Familiar Taste Of Poison von BeautyRani ((KaixRei)) ================================================================================ Kapitel 23: Escalation In The Club ---------------------------------- Nervös blickte Rei an die Bar, wo er von einem Paar glühender Rubine beobachtet wurde. Sie schienen ihn mit ihrer Intensität fast zu versenken. Doch er wusste, dass sich nicht nur die Lust in ihnen widerspiegelte, sondern auch tobende Wut. Jedoch war er sich nicht mehr so sicher, ob diese Wut noch ganz alleine ihm galt oder eher seinem aktuellen Tanzpartner, der niemand geringerer als sein bester Freund war. Anscheinend war Yuriy seinem Blick gefolgt, denn dessen Griff um seine Taille verstärkte sich als er Kai erblickte. Na toll, zwei temperamentvolle Russen, die um ihn kämpften als wäre er ein Stück Fleisch. Das war doch der Traum eines jeden schwulen Jungen! „Könntest du bitte damit aufhören, mich zu zerquetschen?“, bluffte Rei ihn deswegen sofort an und spürte augenblicklich wie der Rothaarige locker ließ. „Was macht er hier?“, erwiderte dieser genauso gereizt zurück, mit dem Blick immer noch bei seinem 'Todfeind'. Viel eher würde es ihn interessieren, woher Kai wusste, wo er war. Da jedoch ihre Auswahl an homosexuellen Clubs unter 21 begrenzt war, war es eigentlich kein Wunder, dass sein Stiefbruder früher oder später hier auftauchen würde. Schlimmer noch war, dass das genau derselbe Club war in dem sie sich begegnet waren und ihren ersten Sex miteinander gehabt hatten. Wenn das mal nicht Ironie des Schicksals war. Rei war heute überhaupt auch nur ausgegangen, um sich von Kai ablenken zu können. Das ließ sich jedoch schwer erreichen, wenn genau dieser Grund ihm dabei zusah und seinen Tanzpartner - nach seinem Todesblick zu urteilen – am liebsten erwürgen würde. „Keine Ahnung, vielleicht ist er ja auf der Suche nach einem schnellen Fick“, meinte er dann sarkastisch, da er genau wusste, dass Kai alleine wegen ihm hier war. Um ihn mit seinen besitzergreifenden Blicken in den Wahnsinn zu treiben, ihm damit heiße Schauer über den Körper zu jagen und ihn zu allem übel auch noch an ihren vorherigen Kuss zu erinnern. Auch wenn Rei's Anteilname dabei bei unter null Prozent gelegen hatte, war dieser einseitige Kuss nicht ohne Spuren an ihm vorbeigegangenen. Er hatte mit einem Gewitterangriff gerechnet, stattdessen hatte er ein sanftes Nieseln bekommen, mit einer Portion Gänsehaut. Dieser Kuss war zu seiner Überraschung vorsichtig und langsam gewesen, etwas was er dem Russen niemals zugetraut hätte, wenn er dessen meist dominante und stürmische Art bedachte, die er nur ihm gegenüber zeigte. Als Kai den Lippenkontakt dann wieder gelöst hatte, hätte er am liebsten protestiert, zum Glück hatte sich dann wieder sein Verstand eingesetzt und er besann sich eines Besseren. Er wusste, hätte der Kuss auch nur einen Moment länger angedauert, hätte er ihn wahrscheinlich erwidert. Deswegen war er über den geschehenen Verlauf richtig erleichtert und würde in Zukunft versuchen, solch eine Situation bereits von vornherein zu vermeiden. Denn noch so ein Kuss von Kai Hiwatari könnte ihm nämlich zum Verhängnis werden... „Ich glaube, er hat seinen Fick schon längst gefunden“, vernahm er auf einmal Yuriy's Stimme an seinem Ohr und sah ihn verwundert an. Dieser blickte von dem Graublauhaarigen wieder zu ihm und sein Gesicht nahm einen entschlossenen Ausdruck an. „Sogar ein Blinder kann sehen, dass er dir am liebsten auf der Stelle die Kleider vom Leib reißen und über dich herfallen würde“, kommentierte er verärgert, bevor sich ein Grinsen auf seine Lippen schlich. „Aber er wird dich niemals bekommen.“ Wie zu Beweis, zog er den Chinesen noch näher an sich, der ihn wiederum mit einem funkelnden Blick bedachte. „Yuriy“, warnte er und erntete von diesem ein müdes Seufzen. „Ich weiß, ich weiß, keine besitzergreifenden Ansprüche.