A weapon's insanity von Eissocke ================================================================================ Kapitel 1: The assignment ------------------------- „Man, ich sterbe vor Hitze!“ Liz hatte sich auf ihr Gepäck gesetzt und legte den Kopf in den Nacken. Die Hand schützend vor die Augen gelegt, beobachtete sie den wolkenlosen blauen Himmel. „Warum sind wir noch mal hier, mitten im Nirgendwo, statt uns im Schwimmbad abzukühlen?“ „Weil es ein Auftrag ist“, gab Patty lachend zurück. „Na klasse.“ Liz seufzte. „Mach dir doch nichts draus, Liz-san.“ Tsubaki lächtelte aufmunternd. „Genau, je schneller wir das hinter uns bringen, desto schneller können wir zurück.“ Kid hatte die Straßenkarte aufgeschlagen und versuchte, den schnellsten Weg zur Unterkunft in dem Wirrwarr aus Straßen zu finden, um die Gruppe aus der Sonne zu kriegen. „Juhuuuu! Was macht mir schon ein bisschen Sonne aus? Ich strahle noch viel heller als die Sonne!“, kreischend hatte Black Star sich hinter Kid gedrängt, um seinen Freund zu unterstützen. Aber die Unsymmetrie der Wege ließ den jungen Shinigami beinahe ohnmächtig zusammen brechen. „Gib schon her, Kid.“ Soul entriss ihm die Karte, kurz bevor Kid in Tränen ausbrechen konnte. Maka schaute ihrem Partner kurz über die Schulter. „Da, scheint der schnellste Weg zu sein, was meinst du?“ Soul deutete kurz auf die Strecke, Maka nickte. „Los, kommt, lasst uns aus der Hitze raus. Der Auftraggeber wartet in der Herberge auf uns!“ Die Sensenmeisterin stapfte mit viel zu viel Elan für diese Temperaturen jenseits von Gut und Böse vorne weg, während die anderen ihr dicht auf den Fersen folgten. Alles war ihnen recht, nur um in den Schatten zu kommen. „Ich würde töten für ein Glas kaltes Wasser…“, Soul ließ sich in der kalten Vorhalle der Unterkunft auf einen Stuhl sinken. Auch der Rest der Gruppe wirkte ziemlich erledigt, als ein älterer Herr mit einem Tablett voller Gläser den Raum betrat. „Nun, das würde ich gerne zu verhindern wissen.“ Er lächelte freundlich und reichte jedem ein Glas. „Der Auftraggeber bräuchte sie noch lebend, wenn das recht ist.“ Als Antwort bekam er nur aufatmendes Glucksen von den Schülern, die sich wohl noch nie so sehr über Wasser gefreut hatten, wie in diesem Moment. „Also dann, wenn mir die Herrschaften bitte folgen würden, der Auftraggeber wartet schon. Ihr Gepäck wird sofort auf die Zimmer gebracht, machen Sie sich darum keine Sorgen.“ Der alte Mann schritt voraus, in einem Tempo, das man ihm eigentlich nicht zugetraut hatte. Die Schüler mussten ihm beinahe hinterher sprinten, um Schritt halten zu können. Kid ließ seinen Blick durch den Raum schweifen, während sie dem älteren Mann folgten. Die Unterkunft an sich war nichts weiter Besonderes, eine eher mittelmäßige Absteige. Der Auftrag aber war mit einem hohen Preisgeld verbunden gewesen und von äußerster Dringlichkeit, wie man ihnen gesagt hatte. An sich eine seltsame Kombination von Tatsachen, aber Kid ließ die Sache auf sich beruhen. Wer wusste schon, wie lange sie sich hier aufhalten würden, wenn der Auftrag doch so dringend war? „Kommst du, Kid-kun?“ Patty riss ihn aus seinen Gedanken. Ohne es zu bemerken, war er schon so weit zurück gefallen, dass die anderen schon das Zimmer betraten, in dem ihr Auftraggeber auf sie zu warten schien. Kid legte an Tempo zu und folgte der Jüngeren seiner Partnerinnen durch die für die Umgebung ungewöhnlich kunstvoll verzierte Flügeltür. „Wie angenehm, sogar eine Klimaanlage haben wir hier!“, die Mädchen hatten sich in ihr Zimmer gedrängt und verteilten gerade die Betten. Maka stand am Fenster und ließ ihren Blick über die Stadt streifen. Tsubaki saß auf dem unteren Teil des Stockbettes, gleich neben dem Fenster. „Findest du es nicht auch seltsam, dass wir erst auf die Zimmer geschickt werden, statt gleich mit der Informationsaufnahme für den Auftrag anzufangen, Tsubaki-chan?“ Maka drehte sich zu ihrer Freundin. Irgendetwas an dem Ganzen hier wurmte sie, aber sie konnte nicht genau sagen, was es war. „Ach, mach dir da mal nicht zu viele Gedanken, Maka-chan.“ Tsubaki lächelte. „Der Auftraggeber wird genau gewusst haben, wie anstrengend die lange Reise und die hohen Temperaturen für uns sein mussten. Ich finde es sehr nett, dass wir eine kleine Pause einlegen können, du etwa nicht? Unten gibt es sogar ein großes Bad!“ Während Patty schon wie wild auf ihrem Bett herum hüpfte, überlegte Maka kurz. Dann zuckte sie nur mit den Schultern. „Was soll’s. So können wir uns morgen wenigstens besser konzentrieren. Wie war das noch einmal genau?“, Maka zog ein kleines Notizbuch aus der Tasche ihres Umhanges. „In der Stadt soll sich jemand herum treiben, der anscheinend von der Wellenlänge des Wahnsinns zu viel abbekommen hat. Und dieser Jemand scheint hier des Öfteren Radau zu machen und sogar Leute anzugreifen, was die Touristen aus der Stadt vertrieben hat. Unsere Aufgabe ist es, diesen Mann zu finden und mit uns zurück nach Shibusen zu nehmen… Klingt eigentlich nicht all zu schwer. Nichts, wofür man unbedingt sofort eine größere Gruppe von Schülern aussenden würde.“ Patty lachte laut auf. „Der wird wohl einfach gehört haben, wie super wir die Sache mit dem Kishin erledigt haben und uns unbedingt für diesen Auftrag haben wollen! Ganz einfach, wir sind klasse!“ Als es an der Türe laut klopfte, verstummte Pattys Lachen für einen kurzen Moment. „Mädels, ihr sollt euch fertig machen, es gibt bald essen“, war Souls Stimme von draußen zu hören. „Verstanden, wir kommen gleich!“, gab Maka zurück. „Na dann… Bad wird auf später verschoben“, Liz schälte sich aus ihren verschwitzten Klamotten und warf sich stattdessen ein luftiges Sommerkleid über, schlüpfte in Jeansshorts und kramte ihre Sandalen aus der Tasche. Patty hatte es ihr gleich getan und ihre Reisekleidung gegen etwas Leichteres getauscht. Tsubaki und Maka wechselten ebenfalls kurz in andere Kleidung, dann klopfte es auch von draußen schon wieder. „Seid ihr so weit?“, kam es von Kid. „Kommen!“, Patty riss quietschvergnügt die Tür auf und gemeinsam machten sie sich auf den Weg nach unten in den Speisesaal. Sie hatten das große Freiluftbad ganz für sich gehabt. Auch beim Essen war ihnen niemand weiter begegnet oder aufgefallen. Die Gänge waren ruhig und menschenleer, fast so, als wären sie zurzeit die einzigen Gäste hier. So wie ihr Auftraggeber die Situation geschildert hatte, waren wohl wirklich alle Touristen aus der Stadt geflüchtet. Maka lag immer noch wach im oberen Teil der Stockbettes. Irgendetwas war hier mehr als seltsam. Das Gefühl, das die junge Meisterin beschlich, hielt sie schon seit Stunden wach. Als sie aber mit Soul darüber gesprochen hatte, hatte der nur abgewinkt und es auf ihren ‚Spinnersinn’ geschoben, worauf er sich einen Maka-Chop von seiner Partnerin eingehandelt hatte. Für wie dämlich hielt er sie nur? Wütend schnaufte Maka auf. Dann lauschte sie den Geräuschen der Nacht. Sie hörte Patty leise schnarchen und Liz, die offensichtlich einen Albtraum hatte, nervös vor sich hin murmeln. Tsubaki unter ihr atmete nur ruhig. Von draußen aber kam kein Geräusch. Kein für heiße Städte typisches Zirpen von Grillen oder anderen Insekten, kein Wind, der zumindest etwas Abkühlung bringen würde. Draußen war es vollkommen still. Seufzend schwang Maka die Beine aus dem Bett. Ein Spaziergang wäre zumindest nicht verkehrt, dachte sie. So konnte sie sich ablenken und würde zumindest schon ein paar Wege in der Stadt kennen. Vielleicht würde ihr ja auch irgendetwas Ungewöhnliches auffallen. Sie glitt leise die Leiter des Bettes hinunter und schlüpfte in Shorts und ein dünnes Shirt. Sie hatte nicht vor, lange unterwegs zu sein, also hinterließ sie keine Nachricht. Wieso auch, es war unwahrscheinlich, dass jemand aufwachte würde, so fertig und müde, wie alle nach der langen Reise gewesen waren. Sie ließ den Zimmerschlüssel in die Hosentasche gleiten und schloss die Türe leise hinter sich. Wie auch schon nach dem Essen waren die Gänge still und nur von kleinen Kerzenleuchtern an der Wand beleuchtet. Die