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Twice the Pride

Double the fall (X-Men: First Class)
von

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Double the Fall

Vorwort(e): Danke für eure Kommentare, es freut mich sehr, dass die Geschichte Anklang findet. Und vielleicht interessiert es euch ja, dass es eine Art Fortsetzung gibt. Die werde ich voraussichtlich morgen hochladen. ;-) (Übrigens kann In Spades auch als Fortsetzung gesehen werden - nur viel direkter als die Geschichte, die ich morgen hochladen werde, weil sie nach Kuba ansetzt ^_^)
 

Die erste Hälfte habt ihr überstanden, jetzt kommt der harte Teil. Wir alle wissen, wie die Geschichte von Charles und Erik endet, aber was bedeutet es wirklich?
 

Warnung: Lime/Lemon (PG-16)
 

Double the Fall
 

Charles träumt vom Laufen, vom Rennen. Irgendwo, weite Ebenen, einfach nur Laufen, nie wieder anhalten. Es ist Freiheit, es ist Leben.

Das Bild wandelt sich, wird ersetzt von engem Raum. Steril und kalt - so kalt. Es ist Winter, die Fenster sind undicht. Er kann sich nicht bewegen, will doch nur laufen, etwas von der Freiheit zurück haben, die er einst kannte. Und dann ist da dieser Mann, dieses Monster, dieser Schöpfer. Sein Schöpfer.

„Herr Doktor ...“

„Shh. Ganz ruhig. Es ist gleich vorbei.“

Aber das ist es nicht. Gleich wird zu einer Ewigkeit und es tut weh, so weh und der Metalltisch unter ihm summt, vibriert, aber er kann seine Hände nicht bewegen, denn Schmidt benutzt Seile und die kann er nicht kontrollieren, nicht einmal wenn er wütend ist und es tut weh, so unendlich weh. Er kann sich nicht konzentrieren, aber er muss und es tut wehtutwehtutweh -

Charles schreckt auf und weiß im ersten Moment nicht, wo er ist. Dann erinnert er sich. An die Blicke, die Küsse, die Lust. An den Sex.

Erik.

Erik.

Das war nicht sein Traum, sondern Eriks. Eriks Albtraum. Und während er aufgewacht ist, ist Erik noch immer gefangen und wirft sich unruhig von einer Seite auf die andere. Charles zögert einen Moment, kann er doch dieses Mal nicht um Erlaubnis fragen, doch dann berührt er seine Schläfe und ist wieder inmitten des Grauens. Er tastet nach Erik und merkt, wie dieser vor ihm zurückweicht. Er versucht ihn zu beruhigen, ihm klar zu machen, dass er nicht Shaw ist, dass er nicht dieses Monster ist, sondern einfach nur Charles. Charles.

Es ist bloß ein Traum, Erik.

Es funktioniert nicht. Die Bilder gewinnen sogar noch an Schrecken und Grausamkeit, als würden seine beruhigenden Worte das Gegenteil bewirken. Ruckartig zieht Charles sich zurück und starrt fassungslos auf den unruhigen Körper neben sich. Er kann ihn nicht erreichen. Er kann ihn nicht erreichen!

Er weiß nicht, ob ihm das schon mal passiert ist. Mentale Berührungen sind bisher immer durchgedrungen, selbst durch Träume. Aber er hat es noch nie mit einem Trauma zu tun gehabt. Einem Trauma, das jemanden bis in seinen Schlaf verfolgt.

Er versucht es noch einmal, nachdringlicher und lauter. Berührt Erik dabei an der Schuler.

Erik. Erik, hör mir zu. Du bist nicht allein, verstehst du? Du bist nicht mehr dort, du bist in der Villa. Du bist in Sicherheit!

Seine Worte werden verschluckt von schmerzerfüllten Schreien und dem Flehen nach Erlösung. Charles drängt ein Würgen zurück. Wie kann ein Mensch einem anderen nur so etwas antun? Wie kann jemand Erik so etwas antun? Und wie kann er nur nutzlos daneben sitzen? Musste Erik diese Albträume bisher immer durchleben?

Einen Moment lang ist der Drang übermächtig, Erik vergessen zu lassen. Ihm die Erinnerung an Shaw und das Konzentrationslager einfach zu nehmen, um ihn von dieser Qual zu befreien. Aber er weiß, dass Erik es nicht möchte und dass er damit sein Vertrauen missbrauchen würde und so tut er das einzige, was ihm übrig bleibt. Er schlingt die Arme um Eriks schweißnassen, bebenden Körper und zieht ihn an sich, murmelt unsinnige Nichtigkeiten, während er immer wieder mit seinem Geist nach ihm ruft und keine Antwort erhält.

Es ist die längste Nacht seines Lebens.

In den frühen Morgenstunden wird er von einer Regung neben sich geweckt und realisiert erst jetzt im Halbschlaf, dass Erik sich beruhigt hat. Er ruft wieder nach ihm und wird von einer vertrauten Präsenz begrüßt.

Erik.

Arme schlingen legen sich nun um ihn und Erik presst sein Gesicht in Charles Halsbeuge, atmet einige lange Sekunden einfach nur ein und aus.

Danke.

Charles weiß, dass Erik damit nicht seine Präsenz meint. Er ist dankbar dafür, dass Charles ihm seine Erinnerungen gelassen hat. Er ist dankbar dafür, dass Charles ihm nicht seine Lebensgrundlage genommen hat. Dieser Gedanke schmerzt mehr als das Wissen, dass er Erik nicht erreichen konnte.
 

oOo
 

„Du bist nicht bei der Sache.“

Charles zuckt zusammen und lächelt Raven schuldbewusst an. „Tut mir leid. Ich war kurz abgelenkt. Du wolltest deine Trainingseinheiten intensivieren. Was hast du dir genau vorgestellt?“

„Charles.“

„Wir können uns mehr auf das Krafttraining konzentrieren. Vielleicht kann Hank etwas entwickeln, damit du beim Joggen zusätzliche Gewichte trägst, die deine Muskeln –“

„Charles.“

Er verstummt. Sein Lächeln ist nur noch wackelig. „Tut mir leid, Raven. Ich fühle mich heute etwas ausgelaugt. Mental“, fügt er hinzu, denn im Gegensatz zu allen anderen, die jeden Tag beinahe ununterbrochen trainieren, macht er geradezu lächerlich wenig. Wenn Erik nicht wäre, würde er noch nicht einmal die Grundlagen seiner Fähigkeit schulen.

Erik ...

Eine Hand vor seinem Gesicht reißt ihn aus den Gedanken. Ravens braune Augen sind voller Sorge. „Hast du Kopfschmerzen? Soll ich Hank rufen?“

Ah, stets um ihn besorgte Raven.

Er greift nach ihrer Hand – nicht blau, sondern von einer gesunden, menschlichen Farbe und so warm, nicht kühl – und drückt sie kurz. „Danke, aber das ist nicht nötig. Ich bin etwas abgelenkt, ja, aber es ist nichts Ernstes. Es ist nicht wichtig.“

Raven lässt ihn keinen Moment aus den Augen. Dann nickt sie und löst vorsichtig ihre Hand aus seinem Griff. „Du solltest dich etwas ausruhen, Charles. Du benutzt Cerebro zu häufig. Selbst Erik ist der Meinung, dass du dich übernimmst.“

Die Erwähnung von Erik sollte ihn nicht mit dieser beinahe albernen Wärme erfüllen. Charles sollte vielmehr darauf achten, dass Raven, sobald sie die Küche verlassen hat, wieder ihre blaue Gestalt annimmt. Dass sie ihre falsche, menschliche Hülle, mittlerweile immer seltener trägt.

Doch er bemerkt es nicht.
 

oOo
 

Küsse. Abgehackter Atem. Kaum zurückgehaltenes Stöhnen.

„Die Tür, Erik.“

Ein Knall, der die Stille durchschneidet. Dann das Klicken des Schlosses.

„Besser?“

Viel besser.

Lippen an seinem Hals, gefolgt von Zähnen. Die Wand in seinem Rücken.

Bett. Sofort.

