Sie war tot... von Heavenlie (und es war erst der Anfang (Bamon)) ================================================================================ Kapitel 5: Eine unbestimmte Zukunft ----------------------------------- Hey, hier ist also das neue Kap. Ich habe das Gefühl tot krank zu sein und kann daher nur hoffen das die Qualität des Kapitels nicht gelitten hat. Viel Spaß beim Lesen und wenn ihr wollt, dann lasst mich an euren Gedanken teilhaben. liebe Grüße Heavenlie ------------------------------------------------------------------------------- Komischerweise war der erste Gedanke den Bonnie Bennett hatte, als sie ihre Augen schwerfällig und erschöpft öffnete, das irgendetwas anders war. Ihr Blick glitt nach einigen Sekunden des Wachwerdens über die klassische aber stilvolle Einrichtung und erkannte da erst, das sie sich nicht in ihrem eigenen Zimmer befand. Ein starkes Pochen hinter ihrer linken Schläfe, zwang sie dazu eine Hand hochzunehmen und dagegen zu pressen, was war passiert? „Du bist nach dem Zauber und der Blutübergabe zusammengebrochen.“, sagte Jemand in die Stille und sorgte dafür das die Dunkelhaarige erschrocken zusammenzuckte. Damon stand keine fünf Meter entfernt an einem der hohen Fenster und starrte schlicht hinaus zur aufgehenden Sonne. Dabei fragte sich Bonnie ob der Freak auch noch Gedanken lesen konnte, glaubte aber nicht daran. Sie hatte ihn in ihrer Erschöpfung nicht bemerkt, hatte die kalte Präsenz seines Wesens ausgeblendet. Erschrocken über diese Tatsache horchte die junge Hexe in sich hinein und stellte unter Entsetzen fest das es weiterhin so blieb, als sei der Salvatore seit gestern Abend von ihren Kräften nicht länger als Gefahr eingestuft. Die junge Frau bemerkte das blaue kalte Augen bereits zweifelnd zu ihr herüber wanderten, wahrscheinlich wegen ihrer mangelnden Reaktion. „Das wird daran gelegen haben das du mich gebissen hast Damon.“, antwortete sie möglichst ruhig und gefasst, der Vampir musste nicht wissen was sie gerade entdeckt hatte. Aus falschem Stolz würde er sie sogar angreifen, nur um zu beweisen das sich nichts verändert hatte. Auf so eine Aktion konnte sie heute verzichten. Ihre Gedanken wurden abgelenkt als ihre grünen Augen auf das kaputte Fenster fielen und sie roch auch plötzlich verbrannte Asche. „War jemand hier?“, fragte sie sogleich alarmiert und sprang hektisch aus dem viel zu weichen Bett, das Damon so ruhig blieb machte es nicht besser. „Ja wir hatten heute Nacht Besuch, nun eigentlich wollte er wohl eher dich treffen Prinzessin, ich habe dem Gast den einzig möglichen Ausgang gezeigt.“, erklärte der Salvatore, seine Augen blieben allerdings weiter fest auf sie gerichtet, als wüsste er selbst noch nicht was er jetzt erwartete. „Ich nehme an der hatte etwas mit Qualen und Tod zu tun?“ „Möglich kleine Hexe.“ Kopfschüttelnd wandte Bonnie ihm den Rücken zu und schritt langsam auf die Zimmertür zu, sie konnte sich vorstellen das sie Stefan und den Anderen einiges zu erklären hatte. Allerdings wollte die junge Frau noch eine Sache dringend klarstellen. „Damon, lass mich das hier nicht bereuen, ja? Das wäre zu gütig.“, sprach sie ihre Gedanken auch sogleich aus und sah sich, bei einem knappen Blick über die Schulter, einem schmunzelnden Vampir gegenüber. Automatisch wollte die Hexe ihn in Brand stecken, doch ihre Kräfte waren noch nicht wieder vollkommen hergestellt. Sie schenkte dem Ganzen lediglich ein leises Seufzen, er war so anstrengend, die Dunkelhäutige konnte gar nicht glauben das der Kerl mehrere hundert Jahre alt sein sollte. Ohne ein weiteres Wort öffnete sie die Zimmertür und schritt hinaus auf den Flur. Sie war kaum zwei Meter weit gekommen als sie Damon hinter sich spürte, der ihr in geringem Abstand folgte. Etwas irritiert drehte sich die Bennett auch sogleich um. „Was tust du da?