Ride the Rockers 8 - Love Revolution von raphael_asdrai (6. Sequel zu Ride the Rockers und Fortsetzung von Love Education mit Teilen von SCREW in neuer Hauptrolle) ================================================================================ Kapitel 13: ------------ Kapitel 13 »Kai liegt im Krankenhaus…« Es dauerte ein paar Sekunden, bis die Bedeutung der Worte vollkommen in Aoi sinken konnte, dann aber brach helle Panik in ihm aus. Die schlimmsten Szenarien überschlugen sich in seinem Kopf, so dass er gar nicht wusste, wie seine Lippen die atemlosen Worte »Was ist passiert?« hervorbringen konnten. Das grelle Licht der Nachttischlampe blendete seine Sicht, als Ruki aus dem Bett purzelte und hastig nach seinen Kleidungsstücken suchte. Reita war ebenso erschrocken in die Höhe gefahren, und starrte mit geweiteten Augen ins Nichts, während Manabu gerade erst aufzuwachen schien. »Bei ihm hat’s gebrannt!«, brachte Ruki nur hervor, ehe er bei seiner Suche durch den Kleiderhaufen auf dem Boden auf Reitas Hose stieß und sie diesem schlichtweg an den Kopf warf, so dass der blonde Bassist zusammenzuckte und sich endlich in Bewegung setzte. »Rauchvergiftung haben sie gesagt!«, fügte er noch hinzu, doch Aois Gehirn hatte sich schon bei den ersten Worten vor Schrecken eingefroren. Eine eisige Hand schloss sich mit erbarmungslosem Druck um sein Herz und legte alle Körperfunktionen innerhalb des Bruchteils einer Sekunde lahm. Und dann, so schnell, dass er überhaupt nicht auf den Umschwung reagieren konnte, wurde ihm heiß, unglaublich heiß. Oh Gott, er hatte in Kais Schlafzimmer geraucht! Wo hatte er seine Zigarette ausgedrückt? Er konnte sich nicht mehr erinnern! Was wenn… War er etwa… »Willst du hier noch länger rumsitzen und nichts tun?!«, schreckte ihn Rukis aufgebrachte Stimme aus seinen Gedanken, und ein T-Shirt flog gegen sein Gesicht. Aoi hätte sich nicht gewundert, wenn ihn das Stück Stoff umgeworfen hätte, so schwach fühlte er sich, doch er blieb sitzen und starrte Ruki voller Schrecken an. Die Bewegungen der anderen drei zogen wie in Zeitraffer an ihm vorbei, er fühlte die Aufruhr, wusste, dass er reagieren sollte, doch er war so paralysiert, dass er sich keinen Millimeter rühren konnte. Eine lähmende Starre zog sich wie das Gift einer Schlange durch seine Blutbahn, ehe es plötzlich in seinem Kopf schaltete und er verstand, was Ruki, der inzwischen schon vollständig bekleidet war, von ihm wollte. Hastig zog er sich das Shirt über den Kopf und stolperte dann ungelenk aus dem Bett, wo er einen Moment hilflos dastand, als ihm nicht einfallen wollte, was als nächstes zu tun war. Er spürte, wie sich seine Hände zu Fäusten verkrampften, die unangenehme Panik zu unterdrücken versuchend, die ihm ins Gesicht lachte und seine Gedanken so sehr erlahmen ließ, dass er sich nicht einmal mehr fähig fühlte, die winzigsten Entscheidungen zu fällen, während sie ihm gleichzeitig brutal vor Augen hielt, dass gerade jetzt der denkbar schlechteste Zeitpunkt dafür war. Ruki rannte auf der Suche nach seinen Autoschlüsseln wie ein aufgescheuchtes Huhn durch die Wohnung, stieß gegen Möbelstücke und beschimpfte diese wild – etwas, was er nur tat, wenn er vollkommen aus dem Konzept gebracht war – und in Aois Bauch formte sich ein heißer Knoten, der jeden Augenblick, in dem er weiterhin nur in Shorts und T-Shirt in der Zimmermitte stand und nicht wusste, was er dagegen tun sollte, größer wurde, bis er mit einem Mal Stoff zwischen seinen Fingern fühlte. »Hose!