„Wand“, murmelt Erik an seinem Ohr und ein Schauer jagt über seinen Rücken, als Bilder seinen Geist fluten. Vorstellungen von Erik. Fantasien. Zustimmendes Nicken.

Wand. Definitiv die Wand.

Ein dunkles Lachen gegen seine Kehle. Dann verabschiedet sich sein Verstand.
 

oOo
 

Heute hat Erik eine vierzig Meter hohe Satellitenschüssel bewegt.

Charles stockt noch immer der Atem, wenn er daran denkt. Es war ein Augenblick voller Kraft und Selbstübertreffung. Erik hat etwas geschafft, das seine kühnsten Träume in den Schatten gestellt hat. Und nicht Wut und Hass haben ihm das ermöglicht. Nicht die Methoden, die Shaw ihn gelernt hat, sondern das, was seine Mutter ihm hinterlassen hat.

In dir steckt so viel mehr als du glaubst, nicht nur Schmerz und Wut.

Und Erik hat ihm zugehört. Hat ihm geglaubt.

Charles ist sich sicher, dass Erik auf dem richtigen Weg ist. Dass er die Verachtung und sein Misstrauen irgendwann ablegen und wieder an die Menschen glauben kann. Nicht heute und nicht morgen, aber irgendwann. Mit etwas Zeit. Und Charles würde ihm dabei helfen - ihm zur Seite stehen.

Gemeinsam, mein Freund.

Gemeinsam werden sie es schaffen.
 

oOo
 

Es wird immer seltener, dass Charles abends alleine ist. Meistens ist er bei Erik. Entweder sie spielen Schach oder sie wissen sich anders zu beschäftigen.

Heute sitzt er neben Hank und lauscht den Fortschritten, die er im Bezug auf das Serum gemacht hat.

„Ohne Raven wäre mir dieser Schritt nie gelungen. Ich glaube ich stehe dicht vor einer völlig neuen Entdeckung. Mit dem Serum wird es möglich sein, anatomische Merkmale einer Mutation zu unterdrücken.“ Er bedeutet Charles, durch das Mikroskop zu blicken und er kommt der Aufforderung nach. Er weiß, was er dort sieht und ein Blick in Hanks Geist gibt ihm den letzten Rest Erkenntnis.

„Das ist unsere Zukunft. Man wird uns nicht mehr ausgrenzen.“

„Hm.“

Ausgrenzung. Ein hässliches Wort, so voller Angst und Distanz. Charles hat es nie wirklich zu spüren bekommen – zumindest nicht für lange. Als Junge hat er die Angst seiner Mutter gespürt – sie hat gemerkt, dass er anders war, hatte Angst und begann, ihn dafür zu hassen – doch schnell hatte er rausgefunden, wie er sich verhalten musste, um nicht aufzufallen. Um scheinbar normal zu sein.

Raven dagegen hatte sich stets mehr verstellen müssen als er. Sie war nie wirklich glücklich mit ihrem Aussehen gewesen.

„Seit ich denken kann, träume ich davon, normal zu sein“, murmelt Hank neben ihm. Charles lehnt sich zurück und braucht nicht einmal mit seiner Fähigkeit nach ihm zu tasten, um die tief sitzende Enttäuschung wahrzunehmen.

„Die Menschen können sich bessern, Hank.“

Und während diese Worte Erik nicht mehr als ein abfälliges Schnauben – bestenfalls ein müdes, spöttisches Lächeln – entlocken, bringen sie etwas in Hanks Augen zum Glimmen. Ein kleiner Funke, den Charles am liebsten immer weiter nähren möchte, bis er wie ein helles Feuer brennt.

Dann räuspert sich Hank, als wäre es ihm peinlich, so aufmerksam beobachtet zu werden. „Das Serum wird in den nächsten Tagen fertig werden. Danach kümmere ich mich um Cerebro.“

Falls es noch ein danach gibt, denkt Charles, denn sie alle wissen, dass der dritte Weltkrieg unmittelbar vor der Tür steht. Jeder Tag könnte ihr letzter sein.

Dennoch nickt er und lächelt den jungen Mann vor sich optimistisch an. „Danke. Du solltest dich etwas ausruhen, Hank.“

Er verlässt das Labor und schließt leise die Tür hinter sich. Auf dem Flur stößt er beinahe mit Raven zusammen. Sie scheint nicht mit ihm gerechnet zu haben, denn sie weicht seinem Blick aus und lächelt verlegen.

Charles gibt ihr mental einen sanften Schubs – er verstößt nicht gegen sein Versprechen, das weiß sie genauso wie er – und geht kommentarlos weiter. Das warme Gefühl in seinem Magen identifiziert er erst viel später als Stolz auf Raven.
 

oOo
 

Sean macht einen großen Bogen um Erik, seit dieser ihn von der Satellitenschüssel gestoßen hat. Charles kann es ihm nicht unbedingt verübeln, doch wirklich böse kann er Erik deswegen auch nicht sein, ohne heuchlerisch zu wirken.

Gib zu, du hast dasselbe gedacht.

Und es war, als hätte Erik in diesem Moment seine Gedanken lesen können. Nur das Charles dem Impuls, Sean zu schubsen, nie nachgekommen wäre. Er ist gut darin, spontane Reaktionen zurück zu halten. (Es sei denn, es geht um Erik, denn in diesem Fall scheint sich sämtliche Spontanität zu bündeln und mit einem Mal zu entladen.)

Es ist, zugegeben, sogar in einem gewissen Maße amüsant zu beobachten, wie Sean jedes Mal erstarrt, sobald er Erik in seiner Nähe registriert und beim Training immer einen Schritt näher bei Charles, als bei Erik steht. Er ist nicht wirklich besorgt, dass Seans Stimmung in Feindseligkeit überschlagen könnte. In dem Geist des Jungen sieht er zu viel Gutes und – auch wenn Sean im Dreieck springen, oder vielmehr fliegen würde, sollte er je erfahren, dass Charles es weiß – Respekt vor Erik. Sean bewundert Eriks Mutation insgeheim.

Charles kann es ihm nicht verübeln. Er selbst erwischt sich immer öfter dabei, wie er mitten in einer Unterhaltung oder einer Demonstration inne hält und Erik dabei beobachtet, wie er eine flache Metallscheibe die unglaublichsten Formen annehmen lässt oder mitten auf der Terrasse stehend mehr als fünfzig Münzen viel zu schnell für das menschliche Auge um sich kreisen lässt, ohne dass sich zwei von ihnen auch nur streifen.

Charles sollte es besser wissen, sich nicht so sehr ablenken zu lassen. Doch Erik ist wie ein Magnet für seinen Blick. Vielleicht ist der Name Magneto, den Raven ihm gegeben hat, doch nicht so weit hergeholt, wie Charles zunächst angenommen hat.

Im Gegensatz zu Sean sucht Alex in den letzten Tagen zunehmen Eriks Gesellschaft. Charles sieht die beiden zwischendurch auf der Wiese hinter der Villa, dicht beieinander stehend und eindringlich miteinander redend. Alex nickt immer wieder, zwischendurch lacht er.

Charles ist froh, dass der anfängliche Argwohn der anderen gegen Erik zunehmend schwindet. Er wird zu einem Teil der Gruppe – der Familie. Raven bewundert ihn – er kann es in ihren Augen sehen, wann immer sie miteinander sprechen. Vielleicht ist es sogar eine Schwärmerei, auch wenn sie gleichzeitig viel für Hank übrig hat. Charles ist sich nicht sicher, ob sie weiß, was zwischen ihm selbst und Erik vor sich geht, aber bisher hat sich nicht der richtige Zeitpunkt ergeben, es ihr zu sagen.

Sean weiß im Grunde, dass Erik ihm nur helfen wollte, trotzdem ist er immer noch beleidigt. Mit Angst hat das jedoch nicht im Geringsten zu tun.

Hank ist hin und hergerissen zwischen Respekt und Misstrauen. Doch auch er lernt, Erik zu akzeptieren und ahnt, dass er im Grunde kein schlechter Mensch ist. Das bedeutet nicht, dass er Erik deswegen mehr mag, denn Charles kann die unterschwellige Eifersucht auf das gute Verhältnis zu Raven nur allzu deutlich spüren.

