Freunde warten... von GA-Sephiroth (Der einzige Weg einen Freund zu finden, ist der, selbst einer zu sein) ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Du siehst immer so traurig aus. Wann auch immer ich an dir vorrüber gehe, dein Gesicht ist immer ein Trauriges. Immer ist es, als würdest du leiden. Ein Mädchen, das ich nicht kenne... sie versucht immer wieder mit dir zu reden. Doch du schaust immer nur zur Seite, antwortest ihr nie. Und so geht sie irgendwann einfach nur noch stumm an dir vorbei. Ich mag es nicht, wenn Menschen leiden. Ich komme mir dann immer so schwach vor. Als ob ich vollkommen überflüssig wäre. Ich weiß nicht, wieso du immer so traurig wirkst. So zerschmettert. Einmal erst habe ich doch lachen, obgleich ich auch den Grund vergessen habe. Du hast so ein schönes Lächeln. Warum zeigst du es nur nicht öfter. Ich sitze hier und beobachte dich. 2 Stunden schon, und du sitzt einfach nur da, den Blick gen Boden gerichtet, so als würdest du gleich anfangen zu weinen. Erzähl mir doch von dir... Ich setze mich neben dich, einfach erst einmal nur stumm. Dann sehe ich zur Seite, und sehe wieder nur, wie traurig du bist. "Wieso siehst du mich die ganze Zeit an?", fragst du leise. "Weil du so alleine bist... Du bist doch ein schönes Mädchen, warum also soviel Trübsal?" Du schüttelst nur den Kopf und siehst mich nicht an, schaust nur wieder stumm gen Boden. Irgendwie tut es mir weh... "Du heißt Annabel, aber vielmehr weiß ich auch nicht über dich. Wo kommst du her?", frage ich dich, doch du bleibst stumm. Schade um diese schöne Stimme, dass du sie nie jemanden hören lässt. Ich seufze leise, und will dir zumindest die Hand reichen. "Chris mein Name. Komm schon... sprich doch mit mir." Und wieder schüttelst du nur den Kopf. Dann stehst du auf und gehst, ohne ein Wort und lässt mich sitzen. Habe ich dich verärgert...? Die Anderen aus der Klasse halten mich jetzt für seltsam. Ich hab versucht mit der Komischen zu reden, sagen sie. Aber es ist mir egal. Wenn sie so dumm reden, können sie mir gestohlen bleiben. Doch heute bin ich es, der traurig ist. Denn du kommst nicht mehr. Die Lehrer haben schon mit deinen Eltern geredet, doch die wissen auch nicht, wo du bist. Seit 4 Tagen sitze ich jetzt immer in den Pausen auf der Bank, auf der du mich alleine gelassen hast, und warte. Ich weiß gar nicht, warum ich warte. Ich weiß gar nicht, warum du mich so interessierst. Vielleicht ist es dumm von mir, hier zu sitzen und darauf zu hoffen, dass du wiederkommst. Denn nichtmal mehr als deinen Namen weiß ich von dir. Noch 4 Tage, ohne dass du dich in der Schule hast sehen lassen. Ich glaube schon, du kommst nicht mehr wieder. Die Anderen haben inzwischen auch schon begonnen, sich von mir fern zu halten. Sie glauben, ich werde wie du. Einmal sitze ich nach der Schule wieder auf der Bank und schaue auf meine Hände. Hätte ich sie dir vielleicht schon eher reichen sollen? Zwei Wochen vergehen und du hast es doch geschafft, wieder herzukommen. Den Lehrern hast du nichts gesagt, den anderen Schülern auch nicht. Auch deine Eltern hatten keine Ahung, wo du warst. Aber sie haben sich auch nicht gekümmert. Und doch hat sich etwas verändert. Du kommst zur Tür hinein, schaust auf, dein Gesicht immer noch so traurig. Und dann schenkst du mir ein ganz kurzes Lächeln und setzt dich auf deinen Platz. In der Pause komme ich wieder zu dir, setze mich stumm neben dich und bin einfach nur da. "Chris war dein Name, ja? Ich hab dich gesehen. Du hast die ganze Zeit hier gesessen und gewartet, dass ich wiederkomme, stimmt's?" Dann drehst du dich zu mir und lächelst ganz zart. Das ist so unglaublich schön... Ich nicke, und du schaust wieder zu Boden, doch jetzt nicht mehr ganz so traurig. "Danke dir. Aber warum? Ich meine, du kennst mich doch nicht mal wirklich..." Ich schüttele den Kopf und schenke dir ein Warmes Lächeln. "Das ist egal. Denn Oberflächlickeiten sind doch egal. Ich glaube, du bist ein guter Mensch, und der Glaube zählt doch oder?" Du schaust nicht schlecht verwirrt drein. Ich lache leise. "Menschen brauchen Freunde, um zu überleben. Und du siehst immer so aus, als wolltest du dich am Liebsten in Luft auflösen, ganz weit weg von allen anderen sein. Und das finde ich sehr traurig. Du bist ein nettes Mädchen, und du hast einen Freund verdient. Darum habe ich gewartet. Alle haben sich von mir abgewandt, aber dann waren es auch keine echten Freunde. Denn 'Der einzige Weg einen Freund zu haben, ist der, selbst einer zu sein.' - so heißt es doch, oder? Und Freunde... Freunde warten..." Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)