sie sehr erstaunt gewesen was die Schneider so alles zusammenbekamen, hauptsache es glitzerte. Sie waren nicht vergleichbar mit den Kostümen, die es bei Osa's Version gegeben hatte, aber gerade desshalb sehr viel schwerer. Gaichi in ihrer Uniform kam zu ihr, lächelte sie aufmunternd an. "Du siehst wundervoll aus." "Danke. Du auch", murmelte sie leise, schluckte leicht. Gaichi nahm ihre Hand. "Hey du schaffst das. Wir haben bis zum Umfallen geprobt." "Nochmal, Danke." Sie sah sich für einen Moment um. "Wo sind Kiri und Yuuhi?" "Yuuhi sitzt noch in der Maske. Kiriyan hatte glaube ich ein Problem mit ihrem Mikrofon." Gaichi warf einen Blick durch den Raum, beugte sich etwas näher zu Asako. "Hör mal. Saeko wollte dich sehen. Sie wartet im Raum da hinten." Asako sah zögernd in die Richtung, die Gaichi ihr zeigte. "Geh schon. Es klang wichtig." Na gut, dachte sich die junge Schauspielerin, eine Chance wollte sie ihr ja geben nachdem sie sich die ganze Zeit sehr ignoriert gefühlt hatte. Langsam ging sie in Richtung des Raumes, klopfte etwas und trat schlieslich ein. Was sie drinnen erwartete hatte sie nicht erwartet. Saeko, fertig geschminkt in einem unheimlich schönen, schwarzen Mantel, der einseitig einem Flügel ähnelte, die Perücke in silberfarben mit schwarzen Strähnen, die perfekt zu ihrem Gesicht passte, gefeilte und lakierte Fingernägel... sie sah auf ihre weise einfach unmenschlich aus, fast übernatürlich schön sodass Asako für einen Moment der Atem stehen blieb. Sie hatte Saeko noch nie in diesem Kostüm gesehen, war dabei meistens selbst beim Schneider gewesen damit dieser ihre Kleider anpassen konnte. "Asako", sagte sie mit einem mal und riss die Elisabeth-Darstellerin aus ihren Gedanken. "Danke dass du gekommen bist." "Sag mir bitte gleich was du willst. Die Show fängt gleich an." Saeko kam langsam auf sie zu, beäugte sie einmal von oben bis unten. Fast hätte die Tod-Darstellerin die andere nicht mehr erkannt. Sie sah so sehr verändert aus in dieser Rolle, besonders wegen dieser Frisur. Das lenkte aber alles nicht von diesen wundervollen Rehaugen ab, unterstrichen es sogar nur noch weiter. "Hör mal ich weis, dass die letzten Tage nicht so verlaufen sind wie ich mir das vorgestellt habe..." "Wenn das eine Entschuldigung werden sollte, dann spar dir das bitte. Du hast deine Entscheidung getroffen. Wenn du mit mir schlussmachen willst hättest du mir das früher sagen können." "Bitte? Wie um himmelswillen kommst du jetzt bitte darauf?" "Du antwortest mir nicht auf meine Nachrichten, du bist nie zuhause und du machst dir nicht einmal die Mühe bei mir vorbei zu schauen um mir zu zeigen dass du noch lebst. Was denkst du denn was mir das sagt?" "Ich dachte..." "Da liegt das Problem. Du denkst nicht." "Jetzt hör auf dich wie eine Diva auf zu führen, Asako!" Saeko war lauter geworden. "Du weist genau ich hatte Verpflichtungen." "ICH bin deine Verpflichtung! Ich dachte du liebst mich!" "Das tu ich! Desshalb habe ich alle Hebel in Bewegung gesetzt um in Tokyo zu bleiben!" Das machte Asako dann doch etwas sprachlos. Saeko seufzte einmal schwer, trat vor die jetzt kleinere Schauspielerin und legte ihr vorsichtig eine Hand auf die Schulter. Sie hatte zunächst ein Angebot von einem anderen Theater bekommen, welches sie vorsorglich hatte annehmen müssen, dafür jedoch hätte sie in eine andere Stadt ziehen müssen. Jegliche Freizeit