Die letzte Fahrt der Goblin von Ganbatte ================================================================================ Kapitel 1: Kapitel 1 – Tag 1: Teufelsdrache ------------------------------------------- Logbucheintrag wissenschaftlicher Berater T’alla an Bord des Patrouillenschiffes P’oragann: Ungefähre Raumzeit 28:56 auf Kurs durch das Sol-System, einem vergleichsweise kleinen Gebiet mit eine Sonne der J’aal-Klasse und nur einem bewohnten Planeten minderer Intelligenz ohne nennenswerte Raumfahrt. Wir hatten gerade die K’jell-Piraten gestellt und verhaftet und waren auf dem Heimflug als die Instrumente meine Aufmerksamkeit erregten. „Soviel Energie im freien Weltraum“, dachte T’alla, „das kann nur eine Ursache haben... ein Teufelsdrache!“ „Captain Z’ardanno ich fürchte wir haben ein Problem“, rief T’alla in Richtung Kommandobrücke. „Was gibt es T’alla“, kam es zurück „wieder eine kleine Anomalie für ihr Logbuch“. Die übrigen zwei Besatzungsmitglieder kicherten, obwohl es für Menschen eher wie ein heiseres Zischen geklungen hätte. T’alla war halt sehr gründlich wenn es darum ging Unregelmäßigkeiten zu erfassen. „Nein, eher ein größeres Problem. Die Instrumente haben die Energiesignatur eines Teufelsdrachen aufgefangen“. Geschätzte Größe 134 Makros und auf Kollisionskurs mit unserem Schiff.“ „Nun denn, die Vorschriften sind hier recht eindeutig T’alla. Alle Teufelsdrachen sind bei Sichtung umgehend zu eliminieren. Sie sind zu gefährlich um sie am Leben zu lassen. Wir haben schon zu viele Schiffe verloren nur weil so ein Nestling von Captain sie studieren oder einfangen wollte“. „Ja, aber“, wollte T’alla protestieren. „Nichts aber T’alla, sie werden mir später noch dankbar sein. Abfangkurs berechnen und Automatikgeschütze abfeuern. Wird Zeit die ungeliebte Verwandschaft loszuwerden.“ Die G’oanna waren eine alte vernunftbegabte Echsenrasse mit einer hoch technisierten friedlichen Kultur und einer langen Raumfahrertradition. Sie waren in ihrem Sektor als eine Art Polizei und Schutztruppe eingesetzt. Der große Rat der 128 denkenden Systeme hatte sie dazu berufen. Sie waren ca. 180cm groß, liefen menschenähnlich auf zwei Beinen und hatten vier Arme. Ein langer Schwanz erleichterte ihnen den aufrechten Gang. Ironischerweise waren sie genetisch entfernt verwandt mit den Teufelsdrachen. Jedenfalls laut den Wissenschaftlern, die Untersuchungen an einem gefangenen Jungtier vornehmen konnten. Kurz darauf hatten die Elterntiere die Raumstation zerstört und die Forscher konnten nur knapp in Rettungskapseln mit ihren gesammelten Daten entkommen. „Automatikwaffen aufgeladen und bereit“, kam es aus der Geschützecke. Es war G’ennu der ältere der beiden Zwillinge, die den Rest der Besatzung der P’oragann ausmachten. G’ennu und G’annu, immer am streiten aber fähige Besatzungsmitglieder. „Zielkoordinaten eingegeben und an Geschützleitstand übertragen“ rief G’annu. „Na dann wollen wir mal sehen ob du dich nicht verrechnet hast“, gab G’ennu zurück.“ „Ruhe ihr beiden. Geschütze bereit, Ziel anvisieren und... FEUER.