Bezaubernde Ginny von abgemeldet (Ginny X so einige...) ================================================================================ Kapitel 9: Offenbarungen ------------------------ Offenbarungen Ich übergebe mich weiterhin herzhaft in die Kloschüssel und verdränge mental diese peinliche Situation und die eisige Stille, die sich mit Hermine ins Badezimmer geschlichen hat. Wann kommt ihr Vortrag? Und was in Merlins Namen will sie eigentlich? Nach zwei weiteren ekligen Würgern entspanne ich endlich und lasse Kloschüssel einfach Kloschüssel sein. Hermine sitzt kerzengerade auf dem Badewannenrand, über dem ich vor ein paar Minuten noch in voller Ekstase hing. Paradox. „Was müssen wir denn jetzt hier bereden?“, keuche ich leicht mitgenommen und unterstreiche somit mein schlechtes Befinden. „Ich habe ein Problem“, flüstert Hermine und schaut mich mit fast tellergroßen Augen an. Oh. Es geht nicht um etwaige Vermutungen mich und Sirius betreffend. SIE hat ein Problem! Das erleichtert mich ungemein, aber... „Was für ein Problem?“, frage ich zögernd. Hermine hat sonst nie ein Problem. Die kann alles immer alleine lösen. Und wenn Hermine schon etwas als Problem bezeichnet, dann wäre das bei mir ein persönlicher Weltuntergang. Neugierde durchflutet meinen Körper und ich bin gespannt wie ein Flitzebogen. Hermine scheint die Fliesen an den Wänden zu zählen, jedenfalls huschen ihre Augen blitzschnell über die Rechtecke hin und her. Jetzt sag schon!!!! „Ich bin schwanger.“ Boooooooooooooom. Wenn ich nicht längst auf dem Boden vor dem Klo kauern würde, wäre ich spätestens jetzt dort zusammen gesackt. Die Nachricht schlägt bei mir ein, wie eine Bombe und mein Gesichtsausdruck spricht anscheinend Bände. Irgendwie passt das alles nicht so ganz. „Oh schön“, presse ich gezwungen heraus, „wissen Mum und Dad es schon?“ Hermine fängt an rumzudrucksen und ich erinnere mich, dass sie von einem Problem gesprochen hatte. Mein Hirn rattert und in dem Moment, in dem es bei mir „Klick!“ macht, schlage ich die Hände vors Gesicht. „Es ist nicht von Ron!“, flüstere ich aufgeregt und ich sehe, wie sich Hermines Augen mit Tränen füllen. Die Tatsache, dass meinem Bruder Hörner aufgesetzt wurden, schockiert mich nicht im geringsten. Das war nur eine Frage der Zeit. Schockierend ist nur, dass es von seiner (nun ja anscheinend doch nicht) treuen Verlobten Hermine Granger getan wurde. Und viel brennender interessiert mich, von wem das Gör letztendlich ist! „Wer ist der Vater?“, haspele ich aufgeregt und merke, wie sich die roten Flecken über meine Wangen ziehen. Hermine bewegt ihre Lippen, aber ich höre keinen Ton. „Waaaaaaas? Weeeer?“, quietsche ich und rutsche näher an sie ran. „Lupin“, nuschelt sie und beißt sich auf die Lippen. Booooooooooooooooooom. Diese kleine Heuchlerin! Fassungslos starre ich Hermine ins knallrote Gesicht und fasse mir selber an die glühende Stirn. „Du hast es mit einem Arbeitskollegen getrieben“, stelle ich mit wechselnden Gefühlen fest. Wenn das so ist, dann kann sie mir auch keinen Vortrag bezüglich eventuellen Zusammenkünften mit Sirius halten. Innerlich schwebe ich auf Wolke Sieben. Zerknirscht schaut Hermine durch das Bad meiner Eltern und weicht meinem Blick aus. „Warum sagst du es mir ausgerechnet hier und heute?“ „Ich hatte keine andere Möglichkeit!“, japst Hermine und ich merke, wie sie versucht die Tränen der Verzweiflung zu unterdrücken. Ai ai ai. Eine derbe Zwickmühle, in die sie sich da geritten hat... naja, vielleicht hat sie auch unten gelegen, wer weiß. „Entspann dich, alles wird gut. Weiß Lupin schon von seinem Glück?“ Ich setze mich neben Hermine auf den Badewannenrand und nehme sie in den Arm. Hermine schüttelt den Kopf und schluchzt leise. „Ich weiß nicht, wie ich ihm das sagen soll. Ich kann doch nicht einfach mein Referendariat abbrechen, Ginny!