Türen waren alle geschlossen, bis auf Makas Schritte war nichts zu hören. Sie durchquerte die Eingangshalle, gab dem Nachtwächter ein Zeichen, dass sie Spazieren gehen würde und verließ die Unterkunft durch die nicht verschlossene Tür. Selbst jetzt, wo die Sonne schon seit mehreren Stunden untergegangen und die Nacht über die kleine Stadt herein gebrochen war, hatte die Hitze nichts von ihrer schweißtreibenden Heftigkeit verloren. Die Luft war schwül und erdrückend, fast erwartete Maka, dass sie Zischlaute hören würde, sollte Wasser auf den Asphalt tropfen. Aber es war totenstill. Seufzend schlenderte Maka die dunklen Straßen entlang. Es war wirklich absolut nichts zu hören. Auch aus den anderen Häusern kam nicht das kleinste Geräusch. Sie hatten seit ihrer Ankunft niemanden gesehen. Hätte Maka nicht zumindest den Auftraggeber und seinen Butler in der Unterkunft gesehen, wären ihr sicher Zweifel gekommen, ob die Stadt nicht vielleicht doch vollkommen ausgestorben war. Gerade, als Maka darüber nachdachte, ob eine Population von 2 Menschen die Bevölkerung einer ganzen Stadt ausmachen konnte, spürte sie einen kühlen Windhauch, der ihr einen Schauer über die Haut jagte. Das Mädchen blieb wie angewurzelt stehen. Woher kam nur plötzlich diese Briese, wo es doch einen Moment zuvor noch absolut windstill war? Und wieso fühlte sich diese Kühe nicht erfrischend an, sondern hinterließ einen grausamen Hauch einer bösen Vorahnung? Maka schluckte. Irgendetwas stimmte doch mit der ganzen Stadt nicht. Und es war Zeit, dass sie den Ereignissen auf den Grund ging. Sie schluckte ihre Nervosität hinunter und bog um die nächste Ecke, um herauszufinden, woher der kühle Wind so plötzlich gekommen war. Ein plötzliches Geräusch ließ Soul hochfahren. Verwirrt blinzelte und versuchte, sich in dem dunklen Zimmer umzusehen. Es dauerte ein paar Sekunden, bevor er mehr als nur seine Finger vor Augen sehen konnte. Von unter ihm hörte er Black Star laut schnarchen. Er schlief so fest, dass Soul schon überlegte, ob ihm vielleicht doch nur ein Traum einen Streich gespielt hatte. Doch als er zu Kid spähte, saß dieser ebenso pfeilgerade im Bett. „Hast du das auch gespürt?“ Kid richtete seinen Blick auf das von einem dünnen Vorhang verdeckte Fenster. Soul nickte. Ein komisches Gefühl hatte ihn geweckt, fast so, als wollte ihn etwas körperlich angreifen, aus dem Bett und zu Boden werfen. „Was ist das bloß?“ „Keine Ahnung. Aber ich hab nicht vor, im Bett zu bleiben, ich geh mir das ansehen.“ „Du wirst ja wohl nicht alleine gehen wollen“ ,während Soul sich noch die Leiter hinunter bemühte, war Kid schon dabei, sich anzuziehen. Von der Tür kam ein leises Klopfen. „Jungs? Wird sind es“, ertönte eine leise Stimme. „Kommt rein“, gab Kid kurz zurück. Tsubaki trat ein. Sie sah sich verlegen um und kicherte kurz, als sie Black Star laut schnarchen hörte. Hinter ihr traten auch Liz und Patty ins Zimmer, alle drei waren bereits angezogen. „Also habt ihr das auch gespürt?“, fragte Soul die Waffen. Diese nickten nur. Dann aber brach Patty das Schweigen. „Und Maka-chan war nicht in ihrem Bett! Ihre Klamotten sind auch weg, aber wir haben keine Nachricht gefunden oder so!“ „Maka ist weg?“, Soul starrte das blonde Mädchen fassungslos an. In dem Moment öffnete sich das Fenster mit einem lauten Knall und schlug gegen das Bettgestell, aus dem jetzt auch Black Star vor Schreck flog. „Was geht denn hier ab?“ Das Glas zersprang, die Scherben verteilten sich über den Zimmerboden und glitzerten gefährlich im Licht des Mondes. Der Wind blies eiskalt ins Zimmer und ließ die Gruppe erzittern. Kid schluckte. „Diese Wellenlänge…“ Soul, Tsubaki und Liz erstarrten. „Was denn für eine Wellenlänge?“ Black Star kroch verschlafen an die Seite seiner Partnerin. „Idiot, konzentrier dich doch mal!“, fuhr Kid ihn an. „Das kommt mir viel zu bekannt vor…“, Liz zitterte am ganzen Körper. „Die Wellenlänge des Wahnsinns“, sprach Tsubaki aus, was sich ihre Freundin nicht zu sagen traute. Das Schweigen der Anderen bestätigte ihre Aussage nur. Soul griff bereits nach seiner Jacke. „Los, Leute, bewegt euch, wir müssen Maka finden!“ Und schon stürzte er auf den Gang hinaus, so schnell er konnte, seine Freunde dicht hinter sich. Maka war durch die kleinen Gassen und dunklen Straßen geirrt, bis sie sich schließlich auf einer Art kleinen Marktplatz wieder fand. Die Stände waren leer, verlassen und abgebaut. Die Atmosphäre hatte etwas Geisterhaftes, wie der Wind an den Laken zupfte, die von den Holzständen hingen. Es war keine Menschenseele zu sehen. Der Wind war sogar noch kälter geworden. In den Shorts und ihrem Shirt fröstelte Maka nun wirklich. Sie zitterte, gab sich aber nicht die Schwäche, ihre Deckung zu vernachlässigen. Sie war gelaufen, um sich warm zu halten. Jetzt aber sagte etwas in ihr, dass sie auf keinen Fall auch nur einen Schritt weiter machen durfte. Ihr Blick streifte die leeren Buden. Auch wenn sie normalerweise keine Angst vor Geistergeschichten hatte, so wie Liz, machte sie etwas an dem Anblick doch nervös. Langsam und darum bemüht, kein Geräusch zu machen, schritt sie die Reihen der Verkaufsstände ab und versuchte dabei, ihre Augen überall zu haben. Von Minute zu Minute wurde es kälter, je weiter sie sich dem Ende ihrer jetzigen Reihe näherte, desto mehr beschlich sie das Gefühl, gleich den Grund für all das hier zu erfahren. Sie hielt kurz inne. Was tat sie hier nur? Sie war ohne Waffe unterwegs, mitten in einer fremden Stadt, in der eindeutig merkwürdige Dinge vor sich gingen. Es war eindeutig eine blöde Idee gewesen, ohne Soul gegangen zu sein oder überhaupt keine Nachricht hinterlassen zu haben. Maka schluckte. Was auch immer dort hinten auf sie warten würde, sie hätte alleine keine Chance in einem Kampf. Gerade, als sie auf dem Absatz kehrt machen wollte, durchströmte sie ein nur allzu bekanntes Gefühl. Eine Wellenlänge, die sie gut kannte. Zu gut für ihren Geschmack. Sie drehte den Kopf nach links, um über ihre Schulter hinter sich blicken zu können. „Zu spät, kleine Sensenmeisterin.“ Als eine Gestalt direkt hinter ihr plötzlich aus dem Nichts aufzutauchen schien, erstarrte Maka. „Viel zu spät.“ Ein grässlicher Schrei durchzuckte die Stille der Nacht. Soul blieb mitten im Laufen wie angewurzelt stehen, sodass Black Star ihn beinahe umgerannt hatte. „Das…Das war Maka-chan…“, stotterte Liz. „Hier lang, beeilt euch!“, Soul schüttelte die Starre ab und lief los, über eine Kreuzung, hinein in eine Gasse. Vorbei an einem Schild, laut dem diese Gasse zum alten Marktplatz führte. „Los doch, schneller!“ So sehr er sich auch wünschte, sich bei der Stimme des Schreies getäuscht zu haben, wer außer Maka sollte es denn sonst sein? Die Stadt war wie ausgestorben, seit ihrer Ankunft war ihnen niemand begegnet. Weder in der Unterkunft noch auf den Straßen. Maka war aus ihrem Zimmer verschwunden. Er hatte sie bereits einmal so schreien gehört, damals, als sie gegen den Kishin gekämpft und beinahe verloren hätte. Sie schrie nur so, wenn sie vollkommen unter Schock stand und die Panik sie lähmte. Und beides waren nicht gerade gute Vorhersagen für das, was sie gleich erwarten würde. Die Gruppe schoss um eine letzte Biegung, dann hatten sie einen beinahe verlassenen Platz erreicht. Er war mit Reihen alter Marktstände übersäht. In der Mitte, zwischen all den Reihen, erhob sich ein kleiner Platz, der nicht höher als zwei oder drei Stufen sein konnte. Und mitten auf diesem Platz stand Maka. Und sie war nicht alleine. „Maka!“ Doch Souls Partnerin bewegte sich nicht. Die Gestalt, die hinter ihr stand und sie brutal an einem ihrer Zöpfe in die Höhe riss, grinste breit und entblößte dabei zwei widerlich gelbe Zahnreihen. Eine Faust hielt er geballt an Makas Schlüsselbein. Als die Gruppe die Stufen zu dem erhöhten Plateau erreichte, lachte er trocken und irrsinnig auf. „Zu spät, kleine Sense. Viel zu spät!“ Und mit einem weiteren Lacher hob er seine Faust von Makas Schlüsselbein und ließ eine entleerte Spritze zu Boden fallen. Als er ihren Zopf los ließ, sackte das Mädchen leblos zu Boden. „Maka!