«, sagte Reita nur und drückte ihm das Kleidungsstück in die Hand, ehe er sich abwendete und nach seinen Socken suchte. Aoi wusste nicht, ob der andere überhaupt bemerke, wie sehr er ihm in diesem Moment half, doch genau dies war der Anstoß, den er gebraucht hatte, um sich endlich in Bewegung zu setzen. Wie auf Autopilot zog er sich zu Ende an, schlüpfte in seine Schuhe und griff nach seiner Tasche, während Ruki auch schon an der Eingangstür brüllte, sie sollten sich gefälligst beeilen. Der Weg zum Krankenhaus waren die schlimmsten Minuten in Aois Leben. Daran bestand kein Zweifel. Als er schließlich im Auto saß, Manabu, der in den Minuten seit dem Anruf vor Schreck nicht ein Wort gesagt hatte, neben sich auf dem Rücksitz, schlug die Panik erneut mit aller Wucht zu. Sie brauchten trotz der frühen Uhrzeit fast eine Stunde – Zeit genug, dass sich die Szene, wie er auf Kais Bett gesessen und geraucht hatte, in seinem Kopf immer wieder abspielen konnte. Einmal hatte er die Zigarette ausgedrückt und in den Mülleimer geworfen, ein anderes Mal hatte er den Stummel auf dem Nachttisch abgelegt, ein weiteres Mal (und dies war das schlimmste) hatte er sie zwischen die Kissen fallen lassen. Er konnte sich nicht erinnern. Er registrierte kaum, wie sie ausstiegen und Reita ihn am Arm gepackt hinter sich durch weiße Flure herzog. Er fühlte sich nicht in der Lage, auch nur eine vernünftige Handlung zu tätigen, und so war es Ruki, der sie schließlich bis zu einem Arzt durchlotste, der ihnen Auskunft geben konnte. Aoi hätte den leicht ergrauten Herren im weißen Kittel am liebsten umgerannt, nur damit er ihn endlich zu Kai lassen würde, doch Reitas eiserner Griff an seinem Arm ließ ihm keine Chance, diese Möglichkeit auch nur in Betracht zu ziehen. Wie von weit entfernt hörte er die Worte »Rauchvergiftung«, »leichtes Schädeltrauma« und »nicht mehr in kritischem Zustand«, während sein Blick die Gänge absuchte, als würde er so erkennen können, in welchem Zimmer Kai lag. »Da seid ihr ja endlich!«, hörte er mit einem Mal eine vertraute Frauenstimme, und als er sich umdrehte, kam ihm ihre Managerin entgegengeeilt. Sie sah aus, als hätte sie ebenso nicht mehr als fünf Minuten verschwendet, um vom Bett zum Auto zu kommen, denn ihre Kleidung war zerknittert, die Haare zu einem wirren Dutt zusammengeknotet und ihr Gesicht kam ihm ohne Make-Up ganz fremd vor. »Wir haben Kai in ein Einzelzimmer legen lassen«, ließ sie ihnen nicht einmal die Zeit, sie zu begrüßen. »Er hat einen Schlag am Kopf abbekommen und musste genäht werden; seine Rauchvergiftung ist nur leicht, weil er schnell genug gefunden wurde, und jetzt schläft er! Es wird ihm bald wieder gut gehen!« Ein Stein in der Größe eines Felsbrockens fiel Aoi bei ihren Worten vom Herzen und neben sich hörte er die anderen erleichtert ausatmen. Trotzdem blieben die Schuldgefühle, so dass sich der Weg zu Kais Zimmer beinahe wie der Marsch zu seiner eigenen Hinrichtung anfühlte. Neben sich hörte er Ruki noch immer mit dem Arzt reden, während die Managerin von der anderen Seite jede Aussage kommentierte. Ihre schrille Stimme ging ihm bis ins Mark und er hätte sie am liebsten angebrüllt, den Mund zu halten, doch plötzlich horchte er auf. »Was?«, fragte er sie und blieb so abrupt stehen, dass Reita beinahe in ihn hineinlief. »Ich habe gesagt, wie kann es überhaupt sein, dass es in so einem modernen Gebäude im Keller einen Kurzschluss gibt und ein Feuer ausbricht, ohne dass die Feuerwehr sofort alarmiert wird und…« Aoi hörte ihr nicht mehr zu. Einen kurzen Augenblick fühlte er sich, als würden seine Knie nachgeben, und sein Körper wurde von einem Zittern überrollt, während er die ersten heißen Tränen in seinen Augen brennen spürte. Im Keller. Nicht in Kais Wohnung. Er trug nicht die Schuld daran. Der Impuls, der mit einem Mal durch seinen Körper rollte, war so gewaltig, dass er nicht einmal beschreiben konnte, ›was genau‹ er eigentlich fühlte – Erleichterung, Freude, Unglauben, Euphorie. Reita klopfte ihm auf die Schulter und erkundigte sich mit besorgtem Blick, ob alles in Ordnung sei, und obwohl diese kleine Information eigentlich nichts daran änderte, dass einfach nichts in Ordnung war, wenn Kai knapp dem Tod entronnen war, nickte Aoi. Sie erreichten die Tür genau zum richtigen Zeitpunkt, dass niemand merkte, wie ihm eine kleine Träne über die Wange rollte. Als sie das Zimmer betraten, saßen Uruha und Kazuki, die von Uruhas Wohnung den kürzeren Weg hatten, schon an Kais Bett. Uruha brauchte keine zwei Sekunden, um aufzuspringen und Aoi um den Hals zu fallen, wo er sein Gesicht mit den feuchten