“ Doch dann trat wieder ein Grinsen auf sein Gesicht. „Aber trotzdem können wir doch ein bisschen Spaß haben und deinem lieben Stiefbrüderchen mal zeigen, dass du nicht sein Eigentum bist.“ Damit legte er seine Hand auf Rei's Hintern und zog ihn näher an sich. „Genauso wenig wie deins“, fügte diser schneidend hinzu und bekam ein verstehendes Nicken von dem anderen. Diese Worte hielten ihn jedoch nicht davon ab, seinen Plan in die Tat umzusetzen und somit streichelte seine Hand weiterhin über Rei's Kehrseite, während er ihre Unterleiber aneinander presste. Er wusste, worauf Yuriy damit hinaus wollte und dass er Kai damit nur provozieren wollte. Was wohl sehr gut zu funktionieren schien, als er erneut zu dem Graublauhaarigen rüber schielte und bemerkte, wie dieser bei ihrem Anblick die Hände zu Fäusten ballte und seine Augen sich wütend zusammenkniffen. Und auch wenn er schon des öfteren so mit Yuriy getanzt hatte, wurde es ihm auf einmal zu viel. Sofort löste er sich aus Yuriy's Griff und traf auf dessen überraschten Blick. „Ich...“, überlegte er kurz, was er als Ausrede erfinden sollte, den Blick der roten Rubine deutlich in seinem Rücken spürend. „Ich muss mal auf die Toilette, komme gleich wieder“, teilte er mit und verschwand sofort durch die tanzende Menge in die besagte Richtung. Dort angekommen, atmete er erst einmal richtig durch. Er hätte keine Sekunde länger dort bleiben können und brauchte einfach eine kurze Auszeit. Auf dem Weg zum Waschbecken streifte er einen Mann, der ihn mit einem anzüglichen Grinsen bedachte, welchen er jedoch mit einem Blick gekonnt abblitzen ließ. Was bildeten sich diese arroganten, schwanzgesteuerten Affen eigentlich ein?! Dachten die etwa ein Blick und ein perverses Grinsen genügte und er würde ohne mit der Wimper zu zucken mit denen in die Kiste springen?! Wütend schritt er zum Waschbecken rüber und ließ sich kaltes Wasser ins Gesicht spritzen, um die dortige Hitze etwas zu dämpfen. Als er dann seine Augen öffnete und in den Spiegel vor sich sah, zuckte er kurz vor Schreck zusammen, als er darin Kai erkannte, der mit verschränkten Armen vor der Brust direkt hinter ihm stand und sein Blick nichts Gutes erahnen ließ. „Und? Macht's dir Spaß, mich mit deinem Freund zur Weißglut zu bringen?“, hörte er nun auch dessen Stimme, die nicht sehr einladend klang, viel mehr wütend und missgelaunt. Rei ließ sich davon jedoch nicht im geringsten einschüchtern, als er dessen Spiegelbild trotzig erwiderte: „Ich weiß gar nicht was du meinst. Schließlich sind wir beide getrennt hier, also sollte es dir auch scheißegal sein, mit wem ich mich hier amüsiere.“ „Mir ist es aber nicht scheißegal!“, rief der andere impulsiv zurück und trat ein paar Schritte auf ihn zu, um ihn am Handgelenk zu fassen und zu sich umzudrehen. „Ich kann es nicht ertragen zu sehen, wie dich andere Typen anfassen und dir zu nahe kommen“, brachte er mit unterdrückter Wut hervor, während er sich mit beiden Händen am Waschbeckenrand abstützte und den Schwarzhaarigen somit einkesselte. „Was geht dich das an? Schließlich sind wir nicht zusammen! Und außerdem ist das nicht irgendein Typ, sondern mein bester Freund!“, entgegnete der Schwarzhaarige nun genauso wütend und stemmte sich dabei mit beiden Händen gegen Kai's Brustkorb, um ihn von sich zu befördern. Leider war der Graublauhaarige wie immer stärker als er, weshalb ihm dieser Versuch gänzlich misslang. „Und wenn es der Papst höchstpersönlich wäre, es ist mir scheißegal!“ „Lass ihn gefälligst in Ruhe!“, ertönte plötzlich eine nicht minder zornige Stimme hinter ihnen und beide blickten zur Tür, in der Yuriy stand. „Ich habe gesagt, du sollst ihn in Ruhe lassen!