“, Soul stürzte zu seiner Partnerin. Doch noch bevor Kid und Black Star reagieren konnten, winkte der Mann kurz…und löste sich dann in Luft auf. Ein kalter Windhauch fegte ein paar herumliegende Blätter vom Marktplatz, dann hüllte die Hitze sie wieder ein. Und mit der Hitze brach auch Souls Stimme über die Stille herein. „Maka, komm schon, mach die Augen auf! Maka!“ Kapitel 2: Wake up, little weapon --------------------------------- Spirit seufte. Seine Tochter in einem so steril weißen Zimmer in einem Bett liegend zu sehen, grenzte mehr an einen seiner schlimmsten Albtraum als an die Realität. Aber eben diese spielte ihr grausames Spiel nur all zu gern mit ihnen allen. Es war bereits später Abend, er hatte nicht früher vorbei schauen können. Shinigami-sama selbst hatte ihn und Stein los geschickt, in die verlassene Stadt, aus der die ausgeschickte Gruppe Schüler vor einer Woche schlagartig zurück gekehrt war. Noch bevor er überhaupt seine Tochter leblos in den Armen ihres Partners liegen hatte sehen, wusste er, dass etwas nicht stimmte. Sie waren erst am Tag zuvor aufgebrochen für eine übertrieben bezahlte Mission. Mal ganz davon abgesehen, dass es eigentlich schon gereicht hätte, nur ein Team hinzuschicken. Aber selbst für eine so große Anzahl von Personen war es unmöglich, den Auftrag, wenn es sich doch eigentlich nur um Informationsbeschaffung handelte, innerhalb einer Nacht zu erfüllen. Noch dazu sahen sie aus, als hätten sie gerade die härteste Schlacht ihres Lebens hinter sich – und das, ohne auch nur einen einzigen Kratzer zu haben. Sie waren panisch, verströmten Unruhe und hetzen wie die Wilden vom Bahnhofsgelände Richtung Schule, genau an ihm vorbei, als er seine Stammbar verließ. Soul hatte noch nicht mal eine Erklärung hervor bringen können. Spirit war einfach nur mit ihnen gekommen, hatte sie zur Eile angetrieben. Vor dem Krankenzimmer waren Makas Freunde dann atemlos auf dem Boden zusammen gesunken. Sie waren vollkommen erschöpft und mit den Nerven völlig am Ende. Nach den Untersuchungen durften aber nur Soul als ihr Partner und er als ihr Vater in Makas Zimmer. Während Spirit noch versucht hatte, die Erklärung des Arztes zu verarbeiten, hatte Soul die anderen informiert und sie nach Hause geschickt, so sehr sie sich auch dagegen sträubten. Alle waren voller Sorge um ihre Freundin. Zu recht. Die Diagnose des Arztes war alles andere als positiv. Was auch immer sich in der Spritze befunden hatte, es musste erst ins Labor gebracht und analysiert werden. Mit Sicherheit konnte nur gesagt werden, dass Maka in Schwierigkeiten steckte. Das Spritzengift hatte mit dem schwarzen Blut in Makas Kreislauf reagiert und eine Art Koma verursacht, dessen Dauer auch für die Mediziner unbekannt war. Maka und Soul waren die einzigen, die mit dem schwarzen Blut infiziert worden waren, es gab kaum genügend Untersuchungsergebnisse, die helfen hätten können. Soul hatte sich Blut abnehmen lassen, damit Tests vorgenommen und verschiedene Mittel getestet werden konnten, um eine Möglichkeit zu finden, Maka zu helfen. Aber noch hatten die Versuche nichts ergeben. Stein räusperte sich. Er hatte vor der Tür auf Spirit gewartet. Es war Zeit, wieder aufzubrechen, um den Irren ausfindig zu machen, der die Schüler überfallen hatte. Spirit nickte. Er strich Maka sanft über das Haar, lächelte traurig. Sie sah so friedlich aus. Dann griff er nach einer Decke, die schon wie selbstverständlich auf einem Stuhl bereit lag und schüttelte sie kurz aus. Er ging einmal um das Bett herum, drückte den auf der Bettkante eingeschlafenen Soul zurück in den weichen Stuhl, in dem er saß und breitete die Decke über ihm aus. Der Junge gab keinen Mucks von sich. Vergeblich hatte Spirit versucht, Soul zum nach Hause Gehen zu überreden. Er hatte es auf die fürsorgliche Art versucht, er hatte mit ihm geschimpft, ihm Nachsitzen angedroht und sogar versucht, ihn aus dem Raum zu tragen. Aber Soul hatte seine Drohungen ignoriert, sich gewehrt und war ihm immer wieder entkommen, um zurück an die Seite seiner Partnerin zu kehren. Also hatte Spirit es aufgegeben und stattdessen dafür gesorgt, dass ein Polsterstuhl im Zimmer aufgestellt wurde, in dem Soul nun immer früher oder später einschlief. Eins musste Spirit ihm lassen, der Junge war hartnäckig. Er war während der ganzen Woche nicht von Makas Seite gewichen, für den Fall, dass sie doch irgendwann aufwachen würde. So sehr Spirit eigentlich etwas dagegen hatte, einen solchen Egozentriker an der Seite seiner Tochter zu sehen, so musste er sich doch eingestehen, dass er Souls Stursinn in diesem Fall bewunderte. Er wusste, dass Soul immer auf seine Tochter aufpassen würde, egal, was auch passierte. Und das ließ ihm der jungen Sense sein Vertrauen schenken. Stein räusperte sich erneut. Spirit seufzte. Er schiff viel zu oft mit den Gedanken zurück zu seiner Tochter und vergaß dadurch, wie wichtig es war, herauszufinden, was genau passiert war in dieser kleinen Stadt mitten in der Wüste. Auch wenn er nur zu gern auch an der Seite seiner Tochter verweilt hätte, so hatte sein Auftrag doch Vorrang. Denn nur so konnte er seinen Teil dazu beitragen, seiner Tochter zu helfen. Er drehte sich zu Stein um und folgte ihm schweigend aus dem Zimmer, aus dem Krankenhaus und zum Bahnhof. Ihr Ziel war die Geisterstadt. Das laute Platschen der Regentropfen an der Fensterscheibe ließ Soul aus dem Schlaf schrecken. Für einen Moment musste er sich orientieren, herausfinden, wo er war, was passiert war. Dann fiel sein Blick auf seine Partnerin, die leichenblass und reglos im Krankenbett vor ihm lag. Er verkrampfte seine Finger in der Decke, die wieder um seine Schultern gelegen war. Die Vorwürfe, die er sich machte, ließen ihn beinahe schreien vor Wut auf sich selbst. Wie hatte er nur so dumm sein können, nicht auf sie zu hören, als sie ihn nach dem Abendessen anhielt? Warum nur hatte er sich damit zufrieden gegeben, alles auf Makas Einbildungskraft zu schieben, statt selbst nachzudenken? Und wieso nur hatte er nicht mitbekommen, wie sich die Seele seiner Partnerin sich immer weiter von ihm entfernt hatte, während sie eigentlich nur durch eine Zimmerwand voneinander getrennt geschlafen hatten? Er hätte schneller sein müssen, hätte bei ihr sein sollen, bevor der Kerl sie überhaupt in die Finger bekommen hätte. Die Anderen konnten sagen, was sie wollten, es war seine Schuld. Er hätte wissen müssen, dass man sich auf das Bauchgefühl seiner Partnerin verlassen konnte, auch wenn sie sonst jemand war, der eher mit Verstand als nach Gefühl arbeitete. Er hatte sie ignoriert, einfach, weil es bequemer war, eine Nacht in Ruhe auszuschlafen, bevor die Arbeit am nächsten Tag los gehen würde. „Mist, verdammter!“, leise Fluchend stand Soul auf. Er hätte sich selbst verprügeln können für seine eigene Dummheit. Aber niemand machte ihm Vorwürfe. Nicht einmal Makas Vater war in irgendeiner Weise wütend auf ihn. Wie konnten sie nur alle übersehen, dass es doch seine Schuld war? Er hatte seine Partnerin nicht beschützen können, verdammt noch mal! Es war die Aufgabe jeder Waffe, seinem Partner im Kampf beizustehen und ihn vor allen Gefahren zu beschützen. Aber er hatte versagt. Und das Schlimmste war, dass nicht er es war, der die Konsequenzen dafür zu tragen hatte. Nein. Es war Maka, die für seine Dummheit und Ignoranz bestraft worden war. Er ließ sich auf die Bettkante des Krankenbettes sinken und strich vorsichtig über ihre Wange. Sie fühlte sich kalt an. Fast so, als wäre eigentlich jedes Leben aus ihr gewichen. Koma nannten es die Ärzte. Aber Soul konnte noch nicht mal Makas Seelenwellenlänge spüren, um ihr auf diese Weise vielleicht helfen zu können. Da war nichts. Was da zwischen den weißen Laken so reglos lag, wirkte beinahe wie eine seelenlose Hülle, die nur noch von den Maschinen am Leben erhalten worden, die um das Bett herum aufgebaut worden waren. Soul war am Verzweifeln. Er wollte ihr helfen, er wollte seine Partnerin zurück holen… und dabei blieb ihm doch nichts