“ „Du könntest Ron das Kind unterjubeln? Mom würde darauf aufpassen, du weiter arbeiten...“ Dämlicher Vorschlag, ich weiß. Wäre schon offensichtlich wenn das Werwolf-Gen das Rotschopf-Gen ersetzt. Hermine schaut mich pikiert von der Seite her an und starrt schließlich wieder an die Fliesenwand. „Dem muss ich es auch langsam mal erzählen. Aber ich glaube, er will mich sowieso nicht mehr heiraten.“ Frustriert nestelt sie mit ihren Fingern an einem Anhänger herum und macht mich damit ganz nervös. Eine ganz beschissene Lage, in die sie sich da bugsiert hat. Ich hoffe nur, dass mir so etwas nicht passiert. Gerade jetzt wo ich anscheinend der totale Männermagnet bin. Ein Kind mit Lucius oder Snape... schreckliche Vorstellung! Mit Sirius allerdings... das wären bestimmt ganz liebenswürdige kleine Schlingel... Halt, stopp! Ohrfeige mich mental selber. Komm wieder zur Besinnung, Ginny! „Und wie kann ich dir jetzt helfen?“ „Gar nicht“, seufzt Hermine, „das muss ich alleine in Angriff nehmen. Es tat schon ausreichend gut, nur darüber zu reden. Aber bitte sag nichts, bis ich es getan habe.“ Ich nicke verständnisvoll und fahre ihr tröstend mit der Hand über den Rücken. „Willst du mich denn gar nicht verurteilen, dass ich mit einem wesentlich älteren Mann Sex hatte?“, hakt Hermine schließlich nach und ich befürchte fast, dass sie mich doch noch irgendwie kriegen will. Sie muss das mit Sirius richtig eingeordnet haben, aber ich werde ihr schon den Wind aus den Segeln nehmen. „Hermine, es ist deine Sache, mit wem du dich einlässt“, referiere ich mit wichtiger Miene. „Meinetwegen können deine Kerle mit einem Bein im Grab stehen, oder gerade erst das Erwachsenenalter erreicht haben... das ist mir so egal, wenn dich der Mann nur glücklich macht!“ Okay, der letzte Satz war schon etwas übertrieben. Aber hey, ich kann ihr ja schlecht verbieten mit Lupin ins Bett zu steigen, wenn ich selber nicht mit ganz weißer Weste dastehe. „Mmh.“ Anscheinend beschließt Hermine dieses Thema ruhen zu lassen. Ich wette, sie hätte mir richtig gerne eine Moralpredigt gehalten, wenn sie nicht selber total ins Fettnäpfchen gegrätscht wäre. Und ihr Fettnäpfchen hat meiner Meinung nach die Ausmaße eines Schwimmbads. „Zurück?“ „Ja.“ Als wir uns wieder an den Esstisch setzen, stellt mir meine Mutter sofort eine dampfende Tasse Tee vor die Nase. „Ginnylein, ich hoffe deinem Bauch geht es gleich wieder besser.“ Sie klingt wie immer extrem besorgt, wenn ihre einzige Tochter ein Wehwehchen hat. Sirius zwinkert mir verschwörerisch zu und ich kann mich darauf verlassen, dass er meiner Familie bereits alles über meine Kotze im Klo erzählt hat. „Ja, ich hoffe ich habe mir nicht den Magen verdorben“, meine ich mit verzogener Mimik und streichle mir über den Bauch. „Das liegt bestimmt an diesem komischen Ernährungsplan für dein Quidditch, da bekommst du ja auch nichts Vernünftiges zu essen.“, beschwert sich meine Mutter. „Und dann immer diese ganzen Veranstaltungen mit Alkohol und kalten Häppchen!“ „Mum, sie hat DEIN Essen ausgekotzt“, bemerkt Ron und scheint sich im selben Moment zu entsinnen, was er da gerade von sich gegeben hat. Sirius und alle anderen grinsen breit, während Mum rot anläuft und sich noch mehr aufplustert. „Ronald Weasley“, zischt sie wie ein heißer Teekessel, „pass bloß auf, was du sagst!“ Sie holt mit ihrem Kochlöffel aus und Ron duckt sich mit einem jungehaften Kichern unter den Tisch. Ich bin froh, dass er nicht der Vater von Hermines Baby ist. Am nächsten Tag stehe ich um Punkt 13 Uhr vor dem Quidditchladen und sehe Lucius Malfoy durch die Fensterscheibe durch die Gänge schleichen. Die Türglocke bimmelt als ich den Verkaufsraum betrete und Lucius dreht sich mit einem jovialen Lächeln zu mir um. „Miss Weasley, schön Sie hier pünktlich anzutreffen!