Er würde vielleicht sogar ein nicht ganz unähnliches Gegenstück dazu in sich tragen, würde ein stetiges Summen des Metalls um ihn herum ihn nicht an Eriks beruhigende Präsenz in seinem Unterbewusstsein erinnern. Es gibt ihm Sicherheit, von der er vorher nicht erwartet hätte, sie so zu brauchen.

„Charles.“

Er lächelt Moira an, die sich neben ihn auf das Sofa setzt. Ihr Gesicht ist gezeichnet von Müdigkeit und Sorge. Charles weiß, dass sie bereits seit einer Woche nicht mehr wirklich geschlafen hat und er weiß auch, warum.

Die Worte des Präsidenten aus seiner letzten Rede hängen noch immer wie ein dichter, schwerer Nebel im Wohnzimmer um sie herum. In einigen Nächten, wenn Erik ohne Albträume sicher und fest schläft, setzt Charles sich mitten auf die Couch, schließt die Augen und stellt sich die Welt in der Zukunft vor. Er weiß, was er sich wünscht, doch immer wieder drängen sich Bilder einer brennenden Welt vor sein inneres Auge.

„Bisher gibt es noch keine neuen Informationen. Ich fürchte, wir müssen weiter warten.“

Das Warten ist am schlimmsten. Nicht zu wissen, ob sie in einer Stunde oder in einem Tag aufbrechen müssen. Nicht zu wissen, ob das gemeinsame Abendessen das Letzte sein würde. Sich nicht sicher zu sein, ob Erik in vierundzwanzig Stunden wieder neben ihm liegen und mit einer Mischung aus Belustigung und Befremdung zuhören wird, mit welchen Sprüchen Charles bereits Erstsemestern geschmeichelt hat, nur um ihn danach besitzergreifend zu küssen.

Moira beugt sich vor und Charles wird von ihrem Parfüm eingehüllt. Es ist nicht aufdringlich und noch vor einiger Zeit hätte er es mehr als ansprechend gefunden. „Ich frage mich oft, was nach alldem ... passieren soll. Falls es ein nachdem gibt. Zum CIA zu gehören war immer mein Traum, aber ich frage mich, ob es nicht mehr gibt. Was stellst du dir vor, Charles?“

Er muss nicht einmal überlegen, um ihr eine ehrliche Antwort zu geben: „Ich möchte anderen Mutanten helfen. Ihnen einen Ort bieten, an dem sie ohne Vorurteile leben und sich entwickeln können. Ich überlege, ob eine Schule vielleicht sinnvoll wäre.“

„Hm.“ Moiras lächeln ist aufrichtig und außerordentlich hübsch. Kein Wunder, dass Charles versucht hat, sie zu bezirzen, als er sie das erste Mal gesehen hat. Doch jeder Gedanke daran wird nun verdrängt durch die Erinnerung an ein faszinierendes, offenes Grinsen auf Eriks Zügen und einen festen und gleichzeitig umsichtigen Griff einer warmen Hand in seinem Nacken.

„Das klingt nach einer schönen Zukunft.“

Charles wünscht sich, diese Vorstellung von einer gemeinsamen Schule mit Erik hätte weniger von einer Illusion und mehr von einem tatsächlichen Plan.

Er erzählt Moira nichts davon. Er erzählt niemandem davon.
 

oOo
 

Vielleicht hätten wir einander zu einer anderen Zeit begegnen sollen.

Der Blick, den Erik ihm für diese Worte über den Rand seines Scotchglases hinweg zuwirft, lässt ihn diesen Gedanken beinahe bereuen.

„Ernsthaft, Charles?“

Er weiß, es klingt albern, aber berücksichtigt man die historischen Umstände, hätten sie es kaum ungünstiger treffen können.

„Stell es dir doch einmal vor, Erik. Wir zwei in ferner Zukunft. Vielleicht sogar nach der Jahrtausendwende. Wer weiß, wie die Welt dann zu Mutanten steht – vielleicht gehören sie zum Alltag, wie –„

„Haustiere?“, spöttelt Erik und macht seinen nächsten Schachzug, doch Charles erkennt den bitteren Ernst hinter diesem Wort.

„Mitmenschen, Erik.“

„Natürlich.“

„Ist es so schwer, sich das vorzustellen? Dass Menschen und Mutanten eines Tages friedlich zusammen leben?“

„Bleib doch einmal realistisch, Charles.“ Das Glas findet seinen Weg härter als notwendig zurück auf den Tisch neben Erik. „Was müssen die Menschen denn noch tun, um dir ein für allemal zu beweisen, dass auf lange Sicht ein Nebeneinander nicht möglich ist?“

Charles senkt den Blick für einen Moment. Er weiß, dass seine nächsten Worte gewagt sind, aber er sucht Eriks Blick und sieht ihn fest an. „Nicht alle Menschen sind wie Shaw und die Nazis.“

Eriks Schultern straffen sich und er sieht aus, als würde er Charles jeden Moment über das Schachbrett hinweg anfallen. Und in diesem Fall liegt nichts Erotisches in dieser Intention.

Denk an den Punkt zwischen Wut und Gelassenheit, Erik, erinnert Charles ihn sanft und sieht, wie die Spannung langsam aus Eriks Haltung weicht.

Seine Augen bohren sich in die von Charles. „Shaw ist ein Monster. Aber er fürchtet die Mutanten nicht, weil er selbst einer ist. Die Nazis waren geblendet von Fanatismus und dem Wahnsinn ihres Führers. Menschen wie sie sind die eigentliche Gefahr, nicht Shaw. Es gibt genug, die uns aus Angst schaden wollen.“

„Weil sie nicht genug wissen. Jeder hat Angst vor dem Unbekannten. Doch sobald dessen wahres Wesen offenbart wird, schwindet die Furcht. Wir können es ihnen zeigen, Erik.“

„Wir können es versuchen, aber es wird nichts ändern.“

Charles beugt sich vor und greift nach Eriks Hand. Er zieht sie zu sich und betrachtet die Tätowierung auf seinem unterarm, dann beugt er sich vor und presst seine Lippen darauf. Er merkt, wie Erik unter seiner Berührung erschaudert.

„Bitte Erik, hab Vertrauen. Wenn nicht in die Menschen, dann in mich.“

„Du bist naiv, Charles.“

Doch Eriks Stimme ist längst nicht mehr so kalt, wie noch vor einigen Momenten.

„Und du bist verbittert und verletzt. Zu Recht. Nur wirst du damit auf Dauer nicht glücklich.“

Eriks nächste Worte sind kaum mehr als ein Flüstern, während sich Charles jede einzelne Nummer mit seinen Lippen einprägt. „Ich hatte nie vor, glücklich zu sein. Alles, was ich je wollte, war Shaw zu töten.“

„Und danach?“ Er verschränkt seine Finger mit Eriks und blickt zu ihm hoch. „Was kommt nach Shaw? Nach der Rache?“

In den Augen, die ihm begegnet, liegt bodenloser Schmerz. „Nichts.“

„Dann lass es mich dir zeigen.“ Charles sieht das unmerkliche Nicken und legt seine freie Hand an die eigene Schläfe. Er schließt die Augen und konzentriert sich auf all das, was sie die letzten Wochen erlebt haben.

Die erste Begegnung im Meer.

„Ich habe deinen Schmerz gespürt.“

Was weißt du über mich?“ „Alles, Erik.“

„Shaw hat Freunde. Du könntest auch welche gebrauchen.“

„Erik, du bist geblieben.“ Freunde und Erleichterung.

Das gemeinsame Rekrutieren. Das Gefühl, endlich etwas wirklich Sinnvolles zu tun. Endlich eine Aufgabe gefunden zu haben.

„Noch etwas Tee, Vicar?“ „Liebend gerne.“

„Wir stehen am Anfang von etwas ganz großem, Erik.“

„In dir steckt so viel mehr, als du glaubst. Nicht nur Schmerz und Wut.“

Gemeinsames Lachen. Gemeinsames Weinen.