Anderes übrig, als zu warten. Liz und Patty waren am Vormittag vorbei gekommen, Kid schon morgens. Sie waren nach ihm gekommen, weil sie vermeiden wollten, dass er wegen der Unsymmetrie der Blumen, die die Mädchen mitgebracht hatten, selber gleich in die geschlossene Anstalt im unteren Teil des Gebäudes eingewiesen würde. Tsubaki und Black Star waren am Nachmittag vorbei gekommen. Selbst Black Star verschlug es jedes Mal die Sprache, sobald er das Krankenzimmer betrat. Dass es seinem besten Freund einmal die Sprache verschlug, war an sich schon unglaublich. Aber die beiden hatten Maka schon mehr als einmal besucht und jedes Mal herrschte Stille. Selbst Black Star hatte begriffen, wie ernst die Lage war. Beinahe schien es, als wäre ihm sein jugendlicher Leichtsinn vollkommen abhanden gekommen, hätte er nicht am 3. Tag einen riesigen Plüschstern mitgebracht. Er hatte ihn eindeutig selbst genäht, das Ding war komplett unförmig und war stellenweise sehr ausgefranst. Aber Soul war sich sicher, dass Maka wahrscheinlich kaum hätte fassen können, was Black Star für einen Aufwand betrieben hatte, nur um ihr eine Freude zu bereiten. Sie würde den Stern sicher mögen, wäre sie nur endlich dazu in der Lage, ihn auch ansehen zu können. Gegen Abend war Soul wieder mit ihr allein gewesen. Er hatte sich den Platz an der Seite ihres Krankenbettes erkämpft und war deswegen auch geduldet worden. Jetzt ruhte sein Blick auf ihren geschlossenen, leicht zuckenden Augen. Dann erinnerte ihn das Knurren seines Magens, dass die Zeit nicht stehen geblieben war. Er verließ nur ungern das Zimmer seiner Partnerin, aber er hatte Spirit schwören müssen, regelmäßig in die Cafeteria zu gehen, um dort zu essen. Wohl war ihm dabei nie, aber es musste sein, wenn er Ruhe vor dem Alten haben wollte. Noch bevor Soul das Zimmer betreten hatte, spürte er es. Er war wieder da. Soul riss panisch die Tür auf. Im Zimmer war es stockdunkel, die Fenster waren in viele kleine Scherben zersprungen, die im fahlen Mondlicht unheimlich glitzerten. Die Vorhänge wurden von dem eiskalten Wind aufgebläht und wehten in das Zimmer herein. Und an Makas Bett stand er. Selbst in der Dunkelheit leuchteten seine gebleckten Zähne feucht auf. Ein heiseres Lachen entkam seinem Rachen. Die Hand hatte er auf Maka Stirn gelegt. „Wach auf, kleine Sense, wach auf“, sang er leise rhythmisch vor sich hin. „Verdammt noch mal, nimm deine Pfoten weg von ihr!“ Soul stürmte ins Zimmer, sprang dem Unbekannten an den Hals und schleuderte ihn gegen die Wand. Doch der Mann lachte nur hysterisch auf, war innerhalb von Sekunden auf den Beinen und sang sein Liedchen weiter. „Verdammt noch mal, ich bin wach! Aber dich schick ich gleich ins Land der Träume!“ Gerade, als er wieder auf den Typen zu rannte, flog Tsubaki als Wurfstern an ihm vorbei und nagelte den verdreckten Mantel des Mannes an die Wand. „Mach schon, Soul!“, Black Star und Kid waren in der Tür aufgetaucht. Patienten, Ärzte und Schwestern waren aus dem Gang zu hören, wie sie sich vor Panik kreischend in Sicherheit zu bringen versuchten. Soul hörte das Glas unter seinen Schuhen knacken, während er seinen Arm verwandelte und angriff. Immer und immer wieder schlug er auf seinen Gegner ein, blind vor Wut, bis der schließlich Souls Sense mit einer Hand abfing. Entsetzt hielt Soul inne. So sicher er sich war, dass er mit vollem Einsatz auf seinen Gegner eingeschlagen hatte, so verwirrt darüber war er, als er ihn unverletzt vor sich stehen sah. Er lachte nur höhnisch und sang weiter sein Liedchen. Selbst als Kid, Liz und Patty anfingen, auf ihn zu feuern, sang er nur weiter und hielt Souls Arm weiterhin fest. „Ich bin wach, du Irrer!“, brüllte Soul ihn an. Da verstummte plötzlich das Lied. Der Mann lachte heiser. Dann blickte er Soul direkt in die Augen. Was Soul in den abgrundtief schwarzen Augen sah, ließ ihn erschaudern. Er versuchte, sich frei zu kämpfen, trat zu und kam schließlich frei. Der Irre sah nur auf seine zerschnitte Handfläche, aus der schwarzes Blut zu Boden tropfte. Er kicherte wie wild, sang wieder vor sich hin. Er griff mit der blutenden Hand nach oben, packte Tsubaki und warf den Wurfstern brutal zu Boden. „Wach auf, kleine Sense, wach auf…“ Die heisere Stimme erfüllte den Raum. „ICH BIN WACH!“, brüllte Soul. Da hörte der Mann plötzlich auf zu singen. Sein vom Wahnsinn verzerrter Blick traf Soul erneut. Er grinste breit. „Wer sagt denn, dass ich für dich singe?“ „Maka-chan!“, Tsubaki kreischte auf, als eine Gestalt aus dem Schatten der Vorhänge trat. Ihr Nachthemd flatterte im kalten Nachtwind, ihre Haare wild verblasen. Sie ließ den Kopf hängen, sie sah Soul nicht an, als er auf sie zu gerannt kam. „Maka! Maka, sag doch was, geht’s dir gut, hat er - “, noch bevor Soul den Satz zu Ende bringen konnte, erstarrte er. Maka hatte ihren Blick erhoben, hatte ihn fixiert. Ihre Augen waren pechschwarz und leer. Dann keuchte Soul erschrocken auf. Sein Blick wanderte zu Makas Hand, die sie ein Stück unterhalb seines Brutkorbes an seinen Körper gepresst hatte. „Endlich bist du aufgewacht, kleine Sense!“, kicherte der Irre in der Ecke des Zimmers. Liz kreischte auf, als die Sense Soul durchbohrte und ihm das Blut über den Rücken hinunter lief. Als Maka ihren Arm hinter ihren Kopf erhob, war deutlich zu erkennen, wen er mit ‚Kleine Sense’ gemeint hatte. Makas Arm hatte sich wie kurz zuvor Soul in eine Sense verwandelt, an der nun Blut die Schneide entlang nach unten lief. Während Soul zu Boden ging, durchschritt der Irre den Raum in Windeseile und trat an Makas Seite. „Endlich bist du aufgewach, kleine Sense“, wiederholte er grinsend. Und noch bevor ihre Freunde eingreifen und es verhindern konnten, begann das Licht den dunklen Raum zu erhellen, während Makas Körper sich verwandelte. Ein paar Griffe und der Mann hielt eine Sense in den Händen, die selbst nach der Verwandlung noch zu schimmern schien. Ihre Schneide war schneeweiß, ebenso wie ihr Griff, der sich mittig in zwei Haltestangen spaltete. Blut tropfte von der Spitze der Waffe. Souls Blut. „Mein Name ist Waffenmeister Eli. Und ich deine Partnerin gehört ab heute mir.“ Mit diesen Worten verbeugte er sich hämisch grinsen und verschwand durch ein zerbrochenes Fenster hinaus in die Dunkelheit, während Soul sich vor Entsetzen und Schmerzen auf dem Boden des Zimmers wand. Kapitel 3: A weapon's insanity ------------------------------ „Also ist Maka nach dem Koma wieder als Waffe erwacht?“ Stein lehnte gelassen an der Wand des verwüsteten Zimmers, während Spirit rastlos den Gang davor auf und ab schritt. Kid nickte. „Eli hat die ganze Zeit dieses komische Lied gesungen“, Tsubaki ließ ihren Blick nervös und besorgt durchs Zimmer wandern. Als Black Star die Melodie zu pfeifen begann, zuckte Soul zusammen. Patty antwortete statt ihm. „Eigentlich dachten wir alle, er würde Soul-kun damit meinen… Aber der war eigentlich wach.“ „Wach und nicht schnell genug, um es zu verhindern.“ Die Sense knurrte. „Komm schon, keiner von uns konnte etwas tun. Wir haben es doch versucht!“ Liz war verzweifelt auf dem Boden zusammen gesunken. Stein blies den Rauch seiner Zigarette langsam durch die Nase aus. Die Rauchwölkchen verteilten sich im Raum, wurden vom Wind herum gewirbelt und schließlich hinaus in das Licht der aufgehenden Sonne gezogen. Soul ballte seine Faust. „Ist mir egal, ob wir es versucht haben! Wir sind verdammt noch mal gescheitert! Ich hab sie einfach gehen lassen!“ Durch den Geruch der Zigarette hustend, krümmte er sich plötzlich vor Schmerz zusammen. „Langsam, Soul. Das letzte, was wir jetzt brauchen können, ist, wenn deine Naht wieder aufplatzt.“ Spirit war wieder ins Zimmer gekommen und vor ihm stehen geblieben. Soul schluckte. Da war es wieder. Das seltsame Gefühl. Spirit machte ihm keine Vorwürfe. Warum nicht? „Also so wie ich das sehe“, meldete Stein sich wieder zu Wort, „war Makas Entführung mit Sicherheit geplant. Was auch immer Eli von ihr will, er musste vorher gewusst haben, dass sie Waffenblut in sich trägt. Es ist zwar nicht allgemein bekannt, dass Maka auch als Waffe erwacht ist, aber es wird auch nicht wirklich geheim gehalten. Er musste bereits längere Zeit an ihr Interesse gehabt haben, sonst hätte er bei einer spontanen Aktion nicht wissen können, welche Fähigkeiten Maka inne hat. Es gibt für uns also nur 2 Möglichkeiten.