Wangen und den geröteten Augen, die noch kleiner wirkten als sonst, in Aois Halsbeuge presste. Uruha war meist der Erste von ihnen, der gegen die Tränen verlor. Und es kümmerte ihn normalerweise nicht, dass andere Leute sahen, wie er weinte – weder auf der Bühne noch im privaten Leben. Aoi wünschte sich, es würde ihm ebenso wenig ausmachen, denn dann hätte er sich jetzt schluchzend in seine Arme geworfen und sich all den Kummer von der Seele geheult. Doch er wusste, er würde es nicht tun. Er hatte in den letzten 24 Stunden genug durchgemacht. Wenn er jetzt zulassen würde, die Kontrolle über sich zu verlieren, würde es nicht nur bei einem einfachen Nervenzusammenbruch bleiben. »Es wird alles wieder gut«, flüsterte er in Uruhas Ohr und streichelte ihm beruhigend über den Rücken, während sein Blick über seine Schulter zu dem Krankenbett schweifte, das zwischen komplizierten blinkenden Geräten an der Wand stand. Für einen kleinen Augenblick stockte ihm der Atem und sein Brustkorb zog sich unangenehm zusammen, als er Kai darin liegen sah. Ein weißer Verband war um seinen Kopf gewickelt und eine einfache Atemmaske über seinen Mund und seine Nase gestülpt, kein künstlicher Beatmungsschlauch, wie Aoi für einen kurzen Moment befürchtet hatte. Der Körper des Drummers wirkte schmal und verletzlich in dem großen Bett, eingemummelt in eine dicke weiße Decke, aus der nur sein Kopf und sein linker Arm herausguckten, an dessen Armbeuge der Schlauch eines Tropfes hing. Weiter vorn an seinem Handgelenk und seinen Fingern waren weitere Instrumente befestigt, von denen Aoi keine Ahnung hatten, wozu sie dienen sollten. Uruha schniefte gegen seine Schulter und seine Arme schlossen sich enger um Aois Rücken. »Wieso haben wir ihn nicht gezwungen, die scheiß Batterien des Rauchmelders auszuwechseln?«, flüsterte er und Aoi schluckte, als er sich an den Moment erinnerte, den der Gitarrist meinte. Anstatt eine Antwort zu geben, streichelte er durch die zerzausten hellbraunen Nackenhaare. Sein Herz klopfte schneller, als er sich schließlich von Uruha löste und auf das Bett zutrat, behutsam, als würde er irgendeine Katastrophe auslösen, wenn seine Schritte zu viel Lärm machten. »Hey«, sagte er leise zu Kai, obwohl er wusste, dass dieser schlief und ihn nicht hören würde. Vorsichtig streckte er die Hand aus und fuhr mit den Fingerspitzen über einen Teil der Wange, der nicht von der Atemmaske bedeckt wurde. »Du weißt gar nicht, was du uns für einen Schrecken eingejagt hast! Mach das bitte nie wieder…« Erneut sammelten sich Tränen in seinen Augen und nur eine Krankenschwester, die in diesem Moment durch die Tür kam, um nach kurzem freundlichen Nicken einige Werte von den Geräten abzulesen und in ein Krankenblatt zu übertragen, hielt ihn davon ab, all seine Prinzipien über Bord zu werfen und wie Uruha die Tränen einfach fließen zu lassen. »Sie müssen sich keine Sorgen machen«, sagte die junge Frau, als sie seine geröteten Augen sah. »Er schläft ruhig wegen der Medikamente, die wir ihm gegeben haben. Die Wunde an seiner Stirn ist vermutlich von einem Sturz, als er ohnmächtig wurde, aber außer einer kleinen Gehirnerschütterung ist ihm nichts passiert. Er hat Glück gehabt und war nicht zu lange dem Rauch ausgesetzt. Wenn er aufwacht, wird ihm ein wenig schwindlig und übel sein, und möglicherweise fällt ihm das Sprechen in den ersten Tagen schwer. Aber wir sind zuversichtlich, dass er sich wieder vollständig erholen wird.« Sie lächelte beruhigend und Aoi nickte dankbar, ehe er Kais Hand griff. »Sind sie ein Familienmitglied?