Vertrauen und so viel mehr.

Wachsende Zugehörigkeit. Ein Zuhause. Eine Familie.

Die eine Person, auf die man immer schon gewartet hat, ohne es zu wissen. Erik.

Langsam lässt er die Hand sinken. Sie zittert kaum merklich, denn noch nie hat er jemand anderem so viel von sich selbst offenbart und zum ersten Mal fühlt er sich Erik gegenüber komplett ausgeliefert.

So müssen sich alle anderen fühlen, wenn sie ihm gegenüber stehen und wissen, wozu er mit seiner Mutation in der Lage ist.

„Charles.“

Erik hat seinen Namen noch nie auf diese Art und Weise ausgesprochen. Er löst seine Hand aus der von Charles und legt sie ihm in den Nacken. Dann zieht er ihn zu sich und dieses Mal ist der Kuss nicht verlangend oder bestrafend, sondern voller Versprechen und Dankbarkeit.

Ich bin noch nie jemandem wie dir begegnet, murmelt Erik in seinem Kopf und Charles lächelt gegen die anderen Lippen.

Das kann ich nur erwidern, mein Freund.

So naiv, arrogant, einzigartig und ehrlich.

Die letzte Bezeichnung ist aus Eriks Mund – oder genau genommen aus seinen Gedanken – das wohl ehrlichste Kompliment, das er Charles machen konnte. Er weiß, wie wichtig Erik Aufrichtigkeit ist und wie sehr er Lügen verabscheut.

„Danke, Erik“, sagt Charles schließlich, als sie sich voneinander lösen.

„Wofür?“ Erik greift nach dem Glas neben sich und nimmt einen Schluck. Charles folgt fasziniert der Bewegung seines Adamsapfels. Sein Mund ist mit einem Mal sehr trocken.

Dafür, dass du geblieben bist.

Und mit diesem Gedanken fegt er das Schachbrett vom Tisch und tackled Erik regelrecht. Die Schachfiguren rollen über den Boden, während seine Hände sich in Eriks Oberteil krallen und der Kontakt von Lippen und Haut sie alles um sich herum ausblenden lässt.

So lange, bis die Realität sie wieder einholen wird.
 

oOo
 

Es wird Zeit. Sie haben einen Termin: Morgen werden sie Shaw daran hindern, die Welt in einen alles vernichtenden Nuklearkrieg zu stürzen.

Und Charles spürt die wachsende Sorge, die Angst. Er hat Angst vor dem nächsten Tag, vor dem Unbekannten, vor der Zukunft. Seine Mutation ist nutzlos – niemand kann ihm sagen, wie es ausgehen wird. Vielleicht überleben sie den Tag und werden Zeuge einer neuen Welt. Vielleicht sterben sie. So oder so, werden sie zusammen sein.

Es schenkt ihm zumindest ein bisschen Trost.
 

oOo
 

„Hör mir genau zu, mein Freund. Shaw zu töten wird dir keinen Frieden bringen.“

„Frieden war nie eine Option.“
 

oOo
 

Die Situation entgleitet ihm. Raven entgleitet ihm. Er hat mitbekommen, dass sie in den letzten Tagen öfter ihr natürliches Aussehen gehabt hat, besonders in Eriks Gegenwart, doch heute Abend hat sich eine Kluft zwischen ihnen aufgetan.

Er ist immer davon ausgegangen, dass ihr Aussehen sie stört. Sie hat es ihm oft gesagt und er hat sie dazu ermutigt, verschiedenen Gestalten anzunehmen, um ihr wahres Ich zu finden. Sie hat experimentiert und schließlich, vor vier Jahren, ihr jetziges Aussehen als Ideal gefunden. Charles war froh gewesen, doch immer wieder hat Raven gehadert und war daran verzweifelt, dass man ihre Mutation deutlich sah, während seine für andere unsichtbar war.

Er hat mit ihr gelitten und ihr beigestanden, doch nie hat er ihr gesagt, wie hübsch sie ist. So, wie sie ist – unverändert. Er weiß jetzt, dass es ein Fehler gewesen ist. Aus Rücksicht vor ihren Gefühlen, in der Annahme, sie zu verstehen und ihre Abneigung gegen ihre Andersartigkeit nachvollziehen zu können, hat er keinen Moment daran gedacht, ihr Bild von sich zu korrigieren.

Und in der Küche an diesem Abend hat er das Versprechen, das er ihr vor vielen Jahren gegeben hat, fast gebrochen, als er in ihren Gedanken das gleiche Wort hörte, das auch Erik vor einigen Tagen gedacht hat: Arrogant.

Raven geht, lässt ihn in der Küche stehen. In diesem Moment erkennt Charles, dass sie sich aus seiner Reichweite entfernt. Dass er sie verliert. Die Flasche Champagner in seiner Hand fühlt sich an wie ein totes Gewicht.
 

oOo
 

Er verlässt die Küche und sucht Erik auf. Erik, der in den letzten Tagen Unglaubliches geschafft und sich so viel weiter entwickelt hat. Erik, der ihn zwischendurch immer wieder mit diesem intensiven, nicht zu deutenden Blick ansieht, nur um sich dann vorzubeugen und Charles Lippen zu verschlingen, wenn sie alleine sind.

Erik, der ihm an diesem Abend gesagt hat, dass Frieden nie eine Option für ihn war. Charles kann das nicht glauben. Will das nicht glauben. Jeder Mensch, egal ob Mutant oder nicht, strebt nach Glück. Nach Frieden. Erik kann nicht anders sein. Shaw kann unmöglich so viel von ihm zerstört haben.

Er klopft und tastet gleichzeitig nach Eriks Geist. Das Schloss springt auf und die Tür schwingt nach innen. Erik steht am Fenster und hat ihm den Rücken gekehrt.

Sie waren vor einigen Stunden mit unterschiedlichen Meinungen auseinander gegangen. Jetzt wünscht sich Charles nichts mehr, als einfach zu schweigen. Er will nicht reden. Will nicht an Raven denken, die immer unerreichbarer wird. Nicht daran, dass Erik ihm einfach nicht zuhört und nicht aufhört, zu zweifeln.

Erik lacht leise, als Charles ihm diese Gedanken überträgt und dreht sich langsam um. Seine Gesichtszüge sind kalt und abweisend. „Ziemlich egoistisch, Charles.“

Mit wenigen Schritten steht er vor ihm. Charles hat nicht die Kraft, ihm jetzt zu widersprechen und trifft Eriks Lippen auf halbem Weg. Die Tür fällt hinter ihm zu – Die Kinder werden wach, denkt Charles vorwurfsvoll - und Erik beißt ihm knurrend in die Unterlippe, bevor er eine Hand in seinen Haaren vergräbt, sein rechtes Bein zwischen Charles schiebt und seinen Oberschenkel gegen die wachsende Erregung presst.

Charles stöhnt und vertieft den Kuss, vergisst nur zu gerne für diesen Moment die Sorgen, die an ihm nagen, die Angst, den morgigen Tag nicht zu überleben, wenn sie sich zwischen zwei Weltmächte stellen, um einen nuklearen Krieg zu verhindern und Shaws perfiden Plan aufhalten und –

Du denkst zuviel, Charles, raunt Eriks Stimme in seinen Gedanken und er beobachtet mit immer schneller gehendem Atem, wie Erik vor ihm in die Knie geht. Der Reißverschluss seiner Hose öffnet sich selbstständig und sein Gürtel entwindet sich, fliegt durch den Raum und prallt gegen eine Büste auf dem Kamin.

Charles möchte etwas erwidern, am besten etwas, das Erik dazu bringt, ihm endlich zuzuhören und zu erkennen, dass die Menschen nicht nur böse sind, doch seine Luft entweicht ihm als frustriertes Stöhnen, denn Erik hat ihn bereits von seinen Shorts befreit und seine Erregung umschlossen.

Verdammt, Erik ...

Es ist schön, dich auch mal fluchen zu hören, Charles. Und jetzt hör auf, zu denken.

