Rubina-Seelenschwert von Maeyria ================================================================================ Kapitel 9: Kapitel 9_Auf dem Meer --------------------------------- Rutschend und schlitternd kam die Gruppe am Fuß des Berges an. Beziehungsweise, Mae, Mea und Crystal rutschten und schlitterten den Hang hinab. Ying und Yang schienen graziös den Hang hinab zu laufen ohne auch nur das kleinste Staubwölkchen aufzuwirbeln, während die der anderen vor Staub nichts mehr sahen. Unten angekommen, husteten die drei erst einmal kräftig, dann machten sie sich auch schon auf um an den kleinen Hafen zu kommen. Es waren nicht viele Schiffe dort, daher gab es nur ein Schiff, das bereit war, noch weiter Passgiere mitzunehmen. Der Kapitän war ein grimmig guckender Mann, der keines Falls so aussah, als ob er freundlich wäre. Er betrachtete die Fünfergruppe lange und pfiff seine Pfeife vor sich hin. Schließlich seufzte er und sagte einem seiner Schiffscrewmitgliedern: „Die sind zu nichts nutze außer kochen, schick sie in die Küche, sie können Kartoffeln schälen“ „Entschuldigung“, hob da Ying ihre Stimme. Yang quetschte sich zwischen Mea und Mae neben Ying ganz nach vorne. Beide schienen dem Kapitän etwas zu zeigen, aber für Mae, Mea und Crystal, die nur die Rücken sehen konnten, war unbekannt was. Der Kapitän riss die Augen erstaunt auf und hieß sie willkommen und nannte sie Ehrengäste und stammelte unglaubliche Entschuldigungen und ließ sie auf das Schiff. Er schien die Meinung, sie Kartoffeln schälen zu lassen geändert zu haben, und so liefen die fünf auf dem Schiff umher und konnten tun und lassen was sie wollten. Die fünf genossen den kühlen aber frischen Wind, das Geräusch von Wellen die gegen das Schiff schlugen. „Alle auf ihre Posten!“, rief einer der Crew durch das Schiff. „Wir betreten nun das Piratengebiet!“ Es war wie ein magisches Wort. Alle stürmten in Rekordgeschwindigkeit auf ihre Posten obwohl sie bisher nnur gelangweil hin und her geschlendert waren und alle starrten angsterfüllt umher. Auf dem Schiff war augenblicklich Ruhe eingekehrt. Eine Zeit lang geschah absolut gar nichts. Leise wisperte Mea in Yangs Ohr: „Was ist los?“ „Piratengebiet, hier gibt es viele Piraten. Vor allem es ist genau die Mitte von den beiden Küsten und hier herrscht reger Schiffsverkehr weil die Insel natürlich von hier am nächsten ist, je leiser ein Schiff ist, desto schneller kommen wir auf der anderen Seite an“, erklärte Yang wispernd zurück. Weitere quälende Minuten verstrichen. Die ersten atmeten schon auf, andere verkrampften umso mehr. Nicht zu übersehen war, dass alle ihre Hände an ihren Waffen hatten. Es war wirklich eine drückende Stimmung. Nur die fünf blieben locker. Mae, Mea und Crystal wussten nicht wovor sie Angst haben sollen und Ying und Yang waren Kämpfernaturen. Weitere Momente und Augenblicke später, war ein Schuss zu hören. Direkt neben ihnen schoss eine hohe Wasserfontäne in die Luft. Und schon in Sekunden darauf war das Schiff von Wasserfontänen umgeben. „Sie wollen das Schiff nicht treffen, beruhigt euch!“, schrie Ying durch das Schiff, während sich die Panik ausbreitete. „Ruhe!“, war auch hier und da zu hören. „Wieso?“, schrie Mae in den Lärm zu Yang. Diese schrie „Sie wollen die Fracht!“ zurück. Das Piratenschiff war mittlerweile schon recht nah an das Schiff gekommen und die Besatzung zitterte vor Angst. „Alle runter!