Halloween-Kostüm-Ball von Iwa-chaaan (Die Folgen eines Balls... DM x HG) ================================================================================ Kapitel 29: Horcruxe -------------------- „Wo sind wir hier?“, wollte Draco wissen und sah sich um. „Im Forest of Dean“, antwortete Hermine und führte die nötigen Schutzzauber durch, damit die Greifer sie nicht erwischen konnten. „Aha“, hörte sie Draco noch sagen, bevor er das Zelt aufbaute. Mittlerweile hatten sie die Aufgaben klar verteilt, sodass jeder sofort wusste, was er zu tun hatte, wenn sie an einen neuen Ort kamen. Sie waren noch immer dabei, die restlichen Horcruxe zu finden, was sich alles andere als leicht herausstellte. Während sie mit Draco unterwegs war, waren noch Harry und Ron in der Nähe unterwegs. Eigentlich wäre es Hermine ja lieber gewesen, wenn sie zu Viert unterwegs wären, aber da Ron die ganze Zeit auf Draco losgehen würde, haben sie sich darauf geeinigt, getrennt zu reisen, aber immer in der Nähe der anderen zu bleiben. Hermine seufzte. Hier war sie früher öfters mit ihren Eltern gewesen. Lange Spaziergänge hatten sie hier durch die Wälder geführt und glücklich hatte sie mit ihrem Vater fangen gespielt. Ein paar Mal hatten sie am Fluss auch gepicknickt und da gesessen und geschaut, welche Tiere dort lebten. Sogar Namen hatten sie Fischen gegeben, die länger in ihrer Sichtweite gewesen waren. Es war alles so friedlich gewesen. Damals hatte sie noch keine Ahnung gehabt, was auf sie zukommen würde. Und das hätte sie auch in ihren wildesten Träumen nie erwartet. Doch jetzt war sie hier mit ihrem Freund, der einst ihr Erzfeind gewesen war und suchten diese verdammten Horcruxe, die den dunklen Lord unbesiegbar machten. Sie kuschelte sich enger in ihren Wintermantel, denn es war Weihnachten und sehr kalt. Hier waren sie vor allen neugierigen Blicken der Feinde erst einmal geschützt, sodass sie sich in Ruhe auf die Suche nach diesen verfluchten Dingern machen konnten. Leider hatte sie nur keine Ahnung, wo der nächste Horcrux sein könnte. Es war zum fluchen, es fehlte einfach an Hinweisen… Hermine seufzte geschlagen. Sie dachte an ihr Zuhause und wie gern sie jetzt dort wäre. Aber selbst wenn sie nach Hause gehen sollte zu ihren Eltern, so würden diese sie nicht mehr erkennen. Zu ihrer Sicherheit hatte sie an ihnen Anfang des 6ten Schuljahrs einen Gedächtniszauber angewandt, damit sie Voldemort nicht finden konnte. Der Gedanke, dass ihre eigenen Eltern sie nicht wiedererkennen würden, schmerzte sehr in ihr, doch es war einfach besser so. Erschöpft ließ sie sich auf die Knie sinken, spürte den Schnee unter ihren Beinen, ignorierte aber die Kälte. Die Tränen kamen einfach, ohne dass sie es eigentlich gewollt hatte. Sie rannen über ihre Wangen, über ihre Hand, die sie auf ihren Mund gelegt hatte, und tropften dann auf den kalten Boden. „Hermine, ich-… Hermine? Alles okay bei dir?“, fragte Draco und schritt auf sie zu. Der Schnee gab unter seinen Schuhen nach und sie hörte, wie er ihr immer näher kam. Sie wollte ihm antworten, etwas sagen, doch ihre Stimme versagte. Der Gedanke, dass ihre Eltern sie nicht erkennen würden, schmerzte gerade viel zu sehr. Familie war ihr immer das wichtigste gewesen, doch sie hatte es tun müssen. Schließlich könnte sie nicht auf sie aufpassen, während sie gleichzeitig hier nach den Horcruxen suchte. Draco hatte sich mittlerweile neben sie gekniet und einen Arm um sie gelegt. Nach Halt suchend lehnte sie sich an ihn, krallte sich in seinen Mantel rein und ließ ihren Tränen freien Lauf. Nach ein paar Minuten versiegten die Tränen und Hermine beruhigte sich langsam wieder. „Entschuldige“, krächzte sie mit tränenerstickter Stimme. „Das musst du nicht… Aber was war denn los?