Charles kommt dieser Aufforderung nur zu gerne nach und verliert sich in den Wellen aus Lust und noch etwas anderem, Unbekannten, die ihn überrollen. Eriks Hände gleiten über seinen Bauch, seinen Rücken und schließlich tiefer, immer tiefer und verteilen sich dann. Während eine den Teil seiner Erregung umfasst, den Erik nicht mit seinem Mund erreicht, greift die andere Hand nach seinen Hoden und massiert sie im Takt seiner Lippenbewegung.

Charles weiß nicht, worauf er sich konzentrieren soll, seine Beine zittern und er ist sich nicht sicher, wie lange er noch aufrecht stehen kann.

Er tastet nach Eriks Geist, sucht nach einer Erlaubnis, doch Erik reagiert nicht auf diese Annäherung und widmet sich stattdessen noch aufmerksamer Charles Hoden. Er löst sich von Charles, beugt sich tiefer und leckt über eine empfindliche Stelle an seiner Leiste. Charles gibt einen besonders würdelosen Laut von sich.

Noch immer streckt er sich Eriks Verstand entgegen und wartet auf sein Einverständnis.

Erik ... bitte ...

Dann ist der Mund wieder dort, wo er ihn an meisten braucht. Endlose Sekunden, Minuten, Stunden verstreichen und Charles fehlt nicht mehr viel, nur noch eine Kleinigkeit und wenn Erik ihm endlich die Erlaubnis geben würde, dann -

Noch nicht. Geduld, Charles.

Eine Reihe voller unangebrachter Flüche liegt ihm auf den Lippen, doch eine besonders stimulierende Bewegung von Eriks Zunge verwandelt sie in kehliges Stöhnen. Er muss nicht hinsehen, um zu wissen, dass Erik trotz seines vollen Mundes grinst.

Er schließt die Augen und tut das einzige, was ihm in dieser Situation noch bleibt. Er projiziert die Lust, die ihn durchströmt, auf Erik. Es erfüllt ihn mit Genugtuung, als Erik sich verspannt und schließlich, von der übertragenen Stimulation überwältigt, aufstöhnt. Charles bemerkt zu spät die Schwachstelle in seinem Plan, denn Eriks Stöhnen schickt wunderbare Vibrationen durch sein Glied. Er presst die Augen so fest zusammen, dass er meint, Farben zu sehen und endlich, endlich, vernimmt er die Worte, auf die sein Körper seit einer Ewigkeit wartet.

Komm, Charles.

Sein Geist schnellt vor, vergräbt sich regelrecht in Eriks, findet den schönsten und hellsten Punkt in seinem Verstand und füllt ihn bis zum Rand mit den Emotionen, die er in diesem Moment empfindet. Er packt sie, wie eine Naturgewalt, und Charles vergräbt seine Hände in Eriks Haaren, als ein Moment des puren Genusses ihn erfüllt und er seinen Höhepunkt erreicht. Er weiß und spürt, dass Erik das gleiche empfindet und während er seinen Orgasmus bis zum Ende auskostet, wird er sich der Hand am unteren Ende seiner Wirbelsäule bewusst, die ihn stützt und vor dem Fallen bewahrt.

Charles öffnet die Augen und sieht auf Erik hinab, der sich zurücklehnt und mit einer Hand über seinen Mund wischt. Ihre Blicke treffen sich und Charles lächelt, zieht ihn zu sich hoch und verwickelt ihn in einen langen, Verstand raubenden Kuss. Seine Hand öffnet Eriks Gürtel und schiebt sich unter seine Shorts, umfasst Eriks Glied und massiert ihn mit langen, festen Griffen. Zur gleichen Zeit schickt er Erik Bilder und Empfindungen aus vergangenen Nächten und beobachtet fasziniert, wie das Gesicht des anderen sich in purer Ekstase verzerrt. Es dauert nicht lange, da geht ein Ruck durch Eriks Körper. Er beugt sich vor, vergräbt seine Zähne in Charles Hals, um einen Laut zu unterdrücken und der Schmerz ist wie ein beruhigendes Versprechen.

Er schließt die Augen und lauscht Eriks langsam ruhiger werdendem Atem.

Morgen werden sie die Welt vor sich selbst retten. Charles hofft inständig, dass er es am Ende des Tages nicht bereut.
 

oOo
 

Es ist der nächste Tag und die Welt droht unterzugehen. Nur knapp entrinnt sie einem nuklearen dritten Weltkrieg, doch die Gefahr für die Mutanten ist alles andere als gebannt.

Charles hat Erik immer gesagt, dass die Menschen lediglich Zeit bräuchten, um sich an die Mutanten zu gewöhnen. Um sie zu akzeptieren. Nicht als Bedrohung, sondern als ebenbürtig. Er hat Erik versichert, dass die Zeit Besserung brächte. Dass es sich lohne, an die Menschlichkeit zu glauben.

Doch all diese Worte, diese Versprechungen, sind leer für Erik. Sind zerfallen und sind ihm durch die Finger geronnen. Sind im Sand des Strandes von Kuba verschwunden. Nicht wieder herstellbar. Verloren.

Charles verfolgt Erik, während er immer weiter dem Zentrum des U-Bootes näher kommt. Dem toten Punkt auf Charles Radar. Sein ganzer Körper ächzt unter der Anstrengung, voll konzentriert zu sein - bis auf die letzte Faser angespannt. Dann verschwindet Erik plötzlich und Charles hat in seinem ganzen Leben noch nie so eine Angst gehabt.

Schreckliche Szenarien spielen sich vor seinem inneren Auge ab und er hört nicht einmal mehr Moira hinter sich oder Raven, die irgendwo in weiter Ferne nach ihm ruft. Seine Gedanken sind bei Erik, aber nein – denn Erik ist nicht aufzufinden. Verschwunden. Er spürt noch nicht einmal seinen Schmerz. Nur Leere.

Und genauso plötzlich kehrt Erik wieder zurück und Charles Magen macht einen Salto. Eriks Präsenz ist schwach, so schwach, aber da!

Erik, was immer du da tust, mach weiter!

‚Lass mich dich nicht noch einmal verlieren’, will er sagen, aber er lässt es, denn er will Erik jetzt nicht ablenken, merkt er doch nur allzu deutlich, was Shaws Präsenz in ihm auslöst. Erinnerungen. Schmerz. Wut. Hass. So viel Hass.

Erik hört auf ihn, denn sein Geist wird wieder deutlicher, nimmt die vertrauten, scharfen, unkontrollierbaren Züge an, die Charles so zu schätzen gelernt hat.

Jetzt, Charles!

Er reagiert sofort auf das Kommando, auf das er seit Minuten wartet und spürt, wie sein Verstand die Kontrolle über Shaws Körper gewinnt und dann ist es, als würde die Welt um ihn herum zusammenbrechen und sich wieder erheben, denn er hat die Kontrolle über den Mann, den Erik mehr als alles andere auf der Welt hasst und Charles weiß, dass er ihn jetzt töten könnte – etwas in ihm schreit ihn an, es zu tun, machesjetzttöteihndiesesmonstertöteihn – aber er tut es nicht, kann es nicht, denn dann wäre er nicht besser als der Killer Shaw und jemand ruft nach ihm, vielleicht Moira, vielleicht Erik.

Sein Herz scheint einen Schlag auszusetzen, als er spürt, wie Erik nach dem Helm greift. Etwas in ihm droht zu brechen und beinahe hätte er die Kontrolle über Shaw verloren, aber dadurch hätte er Erik in Gefahr gebracht und das darf er nicht, um keinen Preis darf Erik – aber er greift nach dem Helm und Charles hört ihn ganz deutlich. Er klammerte sich an Eriks Geist wie ein Ertrinkender, gleichzeitig Shaw bewegungslos haltend und –

Nein, Erik, tu das nicht, bitte –

Tut mir leid, Charles. Es ist nicht so, dass ich dir nicht vertraue.

Erik, wenn du das tust, dann führt kein Weg zurück.