“ „Mister Malfoy“, erwidere ich ebenso höflich seinen Gruß und spüre keinerlei Funken oder sexuelle Regungen in mir. Ist es etwa vorbei? Ich krame in meinen hocherotischen Erinnerungen der vergangenen Zeit und spüre tatsächlich kein Kribbeln. Hat Sirius die Lust auf Lucius in mir ausgelöscht? Nein, das war Hermine mit ihrer Schwangerschaft! Ganz sicher, da sind in meinem Hirn ein paar ängstliche Windungen konsturiert worden, die meine Libido im Keim ersticken! Wir schäkern ein bisschen hin und her, wie Sponsor und Quidditchstar das in der Öffentlichkeit so handhaben sollten und belassen es dann auch dabei. Ich bekomme einen tollen neuen Besen, natürlich nicht ohne leicht anzüglichen Kommentar, und appariere schließlich frustriert in meine Wohnung. Harry kann ich diesmal nicht mit meinen Erlebnissen dicht quatschen, der würde ja durchdrehen, wenn ich ihm erzähle, was mir so in letzter Zeit widerfahren ist. Vor allen Dingen das mit Sirius würde er mir zutiefst übel nehmen. Also bin ich, wie Hermine, mit meinen Verwicklungen allein gelassen und kann mein Leid nur einer Flasche Wein erzählen. Wobei letzteres kann und darf Hermine noch nicht mal, die Ärmste. Es ist sechzehn Uhr, als das rote Gesöff nach einem lauten Plopp in mein Glas fließt. Ungewöhnlich für mich, meine Sorgen schon so früh am Tag zu ertränken. Allerdings habe ich bisher auch selten Sorgen gehabt. Und irgendwie bedrückt es mich gerade schon sehr, dass mein Körper nach dieser Hochphase wohl wieder in ein kleines, tiefes Loch fallen will. „Hey, Körper!“, murmele ich an mir herunter. „Das kannst du mir doch jetzt nicht mehr antun!“ Seufzend stecke ich meine Hand in den Slip und fahre mir selber durch die Schamlippen. Ein leises Kribbeln an Ort und Stelle verrät, dass ich noch nicht tot bin und zufrieden kuschele ich mich in die Kissen auf meinem Sofa. Das ist natürlich kein Vergleich zu den starken und langen Fingern „meiner“ Männer, aber immerhin wissen meine Finger genau, wo sie hin sollen. Vorsichtig reibe ich über meinen Nervenknoten und lasse ihn spielerisch unter meinen Fingerkuppen hin und her wandern. Die Feuchtigkeit bahnt sich ihren Weg aus mir heraus und ich sammle sie mit meinen Fingern ein, um noch mehr Geschmeidigkeit zu erhalten. Ich erlebe einen kleinen Orgasmus. Einen, der mich im Anschluss sofort mit Traurigkeit und Leere erfüllt. Ich will nicht masturbieren! Ich möchte gerne wieder die Erfüllung erleben, die fliegenden Funken, das Feuerwerk in meinem Kopf und in meinem Körper! Die Vorstellung an männliche Unterstützung alleine tut es nicht. Aber bis ich wohl die nächste Chance bekomme, ist es anscheinend noch etwas hin. Sirius ist in Südfrankreich und Lucius ist aufgrund meines heutigen Verhaltens bestimmt eingeschnappt. Durch meinen Kopf flitzen die Bilder von Draco, Zabini und Snape. Alles Kandidaten, die sich mir nicht abgeneigt gezeigt haben. Aber wie plump wäre es denn, sich zum Beispiel vor Snapes Kerkertür zu stellen, zu klopfen, und zu hoffen, dass er während der Ferien weiterhin im Kerker hockt? Vor allen Dingen bin ich mir nicht sicher, ob er nach meinem Abgang letztens nicht wieder böse auf mich ist. Und Draco... der Letzte, den ich um Sex anbetteln würde. Das wäre für sein Ego nicht gut. Auch wenn er sich als durchaus interessanten Typen gezeigt hat. Zabini... Fall für sich. Ich schlürfe ungeniert meinen Wein und sinniere, wie es nun weiter gehen soll. In zwei Tagen beginnt das Trainingslager auf Hogwarts. Vielleicht ergibt sich dann ja alles von alleine. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)