Three Ends. von cielsmelancholy ([Mitsunari <3 Ieyasu]) ================================================================================ Kapitel 3: Third End. --------------------- Lange hatten sie auf diesen Tag gewartet, vor allem Mitsunari, dessen Hass ihn fast an den Rand des Wahnsinns trieb. In vielen Schlachten hatten sie gekämpft, Verbündete und Feinde hinzugewonnen und nun standen sie sich endlich gegenüber. Ieyasus Blick war von Entschlossenheit erfüllt. Er stand mit beiden Beinen fest auf dem Boden und hatte seine Hände schon zu Fäusten geballt, bereitete sich seelisch und mental auf den Kampf vor. Seine Wille war stark, denn er wusste, dass er gewinnen musste, um seinen Traum – das Land zu einen – verwirklichen zu können. Mitsunari hingegen schaute ihn mit hasserfüllten Augen an. Sein einziger Antrieb, Ieyasu zu töten, war Rache. Er wünschte sich nichts sehnlicher, als ihm qualvoll das Leben zu nehmen. Langsam legte er eine Hand an den Griff seines Schwertes. Ohne noch ein Wort zu verlieren, stürmten beide aufeinander zu. Mitsunari zog im Sprint sein Schwert und Ieyasu holte mit seiner Rechten aus. Beide wichen gekonnt aus, starteten aber sogleich einen neuen Angriff. Funken flogen und Außenstehende hätten wohl kaum sehen können, was da vor sich ging. Mitsunari und Ieyasu bewegten sich schnell, wie Blitze. Irgendwann sprangen sie voneinander weg und standen nun einige Meter auseinander. Erschöpft und schwer atmeten sie. Mitsunari stützte sich auf seinem Schwert ab und schaute zu Ieyasu, welcher sich kaum noch auf den Beinen halten konnte und ihn ebenfalls ansah. „Mitsu...nari, so muss das nicht enden“, fing Ieyasu dann an zu sprechen und Mitsunaris Blick wurde etwas fragend und dann spöttisch. „Nein, es endet mit deinem Tod, Ieyasu“, entgegnete er laut und wütend. Wütend darüber, dass er schon so am Ende war und es nicht gut aussah. Etwas verbittert und irgendwie traurig blickte Ieyasu kurz zur Seite. „Also war's das...?“, fragte er dann leise, aber noch laut genug, dass Mitsunari es hören konnte. Dann sah er ihn wieder an und erkannte in seinem Blick, dass er nicht genau wusste, was er damit sagen wollte. Kurz lachte Ieyasu auf, wieder mit einem unterschwelligen Klang von Traurigkeit. „Unsere langen Jahre der...Freundschaft, einfach so weggeschmissen“, meinte er nun weiter. „Tsk“, hörte man nur kurz von Mitsunari, welcher seinen Blick nun abwendete. „Freundschaft“, wiederholte er dann in einem verbitterten und abfälligen Tonfall. „Du hast doch keine Ahnung. Aber...“, er machte eine kurze Pause und schaute ihn dann wieder ernst an. „...das spielt alles keine Rolle mehr. Als du Hideyoshi-sama getötet hast, hast du somit auch mich getötet.“ Langsam richtete Mitsunari sich wieder auf. Sein Blick füllte sich wieder mit Hass und dem Wunsch nach Rache. „Du wirst dafür bezahlen, Ieyasuuuuu!“ Abermals rannte er auf seinen vermeintlichen Feind zu und nun musste auch Ieyasu sich wieder aufrichten, um den Angriff abzuwehren. Er kreuzte die Arme vor seinem Gesicht und Körper, um eine Schutzbarriere aufzubauen, rutschte aber einige Meter auf dem Boden nach hinten, als Mitsunari mit voller Wucht zuschlug. Bald kam er zum Stehen und drückte Mitsunari mit ganzer Kraft wieder nach hinten, um dann selbst wieder einen Angriff zu starten. Wieder wich Mitsunari aus, geriet aber ins Taumeln und so konnte ihm Ieyasu doch noch eine volle Breitseite verpassen und ihn gegen die nächste Mauer schleudern, an welcher Mitsunari hart mit dem Kopf aufschlug und dann nach unten glitt. Schwer atmet und die Faust immer noch nach vorn ausgestreckt, blieb Ieyasu stehen und schaute zu Mitsunari. Dieser rührte sich nicht und ein paar seiner Haare färbten sich rot von dem Blut, welches langsam aus seinem Kopf trat und auf den Boden tropfte. Ieyasus Augen weiteten sich, als er das sah. Schnell lief er zu Mitsunari, stolperte dabei ein paar Mal. Vor ihm knallte er zu Boden, sodass er die letzten Zentimeter zu ihm kroch und nun seinen Kopf in beide Hände nahm und ihn ansah. Das Blut, welches aus einem Loch in Mitsunaris Kopf trat, lief unentwegt weiter, auch über die Hälfte seines Gesichts. Die Augen hatte er geschlossen und er atmete nur schwach. Natürlich war es klar, dass einer von ihnen sterben musste, aber eigentlich wollte Ieyasu das nicht. Er hatte gehofft, dass Mitsunari sich besinnen würde, dass er an alte Zeiten dachte, wo sie noch befreundet waren, gemeinsam lachten und traurig waren. „Mitsu...Mitsunari“, flüsterte er und sah seinen alten Freund an, ehe er ihn in seine Arme zog. „Es tut mir so Leid..., dass es so enden musste.