Was sonst noch alles passiert... von TalaxNile (NilexKyoya:D) ================================================================================ Kapitel 7: Die Feigheit der Ärzte und Kyoyas Vorschlag ------------------------------------------------------ Soo, hat etwas länger gedauert, da wir momentan eine Arbeit nach der anderen schreiben und ich lernen musste... Aber irgendwie hat es dann doch geklappt, also viel Spaß beim Lesen:D Mit hängenden Kopf läuft Nile den Park vor dem Krankenhaus entlang, seine Augen sind stehts auf den Weg gerichtet. Dieser Park gehört noch zum Eigentum des Krankenhauses, deshalb darf man sich, soweit es der Arzt erlaubt, die eigene Gesundheit es zulässt und man Patient ist, sich hier aufhalten und frische Luft tanken, die Natur genießen, Sport treiben und ungestört sein. Aber so richtig genießen kann er es nicht. Das wird alles nicht mehr da sein, keine Vögel mehr, keine Bäume mehr, keine Straßen mehr, kein Kyoya mehr... Ein dicker Kloß macht sich in Niles Hals breit, er kann kaum noch von selbst laufen, so hin und her torkelt er den Parkweg entlang. Zwar ist das nichts neues mehr bei ihm, aber unangenehm fühlt es sich trotzdem an, nicht mehr gerade zu laufen. Dazu fehlt ihm momentan einfach die Kraft. Still lehnt er sich an eine große Eiche und schaut auf seine Handrücken. Sein rechter Handrücken wird von einigen, kleinen Narben verziehrt. Sie sind kaum zu erkennen, man sieht sie nur, wenn Licht darauf scheint. Eigentlich gut, dass man sie nicht sieht. Sonst hätte spätestens Kyoya sich gefragt, wo sie auf einmal herkommen. Nile setzt sich jetzt neben den Baum, das Stehen wird ihm nach einiger Zeit doch zu blöd. Er mustert seine rechte Hand immer und immer wieder, diese Narben stechen selbst im Schatten heraus, er kann sie ganz deutlich sehen. Er hat sie sich selbst zugefügt. Alle Narben, alle, die sein Handrücken verziehren, stammen von ihm. Und es werden jeden Tag mehr. Warum? Nile hat sich angewöhnt sich einfach mal in die Hand zu beißen und den aufkommenden Husten zu unterdrücken, wenn seine Atemnot mal wieder ein Zeichen von sich gibt. Die Medikamente dagegen helfen zwar, aber trotzdem bekommt er in letzter Zeit immer schlechter Luft und darunter leidet auch seine rechte Hand. Vieleicht sind das die ersten Zeichen, für das, was Kyoya ihm vor wenigen Stunden berichtet hat. Wofür die Ärzte zu feige gewesen sind. ---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Es hat alles vor ein paar Stunden angefangen. Nile hat ein paar Mal noch mit Rinako telefoniert und sich danach an seine ganzen Hausaufgaben, die Rinako ihm gebracht hat, gesetzt. Mit Musik, Kunst, Geschichte und Bio ist alles noch gut gelaufen, verstanden hat er wirklich alles. Nur an Physik, Mathe und Chemie ist er kläglich gescheitert. Ersteres hat er nach ein paar Stunden entlich halbwechs verstanden, mittleres klappt dann auch ganz gut, nur Chemie will nicht. Genervt setzt er sich auf sein Bett und ließt sich nocheinmal alles durch, wobei er kein Wort versteht. Warum muss man auch so eine Scheiße lernen? Nach einiger Zeit gibt er es schließlich auf, Chemie ist und bleib einfach nicht seine Stärke. Er knüllt die ganzen Arbeitsblätter zusammen und pfeffert sie gegen die Wand. Da machen sie sich sowieso besser. Dann geht die Tür auf und ein Grünschopf lugt herein. "Hey." Nile läuft zu ihm und zieht ihn in den Raum. "Entlich lässt du dich auch mal wieder blicken." "Ja." Verlegen kratzt sich Kyoya an seinem Kopf. "Es ging vorher nicht. Lernen, lernen, aber du müsstest das ja verstehen." "Oh ja." Erschöft lässt