vor der Premiere hatte sie damit verbracht sich in den Theatern in Tokyo zu bewerben, wesshalb Asako etwas zu kurz gekommen war, was Saeko jedoch sehr bereute. Sie schwiegen beide noch eine Zeit, wobei Saeko dabei zusah wie Asako sprachlos zu Boden starrte. "Denkst du wirklich ich würde dich absichtlich ignorieren? Hällst du mich für so ein Untier?" Mit einem Mal fiel Asako ihr in die Arme und sie hörte, wie die jüngere leise schluchzte, woraufhin sie nur lächeln musste. "Nicht doch mein Engel. Du bist geschminkt. Willst du die Frau von der Maske denn sauer machen?" Sie erntete einen Schlag mit der Faust an ihr Schlüsselbein, wobei ihr kurz die Luft wegblieb. "Die Maske ist mir grade scheißegal. Hast du eine Ahnung was ich mir für Sorgen gemacht habe? Ich dachte... ich dachte..." "Du dachtest meine Gefühle für dich wären weg?" Nur ein scheues Nicken. "Sieh mich an." Nur leicht sah die Jüngere auf. Sie hatte Tränen in den Augen, aber es war noch nichts von dem Make-Up verwischt. Zum Glück, denn dann wurden keine Fragen gestellt. Zärtlich legte sie eine Hand an die Wange der anderen, sah ihr in die Augen. "Ich werde nie aufhören dich zu lieben. Selbst wenn ich körperlich nicht da bin, ich bin immer bei dir. Dir allein gehört mein Herz." Da brach Asako dann doch in Tränen aus, warf sich der anderen an den Hals und küsste sie innig. Das Make-Up und der Auftritt war für einen Moment einfach vergessen. Natürlich bekamen beide Ärger, dass das so sorgfältig aufgetragene Make-Up erneuert werden musste, allerdings hatten sich beide eine Ausrede einfallen lassen. Asako behauptete sie hatte einfach die Nerven verloren, Saeko, dass sie einfach unachtsam gewesen war. Yuuhi hatte Asako nur schief angegrinst, genauso wie Kiriyan und Asako hatte noch eine kurze Unterhaltung zwischen Gaichi und Saeko mitbekommen. Die Premiere selbst hätte nicht besser laufen können. Sie harmonierten alle perfekt miteinander, Saeko hatte eine wahnsinnige Präsenz auf der Bühne, die Asako noch nie vorher aufgefallen war und ihre Beine weich werden lies. Gaichi und sie ergänzten sich durch Asako's ausgeprägtes schauspielerisches Talent und Gaichi's Erfahrung, Kiriyan's Lucheni war durchgeknallter als Asako es jemals hätte hinbekommen können, obendrein liebte sie ihre tragbare Kamera und schleppte sie den ganzen zweiten Akt auch hinter der Bühne mit sich herum, und Yuuhi zeigte mal wieder wie sehr sie die Verletzliche spielen konnte. Während des Stückes im Backstagebereich konnte Asako aber nicht anders als sich einen heimlichen Kuss von ihrem Tod zu stehlen, ganz am Ende sogar mitten auf der Bühne. Glücklicherweise hatte sie noch daran gedacht Saeko noch ein Stück zu drehen, damit es nicht auffiel. Küssen auf der Bühne war eigentlich ein absolutes Tabu. Es war gewöhnlich nur angedeutet, verdeckt durch Hände oder mit dem Rücken zum Publikum. Dieses mal aber konnte sie sich nicht zurückhalten. Sie schmiegte den eigenen Körper, eingehüllt in dieses weiße Kleid an den der anderen, schmiegte den Kopf an den der anderen und beobachtete, wie Saeko trotz der offensichtlichen Zärtlichkeit ihre Rolle noch einigermaßen spielte. Nicht ganz so wie es geplant war, aber sie spielte sie bis zum Schluss. Der Abschlusstanz zeigte alles, was sie füreinander empfanden, sahen sich dabei tief in die Augen und vergaßen abschnittsweise sogar, dass vor der Bühne ein Riesenpublikum