“, rief Ying und bahnte sich den weg zu dem Kapitän, der diesen Befehl sofort um einiges Lauter plärrte. Alle gehorchten und legten sich auf den Boden. Ying und Yang nickten sich kurz zu und stiegen auf die Bordkante des Schiffs und wartete, bis das Schiff weit genug aber auch nah genug war. „Ying und Yang sind an Bord! Wir verlangen, dass ihr sofort umdreht, sonst wird es euch schlecht ergehen“, riefen sie im Chor. Von dem Piratenschiff war Gelächter zu hören. Mae, Mea und Crystal zogen vorsichtshalber ihre eigenen Waffen. Yang trat von der Kante herunter und flüsterte zu Mea, die ihr am nächsten stand: „haltet euch an den Händen“, ins Ohr. Die zwei anderen kamen sofort der Bitte nach, nachdem Mea das weitergegeben hatte. Ying gab währenddessen den anderen die letzte Chance, umzudrehen. Rubina übernahm an dieser Stelle, und die Dolche der Zwillinge erhielten wieder die magische Unterstützung. Nach einer weiteren Gelächterwelle der Piraten, nahm Yang Meas Hand und die drei sahen in einer unglaublichen Geschwindigkeit, die Bordkante, das Meer und eine weiter Bordkante an sich vorbeirasen. Als die Zeit wieder ihre normale Geschwindigkeit annahm, standen sie auf dem Piratenschiff. Das Meerwasser umschloss wie eine Kuppe das gegnerische Schiff, während Flammenlinien dem Holz ein wunderschönes aber gleichzeitig tödliches Muster verlieh. Das Netz aus den Flammenlinien wurde immer enger. An diversen Stellen brannte das Schiff bereits. Gleichzeitig brachen mehrere Wassersäulen, die aus der Kuppel zu schießen schienen Löcher in das Schiff. Die Zwillinge hatten, unbewusst aber durch den starken Willen, die Kraft der Füchschen viel weiter ausgearbeitet. Man könnte das ein wenig mit der höheren Leistung nach einem Adrenalinschub vergleichen. Mae und Mea bekam, dadurch, dass sie fleißig dabei waren niemanden ernsthaft zu verletzten, Deckung von Ying und Yang. Rubina stürzte sich als einzige mit Feuereifer auf die Piraten und kämpfte mit mehreren gleichzeitig und hatte ihren Spaß. Sie wirbelte herum, und man hätte denken können es wäre ein Tanz, wenn das nicht in der momentanen Situation gewesen wäre. Ying und Yang verteidigten Mae und Mea sehr geschickt, aber auch sie kamen nicht Drumherum, verletzt zu werden und schon bald wurden sie von den Zwillingen getrennt, weshalb diese die Kuppel aus Wasser und die Feueradern aufgeben mussten um sich selbst zu verteidigen. Die Piraten zeigten sich jedoch recht zäh und nach und nach wurden die fünf eingekreist. Als sie Rücken an Rücken standen, flüsterte Yang: „Mae, Mea, Wasserwand und Feuerwand um uns herum, Ying und ich geben euch Deckung, Rubina, dir lasse ich frei Hand“, alle nickten einverstanden und dank der auf selber Wellenlänge laufenden Zwillinge erschienen die beiden Wände, das Feuer zusätzlich gestärkt durch das zu Hauf vorhandene Brennmaterial, nämlich das Holz, und das Wasser enorm verstärk durch die großen Wassermaßen des Meeres. Rubina sprang, sobald die Wände erschienen sofort in die Meute der Piraten und Ying und Yang machten sich daran, die Meute zurück zu halten. Mae und Mea atmeten noch einmal tief durch und formten die Wände so um, dass es ein Angriff auf die Gruppe Piraten gestartet wurde. Gerade triumphierten sie, dass der Plan zu funktionieren schien als der Kapitän einen Befehl schrie: „Feuer!