sich Nile auf sein Bett fallen und zieht Kyoya gleich mit. "Das hab ich bis gerade eben auch gemacht." "Alles verstanden?" "Nein." "Was hast du denn nicht verstanden?" "Vieles. Sag mal, wofür musst DU eigentlich lernen?" Nile setzt sich auf sieht Kyoya fragend an. "Für meine Abiturprüfungen. Ich bin doch nicht bescheuert und brech wie viele andere Blader die Schule ab." "Wie Benkei." Verschmitzt lächelt Nile und wirft dem zerknüllten Haufen Papier, der einmal seinen ganzen Chemieblättern darstellen sollte, vernichtende Blicke zu. "Was haben die armen Blätter denn gemacht, dass du sie so ansehen musst?" fragt Kyoya, als er Niles Blick weiterverfolgt und auf einen Haufen Papier stößt. "Sie haben mir Kopfschmerzen verbreitet. Da machen sie sich sowieso besser, als woanders." erklärt Nile. "Was haben sie denn so schlimmes gemacht?" "Sie haben schlimme Aufgaben, dass haben sie gemacht." "Schule?" "Was denn sonst." "So geht man aber nicht mit seinen Schulsachen um." "Man nicht, ICH schon." "Oh Nile." Kyoya gibt seinen Freund einen Kuss. Danach steht er auf und geht zu dem Haufen zerknüllten Blätter. "Du.. holst die jetzt aber nicht." protestiert Nile, doch Kyoya ist schon längst zurück und schmeißt ein Blatt neben Nile aufs Bett. "Oh doch." lacht er und setzt sich daneben. Dann nimmt er das Blatt und enfaltet es vorsichtig. "Chemie?" Verwunderung liegt in seiner Stimme, als er sich die Aufgaben durchließt. "Das schlimmste Fach der Welt." komentiert Nile. "Chemie ist doch leicht." "LEICHT??" Nile sieht Kyoya entsetzt an. "Chemie ist zum Scheitern verurteilt." "Ach was. Oxidation, Reduktion, Redoxreagtion... Ein Thema was jetzt nicht sonderlich schwer ist." "Aufhören! Davon bekomm ich jetzt schon Kopfschmerzen." mault Nile und vergräbt seinen Kopf in ein Kissen. "Soll ich es dir erklären?" fragt Kyoya vorsichtig. Nile sieht Kyoya schief an. "Woher solltest du denn wissen, wie das geht?" "Weil ich erstens nicht gefehlt haben so wie du, immer gut aufgepasst habe und zweitens...-" "Ich höre." "Ich hab Chemie für meine Hauptprüfung im Abi gewählt." Nile sieht ihn entsetzt an. "Du... hast WAS getan?? Sag mal, spinnst du?" "Nein." lächelt Kyoya. "Warum machst du sowas?" "Weil ich seit der 5. Klasse nur Einser im Zeugnis in Chemie hatte. Darum." "Ich glaub, gleich sterbe ich." murmelt Nile immer noch entsetzt. Wie kann man nur freiwillig Chemie machen? Schrecklich... Er bekommt bei dem Wort schon Atemnot, was freut er sich schon darauf, dieses blöde Fach nicht mehr haben zu müssen. Und dann ist er mit jemanden zusammen, der Chemie wohl über alles liebt. Super! "Nicht sterben. Dich brauch ich noch!" murmelt Kyoya und legt seinen Kopf neben Niles, sodass sie beide den Atem des jeweils anderen spüren können. "Wenn du die ganzen Blätter entsorgst, darfst du mich gerne wieder haben." lächelt Nile. Murrend steht Kyoya daraufhin auf und schmeißt die Blätter in den Mülleimer. "Du weißt schon, dass du dann die ganzen Hausaufgaben nicht haben wirst?" "Mir egal. Chemie kann mich mal." "Nett." "Was denn? Niemand außer dir mag Chemie." Kyoya legt sich wieder neben Nile und sieht ihn an. Nile bohrt seinen Blick in Kyoyas Augen und die beiden veranstalten einen Starr-Wettbewerb, den Nile immer gewinnt. "Wie machst du das nur?" wundert sich Kyoya, als der Kleine auch nach sieben Minuten nicht einmal blinzelt. "Naturtalent." murmelt Nile und zieht Kyoya zu sich. Ihre Lippen sind ganz nah aneinander, berühren sich leicht, doch Nile hält seinen Freund so fest, dass dieser sich keineswegs auch nur einen Milimeter weiter zu ihm runterbeugen