«, fragte die junge Frau, als sie die Geste bemerkte, und Aoi nickte, ohne darüber nachzudenken. Es war nicht einmal gelogen. Kai war mehr Familie für ihn als die Menschen, deren Blut er teilte. Auch Uruha, Ruki und Reita waren seine Familie. Es hatte beinahe eine gewisse Komik, wie sie sich in den nächsten Minuten alle in die Arme nahmen, auf die Schultern klopften und leise Worte der Anteilnahme und Beruhigung austauschten, als würde dies irgendetwas an der Situation ändern. Selbst Kazukis Umarmung nahm Aoi dankend entgegen. Hatte er dem jungen Gitarristen noch vor ein paar Stunden mit Freude die Pest an den Hals gewünscht, war alles, was in diesem Moment zählte, dass er ebenso bestürzt und mitgenommen war wie alle anderen. Dann senkte sich Stille über sie. Das leise Piepen des Geräts, das Kais Herzfrequenz maß, war für ein paar Minuten alles, was zu hören war, bevor die Managerin sich schließlich erhob und sich über die müden Augen wischte. »Ich werde dafür sorgen, dass nichts an die Presse gelangt und Kai sich hier so lange ungestört erholen kann, wie die Ärzte es sagen«, sagte sie und verabschiedete sich mit einem kurzen Nicken. Sie hatte ihr Adressbuch schon herausgezogen, als sie die Tür noch nicht einmal geschlossen hatte, und Aoi seufzte, erleichtert darüber, dass wenigstens eine Person ihre Professionalität nicht durch den Schock verloren hatte. Dann wendete sich sein Blick wieder zu Kai. Und auf einmal kamen all die Fragen in ihm hoch, die er bis jetzt unterdrückt hatte. All die beißenden Ungewissheiten, all die Vorwürfe, all die Schuldgefühle. Was hätte er verhindern können, wenn er geblieben wäre? Was wäre passiert, wenn er sich nicht mit Kai gestritten hätte? Kai wäre niemals so unaufmerksam gewesen, hätte sich viel schneller retten können! Wie hatte er zulassen können, dass Kai die Batterien im Rauchmelder vergaß? Wie hatte er zulassen können, dass der Mensch, den er so sehr liebte, beinahe starb? Und auf einmal war es egal, was zuvor passiert war. Ihr Streit und alles, was dazu geführt hatte, wirkte so banal, dass es beinahe lächerlich war, sich auch nur eine Sekunde damit zu beschäftigen. Es zählte nur eins: Kai lebte noch. Und Aoi würde nie wieder zulassen, dass er ihn verlieren konnte! »Kann ich einen Augenblick mit ihm allein sein?«, flüsterte er in Rukis Ohr, der neben ihm saß, und dieser runzelte fragend die Stirn, ehe er sich zu erinnern schien, dass sich Aoi vor nicht einmal einem halben Tag von Kai getrennt hatte. Er nickte und erhob sich. »Wir brauchen einen Kaffee«, stellte er fest und blickte die anderen erwartungsvoll an. Reita, Kazuki und Manabu erhoben sich ohne Widerworte, nur Uruha schüttelte demonstrativ den Kopf. »Du glaubst doch nicht, dass ich mich hier auch nur einen Millimeter wegbewege!«, antwortete er empört und verschränkte die Arme vor der Brust wie ein bockiges Kind, ehe er erschrocken zurückwich, als Rukis Hand sich auf seine Schulter legte und diese so fest packte, dass Uruha schmerzhaft das Gesicht verzog. »Ich bin gerade eine Stunde Auto gefahren, um meinen besten Freund im Krankenhaus liegen zu sehen«, sagte er mit einem wütenden Funkeln im Blick, so dass der Gitarrist trocken schluckte. »Ich bin müde und abgespannt, und du willst dich nicht mit mir anlegen! Ich habe ebenso wenig vor wie du, mich heute aus diesem Krankenhaus fortzubewegen, aber wenn wir nicht in ein paar Stunden selbst an einem Tropf hängen wollen, brauchen wir jetzt einen Kaffee und etwas zu essen!« Uruha öffnete den Mund, um zu protestieren, doch dann schloss er ihn wieder und nickte widerwillig. Sich mit Ruki anzulegen, wenn er müde und wütend war, und auch noch recht hatte, war niemals eine gute Idee. Aoi lächelte dem Sänger dankbar zu, als alle nacheinander den Raum verließen, ehe ihm plötzlich etwas einfiel und er Reita zurückhielt. »Erzählt Uruha bitte nichts davon, dass ich mich von Kai getrennt hatte«, sagte er leise und der Bassist runzelte fragend die Stirn, als er seinen ernsten Gesichtsausdruck sah. »Und auch niemand anderem. Jetzt sind erst mal andere Sachen wichtig. Und ich muss über einiges nachdenken.