Kurzgeschichten von firelady (Jahreszeiten und Festlichkeiten) ================================================================================ Kapitel 2: Gruselzauber ----------------------- Ruhig erscheint es in dieser Nacht. Stille und Ruhe, als kann nichts diese Ruhe trüben. In Mitter dieser Ruhe hört man jedoch plötzlich einen krächzenden Schrei – den krächzenden Schrei eines Raben. Sein schwarzes Gefieder schimmert herrlich auf; gerade heute in der Halloweennacht. Der frische Wind, der sich von hinten dem Tier nähert, gibt ihm den Aufschwung zu fliegen. So begibt sich der Rabe raus aus dem dunklen Wald und erhebt sich in die Lüfte. Eine Weile folgen wir ihm in die Nacht hinaus – lassen uns auf seinen Schwingen tragen. Magisch erstrahlt der Ort unter uns durch den hellen Monden schein und wirkt wie in ein silbernes Tuch getaucht. Der Schrei des Raben halt über das Land, fast schon so, als spricht er: „Ich bin da! Ich bin hier!“ Dem aufmerksamen Blick des schwarzgefierten Vogels entgeht nichts. So auch nicht dieses hohe prasselnde Feuer in der Nähe der Stadt. Auf einem Baum setzt sich der Vogel nieder und beobachtet, wie die kleinen und großen Geister um der Feuer herumtanzen. Rundherum um das helle Feuer tanzen sie; rundherum im wilden Tanz. Ihre kreisenden Körper, Blicke und Geister berühren sich wie im Fluge. Man kann deutlich die Freude der Geister spüren. Wie sich allen voran die Kleinen freuen und auch bald schon ausschwärmen, um nach ihrer Beute zu lechzen. Verkleidet haben sie sich, als allerlei Gestalten. Manch einer geht in dieser Nacht Teufel, Vampir, Räuber, Geist, Mumie oder auch als Zombie. So gehen die kleinen Seelen von Tür zu Tür und fragen nach ihrer Beute mit dem Satz: „Streich oder Süßigkeiten.“ Während die großen Seelen ihnen entweder die erwünschte Beute geben, um diese Seelen zu besänftigen oder aber man ist ganz leise. Ähnlich leise wie der schwarze Kater, der an diesem Abend sein Unwesen treibt. Man bemerkt ihn nicht. Er ist leise und schleicht sich über die Dächer der Stadtbewohner. Ähnlich wie beim Raben schimmert auch sein Fell durch den Monden schein herrlich blau auf. So gibt das Tier ein zaghaftes Miau von sich und man kann meinen – sieht man in dessen graue Augen – sie würden auf funkeln. Was haben sie denn gesehen in dieser Nacht? Der schwarze Kater selbst sieht, wie der Rabe zuvor, das große Feuer in dieser Nacht. Jenes Feuer um das die Seelen herumtanzen. Rundherum um das helle Feuer tanzen sie; rundherum im wilden Tanz. Ihre kreisenden Körper, Blicke und Geister berühren sich wie im Fluge. Die Seelen der großen Geister feiern dieses Fest mit einem Tanz. Sie tanzen, amüsieren sich und lachen. Diese Festlichkeit hört man noch weit hinaus – hinaus ins dunkle weite Land, bis zum Morgengrauen. Geister verschwinden und ziehen sich zurück und auch ich werde gehen, denn diese Schönheit dieser Nacht wird vom Nebel verschlungen… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)