“ Ein lautes Knallen ertönte und eine Kanonenkugel flog auf die Zwillinge zu. Man hätte meinen können, der Kapitän war schön blöd, auf das eigene Schiff eine Kanone abzufeuern, aber die Kugel flog den beiden genau auf Brusthöhe zu. Wenn sie die beiden traf, würde sie Mae und Mea ins Meer schleudern, ohne einen Kratzer am Schiff zu hinterlassen. Und die beiden wären natürlich dann tot. So schnell wie die beiden konnten ließen sie das Feuer und das Wasser ein Schild vor sich aufbauen. Erst wenn man diese Szene sah, konnte man die Kraft mit der eine Kanonenkugel abgefeuert wurde sehen. Mae und Mea schienen sich gegen die Luft zu stämmen und versuchten die Kugel mit ihren Elementen zum Halten zu bringen. In ihren Gesichtern war die Anstrengung abzulesen. Zunächst sah es so aus als ob die Kugel tatsächlich gehalten wurde, aber schnell wurde einem bewusst, dass sie noch lange nicht gestoppt war, nur, dass sie sich nicht mehr weiterbewegte, weil die beiden se zu stoppen versuchten. Alle schauten erstaunt, zum Teil triumphierend aber auch verzweifelt, wie die beiden sich zu beschützen versuchten. Niemand dachte noch an kämpfen, weshalb Rubina, die den beiden zwar geholfen hätte, aber nicht wusste wie, die Dumm glotzenden noch kampffähigen Piraten schnell kampfunfähig machte. Die Finger der beiden zitterten vor Anstrengung und ihre Fingerspitzen begannen sich rot zu verfärben. Wenige Minuten später lief Blut an ihren Armen entlang und sie verzogen ihre Gesichter vor Schmerz. Um sie herum bildeten sich Schlitze im Holz des Schiffs, der immer breiter wurde und kleine Teile splitterten heraus. Ihre Arme waren bald Blutrot als die Kanonenkugel endlich mit einem Krachen in den Schiffsboden einbrach. Das war der letzte Schlag. Das Schiff begann nun endgültig zu sinken. Ying und Yang nahmen die beiden an den Schultern und Rubinas Arm und verschwanden von dem Schiff. Vor den Augen der Zwillinge zog wieder das Meer vorbei. Als die drei wieder an Bord ihres Schiffes waren, begrüßte sie ein recht lustiger Anblick. Alle Mitglieder der Mannschaft starrten mit offenen Mündern auf das sinkende Piratenschiff und ihre Augen glänzten vor Freude, dass ihnen nichts passiert war. Erst Ying riss sie aus dem Bann. „Hey. Wir brauchen sofort einen Arzt!“, schrie sie in die Totenstille hinein. Sofort rief der Kapitän den Schiffsarzt herbei, die sich um Mae und Mea kümmern soll. Jetzt sahen ihre Verletzungen noch viel Schlimmer aus als vorher. Ihre Arme waren Blutüberströmt und obwohl sie nur wenige Minuten auf dem Schiff waren breitete sich schon eine Blutlache unter ihnen aus. Die Füchschen hatten ebenfalls einige Schnittwunden, schienen aber nicht schwer verletzt zu sein und waren schnell verarztet. Die Zwillinge bereiteten weit mehr Arbeit. Zunächst versuchte der Arzt die Blutung zu stillen, was schwer war, herauszufinden, wo das Blut wirklich floss. Es endete damit, dass sie die gesamten Arme verbinden mussten, und sie erst einmal in die Kajüte trugen. Aber schon nach einer viertel Stunde sickerte das Blut heraus und sie mussten die Binden auswechseln. Der Arzt war schwer beschäftigt damit, den Ursprung der Wunde zu suchen, dass sie nicht so viel Blut verloren, aber das gestaltete sich nach wie vor als sehr schwer. Der ganze Tag schien zu vergehen ohne dass sie sich zu bessern schienen. Mae und Mea bekamen von alldem nichts mit. Ob es an der Anstrengung lag oder ob sie in Bewusstlosigkeit gefallen sind wusste keiner, aber an dem Tag wachen sie nicht mehr auf. Ying, Yang und Crystal tauschten in der Nacht ebenfalls regelmäßig die Bandagen aus und keiner von ihnen schlief wirklich. Am zweiten Tag war schon eine deutliche Besserung zu sehen. Der Arzt hatte endlich die Stellen gefunden um die Blutung zu stoppen und so verloren die beiden nicht mehr so viel Blut. Dennoch hatten sie am Vortag recht viel Blut verloren und sahen sehr blass aus. Am Nachmittag hatte die Blutung bereits aufgehört und die beiden nahmen eine weit gesundere Farbe an als