« Er warf Reita einen bittenden Blick zu und dieser lächelte verständnisvoll, ehe er ihm über die Schulter streichelte und nickte. »Ich sorge dafür, dass Ruki und Manabu den Mund halten«, versprach er, ehe er sich Richtung Tür wendete, und Aoi drückte voller Dankbarkeit seine Hand. Es war seltsam, sich mit Kai allein im Zimmer zu befinden. All die Geschehnisse seit dem Moments, in dem sie das letzte Mal allein gewesen waren, huschten vor Aois Augen vorbei, und er fühlte sich wie der schlechteste Mensch auf diesem Planeten. Er wusste nicht, was er tun sollte, wenn Kai aufwachen würde. Sollte er so tun, als wäre nie etwas passiert? Oh ja, er wollte es, wollte alle Logik über Bord werfen und den anderen einfach nur in den Arm nehmen, doch die winzige Stimme in seinem Inneren, die ihn fragte, wie lange genau es dauern würde, bis sie wieder an dem Punkt angelangt sein würden, an dem er sich getrennt hatte, ließ sich nicht ignorieren. Unschlüssig trat Aoi an das Bett heran und streichelte durch Kais Haare, fühlte die weichen braunen Strähnen unter seinen Fingerspitzen und lächelte wehmütig, ehe er sich einen Stuhl so nah heranzog, dass er seinen Kopf auf dem Krankenbett ablegen konnte. Kais Gesicht bewegte sich leicht und Aois Herz begann schneller zu klopfen, als er bemerkte, dass der andere langsam aufwachte. Es dauerte noch etwa eine Minute, bis die schmalen Lider so weit aufgegangen waren, dass ihn dunkle Augen anblinzelten. »Hey«, sagte er mit einem Lächeln und griff nach Kais Hand, um sie zu drücken. Es irritierte ihn leicht, dass der andere ihn nicht sofort zu erkennen schien, doch dann fiel ihm ein, dass es vermutlich die Medikamente waren, die Kais Reaktionsfähigkeit verzögerten. Schließlich lächelte Kai doch und Aoi atmete erleichtert auf, als der andere seine Hand zurückdrückte. Erst jetzt merkte er, wie verkrampft er war, und versuchte seine Schultern ein wenig zu lockern. »Aoi«, flüsterte Kai leise, ehe er stockte. Mit einem Mal weiteten sich seine Augen und sein Körper gefror, als die Erinnerungen langsam zurück in seinen Kopf sickerten. Seine Finger krallten sich in Aois Hand und er schnappte nach Luft, um etwas zu sagen, doch seine Stimme versagte ihm den Dienst und nur Sekunden später ließ ihn ein Hustenanfall sich zusammenzukrümmen. Aoi fuhr erschrocken in die Höhe, als sich der Leader die Atemmaske vom Gesicht zerrte und zur Seite rollte, um besser atmen zu können, drauf und dran, nach der nächsten Krankenschwester zu brüllen, doch Kais Hand hielt ihn so panisch fest, dass er in der Bewegung stockte. Tränen der Anstrengung rollen aus Kais Augen, doch sein Husten wurde langsam weniger. Es dauerte noch ein paar Minuten, bis er sich wieder vollständig beruhigt hatte, doch zumindest war Aoi nicht mehr in Versuchung, den Notrufknopf zu drücken. »Ok, nicht sprechen!«, wies Aoi den anderen an und drehte ihn so, dass sie sich wieder ansehen konnten. Kai zauderte einen Moment, dann nickte er jedoch folgsam. Aoi ertappte sich dabei, wie er es beinahe ein wenig süß fand, wie Kai ihm gehorchte, und als er den warmen Schauer fühlte, der seinen Rücken hinab rieselte, als Kais Daumen über seinen Handrücken strich, musste er sich auf die Unterlippe beißen, um sich nichts anmerken zu lassen. »Du musst dich ausruhen«, sagte er und setzte sich wieder, ehe er ihre Finger verschränkte und mit der anderen Hand die Tränen von Kais Wangen strich. Seine Fingerspitzen kosten ein paar Wimpernschläge länger über die weichen Wangen als nötig gewesen wäre, und Kais Augen drifteten genüsslich zu, bis sie nur noch einen ganz kleinen Spalt geöffnet waren, gerade so viel, dass er sich vergewissern konnte, dass Aoi nicht plötzlich verschwinden würde. »Ich gehe nirgendwo hin«, antwortete dieser, als er die unausgesprochene Frage erkannte, und Kais Mundwinkel bogen sich zu einem weichen Lächeln nach oben. Aoi fühlte, wie sein Herz so deutlich gegen seine Brust klopfte, dass er fast befürchtete, man würde ihm ansehen, was Kais Lächeln in ihm auslöste. Wenn er auch nur daran dachte, es jemals zu verlieren, wurde ihm ganz kalt. Und ehe er es sich versah, beantwortete sich seine Frage von vor ein paar Minuten von selbst. Er hatte einen Entschluss gefasst. »Ich habe drei Fragen dich«, sagte er leise. Kais Augen flatterten ein Stück weit auf und er sah Aoi verwirrt und auch ein klein wenig verängstigt an, doch dieser drückte seine Hand lediglich ein wenig fester, wie um ihm zu versichern, dass er nichts Böses