Aber Erik ist fort. Charles Geist greift ins Leere, ertastet nichts. Es ist das schrecklichste Gefühl, denn es ist, als wäre Erik gestorben.

Dennoch ruft er weiter nach ihm. Aber das schlimmste ist, dass er ihn nach wie vor sehen kann und seine Stimme hört. Nur sind es Shaws Augen und Ohren, die ihm das ermöglichen und Charles hat die Wahl, Shaw loszulassen und Erik einer Gefahr auszusetzen, die er sich niemals verzeihen würde oder weiter festzuhalten und Erik handeln zu lassen.

Mit wachsendem Entsetzen lauscht er Eriks Worten und beobachtet, wie der Mann, der ihn so in seinen Bann gezogen hat, sich mit jeder Sekunde weiter von ihm entfernt und zu jemandem wird, vor dem Charles ihn immer hatte bewahren wollen. Shaws Vermächtnis.

„Ich werde jetzt bis drei zählen. Und dann werde ich die Münze bewegen.“

Charles kennt diese Worte, hat sie schon so oft in Eriks Albträumen gesehen und hört sie jedes Mal, wenn er besonders tief in Eriks Geist eindringt.

„Eins.“

„Bitte, Erik.“

Moira hält in der Bewegung inne, denn seine Stimme ist flehend, bettelnd. Hier geht es nicht um seinen Stolz, hier geht es um Erik und darum, dass er nicht auf die gleiche Stufe hinabsinken darf, wie Shaw.

Seine Gedanken rasen, er sieht die Münze durch Shaws Augen auf sich zukommen und weiß genau, worauf das ganze hinausläuft, aber er kann Shaw nicht loslassen. Darum fleht er, obwohl er weiß, dass Erik ihn durch den Helm nicht hören kann.

„Zwei.“

Er spürt, wie Shaw sich gegen seine Kontrolle auflehnt, ein letzter Kampf im Angesicht des Todes, aber er lockert seinen Griff nicht, verstärkt ihn nur noch. Dann ist die Münze direkt vor ihm und Charles weiß was kommt, weiß es ganz genau, doch nichts kann ihn gegen den unbändigen Schmerz wappnen, der ihn erfüllt, als die Münze langsam in seinen Kopf eindringt und sich weiter, immer weiter bewegt.

Und Charles kann nicht anders und schreit, denn er erträgt es nicht, hofft, dass es aufhört, dass es endet und er will nur noch sterben, so wie Shaw, aber noch ist Shaw nicht tot und er kann nicht loslassen, weil er Erik nicht in Gefahr bringen darf. Also erlebt er jeden Moment wie eine nie enden wollende Ewigkeit, bis er spürt, wie die Münze seinen Kopf mit dem letzten Funken Leben in Shaw verlässt. Dann ist es endlich vorbei und Charles kauert zitternd und würgend am Boden des Wracks und weiß nicht, ob er lebt oder ebenfalls tot ist.

Das Singen von berstendem Metall holt ihn in die Gegenwart zurück. Er rappelt sich auf, denn Erik ist da – er weiß es, dafür braucht er seinen Geist nicht einmal zu fühlen – und wenn er Erik nur nahe genug kommt, kann er ihn vielleicht davon überzeugen, dass das, was er vorhat, nicht nötig ist.

Charles irrt sich. So, wie viel zu oft an diesem Tag.

Die Menschen richten ihre Waffen auf den Strand mit der Intention, sie zu töten. Einen Moment lang zieht Charles dieses Ende vor, denn es bedeutet zwar, dass er sich geirrt hat, aber immerhin müsste er dann die Konsequenzen nicht erleben.

Er hat Erik unterschätzt – ausgerechnet er! Selbst jetzt erfüllt ihn perfider, kranker Stolz, als er Zeuge wird, wie Erik hunderte Raketen in der Luft erstarren lässt. Doch sämtlicher Stolz verfliegt, als Erik das anwendet, was Charles ihm beigebracht hat, um die Waffen gegen die Menschen zu richten. Charles spürt blanke, nachte Verzweiflung im Angesicht dieses Verrats und macht den größten Fehler seines bisherigen Lebens:

„Dort auf den Schiffen sind unschuldige Männer. Gute Männer. Sie befolgen nur Befehle.“

Eriks Blick ist voller Verachtung und zum ersten Mal ist sie direkt auf Charles gerichtet. Er kämpft den Drang nieder, seine Arme auszustrecken und Erik an sich zu ziehen, sich zu entschuldigen, estutmileidsoleidichwolltenicht-, und ihn nicht mehr los zu lassen.

„Mein Leben lag einst in den Händen von Männern, die nur Befehle befolgten. Niemals wieder.

Er lässt die Raketen auf die Marineschiffe losgehen. Charles erkennt, dass seine künftigen Worte an Erik abprallen werden. Mental und körperlich. Dieser Verlust schmerzt wie eine physische Wunde. Trotzdem ruft er nach ihm.

Bitte, Erik.

„Erik, lass sie frei!“

Er versucht ihm zu zeigen, dass die Menschheit dazu lernen können, sucht nach sämtlichen, positiven Erinnerungen aus seinem eigenen Leben, aus den letzten gemeinsamen Tagen mit ihrer neuen Familie, doch der Helm ist im Weg. Dieser alles blockierende, grausame Helm. Charles versucht es weiter, drückt mit all seinen Gedanken dagegen, stemmt sich gegen die Wand aus Nichts und fleht Erik an, auf ihn zu hören.

Lass es mich dir zeigen, Erik, bitte, Erik, es tut mir leid, hör mir doch zu. Deine Mutter war ein Mensch, sie war auch ein Mensch, denk an sie, aber bitte, Erik, tu das nicht!

Erik sieht ihn nicht einmal an, aber Charles kann nicht zulassen, dass er noch einmal zum Mörder wird, denn Shaw war schon zuviel. Viel zuviel. Es ist seine Schuld, dass Erik jetzt ein Mörder ist, aber er kann verhindern, dass Erik es tausendfach wird, also rennt er auf ihn zu und reiß ihn von den Füßen. Denn wenn es bedeutet, Erik vor dem Schlimmsten zu bewahren, dann nimmt er es auch in Kauf, gegen seine Erlaubnis in seinen Verstand einzudringen. Alles, nur nicht noch mehr Morde.

Sie ringen um die Kontrolle, und einmal schafft Charles es beinahe – seine Finger streifen den Helm und er ist so nah dran, kann Eriks Geist schon regelrecht spüren – doch ein Schlag ins Gesicht bringt ihm einen Moment lang komplette Schwärze. Als er wieder zu sich kommt, ist Erik bereits auf den Beinen und gleich werden die Bomben einschlagen und es darf nicht sein, dass Erik Shaw diesen Triumph gönnt. Erik ist besser. Erik ist mehr als das! Erik würde eines Tages so sehen wie Charles, wenn er bloß zuhören würde!

Er dreht sich auf den Bauch, sein Kopf hämmert vor Schmerz, aber das ist nichts im Vergleich zu dem, was Erik sein ganzes Leben lang durchmachen musste. Darum rappelt Charles sich auf und dann hört er plötzlich Schüsse und lächerlicherweise ist sein erster Gedanke Bitte lass Erik nichts passiert sein! , bevor ihn etwas entzwei reißt.

Anders lässt sich der Schmerz nicht erklären, der sich von seinem Rücken aus durch den ganzen Körper ausbreitet, wie Lava. Er spürt, wie er fällt, doch eine Hand ist an seinem Rücken und die andere ist nicht stark genug um seinen Fall zu bremsen. Sein Gesicht landet im Sand und wenn er nicht so große Schmerzen gehabt hätte, hätte er sich vielleicht darüber geärgert, wie unelegant das ausgesehen haben muss, aber sein Verstand versucht zur selben Zeit zu verarbeiten, wie um alles in der Welt es sein kann, dass ihn jemand erschießt.

Ein Schatten fällt über ihn und jemand hebt seinen Kopf und dann sieht er nur noch Erik.

Erik. Erik ...