“, hakte Draco mit ruhiger, fast sanfter Stimme nach. Sie spürte, wie er ihr durch die Haare strich und sie schloss kurz die Augen, um es noch besser genießen zu können. „Ich… Ich musste an meine Eltern denken. Ich war oft mit ihnen hier früher. Doch wegen du-weißt-schon-wer habe ich ihr Gedächtnis gelöscht, was mich betrifft. Sie müssten mittlerweile nach Australien ausgewandert sein. Das habe ich am Ende der Sommerferien gemacht, bevor das 6te Jahr anfing. Selbst, wenn ich sie jetzt besuchen würde, würden sie mich wie einen fremden Gast behandeln…“, murmelte sie und schluchzte nochmal kurz auf. Draco streichelte beruhigend über ihren Rücken und meinte: „Das war das beste, was du hättest tun können. Auch wenn es sicherlich hart für dich sein muss. Doch so hast du höchstwahrscheinlich ihr Leben gerettet.“ Hermine nickte kurz und genoss die Nähe zu ihrem Freund. Sie war so froh, dass er da war und sie nicht allein hier sein musste. Okay, dann wären Ron und Harry hier, aber das hätte wahrscheinlich auch irgendwie Ärger gegeben, das hatte sie so im Gespür. „Aber sag mal… War das der Grund, warum du damals im Vertrauensschülerbad so traurig ausgesehen hattest?“, erkundigte sich Malfoy und empfing einen erstaunten Blick von Hermine. „Ähm ja… Stimmt. Aber das du dich daran erinnerst…“, erwiderte sie verdutzt und Draco grinste. „Hey, mein Gedächtnis funktioniert noch tadellos.“ Seine Stimme klang entrüstet und die Brünette schaute ihn an, entdeckte das Grinsen und sie lächelte leicht. „Scheint so, ja“, bestätigte sie und lehnte sich wieder an Malfoy, um die Nähe und die Ruhe noch ein wenig aufrecht zu erhalten. „Lass uns ins Zelt gehen, da ist es wärmer…“, schlug Draco nach einiger Zeit vor. „Ja“, stimmte sie zu und stand vorsichtig auf. Erst jetzt spürte sie, wie kalt ihr eigentlich war. Sie strauchelte leicht, da ihre Beine nicht nur durchgefroren, sondern auch noch eingeschlafen waren. Sie hielt sich an Draco fest, der sie vorsichtig stützte. „Geht es?“ „Ja, meine Beine sind nur durchgefroren und eingeschlafen“, erwiderte sie mit einem leicht schiefen Grinsen und sie machten sich auf den Weg zum Zelt. Gerade wollte sie das Zelt betreten, als sie ein Geräusch hörte. Sofort drehte sie sich zu dem Geräusch um und erstarrte. Das… das konnte doch nicht wahr sein. Ein paar Meter vor ihr stand er. Voldemort. „D-Draco? Siehst du da auch jemanden stehen?“, fragte sie mit zittriger Stimme und klammerte sich an seinen Arm. Der Blonde sah zu der Stelle rüber, doch anhand des Blickes wusste Hermine, dass dort niemand war. Spielte ihr Kopf ihr wegen der Kälte jetzt schon Streiche? Was war nur los? „Wen hast du da denn gesehen?“, wollte er wissen, als sie sich wortlos abgewandt hatte. „Voldemort…“, erwiderte sie und erschrak im selben Augenblick. Nur für einen Moment hatte sie vergessen, dass sie den Namen doch gar nicht sagen durfte, weil er dann wusste, wo sie waren. Sie fluchte, doch die Greifer waren bereits in Scharen da. Sie wollte gerade ihren Zauberstab nehmen, als Draco neben ihr von einem grünen Lichtblitz getroffen wurde und er einfach umkippte. „NEIN!!!