“, fragte die Dunkelhaarige. „Mich an unseren Deal halten, dein kleiner Besucher hat da so was läuten lassen. Ich erwarte weitere Angriffe.“, erklärte der Vampir ruhig, überholte sie und steckte dabei seine Hände lässig in die Hosentaschen. Eine Geste die Bonnie schon wieder zum Rasen brachte, sturer, arroganter Vampir. „Wirklich herzlich Damon, aber jetzt wo ich wach bin, denke ich schon das dieses Haus sicher für mich ist.“, zischte sie leise, ganz bewusst das der Salvatore durch sein feines Gehör jede Silbe verstand. Leises Lachen war die Antwort, stöhnend folgte Bonnie also ihrem selbst ernannten Bodyguard. Als die junge Frau schließlich das Wohnzimmer erreichte, erwartete sie eine angespannte Stimmung..In der Zeit die sie bis nach unten gebraucht hatte, war es Damon eine Freude gewesen Taylor Lockwood zu begrüßen, was nach dem Bissunfall für schreckliche Befürchtungen sorgte. „Lass das Damon Salvatore, ich glaube kaum das du so kleinkariert bist um einem Unfall mehr Aufmerksamkeit zukommen zu lassen als er verdient.“, sprach Bonnie ruhig und sorgte dafür das alle Anwesenden sich etwas entspannten, wenn auch nur wenig. Caroline stand zwischen den beiden Dunkelhaarigen und hätte bei einer Auseinandersetzung wahrscheinlich nicht einmal gewusst auf welcher Seite sie stand. „Bonnie geht es dir gut? Was war das gestern?“, fragte da Elena entsetzt, ihre braunen Augen leuchteten panisch und es war Stefan der sie neben sich auf die Couch zog. Schuldbewusst legte die Schwarzhaarige ihren Kopf etwas zur Seite, wie sollte sie das halbwegs vernünftig erklären ohne zu viel zu verraten. „Ich habe Damon geheilt, der Zauber brauchte sehr viel Kraft, es war das Beste mich in dem Zimmer einzuschließen.“, erwiderte Bonnie gelassen und überspielte damit gekonnt ihre Innere Unruhe. „Mit ihm?“, mischte sich Stefan ein und seine bernsteinfarbenen Augen wirkten glasig, rastlos, als hätte er sich diese Gedanken schon seit Stunden gemacht. Höchstwahrscheinlich war dem auch so. Stumm seufzend fuhr sich die Bennett durch ihr langes Haar, „Ja mit ihm, die Magie durfte das Zimmer vorerst nicht verlassen. Ich wollte kein Risiko eingehen.“ Bonnie derweil fragte sich ehrlich was sie da für einen Quatsch von sich gab, doch es schien als würden die Anderen ihr glauben und das musste vorerst reichen. Stefan sah man das Misstrauen an, doch Elena und Caroline gaben sich eindeutig damit zufrieden, eher waren sie um ihr Wohl besorgt. Etwas das der Dunkelhaarigen schon eine ganze Weile ziemlich banal vorkam, so war das anscheinend, wenn man mit seinem eigenen Leben schon abgeschlossen hatte. „Geht es dir gut Bonnie?“, fragte Elena erneut und, versteckt hinter einem falsch freundlichen Lächeln, schenkte die Hexe ihrer besten Freundin ein Nicken. Die Bennett war nicht mehr freundlich, manchmal tat ihr das noch Leid, doch in Wirklichkeit gehörten diese alten Wesenszüge der Vergangenheit an, lediglich eine blasse Erinnerung. Die Türklingel unterbrach jede weitere Möglichkeit zur Unterhaltung und wenig später trat Alaric ein, er sah schrecklich aus. Müde, lädiert und einfach nur am Ende, erst jetzt fiel Bonnie auf das Elena ziemlich blass war. Jenna war tot. Wie hatte Bonnie das alles nur vergessen, verdrängen können? Wütend über ihre Rücksichtlosigkeit schritt sie auf ihren Geschichtslehrer zu und umarmte den perplexen Mann. Die Bennett konnte sich noch schwach an den Verlust ihrer Granny erinnern, selbst das Bisschen tat unglaublich weh, sie zweifelte nicht an das die Realität unerträglich sein musste. „Mein herzliches Beileid Alaric, wenn ich es gekonnt hätte, ich hätte alles getan um sie zu retten.