“ Er streckte die beiden Finger seiner rechten Hand hoch. Die Geste richtete die ganze Aufmerksamkeit aller im Raum Anwesender auf sich. „Erstens, wir warten ab, was geschieht. Wenn er einen Plan hatte, wie er Maka bekommen würde, dann kommt da noch mehr als einfach nur eine Entführung. Er kommt zurück.“ Ein protestierendes Aufkreischen ging durch die Runde. „Aber, aber, wir können doch nicht-!“ „Womit wir zu Möglichkeit 2 kommen. Wir packen unseren Kram, steigen in den nächsten Zug und fahren zurück in diese Stadt. Spirit und ich waren dort, es war aber alles verlassen und wie ausgestorben. Die Jugendherberge, die ihr uns beschrieben habt, ist nichts weiter als eine herunter gekommene Bruchbude, die noch nicht mal mehr zu betreten ist. Ihr wurdet getäuscht. Also was auch immer in dieser Stadt abgelaufen ist, ich denke, wir können uns zu einhundert Prozent sicher sein, dass all das zusammen hängt. Noch irgendwelche Einwände?“ Er bekam synchrones Kopfschütteln als Antwort. „Gut. Dann ab, der nächste Zug geht in 30 Minuten, ich will euch alle am Bahnhof sehen. Los!“ Kaum hatten sie Death City hinter sich gelassen, waren sie schon zu sehen gewesen. Die schwarzen Wolken am Horizont, die den Himmel nach und nach verdunkelten, während der Zug sich seiner Endstation näherte. Blitze durchzuckten den Himmel, Donnergrollen ließ die dünnen Glasscheiben der Fenster erzittern. Keiner aus der Gruppe hatte es ausgehalten, sitzen zu bleiben, sobald ihnen bewusst geworden war, dass sich der unheimliche Sturm über ihrem Ziel gebildet haben musste. Denn je näher sie ihrer Haltestelle kamen, desto dunkler wurde es um sie herum. Liz und Patty hatten bald ihre Waffenform angenommen, um für den Ernstfall bereit zu sein, Black Star hatte Tsubaki angewiesen, sich bereit zu machen. Soul musste sich an einer der Haltestangen festhalten, um nicht vor Schmerz zusammen zu sinken. Trotzdem war seine Aufmerksamkeit auf ein vielfaches seiner normalen Konstante sensibilisiert. Jede noch so kleine Veränderung hätte er bemerkt. Stein hatte die Jugendlichen angewiesen, alle Fenster in ihrem Abteil zu öffnen, damit sie im Notfall für einen sofortigen Angriff bereit gewesen wären. Doch dazu kam es nicht. Noch bevor die Ansage der Zuglautsprecher ihnen klar machte, dass sie ihren Zielort erreicht hatten, erzitterte die Gruppe. „Das kann doch nicht sein…“ Liz Stimme klang schockiert. Patty klang ebenso ernst. „Die Wellenlänge der Stadt hat sich verändert.“ Kid stimmte seinen Partnerinnen zu. Noch bevor der Zug in den Bahnhof einfuhr, öffneten sich die Türen und dichter Nebel drang herein. „Los, jetzt!“ Auf Steins Kommando hin verließ die Gruppe den noch fahrenden Zug und sprang blindlings ins Nichts. Während sie noch durch den heißen Wüstensand neben den Gleisen rollten, hörten sie die Bremsen der Maschinen aufquietschen, dann ein lautes Rumpeln und schließlich fegten die Hitzewellen einer Explosion über ihre Körper hinweg. An ihnen vorbei flogen Schienenteile, Räder und Glasscherben, die hoch in die Luft flogen und schließlich in den Sand einschlugen. „Was war das denn?“ Tsubaki rappelte sich hoch und starrte ungläubig zu den dunklen Rauchwolken, die sich durch die Nebelschwaden zogen. „Ich würde mal sagen, dass war unser Stichwort.“ Stein war aufgestanden und schüttete gerade Sand aus den Taschen seines Kittels. Spirit hatte sich wortlos eine Kippe angezunden. „Macht euch bereit. Denn was jetzt kommt, wird alles andere als ein Spaziergang“, er blies die Rauchwölkchen in einem Zug aus. Kid hielt Liz und Patty schussbereit vor sich, Tsubaki hatte in den Dämonenklingen-Modus gewechselt. Soul blieb nichts Anderes übrig, als sich auf die Wellenlängen um ihn herum zu konzentrieren. Er erschauderte. „Was siehst du?“, Stein stand neben ihm und hatte ihm eine Hand auf eine Schulter gelegt. „Das ist definitiv nicht mehr die verpennte Stadt, in der wir schon waren. Hier ist alles… verzerrt. Als hätten sich selbst die Gebäude und Straßen an den Wahnsinn angepasst.“ „Gut aufgepasst. Eli scheint ein weit aus erfahrener Meister zu sein, als es bis jetzt den Anschein hatte. Es sieht so aus, als hätte er seine Wellenlänge nicht nur auf Maka, sondern auf die ganze Stadt ausgeweitet. Seid wachsam und lasst euch nicht davon beeinflussen.“ Auf Steins Anweisungen hin drängten sich die Schüler Schritt für Schritt durch den Nebel vorwärts, immer darauf bedacht, dass sie Angriffe aus jeder Richtung parieren konnten. Soul hatte seinen Arm in eine Sense verwandelt und hielt ihn angriffsbereit vor sich. Sie hatten sich noch keine 10 Meter vom Bahnhof entfernt, als ein eiskalter Lufthauch sie alle erschaudern ließ. Der Nebel schien zu kristallisieren und fiel innerhalb eines Wimpernschlages wie feiner Glitzerstaub zu Boden. Was sie stattdessen vor ihren Augen wieder fanden, ließ Liz leise aufkreischen. „Die Häuser… Sie sehen ja alle aus wie…“, Black Star versuchte, in Worte zu fassen, was er vor sich sah. Doch für den Anblick fehlten ihm schlichtweg die Worte. „Sie sehen aus wie die Schatten auf einer Wasseroberfläche, durch die gerade jemand gelaufen ist“, fasste Tsubaki zusammen, was sie vor sich sah. Tatsächlich sah es so aus, als hätte keines der Gebäude vor ihnen auch nur den Hauch einer festen Konsistenz. Die Häuser waberten, als wären sie aus Pudding, der noch wackelte. Der Himmel war schwarz und von Lichtblitzen durchzogen, die die Gruppe blendeten. Blätter wurden wie Rasierklingen vom Wind hin und her gepeitscht, während er sich mit Eiseskälte seinen Weg durch die verwinkelten und gewundenen Gassen suchte. Stein hob Spirit, der seine Sensenform angenommen hatte, hoch. „Seid wachsam, lasst euch von nichts ablenken. Wir müssen zusammen bleiben!“ Doch noch während er seinen Schülern Anweisungen geben wollte, begann der Boden unter ihren Beinen zu wackeln. „Vorsicht!“ Ein Erdstoß ließ die Jugendlichen und ihren Lehrer zu Boden sinken und noch bevor sie versuchen konnten, sich an den Händen zu nehmen und zusammen zu bleiben, wurden sie von aus den Boden schießenden Bäumen und Wänden getrennt und in andere Richtungen getragen. Black Star und Tsubaki fanden sich am Bahnhof wieder. Vor ihnen lagen die ausgebrannten Reste des Zuges, mit dem sie noch vor wenigen Minuten auf dem Weg hier her gewesen waren. „Verdammt, was sollte das denn?“ Black Star hielt Tsubaki angriffsbereit vor sich und suchte hektisch die Gegend um sich herum ab. Doch da war nichts, was ihm irgendwie auffallen konnte. Tsubaki atmete ebenfalls auf. „Was auch immer das gerade war… es wollte uns nur trennen, nicht angreifen.“ „Ja, aber warum? Gerade noch sagt Stein, wir sollen zusammen bleiben und schon überlegt die Stadt es sich anders, oder wie?“, ihr Partner war aufgebracht und knurrte wütend. „Ich weiß es nicht, Black Star. Aber wir müssen auf jeden Fall versuchen, die anderen wieder zu finden. Und wir müssen Maka-chan suchen!“ „Das brauchst du mir nicht sagen“, grinste der Junge frech. „Nur dafür sind wir doch schließlich hier. Auf geht’s, Tsubaki!“ „Was zum Shinigami war das denn jetzt? Das kann doch gar nicht sein, das darf doch so nicht sein, wieso bewegt sich denn hier alles?“, verzweifelt heulend plapperte Liz einfach vor sich hin. Patty hingegen quietschte vergnügt, während die nächste Beton-Straßenwelle sie noch weiter von dem Platz, an dem sie eben noch gestanden hatten, entfernte. Kid stützte sich auf sein Knie und beobachtete die Szene still. „Vorsicht, Kid!“, gerade, als die Welle sie gegen eine ebenso verwellte Hauswand geschleudert hätte, sprang der Shinigami hoch und landete unsicher auf dem Dach eines der umstehenden Gebäude. Doch noch bevor er sich weiter in Sicherheit bringen konnte, krachte das Dach unter ihm zusammen und er fiel in eine dunkle Leere. „Stein? Was wird das, wenn’s fertig ist?