saß nur um sie zu sehen. So sehr sie jedoch die Zeit auf der Bühne genossen, sie waren alle froh als es vorbei war. Es gab schon vor der richtigen Aftershowparty eine kleine Backstageparty, bei denen auch recht peinliche Fotos von ihnen geschossen worden waren. Kiriyan triezte Asako, dass die Otokoyaku auf der Bühne und vor allem in dem weißen Kleid so weiblich war und man sie kaum wieder erkannte. Asako's Highlight war jedoch, als Osa hinter der Bühne auftauchte und sie sogar Saeko für den gelungenen Auftritt gratulierte. Die sechs beschlossen auf die Aftershowparty zu gehen, die immer zu einer Premiere stattfand, aber erst nachdem sie sich aus den Klamotten geschält hatten. Saeko war mehr als zufrieden. Die Premiere war besser verlaufen als sie sich hätte erträumen lassen, ihre Freundin war wieder glücklich und sie konnte zunächst in Tokyo bleiben. Abgeschminkt und mit einem seeligem Gesichtsausdruck überprüfte sie nochmals ihr Aussehen im Spiegel. Sie hatte sich ein schwarzes Hemd, eine tiefblaue Hose und ihre Stiefel ausgesucht, warf sich noch ihre Jacke über und zupfte sich die letzten Haare zurecht. Eigentlich kümmerte es bei der Aftershowparty keinen wie man aussah, aber ihr war danach gut aus zu sehen für ihren Engel. Noch immer fühlte sie die Lippen der anderen auf den ihren, geriet desshalb etwas ins Träumen. Ihr kam das alles vor wie ein einziger wundervoller Traum. Vorher hätte sie nie gedacht, dass ein Mensch, ein einzelnes Wesen eine solche Wirkung auf sie haben konnte dass sie sogar von ihrem hohen Ross herabstieg. Es klopfte an der Umkleidetür und Saeko drehte sich um. "Ja bitte?" Gaichi trat ein. Selbst die Senka sah einfach umwerfend aus. "Wow du siehst fröhlich aus." "Ich habe auch allen Grund dazu, nicht?" Die andere lachte etwas. "Wahrscheinlich. Warte bis du Asako siehst. Dann wird es dich entgültig von den Socken hauen." Saeko runzelte etwas verwirrt die Stirn, wogegen Gaichi nur verschmitzt grinste. "Wieso?" Keine Antwort. "Also Yuuhi ich bin ja dankbar, dass du mir etwas mitgebracht hast, aber... musste das echt sein?" "Jetzt stell dich nicht so an. Du siehst toll aus." Etwas stirnrunzelnd betrachtete sich Asako erneut im Spiegel. Dass Yuuhi und sie die selbe Größe hatten war etwas tolles, aber wieso trug oder BESAß ihre Freundin so etwas ausgefallenes? Besonders da Yuuhi selbst nur einen einfachen Anzug trug. Sie und Kiriyan hatten sie in eine weiße Lederhose gezwängt, die verdammt eng saß und Asako sich fast fürchtete sich zu bewegen, aber Yuuhi versicherte ihr, dass die Hose schon mehr als einen Ausgang überlebt hatte. Das passend weiße Hemd dazu, wobei Yuuhi ihr auf die Finger geschlagen hatte als sie den oberen Knopf hatte zumachen wollen, und eine Halskette, die geradezu darauf geschnitten war sich frech im Dekolté zu zeigen. Die passenden Schuhe dazu rundeten das ganze ab. Sie fühlte sich in dem Outfit etwas an "Immortal Thorns" zurückerinnert, ein Stück, dass sie in Hanagumi gespielt hatten und in dem ausnahmslos alles weiß gewesen war. Im Rückblick auf Osa's furchtbar peinlichen Fellmantel, der sie hatte aussehen lassen wie ein Zuhälter, musste sie immer noch grinsen. Apropos Osa, ihre beste Freundin stand mit ihnen im Raum, sah ebenso umwerfend aus wie Yuuhi und Kiriyan. Nur Gaichi und Saeko fehlten noch. "Wenn die Hose reist schieb ich aber alles auf dich ab." "Da passiert schon