Angst, dich zu verlieren von Lily-girl (SetoxJoey) ================================================================================ Kapitel 4: Der Plan ------------------- Soo, ein weiteres Kapitel meiner Story. Viel Spaß! :) ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Seto glaubte sich verhört zu haben. Joey wird sterben? Das konnte nicht sein... Doch die Miene des Blonden bewies die Wahrheit: er schaute entschlossen und ernst, kein Grinsen oder Lachen, kein 'Verarscht, Kaiba!' Nein, das was Joey grade sagte, war die Wahrheit. Plötzlich fiel ihm seine gestrige Bemerkung ein: '..Hat dein Herrchen dich rausgeschmissen, damit du endlich verreckst?' Erst jetzt verstand Seto, wie sehr dieser nicht ernst gemeinter Spott den Anderen verletzt haben müsste, wenn man die Situation betrachtete, in der sich Joey befand. Hätte er von Joeys Krankheit gewusst, hätte er sowas sicherlich nicht gesagt... Doch dann meldete sich der kühle Verstand Setos. "In welchem Stadium ist die Krankheit?" Joey schaute überrascht auf. "Ich.. weiß es nicht.. habs mir nicht gemerkt.. Warum auch, wenn ich sowieso daran sterben werde!" Joey lachte bitter, und Seto lief kalter Schauer über den Rücken, sosehr unterschied sich dieser Joey von dem alten, den Seto, ohne es richtig zuzugeben, ins Herz geschlossen hatte. "Ich weiß rein gar nichts davon, nur dass es in ungefähr zwei Monaten vorbei sein wird. Und jetzt los, mach dich nur lustig darüber..!" "Das habe ich nicht vor. Hältst du mich für so herzlos, über den Tod eines Anderen zu lachen?" Wieder wollte Seto es nicht zugeben, aber es verletzte ihn, dass der Andere so schlecht über ihn dachte. Aber es war auch kein Wunder: er hatte sich ja auch immer so mies verhalten, vor allem Joey gegenüber. Was dieser allerdings nicht wusste: dieses Verhalten rührte aus Setos Angst, seine Sorge über den Blonden und seine Gefühle ihm gegenüber - und vielleicht auch sich selbst - preiszugeben. Joey stutzte und senkte den Blick. "Tut mir leid... Darf ich jetzt gehen? Du hast alles erfahren, was du wissen wolltest und ich muss nach Hause." Seto seufzte. Joey hatte Recht, ihn weiterhin hier aufzuhalten wäre unfair, zumal der Blonde die Details, die Seto so interessierten, sowieso nicht wusste. "Komm mit!" Seto ging aus der Küche ins Wohnzimmer und durch die gegenüber liegende Tür zum Flur, gefolgt von Joey. Eine Etage tiefer blieb Seto an einer großen Tür stehen und zeigte auf die Kleiderhacken voll mit kleinen und großen Mänteln und Jacken. Eins davon war Joey's. Dieser schnappte sie sich und zog sich an, während der Ältere die Eingangstür mit einem Code aufschloss. Beide vermieden es, sich in die Augen zu schauen. Mit einem gemurmelten "Tschüss.." rauschte Joey an dem Älteren vorbei nach draussen, wo tiefe Dunkelheit herrschte, da es mittlerweile Nacht wurde. Zu spät kam Seto die Idee, Joey so spät nicht allein losziehen zu lassen, doch da war der Andere schon weg. Enttäuscht von sich, schloss Seto die Eingangstür und lehnte sich mit dem Rücken an sie. Die Nachricht über den baldigen Tod von Joey musste er erst verdauen. "Zwei Monate..." flüsterte er. Der immer so kaltherzige Firmenchef konnte sich nicht vorstellen, dass Joey in zwei Monaten stirbt. Das war.. falsch. Sein Gehirn weigerte sich, diese Tatsache zu akzeptieren. Aufeinmal erkannte Seto, dass es keine Zeit mehr für Lügen blieb. In nur zwei Monaten wird der Blonde