am Vortag und am Morgen an, wo sie bleich wie Geister gewesen waren. Aber aufwachen taten sie trotzdem nicht. So wie das Schicksal wollte, suchte Migräne das Assassinen-Duo heim und so war Crystal schwer damit beschäftigt die vier zu versorgen. Die Schiffscrew bot an, zu helfen, sie verneinte aber dankend um den anderen keine Arbeit zu machen. Mit Glück überquerten sie das erste Piratengebiet und mit Schrecken musste Crystal feststellen, dass es ein zweites gab. Alle hofften inständig, dass Mae, Mea, Ying und Yang bis dahin wieder Kerngesund waren. Ruhig verlief die nächste Zeit. Mae und Mea waren wieder zu Bewusstsein gekommen, vielen aber regelmäßig in eine Art Schlaf oder Ohnmacht. Der Arzt meinte es liege am Blutmangel an dem die beiden gelitten hätten. Ying und Yangs Migräne verflog schnell, aber dafür blieb der Fieber umso schlimmer zurück und die beiden schliefen Tage durch. Crystal hatte alle Hände voll mit den beiden ein kühlendes Handtuch auf die Stirn zu legen. Sie bildete sich ein, das Tuch sogar dampfend gesehen zu haben. Der Kapitän rief seine Besatzung zusammen und erklärte, dass sie nun in das zweite Piratengebiet kämen. „Der Wind war sehr günstig die letzte Woche und so haben wir fast die doppelte Strecke geschafft. Da unsere Heldinnen leider erkrankt sind, sind wir nicht in der Lage uns gegen Piraten so zu schützen wie letztes Mal! Alle auf ihre Posten und wartet auf meine Befehle!“, plärrte der Kapitän hörbar durch das Schiff. Crystal kehrte zu den vieren zurück und untersuchte, wie oft schon, ihren Zustand. Mae und Mea schien es Tag für Tag besser zu gehen, Ying und Yang glühten aber immer noch wie Heizöfen vor sich hin und es schien keinen Ausblick zur Besserung zu geben. Zwei weitere Tage vergingen. Bisher war nichts groß geschehen und der Kapitän ließ verkünden, dass sie in einem Tag das Piratengebiet durchquert hätten. Einige atmeten auf, dass ihnen keine Piraten entgegengekommen waren, andere waren skeptisch ob nicht doch noch ein Schiff auftauchen könnte. Es war später Nachmittag, als die Schreckensnachricht kam. Sie waren nur noch wenige Stunden vor der Grenze entfernt gewesen, als ein Piratenschiff auftauchte. Crystal rannte in die Kajüte um zu schauen, wer von den vieren bereits stehen konnte und ob sich ihr Zustand noch einmal verbessert hatte. Mae und Mea schien es bereits gut genug zu gehen. Sie liefen herum und erledigten hier und da etwas, achteten aber darauf, nichts mit ihren Händen oder Armen zu berühren. Bei Ying und Yang war keine Besserung zu erkennen. „Piraten“, schnaufte Crystal als sie in das kleine Zimmer platzte. Mae und Mea drehten sich um und schauten sich entsetzt in die Gesichter. In diesem Zustand konnten sie unmöglich kämpfen, Ying und Yang erst recht nicht und Rubina alleine konnte niemals ein ganzes Piratenschiff voller kampfwütigen Piraten zu sinken bringen. Der erste Schuss fiel. Geschrei war vom Schiff zu hören. Vereinzelt waren Satzabschnitte wie ‚sie wollen uns kentern!’, ‚sie wollen uns töten’ und weiter zu hören. Ein lautes Krachen bestätigte das Geschrei. „Wir müssen die beiden hier raus bringen, wir sinken“, meinte Mea hektisch und die Zwillinge nahmen vorsichtig Ying und Yang huckepack, während Crystal aus allem was sie finden konnte zwei Seile zusammenzimmerte um Ying und Yang an ihre Träger fest zu binden, damit sie nicht runterrutschten. Die beiden auf dem Rücken, liefen die Zwillinge und Crystal wieder auf das Deck. Es herrschte helle Aufregung und die gesamte Schiffsmannschaft rannte hin und her. Die Hälfte war unter Deck und ruderte