nichts. Du hast dünnere Beine und weniger Hintern als ich." "Muss nichts heißen." Bei einem Klaps auf ihren Hintern von Osa fiepte sie einmal laut auf und wirbelte zu ihrer Freundin herum. "Hey!" "Ayaki sollte auf dich aufpassen wenn du sowas trägst. Sonst schleppt dich noch jemand anderes ab. Wenn du betrunken bist wirst du immer so leicht rollig." Asako lief sichtbar rot an und die drei Frauen um sie herum fingen an zu lachen. "Na na, Haruno. Wirst du wohl die Finger von meinem Mädchen lassen?", erklang Saekos Stimme aus dem Eingangsbereich der Umkleide. Der Anblick war noch besser, als Gaichi es versprochen hatte. Für eine Sekunde hatte sich Saeko's Gehirn geradezu abgestellt als ihr Blick über diesen wohlgeformten Hintern glitt und sie legte den Kopf dabei etwas auf die Seite. Dass eine andere Hand als ihre darauf landete missfiel ihr, aber sie hatte versprochen sich zusammen zu reisen, tat es mit einem Scherz ab. "Seid ihr alle fertig? Sonst verpassen wir die Party." Sie gingen gesamelt nach drausen, wobei Saeko kurz mit Asako im Raum stehen blieb, ihr einen Kuss auf die Lippen hauchte. "Ich werde dich heute nicht aus den Augen lassen." "Das habe ich gehofft", schnurrte Asako zurück und nahm die Hand der anderen. "Verbringst du die Nacht mit mir? Wir können uns ja irgendwann einfach davonstehlen." Saeko grinste nur. "Gern doch. Ich will aber erst noch etwas trinken." "Füll mich nicht zu sehr ab. Mit einem Kater spielt es sich schlecht." "Oh nein. Du sollst doch noch mitbekommen was ich noch geplant habe für dich, Engel." Frustriert sah Osa dabei zu wie ihre beste Freundin auf der Tanzfläche stand, ihren wundervollen Körper zur Musik bewegte und inzwischen angetrunken war. Lange hatte es nicht gedauert, aber das hatte sie auch nicht erwartet. Asako vertrug so viel Alkohol wie ein Kleinkind, aber wenigstens war der Alkohol für sie an dem Abend kostenlos. Es war wohl der einzige Grund wieso Osa angefangen hatte einen Drink nach dem anderen zu kippen, auch wenn Yuuhi und Kiri versucht hatten sie zumindest einigermaßen davon ab zu halten. Immer wieder klebte ihr Blick auf der jungen Otokoyaku, ebenso wie der des Tsukigumi-Top-Stars. Sie sah nur im Augenwinkel wie Ayaki ihre Freundin ansah wie ein Raubtier seine Beute, aber was sollte sie dagegen tun? Asako hatte ihr klar gemacht, dass sie sich nicht von Ayaki trennen würde. Obendrein war ihr der Kuss auf der Bühne durchaus bewusst gewesen und hatte sie nur noch mehr in die Frustration getrieben als sowieso schon. Eigentlich war sie nur unter dem Vorsatz mitgekommen sich gehörig die Kante zu geben. Es wurde nur schlimmer als sie beobachtete wie Ayaki sich nach einer Weile durch die Schar von Menschen drängte, direkt auf Asako zu. Prompt landete die Hand des Top Stars auf dem so perfekt eingepacktem Hintern der Otokoyaku, welche erschrocken auffiepte. Ayaki drehte sich daraufhin weg als wäre nichts gewesen und Osa beobachtet, wie sie in die Toiletten verschwand, Asako kurz darauf hinterher. Was hinter den geschlossenen Türen passiere konnte sie sich nur grob vorstellen. "Jetzt sieh doch nicht so drein wie drei Tage Regenwetter. Wir wollten feiern", sagte Kiriyan und kippte abermals einen Drink. "Ich schwing mich dann auch mal auf die Tanzfläche." Osa sah der ebenfalls schon gut angetrunkenen Kiri nach, wanderte dann zu Yuuhi, die der anderen Otokoyaku geradewegs wie ein