sterben. Diese Tatsache änderte alles. Bis jetzt leugnete er es, denn er glaubte noch genug Zeit zu haben, um mit seinen Gefühlen klar zu kommen, doch jetzt musste Seto sich etwas eingestehen: er war in Joey verliebt. Schluss mit Verleugnung, Schluss mit Warten – Seto Kaiba musste handeln, wenn er das bekommen wollte, wonach er sich sehnte. Seto blickte auf – und schaute direkt in seine eigenen blauen Augen. Sein Spiegelbild strahlte Stärke und Entschlossenheit aus. Er würde kämpfen für denjenigen, den er liebte. Er zuckte sein Handy aus der Tasche. "Roland, ich habe einen Auftrag für dich." Zwei Stunden später war Seto auf dem Weg zu seinem Büro an der Spitze des KC-Gebäude, wo Roland ihn mit frischen Neuigkeiten erwartete. Zum zweiten Mal an diesem Tag wurde Seto förmlich vom Hocker gerissen. "Das kann doch wohl nicht wahr sein! Das gibts doch nicht!" Selten war Seto so wütend. Wie ein wildes Tier lief er auf und ab, während Roland ängstlich an der Tür stand, mit Papierstapel in der Hand. Erst jetzt konnte Seto den ganzen Ausmaß dessen verstehen, was der Blonde sagte, als er sich nicht beherrschte, etwas davon, dass manche mehr als genug Geld hatten und bräuchten es nicht, und manche an Geldmangel sterben müssten. Nicht im Entferntesten konnte Seto sich vorstellen, dass heutzutage einem eine lebensrettende OP verweigert werden kann aus dem Grund, er hätte nicht genug Geld, diese zu bezahlen. Lebten sie etwa alle im Mittelalter?! Aber auf der anderen Seite war er froh, unendlich froh und erleichtert, dass es doch eine Möglichkeit gibt, Joey das Leben zu retten. Er hatte es gewusst, von Anfang an spürte er, dass es einen Ausweg aus dieser Situation gibt, und sein Gespür ließ ihn nicht im Stich. Seto blieb am Tisch stehen und ging nochmal die Akten durch, die Roland für ihn besorgt hatte. Es wird ein Kinderspiel sein, die Sache so zu drehen, als hätten die Ärzte es sich anders überlegt... Oder es findet sich ganz plötzlich doch noch eine Krankenversicherung für Joey, die heimlich von Jemanden aus seiner Familie für ihn abgeschlossen wurde, und die die OP bezahlt... Unzählige Möglichkeiten. Das einzig Schwierige ist, alles vor Joey geheim zu halten. Er würde das Geld niemals annehmen, auch nicht wenn es um sein Leben geht, dessen war sich Seto sicher. Er drehte sich um. "Roland, ich möchte, dass du eine Krankenversicherung auf seinen Namen abschließt, die angeblich schon länger existiert, vielleicht von seinen Eltern abgeschlossen oder ähnlich. Scheue keine Mühe und Kosten, Hauptsache die OP wird bezahlt und Wheeler erfährt NICHT, woher das Geld wirklich stammt." "Verstanden!" Roland verschwand geräuschlos und Seto war abermals froh, einen derart fähigen Angestellten ausgesucht zu haben. Seto schaute aus dem Fenster, das eigentlich die gesamte äußere Wand des Büros einnahm. Es war immer noch dunkel, aber am Horizont erschien ein dünner roter Streifen. Bald würde die Sonne aufgehen und die ganze Domino-City erhellen. Der Braunhaarige kramte in seiner Hosentasche und holte ein zerknittertes Foto heraus. Auf dem Foto lachte ein 16-Jähriger unbeschwert in die Kamera. Um ihn herum versammelten sich seine Freunde, doch Seto sah nur Joey, nur sein Gescht war ihm wichtig. "Bald wirst du wieder so lachen können..." ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Ich hoffe es hat euch gefallen! LG Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)