“, schrie sie und schaute zu dem Angreifer. Voldemort… Und schon im nächsten Augenblick sah sie noch einen grünen Lichtblitz, der direkt auf sie zukam… Schweiß gebadet schnellte Hermine hoch und stöhnte gequält vor Schmerzen auf. Zwar war es nicht mehr so schlimm wie noch vor ein paar Stunden, aber dennoch spürte sie die Verletzungen. Langsam ließ sie sich wieder in die Kissen gleiten und versuchte ihren Atem und ihren Herzschlag zu normalisieren. Was für ein Albtraum… Aber er würde nicht wahr werden, denn sie würde diesen Namen nicht mehr sagen. Das war für sie klar. Bevor sie nachher doch unvorsichtig wurde und sie ein Leben auf dem Gewissen hatte, würde sie den Namen lieber für immer aus ihrem Wortschatz verbannen. Ob Draco sich immer noch fragt, warum ich damals aus dem Bad abgehauen bin? fragte sie sich und dachte ein wenig darüber nach. Er hatte bestimmt ein sehr gutes Gedächtnis und da er an ihr interessiert war, könnte es natürlich sein, dass er sich um das Thema noch Gedanken machte. Schließlich war ihm aufgefallen, dass sie unglücklich und traurig aussah. Und damals kamen sie weiß Gott nicht so gut zu recht. Mittlerweile glaubte sie, dass Draco sehr viel fürsorglicher und auf ein glückliches Familienleben aus war, als sie es jemals vermutet hätte. Aber so wie die Familie mit ihm umgegangen zu sein schien, war das ja auch nicht allzu verwunderlich. Angst machte ihr nur der Gedanke, dass Lucius zu ihr kam und sie fragen würde, wie sie zu ihrem Sohn stand. Immerhin könnte er das ganz schnell rausfinden, dass da irgendetwas war, denn Gerüchte gab es genug und Tratschmäuler sowieso. Würde sie gefoltert oder gleich getötet? Würde er sich das hier trauen, wo Dumbledore da war? Würde er das tun, obwohl Draco ihn danach hassen würde? Okay, letzte Frage war eigentlich eine rhetorische… Natürlich würde er das tun. Egal, ob ihn sein Sohn danach hasste oder nicht. Seufzend rieb sie sich den Nacken. Langsam hatte sie sich wieder ein wenig beruhigt und Herzschlag und Atmung waren wieder normal. In 3 Tagen war Weihnachten und Hermine wusste nicht, ob sie sich darauf freuen konnte. Sie war kurz vor einem Krieg, ihre Eltern waren aller Wahrscheinlichkeit nach in Australien, der Vater ihres Freundes, der sie hasste, würde wohl da sein und sie hatte Stress mit ihren beiden besten Freunden. Aber eigentlich hatte sie nur Stress mit Ron, denn Harry hatte ihr gestern zu verstehen gegeben, dass er sich allmählich mit der Situation abfand, auch wenn er nach wie vor nicht begeistert davon war. Ihr war ein Stein vom Herzen gefallen und hatte selig vor sich hin gelächelt und noch mit Harry gesprochen, bis es Zeit zum Abendessen war. Doch um zum Thema zurückzukommen. Sie hatte Draco als Freund hinzugewonnen und das war ihr sehr wichtig. Vielleicht würde es sich ja arrangieren lassen, dass sie Weihnachten zu zweit verbrachten. Und sie sollte dann mit ihm auch über ihre Eltern sprechen, damit er sie besser verstand, falls sie manchmal etwas überreagieren sollte oder so. Ja, das war eine gute Idee. Und jetzt sollte sie noch ein bisschen schlafen. Also schloss sie die Augen und fiel schnell in einen sehr erholsamen Schlaf. Hermine wachte am Morgen auf, als Madame Pomfrey den Saal betrat. „Guten Morgen, Miss Granger. Wie fühlen Sie sich?“, fragte sie freundlich und die Brünette gähnte herzhaft. „Bestens, ich habe keine Schmerzen mehr, wenn ich liege“, sagte sie und setzte sich vorsichtig auf. Zu ihrem Erstaunen funktionierte auch das ohne große Schmerzen, nur ein leichtes Ziepen hier und da. „Auch das Sitzen geht ohne Probleme“, fügte sie noch hinzu und sah den verwunderten Blick von Madame Pomfrey. Sie untersuchte Hermine ausgiebig, bis sie anerkennend sagte: „Ihr Heilungsfleisch ist wahrhaft wundersam. Die Wunden sind fast vollständig geheilt. Das habe ich so schnell noch nie gesehen nach einem Cruciatus-Fluch.“ „Heißt das, ich kann die Krankenstation verlassen?“, fragte sie hoffnungsfroh und sah Madame Pomfrey bittend an. „Wehe, Sie geben nicht auf sich Acht. Kein Toben, kein langes rumlaufen oder sitzen. Sie müssen sich nach wie vor schonen. Ansonsten bleiben sie eine ganze Woche hier. Haben Sie mich verstanden?