läufiger Hund nachstarrte. Zwar drehte sich inzwischen die ganze Welt, aber wenigstens ein kleiner Teil ihres Verstands war noch da. "Wann willst dus ihr endlich sagen, Yuuhi?", fragte Osa und grinste schief, erntete von der Angesprochenen einen leicht angesäuerten Blick. Yuuhi war die einzige, die noch völlig trocken war. Sie hasste Alkohol. Zurück kam nur eine patzige Antwort. "An dem Tag, an dem du über Asako hinweg bist." Schnaubend drehte Osa sich wieder gänzlich dem Tisch zu, schnappte sich einfach die nächstbeste Flasche und kippte diese. Gaichi, ebenfalls schon etwas angeheitert durch den Alkohol, saß dicht bei Osa, sah sich ihr Saufgelage dann doch etwas kritisch an. Gut konnte es nicht sein, aber vielleicht wurde sie dadurch ein wenig offener und nicht so fixiert auf Asako. Sie legte etwas die Arme auf die Rückenlehne, sah dabei zu Yuuhi, die noch immer in Richtung Kiriyan starrte. Vielleicht konnte sie ihrer Freundin etwas helfen. Das hieß, wenn Yuuhi ebenfalls bereit war ihr ein wenig unter die Arme zu greifen. Inzwischen hatte sie sich den Abend schon einigermaßen zurechtgelegt, schmunzelte desshalb etwas zu sich als sie ein Gewicht an ihrem Körper spürte. Wie schnell sich Osa abgeschossen hatte war dann doch erstaunlich. Saeko kam wieder zu ihnen, lächelte etwas schief. Etwas weiter entfernt stand Asako, einen ziemlichen Rotschimmer auf den Wangen. "Ich bringe sie nach hause. Sonst steht sie nicht mehr lange. Sie meint sie ist müde", meinte Saeko und Gaichi lächelte etwas. "Gut. Hoffendlich findet ihr den Weg noch." "Ich sicherlich." Sie sah den beiden nach und sah, wie Yuuhi nur den Kopf schüttelte. "Ts....müde", raunte Osa nur leicht. Inzwischen war sie so betrunken, dass der Satz nicht wirklich klar rauskam. "Als ob wir so dämlich wären." "Ich glaube nicht, dass die zwei heute Nacht zum Schlafen kommen", kam es nur von Yuuhi, die abermals Richtung Kiri blickte. "Eifersüchtig, Osa?" "Nein!", brummte sie nur, exte den Rest in ihrem Glas. Gaichi schüttelte nur den Kopf und warf einen kurzen Blick zu der noch immer wie gebannt schauenden Yuuhi. Sie nutzte die Gelegenheit und küsste Osa auf den Mundwinkel. "Dank an etwas anderes." Ihr fielen da noch so viel bessere Sachen ein, mit denen sie Osa hätte in diesem Moment ablenken können, allerdings war sie nicht gewillt das in der Öffendlichkeit zu tun. Inzwischen war Osa wohl auch abgefüllt genug dass sie sich darauf sogar einlassen würde, aber noch soweit bei Sinnen um es freiwillig zu tun. Den Punkt hatte Gaichi sehr vorsichtig abgepasst. "Yuuhi? Kann ich kurz ein paar Worte mit dir wechseln?" "Du kannst doch jetzt nicht einfach weggehen", jammerte der Top Star, der immer noch an sie gelehnt war. Gaichi lachte etwas. "Na gut. Ich denke du hattest für heute genug meine Liebe." Abermals ein Blick zu Yuuhi. "Sammelst du Kiri ein? Ich bringe Osa derweil zum Auto." "W-warum ich? Ich kann Osa ebenso hinbringen." "Ich geh schon allein", lallte die Hanagumidarstellerin, stand auf und schwankte gefährlich nach drausen. So ganz wohl war Gaichi dabei nicht, sah dann zu Yuuhi. "Du musst mir mal einen Gefallen tun." "Hat es was damit zu tun, dass ich irgendwem was andrehen soll? Dann nein." Gaichi grinste nur etwas breiter. "Nimmst du mir das immer noch übel? Nein ich will nur, dass du mir ein wenig mit Osa hilfst. Ich will dass sie mit zu mir kommt, aber ich bezweifle, dass