im Schilde führte. »Du brauchst nichts zu sagen, einfach nur nicken oder mit dem Kopf schütteln«, wies er ihn weiter an, den Ausdruck in Kais Augen genau im Blick. Erneut klopfte sein Herz schneller und er merkte, wie er leicht zu schwitzen begann, doch diesmal hatte es andere Gründe. Die nächsten Sekunden waren so voller Gefahren, dass er sie am liebsten für immer vor sich hergeschoben hätte, aber auch gleichermaßen so bedeutend, dass er sie kaum erwarten konnte. Der beunruhigte Ausdruck in Kais Gesicht verschwand nicht, doch es dauerte noch mal ein paar Wimpernschläge, bis Aoi tatsächlich den Mut aufbrachte, seine erste Frage zu stellen. »Liebst du mich?« Fast augenblicklich nickte Kai und Aoi spürte, wie der erste Stein von seinem Herzen fiel, als er den klaren Blick des anderen sah, in dem so viel Aufrichtigkeit lag, dass er keinen Zweifel daran ließ, dass seine Antwort von ganzen Herzen kam. Doch sie reichte nicht aus. Wäre es so einfach gewesen, wäre es nie so weit gekommen, das war Aoi klar. »Willst du dich von mir trennen?« Diesmal schüttelte Kai hastig den Kopf, noch bevor Aoi seine Frage vollständig ausgesprochen hatte. Die Finger des Drummers verkrampften sich so fest um die seinen, dass es weh tat, und die Panik in den schwarzen Augen, die ihn so flehend anblickten, dass es ihm den Brustkorb zusammenzog, war so echt und so brutal, dass sie Aoi die Tränen in die Augen trieb. Es kostete ihn seine ganze Kraft, die nächsten Worte auszusprechen, die Worte, die so folgenschwer waren, dass sie alles entscheiden könnten. Und er war sich sicher, wenn er Kai die Antwort nicht glauben könnte, wäre es ihm egal, dass sie sich liebten. »Betrügst du mich?« Kais Augen zuckten verwirrt, als bräuchte er ein paar Sekunden, um überhaupt den Inhalt der Frage zu verstehen. Dann schüttelte er den Kopf, zuerst genauso aufgewühlt wie bei seiner letzten Frage, dann wurde er ruhiger, während sich gleichzeitig ein beinahe verzweifelter Ausdruck auf seinem Gesicht ausbreitete. Aoi schluckte, als er sah, wie Tränen aus den Augenwinkeln des anderen über die gerötete Haut flossen und im Bezug des Kopfkissens versanken, und im selben Moment fühlte er, wie auch aus seinen Augen die ersten heißen Perlen fielen. ›Niemals‹, formten Kais Lippen tonlos und sein Gesicht zuckte, als würden ihn die Emotionen überrollen. Sein Griff um Aois Hand war inzwischen so fest, als würde er seine Finger brechen wollen, doch Aoi hätte es nicht weniger stören können. Dieses eine Wort war alles, was er gebraucht hatte. Was auch immer für ein dunkles Geheimnis über ihnen schwebte, was auch immer Uruha und Kai vor ihm verbargen, solange Kai ihn in diesem Moment nicht anlog, konnte es warten. »Dann können wir alle anderen Sachen später klären«, antwortete er, die letzten Worte so erstickt, dass er sie kaum noch hörte, doch Kai schien zu verstehen. Ein verzerrtes Lächeln erschien auf seinem Gesicht und er nickte dankbar. Aoi atmete rasselnd ein, als er das Lächeln erwiderte, und als er die Arme um Kai schloss, das Gesicht in dessen Halsbeuge vergrub, um seine Tränen zu verstecken, fühlte er mit einer irrationalen und doch übermächtigen Sicherheit, dass er seine Entscheidung nicht bereuen würde. Weiche Lippen pressten sich auf seinen Hals, sein Kinn, seine Wangen, jeden Hautflecken, den sie erwischen konnten, und auf jedem Millimeter hinterließen sie ein funkelndes Blitzgewitter, das Aois Körper vom Kopf bis zur Fußsohle durchzog. »Ich liebe dich«, flüsterte er gegen Kais Nacken und fühlte an der Bewegung der Lippen an seiner Haut, wie dieser die Worte erwiderte. Aoi hätte noch ewig so verharren können, die Arme um seinen Freund geschlossen, die leisen Atemzüge an seinem Ohr und die Wärme seiner Haut unter seinen Fingerspitzen spürend, doch mit einem Mal schreckte ihn das Geräusch der Tür auf. Hastig fuhr er zurück und wischte sich ertappt die Tränen von den Wangen, als er Kazuki sah, der sie mit überraschtem Ausdruck anblickte. Der Mund des Rothaarigen klappte auf und wieder zu, ehe er entschuldigend die Hände hob und zurückwich, sehr offensichtlich peinlich berührt davon, dass er so einen intimen Moment gestört hatte. »Kai!