“ Spirits Klinge steckte im Asphalt unter den Füßen seines Meisters. „Einen Moment noch.“ Stein hatte die Augen geschlossen und drehte langsam an seiner Schraube. In dem Moment, als er seine Augen aufriss, spürte Spirit die Seelenlänge seines Meisters durch sich hindurch in den Boden sinken. Sofort legte sich die Welle, die die beiden vom Sammelplatz weggetragen hatte und der Boden unter ihnen blieb ruhig. Der Meister stand da und schaute sich um. „Spürst du etwas?“ Spirit hielt kurz inne. „Nein, nichts. Weit und breit nichts. Als wären wir allein. Er trennt uns…und überlässt uns dann uns selbst? Was soll das?“ „Ich habe keine Ahnung. Aber sei wachsam. Wir müssen die Kinder finden, bevor sie auf Eli treffen. Sein Wahnsinn hat hier alles unter Kontrolle, es ist nur eine Frage der Zeit, bevor er uns eingekreist hat.“ Spirit seufzte. „Na dann mal los.“ „Kid-kun? Kid-kun, jetzt mach endlich die Augen auf, ich hab Angst!“, Liz schüttelte ihren Partner vorsichtig an der Schulter. Er blinzelte. Dann ließ er seinen Blick durch die Halle schwenken. „Sind wir- ?“ „Sieht ganz so aus.“ Patty stand neben ihnen und spielte mit einer Kerze, die sie aus einem der Leuchter genommen hatte. „Wir sind in der Jugendherberge?“ Kid schoss hoch. Liz neben ihm zuckte vor Schreck zusammen. „Zumindest in dem, was davon noch übrig ist. Stein-Sensei hat ja schon gesagt, dass wir einer Täuschung auf den Leim gegangen sind.“ „Aber wozu das Ganze? Sie trennen uns und dann werden wir noch nicht mal angegriffen?“ Kid war aufgestanden und hatte sich vergewissert, ob er recht hatte mit seinem ersten Eindruck. Und tatsächlich waren sie alleine. Liz hielt sich geduckt in Kids Nähe auf. „Das ganze ist so… so… als hätte er es auf etwas Bestimmtes abgesehen und das bekommt er nur, wenn er uns trennt.“ „Er hat uns ja auch zusammen gelassen“, stellte Patty fest. „Und Black Star war auch bei Tsubaki. Stein hat Makas Vater auch bei sich“, fügte Liz hinzu. Kid erstarrte. „Nur Soul ist allein. Er hat es auf Soul abgesehen!“ Nachdem er noch verzweifelt versucht hatte, auf die Beine und zurück zu seinen Freunden zu kommen, war Soul einfach von dem Asphalt unter seinen Knien weggetragen worden. Die Gassen, die sich um ihn gebildet hatten, wurden immer schmäler, bis er schließlich zum Stillstand kam. Kaum hatte er es geschafft, aufzustehen, raubten ihm die Wellenlängen um ihn beinahe den Atem. Der Wahnsinn fühlte sich so stark an, dass Soul sich beinahe sicher war, ihn von den Hauswänden und aus den Abflussgittern am Boden sickern zu sehen. Er schluckte, musste sich an der Wand neben sich abstützen und keuchte heftig. Vor Schmerz krümmte er sich zusammen und sank erneut zu Boden. Es war kein Wunder, dass die ganze Stadt verrückt spielte, bei der Intensität, die die Wellenlängen ausströmten. Fast wäre Soul nach vorne gekippt und auf dem Boden zusammen gesunken. „Jetzt reiß dich mal zusammen, du bist hier nicht zum Spaß!“, fluchte er vor sich hin. Die Hand auf die Naht unterhalb seines Brustkorbes gepresst, richtete er sich wieder auf und schaute sich um. Nichts sah mehr so aus wie bei seinem ersten Ausflug in diese Stadt. Aus der freundlichen, wenn auch ausgestorbenen Stadt war das reinste Gruselkabinett geworden, vor dem Maka mit Sicherheit eine Heidenangst gehabt hätte, wäre sie jetzt bei ihm. Er schloss die Augen und konzentrierte sich. Doch alles, was er fühlen konnte, war der Wahnsinn, der sich um ihn schlang und ihn zu ersticken drohte. Verzweifelt aufschreiend öffnete er die Augen wieder. Wenn er sie nicht fühlen konnte, wie sollte er sie dann finden? Wie sollte er Eli aufspüren, um ihn eigenhändig auseinander zu nehmen und büßen zu lassen, dass er seine Partnerin auch nur berührt hatte? Soul atmete tief ein. Wenn er sie schon nicht auf diese Art finden konnte, musste er sich überlegen, was ihm noch für Möglichkeiten blieben. Eli wartete auf sie, das war ihm klar gewesen, noch bevor er gesehen hatte, wie sehr sich die Stadt verändert hatte. Er war nicht weiter gereist. Er hatte hier auf sie gewartet, so als hätte er ihnen noch eine Rolle in seinem perfiden Plan zugedacht. Als würde er sie noch brauchen. Und wenn er sie tatsächlich noch für etwas brauchte, würde ein Versteckspiel Eli nur aufhalten und die Sache unnötig hinaus zögern. Wo also würde der verrückte Sensenmeister auf ihn warten? Souls Blick blieb an einem Wegweiser an der nächsten Kreuzung vor sich hängen. „Zum Marktplatz… Wenn das mal keine Einladung ist.“ Soul grinste. Dann setze er vorsichtig ein Bein vor das andere und stützte sich dabei an der Wand ab, um nicht zusammen zu klappen. Der Marktplatz lag einsam und verlassen vor ihm. Die Buden waren verschwunden. Übrig geblieben war nur die Plattform, auf der Eli bei ihrer ersten Begegnung gestanden und Maka an den Haaren hoch gerissen hatte. Im Gegensatz zu den restlichen Gebäuden der Stadt bewegte sich hier nichts. Es war still. Vollkommen still. Soul tastete sich auf wackeligen Beinen vorwärts, musste schließlich die Stützkraft der Mauern hinter sich lassen und sich auf die offene Fläche vorwagen. „Wo bist du, du Mistkerl? Zeig dich endlich! Ich weiß genau, dass du irgendetwas von mir willst!“, Souls Stimme wurde von den Wänden zurück geprallt und hallte unheimlich über den Platz. Doch nichts bewegte sich. Eli erschien nicht. Schritt für Schritt kämpfte Soul sich vorwärts, um auf den Stufen des Plateaus zusammen zu sinken. Was sollte das? Wenn Eli nicht hier sein sollte, wo wartete er dann auf Soul? Wo sonst sollte Soul seine Partnerin finden können? „Tsubaki, Wurfstern-Modus, schnell!“, Black Star sprang an den Hauswänden entlang nach oben. Tsubaki hatte sich noch nicht materialisiert, da hatte er sie schon überholt. Die schneeweiße Klinge durchbohrte das Bein des jungen Ninjas und ließ ihn in die Tiefe stürzen. Noch bevor er auf dem Boden aufschlagen konnte, hatte Eli ihn eingeholt. Das letzte, was Black Star spürte, war ein harter Schlag in den Nacken. Dann wurde die Welt um ihn herum schwarz, während er Tsubaki aufschreien hörte. Eli grinste. „Einer erledigt. Bleiben noch zwei.“ „Kid-kun, Vorsicht, hinter dir!“ Doch schon schlug Liz hart auf den Boden auf, während ihre Schwester und ihr Partner nicht weit von ihr entfernt ebenfalls liegen blieben. Patty rührte sich nicht mehr, Kid versuchte noch verzweifelt, wieder auf die Beine zu kommen. Ein Schlag mit einem schneeweißen Haltegriff gegen den Kopf ließ ihn zusammen sinken. „Kid!“, Liz hatte sich gerade so weit aufgerafft, um aufstehen zu können, da wurde sie die Klinge an ihrem Hals. Ein Schlag und sie sank neben ihrem Partner zusammen. Soul horchte auf. Gerade war ihm, als hätte er jemanden schreien gehört. Aber obwohl er noch so sehr versuchte, sich zu konzentrieren, blieb es still. Was ging hier nur ab? Mühsam versuchte Soul, wieder auf die Beine zu kommen. Ihm war schwindelig und er fühlte sich von Sekunde zu Sekunde unwohler. Der Wahnsinn auf diesem Platz war fast schon zum Greifen nahe, so eingekreist fühlte sich die Sense. Soul schüttelte den Kopf. „Ich… muss die anderen finden.“ „Das habe ich schon für dich erledigt.“ Die unheimliche Stimme hinter Soul durchschnitt die Stille. Er erstarrte. Vor ihm tauchten wie aus dem Nichts seine Freunde auf, sie sanken zu Boden und rührten sich nicht mehr. Selbst Stein und Makas Vater lagen bewegungslos zu seinen Füßen. „Ich hab sie alle für dich gesucht“, höhnisches Lachen breitete sich wie in Wellen über den Platz aus. Langsam drehte Soul sich um. Keinen Meter vor ihm auf der Plattform stand er. Eli hatte seine schmierig schwarzen Haare nach hinten gestrichen und grinste Soul breit an. In seiner Hand schwang er sie. Die weiße Sense, in die Maka sich in dem Krankenzimmer verwandelt hatte. „Eigentlich dachte ich ja, dass es einer Waffe egal sein muss, wer sie führt“, Eli sprach einfach weiter, als wäre er gerade im Unterricht aufgetaucht und würde über Partnerschaft referieren. „Aber aus irgendeinem Grund… hört sie nicht so auf mich, wie ich das erwartet habe.