“ Die Automatikwaffen feuerten einen kurzen Blitz in Richtung des Teufelsdrachen ab. Bedingt durch den Treffer gab die Raumbestie in Schmerz und Schreck einen gewaltigen Energiestoß von sich, der auch die P’oragann in Mitleidenschaft zog. Funken sprühten aus den Konsolen, Bildschirme explodierten in einem Regen aus Einzelteilen und es qualmte an allen Ecken und Enden, während das Schiff sich schüttelte. „Schadensmeldung“ bellte es aus Captain Z’ardannos Kehle. Die Zwillinge hatten sich wieder aufgerichtet und stürzten zu den Kontrollen bzw. was davon noch übrig war. „Hauptantrieb ausgefallen, Navigation ausgefallen, Waffensysteme ausgefallen...“. „Verdammt, sagt mir nicht was ausgefallen ist, was funktioniert noch?“, herrschte der Captain die beiden an. „Also die Lebenserhaltung läuft ohne Probleme, das war es aber auch schon“ meinte G’annu. „Was ist mit dem Teufelsdrachen“, warf T’alla ein, „haben wir ihn erwischt?“ Ein Blick auf den einzigen intakten Außenbildschirm ließ G’ennu erbleichen. „Wir haben ihn getroffen aber er lebt noch. Der Energiestoß von ihm hat die meisten unserer Systeme gebraten, das zu reparieren wird etwas dauern. Außerdem stürzen wir genau wie er auf den Planeten unter uns zu, seine Schwerkraft zieht uns an“. Im Weltraum, nicht weit von der P’oragann entfernt, wandt sich der Teufelsdrache vor Schmerzen. Seine Nerven waren von nun an nur noch auf das kleinere Raumschiff gerichtet, das ihm soviel Schmerz zugefügt hatte. Er würde nicht ruhen bis er es vernichtet hatte. „Also“, dachte Z’ardanno laut, „die Systeme lassen sich reaktivieren und mit den Hilfsraketen können wir das Vieh auf Distanz halten bis wir die Waffen wieder online haben“. „Das geht nicht“, warf T’alla ein, „wir haben die Hilfsraketen bereits bei der Verfolgung der K’jell-Piraten benutzt. Sie sind nur noch für leichte Kurskorrekturen geeignet.“ „Stimmt, das hatte ich vergessen“, gab Z’ardanno zu, „wir können also nur landen und auf Hilfe hoffen.“ „Der Planet unter uns ist der dritte Planet des Systems, es gibt Leben dort. Vielleicht können wir Hilfe bekommen“, gab G’ennu zu bedenken. „Hilfe von den zweibeinigen Bewohnern? T’alla wie ist ihre Einschätzung dazu?“ „Captain unter den gegebenen Umständen, was haben wir für eine Wahl? Wir können nur hoffen, daß sie nicht uns für einen Feind halten. Unsere Fernortung hat gezeigt, daß diese Spezies durchaus zur Kriegsführung fähig ist. Sogar die Kernspaltung nutzen sie, wenn auch höchst uneffizient wenn mir die Bemerkung erlaubt ist.“ „Ok, T’alla ich danke ihnen. Also ihr Nestlinge, das Schiff auf eine Notlandung vorbereiten.“ „Ach und Captain“. „Ja, T’alla was ist noch?“ „Bitte erinnern sie mich später daran, daß ich ihnen noch dankbar sein soll“. „Bei allen Schuppen, raus mit ihnen bevor ich sie ihren eigenen Schwanz fressen lasse“. Gottverdammte Wissenschaftler mit ihrem Sarkasmus. „Bin schon weg“. Und ein grinsender aber besorgter T’alla schwang sich davon. Die künstliche Schwerkraft war eben ausgefallen und sie bereiteten das Schiff auf den Eintritt in die Atmosphäre vor. Es würde wohl eine Landung auf einer der gewaltigen Wasserflächen des Planeten werden. „Schon komisch“, dachten die Zwillinge, „von oben könnte man den Planeten unter ihnen beinahe für ihren Heimatstern W’odesk halten.“ Das Weltall war doch sehr klein. Als alle weg waren, murmelte Z’ardanno noch: „großer Gott K’ordan stehe uns bei“. 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