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Die letzte Fahrt der Goblin

von

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Kapitel 3 – Tag 3 bis 5: Der Kampf

Die Frage sollte schneller beantwortet werden, als Captain Cullen lieb gewesen wäre. Die See begann am frühen Morgen zu schäumen und gewaltige Wellen gegen die Schiffswand zu schlagen. Was immer es verursachte es war gewaltig und kam nach oben. Genau zwischen ihnen und dem fremden Schiff. Vorsichtshalber wurden die Geschütze bemannt, die Mannschaft wollte diesmal vorbereitet sein.
 

Es gab zwar schon immer Mythen und Legenden der alten Seefahrer über Seeschlangen aber dieses Vieh war real. Länger als die Goblin, weit über 100 Meter, mit violettem Panzer und Augen auf langen Stielen die boshaft in alle Richtungen stachen als suchten sie etwas.
 

Der Teufelsdrache hatte sich erholt und wollte sein Vernichtungswerk beenden. Fast zeitgleich schossen vom Bug der P’oragann zwei Seile auf die „Seeschlange“ zu und explodierten mittig auf dem Panzer des Teufelsdrachen. Es schoß Cullen wie ein Blitz durch den Kopf, deswegen die Bastelei an der Harpune.

„Ivan, die Harpune. Ziel auf das Ding und Feuer“, schrie der Captain so laut er es gegen das Geheul des Monsters konnte.
 

Ivan nahm Maß und feuerte. Der Sprengkopf detonierte knapp hinter dem Kopf. Das Tier war gefangen, eingekeilt zwischen den beiden Schiffen. Hatten die Besucher das etwa geplant? Es schien so, die Harpune hätte ohne den Sprengkopf diesen massiven Panzer niemals durchschlagen können. Sie brauchten Hilfe und der Feind hing nun fest und wand sich rasend vor Zorn in den Seilen.
 

„Sie wollen das Monstrum zwischen sich und uns halten“, schrie Carter gegen den Lärm an.

„Ich weiß aber für so etwas ist die Goblin nicht gebaut“, rief Cullen zurück.

Nein, für sowas waren sie beileibe nicht ausgerüstet.

„Ein Weltraummonster? Selbst wenn sie das überleben sollten, würde ihnen das niemand glauben“, dachte er bei sich ohne seine Besorgnis zu zeigen.

Der Captain eines Schiffes war ein Furcht erregender Zeitgenosse der immer eine Antwort wußte und nie zögerte.
 

„Schön wärs“, dachte Cullen, „da wären Russen die bessere Alternative gewesen.“

Carter und Ryan hatten inzwischen die Magazine der beiden MG’s auf den Teufelsdrachen leergeschossen ohne große Wirkung erzielt zu haben. Den Versuch war es Wert gewesen.
 

Der Kampf und die Reparaturen der P’oragann dauerten an. Die ungleiche Seeschlacht zog sich bereits zwei Tage und zwei Nächte hin und die Goblin wurde stark in Mitleidenschaft gezogen. Sie war leck geschlagen und die Pumpen schafften es kaum das Wasser aus dem Rumpf zu befördern. Der Teufelsdrache hatte dem Schiffsrumpf harte Schläge verpasst und ihn ordentlich verbeult.

Der Besatzung ging es nicht besser, an Schlaf oder gar Essen war nicht zu denken. Bei dem Seegang blieb nichts drin und die Nerven lagen blank. Lange würden sie diesen Kampf nicht mehr ausfechten können. Der Teufelsdrache hingegen zeigte allmählich leichte Anzeichen von Erschöpfung.
 

Dem G’oanna-Schiff ging es besser, da ihr Rumpf stark genug war selbst den brutalen Schwerkraftanomalien eines G’ravon-Sturms zu trotzen. Am dritten Tag waren die Schäden endlich weitgehend behoben.
 

„Alle Systeme einsatzbereit“, meldete G’annu, „einschließlich der Desintegratorkanone“.

„Sehr schön“, erwiderte Z’ardanno. „Ich glaube auch nicht, daß unsere unfreiwilligen Helfer noch einen weiteren Tag überstehen würden.“
 

Sie waren minderintelligente Lebensformen und doch hatten sie die richtigen Schlüsse aus ihren Aktionen gezogen und reagiert als die Raumbestie auftauchte. Genau wie T’alla es prophezeit hatte, die Wissenschaftskaste war doch nicht so unnütz wie gedacht.