“ Er stieß die Sense von sich. Soul stolperte einen Schritt nach vorne, wollte seine Partnerin auffangen. Doch noch bevor er bei ihr war, verwandelte sie sich zurück. Ihm blieb beinahe das Herz stehen. Makas Körper stand taumelnd vor ihm. Aber wenn man ihr in die Augen sah, sah es so aus, als wäre sie nichts weiter als eine seelenlose Hülle. Der freundliche Glanz, den ihre Augen normalerweise ausstrahlten, war erloschen. Stattdessen funkelten ihn zwei schwarze Löcher an. „Maka?“, Soul flüsterte ihren Namen. Er konnte nicht glauben, was er vor sich sah. „Das Gift sollte eigentlich ihre Seele vollkommen vernichtet haben. Aber aus irgendeinem Grund…“, Eli hatte auf den Stufen platz genommen und beobachtete Souls Entsetzen vergnügt, „scheint es, als wäre wohl noch ein Funken darin übrig. Sie befolgt meine Befehle nur widerspenstig. Vielleicht liegt das daran, dass ihre Seele noch an irgendetwas hängt? Oder an irgendjemanden?“ Souls Blick wanderte von seiner erstarrten Partnerin zu dem breit grinsenden Monster vor sich. „Was meinst du?“ „Eine Waffe mit eigenem Bewusstsein lässt sich nicht bedingungslos lenken. Dafür war das Gift. Aber bei jedem Angriff zögert sie. Nicht, dass deine kleinen Freunde hier eine besonders schwere Herausforderung gewesen wären.“ Soul erstarrte. Eli hatte sie alle außer Gefecht gesetzt. Er hatte aber keine anderen Waffen bei sich. Das hieß, dass er Maka… „Du verdammter Mistkerl!“ „Es war so leicht. So unglaublich leicht. Und trotzdem… schien sie etwas dagegen zu haben.“ Er lachte heißer auf. „Ich kann keine Waffe gebrauchen, die noch Eigenwillen besitzt. Ich wollte herausfinden, woran sie noch hängt, was ihre Seele immer noch hier hält. Ich hab sie alle ausgeschaltet, um die Verbindung zu trennen, aber sie ist immer noch hier.“ Elis Blick strich gleichgültig über die am Boden liegenden Kämpfer. „Keiner von ihnen war der Grund, warum sie sich mir noch widersetzt.“ „Was soll der Mist, wovon sprichst du?“, Soul ballte seine Fäuste. Was auch immer dieser Verrückte vor sich hin schwafelte, ließ Wut in ihm hoch kochen. Wut und Verzweiflung. Eli hatte Maka verletzt. Sie entführt. Er hatte sie dazu benutzt, ihre Freunde auszuschalten, ihnen Schmerzen zu zufügen. Und das würde er büßen! Schreiend rannte der Junge auf seinen Gegner zu. Noch bevor er ihn erreichte, verwandelte Souls Arm sich in eine Sense. „Ich mach dich alle, du Irrer!“ Doch bevor seine Klinge auf Eli traf, färbte sich die Fläche vor ihm weiß. Er wurde zurück gestoßen und kam taumelnd zum Stehen. Als er die Augen wieder öffnete, erstarrte er. Maka hatte sich vor Eli geschmissen und Souls Angriff zurück geworfen. „Sie hört nur auf mich“, der Sensenmeister lachte herablassend. „Und doch kann ich sie nicht vollkommen kontrollieren.“ Soul zitterte, schnaufte. Alles in ihm sträubte sich dagegen, gegen seine Partnerin anzutreten. Er wich Schritt für Schritt zurück. Bis er über etwas stolperte. Steins Arm hatte ihm den Weg abgeschnitten. Jetzt saß er neben dem flach atmenden Professor und starrte seine Partnerin schockiert an. Makas Arm hatte sich wie seiner zuvor in eine Sense verwandelt, deren schneeweiße Klinge das grausige Mondlicht spiegelte. „Ha-halt dich nicht zurück, Soul.“ Eine Stimme neben ihn ließ ihn erschrocken zusammen fahren. Spirit hatte seinen Kopf so weit gedreht, dass er den Partner seiner Tochter ansehen konnte. „Sie hat keine Ahnung, was Eli mit ihr anstellt. Und glaube mir, sie würde ausrasten, wenn sie es wüsste.“ Er grinste verzweifelt. Auch Stein rührte sich. „Du musst ihn aufhalten. Vergiss, gegen wen du antrittst. Sorg einfach nur dafür, dass sie sich wieder an dich erinnert.“ „Warum an mich?“, Soul zitterte. „Weil du ihr Partner bist. Von uns allen bist du ihr am wichtigsten.“ Black Star hustete. „Du bist auch der Grund, warum sie Eli noch nicht komplett hörig ist. Ein Stück der Seele hängt immer beim Partner, Soul. Das ist deine Chance.“ Kid grinste schmerzverzerrt. „A-aber… ich kann doch nicht einfach…“, der Sensenjunge war hin und her gerissen. Wie sollte er gegen seine Partnerin antreten können, wenn er selbst wusste, wie sehr er sie dabei verletzen konnte? Wie sollte er mit ansehen können, wie Eli sie immer mehr unter seine Kontrolle brachte und dabei selbst derjenige sein, der ihr weh tat? „Du musst… wenn du sie wieder zurück haben willst, musst du, Soul. Und jetzt beweg dich!“ Spirit hatte noch nicht einmal zu Ende gesprochen, hatte Maka sich schon auf Soul gestürzt. Panisch wich er ihren Schlägen aus, ließ sich immer mehr an den Rand des Marktplatzes drängen. Schließlich stieß er mit dem Rücken gegen eine Wand. Hinter ihm ragte eines der Häuser empor, vor ihm holte Maka gerade zum Schlag aus. Er duckte sich, bevor sie ihn treffen konnte. „Du steckst in der Falle, kleiner Soul, kommst weder vor, noch zurück“, kicherte Eli. „Wehr dich!“, hörte er Sprit rufen. Aber er blieb wie zu Eis erstarrt sitzen und sah nur noch die Klinge auf sich zu kommen. Ein Schuss durchzuckte die gespenstige Stille. Rauchschwaden wurden vom Wind davon getragen. Souls Blick haftete an Kid, der Liz gerade so weit gehoben hatte, um auf Makas Klinge zu schießen. Jetzt drehte sie sich langsam zu dem jungen Shinigami um. „Reiß dich endlich zusammen, Soul! Kämpfe!“ „A-aber… ich kann doch nicht…“ „Dann lass dir von mir zeigen, was ich kann!“, schrie Eli hell auf. Maka wirbelte auf seinen Befehl hin herum und startete los, hob ihre Klinge und stürmte auf den immer noch bewegungsunfähig am Boden liegenden Kid zu. Soul rappelte sich auf. Kid würde nicht ausweichen können. Maka würde nicht abbremsen. Sie hatte keine Wahl, sie konnte sich nicht selbst aufhalten. Sie brauchte Hilfe. SEINE Hilfe. Endlich war bei ihm der Schalter gefallen. „Nicht!“ In wenigen Schritten hatte er sie eingeholt, ihren Angriff mit seiner Klinge abgewehrt und sie mehrere Meter zurück geworfen. Kaum war sie wieder auf den Beinen, rannte sie auf ihn zu und griff nun mit mehreren Klingen gleichzeitig an. Soul wich aus, wartete ab, bis er eine Lücke in ihren Angriffen fand und zurück schlug. Maka ging zu Boden. „Steh wieder auf und greif an!“, herrschte Eli sie an. Langsam, als würde sie an unsichtbaren Fäden hoch gezogen, richtete Maka sich wieder auf. Sie atmete schwer. Ihr glasiger Blick war auf ihren Gegner, ihren Partner gerichtet. Und doch zögerte sie. Es war nur für einen Moment. Doch genau dieser hatte Soul gefehlt, um zu ihr aufzuschließen. Mit seiner Klinge hinter ihrem Rücken zog er sie an sich, drückte seine fiebrige Stirn gegen die ihre. Das war alles, was er brauchte. Als er die Augen wieder öffnete, war er allein. Er stand am Ufer eines stillen, schwarzen Sees. Um ihn herum lag nur eine trostlose Landschaft, keine Blumen, nur Steine und Kiesel. Die Wasseroberfläche war vollkommen ruhig. Der Junge sah sich um. Er war hier noch nie gewesen. Er kannte Makas Seelenleben. So wie sie immer wieder das Klavierzimmer betrat, in dem er sich gerne aufhielt, war auch er immer in ihrer kleinen Bibliothek willkommen gewesen. Ja, so war seine Partnerin. Ihr Seelenleben hatte die Form eines kleinen Bücherladens, der eine freundlich warme Atmosphäre ausstrahlte und Soul immer wieder das Gefühl gab, als wäre das der Ort, an dem er sie immer finden würde, egal, was passiert war. Aber hier sah nichts davon diesem friedlichen Ort ähnlich. Es war dunkel und kalt. Die Wellenlänge des Wahnsinns zog ihre Bahnen durch den stillen See, ließ ihn immer wieder Wellen schlagen. Wäre er sich nicht ganz sicher, dass er seine Partnerin noch vor einer Sekunde vor sich gehabt hatte, würde er denken, er hätte sich verlaufen. Denn genau so fühlte es sich an. Als wäre er verloren gegangen und auch die Seele, die sich hier befand, in der unheimlichen Stille gefangen war. Er konnte sie ganz leicht spüren, die sanften Wellen, die sie abstrahlte, während sie immer wieder vom Wahnsinn überlagert wurden. „Maka? Wo bist du?