«, rief er aus, als er sah, dass der Drummer die Augen geöffnet hatte. Er lächelte hastig, ehe seine Augen den Raum absuchten, als ihm plötzlich wieder einzufallen schien, weswegen er zurückgekommen war. »Entschuldigt!«, presste er hastig hervor und griff nach seinem Handy, das auf einem der Stühle an der Wand lag, ehe er sich mehrfach kurz verbeugte und beinahe aus dem Zimmer flüchtete. Aoi sah ihm nach, froh, dass er so schnell wieder verschwunden war. In einem anderen Moment wäre es ihm vielleicht peinlich gewesen, in so aufgelöstem Zustand ertappt worden zu sein, gerade jetzt konnte es ihm jedoch nicht gleichgültiger sein. »Machst du mir ein bisschen Platz?«, fragte er Kai mit einem Lächeln und schlüpfte neben ihm unter die Decke, als der andere gehorsam zur Seite rutschte. Vorsichtig, um ihm nicht weh zu tun und die Schläuche nicht zu behindern, kuschelte sich Aoi an ihn, und als er seinen Kopf an Kais Schulter bettete, erlaubte er sich zum ersten Mal an diesem Tag, alle Anspannung von sich abfallen zu lassen. Das Bedürfnis, mit dem wunderbaren wiedergewonnen Gefühl der Nähe einzuschlafen, war beinahe überwältigend, doch er wusste, dass er ihm nicht nachgeben durfte. Sie hatten sicher nicht ewig Zeit, bis die anderen zurückkommen oder eine Krankenschwester sie stören würde, doch bis dahin wollte er jede Sekunde mit all seinen Sinnen auskosten und das Gefühl so tief in sich einschließen, dass er es nie wieder vergessen würde. Kais Hand kraulte durch seine Nackenhaare und Aoi merkte, wie die Bewegung mit der Zeit langsamer wurde, als der Drummer wieder in einen leichten Schlaf abdriftete, bis sie irgendwann gänzlich stoppten. Aoi bewegte sich nicht, doch er öffnete die Augen und ließ seinen Blick über das friedliche Gesicht seines Freundes wandern, ehe er abdriftete und durch den Raum schweifte, in dem sie noch vor kurzem wie eine Familie besorgt auf das Krankenbett gestarrt hatten. Und plötzlich fiel ihm etwas auf, das er zuvor überhaupt nicht beachtet hatte. Warum war Kazuki eigentlich hier? Aoi stutzte und eine kleine Falte bildete sich auf seiner Stirn, als ihm klar wurde, wie seltsam dieser Sachverhalt war. Kazuki wohnte nicht länger bei Uruha. Also konnte er sich nicht bei ihm aufgehalten haben, als diesen die Nachricht von Kais Unfall erreicht hatte. Oder… ~*~ »Hast du dein Handy gefunden?«, fragte Manabu, als er sich neben Kazuki am Tisch der Krankenhaus-Cafeteria niederließ und ihm einen Becher Kaffee vor die Nase stellte. Der rothaarige Gitarrist nickte abwesend und löste den Pappdeckel von einem Getränk, ehe er ein Päckchen Zucker hineinschüttete, dann noch eins, dann noch eins. Manabu hob eine Augenbraue und stupste den anderen an. Uruha, Reita und Ruki saßen am Nebentisch und unterhielten sich, während ihre Managerin in der Vorhalle, wo man telefonieren durfte, mit ihrem Handy in der einen und dem Terminkalender in der anderen Hand auf und ab lief und seit einer knappen halben Stunde auf verschiedene Leute am anderen Ende der Leitung einredete. »Hey, alles in Ordnung, Kazuki? Machst du dir große Sorgen um Kai?« Kazuki schüttelte den Kopf, dann sah er auf und nickte, ehe er wieder den Kopf schüttelte. »Darum geht’s nicht«, antwortete er und rührte mit dem kleinen Plastikstäbchen in seinem Kaffeebecher, den braunen Strudel beobachtend. »Irgendwas stimmt hier nicht.« »Mit Kai?« »Kai… Aoi… Unter anderem.« Kazuki nahm einen Schluck von seinem Getränk, die Falten auf seiner Stirn ein deutliches Zeichen dafür, dass es in seinem Kopf angestrengt arbeitete. Sein Blick wanderte zu Uruha, dessen Rücken ihm zugekehrt war, und er fixierte ihn für ein paar Sekunden, bevor er den Kaffeebecher mit einem hörbaren Laut absetzte und nach seinem Portemonnaie griff, um durch die vielen bunten Chipkarten zu blättern, bis er eine goldene herauszog. »Was machst du da?