Wolfsruf von Chisaku (Bellas Freundin Yuna kommt nach Forks und ausgerechnet der aufbrausende Werwolf Paul prägt sich auf sie...) ================================================================================ Kapitel 4: Die Cullens ---------------------- Die Cullens Der nächste Tag war ein Samstag und da Bella keine Schule hatte, rief sie Yuna schon kurz nach neun Uhr an. Sie hatte mit den Cullens gesprochen und sie wollten sie sehr gerne kennenlernen. Darum sprang Yuna schnell unter die Dusche, zog ihren Bikini an und stopfte alles Weitere in eine Tasche. Dann schnappte sie sich ein paar Waffeln und rief Dan im Gehen zu: „Bin bei Bella und dann schwimmen, warte nicht auf mich!“ Ungefähr gegen zehn fuhr Yuna schließlich auf den Parkplatz der Cullens und war fasziniert von dem eleganten Glasbau, den sie ihr zu Hause nannten. Wie es sich gehörte, hatte sie natürlich noch ein kleines Präsent für die Familie mitgebracht und klingelte nun an ihrer Tür. Mo versteckte sich hinter ihren Beinen und auch sie trat nervös von einem Bein aufs andere, bis Bella in Begleitung eines jungen Mannes die Tür öffnete. Ihre Freundin wollte sie gerade fest umarmen, doch Yuna stolperte mit aufgerissenen Augen ein paar Schritte zurück. Bellas Freund war ein Vampir! Sofort schossen ihr die Erinnerungen an ihren Vater wieder durch den Kopf, die blasse kalte Haut, die scharfen Fangzähne und ganz besonders seine blutroten Augen. Als sie Edward nun ansah, war da aber kein Rot, nur Gold. „Yuna, was ist denn mit dir?“ Bella wollte sofort zu ihr, doch Edward hielt sie fest: „Sie weiß, was wir sind. Sie hat Angst.“ Bella schien verwirrt: „Was? Woher? Wie sollte sie? Yuna?“ Sie sah ihre Freundin hilfesuchend an. „Er hat Recht. Ich weiß, dass er ein Vampir ist. Aber, warum sind deine Augen nicht rot?“ Yuna schien ebenso verwirrt wie Bella zu sein und Mo hatte sich mutig vor sein Frauchen gestellt. Er knurrte und bleckte die Zähne. Bevor Edward Yunas Frage beantworten konnte, standen plötzlich auch die restlichen Cullens draußen, sie hatten die Unterhaltung immerhin gehört. Carlisle erklärte: „Wir ernähren uns nur von tierischem Blut und töten keine Menschen. Deshalb färben sich unsere Augen anders. Aber würdest du uns bitte erklären, woher du von unserer Existenz weißt? Das könnte sehr gefährlich für dich sein.“ Rosalie schnaubte verächtlich: „Wieso sollte uns interessieren, was mit ihr ist?“ Edward warf ihr einen warnenden Blick zu: „Weil sie Bella sehr wichtig ist.“ Esme fügte hinzu: „Es wäre doch schön, wenn sie nicht alle Freunde verliert, wenn sie eine von uns wird, oder?“ Yuna starrte Bella entsetzt an: „Was? Du… Moment… das geht mir zu schnell! Dein Freund ist ein Vampir, du willst auch einer werden, heißt das er ist derjenige welche?“ Bella nickte: „Ja.“ Yuna ließ sich auf den Boden fallen und Mo jaulte besorgt, während er ihr mit der Zunge über die Wange fuhr. „Schon gut, Mo. Mach dir keine Sorgen, alles in Ordnung. Schhht.“ Sie drückte den kleinen Wolf sanft an sich und beruhigte ihn wieder. Sie selbst fuhr mit ihren Gedanken jedoch Achterbahn und registrierte nicht, dass Bella Jasper mit einer kleinen Geste darum bat, sie zu beruhigen. Doch kaum hatte Jasper seine Fühler nach ihr ausgestreckt, schoss Yuna auf die Beine und starrte ihn entsetzt an. Eine Sekunde später krümmte sie sich plötzlich und nicht mal eine weitere Minute danach, saß sie nach Luft schnappend da. Allerdings besaß sie nun Wolfsohren und einen Schwanz: „Verdammt, was habt ihr gemacht? Das geschieht sonst nur bei Vollmond!