“, drückte sich die Krankenschwester klar und deutlich aus und Hermine nickte. „Ich werde auf mich aufpassen, versprochen“, sagte sie ehrlich und stand vorsichtig auf. Langsam verließ sie die Station und machte sich auf den Weg nach unten zur großen Halle, um dort zu frühstücken. Sie war auf die Gesichter der anderen gespannt, wenn sie sahen, dass es ihr schon wieder gut ging. Auf dem Weg zur Halle sah sie niemand Bekannten und so schlenderte sie gemütlich weiter, bis sie an der Halle ankam. Ihr Herzschlag beschleunigte sich ein wenig, warum wusste sie nicht. Und dann sah sie ihn, kaum, dass sie die Halle betreten hatte. Lucius Malfoy… Er war also schon hier. Beinahe schon schade, aber er war Dracos Vater und vielleicht war er ja ganz tief irgendwo auch sowas wie ansatzweise nett. Nicht zu ihr, aber vielleicht zu seinem Sohn. Ganz hatte sie die Hoffnung noch nicht aufgegeben. Ruhig schlenderte sie zum Gryffindortisch und setzte sich an ihren Platz. „Morgen“, meinte sie lächelnd und sah die verwunderten Blicke der anderen. „Hermine!?“, schoss es aus Ginny heraus und stürmisch wurde sie von ihrer besten Freundin umarmt. „Mann bin ich froh, dass es dir wieder gut geht…“ „Das bin ich auch, glaub mir… Was ist eigentlich mit Pansy jetzt?“, wollte Hermine wissen und gönnte sich erst einmal ein Glas Kürbissaft. „Sie wurde nach St. Mungo gebracht“, erklärte Harry und sie nickte etwas abwesend. Hoffentlich würde sie da nie mehr rauskommen… „Mir bereitet es nur Magenschmerzen, dass Malfoy Senior hier ist…“, grummelte Ginny und widmete sich dann wieder ihrem Toast. „Gut finde ich das auch nicht…“, entgegnete Hermine seufzend und nahm sich ebenfalls eins. Ihr Blick wanderte zum Slytherintisch und nach kurzer Zeit hatte sie Draco entdeckt. Er war in Gedanken versunken und hatte auch nicht so recht Hunger, so wie er seinen Teller hypnotisierte. Sie würde später versuchen an ihn heran zu kommen, um mit ihm zu reden. Hier vor den Augen Lucius‘ konnte sie das schließlich nicht machen. Sie entdeckte etwas weiter am Gryffindortisch auch Viktor Krumm, der neben Ron saß und sich mit ihm unterhielt. Was die Zwei verband, wüsste sie auch mal gern. Aber aus irgendwelchen Gründen schienen die Zwei neuerdings dicke Kumpels zu sein. Aber naja, konnten sie ihretwegen gern sein. Dann gab es bei denen wenigstens nicht auch noch Stress. „Hast du eigentlich schon ein Weihnachtsgeschenk für Draco?“, flüsterte Ginny, doch Hermine schüttelte den Kopf. „Nein, habe ich noch nicht. Aber ich habe schon eine Idee, also das wird alles“, meinte sie lächelnd. „Blaise und ich sind über Weihnachten im Übrigen nicht da. Er hat mich zu sich eingeladen“, murmelte die kleine Weasley und Hermine hob eine Augenbraue. „Oha, na dann wünsche ich dir viel Spaß“, erwiderte sie und schaute zu Harry. „Wo verbringst du eigentlich Weihnachten? Im Fuchsbau?“ Harry nickte zustimmend. „Ja. Und du? Bei deinen Eltern?“ Hermine schluckte. Wieder dieses Thema. Das musste sie jetzt doch nicht verfolgen, nur weil sie einmal davon geträumt hatte, oder? „Nein, ich bleibe hier“, antwortete sie knapp und bemerkte den sorgenvollen Blick von Harry. „Naja, in den Fuchsbau kann ich ja nun schlecht und nach Hause kann ich auch nicht. Das ist mir zu gefährlich wegen der ganzen Todesser. Also bleibe ich hier“, erklärte sie und seufzt leise. Sie konnte sich schon schöneres vorstellen, aber andererseits würde sie Weihnachten mit Draco verbringen und da sie das zum ersten Mal erlebte, konnte es ja sein, dass es trotzdem schön werden würde. „Naja, Leute, der Unterricht fängt gleich an. Ich muss meine Sachen noch holen“, meinte Ginny und stand auf. „Wir sehen uns später“, rief sie noch und wuselte dann aus der Halle, als Harry und Hermine ihr nach gewunken hatten. „Bist du eigentlich bei Slughorn schon weiter gekommen?