kann. Kyoyas Arme stüzen sich neben seinen Kopf ab, er sieht Nile mit verlangenden Blicken an. Auch Nile wird immer ungeduldiger, bis er es nicht mehr aushält und seinen Griff lockert. Dadurch hat Kyoya wieder etwas mehr Bewegungsfreiraum, er überwindet sofort die letzten Milimeter zwischen ihren Lippen und verwickelt seinen ägytischen Freund in einen langen, intensiven Zungenkuss, der sich sehen lassen kann. Als sie sich langsam voneinander lösen, außer Atem, sieht Kyoya Nile lange an. Sein Gesichtsausdruck wird mit jeder Sekunde nachdenklicher und etwas trariger. "Was ist denn los?" fragt Nile erschrocken nach, als er diesen Ausdruck lange genug ertragen hat. "Das werde ich vermissen." murmelt Kyoya und richtet sich auf. "Wie?" Nile versteht kein Wort. Warum sollte Kyoya das vermissen sollen? Er kann es doch immer wieder haben, dass macht alles keinen Sinn. "Nächste Woche ist bei uns die Abschlussfahrt vor dem Abi." erklärt Kyoya. "Und die dauert zwei Wochen..." "Das heißt... Ich seh dich dann zwei ganze Wochen nicht mehr?" fragt Nile traurig. Kyoya nickt stumm und nimmt seinen kleinen Freund in die Arme. "Aber es geht erst nächste Woche los. Also haben wir noch eine Woche." murmelt Kyoya. "Naja, hoffe ich zumindest." fügt er dann noch leise hinzu. "Was soll das denn heißen?" fragt Nile verwirrt. "Dein Arzt, Dr. Alfonso, hat bei uns angerufen und..." "Was wollte er denn?" Auch Nile hat sich jetzt aufgerichtet und sieht seinen Freund fragend an. Heute versteht er irgendwie gar nichts. Woran das wohl liegen mag? "Naja, er hat uns über deine Diagnose aufgeklärt." "Diagnose? Ist die etwa schon draußen?" "Äh, jaaaaaa." antwortet Kyoya in einer etwas höheren Tonlage. "Und warum weiß ich davon nichts?" fragt Nile leicht entsetzt. Er überlegt, aber davon hört er zum ersten Mal. "Wie du weißt davon nichts?" "Keine Ahnung, mir wurde nie gesagt, dass die Diagnose schon draußen ist. Weißt du wann ich Dr. Alfonso das letzte Mal gesehen habe? Vor drei Wochen oder so." "Okay..." Jetzt versteht auch Kyoya nur Bahnhof. Kein Arzt würde die Diagnose einem Patienten verheimlichen. Aber anscheinden wurde genau das getan. Aber warum bloß? Das macht doch alles keinen Sinn. "Und deshalb würde ich nur ungern wegfahren." sagt Kyoya leise. "Aber das ist deine Abschlussfahrt. Ich werd´ die zwei Wochen schon überleben, keine Angst." "Das sagst du jetzt so. Aber was wäre, wenn du in einer der Wochen wirklich umkommen würdest?" Nile sieht ihn verständnislos an. "Laut Diagnose hast du nämlich noch höchstens, allerhöchstens vier Wochen, wenn überhaupt." gibt Kyoya schließlich raus. Er lässt dabei Nile keine Sekunden aus den Augen. Der andere sieht ihn mit weit aufgerissenen Augen an, er fängt leicht an zu zittern. "V-Vier Wochen??" Der Grünhaarige nickt stumm. "Nein, Kyoya. Das ist nicht wahr. Ich will nicht in vier Wochen..." "Spätestens." "Wie?" "Spätestens in vier Wochen." Nile lässt sich zurück in die Decke fallen und sieht Kyoya ängstlich an. "Nile." Kyoya legt sich neben seinen Freund und versucht ihn halbwechs zu beruhigen. "Du musst fahren." flüstert Nile den Tränen nah. "Sowas geschieht nur einmal im Leben. Du musst es nutzen." "Und jeden Tag hoffen, dass du überlebst? Nile, ich könnte es nicht genießen. Ich wäre nur in Sorgen um dich." "Aber." Nile richtet sich auf, dabei laufen ihm kleine Tränen über die Wange. "Kein aber." Kyoya zieht Nile zu sich runter und schlägt seine Arme ganz fest um den zitternden Körper seines Freundes. Nile vergräbt seinen Kopf in Kyoyas Halsbeuge und fängt an heftiger zu weinen. Das darf doch