sie auf mich hört wenn nur ich das sage." "Und wieso sollte ich?" "Weil ich dir dann verrate wie du bei Kiri landest." Die Senka konnte geradezu hören wie Yuuhi's Gehirn anfing zu arbeiten und sie ein paar Sekunden vor sich hingrübelte. Wie lange genau die junge Otokoyaku schon auf den kleinen Stimmungsmacher stand war ihr unklar, aber inzwischen sah das selbst ein Blinder. "...na schön", brummte sie und stand auf. "Wunderbar. Dann geh Kiri einsammeln und ich seh derweil wo Osa abgeblieben ist. Hoffen wir, dass sie nicht auf die Straße gelaufen ist." Osa hatte sich inzwischen vor der Bar auf dem Bürgersteig nieder gelassen und hatte angefangen leise in sich hinein zu schluchzen. Asako auf diese Weise an eine andere zu verlieren war für sie einfach unerträglich und der Alkohol half ihrem Gefühlsausbruch auch nicht wirklich. So einsam hatte sie sich ewig nicht gefühlt. Normalerweise ging sie immer zu Asako wenn sie wieder diese Leere in sich fühlte, aber die war ja beschäftigt. Eine Hand auf ihrer Schulter lies sie aufschrecken, sah auf und sah in Gaichi's erstauntes Gesicht. "Ist alles in Ordnung?" "Sehe ich so aus?" Die Senka setzte sich zu ihr. "Meine beste Freundin haut mit einer anderen ab, sie wird der neue Top Star von Tsukigumi obwohl ich sie für Hanagumi wollte und OH WUNDER der Auslöser dafür ist Ayaki!" "Jetzt komm mal wieder runter. Du hattest zu viel..." "Der Alkohol tut dem nichts zur Sache!" "Du kannst ja nicht mal mehr stehen. Sena ist verliebt. Sieh es ihr nach." "Ja aber nicht in mich. Hast du eine Ahnung wie lange ich schon darauf hinarbeite was sich Milady Wundervoll Ayaki in ein paar Tagen geholt hat? Jahre!" Osa's Oberkörper sackte etwas nach vorne und sie versuchte sich trotz des starken Alkoholeinflusses einigermaßen aufrecht zu halten. "Wie lange?" "Seit wir Hanagumi beigetreten sind. Ich brauche sie so sehr und jetzt ist sie weg." "Sie ist nicht weg. Hör auf dich so auf sie zu fixieren." Gaichi seufzte neben ihr. "Das Meer ist groß. Du hast einen festen Platz in Sena's Herzen, das weist du, sonst wäre sie nach eurem Streit nicht so kaputt gewesen, aber du musst dich langsam damit abfinden, dass ihre Liebe nunmal Saeko gilt." Osa spürte, wie Gaichi ihr durch die Haare streichelte und sie in die Arme der Senka gezogen wurde. Nicht fähig sich zu wehren lehnte sie sich an die andere, schloss ein wenig die Augen und Gaichi strich ihr die restlichen Tränen von den Wangen. Kiri's Kichern weckte sie wieder etwas auf, auch weil Gaichi sich leicht auf ihrem Platz drehte, was Osa dazu verleitete ebenfalls hinter sich zu sehen. Yuuhi, Kiriyan stütztend, die eindeutig zu viel hatte, kam zu ihnen, hatte einen leichten Rotschimmer auf den Wangen. "Gehen wir", murmelte die Otokoyaku und ging mit Kiriyan die Straße hinunter, in der sie geparkt hatte. Asako und Saeko waren von einem Chauffeur gebracht worden, wie es sich für Top Star und Vice gebührte, Yuuhi und der Rest waren jedoch mit dem eigenen Wagen gefahren. Zwar war das Dorm gerade um die Ecke und einfach zu Fuß zu erreichen, aber Yuuhi war es lieber nicht in der Straße zu parken. Dafür war ihr Auto ihr zu kostbar. Kiriyan ins Auto zu schleppen, hinter sich bemerkte sie, dass Osa wohl noch länger brauchen würde, war ein kleiner Kraftakt selbst für die geübte Rudolphdarstellerin. Sie hoffte nur, dass Kiri keinen allzuschlimmen Kater davon trug, denn