Bezaubernde Ginny von abgemeldet (Ginny X so einige...) ================================================================================ Kapitel 17: Badezeit -------------------- Badezeit Vom Krankenbett aus beobachte ich jeden Winkel des Raumes und verfolge jede Bewegung Madam Pomfreys. Mein Misstrauen gegenüber der Welt und ihrer Bewohner ist ins Unermessliche gestiegen. Wem kann ich jetzt noch vertrauen? Die Tür geht auf und Harry huscht wieder an mein Bett. „Alles gut?“ „Nein“, knirsche ich. „Ich bin total durch den Wind und solange ich hier ans Bett gefesselt bin, macht mich meine Hilflosigkeit rasend!“ „Das verstehe ich“, seufzt Harry. „Vielleicht solltest du jetzt baden gehen, damit du morgen Abend vielleicht schon deine Zauberkraft wieder hast.“ „Morgen Abend!“, stöhne ich genervt und blicke Harry flehend an. „Kannst du nicht einen Ratzeputz zaubern, und alles ist gut?“ „Wenn das so einfach wäre“, er rollt mit den Augen. „Nein, kann ich nicht. Magische Bomben sind etwas komplizierter konzipiert und konstruiert. Snape braut dir gerade einen speziellen Badezusatz, der die Aufhebung der Zauberwirkung beschleunigt. Draco hat gestern den Zauberspruch, der in deinen Poren klebt, noch analysiert. Ich denke, so kommen wir schnell voran.“ „Was ist das für ein Badezusatz?“ „Ginny, ich jage Verbrecher“, informiert er mich und rückt sich die Brille auf der Nase zurecht. „Ich weiß nicht, was die Fledermaus dir zusammenbraut.“ „Ich weiß nicht, wem ich noch trauen kann!“ „Meinst du etwa Snape würde dir etwas antun wollen? Ich bitte dich“, Harry klingt etwas empört und irgendwie ist dieser Gedanke tatsächlich ziemlich absurd. Warum sollte einer meiner längsten Bekannten mir etwas Böses wollen? Wir haben damals gemeinsam gekämpft und sind als Kriegshelden in die Geschichte eingegangen. Es würde keinen Sinn ergeben. „Du hast Recht“, ich fühle mich ein bisschen wohler. „Ich sehe gerade überall Teufel.“ „Ich werde so oft es mir möglich ist nach dir sehen. Wenn es dir Recht ist, Ginny, dann schlafe ich nachts bei dir und passe auf“, schlägt Harry vor und ich frage mich, ob er ein bisschen Eigennutz daraus ziehen will. So ganz scheint er mich nie aufgegeben zu haben. „Kein Problem“, ich nicke zustimmend. „Wer passt tagsüber auf mich auf?“ „Tja“, nervös leckt er sich über die Lippen. „Robards hat einen weiteren Auroren aus Kostengründen abgelehnt. So lange du dich nicht selbst magisch verteidigen können wirst, kommen nur drei Personen in Frage, die quasi im Schichtdienst Wache halten können.“ Oh nein. „Snape und die Malfoys sollen also auf mich aufpassen?“, eine Gänsehaut fräst sich über meinen Körper hinweg zur zentralen Anlaufstelle für Lustspielereien. Mein Herz fängt an schneller zu schlagen und zwischen meinen Schenkeln klopft es bereits verdächtig. Ausgerechnet diese drei! „Sie hatten jedenfalls nichts gegen meine Bitte einzuwenden.“ Natürlich nicht! Warum auch? Ich schwanke zwischen Freude, Aufregung und Misstrauen hin und her. Ich bin mit jedem dieser drei Männer schon ziemlich intim geworden. Und nun verschafft mir ausgerechnet Harry auch noch Zeit mit ihnen. Wenn er wüsste, was bisher gelaufen ist, er würde mich auf der Stelle in die geschlossene Abteilung des St. Mungo Hospitals schicken. Und es irgendwie so hindrehen, dass meine Liebhaber bis an ihr Lebensende in Askaban schmoren würden. Snape hat Recht. Es würden sehr, sehr spannende Tage werden. Harry muss schließlich mit der Spurensicherung weitermachen, und lässt mich wieder alleine. Es dauert aber keine fünf Minuten, als Snape auf die Krankenstation kommt und einen großen Dekanter mit gelber Flüssigkeit in der Hand schwenkt, als ob er mir gleich Wein kredenzen möchte. „Können Sie aufstehen, Miss Weasley?