jetzt alles nicht wahr sein. Warum wurde ihm nichts gesagt? Hatten die Ärzte etwa Angst, es ihm zu sagen? Und er hat noch höchstens vier, minus zwei Wochen, also zwei Wochen lang seinen Kyoya? Nur noch 14 Tage? Wenn überhaupt? "Ich werde nicht gehen." hört er seinen Freund immer wieder leise sagen. Er weiß nicht, wie lange sie so dagegelegen haben, aber er weiß, dass er sich dafür bei seinen Ärzten Rächen wird. Das sie ihm rein gar nichts gesagt haben... ---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Murrend steht Nile wieder auf. Der Wind fegt durch seine Haare, sie sind völlig zersaust und er sieht aus, als hätte er schlecht geschlafen. Einige Augenringe haben sich in seinem Gesicht breit gemacht, gefolgt mit einigen kleinen Schürfwunden. Ja, die ganzen Medikamente setzen ihm deutlich zu, man kann es ihm überall anmerken. Er geht wieder zurück in das Krankenhaus um in Ruhe nachdenken zu können. Was soll den jetzt aus seinem Kyoya werden? Und aus seinem geliebten Horuseus? Einige Minuten später: "Ich bring Sie um!!!!!!!!!!" Im Krankenhaus herscht eine angespannte Stimmung. Einige Ärzte werden durch das gesamte Haus von einem aufgebrachten Patienten gejagt. Dieser wiederrum wird von weiteren Ärzten verfolgt, um ihn wieder zu beruhigen. Hier und mal da kann man das Klirren von heruntergefallenen Instrumenten hören, manchmal erschrockene Schreie und manchmal wütendes Zurufen von Besuchern und weiteren Patienten. "Jetzt stoppt diesen Jungen doch entlich mal!" "Wie denn?" Verzweifelt rufen die verfolgten und verfolgenden Ärzte sich Sachen zu. Das ist ihnen noch nie passiert, dass sie von einem Patienten, einem Kind verfolgt werden und die Flucht ergreifen. Wütend steht Nile im Hauptgang und blick sich suchend um. Wo sind seine verdammten Ärzte nur hin? Er könnte sie jetzt allesamt eigenhändig erwürgen. Was machen die auch solche Sachen mit ihm? Sein Blick schweift durch die Menschenmenge, die sich hier herumtreibt, aber er wird nicht fündig. Seine Ärzte scheinen in Luft aufgelöst zu sein. Er läuft weiter, immer noch suchend nach seinen feigen Ärzten. Er bemerkt nicht, wie sich eine große, kräftige Gestalt ihm langsam nähert, bis sie schließlich in Reichweite des kleinen Ägypters ist. Blitzschnell packt die Gestalt die Arme von Nile und zieht ihn nach oben. "Hey, lassen Sie mich los!" brüllt dieser, und fuchtelt mit seinen Beinen in der Luft herum. "Damit du uns wieder durch das gesamte Krankenhaus jagen kannst? Was hast du dir dabei gedacht?!?" raunt der Arzt ihm zu. "Ich bring euch um." murmelt Nile leise. "Das wirst du nicht machen." antwortet der Arzt und läuft mit Nile im Gebäck zurück zu dessen Zimmer. Dabei werden seine Ohren mit jedem Schritt mehr beschädigt, da Nile keinesfalls aufgehört hat durch die Gegend wie am Spieß zu schreien. Entlich im Zimmer angekommen, setzt er seinen Patienten ab. Dabei ist er nicht alleine, "Verstärkung" von zwei weiteren, starken Ärzten ist angerückt und hält den immer noch wütenden Nile fest, als dieser entlich wieder den Boden unter seinen Füßen spüren darf. Dr. Kronich, der Mann, der ihn zurück in sein Zimmer getragen hat, wenn auch unfreiwillig, stellst sich knapp vor ihm auf und sieht ihm fest in die Augen. "Ja, wir haben dir von der Diagnose nichts erzählt. Aber jetzt weißt du Bescheid. Also ist doch alles okay." "Nichts ist okay!" schreit Nile. "Ich weiß." seufzt Dr. Kronich und massiert sich nachdenklich den Nasenrücken. "Ich kann verstehen, wenn du sauer auf uns bist, aber...