“, wiederholte er seine Worte mit Nachdruck und trat mit wütenden Schritten auf die beiden zu. Statt Furcht trat auf Kai's Gesicht ein amüsiertes Grinsen auf. „Sieh an, wer da kommt. Der Ritter in strahlender Rüstung um das begehrte Schneewittchen zu retten“, spottete er und wurde von diesem sofort am Kragen gepackt und gegen die nächstbeste Wand gedrückt. „Ich warne dich, kommst du Rei noch einmal zu Nahe, dann bekommst du's mit mir zu tun, verstanden?!“ Kai's Grinsen wurde daraufhin noch breiter. „Definiere mal nah. Ich glaube, ich habe diese Grenze schon längst überschritten.“ Verwundert sahen ihn die eisblauen Augen seines Gegenübers an, was ihn dazu brachte, seine Worte noch etwas zu verdeutlichen. „Wusstest du eigentlich, dass Rei wie Wachs in meinen Händen ist, wenn ich seine ganz besondere Stelle mit meiner Zunge berühre? Oder wie willenlos er erst einmal wird, wenn ich in ihn eindringe?“ Die zu einst verwunderten Augen wurden zu funkelnden Schlitzen zusammengekniffen. „Du verdammter Mistkerl!“, rief er wütend aus und wollte ihm bereits einen saftigen Kinnhaken verpassten, wurde allerdings von Rei, der sich eilig zwischen sie drängte und vor Kai stellte, daran gehindert. „Yuriy, nicht! Er will dich nur provozieren.“ Langsam senkte dieser seine erhobene Faust, trotzdem wütete es in seinem Innern. Die nächsten Worte des Graublauhaarigen machten es dann auch nicht besser. „Ach, tu ich das?“ Damit schlang Kai seine Arme um Rei's Taille, der immer noch beschützend vor ihm stand, und zog ihn näher an seinen Körper, während das triumphierende Lächeln nicht seine Lippen verließ. „Du weißt doch am Besten, dass das nicht nur leere Worte von mir sind, mein süßes Schneewittchen“, sprach er mit amüsierter Stimme und legte sein Kinn auf dessen Schulter ab, zog dessen warmen Körper noch mehr an den seinen heran, was Yuriy erneut zu einem Schlag provozierte. „Nein! Er lügt, du darfst ihm das nicht glauben“, redete der Schwarzhaarige auf ihn ein und hielt dabei dessen beide Handgelenke fest, um seinen Hintermann vor den Zorn des Rothaarigen zu bewahren, obwohl er eigentlich gar nicht richtig wusste, wieso er das tat. Ein kurzes Auflachen seitens Kai war die Antwort auf den erbärmlichen Versuch seines Stiefbruders die Wahrheit zu vertuschen. „Komm schon, Rei. Gib es zu“, flüsterte er gegen die zarte Haut, bevor er seinen Mund zu dessen Ohr wandern ließ. „Sag ihm, wie oft wir schon die Grenzen überschritten haben und intim miteinander geworden sind, in mehr als nur einer Hinsicht“, fuhr er fort und stellte zufrieden fest, wie dessen Körper sich bei seinen Worten versteifte. „Sag ihm, wie oft ich dich schon zum Orgasmus getrieben habe und du deine Erlösung laut herausgeschrien hast.“ „Sag ihm, wie oft ich schon das Privileg erhalten habe, dich zu nehmen, deinen Körper zu erkunden, deine süßen Schenkel um meine Hüften geschlungen zu spüren.“ Während Yuriy versuchte, diesen Worten keinen Glauben zu schenken, was ihm wirklich sehr schwer fiel, war ihm jedoch nicht entgangen, wie Rei fast unmerklich zusammengezuckt war, als der Graublauhaarige ihm mit der Zunge über das Ohrläppchen geleckt hatte. „Siehst du?“, sprach Kai nun an den Rothaarigen gewannt „Diese Stelle ist Rei's größte Schwäche. Weißt du es richtig anzustellen, wird es nicht lange dauern, bis er sich vollkommen in deine Hände begibt. Hab ich nicht recht, meine kleine Wildkatze?“, hauchte er ihm ins Ohr und knabberte an der sensiblen Haut. „Verdammt, Kai! Hör auf damit!“ Rei sah sich sichtlich überfordert mit der Situation, einen wütenden Yuriy vor dem Ausbruch zu bewahren und dabei auch noch den gekonnten Verführungskünsten Kai's zu widerstehen, obwohl er diesen im Moment für dessen Worte hassen müsste. „Wieso denn? Es macht doch gerade so viel Spaß.