Es ist purer Reflex, dass er mental nach ihm ruft. Sein Verstand sagt ihm, dass Erik ihn unmöglich hört. Sein Körper schreit vor Schmerzen, grelles Licht breitet sich vor seinen Augen aus und lässt Eriks Gesicht für Momente verschwinden.

Der Schmerz wird einen Moment lang blendet weiß und noch stärker und Charles schreit, obwohl er weiß, dass Erik gerade die Kugel aus seinem Rücken geholt haben muss. Eigentlich sollte das Brennen doch jetzt nachlassen, aber es bleibt, wird vielleicht sogar noch stärker oder wohlmöglich bildet er sich das auch nur ein und tatsächlich steckt ihm ein Messer im Rücken oder –

„Es tut mir so leid!“

Erik. Erik ist da, umklammert seinen Kopf, stützt ihn und es ist egal, wie verdammt weh alles tut, solange Erik weiterhin da bleibt, denn das bedeutet, dass er ihm jetzt zuhört, dass Charles die Möglichkeit hat, es doch noch wieder gut zu machen und um Verzeihung zu bitten.

Er will etwas sagen, doch nur schmerzerfüllte Laute verlassen seinen Mund und dann spricht Erik weiter und seine Stimme ist so voller Schuld, voller Reue, dass Charles ihm versichern will, dass alles gut ist.

Aber nichts ist gut.

Die Menschen wollten sie alle umbringen. Erik wollte die Menschen umbringen. Moira hat versucht, Erik umzubringen. Und Erik hat ihn versehentlich beinahe umgebracht.

Absolut nichts ist gut.

Trotzdem liegt diese Lüge ganz vorne auf seiner Zunge, aber er kommt nicht dazu, sie auszusprechen, denn Erik versucht jetzt, Moira umzubringen und Charles fällt nichts Besseres ein, als Erik die Schuld an seiner Lage zu geben. Der unsichtbare Griff um Moiras Hals verebbt und Eriks Augen richten sich wieder auf ihn. So voller Schmerz und Reue und Charleswarummusstestdudassagenduweißtdochichwürdedichnie

Charles schließt gequält die Augen und kann sich nicht ausmalen, was er sehen würde, wenn der Helm nicht im Weg wäre.

„Ich will dich an meiner Seite. Wir sind Brüder, du und ich. Wir alle, zusammen. Wir beschützen einander. Wir wollen dasselbe!“

Und Charles möchte es so sehr, aber er kann dieser Lüge nicht zustimmen. Sein Geist bittet Erik, ihm zuzuhören, nur ein einziges Mal endlich Charles Standpunkt zu verstehen. Seine Augen brennen, Eriks Gesicht verschwimmt vor ihm und seine Stimme droht zu kippen. „Oh, mein Freund. Es tut mir Leid.“ So leid, so unendlich leid, Erik. „Aber das tun wir nicht.“

Die zweitdümmste Idee an diesem Tag. Charles kann beobachten, wie er Erik mit diesen Worten ganz verliert. Ein kalter Glanz legt sich über seine Augen und während Erik vor seinen Augen stirbt, wird Magneto geboren.

Charles will ihn aufhalten, als er sich erhebt, aber seine Hände gehorchen ihm nicht, so, wie ihm sein gesamter Körper den Dienst verweigert. Er will Erik an sich ziehen, ihn umarmen, ihm versprechen, dass alles gut wird. Ihn anlügen, wenn es sein muss - wenn es nur dafür sorgt, dass er nicht geht!

Doch Magneto wendet sich ab. Und bietet den anderen eine bessere Welt. Drei Personen zögern nur kurz. Eine vierte verharrt. Charles hätte nicht gedacht, dass der Schmerz sich noch verstärken kann, aber er tut es.

Raven.

Er hat es kommen sehen, aber die Bestätigung schmerz so viel mehr, als er befürchtet hat. Sie geht neben ihm auf die Knie. Er sieht ihr an, wie schwer es ihr fällt, ihrem Herzen zu folgen und er hat sie schon oft genug im Stich gelassen. Dieses eine Mal will er ihr zeigen, dass sie ihm wichtiger ist, als seine Ideale. Dass er sie so liebt, wie sie ist.

Darum bricht er das Versprechen, das er so innig behütet hat und liest ihre Gedanken. Um sie von dem einzigen zu lösen, was sie noch an ihn bindet.

Ich liebe dich, Raven, denkt er, küsst ihre Hand, und sie beugt sich vor und presst ihre Lippen auf seine Augenbraue. Sie steht auf und kehrt ihm den Rücken zu, greift nach Eriks Hand und Charles hört ihren letzten, an ihn gerichteten Gedanken: Du wirst überleben, Charles.

Charles weiß, dass sie recht hat. Er wird überleben. Das heißt nicht, dass es ihm leicht fallen wird. Sein Blick sucht Eriks und ein letztes Mal sehen sie sich an, ein letztes Mal versucht Charles, Erik zu erreichen. Drei Worte prallen erbarmungslos am kalten, leblosen Metall des Helmes ab.

Ja, er wird überleben. Gezeichnet und ohne irgendein Gefühl in seinen Beinen, die nutzlos im Sand liegen. Er kann den Gedanken kaum begreifen, rational gesehen klingt er noch nicht so schlimm, aber er weiß, dass es nur am Schock liegt, dass er noch keine Panik verspürt und hysterisch wird. (Einen Moment lang ist er dankbar dafür, dass Erik ihn nicht mehr hören kann, denn so wird er es nicht erfahren. Charles würde es nicht ertragen, noch mehr Schuld in seinem Blick zu sehen.)

Er wird es überleben. Was bleibt ihm anderes übrig? Er kann nicht sterben und Erik auch noch diese Last aufbürden. Das würde er ihm niemals antun.

Aber überleben ist nicht dasselbe wie leben und das sollte sie wissen. Charles erkennt, dass sowohl Erik, als auch Raven ihn die ganze Zeit genau hiervor gewarnt haben. Doch er hat es nicht gesehen. Hat es nicht wahrhaben wollen. Ist zu arrogant gewesen, um zu realisieren, dass er die zwei meistgeliebten Personen durch seine Naivität verlieren wird.

Ein Ruck geht durch die Luft, als Azazel seine Fähigkeit benutzt. Fünf Gestalten verlassen den Strand von Kuba. Die Welt dreht sich erbarmungslos weiter.

Charles schließt die Augen und konzentriert sich aufs Überleben. Es ist das einzige, was ihm noch geblieben ist. Der einzige Weg, Erik vor noch mehr Schmerzen zu bewahren.

Leb wohl, mein Freund.

Er schließt die Augen und ist so unendlich müde.

Der Moment, in dem Charles Xavier Erik Lehnsherr für immer verliert, ist verbunden mit dem Geschmack von Meersalz und dem Verstummen des vertrauten, innig geliebten Geräusches von ungebeugtem, widerspenstigem Metall.
 

[end]
 

is there no redemption? no common good?

is there nothing we can do for ourselves? or only what we should?



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Kommentare zu diesem Kapitel (9)

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Von:  Riafya
2012-08-28T14:15:55+00:00 28.08.2012 16:15
Es kommt selten vor, dass ich eine FF lese und hinterher nicht weiß, was ich dazu sagen soll. Bei deiner FF ist es jedoch so. Es fällt mir sogar etwas schwer, gerade richtige Sätze zu bilden, weil ich viel zu sehr von den Gefühlen gefangen bin, die du eingefangen hast, die du uns allen mitgeteilt hast.

Es war wunderschön, das zu lesen.

Ich finde, du hast Charles und Erik hervorragend dargestellt, es gefällt mir besonders gut, dass du dich an den Geschehnissen des Filmes entlang gehangelt hast, allerdings mit einer Interpretation, die jeder nachvollziehen kann, der in den beiden ein Pairing sieht.