-" "Sauer??" unterbricht Nile ihn. "Ich bin nicht einfach nur sauer! Mich kotzt es echt an, dass Sie mir rein gar nichts sagen! Von wem hab ich es erfahren??? Von meinem Freund!!!!!!!! Und Sie schimpfen sich als Arzt!" "Beruhige dich, Nile." "Nein!" "Los, gebt dem Jungen mal eine Beruhigungsspritze. Der dreht mir hier zu sehr auf." sagt Dr. Kronich schließlich und der eine der Ärzte packt Nile fester, wärend der andere ihn loslässt und eine Spritze bereit macht. "Nein!" Nile tritt hinter sich nach dem Arzt, aber ehe er sich versieht, spürt er auch schon die Spitze Nadel in seinen rechten Oberarm eindringen, gefolgt, von der kühlen Flüssigkeit in der Spritze, die sich langsam in seinen Adern verteilt. Auf einmal verspürt er den Drang, sich hinzulegen und zu schlafen. Das muss an der Spritze liegen. Das er auf einmal so müde ist... Er spürt, wie dir Ärzte ihn hochheben und das er auf seinem Bett wieder abgelegt wird. "Der arme Junge. Erst so jung und schon so krank. In was für einer Welt leben wir eigentlich?" hört er einen Arzt sagen, bevor einschläft. Als er aufwacht un einen Blick auf die Uhr wirft, sieht er, dass längst der nächste Morgen angebrochen hat. Der Rolladen in seinem Zimmer ist zur Hälfte unten, die Sonne scheint etwas hindurch und spendet dem Zimmer das nötige Licht. Nile richtet sich langsam auf, seine Arme und seine Beine fühlen sich steif und schwer an. Er fühlt sich schwach und leer, sein Herz schlägt noch im gleichen Takt. Noch. Aber für wie lange wird das noch so sein? Wie lange? Auf einnmal muss er an Kyoya denken. Was der wohl gerade macht? Einige Prüfungen schreiben und danach von der Abschlussfahrt schwärmen? Aber Kyoya will ja nicht mit... Derweil hat Kyoya Mathe und Physik erfolgreich geschrieben, in PoWi hat er die Höchste Punktzahl erreicht. Man könnte ihn Streber oder Glückspilz nennen, aber sein Abitur ist gerade zweitranig für ihn. Viel wichtiger ist es jetzt, seinen Klassenlehrer zu überzeugen, damit er nicht mit auf die Abschlussfahrt muss. Ob er das hinbekommt? Die Klingel ertöhnt zum aus der Schule und die Klasse wird langsam leer. Die letzten Jugendlichen (obwohl nur noch einer in der Klasse keine 18 ist, also die letzten Erwachsenen^^) packen ihre Sachen ein und verlassen schnellzügig den Raum. Er hat immer das Gefühl, er gehört nicht mehr in die Schule. In zwei-einhalb Monaten, also im Dezember, ist es dann auch entlich vorbei. Sie haben nicht wie andere Schüler im Sommer vor den Sommerferien ihre letzte Abiturprüfung, sondern im Winter. Deshalb hört für sie das Schuljahr schon fünf Monate früher auf. "Herr Müller? Kann ich kurz mit Ihnen etwas besprechen?" "Nur zu Kyoya." Der etwas dickere Mann mit Vollbart und braunen Wuschelhaaren, Brille, vielen Altersflecken und Klamotten, die eher zu einem Opa passen würden, ist gerade dabei seine Akten zu sortieren. "Also, es geht um die Abschlussfahrt nächste Woche." Herr Müller hört schlagartig mit dem Sortieren auf und sieht seinen Schüler misstrauisch an. "Was ist damit?" "Ich würde gerne nicht mitfahren." sagt Kyoya fest und mit ernster Mine. "Warum das Kyoya? Als Schüler und als Klassensprecher hast du mitzufahren." "Ich habe einen Grund nicht mitzufahren." "Kyoya." Herr Müller massiert sich den Nasenrücken. "Ich kann dich nicht einfach hier lassen. Das geht nicht." "Aber Sie müssen! Ich werde meinen Freund nicht alleine lassen! Sowas können Sie von mir nicht verlangen!" Kyoya hat seine beiden Hände auf den Pult gestützt und ist leicht nach vorne gebeugt als er spricht. Herr Müller versucht den aufgebrachten Grünhaarigen wieder zu beruhigen. "Erzähl mir lieber, was genau es sich mit deinem Freund