“ Süffisant lächelnd ließ der Graublauhaarige seine Hände unter Rei's Shirt verschwinden, was Yuriy gänzlich zur Weißglut brachte. „Ich schwöre dir, wenn Rei jetzt nicht vor dir stehen und dich in Schutz nehmen würde, dann hätte ich dich schon längst grün und blau geschlagen“, zischte der Rothaarige die Worte hasserfüllt und musste sich tunlichst zusammenreißen, diese nicht doch in die Tat umzusetzen, als er das hämische Grinsen des Graublauhaarigen sah. „Schieb dabei doch nicht unseren Kleinen hier vor. Du machst das doch nur nicht, weil du schiss hast, dass ich dich stattdessen grün und blau schlage.“ Das war zu viel für den Rothaarigen, in der nächsten Sekunde befreite er sich aus Rei's Griff um seine beiden Handgelenke, schob diesen mit Nachdruck zur Seite und schlug auf das Gesicht des Graublauhaarigen ein. Es verpasste ihm eine große Genugtuung als er spürte, wie seine Faust dessen Kinn traf und das Gesicht von diesem dabei zur Seite geschleudert wurde. Nur am Rande hatte er Rei's lauten Protest wahrgenommen. „Das hättest du lieber nicht tun sollen“, hörte er plötzlich die drohende Stimme seines Gegenübers und wie dieser sich mit dem Handrücken etwas Blut von der dadurch aufgeplatzten Lippe wegwischte. Die nun gefährlich funkelnden Augen sprachen eine unerbittliche Sprache, trotzdem ließ sich Yuriy davon nicht einschüchtern. „Wie schade, hatte nämlich vor es noch einmal zu wiederholen.“ Damit wollte er bereits zu einem weiteren Faustschlag ansetzen, wurde jedoch von dessen Hand, die diesen Schlag noch rechtzeitig abgefangen hatte, daran gehindert. Der Typ war wirklich stark, dass musste man ihm lassen, dachte sich der Rothaarige, als er mit seiner Hand nicht vorankam und der Graublauhaarige sie in seiner eigenen fast zerquetschte. Plötzlich entließ er einen gellenden Schmerzensschrei, als er den unsagbaren Schmerz in seinem Handgelenk verspürte, welchen dieser Mistkerl von einer Sekunde auf die andere einfach so umgeknickt hatte. „Ich hab dich ja gewarnt“, meinte Kai noch , als er an dem nun auf dem Boden knienden und sich vor lauter Schmerz sein Handgelenk haltenden Rothaarigen vorbei schritt. „Hast du sie noch alle! Wie konntest du das nur tun?!“, rief Rei aufgebracht aus und sah ihn dabei auch dementsprechend aus seinen goldenen Augen an. „Er hat angefangen“, waren Kai's letzte Worte, nachdem er noch einmal einen letzten Blick auf den Schwarzhaarigen – welcher nun besorgt neben seinem Freund kniete und ihm dabei eine Hand auf die Schulter legte – geworfen hatte und aus dem Raum verschwand. Er wusste wann er den Rückzug antreten musste und genau das war gerade so ein Moment. ~***~ Stunden später, in denen sich Kai eine ausgiebige Dusche gegönnt hatte und seitdem bewegungslos in seinem Zimmer auf dem Bett lag, holte ihn immer wieder dasselbe Bild ein. Rei, wie er besorgt neben dem Rothaarigen gekniet hatte und ihn wütend angefunkelt hatte. Er hatte durchaus begriffen, dass der Schwarzhaarige ihm für alles die Schuld gab, das hatte er gut aus seinem strafenden Blick herauslesen können. Jedoch sah Kai die Sache ganz anders, schließlich hatte dieser Vollidiot doch zuerst angefangen ihn zu schlagen! Na schön, zu dessen Verteidigung musste man sagen, dass er ihn ganz schön provoziert hatte, trotzdem war das doch nicht alles seine Schuld gewesen! Damit hatte doch alleine dieser liebeskranke Trottel angefangen, ihn eifersüchtig zu machen, indem er so vertraut mit Rei getanzt hatte. Und als er dann auch noch versucht hatte den Helden zu spielen, hatte Kai einfach rot gesehen. Seine nächsten Worten kamen dann einfach automatisch und er hatte eine richtige Genugtuung verspürt, als er das wütende Gesicht des Rothaarigen daraufhin gesehen hatte. Dieser Kerl sollte endlich begreifen, dass Rei ihm niemals gehören würde und Kai bei ihm schon viel weiter war, als er es je sein würde. Trotzdem...wie Rei ihn danach angesehen hatte, voller Wut, Entrüstung, Schock und Enttäuschung. Kai war etwas überrascht gewesen, in ihnen nicht auch den Hass gesehen zu haben den er eigentlich auch erwartet hatte. Vielleicht konnte er doch noch hoffen, durch diesen Vorfall nicht alles zwischen ihnen kaputt gemacht zu haben. Was auch immer das zwischen ihnen auch sein sollte... „Hast du vorhin eigentlich total den Verstand verloren?!