“ „Guten Morgen, Professor Snape“, lächel ich höflich und versuche meine Beine über die Bettkante gleiten zu lassen. Jede Faser meiner Muskeln schmerzt und zieht. Schwerfällig schaffe ich es auf die wackligen Beine zu kommen. „Halten Sie sich an meinem Arm fest“, grummelnd hält er mir die Hand hin, und ich hangle mich an seine Seite. „Ich bringe Sie jetzt zum Badezimmer.“ „Und dann?“ „Werden Sie den ganzen Tag baden dürfen“, er hält mir den Dekanter vor das Gesicht. „Damit.“ „Schön und gut, Professor“, seufze ich, als wir uns langsam in Bewegung setzen und ich festigere meinen Griff. „Aber ich bin mir nicht sicher, ob ich es alleine in die Wanne schaffe.“ Meine Aufregung pulsiert durch meinen Kreislauf und ich merke, wie Snape sich nach diesen Worten anspannt. „Oder das entkleiden“, setze ich noch flüsternd hinzu. Ich wüsste zu gerne, was für Schweinereien ihm gerade durch den Kopf schießen. Bei mir sind es jedenfalls viele bunte Bilder von zwei eng umschlungenen Körpern, die sich nackt in einem Meer aus Seifenblasen aneinander reiben. „Dann wollen wir mal“, Madam Pomfrey hakt mich auf der anderen Seite unter und meine exklusiven Gedanken zerplatzen wie die Seifenblasen von so eben. Snape und Pomfrey bringen mich ins nahegelegene Badezimmer der Krankenstation, welches nicht ansatzweise den Charme eines Schulsprecherbades aufweist. Keine bunten Fenster, kein spektakulärer Pool, eigentlich nur ein hässlicher weißer Raum mit großer Badewanne, Dusche und Massageliege. Ach, ich bin nicht anspruchsvoll. Die Massageliege reicht völlig aus, um neue kreative Ideen in meinen Kopf zu setzen, was man da drauf alles anstellen könnte. Madam Pomfey macht ein paar komische Zauberstabbewegungen und ein großer Raumtrenner erscheint vor der Badewanne. „Ich hoffe, du hast dir was Spannendes zum Lesen mitgebracht, Severus“, meint Madam Pomfrey leichtfertig. „Bis deine Wachablösung kommt dauert es drei Stunden.“ „Traust du Miss Weasley etwa ein ordentliches Gespräch nicht zu, Poppy?“, Snape stellt den Dekanter beiseite und zieht sich quietschend einen Schemel heran, den er umgehend in einen weich gepolsterten Sessel verwandelt. „Nein, Severus“, grinst Madam Pomfrey, „ich traue es dir nicht zu, dich drei Stunden lang mit einer jungen Frau zu unterhalten.“ Sie wirft mir einen mitleidigen Blick zu. „Wenn Sie auch etwas zu Lesen benötigen, kann ich Ihnen jederzeit etwas aus der Bibliothek besorgen, Miss Weasley!“ „Ich werde drauf zurück kommen“, meine ich mit einem Seitenblick auf Snape, der es sich im Sessel bequem macht. Oder vielleicht auch nicht... Madam Pomfrey bugsiert mich hinter den Paravant und hilft mir beim Entkleiden. Irgendwie finde ich die Tatsache, dass Snape gerade auf der anderen Seite sitzt ziemlich verwegen. Er weiß, dass ich gerade splitterfasernackt in die Wanne steige, aber er kann mich nicht sehen. „Ich lasse die Tür angelehnt“, sagt Madam Pomfrey und drückt die Klinke herab. „Falls irgendetwas benötigt wird, bin ich auf der Station und kann helfen.“ „Danke, Poppy“, verabschiedet Severus die Krankenschwester meines Vertrauens. „Danke, Madam Pomfey“, murmele ich und entspanne in dem warmen Wasser. Meine Gliedmaßen treiben wie betäubt umher und ich bilde mir zumindest ein, spüren zu können, wie sich der explosive Zauber langsam aus meinen Poren löst. Ich höre noch wie sich Madam Pomfreys Schritte auf dem Flur vom Badezimmer entfernen, als Snapes Stimme bereits die Ruhe bricht. „Zu dumm, jetzt hat sie glatt den Badezusatz vergessen!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)