“, wollte Hermine mit gedämpfter Stimme wissen und lehnte sich etwas vor. „Nein, leider nicht. Aber ich arbeite dran“, erwiderte er leise. Hermine nickte. Langsam sollten sie wirklich mal weiter kommen. Sonst würde der Lord seine Leute versammelt haben, bevor sie auch nur eine Idee hatten, wie sie die Sache angehen mussten. Plötzlich kam ihr der Traum von letzter Nacht in den Sinn. Irgendwas war damit. Abgesehen von ihrem Weinen und ihren Eltern. Etwas, was wichtig war… Aber warum konnte sie sich nicht daran erinnern? „Was ist, Hermine?“, wollte sie wissen und sah sie an. „Ich weiß nicht. Ich habe letzte Nacht geträumt und ich glaube, da war etwas, was uns weiterhelfen könnte. Aber ich weiß nicht was. Wir sollten mit Dumbledore reden“, beschloss sie und stand auf. Harry tat es ihr gleich und zusammen gingen sie zum Lehrertisch zu Dumbledore. „Professor Dumbledore? Könnten wir Sie kurz sprechen nach dem Frühstück? Wir haben eine Freistunde und ich hätte da eine Bitte“, sagte sie höflich und ihr Schulleiter nickte freundlich. „Kommen Sie doch am besten gleich mit. Ach ja und ich würde auch gern Draco und Ronald dabei haben“, meinte er und stand auf. Hermine nickte und ging zu Ron, um ihn zu holen, während Harry zu Malfoy ging. Sie wollte einfach nicht riskieren, dass Dracos Vater ausflippte. Gemeinsam folgten sie brav dem Professor aus der Halle und Hermine bemerkte, wie Malfoy Senior misstrauisch hinterher sah. Lange würde das alles nicht gut gehen, da war sie sich sicher. Vielleicht sollten Draco und sie wegen des Themas mal allein mit Dumbledore reden? Auf dem Weg zum Büro des Schulleiters versank die Brünette ein wenig in den Gedanken und erst, als sie es erreicht hatten, kehrte sie wieder so richtig in die Realität zurück und setzte sich auf einen Stuhl. „Was gibt es denn, Miss Granger?“, kam Dumbledore gleich auf den Punkt und Hermine zupfte ein wenig am Saum ihres Rockes herum. „Naja, ich habe letzte Nacht geträumt und habe das Gefühl, dass in diesem Traum etwas war, was uns weiter bringt. Nur leider kann ich mich daran nicht erinnern. Harry hat von ihrem Denkarium erzählt und ich dachte, dass wir vielleicht so herausfinden, was da Wichtiges war“, dachte sie laut und schaute zu Draco auf, als er ihr eine Hand auf die Schulter legte. Sie lächelte leicht und ließ ihren Blick wieder zum Schulleiter wandern, als er die Stimme erhob. „Das können wir machen. Du musst mir nur deinen Gedanken geben und ihn dort ins Becken fallen lassen. Ich nehme an, du möchtest dir den Traum allein ansehen, oder?“ „Ja, das wäre nett…“, murmelte sie und spürte wie eine leichte Röte in ihr hochstieg. Dann stand sie auf und ging zum Denkarium. Mit Hilfe ihres Zauberstabs holte sie ihren Gedanken an den Traum aus ihr heraus und stupste ihn ins Becken. Dann band sie sich schnell die Haare zusammen und tauchte ihr Gesicht unter. Wieder sah sie den Forest of Dean und wieder dachte sie an ihre Eltern. Es schmerzte so sehr… Und dann waren da ihre Gedanken an diese… Horcruxe? Was zur Hölle sollte das sein? Sie kam mit dem Kopf wieder hoch und hielt sich ein paar Sekunden am Beckenrand fest, um nicht um zu kippen. Sie spürte die besorgten und neugierigen Blicke auf sich und drehte sich zu den anderen um. „Ich weiß jetzt, was es war. Ich habe in diesem Traum an „Horcruxe“ gedacht. Was ist das? Ein „Horcrux“?“, wollte Hermine wissen und sah, wie Dumbledore in seinem Sessel etwas zusammensackte und blass wurde. „Professor, alles in Ordnung bei Ihnen?