Broken von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 6: Hogsmeadbesuch ------------------------- In ein Buch vertieft saß Jim am Kamin und wartete auf seine beste Freundin, um mit ihr und leider auch mit ihrem Verlobten und dessen Freunden nach Hogsmead zu gehen. Oh, wie er solche Wochenenden hasste. Seit Leanne verlobt war, konnten sie und er nicht wirklich mehr etwas nur zu zweit machen. So wie früher. Nein, immer mussten Goyle und seine Freund in ihrer Nähe sein. Nie hatte er Ruhe vor ihm! Immer war er in seiner Nähe und das nervte langsam sehr! Nicht nur im Unterricht, beim Frühstück oder beim Training sah er ihn seit zwei Jahren. Nein, auch bei Spaziergängen über das Schlossgelände oder anderen Freizeitmöglichkeiten musste Goyle in seiner Nähe sein. Dieser Typ ging ihm wirklich mächtig auf den Keks, genauso wie er diesem. Plötzlich tippte jemand ihn an der Schulter an. Etwas überrascht drehte Jim seinen Kopf, um zu sehen, wer ihn da antippte. Leanne konnte das auf jeden Fall nicht sein, sie würde ihn einfach an-sprechen oder sich neben ihn auf das Sofa fallen lassen. Zu seiner Überraschung stand Thomas Goyle hinter ihm. „Was willst du?“, fragte Jim den Braunhaarigen kühl. „Dir mitteilen, dass du und Leanne alleine gehen müsst. Eine dringende Familienangelegenheit zwingt mich dazu heute auf deine Gesellschaft zu verzichten“, erwiderte Thomas Goyle genauso kalt. Ein spöttischer Zug schlich sich auf Jims Gesichtszüge. „Oh, wie schade“, säuselte er ironisch. „Dabei hatte ich mich schon wieder so auf dich und deine Freunde gefreut. Eure Anwesenheit ist doch immer wieder sehr erfrischend.“ „Schon klar, Brown. Ich weiß dass du und ich uns nicht leiden können“, erwiderte Goyle knurrend. „Genieße Leannes Gesellschaft solange du noch kannst, denn nach der Hochzeit, war es die längste Zeit Jim Brown in ihrer Nähe gewesen. Und jetzt entschuldige mich. Ich habe noch was Besseres zu tun, als mich mit dir zu unterhalten.“ Wutschnaubend schaute Jim seinem Hauskameraden hinterher und brach ihm gedanklich mit viel Vergnügen das Genick. Wieder legte sich eine Hand auf seine Schulter und gleichzeitig sprach ihn seine beste Freundin an: „Hey, was wollte Thomas von dir?“ Sich zwingend seinen Ärger runter zu schlucken drehte sich Jim zu Leanne um und schaute lä-chelnd zu ihr hoch. „Oh das Übliche. Mich meine Nerven kosten und mir mitteilen, dass du und ich uns nach diesem Schuljahr nicht mehr sehen werden. Ach und wir beide sind heute alleine in Hogsmead!“ Bei dem letzten Satz legte sich auch ein breites Lächeln auf die Lippen der Schwarz-haarigen vor ihm. „Na worauf warten wir dann?“, fragte sie ihn begeistert und griff nach seiner Hand. „Hogsmead wartet auf uns!“ Breit grinsend ließ sich Jim auf die Füße ziehen. Er konnte gerade noch so sein Buch auf den Tisch legen und sich seinen Umhang von der Rückenlehne schnappen, bevor er von seiner besten Freundin raus aus dem Gemeinschaftsraum gezogen wurde. „Hey, langsam! Wir haben doch alle Zeit der Welt. Die Geschäfte laufen uns nicht weg“, lachte Jim über den Sturmdrang der jungen Malfoy. Ernst sah Leann ihn über ihre Schulter an. „Nein haben wir nicht. Wer weiß, wann Thomas seine Meinung wieder ändert.“ „Wird er schon nicht, er ist zu einem „wirklich wichtigen Familientreffen“ gegangen“, antwortete Jim ihr. Abrupt blieb Leanne stehen und schaute ihren besten Freund ärgerlich an. „Warum hast du mir das den nicht gleich gesagt?“, fragte sie ihn vorwurfsvoll. „Hätte ich das gewusst, dann hätte ich mir was Schöneres angezogen.