und deiner Entscheidung auf sich hat, einverstanden?" "Das bleibt aber unter uns." "Natürlich." lächelt Herr Müller und nimmt einen Schluck Kaffee aus dem Plastikbecher, der neben ihm genüsslich vor sich her dampft. Der Geruch verteilt sich im gesamten Raum, füllt jede noch so kleinste Ecke mit Kaffeegeschmack aus. "Ich höre?" Kyoya beginnt daraufhin zu berichten. Von der Sache mit Niles Krankheit, von der Diagnose und das er seinen Freund in dieser Zeit nur ungern alleine lässt. Das die beiden ein Paar sind, lässt er weg. Das muss auch nicht jeder wissen. Mit jedem neuen Satz verzieht sich die Stirn von Herr Müller in Falten, er hört aufmerksam den Bericht seines Schülers zu. "So ist das also." sagt er Ernst, nachdem Kyoya geendet hat. "Ich verstehe dich wirklich, Kyoya. Aber du kannst nicht einfach hier bleiben. Es sind schon alle Plätze in Köln reserviert und...-" "Aber es fehlen doch schon drei andere Schüler. Da macht einer mehr auch nichts mehr." "Die drei sind auch im Ausland, Kyoya. Das habe ich nicht bedacht, deshalb sind jetzt drei Plätze frei. Oder.." Herr Müller lächelt Kyoya zu. "Du nimmst deinen Freund einfach mit." "Was?" Kyoya sieht ihn entsetzt an. "Und wenn Nile mitten auf der Fahrt stribt?" "Dann würden wir sehen, was wir machen würden. Die drei Plätze sind noch frei... Es könnten also noch drei andere Menschen mitfahren. So wären alle Plätze voll und es gäbe keine Verluste." "Ja, schön, aber was ist wenn die Ärzte das nicht wollen? Oder Nile??" "Fragen Kyoya. Frag einfach nach und sag mir morgen Bescheid, was die Ärzte und dein Freund dazu gesagt haben. Wenn alles glatt laufen würde, dann würde ich dir erlauben, ihn mitzunehmen." "Und wenn nicht alles glatt läuft?" "Dann... Das werde ich dir morgen sagen, einverstanden? Ich muss auch erst mal gucken, ob das mit der Plannung und so hin haut, wenn einer fehlen würde." //Das macht keinen Unterschied, glauben Sie mir.// denkt sich Kyoya, als er nach diesem Gespräch auf dem Weg zu seinem Auto ist. Die Schlüssel liegen unruhig in seinen Händen, er weiß momentan nicht, was er jetzt noch alles erledigen muss, bevor er sich entlich ausruhen kann. Da wäre einmal für Deutsch und Französisch lernen, die Ärzte und Nile fragen, was essen, mit Leone trainieren (durchs Abi ist er schon lange nicht mehr zum Trainieren gekommen) und danach schlafen gehen. Ja, so ähnlich wird sein heutiger Tagesablauf sein. Mit einem Murren schließt Kyoya seinen schwarzen Mercedes CL 500 auf, wirft seine Sachen auf die Rückbank und lässt sich mit einem Plumsen auf den Fahrersitz fallen. Als erstes wird er dem Krankenhaus und seinem Liebsten einen Besuch abstatten, liegt ja auf dem Weg und dann hätte er das schon einmal erledigt. Kyoya startet den Motor und fährt auf die große Hauptstraße Richtung Krankenhaus. Das Grand Hospital ist ein großes, weißes, mit vielen Fenstern bestücktes Gebäude. Liegt nur etwas trostlos am Rande der Stadt, also da, wo niemand hin möchte. Der Grünhaarige parkt seinen Wagen in der Nähe des Gebäudes und läuft darauf zu. Die Sonne lässt sich heute auch mal blicken, sie blendet ihn etwas, aber es ist kein warmer Tag. Schwül wäre ein besseres Wort, es ist feucht und kalt. Kyoya stattet zuerst einen der Ärzte einen Besuch ab. Beide Hauptärzte von Nile, Dr. Alfonso und Dr. Kronich müssen damit einverstanden sein, sonst kommt sein Freund nicht weg. Er klopft zuerst an der Tür von Dr. Alfonso, danach wird er zu Dr. Kronich gehen und zum Schluss zu seinem Liebling. Mal hoffen, dass alles gut geht. Erschöpft zappt Nile durch die ganzen Kanäle, aber