“ „...Danke Bonnie, ich weiß das.“ Wahrscheinlich hätten sie sich länger und intensiver unterhalten, doch sie waren sich beide bewusst das jedes Wort von den Salvatore Brüdern mitgehört würde und das brachte sie schließlich ziemlich schnell wieder auseinander. Sie musste es sich nicht erklären, auch wenn sie Stefan und Damon soweit vertrauten, sie Beide waren eigentlich die Feinde der Vampire. „Wo waren wir?“, fragte Bonnie ruhig und drehte sich wieder zu ihren Freunden herum, sie konnte erkennen das ihre so typisch sanfte Geste dafür gesorgt hatte das unnötige Zweifel in ihre Person sich von ganz allein zerstreuten. „Wir sollten über Klaus sprechen, er ist noch immer in der Nähe und er wird früher oder später wieder Jagd auf Elena machen.“, antwortete Alaric als Erster und man konnte ihm deutlich an sehen wie gern er den Urvampir töten wollte, das sein Wandlung vollzogen und Elijah sicher schon tot war, das ließen ihre Freunde dabei außer Acht. Ungewollt kreuzte ihr kühler Blick den von Damon, sie wussten das die ganze Situation anders laufen würde. „Glaubt ihr wirklich das er immer noch hinter mir her ist?“, fragte die Gilbert zweifelnd, doch Stefan antwortete ihr dafür um so sicherer. „Natürlich ist das nicht sicher aber unwahrscheinlich ist es auch nicht. Noch ist Klaus angeschlagen, doch bei unserer Selbstheilungsfähigkeit, will ich gar nicht wissen wie ausgeprägt sie bei ihm ist.“ Für einen Moment wurde es still im Raum und dies verschaffte der Hexe etwas Zeit um ihre Gedanken zu ordnen, noch hatte sie sich keinen Plan zurecht gelegt, allerdings hatte sie auch nicht vor auf einen Angriff des Hybridwesens zu warten. Das er einen Handlanger schickte war keine Überraschung, allerdings war es sehr früh gewesen. Bonnie vermutete langsam das ihre Vision nur noch eine Frage von Wochen war, die Vorstellung ließ die Dunkelhäutige frösteln. So durfte die Zukunft nicht aussehen und sie hatte sich geschworen, solange sie noch einen Herzschlag hatte, würde sie dagegen ankämpfen. „Bonnie?“, fragte Caroline zögerlich und ließ Angesprochene aufschrecken, ein knapper Blick in die erwartungsvollen Gesichter zeigte der jungen Frau das sie wohl länger nicht reagiert hatte. „Entschuldigt, worum geht es?“ „Hast du eine Idee wie wir Klaus vernichten können?“, fragte Stefan, sein Blick war unmissverständlich, er fürchtete um die Sicherheit Elenas, die fuhr ihrem Freund auch sogleich über den Mund. „Aber keiner von uns darf dabei zu schaden kommen.“ Am liebsten hätte Bonnie entgegnet das dies hier kein Wunschkonzert war, dass das Leben keine Ausnahmen machte um anderen Menschen oder Wesen das Leben zu erleichtern. „Darüber müsste man länger nachdenken, so auf die Schnelle habe ich auch keine Idee. Wir sollten das Haus erst einmal sichern, dafür sorgen das wir bei einem Angriff nicht völlig unvorbereitet sind, das erscheint mir am Sinnvollsten.“ Ihre Aussage erntete zustimmendes Nicken und die Bennett verabschiedete sich sogleich, mit der Ausrede, nach gestern Abend noch ausruhen zu müssen. Stefan war so freundlich ihr eines der vielen Gästezimmer zukommen zu lassen. Lächelnd stimmte sie dem Vorschlag zu und machte sich auf den Weg. Als sie jedoch durch die erste Tür auf der rechten Seite treten wollte, schnellte ein Arm wie aus dem nichts hervor und verhinderte ihre Pläne damit. Zornig über die Störung folgten ihre grünen Augen dem Arm hinauf, bis sie zu kalten, blauen Augen kamen. „Was soll das Damon?