Ansosnten bin ich wirklich sprachlos.
Vielen Dank für diese wunderbare Fanfiction.
Liebe Grüße, Ayako
Von:  -Heartless-
2011-10-02T19:07:22+00:00 02.10.2011 21:07
Ich weiss nicht was ich sagen soll.....
ich hab schon so viele FF's gelesen (meistens auf DA) aber bisher ist mir noch keine vor die Augen gekommen, die so genial geschrieben ist wie deine.
Ich konnte einfach nicht aufhören zu lesen! Du hast alles so realistisch, gefühlvoll, dramatisch und süss geschrieben, dass es mich schier überwältigt hat. Niemals hätte ich gedacht auf Animexx so ein Juwel unter den FFs zu finden. Und ich lüge jetzt nicht, wenn ich schreibe, dass dies die beste FF ist die ich jemals gelesen habe.
Ich konnte die ganze FF über den Film vor meinem inneren Auge abspielen sehen. Nur dass du die Lücken zwischen den Szenen gefüllt hast. Mit Szenen die ich nur zu gern auch im Film gesehen hätte! T////T

Meine absolute Hochachtung! Best X-Men: First Class FF ever!
Vielen Lieben Dank dafür, dass du so eine wunderbare FF geschrieben hast!
Von:  ElliotAlderson
2011-09-16T13:25:05+00:00 16.09.2011 15:25
Es ist so traurig, so unendlich traurig. Ich dachte ich könnte mich für den Schluss wappnen, aber nein. Ich bin gescheitert. Man weiß es und doch trifft es einen immer wieder von Neuem, soviel Verzweiflung, so viel Schmerz. Du hast es so ergreifend zum Ausdruck gebracht.
Ich mochte es sehr wie du beschrieben hast, wie sich Erik und Raven verändert haben, wie arrogant und naiv er war, um es zu bemerken. Wie er sie verloren hat ist tragisch, vor allem weil sie beide dennoch starke Gefühle für Charles haben.
Eine sehr tolle Fanfiction, es war mir eine Freude (und ein Leid) sie zu lesen. Danke, für dieses kleine Meisterwerk.
Von:  Mikako-chan
2011-08-28T13:20:05+00:00 28.08.2011 15:20
Oh man, auch wenn man weiß wie es ausgeht hofft man doch immer noch auf eine Wende... *seufz*
Aber darüber hinaus wieder einmal eine wundervolle in sich runde und passende Geschichte <3
Es ist wirklich unglaublich wie gut du dich in die Charaktere einfühlen kannst und sie so treffend beschreibst, dass man sich immer wieder überzeugen muss, dass es kein Originalscript ist.

Kurzum: Ich bin absolut begeistert, wie viele andere hier, wie ich sehe ^^
Von:  Yoyo
2011-08-27T08:33:50+00:00 27.08.2011 10:33
Oh wie ich es hasse, dass es kein Happy End gibt.
Man wusste es vorher und doch zerreißt es einem das Herz. Etwas schon zu wissen bevor es passiert, macht es ja nicht unbedingt leichter.

Die beiden waren so ein wundervolles Paar. Das es so enden musste unheimlich tragisch, genau wie die Tatsache das Charles nie wieder laufen kann. ;_;

Du hast das in deiner FF so wundervoll dargestellt, ihre Bindung zueinander, ihre Konflikte. Tatsächlich hätte es so sein können. Eine Liebe zwischen den beiden, die zwar nie eine Chance hatte, aber dennoch gar nicht so unmöglich schien, verband die beiden doch so viel mehr. *___*

Hach~

So ein Paralleluniversum nur mit Mutanten, in denen beide glücklich sind...ja, sowas wünsche ich mir, auch wenns unrealistisch ist.
Von:  Luinaldawen
2011-08-26T21:47:07+00:00 26.08.2011 23:47
Hach... mein Herz bröckelt genauso wie den halben Film über ;_; Die Geschichte der beiden ist so dermaßen tragisch, dass ich eigentlich mit keiner guten Ff (und schon gar nicht hier auf Animexx) gerechnet habe, die sich damit auseinandersetzt. Eine Freundin hat mich glücklicherweise hierauf aufmerksam gemacht.
Danke, dass du mir den Glauben an die Autoren zurückgegeben hast, auch wenn ich gerade am liebsten heulen würde. TT-TT Charles und Eric sind so eine episch-tragische Freundschaft/Liebe... Und in deiner Ff habe ich mir noch mehr ein Paralleluniversum für die beiden gewünscht in dem sie glücklich werden.
Du hast die Problematik und die Charaktere so unglaublich toll eingefangen, ich konnte gar nicht mehr aufhören zu lesen. Es ist soooooo schön! Und dramtisch. Und absolut tragisch. ;_;

In Spades lese ich auch noch und werde dich weiter im Auge behalten. ^-^

Viele Grüße,
Luina
Von: Morwen
2011-08-26T14:20:34+00:00 26.08.2011 16:20
Da ich Niva deine Geschichte empfohlen habe, ist es natürlich nur zu fair, wenn ich mich ebenfalls noch mal zu Wort melde. ^_~
Ich habe die FF erst gestern Nachmittag entdeckt und war überaus froh zu sehen, dass kurz nach Mitternacht schon der nächste Teil folgte. (Wäre ich letzte Nacht nicht so knülle gewesen, hätte ich dir auch gleich was dazu geschrieben. ^^)

Ich lese eigentlich auch kaum noch FFs auf Animexx und habe nur mal auf der "X-Men"-Serienseite vorbeigeschaut in der Hoffnung, ein paar schöne Fanarts zu finden, als ich deine FF entdeckt habe.
Und ich bereue es nicht, sie angeklickt zu haben.

Denn ich kann mich meinen Vorrednern nur anschließen. =)
Dein Schreibstil ist sehr schön zu lesen und fängt die Atmosphäre des Filmes gut ein. Aber am gelungensten finde ich deine Darstellung der Personen und ihrer Konflikte. Charles und Erik sind bei weitem keine einfachen Charaktere, ihre Gedanken und Handlungen, sowie ihre Beziehung zueinander sind äußerst komplex. Aber du hast nicht nur die Beziehung, die der Film vorgibt, getroffen, sondern sie auch glaubhaft um ein paar Dimensionen erweitert, die sich auf so natürliche Weise in den Plot des Films einfügen, dass ich mir wirklich gut vorstellen kann, dass alles so passiert sein könnte.
Das Ende hat mir dann auch wirklich das Herz gebrochen, einfach, weil dieses Mal so viel mehr dahintersteckte.

Ich bin wirklich ehrlich begeistert von dieser Geschichte und würde mich ebenfalls freuen, wenn ich in Zukunft noch mehr über die X-Men von dir lesen könnte, denn du hast diese Charaktere wirklich verstanden, und das sieht man hier nicht allzu häufig.

Liebe Grüße & frohes Schaffen,
Morwen~
Von:  sweetAlec
2011-08-26T13:05:53+00:00 26.08.2011 15:05
Also wenn ich jetzt nicht auf der Arbeit währe und es mega blöd aussähe wenn ich jetzt und hier anfangen würde zu heulen, täte ich es glatt.

Man weis zwar wie es ausgeht aber es zu lesen ist nochmal was anderes vor allem wenn man noch mehr als im Film mit all diesen Gefühlen konfrontiert wird *seufz*.
Ich liebe diese Story und freue mich jetzt schon auf deine angekündigte vortsetzung.

LG Alec
Von:  Niva
2011-08-26T12:08:06+00:00 26.08.2011 14:08
Ich bin durch die Empfehlung einer Freundin auf diese Fanfiction gestoßen und bin wirklich froh, so darauf aufmerksam geworden zu sein, da ich ansonsten eigentlich kaum mehr Fanfics hier lese. (Und ist ein Mamut-Satz nicht die beste Art, einen Kommentar zu beginnen? Ehem.)

Jedenfalls finde ich diese Fanfiction wirklich gut. Toll geschrieben und wundervoll in ihrere Stimmung. Diese bittersüße Atmosphäre -- weil man ja weiß, wie das ganze ausgehen wird -- hast du wunderbar rübergebracht, genauso wie Charles' Gefühle und Gedanken.
Also, beide Daumen hoch! :D
Bei Gelegenheit werde ich mich noch über In Spades hermachen und freue mich auch auf die andere Fanfic, die du im Vorwort angekündigt hast.

Liebe Grüße,
Niva


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