“‘ Missmutig zupfte sie am Saum ihres grauen Tweedkleides rum. „Prinzessin, du siehst, wie immer wunderschön aus. Egal was du trägst: Du bist und bleibst hübsch. Sehr hübsch!“, erwiderte Jim und nutzte die Zeit, in der sie standen, um sich seinen Umhang anzuziehen. „Danke schön. Du siehst aber auch heute nicht schlecht aus“, bedankte sich Leanne erfreut lä-chelnd und harkte sich sobald ihr bester Freund sich seinen Umhang übergezogen hatte, bei ihm unter. „Und jetzt lass uns gehen, Rosenjunge.“ Kichernd schritten sie den Gang entlang. Trotz Wärmezauber, dicken Umhängen, Strumpfhose und zahlreichen Besuchen in den verschie-densten Geschäften, war Leanne nach fünf Stunden Hogsmeadaufenthalt froh, dass sie und Jim die Drei Besen aufsuchten. Fröstelnd betraten sie den Laden und suchten sich einen Tisch weiter hinten im Gasthaus. Leider war nur noch ein großer Tisch für mindestens sechs Personen frei, was bedeutete, dass sie wahrscheinlich nicht lange alleine an diesem sitzen würden. Dennoch half Jim Leanne aus ihrem Umhang, denn er über die Rückenlehne eines der freien Stühle hängte. Auch seinen hängte er über eine der freien Lehnen. „Ich nehme an, das Übliche?“, erkundigte sich Jim bei ihr, obwohl er eigentlich die Antwort schon kannte. „Genau, einen schönen schwarzen Tee, mit Zitrone und etwas Zucker“, antwortete Leanne lä-chelnd. Eine alberne Verbeugung andeutend kämpfte sich Jim zurück zur Theke, um Getränke zu holen. Während ihr bester Freund sich um die Versorgung kümmerte, schaute sie sich gelangweilt die anwesenden Hexen und Zauberer im Raum an. Nicht wirklich Aufmerksamkeitserregendes war zu sehen, weshalb Leanne schon bald vor sich her starrend mit einer irrer Locken zu spielen begann. Sich gedanklich total ausklingend zwirbelte sie ihre Haarsträhne immer und immer wieder um ihren Mittelfinger. So bekam sie auch nicht mit, dass sich vier Zauberer ihrem Tisch näherten. Erst als sich jemand schwerfällig neben ihr auf die Bank fallen ließ erwachte sie wieder aus ihrem Tranceähnlichen Zustand. Überrascht schaute sie zu der Person neben sich und staunte, als sie in Sirius Blacks graublaue Augen sah. „Was willst du denn hier?“, frage sie den Gryffindor erstaunt und stellte im nächsten Augenblick fest, dass nicht nur er sich zu ihr an den Tisch gesetzt hatte, auch seine Freund saßen mit Krügen vor sich stehend auf der Bank oder den Stühlen. „Na was will man wohl in einem Gasthof, mit einem Krug Butterbier vor sich: Natürlich trinken!“, antwortete Black ihr und hob prostend sein Getränk etwas hoch. Die anderen Marauder stoßen lachend mit ihm an. Augenrollend wandte Leanne ihren Blick von ihm und seinen Freunden ab und hielt nach Jim Ausschau. Doch nirgendwo konnte sie von ihrem Platz aus den großen Hüter Slytherins sehen. Langsam machte sie sich Sorgen um ihn. Wo blieb er so lange? Sonst achtete er zumindest darauf, dass er zu sehen war, aber jetzt war er wie vom Erdboden verschluckt unauffindbar. Ein ungutes Gefühl stieg in ihr auf. Irgendetwas musste passiert sein, nur was. „Entschuldigt mich“, sagte die Schwarzhaarige zu den Maraudern, stand auf und griff sich ihren und seinen Umhang. Sich unauffällig nach Jim umsehend schritt sie zu den Toiletten. In der Bedürfnisanstalt sah sie erst einmal nach, ob sich noch andere Personen in dieser befanden, doch niemand war dort. Einzig und alleine sie, befand sich in dem Raum. Mit Hilfe ihres Zauberstabes, verschloss Leanne als nächstes die Eingangstür, um ihre Haushelfe zu rufen. „Herrin hat gerufen?