“, trat plötzlich ein immer noch ziemlich wütender Rei in sein Zimmer. Naja oder auch nicht, dachte er noch, bevor er sich in seinem Bett aufsetzte und den Schwarzhaarigen anblickte, welcher sich mit in den Hüften gestützten Händen vor ihm aufgebaut hatte. „Nicht so laut, Rei. Du willst doch nicht riskieren deine Eltern zu wecken“, meinte er emotionslos und mit müder Stimme. „Lenk nicht vom Thema ab!“ Damit deutete er vorwurfsvoll mit seinem Zeigefinger auf ihn, bevor er fort fuhr. „Ich komme gerade vom Krankenhaus. Nach dem Arzt zu urteilen hat Yuriy eine Radiusfraktur. Hast du gehört, Kai? Eine Radiusfraktur!“, wiederholte Rei aufgebracht, um dem Russen den Ernst der Dinge zu verdeutlichen. „Und?“, erwiderte dieser ziemlich desinteressiert, was den Schwarzhaarigen nicht wirklich ruhig stellte. „Und?! Das bedeutet, er muss sechs Wochen lang einen Gips tragen, du Ignorant! Du kannst von Glück reden, dass er dich deswegen nicht wegen Körperverletzung anzeigt.“ „Auch wenn, es war Notwehr gewesen“, rechtfertigte sich Kai gelassen, was Rei ein entnervtes Stöhnen entlockte. „Du hast wahrlich die Ruhe weg, was?“ „Was erwartest du denn von mir? Dass ich jetzt sofort zu ihm renne und mich bei ihm entschuldige? Vergiss es!“ Fassungslos blickte ihn der Schwarzhaarige an. „Das ist das Mindeste was du tun kannst.“ „Nein!“ Einen kurzen Augenblick herrschte Ruhe in dem Zimmer, bis Rei ergeben seufzte. „Du hast recht. Was habe ich denn auch anderes von dir erwartet“, meinte er dann und Kai konnte so etwas wie Enttäuschung aus seiner Stimme heraushören. Als der Schwarzhaarige Anstalten machte, sich von Kai abzuwenden und das Zimmer zu verlassen, packte dieser ihn am Handgelenk. Verwundert blickten die goldenen Augen auf den Graublauhaarigen, welcher seinen Blick starr in eine andere Richtung gerichtet hatte, bevor er sprach. „Ich...ich entschuldige mich bei dir dafür, dich in eine so unangenehme Situation gebracht zu haben und diese ganzen Dinge vor ihm gesagt zu haben, auch wenn sie der Wahrheit entsprachen, aber...“ Damit blickte er nun Rei an. „Aber ich werde mich nicht bei ihm entschuldigen, mich gewehrt zu haben. Das kannst und darfst du einfach nicht von mir verlangen, Rei.“ Der Schwarzhaarige war anfangs ziemlich überrascht über die Entschuldigung für ihn gewesen, hatte er so etwas schließlich nicht im geringsten von Kai erwartet. Doch fasste er sich schnell wieder und nickte verstehend, auch wenn er immer noch der Meinung war, dass sein Stiefbruder sich bei Yuriy entschuldigen sollte. Trotzdem konnte man einen Menschen zu nichts zwingen, was er auch nicht wirklich tun wollte und schon gar nicht so einen Menschen wie Kai. Kurz bevor Rei sein Vorhaben, dessen Zimmer zu verlassen, wieder aufnehmen wollte, fiel ihm auf einmal Kai's verletzte Lippe auf, die er bis dato irgendwie ausgeblendet hatte. Wie aus Reflex streckte er seine Hand danach aus, um diese behutsam mit dem Finger zu betasten, wobei die Augen des Russen bei dieser Berührung kurz zuckten. Kai war nicht ganz bewusst, ob er durch den Schmerz oder wohl eher durch Rei's unerwartet sanfte Berührung so zusammengezuckt war, trotzdem nickte er, als dieser ihn fragte, ob es weh tun würde. „Ich komme gleich wieder.