“ „Nimm das Zimmer neben meinem, es ist sicherer wenn du in der Nähe bleibst. Ich habe weder Zeit noch Lust dir wie ein Kindermädchen hinterher zu rennen.“, entgegnete der Untote. Bonnie konnte ein spöttisches Schnauben nicht unterdrücken, so langsam zweifelte sie nämlich ihre eigene Idee an, wie hatte sie nur denken können das würde klappen? Er und Sie, Vampir und Hexe. Wenn sie auch vieles ignorieren konnte was man ihr schon vorgeworfen hatte, naiv war durchaus ein passendes Adjektiv für ihre Person. „Solange ich bewusstlos war, da solltest du mich beschützen. Was den Rest angeht da wirst du es lediglich zu Ende bringen wenn ich versage.“, zischte sie dem Vampir ins Ohr, um die Wahrscheinlichkeit einzugrenzen das sein kleiner Bruder noch Wind von der Sache bekam. Obwohl Stefan seine geliebte Freundin unbedingt beschützen wollte, glaubte die Hexe doch nicht daran das er dafür auch das Leben eines Anderen gefährdete. Seine Hände packten völlig unvorbereitet ihre Schultern und drückten ihren schmalen Körper grob an die Wand, das sie sich dabei nicht weh tat, verdankte sie jedoch nur der Tatsache das Damon es schlicht nicht wollte. „Kleine Hexe, was ich tue und was ich nicht tue ist ganz allein meine Angelegenheit.“, erwiderte er kühl. „Aber nicht wenn es um mich geht Damon, das bringt nur Schwierigkeiten mit sich. Die Anderen werden sich doch wundern warum du das tust und, tut mir Leid wenn ich dir das jetzt so direkt sage aber du bist ein Arschloch und alles andere wirkt unecht.“ Ihre Stimme nahm kaum an Lautstärke zu, doch sie spürte das es nur noch eine Frage der Zeit war, sein amüsiertes Schmunzeln machte sie so wütend. Als seine kalte Hand ihre Wange streichelte, vorsichtig und irgendwie sanft, wandte sie verbissen ihr Gesicht ab. „Sei nicht so stur kleine Hexe, ein bisschen Vertrauen wenn ich bitten darf.“ Aus irgendeinem Grund brachten seine, eigentlich höhnischen Worte, etwas in ihrem Innern in Bewegung, sie hatte geschworen ihm eine Chance zu geben. Nur schwer unterdrückte Bonnie also ein Augenrollen, ehe sie dem Vampir langsam wieder in die blauen Augen sah. Sein Körper drückte den Ihren weiterhin an das alte Mauerwerk, seine linke Hand stützte sich an der Wand ab und argwöhnisch beobachtete die Dunkelhaarige was er mit der Anderen tat. „In Ordnung Damon.“, flüsterte sie, nicht weil es gehört werden konnte, sondern weil sich die sture Hexe beinahe dafür schämte dem arroganten Vampir zuzustimmen. Einziger Trost war, das der Salvatore für eine Sekunde wirklich verwundert schaute, ehe er sie mit einem langen, musternden Blick bedachte und wie ein Windhauch verschwand. ~*~ „Du lebst noch, ich bin überrascht.“ „Überrascht? Nicht eher verärgert, wo du meinen tot doch sicher unterhaltsam gefunden hättest.“, erwiderte Damon der Pierce locker und ließ das Glas, welches er gerade an die Lippen setzen wollte, langsam wieder sinken. Im Grill war nicht viel los, doch die wenigen Menschen nahmen keine Notiz von ihm und der Braunhaarigen. Es war ja auch nichts ungewöhnliches daran ihn und die Gilbert bei einem kurzen Drink zu sehen. „Was machst du hier, überbringst du jetzt Nachrichten für Klaus? Würde ich nicht weiterempfehlen, dem Letzten, nun sagen wir, es ist ihm nicht bekommen.