“, quickte Minky. „Ja, das habe ich. Könntest du für mich bitte nach Jim suchen. Lass ihn dort, wo er ist, wenn du ihn gefunden hast und komm wieder zu mir zurück“, antwortet die 17-jährige. „Ich habe nämlich so ein komisches Gefühl. Jim bleibt sonst nie so lange verschwunden, ohne dass er mir vorher Bescheid gesagt hat. Bitte such für mich nach ihm.“ „Natürlich, Herrin! Warten Sie bitte. Ich beeile mich“, piepste die Hauselfe und verbeugte sich tief vor Leanne, bevor sie mit einem leisen „Plopp“ verschwand. Beunruhigt starrte die junge Frau auf den Fleck, auf dem noch eben ihre Hauselfe sich befunden hatte. Nervös drehte sie ihren Zauberstab in den Händen und wippte ganz und gar nicht wie eine Malfoy auf ihren Füßen vor und zurück. Es kam ihr wie Stunden vor, als Minky wieder vor ihr auftauchte. Mit schreckensgeweiteten Augen blickte die Hauselfe zu ihr hoch. „Hast du ihn gefunden?!“, erkundigte sich Leanne hoffnungsvoll. Langsam nickte die Hauselfe. „Wo ist er? Kannst du mich zu ihm bringen?“ Wieder nickte die Hauselfe. Ganz zögerlich reichte sie ihrer Herrin eine zitternde Hand, die diese dankbar und sanft ergriff. Mit einem „Plopp“, verschwanden die beiden weiblichen Geschöpfe und hinterließen eine verlas-sene Toilette. Sich wie ein Diener vor seiner besten Freundin verbeugend verabschiedete Jim sich kurz, um für die Getränke zu sorgen. Fast mühelos ging er durch die Menge auf den Tresen zu, an dem die äußerst hübsche und sehr belagerte sowie von vielen jungen Zauberern begehrte Madam Rosmerta stand. „Was kann es für dich sein?“, erkundigte sich die Blondhaarige und schaute ihn aus veilchenblauen Augen neugierig an. „Einmal ein Butterbier und einen Schwarzen Tee mit Zitrone“, antwortete Jim der Wirtin. „Einen Moment!“, erwiderte Madam Rosmerta und wuselte an ihrem Tresen nach unten. Sich mit dem Rücken an den Tresen lehnend beobachtete Jim die Leute um sich herum. Vor allem attraktive Zauberer schaute er sich länger als nötig an. Plötzlich zupfte etwas an seinem rechten Hosenbein. Überrascht schaute er auf eine mit einem Küchentuch bedeckte Hauselfe. „Master Jim Brown?“, piepste die Elfe. Langsam nickte Jim. „Verzeihen Sie mir bitte. Ich führe nur Befehle aus“, quiekte die Hauselfe und klammerte sich im nächsten Moment an das Bein des Slytherin. Bevor er auch nur irgendetwas tun konnte, verschwamm die Gaststube vor ihm und er wurde an seinem Bauchnabel nach hinten gezogen. Schmerzhaft hart, kam er auf einer kiesigen Fläche auf. Stöhnend richtete Jim sich auf und rieb sich seine Knie, mit denen er aufgekommen war. „Abend, Brown“, hörte Jim hinter sich jemanden schnarren. Erstaunt drehte er seinen Kopf in die Richtung, aus der die Stimme kam und schaute in bekannte grüne Augen, die ihm unter einer typischen Todessermaske böse und zugleich vergnügt anfunkelten. Mit großen Augen sah Jim zu der ihm so verhassten Person hoch und öffnete seinen Mund. Bevor auch nur ein Wort seine Lippen verließ, wurde er von einem Zauber in die Luft gehoben und weggeschleudert. Hart kam er wieder auf. Mit verschwommener Sicht und mit schmerzenden Gelenken brachte er sich in eine sitzende Position und schaute seinem Angreifer entgegen, der mit zahlreichen anderen dunkel verhüllten und maskenbedeckten Personen langsam auf ihn zuschritt. Neben demjenigen, der ihn durch die Luft hatte fliegen lassen, liefen ein Mann, dem er nie hatte begegnen wollen, und jemand, der ihn sehr stark an einen blondhaarigen arroganten Schönling erinnerte.. Erschrocken taste Jim nach seinem Zauberstab und musste feststellen, dass dieser fehlte. Gerade jetzt, wo er ihn am meisten gebrauchen konnte, hatte er ihn in seinem Mantel im Drei Besen vergessen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)