“, hakte sie nach und ging zum Schreibtisch zurück. Auch die anderen sahen ihn besorgt an. „Darf ich mir den Traum bitte doch einmal ansehen? Ich würde gern sichergehen“, bat Dumbledore und Hermine nickte. „Ja, in Ordnung“, stimmte sie zu und sah verwundert zu den Jungs, die alle nur den Achseln zuckten. Irgendwie beruhigte es sie, dass nicht nur sie keine Ahnung hatte, was los war. Obwohl sie glaubte, den Begriff schon mal irgendwo gelesen zu haben. Nur wusste sie nicht wo. Dumbledore war währenddessen zum Denkarium gegangen und schaute sich den Traum in voller Länge an. Sie hatte ihn nicht nochmal ganz sehen wollen. Sie musste nicht wieder und wieder sehen, wie Draco nur wegen ihr starb. Als er fertig war, setzte er sich auf die Stufen neben dem Denkarium und schaute die anderen an. „Harry, sei so gut und hol Professor Slughorn. Er hat zwar gerade Unterricht, aber das duldet keinen Aufschub“, bat er und Harry nickte. Sofort lief er los und während dieser Slughorn holte, dachte Hermine weiter nach. Woher kannte sie den Begriff? Es war noch gar nicht so lange her, dass sie den gelesen hatte. „Woran denkst du?“, fragte Draco schließlich flüsternd und sie kaute auf ihrer Unterlippe rum. „Ich weiß nicht. Ich habe das irgendwo schon gelesen. Diesen Ausdruck Horcrux… Ich weiß nur nicht mehr wo…“, murmelte sie nachdenklich und strich sich durch die Haare. „Vielleicht in der verbotenen Abteilung kurz nach dem Ball, als du da rumgeschnüffelt hast?“, flüsterte Draco leise in ihr Ohr und grinste. Wieder merkte sie, wie sie rot wurde, dieses Mal aber rot und nicht rosa oder so. Richtig rot. „Draco“, zischte sie und wedelte mit der Hand rum. „Das ist nicht witzig…“ „Das war auch gar nicht so witzig gemeint. Wenn du im Zusammenhang mit Voldemort-“ „Sag nie wieder seinen Namen!“, forderte sie und Draco wunderte sich über ihr plötzliches aufbrausendesVerhalten. „Warum?“, fragte er verdutzt und Hermine seufzte. „Nicht jetzt… Tu es bitte einfach, ja?“, sagte sie mit sanfterer Stimme und Draco nickte lediglich. „Also wenn du im Zusammenhang mit ihm über das Wort gestolpert bist, würde es mich nicht wundern, wenn du in der verbotenen Abteilung davon gehört hättest. Immerhin ist der dunkle Lord ein Meister der verbotenen Magie…“, erklärte Draco zu Ende und Hermine bemerkte den eifersüchtigen Blick von Ron, weil sie hier so nah neben Draco stand und mit ihm tuschelte, doch das war ihr gerade einfach mal egal. Jetzt gab es nun wirklich wichtigere Dinge zu klären. „Ja, so gesehen hast du natürlich recht.“ Hermine dachte weiter angestrengt nach und auf einmal machte es klick. „Aber natürlich! Wie konnte ich das nur vergessen? Aber das ist ja schrecklich… Sagen Sie, Professor, diese Horcruxe. Das sind Gegenstände, in denen man einen Teil seiner Seele einsperren kann, oder? Ich habe gelesen, dass man dafür jeden Gegenstand benutzen kann. Dann war doch das Tagebuch von Tom Riddle bestimmt ein Horcrux, oder?“, sprudelte es aus ihr heraus und schaute zum Professor rüber, der nickte. „Ja genau.“ „Aber wie kann man nur einen Teil seiner Seele in einen Gegenstand wegsperren?“, mischte sich Ron ein und Hermine schaute zu ihm rüber. „In dem man seine Seele spaltet“, sagte sie ruhig und Rons Augen wurden größer. „Und wie spaltet man sie?“, fragte er weiter. „Indem man tötet. Tötet man jemanden, zerreißt es einem die Seele und man kann ein Stück wegsperren und zu einem Horcrux machen“, meinte Draco und Hermine nickte zustimmend. Ruhe kehrte ein. Diese Informationen musste jeder erst einmal verarbeiten. ----- Viele, lieben Dank an die Kommischreiber x3 Es ist immer wieder schön, welche zu lesen, gerade auch wenn es Kritikpunkte gibt ^o^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)