“ Bella riss sich jetzt panisch von Edward los und kniete sich neben ihre Freundin: „Yuna, oh mein Gott, was ist passiert? Bist du verletzt? Was hast du gemacht Jasper?“ Jasper war ebenfalls verwirrt: „Gar nichts, ich wollte sie nur beruhigen, dann ist sie plötzlich hochgejagt.“ Yuna holte tief Luft und sah Bella fest in die Augen: „Du vertraust ihnen voll und ganz?“ Bella nickte: „Ja, sie sind meine neue Familie und ich liebe Edward so sehr, ich weiß nicht, wie ich es mit Worten beschreiben sollte.“ Das Wolfsmädchen seufzte und grummelte kurz leise, dann sagte sie: „Also schön, wenn Bella euch so sehr vertraut, werde ich das einfach ebenfalls riskieren. Ich habe vermutlich ohnehin keine andere Wahl. Der Grund für das hier“, sie deutete auf Ohren und Schwanz, „ist mein Vater. Ein vollkommen wahnsinniger Mann, der irgendwann nach meiner Geburt zum Vampir wurde. Als ich zehn war, hat er mich als Laborratte benutzt, was er schon versucht hatte, als ich noch nicht geboren war, und hat mit Hilfe von Wolfgenen das hier aus mir gemacht. Der positive Teil daran ist, dass ich Wölfe verstehen kann und sie mich, der Rest besteht darin, dass ich die Vollmondnächte in meinem Zimmer oder irgendwo im Wald verbringe, wo mich keiner sieht. Außer meiner Mom und meinem Bruder und nun auch euch, weiß keiner hiervon. Ach ja, mein Vater wollte mich hinterher auch noch verwandeln, aber ich konnte entkommen.“ Niedergeschlagen blickte Yuna zu Boden und strich Mo sanft über den Kopf. Carlisle reichte ihr seine Hand, um ihr aufzuhelfen: „Komm erst einmal herein. Esme macht dir eine heiße Schokolade und wir sprechen in Ruhe weiter.“ Yuna ergriff die kalte Hand mit einem flüchtigen Lächeln: „Danke. Achso, ähm, das ist Mo und ich heiße Yuna.“ Alice kicherte leise: „Also ich mag sie, auch wenn sie ein bischen nach Hund riecht. Ich bin Alice und das hier ist Jasper. Er wollte dir wirklich nicht wehtun.“ Sie küsste den Blonden auf die Wange und er nickte Yuna entschuldigend zu: „Hi.“ „Wolfsmädchen, also. Find ich cool, ich bin Emmet und die blonde Schönheit dort ist Rosalie.“ Der Muskulöseste von ihnen klopfte ihr kurz auf die Schulter und grinste sie freundlich an, seine Freundin hingegen warf ihr nur einen wütenden Blick zu. Esme legte schließlich einen Arm um Yuna und führte sie hinein: „Ich bin Esme und mein Mann heißt Carlisle. Es freut mich, eine so gute Freundin von Bella kennenzulernen.“ Yuna errötete verlegen: „Danke, ich finde euch eigentlich auch ganz nett. Es ist schön, dass nicht alle Vampire dem Wahnsinn verfallen sind. Und so langsam verstehe ich auch, was Bella so alles um die Ohren gehabt haben könnte, sodass sie sich nicht mehr bei mir gemeldet hat.“ Esme seufzte kurz: „Glaube mir, es gab viele Gründe. Sie hat einiges durchgemacht und sie hat es mit Edward nicht so einfach. Er ist nämlich gegen ihre Verwandlung. Sie will aber für immer bei ihm sein und da er sein Leben mit ihrem enden lassen will, unterstützen wir ihren Wunsch voll und ganz. Wir wollen unseren Sohn nicht verlieren und ich freue mich darauf, sie ist schon jetzt wie eine Tochter für mich.“ Yuna freute sich, dass Bella so gut aufgehoben war, auch wenn es für sie noch immer eigenartig war, dass sie hier mit Vampiren zusammensaß. Esme hatte sie zur Couch geführt und brachte ihr gerade einen Becher heiße Schokolade, während Bella ganz fasziniert ihre Ohren betrachtete. Aber nicht nur sie, auf ihrer anderen Seite saß Emmet mit einem breiten Grinsen und sah ihre Ohren nicht nur an, nein man konnte förmlich spüren, wie er fast platzte, weil er sie anfassen wollte. „Emmet, hör auf damit. Sie explodiert gleich.