wie verrückt um Abstand zu gewinnen. Der Kapitän schrie in voller Lautstärke herum. Aber egal wie viel sich die Männer auch Mühe gaben, das Piratenschiff kam immer näher und rammte schließlich ihres. Ein Ruck ging durch das Schiff und die Zwillinge hielten sich an einem Geländer fest. Crystal schaffte es ohne Hilfe irgendeines Gegenstandes ihr Gleichgewicht wieder zu bekommen. Über ihnen flatterte die Piratenflagge. Ein weißer Totenkopf auf schwarzem Grund. Aber merkwürdigerweise stand darunter mit einer roten und verzierten Schrift: Soul. Kaum waren beide Schiffe wieder zur Ruhe gekommen traten die Piraten auch schon auf ihr Schiff, ihre Waffen gezückt und bereit zum erdolchen jedes einzelnen, der sich in den Weg stellte. Mitten unter ihnen war eine Frau. Sie war recht groß und hatte rabenschwarze Locken, die ihr über die Schulter fielen. Sie hatte einen richtig weiblich Körperbau, die sie mit ihrem Lederoutfit auch betonte und trug darüber einen roten Mantel. In ihrem Gürtel steckte ein Degen. Sie hob ihre Stimme und rief Befehle, die Männer sofort ohne Wenn und Aber nachgingen. Sie plünderten allerhand Dinge und nahmen alles mit, was sie in die Finger bekamen. Währenddessen lief die Frau, von der alle jetzt ziemlich sicher waren, dass sie die Piratenbande führte und das Sagen hatte, durch die Reihen und schaute sich jeden der Schiffsbesatzung an. Hin und wieder flüsterte sie mit einem. Dieser wurde meist erst bleich du danach trat Erstaunen ihn das Gesicht. Schließlich schüttelten alle die gefragt wurden die Köpfe und die Frau trat weiter, auf der Suche nach einem Weiteren der Schiffscrew. So lief sie auf und ab, bis sie bei den fünf ankamen. „Kinder, und dann auch noch so junge Mädchen, alleine auf reisen?“, fragte sie. „Ja“, antwortete Mea knapp. „Aha, und wohin des Weges?“, fragte die Frau weiter. „Nach Theibn oder Tuen’Ro“, erklärte Mae. Crystal stellte sich neben die drei, ihre Hände bereit, sofort, falls nötig, ihre Waffe zu ziehen, da die anderen beiden wegen Ying und Yang auf den Schultern sich nicht verteidigen könnten. „In die Berge? Was wollt ihr da?“ Die Frau schien wirklich interessiert an den fünf Mädchen zu sein. „Das ist unsere Angelegenheit“, erklärte Mea trotzig. „Im Moment auch meine, ihr habt das Weltbekannte Assassinen-duo auf dem Rücken und meint ich merke es nicht? Ich muss sagen, ich bin beeindruckt, dass ihr die beiden bezwungen habt, aber weiter als hier kommt ihr nicht, es sei denn ihr habt eine gute Entschuldigung!“ Ihr recht freundlicher Gesichtsausdruck änderte sich schlagartig zu einem kalten. Ihre Augen schienen vor Wut zu blitzten. „Hören sie. Wir sind Freunde von ihnen, im Moment sin sie nur krank…“, unterbrach Crystal mit einer Lispelstimme neben den Zwillingen. „Mitnehmen!“, befahl die Frau und ließ sie nicht einmal ausreden. Sofort kamen zwei ihrer Handlanger her und schubsten die Gruppe über ein Brett auf das Piratenschiff. „Wir fahren“, rief die Piratendame mit einer klaren Stimme und drehte ihren Kopf zu den Zwillingen und Crystal. „Ich glaube euch nicht. Ich werde mich um diese beiden kümmern, das dürfte euch nicht stören wenn ihr Freunde seid, solange diese zwei nicht ausgesagt haben, mit euch befreundet zu sein, seid ihr meine persönlichen Gefangenen“, zischte sie. „Die drei hinter das Hochsicherheitsschloss. Lady Ying und Lady Yang zu mir, seht zu, dass ihr sie wieder zum Bewusstsein bekommt. Wehe ihr behandelt sie schlecht. Wenn ich davon höre gibt’s Essensrationskürzung!