“ Stumme Tränen liefen Ieyasu über das Gesicht und er drückte Mitsunari mehr an sich. „Narr“, hörte er dann nur leise und spürte dann einen stechenden Schmerz in seinem Oberkörper. Schmerzvoll weiteten sich die Augen Ieyasus und er bewegte sich wieder etwas von Mitsunari weg. Sein Blick nach unten verriet ihm, was ihm solche Schmerzen bereitete. Mitsunari hatte sein Schwert in Ieyasus Bauch gerammt. Kurz schluckte Ieyasu und blickte dann ungläubig zu Mitsunari, welcher ihn aus halb geöffneten Augen ansah. Dann jedoch öffnete er seine Augen richtig und schaute Ieyasu fast geschockt an, als er dessen Tränen sah. „W-was...soll das...wieso...?“, stammelte er und zuckte kurz zusammen, aufgrund der Schmerzen an seinem Kopf. Langsam hob Ieyasu wieder eine Hand, da er sie weggenommen hatte, als er den stechenden Schmerz spürte und führte sie wieder zu Mitsunaris Wange, legte sie sachte und leicht zitternd auf diese. „Weil du doch...mein bester Freund bist...“, brachte er schleppend hervor und hustete dann, kniff dabei die Augen zusammen. Mitsunari stockte der Atem, als er Ieyasus Hand an seiner Wange spürte und dieser das sagte. „A-aber das...“ Wieder ein fast unerträglicher Schmerz in seinem Kopf. Er biss sich fest auf die Unterlippe, bis es wieder einigermaßen ging. Ieyasu wollte gerade wieder das Wort erheben, als er sich gequält abwendete und Blut spuckte. Er wischte sich mit seinem Handrücken das Blut aus seinem Mundwinkel und wendete sich wieder Mitsunari zu. „Nach all...nach all dieser Zeit, hat sich für mich...nichts geändert...“, brachte er hervor und schaffte es, ihm ein kleines Lächeln zu schenken. Mitsunari wusste nicht, was er sagen oder tun sollte und als Ieyasu ihn dann auch noch anlächelte, war es ganz aus. Rasant füllten seine Augen sich mit Tränen. „I-ieyasu...ich...“ Er wusste nicht, was er sagen sollte. Er wusste nicht mehr, was richtig und was falsch war. Noch immer umschloss seine Hand den Griff seines Schwertes, welchen er nun abrupt losließ. Sein Herz fing an zu rasen, doch er wusste nicht genau warum. Hektisch versuchte er den Kloß in seinem Hals runterzuschlucken, was ihm aber nicht gelang. Tränen rannen nun über sein Gesicht, doch nicht mal das bekam er richtig mit. Traurig blickte Ieyasu ihn nun an, strich ihm sanft einige Tränen mit dem Daumen weg. „I-ich wusste, dass irgendwo da drin...der alte Mitsunari...mein Mitsunari ist...“, sagte er leise, musste dann wieder husten. Langsam sank er nach vorne, landete mit seinem Kopf an Mitsunaris Schulter. Jener fing an, am ganzen Körper zu zittern. In seinem Blick war nun kein Hass mehr zu erkennen, sondern pure Verzweiflung. „Ieyasu...“ Seine Stimme bebte und als Ieyasu seinen Kopf an seiner Schulter lehnte, legte er zaghaft und zittrig seine Hand auf diesen. Ein leichtes Lächeln legte sich auf Ieyasus Lippen, als er Mitsunaris Hand spürte. „Danke...“, sagte er leise, schloss seine Augen und sackte etwas in sich zusammen... Panisch atmend, weiteten sich Mitsunaris Augen, als Ieyasu dieses „Danke“ flüsterte und schwerer wurde. „Ieyasu...Ieyasu, nein...d-du darfst nicht sterben“, meinte er hilflos und drückte ihn automatisch mehr an sich, vergrub sein Gesicht in den Haaren des anderen. „...du darfst nicht sterben“, schluchzte er leise und verzweifelt, bis auch er wieder von den Schmerzen seiner Wunde übermannt wurde. Er kniff seine Augen zu und als er sie wieder öffnete drehte sich alles und er sah die Welt um sich herum, wie durch einen Schleier. Seine Lippen formten sich nun zu einem leichten Lächeln. „Du gehst...nicht alleine...“, flüsterte er schwach. Sein Körper versagte und er spürte, dass der nächste Atemzug sein letzter sein würde, doch es störte ihn nicht. So konnte er Buße tun für das, was er getan hatte. „Wir sehen uns...im nächsten Leben...“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)