“, Edward klopfte seinem Bruder auf die Schulter und Yuna sah ihn verwundert an. Woher wusste er das? Sie hatte nicht einmal mit der Wimper gezuckt. Bella wusste schnell, was ihrer Freundin durch den Kopf schoss und antwortete sogar noch vor ihrem Freund: „Edward kann Gedanken lesen und Alice sieht die Zukunft. Jasper beeinflusst Gefühle, das weißt du ja aber bereits.“ Yuna nickte: „Verstehe, aber ist das nicht etwas anstrengend, wenn er immer weiß, was du denkst?“ Emmet lachte laut: „Die Kleine ist die einzige Ausnahme. Sie kann einigen Vampirfähigkeiten widerstehen.“ Yuna nickte, sah Emmet dann aber skeptisch an, weil seine Hand mittlerweile soweit auf der Sofalehne vorgewandert war, dass sie fast hinter ihrem Kopf lag. „Um Himmelswillen, dann tu es halt! Fass sie endlich an, damit ich wieder Ruhe habe! Das ist ja zum Verrücktwerden!“ Die Cullens starrten erschrocken an, begannen dann aber, mit Ausnahme von Rosalie, laut zu lachen. Emmet ließ sich die Gelegenheit nicht entgehen und griff nach den weißen weichen Ohren, die auf Yunas Kopf genervt zuckten. „Können wir sie nicht auch behalten? Sie ist witzig und flauschig, echt cool.“ Emmet grinste Yuna breit an, die nun feuerrot angelaufen war und ein Stück zurückwich, während sie ihre Finger zwischen sich und Emmet kreuzte: „Weiche von mir! Du bist ja verrückt!“ So ähnlich verliefen die nächsten zwei Stunden. Yuna unterhielt sich mit Bella und den Cullens und erfuhr dabei die Geschichte jedes Einzelnen, auch wie Bella und Edward sich kennengelernt hatten. Sie berichteten ihr sogar, was sie bereits durchmachen mussten und zwischendurch wurde sie immer wieder von Emmet belagert, der Yunas ehemals einmalige Erlaubnis als Freifahrtschein zum Spielen mit ihren Ohren ansah, bis sie wieder verschwanden. Als es soweit war, fragte sie an Bella gewandt: „Wollen wir dann zum Strand, ich habe alles Nötige fürs Schwimmen schon dabei. Ich müsste Mo nur kurz bei meinem Bruder vorbeibringen, er liebt das Meer nämlich abgöttisch und wäre beim letzten Besuch fast ertrunken. Ich werde ihn erst wieder hineinlassen, wenn er größer ist und im See etwas Erfahrung gesammelt hat.“ Bella sprang auf und griff nach einem Beutel: „Klar, ich habe es dir schließlich versprochen und die Sonne scheint heute endlich mal wieder. Das nutzen wir am besten.“ Yuna nickte und beugte sich zu Mo hinunter: „Na, mein kleiner Schatz, magst du ein paar Stunden bei Dan bleiben? Er freut sich ganz bestimmt, wenn du ein bischen mit ihm spielst.“ Dan langweilig, will Paul. Paul toll. Groß, darf klettern. Yuna hob Mo vor ihr Gesicht und starrte ihn verblüfft an: „Paul? Mo! Wir können Paul nicht immer mit dir belagern, er hat bestimmt auch noch andere Dinge zu tun. Fehlt nur noch, dass du auch anfängst ihn ‚Daddy‘ zu nennen. Du gehst zu Dan und wenn du artig bist, dann frage ich Paul heute Abend, ob er mit dir spielen würde, abgemacht?“ Ja. Mo brav, Abend Paul! Mos Stimme klang wie die eines quengelnden Kindes und Yuna seufzte: „Ja doch, heute Abend Paul. Versprochen, mein süßer Liebling.“ Mo schleckte ihr daraufhin freudig durchs Gesicht. Emmet versuchte sich das Lachen zu verkneifen, prustete dann aber doch los: „Daddy? Man seid ihr fantastisch.“ Yuna schnaubte beleidigt und schnappte Bella, die sich nur flüchtig von Edward verabschieden konnte, bevor Yuna sie zur Tür zog: „Vielen Dank für alles, wenn ich darf, komme ich gern wieder vorbei. Bis bald.“ Carlisle lächelte ihnen freundlich nach: „Du bist immer willkommen.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)