Beim ersten Gefecht wollte er dem Captain noch sagen, daß die Automatikwaffen für die Größe des Tieres nicht reichen würden aber er hatte nicht hören wollen. Verdammter Stolz, daß würde sich ändern. Diesmal würden sie den Desintegrator nehmen um das Monster auch wirklich zu vernichten. Der Teilchenstrahl würde den Teufelsdrachen in seine Atome zerlegen.
 

„Na dann. Geschütz bereit, Ziel anvisieren und FEUER!!“ Eine Luke an der P’oragann ging leise auf und die Desintegratorkanone glitt heraus. Die Lichter wurden dunkler und das gesamte Schiff vibrierte als die Kanone gewaltige Energien aus dem Schiff abzog.

Aus einem unheimlichen Heulton wurde ein grelles Pfeifen und unter einem pulsierenden blauen Lichtblitz löste sich die Raumbestie langsam auf und verschwand in einer Nebelsäule.
 

„Haben sie das gesehen Captain“, rief Carter ungläubig aus, „die haben das Vieh glatt aufgelöst.“

„Ja ich habs gesehen Carter“, erwiderte Cullen immer noch angeschlagen von dem Kampf der letzten Tage.

Der Feind war besiegt aber was nun? Die Goblin lag in den letzten Zügen und würde bald untergehen. Der Funk ging immer noch nicht und da war noch das andere Schiff. Was würden diese fremden Wesen mit ihnen machen, jetzt da ihr Problem nicht mehr existierte?
 

Auf der P’oragann war unterdessen ein Streit zwischen T’alla und Captain Z’ardanno entbrannt.

„Wir können sie doch nicht einfach töten“, schrie T’alla.
 

„T’alla sie wissen genau, daß nach den Vorschriften jedes minderintelligente Wesen, welches uns zu Gesicht bekommt, zu eliminieren ist. Es dient dem Wohl ihrer eigenen Spezies. Was glauben sie wohl was geschieht, wenn sie gerettet werden und davon erzählen? Und wie sollen sie die Schäden an ihrem Schiff erklären? Sie werden ihr Leben lang eingesperrt. Abgesehen davon wäre es eine Gefahr für unsere Forschungsteams die alle paar Z’entaren geheim auf der Erde landen. Bisher erklären sich die Bewohner das ganze mit Lichtphänomenen und sonstigem.“
 

„Aber sie haben uns geholfen! Sie verdienen es nicht dafür zu sterben.“

„Ich weiß T’alla aber mir sind alle vier Hände gebunden, die Vorschriften sind eindeutig.“
 

Die Vorschriften, das war es. In seinem Studium hatte T’alla etwas gelesen, daß helfen könnte. Er mußte die Aufzeichnungen befragen. Einige Z’entonen später hatte er seine Antwort.
 

„Sehen hier Captain, der perfekte Ausweg“, sagte T’alla mit stolz geschwellter Brust. „Sollte Gefahr für eine denkende Spezies bestehen, kann eine Notumsiedlung vorgenommen werden.“

Z’ardanno studierte die Anweisungen sorgfältig und konnte keinen Fehler finden. Er hatte Recht, so etwas konnte wirklich nur T’alla einfallen.

„In Ordnung, macht die D’aion-Ladungen bereit.“ G’annu und G’ennu liefen davon um alles vorzubereiten.
 

Captain Cullen stockte der Atem. Die Luke an der P’oragann öffnete sich wieder. Dort wo kurz zuvor das totbringende Geschütz aufgetaucht war.

„War es das jetzt, sind wir nun dran? Was für ein beschissenes Ende, nachdem man den Fremden geholfen hatte“, dachte er. Natürlich unfreiwillig geholfen aber wer wollte im Angesicht der Vernichtung kleinlich werden.
 

Doch statt dem Lichtblitz kamen orangefarbene Kugeln heraus die zur Goblin schwebten und mit einem leisen Ploppen zerplatzten. Ryan und Ivan brachen auf der Stelle zusammen.

„Gas“, schrie es in Cullens Kopf, „diese Bastarde wollen uns wirklich vergasen“.

„Bastarde...“, mehr bekam er nicht mehr heraus bevor auch er umfiel. Er sah noch wie sich eine größere Luke an dem fremden Schiff öffnete, dann wurde ihm schwarz vor Augen.



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