“, rief sie und lief mit festen Schritten davon. „Hopp, hopp nicht trödeln“, rief hier und da einer. Ying und Yang wurden ihnen abgenommen und sehr sanft und Achtungsvoll davongetragen. Sofort kamen einige andere her und zerrten, nicht gerade sanft, das Trio eine Treppe in das Schiffsinnere hinunter und sperrten sie ein. „Und wir sitzen schon wieder in einer Zelle“, grummelte Mae unzufrieden. Mae nickte nur zustimmend. Crystal sagte gar nichts. Zeit verging und niemand wusste wie viel. In der dunklen Zelle verlor wirklich jeder jegliches Zeitgefühl. Nicht, dass die drei kein Tageslicht mehr gesehen hätten, aber sie hatten schon lange aufgehört zu zählen, wie oft die Sonne auf und unter gegangen war. Ständig war das Getrappel vom Deck zu hören, aber niemand kam herunter, oder nur, um fluchend gegen etwas zu treten und wieder zu verschwinden. Hin und wieder brachte jemand ein Laib Brot und Wasser mit, also was das Essen anging konnten sie sich nicht beschweren, aber selbst das war eher selten. „Hey, steht auf!“ „Aufstehen!“ Zwei aufeinanderliegende Stimmen weckten die drei Gefangenen auf. Vor ihnen knieten Ying und Yang, völlig gesund, wie es schien, und riefen regelmäßig, dass die drei aufstehen sollen. Nach und nach erkannten die drei die Situation und die beiden Assassinen erklärten schnell, was los war. Näheres besprachen sie in einer der vielen Kajüten. Neben ihnen saß die Frau, die die drei ins Gefängnis hatte werfen lassen, und studierte desinteressiert eine Karte. Laut Ying und Yang hatte sie eingewilligt, die drei sofort frei zu lassen, nachdem die beiden sie darum gebeten hatten und versichern konnten, dass die drei nicht gefährlich gewesen waren. „Sie fährt uns an Land“, erklärte Yang. „Eine Piratin?“, fragte Mae zweifelnd. „Sie gehört zu der Organisation Soul. Das sind Piraten, die Piraten ausrauben um den Handelsschiffen ein wenig Sicherheit zu bieten. Das heißt nicht, dass sie weniger brutal wie echte Piraten sind, aber sie sind für gewöhnlich nicht auf die Frachtschiffe aus. Wir waren die Ausnahme weil sie uns bewusstlos an Deck gesehen hat. Wir waren mal vor einiger Zeit Crewmitglieder auf ihrem Schiff“, erzählte Ying. Endlich schienen sie also weiter zu kommen. Der Wind war recht günstig und so kamen sie auch schnell an die Küste der Insel. Ying und Yang bedankten sich bei Kapitänin Serafina, wie sie hieß und die Gruppe machte sich auf den Weg zu dem Gebirge. „Wir machen hier eine Rast“, rief Yang am Fuße des Gebirges und begann, das Lager aufzuschlagen. „Dieses Gebirge zu erklimmen ist eine heikle Sache. Wie werden morgen, wenn wir quasi frisch aus dem Schlaf kommen, loswandern, für heute ist Schluss“ Das Abendessen war im Nu verschwunden und es dauerte auch nicht sehr lange, bis die Gruppe eingeschlafen war. „Meister?“ „Ruhig Blades, ich habe es gleich gefunden!“ Der Magier schaute auf und ließ die Meterlange Pergamentrolle, die er gerade studierte sinken. „Was machst du hier überhaupt? Ich befahl dir, diesen Lausigen Kindergarten aufzuhalten und mir das Mädchen und die Schwertseele zu holen! Was sitzt du noch herum? Ich gab dir bereits eine neue Rüstung! Abmarsch!“ „Ihr befahlt mir, das Mädchen zu töten, damit ihr an die Seele kommt“, wiedersprach Blades aber seinem Meister und fing einen tödlichen Blick ein. „Dann befehle ich dir das nicht mehr zu tun und jetzt MARSCH!“, schrie der wütende Zauberer. Die Augen des Magiers glühten wütend. Sein Krieger und Untertan nickte zitternd und huschte davon. „Dieses Mal entkommt ihr mir nicht!“, murmelte dieser und ein fieses Grinsen erschien auf seinen Lippen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)