der nächste Auftritt war schon am nächsten Tag. Sie hiefte die Otokoyaku auf den Beifahrersitz. "Schnall dich wenigstens an, ja?", sagte sie und Kiriyan kicherte nur etwas. Yuuhi wartete noch auf Gaichi und Osa, half der Senka die stockbetrunkene Hanagumidarstellerin auf den Rücksitz zu verfrachten bevor sie sich auf den Fahrersitz setzte. Für einen Moment legte Yuuhi den Kopf in den Nacken und atmete etwas durch. Besonders Osa und Kiriyan rochen nach Alkohol und Yuuhi wurde dabei geradezu schlecht. Sie wusste schon wieso sie sich nicht betrank. Nicht ohne wirklich guten Grund. "Ich will nach Hause", sagte Osa auf dem Rücksitz und Yuuhi sah sie einmal im Rückspiegel an, warf einen kurzen Blick zu Gaichi, die nur eine Augenbraue hob. Zwar würde sie das wohl bereuen, aber ein Deal war ein Deal. "Ich glaube nicht, dass das so gut wäre Osa. Heute fahr ich nicht mehr quer durch Tokyo. Vor allem nicht um die Uhrzeit." Sie drehte sich auf dem Sitz und sah zu Gaichi. "Kannst du sie mit zu dir nehmen?" "Natürlich", sagte die Senka und sah nochmals zu der betrunkenn Osa. Yuuhi nickte nur etwas und setzte den Wagen in Gang. In Gaichi's Wohnung angekommen, es war die Standartwohnung der Takarazuka, setzten die zwei Otokoyaku Osa an den kleinen, länglichen Tisch, auf dem eine weiße Vase mit ein paar Tulpen stand. Kiriyan war noch im Auto und Gaichi hatte Yuuhi aufgetragen sie mit zu sich zu nehmen sobald sie Osa versorgt hatten. Kiriyan war während der Autofahrt sowieso schon halb eingeschlafen. "Kannst du in meinem Zimmer das Shirt und die Hose holen, die auf dem Bett liegt? Ich seh mal nach ob ich noch Wasser hier rumstehen habe." Wie befohlen, Gaichi wunderte sich manchmal wirklich wie einfach Yuuhi ihren Befehlen folgte wenn ihre Gedanken bei Kiriyan hingen, verschwand Yuuhi ins Schlafzimmer, Gaichi selbst ging in die Kochniesche und kramte nach einem Glas bis sie hörte, wie der Stuhl verrutscht wurde und Osa anstalten machte auf zu stehen. "Ich sollte wirklich nicht bleiben", lallte die jüngere. Der Alkohol hatte bei ihr inzwischen schon sehr reingehauen und sie schwankte noch mehr als vorher, stützte sich etwas notdürftig auf dem Tisch ab. Das noch immer leere Glas stellte die Senka an der Spüle ab, trat vor Osa und hielt sie am Tisch bevor sie einen Schritt davon wegmachen konnte. "Na na. Du schaffst den Weg nach Hause sowieso nicht. Bleib." "Aber..." "Ich weis, dass du mit den Gedanken noch immer bei Sena bist, aber jetzt bin ich da. Ich kümmer mich schon um dich", sagte sie zärtlich, streichelte dem gebrochenem Top Star zart über die kurzen Haare. Es legte sich ein sanftes Lächeln auf die Lippen der Senka, hauchte der anderen einen Kuss auf die Stirn. "Du hast etwas so viel besseres verdient. Du bist eine wundervolle Person, Osa." "Gaichi..." Sie brachte Osa zum schweigen indem sie ihr einen Finger auf die Lippen legte. "Es ist alles okay..." Etwas zögerlich verschloss sie die Lippen der anderen mit den eigenen, drückte die jüngere bestimmt auf den Tisch. Yuuhi hatte etwas gebraucht um Shirt und Hose zu finden, denn beides war in einem kleinen Wäschehaufen vor dem Schrank. Beides in der Hand seufzte sie nochmals etwas. Der Gedanke daran, dass Kiri in ihrem Auto wohl inzwischen eingeschlafen war, lies sie kurz auf der Stelle verweilen und ihren Gedanken nach zu hängen. Die Otokoyaku nach oben zu tragen war für Yuuhi ein