“, erklärte Damon mit süffisanter Stimme und feinem Sarkasmus. Er bemerkte, auch nur aus den Augenwinkeln, wie die Vampirin sich leicht anspannte, doch er war sicher das sie keinen Kampf riskieren würde. „Nein deswegen bin ich nicht hier. Klaus hat mich gehen lassen und so wollte ich lediglich verschwinden, als mir dein überraschend lebendiger, na ja mehr oder weniger, lebendiger Geruch in die Nase stieg.“, erwiderte Katherine ihm ruhig und schaffte es das er wegen ihrer Worte neugierig wurde. Obwohl er nicht oft das Vergnügen mit dem Urvampir hatte, so konnte er sich nach dem ganzen Zirkus kaum vorstellen das er seine kleine Haussklavin einfach ziehen ließ, skeptisch zog Damon also eine seiner Augenbrauen in die Höhe. „Er hat dich gehen lassen, einfach so?“ „Ich war selbst überrascht. Nach eurem missglückten Angriff auf ihn war Klaus bester Laune, frag mich nicht warum, es war einfach so und natürlich habe ich meine Chance genutzt. Also, wie hast du es geschafft zu überleben?“ Der Salvatore glaubte der Pierce wirklich, es würde sich nicht lohnen wegen solch einer Nichtigkeit zu lügen, da sie beide nichts verband und auch nichts für die Vampirin rausspringen könnte. Gelassen leerte der Dunkelhaarige also sein Glas und erhob sich. Er legte das Geld auf den Tresen, der Barkeeper verabschiedete ihn und unter dem zornigem Blick der Braunhaarigen verließ er den Grill. Damon hatte ganz sicher nicht vor seine Ex-Geliebte auf Bonnie Bennett aufmerksam zu machen, so viel Macht wie sie die kleine Hexe besaß machte Katherine nachher noch neugierig und sie hatten auch so schon genug Ärger. Es gab noch weitere Dinge die Damon nicht losließen, ganz oben stand der Angriff von letzter Nacht, der Salvatore konnte nicht genau benennen was es war, doch irgendetwas erschien dem Vampir im Nachhinein seltsam. War das ein Angriff gewesen? Er hatte Stunden vor dem Fenster verbracht und hatte dabei analysiert, ihm war klar geworden das der Vampir zwar auf Bonnie zugeschossen war, doch es hatte im Nachhinein eben nicht wie eine gefährliche Attacke gewirkt. Außerdem schien die Hexe ihm etwas zu verschweigen, das war auch etwas das er nicht beschreiben oder beweisen konnte, doch er spürte es einfach. Sollte dem so sein, beschloss Damon, würde die Bennett ihn kennenlernen. ~*~ Ivan war tot. Ein wirklich ärgerliches Vorkommnis wie Klaus fand, was ihn jedoch noch mehr störte als das Ableben eines eigentlich recht guten Untergebenen, war die Tatsache das es dafür noch keine genaue Erklärung gab. „Findet heraus was passiert ist. Irgendetwas muss schief gelaufen sein.“, veranlasste der Urvampir mit monotoner, kalter Stimme und wusste dabei sehr genau, das keiner seiner Diener diese Anweisung in Zweifel ziehen würde. Menschen waren da anders, sie fürchteten sich vor allerlei Dingen und stellten ihr eigenes Leben über das Anderer, in seiner Welt jedoch lief das nicht so. Er war der König und sie hatten ihm zu gehorchen. Für einen Augenblick fragte sich der Kasakow schon, ob Bonnie Bennett das verstehen, das begreifen würde, doch er wurde wie gesagt schnell wieder zuversichtlich. Er würde der Hexe alles nötige beibringen und sie würde sich wunderbar an seiner Seite machen. Letzte Nacht hatte er von ihr geträumt und er hatte wunderbare Sachen mit ihr gemacht. Ihr Blut hatte köstlich geschmeckt, genauso wie ihr betörender Geruch ihm die Sinne vernebelt hatte. Er konnte es kaum erwarten die warme Haut endlich zu berühren, wann immer er es wollte. Bis dahin musste er sich wohl in Geduld üben, und von Bonnie Bennett träumen. ~*~ „Was tust du da, mein Herzblut?