«, fragte Manabu, verwirrt, was er von dem seltsamen Verhalten seines Bandkollegens halten sollte, und sichtlich frustriert, dass dieser ihm nicht verraten wollte, was in seinem Kopf vor sich ging. »Sehen, ob ich meine Kreditkarte dabei habe«, war alles, was er als Antwort bekam, ehe sich Kazuki erhob, jedoch mitten in der Bewegung stoppte und sich wieder hinsetzte. Und zum ersten Mal in ihrem Gespräch schienen seine Augen vollkommen wach, als er Manabu direkt anblickte und sich ein bisschen näher zu ihm lehnte, als würde er befürchten, dass jemand anderes ihre Unterhaltung belauschen könnte. »Ist dir aufgefallen, dass in Kais Zimmer eine Überwachungskamera ist?«, fragte er und verengte die Augen zu einem prüfenden Blick. Manabu schüttelte den Kopf. »Nein, keine Ahnung. Ich habe nicht drauf geachtet«, antwortete er, ehe er die Stirn in Falten zog. »Warum sind in Krankenzimmern Überwachungskameras? Ist das normal?« Kazukis Mundwinkel zuckten leicht und er drehte die goldene Kreditkarte abwesend zwischen seinen Fingern hin und her. »Keine Ahnung«, antwortete er und suchte mit dem Blick die Umgebung ab. Es dauerte nur wenige Momente, bis er die Überwachungskameras in den Ecken der Räume kurz unter der Decke entdeckte; weiße, drehbare Metallgebilde, sicher so lang wie ein Unterarm, an denen ein kleines rotes Lämpchen verriet, dass sie in Betrieb waren. »So wie die sah sie nicht aus. Viel kleiner, keine rote Lampe, wie ein Knopf an der Gardinenstange – nur mit Linse. Als ob jemand Kai heimlich überwacht.« »Warum sollte jemand Kai heimlich überwachen? Ist das nicht illegal? Vielleicht ist das Sicherheit für VIPs«, schlug Manabu schulterzuckend als Erklärung vor und schlürfte einen Schluck von seinem Kaffee, ehe er sich die müden Augen rieb und die Halswirbel knacken ließ. »Wann Kai wohl wieder nach Hause kommen kann«, wechselte er gedankenversunken das Thema und warf den drei Gazette-Mitgliedern am Nebentisch einen besorgten Blick zu. »Ob er überhaupt wieder in seine Wohnung kann? Wer weiß, ob sie durch Rauch und Löschwasser überhaupt noch bewohnbar ist. Was, wenn er…- Kazuki?« Der rothaarige Gitarrist war aufgestanden und betrachtete ein letztes Mal die Kreditkarte in seinen Händen, ehe er sie in seine Hosentasche steckte. »Wo willst du hin?«, fragte Manabu, als sich sein Bandkollege suchend umblickte und in seiner Bewegung stockte, als sein Blick den Flurplan mit Wegbeschreibungen ausfindig gemacht hatte. »Ich gehe den Menschen suchen, der die Kameras bedient«, antwortete er nur, ehe er sich ohne weitere Erklärung in Bewegung setzte. Manabu rollte mit den Augen, zu müde, um sich mit dem ungewöhnlichen Verhalten des anderen zu beschäftigen, doch nach nur einem Schritt stoppte Kazuki und drehte sich wieder zu ihm um, der Zwiespalt, mit dem er innerlich kämpfte, deutlich in seiner verzerrten Mimik sichtbar. »Was würdest du machen, wenn du herausfindest, dass jemand fremdgeht?« Tbc. ++++++++++++++++++ VERSÖHNUNG! Oh Gott, ich entschuldige mich, dass es so kitschig geworden ist, aber ich konnte nicht anders. Es war so furchtbar, sie getrennt zu haben. Ich leide bei sowas unglaublich mit. Aber das Thema ist damit natürlich noch nicht vom Tisch. Nur vertagt. Und auch Aoi schöpft Verdacht. Auf diesen kleinen Twist am Ende konnte ich einfach nicht verzichten! Und auch Kazuki ahnt etwas, oh je… Was er wohl vorhat? Und was genau er auf die Schliche kommt? (Ich weiß es, aber ich verrate es noch nicht! XD) Und zu der Sache mit dem Hausbrand. Ich konnte doch den Rauchmelder aus dem ersten Kapitel nicht ohne Folgen lassen! Das hätte mich ewig verfolgt XD Hat es jemand geahnt? Oder was dachtet ihr, weshalb Kai im Krankenhaus ist? Das würde mich brennend interessieren! Diese Fanfic wird episch lang… So war das eigentlich nicht geplant. Es kommen noch mehrere adult-Kapitel. Und eine kleine Musikempfehlung von mir: Wenn ihr den Komponisten und Pianisten Ludovico Einaudi noch nicht kennt, youtubt ihn mal oder hört euch sein Album Diveniere an. Ich schreibe ganz oft dazu. Die Musik ist wundervoll emotional, inspirierend und gefühlvoll. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)