alles ist irgendwie langweilig. Ja, Fernsehen reizt ihn so gar nicht. Lieber würde er jetzt Horuseus nehmen und eine Runde bladen gehen. Nile starrt auf den kleinen Beyblade, der seit Wochen unverändert, seelenruhig auf dem Tisch liegt. Und daneben liegt gleich sein Starter. Geradezu verlockend aber nein, er kann und er darf nicht. Mit einem Seufzer wendert er sich wieder dem Flachbildfernseher zu. "Laaangweilig!" stöhnt er schließlich und macht das Gerät aus. Was soll er stattdessen machen? Lesen? Davon bekommt er momentan Kopfschmerzen. Fällt schon mal weg. Musik hören? Das macht ihn nur müde. Also auch nicht. Auf Kyo warten? Langweilig. Wer weiß, wann der sich mal wieder blicken lässt. Also nein. Selbstgespräche führen? Davon wird man verrückt. N...E...I...N. Irgendein Spiel spielen? Alleine macht das keinen Spaß. Nop. Lernen? Er hat nur noch wenig Zeit, die wird er NICHT mit Lernen verbringen. Auf keinen Fall das. In den Park gehen? Zu anstrengend. Fällt auch weg. Wie wärs mit... Oh Gott, jetzt fällt ihm auch nichts mehr ein. Genervt lässt sich Nile zurück in sein Kissen sinken und vergräbt sein Gesicht schön tief in dem weichen Stoff. Einfach die Langeweile wegschlafen, obwohl er jetzt lieber etwas erleben würde. Immerhin kann er in weniger als vier Wochen so viel schlafen wie er möchte. Er ist so in Gedanken versunken, dass er nicht merkt, wie die Tür leise einen Spalt aufgemacht wird, eine grünhaarige Gestalt hineinhuscht und die Tür vorsichtig und lautlos verschließt. Kyoya schleicht ganz langsam zu dem Bett, wo sich sein Freund in das Kissen vergraben hat. Nile liegt auf dem Rücken und scheint nichts zu bemerken. Kyoya steht jetzt bereits an dem Bettrand und setzt sich ganz schnell auf den Rücken seines Freundes. Nile erschrickt durch diese plötzliche Schwere auf seinem Rücken und quietscht leise auf. Dann greift er mit einer Hand nach hinten und erwischt eine andere, größere Hand. "Kyoya." nuschelt er in das Kissen. "Was soll das denn?" "Nichts." antwortet Kyoya gut gelaunt und beugt sich runter zu seinen Freund, vergräbt auch seinen Kopf ganz knapp neben Niles in das Kissen und beginnt, die Wange seines Freundes abzuküssen. Dieser schließt einfach nur die Augen und genießt die Zärtlichkeit seines Freundes. "Du weißt doch, dass ich ab nächste Woche nicht da bin?" haucht Kyoya gegen die Wange seines Freundes. Dieser nickt nur als Antwort. "Ich hab mit meinen Lehrer und mit deinen Ärzten darüber gesprochen. Sie alle wären einverständen, wenn du mitkommen würdest." Nile hebt seinen Kopf aus dem Kissen und sieht Kyoya an. "Was?" "Du darfst mitkommen." "Kyo... Das geht doch nicht!" "Und warum?" "Weil ich erstens mein Abi nicht jetzt mache, also völlig fehl am Platze wäre und zweitens das alles Geld kostet." "Darum brauchst du dir keine Sorgen zu machen. Unser Lehrer hat zu viele Plätze in Köln reserviert. Es können also noch drei weitere Personen mitfahren, die nicht in die Klasse gehören." erklärt Kyoya. "Du fährst nur wenn ich...-?" "Erfasst." grinst Kyoya. Nile überlegt. Soll er hier bleiben und Kyoya vermissen oder lieber mitfahren und bei Kyoya sein? Und Kyoya MUSS fahren. Aber dann muss er ja auch... Was würde also dagegen, was dafür sprechen? Dagegen: - Er könnte mitten auf der Fahrt sterben. - Er hätte keinen seiner Ärzte um sich, wenn ihm irgendetwas passieren sollte z.B. seine Atmung mal wieder verrückt spielt. - Ob so eine Fahrt ihn nicht früher in den Tod reißen wird? Immerhin ist er nicht mehr ganz so stark, was das Imunsystem betrifft. Dafür: - Er wäre bei Kyoya und das die ganze