“, fragte seine Stimme, der Akzent ließ einige Buchstaben wie das Echo eines Flugzeugs vibrieren, brachte ihren Körper, der sich ohne erfindlichen Grund so schwächlich und gebrechlich anfühlte, vor Qual und Angst zum Erzittern. Ihre grünen Augen huschten zu den großen Glastüren, während der Wind ihr Haar durcheinander brachte und an dem viel zu dünnen, schlichten weißen Seidenmantel spielte. Bonnie wunderte sich, irgendwo tief versteckt in ihrem Innern, warum sie die Kälte nicht spürte, die so offensichtlich in dem seltsamen Moment herrschte. Sie stand auf der eisernen Brüstung eines Balkons, sie hatte keine Ahnung wo sie sich genau befand, wie sie dorthin gekommen war, alles was die junge Hexe spürte war Qualen und diese unbezwingbare Angst. Blaue Augen durchbohrten sie, während seine starke Gestalt wie ein lauerndes Raubtier zum Türrahmen kam, er verstand noch nicht ganz was sie da tat, ein totes Wesen wie er, hatte wohl keine Ahnung vom Tod. „Komm nicht näher!“, hörte sich die Bennett entsetzt Zischen und es klang so Leidvoll, dass es sie selbst erschütterte. Ihr Blick glitt wie mechanisch an ihrer zerrütteten Gestalt hinab, sie ahnte was er getan hatte. Bonnie wusste, sie sollte sein Eigentum sein, ihm gehören, doch die Verzweiflung ließ schon keine Tränen mehr zu. Wie war das alles passiert? „Herzblut, das ist kein Ausweg, du kannst mir nicht entkommen. Du bist mein.“, erklärte seine Stimme, leblos und beständig, was zur Folge hatte das Bonnie ihren Herzschlag umso deutlicher spürte. Was immer er mit ihr getan hatte, alles in ihr schrie danach weiteres zu verhindern. Herzblut war kein lieblicher Spitzname, es war ein Versprechen, ein Fluch. „Nicht in diesem Leben Klaus Kasakow, nicht in diesem.“, flüsterte sie leise, hob ihre Hand und schleuderte den Urvampir soweit und feste von sich wie sie konnte, um anschließend rückwärts in die Tiefe zu stürzen. Sie breitete die Arme aus, schloss die Augen und hieß ihr Ende willkommen, alles erschien der Hexe besser als ihr jetziges Leben weiterzuführen. Was immer geschehen war, was immer Klaus getan hatte, sie wollte das es aufhörte... Mit hektischem Atem fuhr Bonnie Bennett aus dem Bett auf, ihr Herzschlag pulsierte in ihren Venen wie zum aller letzten Mal und erst als ihre grünen Augen das eigene Antlitz im Wandspiegel erfassten, sie reine Angst in Diesen finden konnte, wurde ihr bewusst was passiert war. Ein Gefühl zu spüren, das eigentlich schon seit längerer Zeit verschwunden war, bedeutete etwas, vorsichtig legte die Dunkelhäutige eine Hand auf die Brust und versuchte sich selbst zu beruhigen. „Es war ein Traum“, sagte sie, leise und immer wieder. Die Hexe wusste genau warum sie es tat, damit sie es irgendwie selber glauben konnte, doch sie wusste schon, das es nicht gelingen würde. Diese Bilder waren kein einfacher Traum gewesen, sie hatte erneut eine Vision gehabt. Es war nicht die Erste, doch diesmal war der Verlauf anders gewesen, als habe sie sich aus irgendeinem Grund anders entschieden, oder irgendetwas hätte den Verlauf der Geschehnisse verändert. Trotzdem gefiel Bonnie das Ganze gar nicht, auch wenn sie anscheinend starb, würde das nicht die Sicherheit ihrer Freunde bedeuten. Seufzend vor Erschöpfung ließ sich die Dunkelhaarige wieder ins Kissen sinken, der kalte Schweiß lief noch immer ihre Schläfen hinab und sie fürchtete sich einen Moment lang sogar vor dem Einschlafen. Was würde sie noch alles sehen? Und was davon würde wirklich passieren? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)