“ Wie auf einen Wink seiner Stimme hin begann das Wasser, stärkere Wellen zu schlagen. Zwischen ihnen tauchte ein schmaler Steg auf, gerade breit genug, um darauf zu gehen. Die Bretter waren morsch und waren an vielen Stellen schon in sich zusammen gesunken. Soul wartete einen Moment, ob seine Partnerin ihm noch einen anderen Weg zeigen wollte. Doch die Wellen legten sich wieder. Nur der Steg blieb zurück. Schließlich setzte Soul vorsichtig einen Fuß vor den anderen, um die morgen Holzplanken nicht zum Einsturz zu bringen. Er wagte sich vor bis zur Mitte des Sees. Die Dunkelheit hatte ihn eingeschlossen, er konnte das Ufer, von dem er eben gekommen war, nicht mehr ausmachen. Stattdessen lag die glasklare, dunkle Oberfläche des Wassers vor ihm. Einen Moment lang dachte er darüber nach, ob das schwarze Blut ihm eine Falle gestellt hatte, als er etwas im Wasser aufblitzen sah. Soul kniete sich hin, konzentrierte sich. Fast dachte er schon, er hätte sich alles nur eingebildet, als er es wieder sah. Ein hellblaues Leuchten tief unter der Wasseroberfläche. Es flackerte, erlosch erneut und flammte dann zärtlich wieder auf. Ein Lächeln huschte ihm über die Lippen. Das Leuchten strahlte genau die Sanftheit aus, die er sonst von ihr kannte. Aber die Dunkelheit des Wassers überschattete ihr Licht immer wieder, drohte, es noch weiter in die Tiefe zu ziehen. Soul musste schnell handeln. „Warte Maka, ich komm dich holen, keine Angst!“ Ohne einen weiteren Moment zu zögern, sprang er in das Wasser. Sie zitterte. Ihr Kopf dröhnte, ihr Magen verkrampfte sich. Um sie herum war es dunkel. Schon so lange war sie alleine in dieser Dunkelheit. Maka verdeckte ihre Augen mit ihren einkalt gewordenen Fingern. Keine Ahnung, wie lange sie schon hier war. Aber es fühlte sich an wie eine Ewigkeit. Sie wusste weder, wo sie war, noch, wie sie hier her gekommen war. Oder ob sie je an einem anderen Ort gewesen war. Von Sekunde zu Sekunde schien sie mehr zu vergessen. Sie fühlte sich, als würde sie etwas von innen heraus langsam aussaugen und sie verschwinden lassen. Nicht einmal die Kraft, sich dagegen zu wehren, hatte sie mehr. Die Angst fraß sich durch ihren zitternden Körper, lähmte sie. Sie war allein, verlassen und einsam. Gerade, als sie das Gefühl hatte, gleich vollkommen verschwunden zu sein, spürte sie es. Wie ein warmer Sonnenstrahl hatte sie etwas weit von sich entfernt aufleuchten sehen. Und während sich die Dunkelheit immer weiter von ihr zurück zog, kam das Leuchten näher. Vorsichtig nahm sie die Hände aus dem Gesicht. Was es auch war, es fühlte sich so unglaublich warm an. Es war egal, wie lange sie schon hier war und wie verzweifelt sie gerade noch gewesen war. Maka lächelte. Sie wollte zu diesem Licht. Sie wollte zurück zu ihm. Und gerade, als sie genug Kraft hatte, ihre Hand auszustrecken, griff jemand nach ihr, verschränkte etwas seine Finger mit den ihren und zog sie an sich. Die Dunkelheit verschwand, löste sich auf und wich einem warmen Licht. Zwischen dicht gedrängten Regalen mit ihren geliebten Büchern öffnete sie ihre Augen wieder. Er hatte sie fest in den Arm genommen, drückte sie an sich. Sie legte ihre Arme um ihn. In ihrem Ohr hallte Souls sanfte Stimme wieder. „Ich hab dich gefunden.“ Noch bevor Maka ihre Augen wieder öffnete, lächelte sie. „Was gibt’s da zu grinsen?“ Soul hatte seine Stirn immer noch gegen ihre gelehnt. Sie überlegte kurz. Dann kicherte sie. „Ich weiß es nicht.“ Doch noch bevor er antworten konnte, stieß ein eiskalter Windhauch die beiden auseinander. „Wie ist das möglich?“, Elis aufgebrachte Stimme zerriss die Stille, die bis eben noch geherrscht hatte. Mühsam richtete Soul sich wieder auf. Maka war nicht weit von ihm entfernt. Er musste zu ihr. Aber gerade, als er aufstehen wollte, brach der Boden unter ihm weg. „Soul!“, er hörte Maka aufkreischen, konnte sich aber nicht mehr bewegen. Bevor er fiel, spürte er noch, wie jemand nach seinen Armen griff. „Wehe, du gibst jetzt auf! Komm schon, das kann doch nicht dein Ernst sein“, Black Star grinste ihn frech an. „Meine Meinung. Jetzt reiß dich mal zusammen und beeil dich!“, Kid gab Black Star ein Zeichen, dann zogen die beiden ihren Freund hoch und schleuderten ihn aus dem Untergrund. Er kam vor Maka zum Stehen. Sie grinste ebenso frech wie gerade eben noch Black Star. „Bist du bereit?“, sie hielt ihm auffordernd die Hand hin. „Worauf du dich verlassen kannst! Los geht’s!“ Außer sich vor Wut und Rage war Eli auf der Plattform auf die Knie gesunken, schrie hysterisch und zuckte immer wieder zusammen. Der Wahnsinn hatte die Kontrolle über seinen Körper gewonnen, er verlor vollkommen die Beherrschung. Jetzt, wo Maka sich von ihm gelöst hatte, sah es so aus, als würde er auch noch seinen letzten Rest Verstand verlieren und jeden Moment alles um sich ins Chaos stürzen. Noch während Soul sich in eine Sense verwandelte, überquerte Maka mit wenigen Schritten die Distanz zwischen ihnen und dem Sensenmeister. Ohne Mühe wich sie den auf sie zufliegenden Brocken aus, sprang über Wurzeln und duckte sich vor auf sie nieder hagelnde Gebäudeteile. Die Seelenresonanz der beiden baute sich innerhalb eines Wimpernschlages auf. Mit einem lauten Kampfschrei stürzte sie sich auf Eli, der vollkommen wehrlos da saß und lachte. „Dämonenjäger!“ Eine Druckwelle ging von der Plattform aus, schleuderte alles und jeden in ihrer Umgebung durch die Luft. Soul verwandelte sich und schlang seine Arme schützend um seine Partnerin. Für einen Moment war es, als würde die ganze Stadt aufschreien, dann war es wieder still. Als Maka die Augen öffnete, sah sie nichts vor sich - außer dem Wüstensand. „Aber was-?“, verwirrt sah sie sich um. „Die ganze Stadt war eine Illusion. Ein Trugbild des Wahnsinns.“ Stein hatte sich aufgerichtet und warf einen Blick über den feinen Wüstensand. „Sie meinen, das war alles gar nicht wirklich hier?“, Kid war ebenfalls wieder auf die Beine gekommen und half gerade Liz dabei, die laut schnarchende Patty aus dem Sand auszugraben. „Wuhuuu, die Stadt hat erzittert vor meinen Kräften und hat sich aus dem Staub gemacht!“, begeistert grinsend hatte sich Black Star auf einer Düne aufgebaut. Tsubaki kicherte einfach nur, während sie ungläubig den Kopf schüttelte. „Makaaaaaaa, Papa hat sich solche Sorgen um dich gemacht!“, heulend schlang Spirit die Arme um seine Tochter. „Lass gut sein, Papa. Ich bin ja hier!“, nuschelte Maka verlegen. „Ich übrigens auch noch“, gab Soul ebenfalls zurück, der von Spirit fast erdrückt worden war, weil er Maka immer noch nicht los gelassen hatte. „Lass meine Tochter los, du Lump!“, Spirit funkelte den Jungen beleidigt an. „Lass du mich mal los, Papa. Du erdrückst uns noch.“ Wie von der Katze gebissen, riss Spirit seine Hände nach oben, als Stein hinter ihn getreten und ihn am Ohr mit sich gezogen hatte. Maka sah ihnen nur kopfschüttelnd hinter her. Dann drehte sie sich zu ihrem Partner, der immer noch dicht neben ihr saß und einen Arm schützend um ihre Schulter gelegt hatte. Fragend sah er sie an. „Alles klar mit dir?“ Sie nickte nur. „Alles klar.“ Dann legte sie ihren Kopf gegen seine Schulter und kuschelte sich an ihren Partner. „Nur müde.“ Dass er dabei feuerrot anlief, konnte sie nicht sehen. „Wie uncool…“, nuschelte er vor sich hin. „Was meinst du?“, sie wollte eigentlich schon die Augen wieder öffnen, als er einen Arm unter ihre Beine schob und sie so hochhob. Er ging ein paar Schritte, dann merkte sie, wie er sich umsah. „Na, dass wir jetzt mitten in dieser riesen Wüste einen neuen Bahnhof finden müssen.“ Und während alle anderen, die eigentlich von den Angriffen und dem Kampf vollkommen erschöpft waren, genervt aufstöhnten, kicherte Maka leise. „Was gibt’s denn da zu kichern?“, fragte Soul verwundert. Maka überlegte kurz. Dann streckte sie sich, um sein Ohr zu erreichen und ihm etwas zu zuflüstern, dass ihn noch einmal rot anlaufen ließ. „Mir ist alles egal, solange ich nur bei dir bin!“ Und während sich die Gruppe langsam im Mondlicht, das sich kühl im Wüstensand spiegelte, in Bewegung setzte, schmiegte sie sich an ihren Partner und schlief mit einem Lächeln auf den Lippen ein. ---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)