leichtes, da Kiri ein echtes Leichtgewicht war und Yuuhi solche Hebefiguren sowieso schon gewohnt war. Sie selbst würde sich die Couch nehmen, Kiri das Bett überlassen. So wie immer. Seufzend schüttelte sie den Kopf und wuschelte sich durch die Haare in der Hoffnung den Kopf etwas frei zu bekommen. Sie ging noch immer verwirrt zurück in die Hauptwohnung. "Hey Gaichi ich habe..." Weiter kam sie nicht. Den Anblick würde sie wohl nie mehr vergessen. Osa war von Gaichi auf den Tisch gedrückt worden, hatte ein Bein um die Hüfte der Senka geschlungen. Beide waren in einen innigen Kuss vertieft und eine Hand der älteren Otokoyaku hatte sich unter das Shirt des Top Stars gestohlen. Osa's Hände waren in Gaichi's Nacken, zogen sie nur noch weiter auf ihren Körper. Alles was Yuuhi noch tun konnte war fluchtartig die Wohnung zu verlassen. Zurück in Saeko's Wohnung lagen die beiden jungen Frauen, noch immer nackt, nebeneinander im Bett, Asako auf Saeko's Oberkörper. Nur langsam beruhigte sich der Atem der beiden. Das Zimmer roch nach Schweiß und Hormonen, war stickig, aber das störte sie weniger. Das gefühl beieinander zu liegen, wie sich die nackte Haut aufeinander rieb und die Wärme sich weiter ausbreite. "Ich liebe dich", hauchte Asako leise, beugte sich über sie und lächelte die andere zart an. Ihre Handgelenke waren noch immer rot wundgescheuert von den Handfesseln und sie spürte die Kratzspuren auf ihren Beinen und dem Bauch. "Ich liebe dich auch", sagte Saeko, strich ihrer Freundin über den unteren Rücken und den Po. Asako seufzte genüsslich. "Du bist die wundervollste Frau auf diesem Planeten..." "Sag sowas nicht..." "Es ist aber wahr. Ich liebe dich so sehr. Und ich will dich nie verlieren." "Ich dich auch nicht. Ich hatte so Angst dich zu verlieren. Die habe ich immer noch..." Saeko lächelte lies ihre Finger über die Stirn, die Augenbrauen, die Schläfe, die Wange und das Kinn der anderen gleiten. Sie war geradezu wie eine übermenschliche Schönheit, wie eine in Stein gemeiselte Statue. "Du bist so wunderschön." Ein zarter Kuss auf den Wangenknochen. "Ich werde immer bei dir sein. Ich verspreche dir, dass mein Herz immer bei dir bleiben wird." Ihr war klar, dass sie sich eine Ewigkeit nicht sehen würden. Sie mussten nur den Kontakt aufrecht erhalten. "Versprich mir etwas", flüsterte Asako leise, lehnte die Stirn an die ihrer Freundin. "Hör nicht auf mich zu lieben." Saeko lächelte, schlang ihre Arme um den schlanken, nackten Körper der anderen. "Hast du die Uhr noch?" Asako nickte. "Hör mir zu: selbst wenn die Uhr irgendwann aufhört zu ticken, sie kaputt geht oder anläuft, meine Liebe für dich bleibt unverändert. Du bist tief in meinem Herzen verankert und meine Gedanken hängen an dir. Egal wie du dich entscheidest, ich will den Rest meines Lebens mit dir verbringen." "Saeko..." Saeko sah genau was die jüngere jetzt dachte, sah die Tränen in ihren Augen. "Allerdings... Asako du gehörst auf die Bühne. Deine Freunde sind alle in Takarazuka. Du verdienst den Ruhm und du verdienst es im Rampenlicht zu stehen. Hör nicht nur wegen mir auf." Asako schluckte merklich, nickte dann aber. "Versprochen..." Ich liebe dich. Du bist meine Welt. Mein Alles. Mein strahlender Engel. Jeder soll deine Schönheit sehen. Mein Herz allein gehört dir. Und deines werde ich hüten wie einen Schatz. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)