Zeit. - Er würde auch mal wieder etwas erleben... Und Köln soll eine echt schöne Stadt sein. - Er hätte seine letzten Wochen sinnvoll genutzt. "Na gut. Überredet." sagt Nile schließlich nach langer Überlegung. Die Pros sind einfach zu verlockend. "Aber was ist, wenn ich irgendetwas brauchen sollte??" "Deine Ärzte geben mir ein paar Sachen mit und in Köln gibt es ja auch reichlich Krankenhäuser. Die bekommen von den Ärzten hier Bescheid gesagt, dass es sein kann, dass du mal in eins musst." "Damit das klar ist. Ich komm nur mit, damit du mitfährst." raunt Nile Kyoya zu und bekommt als Antwort einen Kuss. "Mehr will ich auch nicht." murmelt Kyoya und küsst Nile wieder. "Und wann genau ist das jetzt?" fragt der Kleine seinen Freund, der sich gerade an seiner Wange vergisst. "Hm?" "Ich will... ey, hör auf mich so verführerisch zu küssen!" stöhnt Nile, als Kyoya seinen Hals hinunterküsst. "Nein." haucht Kyoya und fängt an den gesamten Hals seines Freundes mit seinen Händen, seinen Lippen, seinen Zähnen und seiner Zunge zu liebkosen, sodass Nile Hören und Sehen vergeht. Als Kyoya dann auch noch frech in seinen Hals beißt, kann der junge Ägypter ein verlangendes Aufkeuchen nicht mehr unterdrücken. Er zieht Kyoya enger an sich heran, damit dieser ihm ja noch mehr von dieser unglaublichen Zärtlichkeit geben kann. "Stopp Kyo, ich kann...nicht...mehr." Nile schiebt seinen anhänglichen Freund ein Stück von sich weg. "Du wolltest mich was fragen? Vorhin." Kyoya schiebt sich einfach wieder an Nile ran und schlägt seine muskulösen Arme um den zierlichen Körper seines Freundes. "Wollte ich?" Nile überlegt, aber es fällt ihm nicht mehr ein. Muss wohl daran liegen, dass seine Gedanken völlig vernebelt worden sind. Alles Kyoyas Schuld. "Ja, hatte irgendwas mit der Fahrt nach Köln zu tun." murmelt Kyoya leise und legt seinen Kopf in die Halsbeuge seines Freundes. "Ach so ja. Ich wollte dich fragen, wann genau das denn wäre." "Am Dienstag. Also in sechs Tagen." antwortet Kyoya und gähnt leise. "Müde?" "Ja, aber ich muss noch lernen. Darauf hab ich keine Lust..." "Dann lass es doch." schlägt Nile vor. "Spinnst du? Ich will mein Abi nicht wegen Müdigkeit verhauen!!" "War nur ein Vorschlag. Reg dich nicht so auf." sagt der Orange-Schwarzhaarige abwertend. "Ja, sorry." haucht Kyoya entschuldigend und gibt Nile einen Kuss. "Ey wie gesagt, ich brauch nicht noch mehr Liebe." "Das hast du zum ersten Mal gerade eben gesagt." "Ich weiß." seufzt Nile und lässt sich einfach wieder verwöhnen. Kyoya bekommt er sowieso jetzt nicht los. "Wenn du so weiter machst, dann werd ich bald mit dir schlafen." murmelt er plötzlich leise. "Ach wirklich?" grinst Kyoya. "Wenn du dich benimmst... Vieleicht." lacht Nile. "Frechdachs." schreit Kyoya und wirft ein Kissen nach seinem Freund. "Hey, na warte! Das bekommst du zurück!" Und sofort landet ein Kissen in Kyoyas Gesicht, die beiden beginnen mit einer langen, lustigen Kissenschlacht. So verbringen sie den ganzen Tag miteinander, ohne das Kyoya auch nur einmal daran gedacht hat, zu lernen. Hihi Köln. Ja eine schöne Stadt:D Nach NRW geht also die Fahrt... Was da wohl alles passieren mag? Ich weiß es schon, es muss nur noch geschrieben werden. Ich werd mich auch beeilen, um schleunigst das nächste Kapi uploaden zu können. Niemand wartet gerne, dass kenne ich auch^^ Wollt ihr wieder was Süßes oder was Gesundes? Ich lass euch einfach mal 2 Schalen da. In dem einen finde ihr Obst und Gemüse, in dem anderen Schokolade, Gummibärchen und Cookies^^ LG TalaxNile Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)