“ Verwundert blickte der Graublauhaarige auf die Tür, durch die Rei gerade verschwunden war, als sie sich kurze Zeit später wieder öffnete und der Chinese mit der gleichen Salbe wie damals zurückkam. Vielleicht wird es ja zur Gewohnheit, dass Rei ihn immer verarztete, dachte er leicht belustigt. Der Schwarzhaarige tupfte sich währenddessen etwas von der Salbe auf den Zeigefinger und beugte sich zu Kai vor – wobei er sich mit der anderen Hand an seiner Schulter festhielt - um die weiße Substanz behutsam auf seine aufgeplatzte Lippe zu verteilen. Dabei musste Kai dem Drang widerstehen, seine Augen zu schließen und einfach nur noch Rei's Fürsorge zu genießen. Es tat gut, wieder so zärtlich von ihm berührt zu werden. Als er in dessen Gesicht blickte, welches nicht weit von seinem eigenen entfernt war, sah er, wie konzentriert die goldenen Opale auf die vollführende Arbeit waren und somit nicht mitbekamen, wie intensiv sie von blutroten Rubinen gemustert wurden. Diese Musterung zog sich bis zu dessen verführerischen Lippen hin und auch dabei musste er den Impuls niederkämpfen, sich einfach vorzubeugen und heute zum zweiten Mal diesen süßen Mund zu kosten. Kai war so abgelenkt , dass er nicht einmal mitbekam, wie Rei seine Arbeit beendete und sich etwas von ihm zurückzog. „Fertig. Der Schmerz wird dadurch schnell vergehen und du wirst wieder in der Lage sein zu lächeln, ohne das es dabei weh tut.“ Kurz überlegte er, bevor er hinzufügte: „Das heißt, wenn du überhaupt mal lächeln solltest, da du ja lieber zum Grinsen plädierst“, scherzte der Schwarzhaarige und brachte Kai dadurch wahrhaftig zum Lächeln, was dieser sofort wieder bereute, als dabei ein kurzer Schmerz durch seine Lippe jagte. „Ha ha, sehr witzig.“ Mit einem schadenfrohen „Ich weiß“, drehte Rei sich um, wurde jedoch erneut am Handgelenk gefasst und am weggehen gehindert. „Werde ich dann auch in der Lage sein wieder jemanden zu küssen?“ Leicht verwundert drehte sich Rei zu Kai um und sah in dessen Augen sofort die stumme Bitte, die hinter dieser Frage steckte. Langsam wandte Rei seinen Blick von ihm ab, bevor er zu einer Antwort ansetzte. „Ja“, antwortete er, was dazu folgte, dass Kai's Herz einen Takt schneller zu schlagen anfing, was ihn jedoch selbst ziemlich wunderte. „Aber nicht, wenn ich derjenige sein sollte.“ Damit verschwand der Schwarzhaarige aus dem Zimmer und ließ einen Kai zurück, dessen Herzschlag sich nun wieder verlangsamte, bis dieser das Gefühl hatte, überhaupt keinen mehr zu besitzen. -------------------------------------- Das war nun die versprochene Bombe und ich hoffe ihr wart zufrieden damit *unsicher nachfrag* Kurz zur Erklärung, für diejenigen die es nicht wissen/wussten whatever XD...bedeutet Radiusfraktur einfach Handgelenksbruch. Hab das professionellere Wort genommen, weils einfach besser klingt XD Ähm und zu Yuriy muss ich sagen, dass sich sein Charakter in den nächsten Kapis bessern wird – für die die ihn bis jetzt überhaupt nicht leiden konnten - da er ja nun endlich durch Kais ''schonungsvolle'' Offenbarung langsam kapiert, dass er Rei niemals bekommen wird, aber das werdet ihr dann im nächsten Kapi lesen können. Übrigens sorry, dass ich mich fürs letzte Kapi nicht bei jedem einzelnen Kommischreiber bedankt hab, war ne stressige Zeit für mich, aber das hole ich hiermit nach: danke, danke, danke I love you guys!!!*knuddel* Und danke auch für über 200 Kommis, ihr macht mich als Hobby-Autorin so stolz und glücklich. Ich werde versuchen mich wirklich zu bemühen auch trotz Zeitstress weiter am Ball zu bleiben und euch alle zwei Wochen ein neues Kapi zu präsentieren. Also danke noch mal für all eure Kommis, eure Unterstützung und eure Treue und bis zum nächsten Kapi *kekse dalass* LG Hosted by Animexx e.V. 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